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Begriffsdefinition

Putz ist ein an Wänden und Decken ein- oder mehrlagig in bestimmter Dicke aufgetragener Belag aus Putzmörteln oder Beschichtungsstoffen, der seine endgültigen Eigenschaften erst durch Verfestigung am Baukörper erreicht. (DIN 18550-1)

Wesentliche Bestandteile

  • Bindemittel (Zement, Kalk, Gips, Kunstharze)
  • Gesteinskörnung mit überwiegendem Kornanteil zwischen 0,25 und 4 mm (Oberputz der Kornanteil > 4 mm)
  • Wasser oder Lösungsmittel
  • Ggf. Zusatzstoffe und Zusatzmittel

Charakteristik

Generell werden Putze mit mineralischen Bindemitteln (Normalputze, Leichtputze, Wärmedämmputze) und Putze mit organischen Bindemitteln (Kunstharzputze) unterschieden. Nach dem Ort der Herstellung differenziert man zwischen Baustellen- und Werkmörtel, nach der Zugabe von Wasser (zum Gemisch der Ausgangsstoffe) im Werk oder erst auf der Baustelle zwischen Werkfrisch- und Werktrockenmörtel, nach der Konsistenz zwischen Frisch- (gebrauchsfertig, verarbeitbar) und Festmörtel (verfestigt).

Werktrockenmörtel werden seit Ende des 19. Jahrhunderts hergestellt. Bis in die 60er Jahre setzte man Werkmörtel zunächst im Bereich der Oberputze ein. Mit der Einführung neuer Maschinentechniken auf der Baustelle werden seit den 60er Jahren auch zum Erstellen von Unterputzen immer mehr "Maschinenputze" verwendet.

Die heutigen Anforderungen an Bauabläufe und -qualität haben inzwischen dazu geführt, dass fast ausschließlich Werktrockenmörtel zum Einsatz kommen. Baustellenmörtel wird nur noch in wenigen Fällen von meist untergeordneter Bedeutung verwendet. Die Vorteile der Werktrockenmörtel liegen in dem hohen Qualitätsniveau und rationellen Arbeitsverfahren (exakte Dosierung der Rezeptur und Möglichkeit der Eigen- und Fremdüberwachung der Produktion). Weiterhin hat vor allem die Hinwendung zu leichten, hochwärmedämmenden Wandbaustoffen dazu geführt, dass leichtere Putze mit entsprechendem Verformungsverhalten entwickelt wurden. Diese Leichtputze oder Wärmedämmputze sind auf wärmedämmendes Mauerwerk abgestimmt und mindern das Rissrisiko erheblich.

Besonders wichtige Eigenschaft hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Die Bindemittel Zement und Kalk in Putzmörteln können bei der Verarbeitung zu Verätzungen der Haut und der Augen führen, weshalb arbeitshygienische Maßnahmen erforderlich sind. Kunstharzputze, die verarbeitungsfertig aber noch nicht erhärtet sind, sind in der Regel schädlich für Wasserorganismen und können in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben.

Siliconharzputze sind heute auf Basis wässriger Bindemittel formuliert und enthalten nur noch sehr geringe Anteile an organischen Lösemitteln.

Alternativen hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Beschichtungssysteme in Wärmedämmverbundsystemen werden häufig mit Bioziden (Schutz gegen Algen- und Pilzbefall) ausgerüstet. Das gilt in der Regel  für alle Kunstharzputze, meist auch für Siliconharzputze.
Eine größere Auswahl an biozidfreien Produkten findet man bei den Silikatputzen, weshalb sie sich als Atlernative anbieten. Aber auch bei den Silikatputzen sind einige Produkte biozidhaltig. Kalk- / Kalkzementputze sind in der Regel biozidfrei.
Biozidhaltige Fassadenputze kann man z.B. an dem Zusatz „filmgeschützt", „enthält Filmschutzmittel", „Schutz gegen Algen und Pilze" erkennen.

Biozide verhindern den Befall der Fassade mit Mikroorganismen nicht (sie werden über kurz oder lang ausgewaschen), sondern zögern ihn nur hinaus.
Für die Umwelt bedeutet die Freisetzung der Biozide ein öko- und humantoxikologisches Risiko. Dünnschichtige Beschichtungssysteme mit hohem Anteil an organischen Bestandteilen können die Neigung zur Bildung von Mikroorganismen fördern. Im Vergleich zu Kunstharzputzen hat die stark wasserabweisende Oberfläche der Siliconharzputze eine verminderte Neigung zur Ansiedlung von Mikroorganismen wie Algen und Pilze. Ein Hersteller bietet neuerdings auch Siliconharzputze ohne bioziden Filmschutz an. Eine weitere biozidfreie Alternative sind diffusionsoffene, hydrophile Dickputze auf Silikatbasis (→ Silikatputze).

Scheint der Einsatz von Bioziden aufgrund der Umgebungsbedingungen unvermeidlich, sollten die Wirkstoffkombinationen bestmöglich auf die lokalen Bedingungen und auf die jeweiligen Beschichtungssysteme abgestimmt werden. Verkapselte Biozide werden vor allem im ersten Jahr deutlich weniger ausgewaschen. Eine Feldstudie an zwei baugleichen Einfamilienhäusern verglich die Abschwemmraten verkapselter und unverkapselter Biozide (Breuer et al., 2012b). Aus der Fassade mit dem verkapselten Biozid wurden nur 10 % der Wirkstoffmenge ausgewaschen, die aus der Fassade mit unverkapseltem Biozid ausgewaschen wurde.

siehe auch Biozide - Strategien zur Vermeidung an Gebäuden und UBA - Biozideinsatz an Fassaden - Merkblatt 1-5

Lieferzustand

  • Pulverförmig als Trockenputzmörtel
  • Plastische Konsistenz als Frischmörtel
  • Mineralisch gebundene Putze i. d. R. als Siloware
  • Kunstharzputze verarbeitungsfertig in Kunststoffgebinden

Anwendungsbereiche (Besonderheiten)

Innen- und Außenputze dienen zum ebenen, dichten Abschluss des Mauerwerks. Als Innenputze werden hauptsächlich Kalk-, Gips- oder Kalkgipsputze (Putzmörtelgruppen P I bzw. P IV) verwendet.
Heutiger Standardmörtel für Außenputze ist die Mörtelgruppe P II mit einem Standard-Bindemittel-Gemisch aus Weißkalkhydrat und Zement.

An Innenputze stellt man verschiedene Anforderungen: eine gute Haftung zum Untergrund, ebene und fluchtgerechte Flächen (für Tapeten, Farbanstriche, weitere Ausbauschichten geeignet), Wasserdampfdurchlässigkeit, ein gewisses Feuchtespeichervermögen zur vorübergehenden Aufnahme von überhöhter Raumfeuchte. Auch können Innenputze z.T. zur Verbesserung des Schall- und Brandschutzes dienen.

Des Weiteren werden bei der in Deutschland üblichen Bauweise Installationsleitungen (Elektro, Heizung, Sanitär) meist auf oder im Mauerwerk verlegt und von der geschlossenen Putzschicht verdeckt und geschützt.

Putzsysteme für Innenwandputze bzw. Innendeckenputze

Auszug aus DIN 18 550, Teil 1, Tabellen 5 und 6 mit Ergänzungen

  Innenputz
Innenwand Innendecke
nur geringe
Beanspr.
übliche Be-
anspruchung
Feucht-
räume
4)
nur geringe
Beanspr.
übliche Be-
anspruchung
Feuchträume
4)
mineralische Bindem.            
PI: Kalkputz
Luftkalk, Wasserkalk,
Hydraulischer Kalk
x x x x x x
PII: Kalkputz, Zementputz
Hochhydraulischer Kalk,
Putz- und Mauerbinder,
Kalk-Zement-Gemisch
x1) x x x1) x x
PIII: Zementputz
Zement
--- x x --- --- x
PIV: Gipsputz
Baugips ohne / mit
Anteilen an Baukalk
x x --- x x ---
PV: Gipsputz
Anhydritbinder ohne / mit
Anteilen an Baukalk
--- x --- --- x ---
Leichtputz x x x x x x
organische Bindemittel  
Kunstharzputz
P Org 1, 2
--- x2)5) x2)3)5) --- x2)5) x2)3)5)
1)
nur Unterputz
2)
nur Oberputz
3)
nur P Org 1
4)
hierzu zählen nicht häusliche Küchen und Bäder
5)
falls kein Unterputz: nur bei Beton mit geschlossenem Gefüge als Putzgrund anzuwenden

Quelle Ergänzungen:
Bundesverband der Dt. Mörtelindustrie e.V. et al.: Putz auf Mauerwerk aus Leichtbetonsteinen, Merkblatt, Ausgabe 07/97

Außenputze sind ein wichtiger Bestandteil der Außenwand. Maßgebliche Funktionen sind der Schutz der Wandkonstruktion vor dem Eindringen von Witterungseinflüssen, wie z.B. Schlagregen und Frost, sowie die optische Gestaltung der Fassade. Diese Eigenschaften werden durch die Kombination von Festigkeit und wasserabweisender Wirkung sowie der Putzdicke gewährleistet. Weiterhin zählt heute vielfach die Verbesserung der Wärmedämmung zu den Aufgaben eines Außenputzes.

Putzsysteme für Außenputze bzw. Außendeckenputze

Auszug aus DIN 18 550, Teil 1, Tabellen 3 und 4 mit Ergänzungen

  Außenputz
Außenwandputz Keller-
wand-
außenputz
Außen-
sockel-
putz
Außen-
decken-
putz
ohne
besondere
Anford.
wasser-
hemmend
wasser-
abweisend
erhöhte
Festigkeit
mineralische Bindem.  
PI: Kalkputz
Luftkalk, Wasserkalk,
Hydraulischer Kalk
x x3) x3) --- --- --- x2)
PII: Kalkputz, Zementputz
Hochhydraulischer Kalk,
Putz- und Mauerbinder,
Kalk-Zement-Gemisch
x x x3) x (x) (x)3) x
PIII: Zementputz
Zement
x2) x2)5) x2)5) x2) x2) x x
PIV: Gipsputz
Baugips
ohne / mit Baukalk
--- --- --- --- --- --- x4)
Leichtputz x6) x6) x6) --- --- (x)3) x6)
 Wärmedämmputz x1) x1) x1) --- --- --- x1)
organische Bindemittel  
Kunstharzputz
P Org 1
x2)5) x2)5) x2)5) x2)5) --- x2)5) x2)5)
1)
nur Unterputz
2)
nur Oberputz
3)
Zusatzmittel erforderlich
4)
nur an feuchtigkeitsgeschützten Flächen
5)
falls kein Unterputz vorhanden: nur bei Beton mit geschlossenem Gefüge als Putzgrund anzuwenden
6)
Leichtputze mit organischem Zuschlag mit porigem Gefüge sind außen nur als Unterputze zu         verwenden (s. DIN 18 550, Teil 4)
(x)
nur bei bestimmten Putzgründen möglich

Quelle Ergänzungen:
Bundesverband der Dt. Mörtelindustrie e.V. et al.: Putz auf Mauerwerk aus Leichtbetonsteinen, Merkblatt, Ausgabe 07/97
Industrieverband Werktrockenmörtel e.V. et al.: Außenputz auf Ziegelmauerwerk; Werktrockenmörtel-Richtlinie Putzsysteme, Ausgabe 01.98, S. 9

Einfluss des Putzes auf den Wärmedurchgangswiderstand einer Wandkonstuktion

Übliche Putzlagen, auch Leichtputze mit Rohdichten < 1300kg/m³, wirken sich wegen ihrer geringen Dicke selbst nur unwesentlich auf den Wärmedurchgangswiderstand (k-Wert) von Außenwänden aus. Nur Wärmedämmputze mit Wärmeleitfähigkeiten zwischen 0,07 und 0,15 W/(mK) und größeren Schichtdicken verbessern deutlich den Wärmedurchgangswiderstand einer Wandkonstruktion.

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Risikobetrachtung Lebenszyklusphasen

 

 

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Planungs- und Ausschreibungshilfen

 

 

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WECOBIS informiert produktneutral. An verschiedenen Stellen bietet WECOBIS jedoch auch Unterstützung dazu, wie sich Produkte innerhalb einer Produktgruppe hinsichtlich ihrer ökologischen Eigenschaften unterscheiden lassen.

Informationen hier im Reiter Planungsgrundlagen:

  • Links zu materialökologischen Anforderungen und Textbausteinen für Planung und Ausschreibung im WECOBIS-Modul Planungs- & Ausschreibungshilfen,
  • Hinweise auf mögliche Quellen und Nachweisdokumente zu Planungs- und Ausschreibungskriterien,
  • Hinweise zu möglichen Verwendungseinschränkungen hinsichtlich Gefahrstoffverordnung und ggf. zu Alternativen finden sich in den spezifischen Produktgruppen, siehe GipsputzKalkputz, Kunstharzputz, Leichtputz, Siliconharzputz, Silikatputz, Zementputz

Übersicht Planungs- und Ausschreibungshilfen: Putzmörtel
Stand 12/2017

    Putzmörtel (WECOBIS: GipsputzKalkputz, Kunstharzputz, Leichtputz, Siliconharzputz, Silikatputz, Zementputz)
     
  Material-
ökologische Anforderungen
Im neuen Modul "Planungs- & Ausschreibungshilfen" bietet WECOBIS eine Übersicht zu möglichen materialökologischen Anforderungen und Textbausteine für Planung und Ausschreibung. Inhalt aufklappen
   
Anforderungen und Textbausteine in WECOBIS

Fassadenputze

verwandt: Außenwandfarben, Dämmstoffe in Wärmedämmverbundsystemen

Für Putzmörtel im Innenraum gibt es derzeit keine materialökologischen Anforderungen in WECOBIS.
  Mögliche Quellen Die hier genannten Quellen, insbesondere BNB, bilden die Grundlage für Planungs- und Ausschreibungshilfen bzw. materialökologische Anforderungen und Textbausteine in WECOBIS. Inhalt aufklappen
   
Bewertungssystem
Nachhaltiges Bauen

(BNB) des BMI /
Kriterium 1.1.6 (Risiken für die lokale Umwelt)

Mit dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) des BMI steht ein zum Leitfaden Nachhaltiges Bauen ergänzendes, ganzheitliches, quantitatives Bewertungsverfahren zur Verfügung.
Das BNB zeichnet sich durch einen Kriterienkatalog aus, mit dem Gebäude nach ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Qualitäten, sowie den technischen und prozessualen Aspekten bewertet werden. Im Rahmen des Bewertungssystems gibt es auch einige Kriteriensteckbriefe, die sich direkt oder indirekt auf Baustoffe beziehen. Die o.g. Textbausteine und materialökologischen Anforderungen in WECOBIS basieren derzeit auf Kriteriensteckbrief 1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt. Dieser steht in engem Zusammehang mit Kriteriensteckbrief 3.1.3 Innenraumlufthygiene.

Auch wenn ein Gebäude nicht zertifiziert werden soll, bilden die einzelnen Kriteriensteckbriefe eine gute Grundlage, Orientierung und Hilfestellung für die Umsetzung ökologischer Aspekte in der Gebäudeplanung.

Einordung der jeweiligen Putzmörtel hinsichtlich verschiedener Kriteriensteckbriefe siehe Reiter BNB-Kriterien in WECOBIS

Umweltbundesamt
(UBA)
Auf den Internet-Seiten des Umweltbundesamtes (UBA) befindet sich der „Informationsdienst für umweltfreundliche Beschaffung“. Die Seiten werden gerade überarbeitet, sodass sich dort derzeit aus dem Baubereich nur Ausschreibungsempfehlungen zu Elastischen und Hözernen Bodenbelägen, Tapeten und Raufaser finden.
baubook ökologisch ausschreiben Die Plattform baubook ökologisch ausschreiben bietet eine Sammlung von Kriterien, die derzeit vor allem in Österreich für die ökologische Ausschreibung verwendet werden. Für Putzmörtel finden sich Kriterien in der Gruppe "Mauer- und Putzmörtel → Außenputze" und "Mauer- und Putzmörtel → Innenputze".

natureplus Ausschreibungstexte

→ Ausschreibungshilfen Putze
Hinweis: Kunstharzputze können die Kriterien definitionsgemäß nicht erfüllen (zu hoher Anteil an synthetischen Inhaltsstoffen).

  Mögliche Nachweis-
dokumente
weitere Nachweismöglichkeiten neben den folgend genannten sind Produktdatenblätter, Technische Merkblätter, sowie Herstellererklärungen oder ggf. ein Anhang mit Nachhaltigkeitsmerkmalen zur bauaufsichtlichen Zulassung (abZ+). Inhalt aufklappen
   
gesetzlich vorgeschrieben: Welche Nachweisdokumente müssen vom Hersteller zur Verfügung gestellt werden? Welcher Nachweis kann damit erbracht werden?
REACH / CLP:
Sicherheitsdatenblatt (SDB)
Putzmörtel werden als Gemisch eingestuft. Für sie muss daher ein SDB gemäß den Anforderungen in Art.31 REACH-VO in Verbindung mit Anhang II erstellt werden. (Nachweis gefährliche Stoffe, Nachweis SVHC >= 0,1 Gew.-%)
freiwillige Produktkenn-zeichnungen / -deklarationen Für einige Bauproduktgruppen existieren freiwillige Produktkennzeichnungen oder -deklarationen wie z.B. Umweltzeichen oder Umweltproduktdeklarationen, die als Nachweis für materialökologische Anforderungen dienen können. Eine Übersichtstabelle dazu mit detaillierten Informationen zu Putzmörteln findet sich im Reiter Zeichen & Deklarationen.

Gefahrstoffverordnung

Die Bindemittel Zement und Kalk in Putzmörteln können bei der Verarbeitung zu Verätzungen der Haut und der Augen führen, weshalb arbeitshygienische Maßnahmen erforderlich sind. Kunstharzputze, die verarbeitungsfertig aber noch nicht erhärtet sind, sind in der Regel schädlich für Wasserorganismen und können in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben.

Siliconharzputze sind heute auf Basis wässriger Bindemittel formuliert und enthalten nur noch sehr geringe Anteile an organischen Lösemitteln.

Alternativen hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Beschichtungssysteme in Wärmedämmverbundsystemen werden häufig mit Bioziden (Schutz gegen Algen- und Pilzbefall) ausgerüstet. Das gilt in der Regel  für alle Kunstharzputze, meist auch für Siliconharzputze.
Eine größere Auswahl an biozidfreien Produkten findet man bei den Silikatputzen, weshalb sie sich als Atlernative anbieten. Aber auch bei den Silikatputzen sind einige Produkte biozidhaltig. Kalk- / Kalkzementputze sind in der Regel biozidfrei.
Biozidhaltige Fassadenputze kann man z.B. an dem Zusatz „filmgeschützt", „enthält Filmschutzmittel", „Schutz gegen Algen und Pilze" erkennen.

Biozide verhindern den Befall der Fassade mit Mikroorganismen nicht (sie werden über kurz oder lang ausgewaschen), sondern zögern ihn nur hinaus.
Für die Umwelt bedeutet die Freisetzung der Biozide ein öko- und humantoxikologisches Risiko. Dünnschichtige Beschichtungssysteme mit hohem Anteil an organischen Bestandteilen können die Neigung zur Bildung von Mikroorganismen fördern. Im Vergleich zu Kunstharzputzen hat die stark wasserabweisende Oberfläche der Siliconharzputze eine verminderte Neigung zur Ansiedlung von Mikroorganismen wie Algen und Pilze. Ein Hersteller bietet neuerdings auch Siliconharzputze ohne bioziden Filmschutz an. Eine weitere biozidfreie Alternative sind diffusionsoffene, hydrophile Dickputze auf Silikatbasis (→ Silikatputze).

Scheint der Einsatz von Bioziden aufgrund der Umgebungsbedingungen unvermeidlich, sollten die Wirkstoffkombinationen bestmöglich auf die lokalen Bedingungen und auf die jeweiligen Beschichtungssysteme abgestimmt werden. Verkapselte Biozide werden vor allem im ersten Jahr deutlich weniger ausgewaschen. Eine Feldstudie an zwei baugleichen Einfamilienhäusern verglich die Abschwemmraten verkapselter und unverkapselter Biozide (Breuer et al., 2012b). Aus der Fassade mit dem verkapselten Biozid wurden nur 10 % der Wirkstoffmenge ausgewaschen, die aus der Fassade mit unverkapseltem Biozid ausgewaschen wurde.

siehe auch Biozide - Strategien zur Vermeidung an Gebäuden

Weitere planungs- und ausschreibungsrelevante Informationen in WECOBIS

Allgemeine Unterstützung zum Umgang mit Nachhaltigkeitsaspekten in Planung und Ausschreibung sowie Hinweise auf Leitfäden, Arbeitshilfen und Veröffentlichungen zum Nachhaltigen Bauen bietet das neue WECOBIS-Modul Planungs- & Ausschreibungshilfen unter Allgemeine Infos.

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Umweltdeklarationen

 

 

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Referenz

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Bewertungssystem

 

 

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Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)

   
  Wofür steht das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)? Inhalt aufklappen
 

Mit dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) des BMI steht ein zum Leitfaden Nachhaltiges Bauen ergänzendes, ganzheitliches, quantitatives Bewertungsverfahren zur Verfügung.
Das BNB zeichnet sich durch einen Kriterienkatalog aus, mit dem Gebäude nach ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Qualitäten, sowie den technischen und prozessualen Aspekten bewertet werden. Im Rahmen des Bewertungssystems gibt es auch einige Kriteriensteckbriefe, die sich direkt oder indirekt auf Baustoffe beziehen.
Ausführliche Informationen zum BNB-System siehe www.nachhaltigesbauen.de

  Welche Informationen liefert WECOBIS für BNB im Reiter BNB-Kriterien? Inhalt aufklappen
 

WECOBIS führt in den Datenblättern der Bauproduktgruppen umfangreiche Informationen zur Beantwortung der verschiedenen Fragestellungen im Hinblick auf Umwelt- und Gesundheitsaspekte. Im Reiter BNB-Kriterien bietet WECOBIS gezielt Antworten auf Fragestellungen baustoffrelevanter Steckbriefe. Durch die Bündelung von Aspekten z.B. bzgl. der Risiken für die lokale Umwelt, Fragen zur Innenraumhygiene und der Thematik Rückbau, Trennung, Verwertung gibt WECOBIS gezielte Hilfestellung bei der Einordnung einzelner Baustoffe. Tiefergehende Informationen finden sich über die Verknüpfungen in den jeweiligen Datenblättern.
Hinweis: Eine abschließende Beurteilung im Rahmen des Bewertungssystems und der genannten Kriterien erfolgt jedoch grundsätzlich in Abhängigkeit weiterer baulicher Gegebenheiten (z.B. eingebaute Menge).

BNB-Kriterium BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau)

   
  Welche Ziele werden mit BNB-Kriterium BN_1.1.6 verfolgt? Inhalt aufklappen
 

BNB-Kriterium BN_1.1.6 zielt auf die Reduzierung bzw. Vermeidung von Stoffen und Produkten beim Neubau, die aufgrund ihrer stofflichen Eigenschaften oder Rezepturbestandteile ein Risikopotenzial für Grundwasser, Oberflächenwasser, Boden und Luft (auch Innenraumluft) enthalten. Das Kriterium teilt die Anforderungen in 5 Qualitätsniveaus ein. Die Einordnung orientiert sich an Aufwand und Schwierigkeitsgrad der praktischen Umsetzung sowie an der ökologischen Bedeutung der Substitution eines Stoffes.

Für den Umgang mit Materialien im Bestand und deren Einordnung ist Kriteriensteckbrief BK_1.1.6. heranzuziehen.
Weitere Informationen zu den Einzelkriterien siehe BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau) und BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung)

Einordnung der Putzmörtel
Stand 12/2017

Für Putzmörtel im Innenraum gibt es derzeit in BNB_BN_1.1.6 keine materialökologischen Anforderungen, adressiert sind jedoch Fassadenputze.

Für die Bewertung nach Kriteriensteckbrief BNB_BN_1.1.6 werden sechs potenzielle Schadstoffgruppen betrachtet. Für Fassadenputze sind die hervorgehobenen Schadstoffgruppen relevant:
1  Gefährliche und besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC)
2  Gefährliche Stoffe, die ausgelaugt werden können
3  Schwermetalle (bei Bodenbelägen als Stabilisatoren in Kunststoffen)
4  Flüchtige organische Verbindungen (VOC) 1 einschließlich organische Lösemittel
5  Halogenierte Kälte- und Treibmittel
6  Biozide

Putzmörtel werden in 1.1.6 über folgende Einsatzbereiche adressiert (s. BNB_BN_1.1.6 Anlage 1 / Allgemeine Anforderungsliste; Anlage 2 / Einzelstoffe mit besonders besorgniserregenden Eigenschaften)

  • Pos.36a Fassadenputze

Im Folgenden werden die Anforderungen an die Verwendung von Fassadenputzen dargestellt.

Qualitätsniveau (QN)

Anforderungen an Fassadenputze (Pos. 36a)

1 (= Mindestanforderung)

Produktdokumentation1 incl. Deklaration von SVHC der Kandidatenliste > 0,1 Gew.-%

Deklaration biozider Wirkstoffe

2 (zusätzlich zu QN1)

3 (zusätzlich zu QN1)

Ausschluss biozider Wirkstoffe außer Topfkonservierern

4 (zusätzlich zu QN1)

5 (zusätzlich zu QN1)

Kommentierung

Bis QN2 gibt es keine technischen Einschränkungen bei der Erfüllung der Anforderungen für Fassadenputze. Es bestehen lediglich Dokumentations- und Deklarationspflichten, die jeder erfüllen kann.
Die Anforderungen ab QN3 können dann allerdings nur noch biozidfreie Putzmörtel erfüllen, wodurch die Auswahl des Putzmaterials beschränkt wird.
Kunstharzputze enthalten i.d.R. Biozide als Filmschutzmittel gegen Algen- und Pilzbefall, auch bei Siliconharzputzen ist das meistens der Fall. Eine größere Auswahl an biozidfreien Produkten findet man jedoch bei den Silikatputzen, weshalb sie sich als Alternative anbieten. Aber auch bei den Silikatputzen sind einige Produkte biozidhaltig. Kalk- Zementputze sind in der Regel biozidfrei. Das gilt i.d.R. auch für Leichtputze, sofern es sich um Kalk-Zementputze mit Leichtzuschlägen handelt.

Biozidhaltige Fassadenputze kann man z.B. an dem Zusatz „filmgeschützt", „enthält Filmschutzmittel", „Schutz gegen Algen und Pilze" erkennen.
Bei Wärmedämmverbundsystemen mit dem Blauen Engel (DE-UZ 140) dürfen die Putzsysteme keine Biozide enthalten.

Tabelle: Anforderungen an die Verwendung von Putzmörtel

1 Die Produktdokumentation (z.B. über Produktdatenblätter, Technische Merkblätter, Sicherheitsdatenblätter) ist die Mindestanforderung, die für alle durch BNB 1.1.6 betroffenen Produktgruppen erfüllt sein muss. Zusätzlich ist für alle diese Produktgruppen immer auch die Deklaration von SVHC der Kandidatenliste nach REACH (z.B. über Sicherheitsdatenblätter, Herstellererklärung) erforderlich.

Planungs- und Ausschreibungshilfen mit Textbausteinen

Eine tabellarische Übersicht mit allen Einzelkriterien für Planung und Ausschreibung ist im neuen Modul Planungs- & Ausschreibungshilfen für Fassadenputze zu finden. Die Tabellen dort enthalten auch detaillierte Informationen zu den Nachweismöglichkeiten (z.B. über andere Produktkennzeichnungen) und damit zur Prüfung der angebotenen Produkte. Außerdem finden sich dort auch die für die verschiedenen Qualitätsniveaus zugehörigen Textbausteine.

BNB-Kriterium BN_4.1.4 - Rückbau, Trennung, Verwertung

  Welche Ziele werden mit BNB-Kriterium BN_4.1.4 verfolgt? Inhalt aufklappen
 

Im BNB Kriteriensteckbrief 4.1.4 werden Konstruktionen nach ihrer Rückbaubarkeit, Trennbarkeit und Verwertbarkeit eingestuft.
WECOBIS kann eine aktuelle Information über mögliche Umwelt- und Gesundheitsgefährdungsaspekte im Zuge von Rückbau und Entsorgung auf Bauproduktgruppenebene geben. Eine Betrachtung von ganzen Konstruktionen kann derzeit in WECOBIS noch nicht erfolgen. Ein Bauteilmodul ist jedoch in planung. Ergänzend zu Leitfäden und Arbeitshilfen helfen die bauproduktgruppenspezifischen Aspekte dem Koordinator jedoch auch jetzt schon, die Komponenten Umwelt und Gesundheit für den Steckbrief 4.1.4 einzuordnen.
Weitere Informationen zu den Einzelkriterien siehe BN_4.1.4 – Rückbau, Trennung, Verwertung

Putzmörtel werden für die in BNB-Kriterium 4.1.4 genannten Bauelemente Keller-Außenwände, Außen- und Innenwände eingesetzt. Zu beachten sind in diesem Zusammenhang die Massivbaustoffe Beton, Kalksandsteine, Lehmbaustoffe, Porenbeton und Ziegel. Ein weiterer Einsatzbereich sind Wärmedämmbverbundsysteme.

Rückbaubarkeit

Für die Bewertung gemäß BNB 4.1.4 wirkt sich der Einsatz abfallarmer Konstruktionen, die die Möglichkeit eines sortenreinen Rückbaus erlauben, günstig aus. Die Rückbaubarkeit beschreibt den Aufwand, der für Demontage oder Abbruch eines Bauteils aus dem Gebäudeverband nötig ist.

Putze fallen mit Mauerwerk- oder Betonwänden oder Dämmstoffen als Verbundstoffe an. Eine Trennung von Putzschicht und Putzgrund ist aufwändig; diese zielt auf die Verwertung des Massivbaustoffes oder Dämmstoffes, nicht des Putzes, ab. In der Regel ist nicht von sortenreinem Rückbau auszugehen.

Weitere Informationen siehe Reiter Nachnutzung / Rückbaubarkeit und Sortenreinheit

Sortenreinheit

Beschreibt den Aufwand, der für die sortenreine Trennung mehrschichtiger und / oder inhomogener Bauteile anfällt. Eine hohe Sortenreinheit z. B. durch homogene Baustoffe und leicht trennbare Bauteilschichten führt tendenziell zur Aufwertung in der Bewertung nach Kriterium 4.1.4.

Putze werden als Bestandteil des mineralischen Bauschutts deponiert oder as Verunreinigungen auf den organischen Dämmstoffabfällen verbrannt, üblicherweise erfolgt keine sortenreine Trennung.

Weitere Informationen siehe Reiter Nachnutzung / Rückbaubarkeit und Sortenreinheit

Verwertbarkeit

Für die Bewertung der Verwertbarkeit der Baustofffraktionen gelten die zur Zeit der Bewertung am Markt aktuell verfügbaren technischen Verfahren. Eine bessere Verwertbarkeit / höherwertige Verwertung führt tendenziell zu einer Aufwertung. Eine theoretische aber nicht realisierte Verwertbarkeit führt tendenziell zu einer Abwertung. Alternativ können bei Bauteilen mit langer zu erwartender Nutzungsdauer Forschungsvorhaben, die praktikable Lösungsmöglichkeiten in absehbarer Zeit zur Verfügung stellen können, positiv bewertet werden.

Bei Putzen ist von der Deponierung auszugehen.

Für eine Wieder- und Weiterverwendung von verputztem Mauerwerk nach erfolgtem Rückbau fehlt derzeit die praktische Erfahrung.

Verwertungs- / Beseitigungswege Hochwertige Verwertung Minderwertige Verwertung Energetische Verwertung Deponierung
Gipsputz nicht möglich bedingt möglich1 nicht möglich momentan der übliche Beseitigungsweg2
Kalkputz nicht möglich bedingt möglich4 nicht möglich momentan der übliche Beseitigungsweg2
Kunstharzputz nicht möglich nicht möglich nicht möglich momentan der übliche Beseitigungsweg2 3
Leichtputz nicht möglich bedingt möglich4 nicht möglich momentan der übliche Beseitigungsweg2 3
Siliconharzputz nicht möglich nicht möglich nicht möglich momentan der übliche Beseitigungsweg2 3
Silikatputz nicht möglich bedingt möglich4 nicht möglich momentan der übliche Beseitigungsweg2
Zementputz nicht möglich bedingt möglich4 nicht möglich momentan der übliche Beseitigungsweg2
Hochwertige Verwertung
Die Produktgruppe wird zur Herstellung gleichwertiger Produkte als wesentlicher Bestandteil des Endprodukts eingesetzt.
Minderwertige Verwertung
Die Produktgruppe wird zur Herstellung untergeordneter Produkte als wesentlicher Bestandteil des Endprodukts eingesetzt.
Energetische Verwertung
Die Produktgruppe wird in einer Verbrennungsanlage energetisch verwertet.
Deponierung
Die Produktgruppe wird ggf. nach thermischer Vorbehandlung deponiert.

1 Gips stellt bei der Aufbereitung von Mauerwerk als Betonzuschlag einen Störstoff dar.
2 als Bestandteil des Mauerwerks / mineralischen Dämmstoffs bzw. nach Trennung vom organischen Dämmstoff
3 ev. Vorbehandlung notwendig
4 Eine stoffliche Verwertung findet aus wirtschaftlichen Gründen nur in Form der Aufbereitung von gemischtem Mauerwerksabbruch/Bauschutt statt, wobei hier der Putz eine Verunreinigung darstellt und die Qualität vermindert.

Weitere Informationen siehe Reiter Nachnutzung / Stoffliche Verwertung, Energetische Verwertung

Quellen

Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB), Büro- und Verwaltungsgebäude – Neubau

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Technisches

 

 

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Technische Daten

Wärme- und feuchteschutztechnische Kennwerte in Anlehnung an DIN 4108
Baustoff Rohdichte
[kg/m³]
Rechenwert der
Wärmeleitfähigkeit
[W/(m.K)]
Dampfdiffusionswiderstand
Gipsputz  1.200 0,35 10
Kalkgipsputz 1.400 0,70 10
Kalkputz  1.800 0,87 15
Kalkzementputz 1.800 0,87 15-35
Lehmputz 1.800-2.000 0,91-1,1 5/10
Zementputz  2.000 1,40 15-35
Kunstharzputz  1.100 0,70 50-200
Leichtputz  600-1300 0,2-0,52 15-20
Polystyrol-Wärme-
dämmputz (EPS)
 
≤ 200 0,06-0,1 5-20
Perlite- / Vermiculite-
Wärmedämmputz
≈ 600 0,20 5-20

 

Mörtelgruppe Art der Bindemittel Mindestdruckfestigkeit [N/mm²]
PI a Luftkalk keine Anforderungen
PI b Wasserkalk keine Anforderungen
PI c Hydraulischer Kalk 1,0
PII a Hochhydraulischer Kalk oder
Putz- und Mauerbinder
2,5
PII b Kalk-Zement-Gemisch 2,5
PIII a Zement + Kalkhydrat 10
PIII b Zement 10
PIV a Gips 2,0
PIV b Gips (mit Sand) 2,0
PIV c Gips + Kalk 2,0
PIV d Kalk + Gips keine Anforderungen
PV a Anhydrit 2,0
PV b Anhydrit + Kalk 2,0
P Org 1 Organ. Bindemittel; Außen- und Innenputz keine Anforderungen
P Org 2 Organ. Bindemittel; Innenputz keine Anforderungen

 

Baustoffklasse

Zement-, Kalk-, und Gipsputze

Zement-, kalk-, und gipsgebundene Putze mit mineralischen Zuschlägen Klasse A1, nichtbrennbare Baustoffe
 
Kunstharzputze
ausschließlich mineralische Zuschläge auf massivem, mineralischen Untergrund Klasse B1, schwerentflammbare Baustoffe
  andernfalls: Prüfzeichen zum Nachweis des Brandverhaltens
 

Lehmputze

 
ausschließlich mineralische Zuschläge bzw. nicht mehr als 1% Massenanteil homogen verteilter organischer Bestandteile
 
Klasse A1, nicht brennbare Baustoffe
 
Leichtputze
Gesamtgehalt an organischen Anteilen
(Zuschlag u. Zusätze)Klasse A1, nichtbrennbare Baustoffe
  andernfalls: Prüfzeichen zum Nachweis des Brandverhaltens
 
Wärmedämmputze
nach DIN 18 550, Teil 3 Klasse B1, schwerentflammbare Baustoffe
 ausschließlich mineralische Zuschläge Klasse A1, nichtbrennbare Baustoffe
 überwiegend mineralische Leichtzuschläge Klasse A2, nichtbrennbare Baustoffe
 

Quellen

Riechers H.-J.: Werkmörtel für den Mauerwerksbau, S. 513-529, Mauerwerk-Kalender, Ernst & Sohn Verlag, 1997, S. 523

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Literaturtipps

 

 

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Fachgruppe Putz & Dekor des Verbands der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V.: Fachlexikon für Putze & Beschichtungen / Siliconharzputze

UBA (Hrsg.) (2014) Merkblatt 1-5, Entscheidungshilfen zur Verringerung des Biozideinsatzes an Fassaden. Umweltbundesamt, Berlin. (Download)

CE-Kennzeichnung und Leistungserklärung für Außen- und Innenputze mit organischen Bindemitteln - Erläuterungen und Beispiele zur Umsetzung der EN 15824 im Rahmen der Bauproduktenverordnung. VdL&VDPM (Hrsg.), Stand: August 2017, Download

 
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Rohstoffe / Ausgangsstoffe

 

 

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Hauptbestandteile

Putzmörtel 2.1.1

Bindemittel
mineralisch
Kalk, Zement, Gips, Anhydrit, Putz- und Mauerbinder (enthalten i.w. Zement, Gesteinsmehle und Luftporenbildner, evtl. Kalkhydrat und weitere Zusatzmittel; Mauerbinder dürfen nicht mit Gips vermischt werden) oder bauaufsichtlich zugelassene Bindemittel
organisch:
Polymerisatharze (→ Kunstharzputz) als Dispersion oder als Lösung

Gesteinskörnung
natürliche Gesteinskörnung, leichte Gesteinskörnungen (Blähglas, Blähglimmer, Blähperlit, Blähton, Naturbims), bei Leichtputz / Wärmedämmputz auch organische Gesteinskörnungen (z. B. expandiertes Polystyrol EPS, Sägemehl)

Die Aufbereitung der Gesteinskörnungen ist maßgebend für die hohe Qualität eines Putzes. Für Werktrockenmörtel müssen restlos trockene oder feuergetrocknete Gesteinskörnungen verwendet werden, um die Haltbarkeit und damit die Lagerung zu ermöglichen.

Wasser

ggf. Zusatzstoffe, Zusatzmittel
Betonzusatzstoffe und / oder Betonzusatzmittel verändern bzw. verbessern bestimmte Mörteleigenschaften, wie z. B. Erstarren, Erhärten, Farbe des Mörtels, Haftverbund zwischen Mörtel und Untergrund, Verarbeitbarkeit, Wasserrückhaltevermögen, Wasserundurchlässigkeit.

Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Gewinnung der Primärrohstoffe

Zement / Kalk
Die Rohstoffe (Kalkstein, Ton, Dolomit und Kalkmergel) werden ausschließlich im Tagebau gefördert.

Leichte Gesteinskörnung
Die Rohstoffe für Blähglimmer, Blähperlit oder Bims werden im Tagebau gewonnen.

Genauere Informationen siehe Grundstoffe Kalk, Zement, Natürliche Gesteinskörnungen

Verfügbarkeit

Zement
Die Rohstoffe sind (noch) in ausreichendem Maße vorhanden. Teilweise muss ein Teilrohstoff (Quarz, Kalk), der in den Abbaustätten nicht (mehr) vorhanden ist, aus der weiteren Umgebung angeliefert werden. Dies führt zu einer erhöhten Belastung der Umwelt (höherer Energieverbrauch, erhöhte Lärm- und Schadstoffemission, etc.). Teilweise werden auch Sekundärrohstoffe wie Kalkschlämme oder Gießerei-Altsande verwendet. Statt des reinen Portlandzementes (CEM I) werden inzwischen standardmäßig Portlandkomposit- bzw. -hüttenzemente (CEM II bzw. CEM III) angeboten und verwendet, um Primärrohstoffe zu schonen.

Kalk
Die Rohstoffe sind in Deutschland noch in ausreichendem Maße vorhanden (z. B. fränkischer und schwäbischer Jura, Eifel, Fichtelgebirge).

Gesteinskörnung
Rohstoffe für leichte Gesteinskörnungen (z. B. Bims, Blähglas (abhängig von Altglasmenge)) sind in Deutschland nur noch begrenzt verfügbar. Dadurch kann es z. T. zu langen Transportwegen kommen.

Genauere Informationen siehe Grundstoffe Kalk, Zement, Natürliche Gesteinskörnungen

Verwendung von Recyclingmaterialien / Produktionsabfällen

Der Einsatz von Sekundärrohstoffen ist bei der Putzherstellung möglich, wobei entweder das Grundmaterial selbst oder die Gesteinskörnung aus diesen Stoffen bestehen kann. Beispiele sind REA-Gipsputz, Wärmedämmputz mit Altglasgranulat (Blähglasgranulat) sowie Wärmedämmputz mit Alt-EPS.

Radioaktivität

Natürlich Radionuklide in Baustoffen können vorkommen in Abhängigkeit von Material und Zuschlagstoffen. Zum Schutz der Bevölkerung vor Strahlenbelas­tungen werden in Deutschland seit mehr als 20 Jahren Untersuchungen und Bewertungen der radioaktiven Stoffe in Baumaterialien durchge­führt. Nach einer Studie des BfS wurden in Deutschland keine zu Bauzwecken verwendbaren Materialien festgestellt, die infol­ge erhöhter Uran- und Radiumkonzentrationen zu höhe­ren Konzentrationen des Radon-222 (Radon) in Räumen führen könnten.

Ausführliche Informationen findet man beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS):

 
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Herstellung

 

 

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Prozesskette

prozess putzmoertel

Herstellungsprozess

Der Herstellungsprozess besteht bei allen Putzmörteln aus folgenden Verfahrensstufen:

  • Antransport der Ausgangsstoffe
  • Dosieren
  • Mischen
  • Fördern
  • ggf. Zwischenlagern in Silos
  • Verpacken als Sackware oder Abfüllen in einen Baustellensilo

Umweltindikatoren / Herstellung

Einheitliche Werte zu Umweltindikatoren in WECOBIS soll zukünftig ausschließlich die Datenbank Ökobau.dat des Informationsportals Nachhaltiges Bauen des BMI liefern.

Die Ökobau.dat stellt Umweltprofile für Bauprodukte bereit, die als erforderliche Datengrundlage für die Lebenszyklusanalyse eingesetzt werden. Für Bauprodukte gibt es Herstellungs- und End-of-Live- Datensätze. Weiterführende Informationen zur Ökobau.dat im Zusammenhang mit dieser Produktgruppe finden sich in WECOBIS unter Fachinformationen / Reiter Umweltdeklarationen → Ökobau.dat / Umweltindikatoren

Da in der Herstellung von Bauprodukten ein großer Anteil der verursachten Umweltbelastungen auf den Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern zurückzuführen ist, stellt die Graue Energie (kumulierter Primärenergieaufwand nicht erneuerbar) dafür einen guten Indikator dar.

Im Kapitel Energieaufwand finden sich ggf. allgemeine Informationen zum Thema, die die Produktgruppe prägen.

Energieaufwand

Bei der Verarbeitung von Putzmörteln wird Energie beim Mischen verbraucht. Die Energiemenge ist abhängig von den verwendeten Mischaggregaten. Die Mischenergie ist im Vergleich zur Energie für die Herstellung und Aufbereitung der Ausgangsstoffe (z. B. Brennen des Bindemittels Zement oder Kalk, Trocknung der Gesteinskörnung etc.) vergleichsweise gering.

Charakteristische Emissionen

Bei der Herstellung eines Trockenmörtels im Werk fallen aufgrund von Einhausungen und Filteranlagen etc. keine Emissionen an. Bei der Herstellung des frischen Putzmörtels durch Mischen von Trockenmörtel und Wasser direkt auf der Baustelle fallen Lärm- und Staubemission für die Umgebung an.

Maßnahmen Gesundheitsschutz

Es sollte persönliche Schutzausrüstung (Augen-, Atem- und Gehörschutz) getragen werden.

Maßnahmen Umweltschutz

Da die Rohstoffe im Werk zu 100% in das Produkt Werktrockenmörtel eingehen und Ausschuss betriebsintern sofort recycelt wird, ist der Produktionsprozess selbst als abfallarm und mit geringen Auswirkungen auf die Umwelt zu bezeichnen.

Transport

Putzmörtel werden in Deutschland von diversen Unternehmen an verschiedenen Standorten hergestellt, so dass ein Transport auf nationaler Ebene mit relativ kurzen Transportwegen möglich ist.

 
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Verarbeitung

 

 

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Technische Hinweise / Verarbeitungsempfehlungen

Früher verwendete Innenputze waren i. d. R. mehrlagig aufgebaut, inzwischen werden zunehmend einlagige Putze eingesetzt.

Der Putzauftrag erfolgt heute überwiegend mit einer Spritzmaschine und erzeugt eine geringe Staubentwicklung, da der Mörtel direkt aus dem Silo gemischt und gepumpt wird. Die beim Spritzauftrag anfallenden Rückprallmengen (< 5%) werden mit dem Bauschutt entsorgt. Eine Rückführung in den Produktionsprozess ist wegen Verunreinigungen nicht möglich.

Die mittlere Dicke von Putzen, die allgemeinen Anforderungen genügen, muss außen 20mm (zulässige Mindestdicke 15mm) und innen 15mm betragen (zulässige Mindestdicke 10mm), bei einlagigen Innenputzen aus Werktrockenmörtel sind 10mm ausreichend (zulässige Mindestdicke 5mm). Einlagige wasserabweisende Putze aus Werkmörtel sollen an Außenflächen eine mittlere Dicke von 15mm (erforderliche Mindestdicke 10mm) haben.

Bei mehrlagigen Putzsystemen ist zwischen dem Auftragen des Unterputzes und dem Auftragen des Oberputzes eine ausreichend lange Zeitspanne einzuhalten. Vor dem Putzauftrag ist meist eine Vorbereitung des Untergrundes erforderlich. Dies sind entweder Spritzbewurf auf Zementbasis, Putzhaftbrücke auf der Basis organischer Bindemittel oder organische Grundierungen.

Arbeitshygienische Risiken

Allgemeines

Wenn der Putzmörtel Kalk oder Zement enthält gehen Gesundheitsgefahren nach heutigem Kenntnisstand überwiegend von der stark alkalischen Lösung aus, die sich beim Anmachen des Kalkes bzw. Zements mit Wasser bildet (pH-Wert 12,5 bis 13,5) und Reizungen verursacht.

Bei der Verarbeitung kalk- und zementhaltiger Produkte sind persönliche Schutzmaßnahmen erforderlich (u. a. Augenschutz, Handschutz, Hautschutz, Körperschutz).

Allergische Hautreaktionen auf Chromat (sogenannte „Maurerkrätze“) sind heutzutage nicht mehr zu erwarten, da die Herstellung und Verwendung nicht chromatarmer zementhaltiger Produkte (GISCODE ZP2) seit dem 17. Januar 2005 verboten ist.

AGW-Werte

  • Alveolengängige Fraktion: A – Staub 3 mg/m³ (Feinstaub)
  • Einatembare Fraktion: E – Staub 10 mg/m³ (Gesamtstaub)
  • Portlandzement (Staub) 5 mg/m³ gemessen in der einatembaren Fraktion nach TRGS 900.

REACH / CLP

Die REACH-Verordnung regelt die Herstellung, das Inverkehrbringen und den Umgang mit Industriechemikalien. Zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen, dient die CLP-Verordnung (Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen), um ein hohes Schutzniveau für die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu gewährleisten.

Wird ein Produkt nicht als Stoff oder Gemisch, sondern als Erzeugnis eingestuft, ist kein Sicherheitsdatenblatt (SDB) erforderlich und Gefahrstoffbezeichnungen entfallen. Lediglich besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) müssen ausgewiesen werden.

Putzmörtel werden als Gemisch eingestuft. Produkt bezogene Informationen gemäß CLP-Verordnung müssen daher in den Sicherheitsdatenblättern (SDB) der jeweiligen Produkte ausgewiesen sein.

Lediglich besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) müssen ausgewiesen werden. Produkt bezogene Informationen hierzu finden sich dann in den Sicherheitsdatenblättern (SDB) des Herstellers.

Einstufungen und Gesundheitsgefahren nach GISBAU

  • ZP1 Zementhaltige Produkte, chromatarm
  • ZP2 Zementhaltige Produkte, nicht chromatarm
  • Die Herstellung und Verwendung nicht chromatarmer zementhaltiger Produkte (GISCODE ZP2) ist seit dem 17. Januar 2005 verboten
  • M-DF01 Dispersionsfarben, lösemittelfrei
  • M-DF02 Dispersionsfarben
  • M-SF01 für Siliconharzfarben, wasserverdünnbar

Emissionen

Bei der Verarbeitung von trockenem Putzmörtel kann es zu einer Staubentwicklung kommen, die durch Absaugeinrichtungen beseitigt werden kann.

Es liegen keine Informationen vor, nach denen es bei der Verarbeitung von bereits mit Wasser angemischten Putzmörteln zu Emissionen kommt.

Umweltrelevante Informationen

Energiebedarf

Bei der Verarbeitung von Putzmörteln wird Energie beim Mischen zu einem verarbeitbaren Mörtel, und zum Pumpen/Spritzen verbraucht. Die Energiemenge ist abhängig von den verwendeten Mischaggregaten und Pumpen.

Wassergefährdung

Eine Wassergefährdung wird durch das Eindringen von verdünnten Kalk- oder Zementsuspension (Waschwasser) in Boden, Gewässer und Kanalisation verursacht, da basische Bestandteile ausgelaugt oder ausgewaschen werden können. Deshalb ist eine Kontamination zu vermeiden (WGK 1: schwach wassergefährdend).

 
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Nutzung

 

 

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Umwelt- und Gesundheitsrisiken Neuzustand

Umwelt- und gesundheitsrelevante Beeinträchtigungen im Neuzustand und während der Nutzung sind nicht bekannt. Grundsätzlich besteht bei Mauerwerkbaustoffen - Mauersteine, Mauermörtel sowie Innen- und Außenputze auf Mauerwerk - die Möglichkeit, dass schädliche Salze und/oder Schwermetalle durch Einwirkung von Feuchtigkeit, wie z. B. Niederschlagswasser oder Grundwasser, ausgewaschen werden. Unter praxisrelevanten Bedingungen sind allerdings nur sehr geringe Auslaugraten zu erwarten, da die Inhaltsstoffe fest in die Bindermatrix eingebunden sind. Emissionen von Inhaltsstoffen sind nicht relevant.

Umwelt- und Gesundheitsrisiken im Schadensfall

Brandfall

Putzmörtel bergen in der Regel keine brandrelevante Gefährdung. Bei Zugabe von z. B. Polystyrol als leichte Gesteinskörnung erfolgt die Einstufung in die Baustoffklasse A2. Abtropfen/Abfallen von brennendem Material ist aber nicht zu erwarten.

Wassereinwirkung

Es sind keine Umwelt- und Gesundheitsrisiken zu erwarten.

Beständigkeit Nutzungszustand

Die Dauerhaftigkeit eines Putzes hängt i.w. von folgenden Faktoren ab:

  • Zusammensetzung
  • Festigkeit
  • Wassersaugvermögen
  • Verformungsmodul
  • Putzuntergrund und Vorbereitung
  • Auftrag
  • Kantenanschluss
  • Nachbehandlung
  • Wartung und Pflege
  • u. a. m.

Die in Normen gestellten Anforderungen an wasserabweisende Putze werden von Putzen aus Werktrockenmörteln in der Praxis i. d. R. deutlich unterschritten.

Unter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“.
Datenbank als PDF

Instandhaltung

Abplatzungen oder Fehlstellen von Putzen können instandgesetzt werden, indem der geschädigte (eventuelle mit Salzen belastete) Putz entfernt und die Wand neu verputzt wird. Gegebenenfalls müssen Salzgehalte erst durch Aufbringen eines Opferputzes/Entsalzungskompressen aus dem Mauerwerk entfernt werden. Darüber hinaus können auch nachträglich Hydrophobierungsmittel aufgebracht werden, um das Eindringen von Feuchtigkeit durch den Putz zu verhindern.

 
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Nachnutzung

 

 

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Umwelt- und Gesundheitsrisiko Rückbau

Beim Ausbau ist auf ausreichenden Staubschutz zu achten (s. Verarbeitung). Die Möglichkeit des Absaugens sollte geprüft werden.

Wiederverwendung

Eine Wiederverwendung von Putzmörteln ist nicht möglich.

Stoffliche Verwertung

Putzmörtel fallen ähnlich wie Mauermörtel mit Mauerwerk- oder Betonwänden als Verbundstoffe an. Eine Trennung von Putzschicht und Putzgrund ist i. d. R. nur mit hohem technischen und finanziellen Aufwand möglich, jedoch prinzipiell durchführbar (z. B. Hochdruckwasserstrahlen).

Eine effiziente stoffliche Verwertung ist z. Z. nur für Kalk- und Zementputze im Rahmen der Aufbereitung von gemischtem Mauerwerksabbruch/Bauschutt möglich.

Die Einsatzmöglichkeiten von aufbereitetem Bauschutt aus Mauerwerk sind z. B. im Straßenbau zu finden: Verfüllung von Leitungsgräben, Lärmschutzwälle sowie Bodenverbesserungs- und Bodenverfestigungsmaßnahmen.
siehe auch Mauermörtel

Auf Grund der unterschiedlichen Inhaltsstoffe sind bei der stofflichen Verwertung von Gipsputz, Kunstharzputz und Wärmedämmputz mit EPS entsprechende Besonderheiten zu beachten.

Insgesamt wird der in Zukunft anfallende Bauschutt zunehmend inhomogener werden und nicht zuletzt auch wegen der vermehrt eingebrachten unterschiedlichen Stoffe (z. B. expandiertes Polystyrol) schwerer zu entsorgen bzw. aufzubereiten sein.

Energetische Verwertung

Eine energetische Verwertung ist bei Putzmörteln aufgrund der überwiegend mineralischen Natur nicht möglich bzw. nicht sinnvoll. Bei größeren Anteilen leichter organischer Zuschlagstoffe (EPS) ist eine energetische Verwertung zu prüfen.

Beseitigung / Verhalten auf der Deponie

Putzmörtel müssen am Ende ihrer Lebensdauer auf einer Deponie abgelagert werden. Sie können als Bauschutt auf Deponieklasse I (hauptsächlich für mineralische Abfälle) abgelagert werden. In Abhängigkeit vom Anteil organischer Zuschlagstoffe ist unter Umständen eine thermische Vorbehandlung nötig.

Bei einer angenommenen mittleren Lebensdauer von 50 Jahren, ist ab etwa 2030 in größeren Mengen mit den modernen Putzen (Leicht-, Kunstharz-, Wärmedämmputze), die einen höheren Anteil an organischen Stoffen aufweisen, im Abbruch zu rechnen.

EAK-Abfallschlüssel

Bau- und Abbruchabfälle

17 01 01 Beton (Bau- und Abbruchabfälle)
17 07 01 gemischte Bau- und Abbruchabfälle
(gemäß KrW-/AbfG, BestüVAbfV, überwachungsbedürftige Abfälle zur Verwertung)