Produktgruppeninformation |
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BegriffsdefinitionPutz ist ein an Wänden und Decken ein- oder mehrlagig in bestimmter Dicke aufgetragener Belag aus Putzmörteln oder Beschichtungsstoffen, der seine endgültigen Eigenschaften erst durch Verfestigung am Baukörper erreicht. (DIN 18550-1) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wesentliche Bestandteile
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CharakteristikGenerell werden Putze mit mineralischen Bindemitteln (Normalputze, Leichtputze, Wärmedämmputze) und Putze mit organischen Bindemitteln (Kunstharzputze) unterschieden. Nach dem Ort der Herstellung differenziert man zwischen Baustellen- und Werkmörtel, nach der Zugabe von Wasser (zum Gemisch der Ausgangsstoffe) im Werk oder erst auf der Baustelle zwischen Werkfrisch- und Werktrockenmörtel, nach der Konsistenz zwischen Frisch- (gebrauchsfertig, verarbeitbar) und Festmörtel (verfestigt). Werktrockenmörtel werden seit Ende des 19. Jahrhunderts hergestellt. Bis in die 60er Jahre setzte man Werkmörtel zunächst im Bereich der Oberputze ein. Mit der Einführung neuer Maschinentechniken auf der Baustelle werden seit den 60er Jahren auch zum Erstellen von Unterputzen immer mehr "Maschinenputze" verwendet. Die heutigen Anforderungen an Bauabläufe und -qualität haben inzwischen dazu geführt, dass fast ausschließlich Werktrockenmörtel zum Einsatz kommen. Baustellenmörtel wird nur noch in wenigen Fällen von meist untergeordneter Bedeutung verwendet. Die Vorteile der Werktrockenmörtel liegen in dem hohen Qualitätsniveau und rationellen Arbeitsverfahren (exakte Dosierung der Rezeptur und Möglichkeit der Eigen- und Fremdüberwachung der Produktion). Weiterhin hat vor allem die Hinwendung zu leichten, hochwärmedämmenden Wandbaustoffen dazu geführt, dass leichtere Putze mit entsprechendem Verformungsverhalten entwickelt wurden. Diese Leichtputze oder Wärmedämmputze sind auf wärmedämmendes Mauerwerk abgestimmt und mindern das Rissrisiko erheblich. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Besonders wichtige Eigenschaft hinsichtlich Umwelt- und GesundheitsrelevanzDie Bindemittel Zement und Kalk in Putzmörteln können bei der Verarbeitung zu Verätzungen der Haut und der Augen führen, weshalb arbeitshygienische Maßnahmen erforderlich sind. Kunstharzputze, die verarbeitungsfertig aber noch nicht erhärtet sind, sind in der Regel schädlich für Wasserorganismen und können in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben. Siliconharzputze sind heute auf Basis wässriger Bindemittel formuliert und enthalten nur noch sehr geringe Anteile an organischen Lösemitteln. Alternativen hinsichtlich Umwelt- und GesundheitsrelevanzBeschichtungssysteme in Wärmedämmverbundsystemen werden häufig mit Bioziden (Schutz gegen Algen- und Pilzbefall) ausgerüstet. Das gilt in der Regel für alle Kunstharzputze, meist auch für Siliconharzputze. Biozide verhindern den Befall der Fassade mit Mikroorganismen nicht (sie werden über kurz oder lang ausgewaschen), sondern zögern ihn nur hinaus. Scheint der Einsatz von Bioziden aufgrund der Umgebungsbedingungen unvermeidlich, sollten die Wirkstoffkombinationen bestmöglich auf die lokalen Bedingungen und auf die jeweiligen Beschichtungssysteme abgestimmt werden. Verkapselte Biozide werden vor allem im ersten Jahr deutlich weniger ausgewaschen. Eine Feldstudie an zwei baugleichen Einfamilienhäusern verglich die Abschwemmraten verkapselter und unverkapselter Biozide (Breuer et al., 2012b). Aus der Fassade mit dem verkapselten Biozid wurden nur 10 % der Wirkstoffmenge ausgewaschen, die aus der Fassade mit unverkapseltem Biozid ausgewaschen wurde. siehe auch Biozide - Strategien zur Vermeidung an Gebäuden und UBA - Biozideinsatz an Fassaden - Merkblatt 1-5 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieferzustand
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Anwendungsbereiche (Besonderheiten)Innen- und Außenputze dienen zum ebenen, dichten Abschluss des Mauerwerks. Als Innenputze werden hauptsächlich Kalk-, Gips- oder Kalkgipsputze (Putzmörtelgruppen P I bzw. P IV) verwendet. Putzsysteme für Innenwandputze bzw. InnendeckenputzeAuszug aus DIN 18 550, Teil 1, Tabellen 5 und 6 mit Ergänzungen
Bundesverband der Dt. Mörtelindustrie e.V. et al.: Putz auf Mauerwerk aus Leichtbetonsteinen, Merkblatt, Ausgabe 07/97 Außenputze sind ein wichtiger Bestandteil der Außenwand. Maßgebliche Funktionen sind der Schutz der Wandkonstruktion vor dem Eindringen von Witterungseinflüssen, wie z.B. Schlagregen und Frost, sowie die optische Gestaltung der Fassade. Diese Eigenschaften werden durch die Kombination von Festigkeit und wasserabweisender Wirkung sowie der Putzdicke gewährleistet. Weiterhin zählt heute vielfach die Verbesserung der Wärmedämmung zu den Aufgaben eines Außenputzes. Putzsysteme für Außenputze bzw. AußendeckenputzeAuszug aus DIN 18 550, Teil 1, Tabellen 3 und 4 mit Ergänzungen
Bundesverband der Dt. Mörtelindustrie e.V. et al.: Putz auf Mauerwerk aus Leichtbetonsteinen, Merkblatt, Ausgabe 07/97 Industrieverband Werktrockenmörtel e.V. et al.: Außenputz auf Ziegelmauerwerk; Werktrockenmörtel-Richtlinie Putzsysteme, Ausgabe 01.98, S. 9 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Einfluss des Putzes auf den Wärmedurchgangswiderstand einer WandkonstuktionÜbliche Putzlagen, auch Leichtputze mit Rohdichten < 1300kg/m³, wirken sich wegen ihrer geringen Dicke selbst nur unwesentlich auf den Wärmedurchgangswiderstand (k-Wert) von Außenwänden aus. Nur Wärmedämmputze mit Wärmeleitfähigkeiten zwischen 0,07 und 0,15 W/(mK) und größeren Schichtdicken verbessern deutlich den Wärmedurchgangswiderstand einer Wandkonstruktion. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Risikobetrachtung Lebenszyklusphasen |
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Planungs- und Ausschreibungshilfen |
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WECOBIS informiert produktneutral. An verschiedenen Stellen bietet WECOBIS jedoch auch Unterstützung dazu, wie sich Produkte innerhalb einer Produktgruppe hinsichtlich ihrer ökologischen Eigenschaften unterscheiden lassen. Informationen hier im Reiter Planungsgrundlagen:
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Übersicht Planungs- und Ausschreibungshilfen: Putzmörtel |
Putzmörtel (WECOBIS: Gipsputz, Kalkputz, Kunstharzputz, Leichtputz, Siliconharzputz, Silikatputz, Zementputz) | ||
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Material- ökologische Anforderungen | Im neuen Modul "Planungs- & Ausschreibungshilfen" bietet WECOBIS eine Übersicht zu möglichen materialökologischen Anforderungen und Textbausteine für Planung und Ausschreibung. Inhalt aufklappen | |
Anforderungen und Textbausteine in WECOBIS | verwandt: Außenwandfarben, Dämmstoffe in Wärmedämmverbundsystemen | |
Für Putzmörtel im Innenraum gibt es derzeit keine materialökologischen Anforderungen in WECOBIS. | ||
Mögliche Quellen | Die hier genannten Quellen, insbesondere BNB, bilden die Grundlage für Planungs- und Ausschreibungshilfen bzw. materialökologische Anforderungen und Textbausteine in WECOBIS. Inhalt aufklappen | |
Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) des BMI / Kriterium 1.1.6 (Risiken für die lokale Umwelt) | Mit dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) des BMI steht ein zum Leitfaden Nachhaltiges Bauen ergänzendes, ganzheitliches, quantitatives Bewertungsverfahren zur Verfügung. Einordung der jeweiligen Putzmörtel hinsichtlich verschiedener Kriteriensteckbriefe siehe Reiter BNB-Kriterien in WECOBIS | |
Umweltbundesamt (UBA) | Auf den Internet-Seiten des Umweltbundesamtes (UBA) befindet sich der „Informationsdienst für umweltfreundliche Beschaffung“. Die Seiten werden gerade überarbeitet, sodass sich dort derzeit aus dem Baubereich nur Ausschreibungsempfehlungen zu Elastischen und Hözernen Bodenbelägen, Tapeten und Raufaser finden. | |
baubook ökologisch ausschreiben | Die Plattform baubook ökologisch ausschreiben bietet eine Sammlung von Kriterien, die derzeit vor allem in Österreich für die ökologische Ausschreibung verwendet werden. Für Putzmörtel finden sich Kriterien in der Gruppe "Mauer- und Putzmörtel → Außenputze" und "Mauer- und Putzmörtel → Innenputze". | |
natureplus Ausschreibungstexte | → Ausschreibungshilfen Putze | |
Mögliche Nachweis- dokumente | weitere Nachweismöglichkeiten neben den folgend genannten sind Produktdatenblätter, Technische Merkblätter, sowie Herstellererklärungen oder ggf. ein Anhang mit Nachhaltigkeitsmerkmalen zur bauaufsichtlichen Zulassung (abZ+). Inhalt aufklappen | |
gesetzlich vorgeschrieben: | Welche Nachweisdokumente müssen vom Hersteller zur Verfügung gestellt werden? Welcher Nachweis kann damit erbracht werden? | |
REACH / CLP: Sicherheitsdatenblatt (SDB) | Putzmörtel werden als Gemisch eingestuft. Für sie muss daher ein SDB gemäß den Anforderungen in Art.31 REACH-VO in Verbindung mit Anhang II erstellt werden. (Nachweis gefährliche Stoffe, Nachweis SVHC >= 0,1 Gew.-%) | |
freiwillige Produktkenn-zeichnungen / -deklarationen | Für einige Bauproduktgruppen existieren freiwillige Produktkennzeichnungen oder -deklarationen wie z.B. Umweltzeichen oder Umweltproduktdeklarationen, die als Nachweis für materialökologische Anforderungen dienen können. Eine Übersichtstabelle dazu mit detaillierten Informationen zu Putzmörteln findet sich im Reiter Zeichen & Deklarationen. |
Gefahrstoffverordnung
Die Bindemittel Zement und Kalk in Putzmörteln können bei der Verarbeitung zu Verätzungen der Haut und der Augen führen, weshalb arbeitshygienische Maßnahmen erforderlich sind. Kunstharzputze, die verarbeitungsfertig aber noch nicht erhärtet sind, sind in der Regel schädlich für Wasserorganismen und können in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben.
Siliconharzputze sind heute auf Basis wässriger Bindemittel formuliert und enthalten nur noch sehr geringe Anteile an organischen Lösemitteln.
Alternativen hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz
Beschichtungssysteme in Wärmedämmverbundsystemen werden häufig mit Bioziden (Schutz gegen Algen- und Pilzbefall) ausgerüstet. Das gilt in der Regel für alle Kunstharzputze, meist auch für Siliconharzputze.
Eine größere Auswahl an biozidfreien Produkten findet man bei den Silikatputzen, weshalb sie sich als Atlernative anbieten. Aber auch bei den Silikatputzen sind einige Produkte biozidhaltig. Kalk- / Kalkzementputze sind in der Regel biozidfrei.
Biozidhaltige Fassadenputze kann man z.B. an dem Zusatz „filmgeschützt", „enthält Filmschutzmittel", „Schutz gegen Algen und Pilze" erkennen.
Biozide verhindern den Befall der Fassade mit Mikroorganismen nicht (sie werden über kurz oder lang ausgewaschen), sondern zögern ihn nur hinaus.
Für die Umwelt bedeutet die Freisetzung der Biozide ein öko- und humantoxikologisches Risiko. Dünnschichtige Beschichtungssysteme mit hohem Anteil an organischen Bestandteilen können die Neigung zur Bildung von Mikroorganismen fördern. Im Vergleich zu Kunstharzputzen hat die stark wasserabweisende Oberfläche der Siliconharzputze eine verminderte Neigung zur Ansiedlung von Mikroorganismen wie Algen und Pilze. Ein Hersteller bietet neuerdings auch Siliconharzputze ohne bioziden Filmschutz an. Eine weitere biozidfreie Alternative sind diffusionsoffene, hydrophile Dickputze auf Silikatbasis (→ Silikatputze).
Scheint der Einsatz von Bioziden aufgrund der Umgebungsbedingungen unvermeidlich, sollten die Wirkstoffkombinationen bestmöglich auf die lokalen Bedingungen und auf die jeweiligen Beschichtungssysteme abgestimmt werden. Verkapselte Biozide werden vor allem im ersten Jahr deutlich weniger ausgewaschen. Eine Feldstudie an zwei baugleichen Einfamilienhäusern verglich die Abschwemmraten verkapselter und unverkapselter Biozide (Breuer et al., 2012b). Aus der Fassade mit dem verkapselten Biozid wurden nur 10 % der Wirkstoffmenge ausgewaschen, die aus der Fassade mit unverkapseltem Biozid ausgewaschen wurde.
Weitere planungs- und ausschreibungsrelevante Informationen in WECOBIS
- Reiter Zeichen & Deklarationen / Erläuterung + Links der wichtigsten Deklarationen zur jeweiligen Produktgruppe
- Reiter BNB-Kriterien / Einordnung der jeweiligen Produktgruppe gemäß Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) des BMI
Allgemeine Unterstützung zum Umgang mit Nachhaltigkeitsaspekten in Planung und Ausschreibung sowie Hinweise auf Leitfäden, Arbeitshilfen und Veröffentlichungen zum Nachhaltigen Bauen bietet das neue WECOBIS-Modul Planungs- & Ausschreibungshilfen unter Allgemeine Infos.
Umweltdeklarationen |
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Referenz | |
Referenz | |
Bewertungssystem |
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Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)
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BNB-Kriterium BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau)
Einordnung der Putzmörtel
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Qualitätsniveau (QN) | Anforderungen an Fassadenputze (Pos. 36a) |
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1 (= Mindestanforderung) | Produktdokumentation1 incl. Deklaration von SVHC der Kandidatenliste > 0,1 Gew.-% Deklaration biozider Wirkstoffe |
2 (zusätzlich zu QN1) | |
3 (zusätzlich zu QN1) | Ausschluss biozider Wirkstoffe außer Topfkonservierern |
4 (zusätzlich zu QN1) | |
5 (zusätzlich zu QN1) | |
Kommentierung Bis QN2 gibt es keine technischen Einschränkungen bei der Erfüllung der Anforderungen für Fassadenputze. Es bestehen lediglich Dokumentations- und Deklarationspflichten, die jeder erfüllen kann. Biozidhaltige Fassadenputze kann man z.B. an dem Zusatz „filmgeschützt", „enthält Filmschutzmittel", „Schutz gegen Algen und Pilze" erkennen. |
1 Die Produktdokumentation (z.B. über Produktdatenblätter, Technische Merkblätter, Sicherheitsdatenblätter) ist die Mindestanforderung, die für alle durch BNB 1.1.6 betroffenen Produktgruppen erfüllt sein muss. Zusätzlich ist für alle diese Produktgruppen immer auch die Deklaration von SVHC der Kandidatenliste nach REACH (z.B. über Sicherheitsdatenblätter, Herstellererklärung) erforderlich.
Planungs- und Ausschreibungshilfen mit Textbausteinen
Eine tabellarische Übersicht mit allen Einzelkriterien für Planung und Ausschreibung ist im neuen Modul Planungs- & Ausschreibungshilfen für Fassadenputze zu finden. Die Tabellen dort enthalten auch detaillierte Informationen zu den Nachweismöglichkeiten (z.B. über andere Produktkennzeichnungen) und damit zur Prüfung der angebotenen Produkte. Außerdem finden sich dort auch die für die verschiedenen Qualitätsniveaus zugehörigen Textbausteine.
BNB-Kriterium BN_4.1.4 - Rückbau, Trennung, Verwertung
Welche Ziele werden mit BNB-Kriterium BN_4.1.4 verfolgt? Inhalt aufklappen | |
Im BNB Kriteriensteckbrief 4.1.4 werden Konstruktionen nach ihrer Rückbaubarkeit, Trennbarkeit und Verwertbarkeit eingestuft. |
Putzmörtel werden für die in BNB-Kriterium 4.1.4 genannten Bauelemente Keller-Außenwände, Außen- und Innenwände eingesetzt. Zu beachten sind in diesem Zusammenhang die Massivbaustoffe Beton, Kalksandsteine, Lehmbaustoffe, Porenbeton und Ziegel. Ein weiterer Einsatzbereich sind Wärmedämmbverbundsysteme.
Rückbaubarkeit
Für die Bewertung gemäß BNB 4.1.4 wirkt sich der Einsatz abfallarmer Konstruktionen, die die Möglichkeit eines sortenreinen Rückbaus erlauben, günstig aus. Die Rückbaubarkeit beschreibt den Aufwand, der für Demontage oder Abbruch eines Bauteils aus dem Gebäudeverband nötig ist.
Putze fallen mit Mauerwerk- oder Betonwänden oder Dämmstoffen als Verbundstoffe an. Eine Trennung von Putzschicht und Putzgrund ist aufwändig; diese zielt auf die Verwertung des Massivbaustoffes oder Dämmstoffes, nicht des Putzes, ab. In der Regel ist nicht von sortenreinem Rückbau auszugehen.
Weitere Informationen siehe Reiter Nachnutzung / Rückbaubarkeit und Sortenreinheit
Sortenreinheit
Beschreibt den Aufwand, der für die sortenreine Trennung mehrschichtiger und / oder inhomogener Bauteile anfällt. Eine hohe Sortenreinheit z. B. durch homogene Baustoffe und leicht trennbare Bauteilschichten führt tendenziell zur Aufwertung in der Bewertung nach Kriterium 4.1.4.
Putze werden als Bestandteil des mineralischen Bauschutts deponiert oder as Verunreinigungen auf den organischen Dämmstoffabfällen verbrannt, üblicherweise erfolgt keine sortenreine Trennung.
Weitere Informationen siehe Reiter Nachnutzung / Rückbaubarkeit und Sortenreinheit
Verwertbarkeit
Für die Bewertung der Verwertbarkeit der Baustofffraktionen gelten die zur Zeit der Bewertung am Markt aktuell verfügbaren technischen Verfahren. Eine bessere Verwertbarkeit / höherwertige Verwertung führt tendenziell zu einer Aufwertung. Eine theoretische aber nicht realisierte Verwertbarkeit führt tendenziell zu einer Abwertung. Alternativ können bei Bauteilen mit langer zu erwartender Nutzungsdauer Forschungsvorhaben, die praktikable Lösungsmöglichkeiten in absehbarer Zeit zur Verfügung stellen können, positiv bewertet werden.
Bei Putzen ist von der Deponierung auszugehen.
Für eine Wieder- und Weiterverwendung von verputztem Mauerwerk nach erfolgtem Rückbau fehlt derzeit die praktische Erfahrung.
Verwertungs- / Beseitigungswege | Hochwertige Verwertung | Minderwertige Verwertung | Energetische Verwertung | Deponierung |
Gipsputz | nicht möglich | bedingt möglich1 | nicht möglich | momentan der übliche Beseitigungsweg2 |
Kalkputz | nicht möglich | bedingt möglich4 | nicht möglich | momentan der übliche Beseitigungsweg2 |
Kunstharzputz | nicht möglich | nicht möglich | nicht möglich | momentan der übliche Beseitigungsweg2 3 |
Leichtputz | nicht möglich | bedingt möglich4 | nicht möglich | momentan der übliche Beseitigungsweg2 3 |
Siliconharzputz | nicht möglich | nicht möglich | nicht möglich | momentan der übliche Beseitigungsweg2 3 |
Silikatputz | nicht möglich | bedingt möglich4 | nicht möglich | momentan der übliche Beseitigungsweg2 |
Zementputz | nicht möglich | bedingt möglich4 | nicht möglich | momentan der übliche Beseitigungsweg2 |
Hochwertige Verwertung | Die Produktgruppe wird zur Herstellung gleichwertiger Produkte als wesentlicher Bestandteil des Endprodukts eingesetzt. |
Minderwertige Verwertung | Die Produktgruppe wird zur Herstellung untergeordneter Produkte als wesentlicher Bestandteil des Endprodukts eingesetzt. |
Energetische Verwertung | Die Produktgruppe wird in einer Verbrennungsanlage energetisch verwertet. |
Deponierung | Die Produktgruppe wird ggf. nach thermischer Vorbehandlung deponiert. |
2 als Bestandteil des Mauerwerks / mineralischen Dämmstoffs bzw. nach Trennung vom organischen Dämmstoff
3 ev. Vorbehandlung notwendig
4 Eine stoffliche Verwertung findet aus wirtschaftlichen Gründen nur in Form der Aufbereitung von gemischtem Mauerwerksabbruch/Bauschutt statt, wobei hier der Putz eine Verunreinigung darstellt und die Qualität vermindert.
Weitere Informationen siehe Reiter Nachnutzung / Stoffliche Verwertung, Energetische Verwertung
Quellen
Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB), Büro- und Verwaltungsgebäude – Neubau
- Kriteriensteckbrief 1.1.6 "Risiken für die lokale Umwelt", verwendete Version / Stand 21.07.2017:
BNB_BN_1.1.6 Version V 2015 (Textteil)
Anlage 1 / Übersichtstabelle aller Qualitätsanforderungen gemäß QN 1 bis 5 (sortiert nach Bauproduktgruppen)
Anlage 2 / Ergänzung zu Anlage 1: Einzelstoffe mit besonders besorgniserregenden Eigenschaften (nur zur Information) - Kriteriensteckbrief 3.1.3 "Innenraumlufthygiene", verwendete Version / Stand 01.03.2017: BNB_BN_3.1.3 Version V 2015
- Kriteriensteckbrief 4.1.4 "Rückbau, Trennung und Verwertung", verwendete Version / Stand 01.03.2017: BNB_BN 4.1.4 Version V2015
Technisches |
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Technische Daten
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QuellenRiechers H.-J.: Werkmörtel für den Mauerwerksbau, S. 513-529, Mauerwerk-Kalender, Ernst & Sohn Verlag, 1997, S. 523 |
Literaturtipps |
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Fachgruppe Putz & Dekor des Verbands der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V.: Fachlexikon für Putze & Beschichtungen / Siliconharzputze UBA (Hrsg.) (2014) Merkblatt 1-5, Entscheidungshilfen zur Verringerung des Biozideinsatzes an Fassaden. Umweltbundesamt, Berlin. (Download) CE-Kennzeichnung und Leistungserklärung für Außen- und Innenputze mit organischen Bindemitteln - Erläuterungen und Beispiele zur Umsetzung der EN 15824 im Rahmen der Bauproduktenverordnung. VdL&VDPM (Hrsg.), Stand: August 2017, Download |
Rohstoffe / Ausgangsstoffe |
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HauptbestandteileBindemittel Gesteinskörnung Die Aufbereitung der Gesteinskörnungen ist maßgebend für die hohe Qualität eines Putzes. Für Werktrockenmörtel müssen restlos trockene oder feuergetrocknete Gesteinskörnungen verwendet werden, um die Haltbarkeit und damit die Lagerung zu ermöglichen. Wasser ggf. Zusatzstoffe, Zusatzmittel | |
Umwelt- und GesundheitsrelevanzGewinnung der PrimärrohstoffeZement / Kalk Leichte Gesteinskörnung Genauere Informationen siehe Grundstoffe Kalk, Zement, Natürliche Gesteinskörnungen VerfügbarkeitZement Kalk Gesteinskörnung Genauere Informationen siehe Grundstoffe Kalk, Zement, Natürliche Gesteinskörnungen Verwendung von Recyclingmaterialien / ProduktionsabfällenDer Einsatz von Sekundärrohstoffen ist bei der Putzherstellung möglich, wobei entweder das Grundmaterial selbst oder die Gesteinskörnung aus diesen Stoffen bestehen kann. Beispiele sind REA-Gipsputz, Wärmedämmputz mit Altglasgranulat (Blähglasgranulat) sowie Wärmedämmputz mit Alt-EPS. RadioaktivitätNatürlich Radionuklide in Baustoffen können vorkommen in Abhängigkeit von Material und Zuschlagstoffen. Zum Schutz der Bevölkerung vor Strahlenbelastungen werden in Deutschland seit mehr als 20 Jahren Untersuchungen und Bewertungen der radioaktiven Stoffe in Baumaterialien durchgeführt. Nach einer Studie des BfS wurden in Deutschland keine zu Bauzwecken verwendbaren Materialien festgestellt, die infolge erhöhter Uran- und Radiumkonzentrationen zu höheren Konzentrationen des Radon-222 (Radon) in Räumen führen könnten. Ausführliche Informationen findet man beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS): | |
Herstellung |
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Prozesskette | |
HerstellungsprozessDer Herstellungsprozess besteht bei allen Putzmörteln aus folgenden Verfahrensstufen:
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Umweltindikatoren / HerstellungEinheitliche Werte zu Umweltindikatoren in WECOBIS soll zukünftig ausschließlich die Datenbank Ökobau.dat des Informationsportals Nachhaltiges Bauen des BMI liefern. Die Ökobau.dat stellt Umweltprofile für Bauprodukte bereit, die als erforderliche Datengrundlage für die Lebenszyklusanalyse eingesetzt werden. Für Bauprodukte gibt es Herstellungs- und End-of-Live- Datensätze. Weiterführende Informationen zur Ökobau.dat im Zusammenhang mit dieser Produktgruppe finden sich in WECOBIS unter Fachinformationen / Reiter Umweltdeklarationen → Ökobau.dat / Umweltindikatoren Da in der Herstellung von Bauprodukten ein großer Anteil der verursachten Umweltbelastungen auf den Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern zurückzuführen ist, stellt die Graue Energie (kumulierter Primärenergieaufwand nicht erneuerbar) dafür einen guten Indikator dar. Im Kapitel Energieaufwand finden sich ggf. allgemeine Informationen zum Thema, die die Produktgruppe prägen. EnergieaufwandBei der Verarbeitung von Putzmörteln wird Energie beim Mischen verbraucht. Die Energiemenge ist abhängig von den verwendeten Mischaggregaten. Die Mischenergie ist im Vergleich zur Energie für die Herstellung und Aufbereitung der Ausgangsstoffe (z. B. Brennen des Bindemittels Zement oder Kalk, Trocknung der Gesteinskörnung etc.) vergleichsweise gering. | |
Charakteristische EmissionenBei der Herstellung eines Trockenmörtels im Werk fallen aufgrund von Einhausungen und Filteranlagen etc. keine Emissionen an. Bei der Herstellung des frischen Putzmörtels durch Mischen von Trockenmörtel und Wasser direkt auf der Baustelle fallen Lärm- und Staubemission für die Umgebung an. | |
Maßnahmen GesundheitsschutzEs sollte persönliche Schutzausrüstung (Augen-, Atem- und Gehörschutz) getragen werden. | |
Maßnahmen UmweltschutzDa die Rohstoffe im Werk zu 100% in das Produkt Werktrockenmörtel eingehen und Ausschuss betriebsintern sofort recycelt wird, ist der Produktionsprozess selbst als abfallarm und mit geringen Auswirkungen auf die Umwelt zu bezeichnen. | |
TransportPutzmörtel werden in Deutschland von diversen Unternehmen an verschiedenen Standorten hergestellt, so dass ein Transport auf nationaler Ebene mit relativ kurzen Transportwegen möglich ist. | |
Verarbeitung |
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Technische Hinweise / VerarbeitungsempfehlungenFrüher verwendete Innenputze waren i. d. R. mehrlagig aufgebaut, inzwischen werden zunehmend einlagige Putze eingesetzt. Der Putzauftrag erfolgt heute überwiegend mit einer Spritzmaschine und erzeugt eine geringe Staubentwicklung, da der Mörtel direkt aus dem Silo gemischt und gepumpt wird. Die beim Spritzauftrag anfallenden Rückprallmengen (< 5%) werden mit dem Bauschutt entsorgt. Eine Rückführung in den Produktionsprozess ist wegen Verunreinigungen nicht möglich. Die mittlere Dicke von Putzen, die allgemeinen Anforderungen genügen, muss außen 20mm (zulässige Mindestdicke 15mm) und innen 15mm betragen (zulässige Mindestdicke 10mm), bei einlagigen Innenputzen aus Werktrockenmörtel sind 10mm ausreichend (zulässige Mindestdicke 5mm). Einlagige wasserabweisende Putze aus Werkmörtel sollen an Außenflächen eine mittlere Dicke von 15mm (erforderliche Mindestdicke 10mm) haben. Bei mehrlagigen Putzsystemen ist zwischen dem Auftragen des Unterputzes und dem Auftragen des Oberputzes eine ausreichend lange Zeitspanne einzuhalten. Vor dem Putzauftrag ist meist eine Vorbereitung des Untergrundes erforderlich. Dies sind entweder Spritzbewurf auf Zementbasis, Putzhaftbrücke auf der Basis organischer Bindemittel oder organische Grundierungen. | |
Arbeitshygienische RisikenAllgemeinesWenn der Putzmörtel Kalk oder Zement enthält gehen Gesundheitsgefahren nach heutigem Kenntnisstand überwiegend von der stark alkalischen Lösung aus, die sich beim Anmachen des Kalkes bzw. Zements mit Wasser bildet (pH-Wert 12,5 bis 13,5) und Reizungen verursacht. Bei der Verarbeitung kalk- und zementhaltiger Produkte sind persönliche Schutzmaßnahmen erforderlich (u. a. Augenschutz, Handschutz, Hautschutz, Körperschutz). Allergische Hautreaktionen auf Chromat (sogenannte „Maurerkrätze“) sind heutzutage nicht mehr zu erwarten, da die Herstellung und Verwendung nicht chromatarmer zementhaltiger Produkte (GISCODE ZP2) seit dem 17. Januar 2005 verboten ist. AGW-Werte
REACH / CLPDie REACH-Verordnung regelt die Herstellung, das Inverkehrbringen und den Umgang mit Industriechemikalien. Zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen, dient die CLP-Verordnung (Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen), um ein hohes Schutzniveau für die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu gewährleisten. Wird ein Produkt nicht als Stoff oder Gemisch, sondern als Erzeugnis eingestuft, ist kein Sicherheitsdatenblatt (SDB) erforderlich und Gefahrstoffbezeichnungen entfallen. Lediglich besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) müssen ausgewiesen werden. Putzmörtel werden als Gemisch eingestuft. Produkt bezogene Informationen gemäß CLP-Verordnung müssen daher in den Sicherheitsdatenblättern (SDB) der jeweiligen Produkte ausgewiesen sein. Lediglich besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) müssen ausgewiesen werden. Produkt bezogene Informationen hierzu finden sich dann in den Sicherheitsdatenblättern (SDB) des Herstellers. Einstufungen und Gesundheitsgefahren nach GISBAU
EmissionenBei der Verarbeitung von trockenem Putzmörtel kann es zu einer Staubentwicklung kommen, die durch Absaugeinrichtungen beseitigt werden kann. Es liegen keine Informationen vor, nach denen es bei der Verarbeitung von bereits mit Wasser angemischten Putzmörteln zu Emissionen kommt. | |
Umweltrelevante InformationenEnergiebedarfBei der Verarbeitung von Putzmörteln wird Energie beim Mischen zu einem verarbeitbaren Mörtel, und zum Pumpen/Spritzen verbraucht. Die Energiemenge ist abhängig von den verwendeten Mischaggregaten und Pumpen. WassergefährdungEine Wassergefährdung wird durch das Eindringen von verdünnten Kalk- oder Zementsuspension (Waschwasser) in Boden, Gewässer und Kanalisation verursacht, da basische Bestandteile ausgelaugt oder ausgewaschen werden können. Deshalb ist eine Kontamination zu vermeiden (WGK 1: schwach wassergefährdend). |
Nutzung |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiken NeuzustandUmwelt- und gesundheitsrelevante Beeinträchtigungen im Neuzustand und während der Nutzung sind nicht bekannt. Grundsätzlich besteht bei Mauerwerkbaustoffen - Mauersteine, Mauermörtel sowie Innen- und Außenputze auf Mauerwerk - die Möglichkeit, dass schädliche Salze und/oder Schwermetalle durch Einwirkung von Feuchtigkeit, wie z. B. Niederschlagswasser oder Grundwasser, ausgewaschen werden. Unter praxisrelevanten Bedingungen sind allerdings nur sehr geringe Auslaugraten zu erwarten, da die Inhaltsstoffe fest in die Bindermatrix eingebunden sind. Emissionen von Inhaltsstoffen sind nicht relevant. | |
Umwelt- und Gesundheitsrisiken im SchadensfallBrandfallPutzmörtel bergen in der Regel keine brandrelevante Gefährdung. Bei Zugabe von z. B. Polystyrol als leichte Gesteinskörnung erfolgt die Einstufung in die Baustoffklasse A2. Abtropfen/Abfallen von brennendem Material ist aber nicht zu erwarten. WassereinwirkungEs sind keine Umwelt- und Gesundheitsrisiken zu erwarten. | |
Beständigkeit NutzungszustandDie Dauerhaftigkeit eines Putzes hängt i.w. von folgenden Faktoren ab:
Die in Normen gestellten Anforderungen an wasserabweisende Putze werden von Putzen aus Werktrockenmörteln in der Praxis i. d. R. deutlich unterschritten. Unter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“. | |
InstandhaltungAbplatzungen oder Fehlstellen von Putzen können instandgesetzt werden, indem der geschädigte (eventuelle mit Salzen belastete) Putz entfernt und die Wand neu verputzt wird. Gegebenenfalls müssen Salzgehalte erst durch Aufbringen eines Opferputzes/Entsalzungskompressen aus dem Mauerwerk entfernt werden. Darüber hinaus können auch nachträglich Hydrophobierungsmittel aufgebracht werden, um das Eindringen von Feuchtigkeit durch den Putz zu verhindern. | |
Nachnutzung |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiko RückbauBeim Ausbau ist auf ausreichenden Staubschutz zu achten (s. Verarbeitung). Die Möglichkeit des Absaugens sollte geprüft werden. | ||||
WiederverwendungEine Wiederverwendung von Putzmörteln ist nicht möglich. | ||||
Stoffliche VerwertungPutzmörtel fallen ähnlich wie Mauermörtel mit Mauerwerk- oder Betonwänden als Verbundstoffe an. Eine Trennung von Putzschicht und Putzgrund ist i. d. R. nur mit hohem technischen und finanziellen Aufwand möglich, jedoch prinzipiell durchführbar (z. B. Hochdruckwasserstrahlen). Eine effiziente stoffliche Verwertung ist z. Z. nur für Kalk- und Zementputze im Rahmen der Aufbereitung von gemischtem Mauerwerksabbruch/Bauschutt möglich. Die Einsatzmöglichkeiten von aufbereitetem Bauschutt aus Mauerwerk sind z. B. im Straßenbau zu finden: Verfüllung von Leitungsgräben, Lärmschutzwälle sowie Bodenverbesserungs- und Bodenverfestigungsmaßnahmen. Auf Grund der unterschiedlichen Inhaltsstoffe sind bei der stofflichen Verwertung von Gipsputz, Kunstharzputz und Wärmedämmputz mit EPS entsprechende Besonderheiten zu beachten. Insgesamt wird der in Zukunft anfallende Bauschutt zunehmend inhomogener werden und nicht zuletzt auch wegen der vermehrt eingebrachten unterschiedlichen Stoffe (z. B. expandiertes Polystyrol) schwerer zu entsorgen bzw. aufzubereiten sein. | ||||
Energetische VerwertungEine energetische Verwertung ist bei Putzmörteln aufgrund der überwiegend mineralischen Natur nicht möglich bzw. nicht sinnvoll. Bei größeren Anteilen leichter organischer Zuschlagstoffe (EPS) ist eine energetische Verwertung zu prüfen. | ||||
Beseitigung / Verhalten auf der DeponiePutzmörtel müssen am Ende ihrer Lebensdauer auf einer Deponie abgelagert werden. Sie können als Bauschutt auf Deponieklasse I (hauptsächlich für mineralische Abfälle) abgelagert werden. In Abhängigkeit vom Anteil organischer Zuschlagstoffe ist unter Umständen eine thermische Vorbehandlung nötig. Bei einer angenommenen mittleren Lebensdauer von 50 Jahren, ist ab etwa 2030 in größeren Mengen mit den modernen Putzen (Leicht-, Kunstharz-, Wärmedämmputze), die einen höheren Anteil an organischen Stoffen aufweisen, im Abbruch zu rechnen. | ||||
EAK-AbfallschlüsselBau- und Abbruchabfälle
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