PVC-Bodenbeläge

Produktgruppeninformation

Begriffsdefinition

PVC-Bodenbeläge gehören zu den elastischen Bodenbelägen. Sie lassen sich in geschäumte und kalandrierte („kompakte“) Beläge unterteilen.

Bei den kalandrierten Belägen wird in homogene und heterogene Beläge unterschieden.

  • Homogene PVC-Beläge bestehen aus einer oder mehreren Schichten mit identischer Zusammensetzung und Farbe.
  • Heterogene Beläge bestehen aus einer Nutzschicht von mindestens 0,3 mm Dicke, die vollflächig auf eine gefüllte Unterschicht anderer Zusammensetzung aufgebracht ist. Laminierte PVC-Beläge sind heterogene Beläge bei der die transparente Nutzschicht über eine bedruckte Zwischenschicht aufgebracht ist.

Geschäumte Beläge werden nach dem englischen Begriff "Cushioned Vinyls" auch als CV-Beläge bezeichnet. Den Kern bildet ein in PVC eingebettetes Glasvlies. Darüber befindet sich eine PVC-Schaumschicht mit aufgedrucktem Muster und eine transparente Nutzschicht.

Wesentliche Bestandteile

PVC-Bodenbeläge bestehen aus Polyvinylchlorid (PVC), das durch den Zusatz von Weichmachern weicher und elastischer für den Gebrauch wird. Weitere Bestandteile sind Füllstoffe, verschiedene Additive und Stabilisatoren, die für die Beständigkeit und die spezifischen Eigenschaften der PVC-Bodenbeläge verantwortlich sind. Es sind Bodenbeläge mit oder ohne Trägermaterial erhältlich. Als Trägermaterial werden z. B. Jute, Polyestervlies, Glasfaservlies, Kork oder Schaumstoffe verwendet. Zum überwiegenden Teil werden Polyvinyl­beläge bereits werkseitig mit einer strapazierfähigen Polyurethanschicht versiegelt.

Charakteristik

Der PVC-Bodenbelag ist in der Anschaffung der preisgünstigste Bodenbelag (PVC-PARTNER). Die wichtigsten technischen Eigenschaften von PVC-Bodenbelägen sind die hohe Strapazierfähigkeit und Beständigkeit gegen Säuren und andere Chemikalien sowie die vielfältige Produktpalette. PVC-Bodenbeläge sind leicht zu pflegen.
Homogene PVC-Bodenbeläge sind hoch verdichtet und halten dadurch hohen Beanspruchungen stand. Geschäumte PVC-Bodenbeläge sind weich, fußwarm und dämpfen den Trittschall.

Besonders wichtige Eigenschaft hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Von dem Material gehen vielfache Risiken für Umwelt und Gesundheit aus, von der Herstellung über die Nutzung bis zur Entsorgung. Die Herstellung mittels Chlorchemie, das Monomer Vinylchlorid als krebserzeugende Substanz, die Migration der Weichmacher, die Freisetzung von giftigen Substanzen im Brandfall (polychlorierte Dioxine) sowie die Probleme der Entsorgung sind dabei Hauptdiskussionspunkte. In vielen Kommunen gibt es bereits seit längerem einen Beschluss, keine PVC-Bodenbeläge mehr zu verlegen. Als Alternative steht eine große Auswahl PVC-freier elastischer Bodenbeläge zur Verfügung (ZWIENER, MÖTZL, 2006).

Lieferzustand

Bodenbeläge aus PVC kommen als homogene oder heterogene, ein- oder mehrschichtige Bahnen oder Platten in Dicken zwischen 1 bis 3 mm in den Handel.

Anwendungsbereiche (Besonderheiten)

PVC-Bodenbeläge eignen sich für den Wohn- und Objektbereich und können auch in Feuchträumen eingesetzt werden. Wegen ihrer Strapazier- und Reinigungsfähigkeit werden sie vor allem in Räumlichkeiten mit hoher Nutzungsfrequenz und hohen Hygieneansprüchen verwendet.

Marktentwicklung

PVC-Bodenbeläge werden seit rund 60 Jahren hergestellt. 2010 machten PVC-Bodenbeläge in Europa 6 %, in Deutschland nur 2 % aller PVC-Verkäufe aus (VINYL 2010 und PVC-PARTNER 2009). Von 1988 bis 1998 war ein deutlicher Rückgang (auf ca. die Hälfte) der Nachfrage nach PVC-Bodenbeläge in Deutschland zu verzeichnen. Seither haben PVC-Bodenbeläge nur geringe Anteile verloren, heute werden in Deutschland jährlich 50 Millionen Quadratmeter verlegt. Damit liegen PVC-Bodenbeläge auf dem zweiten Platz nach Teppichböden, mit einem deutlichen Vorsprung vor den anderen elastischen Bodenbelägen und Holzböden. Ein deutlicher Trend zu chlorfreien Fußbodenbelägen ist nicht festzustellen.

Marktsituation Bodenbeläge Deutschland

Im Fachverband der Hersteller elastischer Bodenbeläge e. V., kurz FEB, haben sich 14 namhafte Unternehmen der Branche zusammengeschlossen. Diese repräsentieren über 95 % der Hersteller elastischer Bodenbeläge im deutschsprachigen Raum.

Quellen

VINYL 2010: Berichterstattung über die Tätigkeiten im Jahr 2010 und Zusammenfassung der wichtigsten Meilensteine der letzten 10 Jahre. Brüssel. Zugriff: www.vinyl2010.org (abgerufen am 14.4.2013)

ZWIENER, Gerd; MÖTZL, Hildegund (2006): Ökologisches Baustoff-Lexikon, C.F. Müller Verlag, 3. neu bearbeitete und erweiterte Auflage 2006, 560 Seiten

PVC-Bodenbeläge
PVC-Bodenbeläge

Planungs- und Ausschreibungshilfen

WECOBIS informiert produktneutral. An verschiedenen Stellen bietet WECOBIS jedoch auch Unterstützung dazu, wie sich Produkte innerhalb einer Produktgruppe hinsichtlich ihrer ökologischen Eigenschaften unterscheiden lassen.

Informationen hier im Reiter Planungsgrundlagen:

  • Links zu materialökologischen Anforderungen und Textbausteinen für Planung und Ausschreibung im WECOBIS-Modul Planungs- & Ausschreibungshilfen,
  • Hinweise auf mögliche Quellen und Nachweisdokumente zu Planungs- und Ausschreibungskriterien,
  • ggf. weitere planungs- und ausschreibungsrelevante Informationen, z.B. Hinweise zu Verwendungseinschränkungen hinsichtlich Gefahrstoffverordnung (bei Stoffen / Gemischen), zu Alternativen oder zu besonderen Eigenschaften hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz.

Übersicht Planungsgrundlagen: Elastische Bodenbeläge

Stand 02/2022

    Elastomer-Bodenbeläge Linoleum-Bodenbeläge Polyolefin-Bodenbeläge PVC-
Bodenbeläge

Kork-Bodenbeläge
(noch nicht in WECOBIS)
             
  Material-
ökologische Anforderungen
Im Modul "Planung & Ausschreibung" bietet WECOBIS eine Übersicht zu möglichen materialökologischen Anforderungen und Textbausteine für Planung und Ausschreibung. Inhalt aufklappen
   
Anforderungen und Textbausteine in WECOBIS Elastische Bodenbeläge
---
Verlegewerkstoffe für Boden- und Wandbeläge
  Quellen für material-
ökologische Anforderungen
Die hier genannten Quellen, insbesondere BNB, bilden die Grundlage für Planungs- und Ausschreibungshilfen bzw. materialökologische Anforderungen und Textbausteine in WECOBIS. Inhalt aufklappen
   
Bewertungssystem
Nachhaltiges Bauen

(BNB) /
Kriterium 1.1.6 (Risiken für die lokale Umwelt)

Mit dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) steht ein zum Leitfaden Nachhaltiges Bauen ergänzendes, ganzheitliches, quantitatives Bewertungsverfahren zur Verfügung.
Das BNB zeichnet sich durch einen Kriterienkatalog aus, mit dem Gebäude nach ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Qualitäten, sowie den technischen und prozessualen Aspekten bewertet werden. Im Rahmen des Bewertungssystems gibt es auch einige Kriteriensteckbriefe, die sich direkt oder indirekt auf Baustoffe beziehen. Die o.g. Textbausteine und materialökologischen Anforderungen in WECOBIS basieren derzeit auf Kriteriensteckbrief 1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt. Dieser steht in engem Zusammehang mit Kriteriensteckbrief 3.1.3 Innenraumhygiene.

Auch wenn ein Gebäude nicht zertifiziert werden soll, bilden die einzelnen Kriteriensteckbriefe eine gute Grundlage, Orientierung und Hilfestellung für die Umsetzung ökologischer Aspekte in der Gebäudeplanung.

Einordung der jeweiligen Elastischen Bodenbeläge hinsichtlich verschiedener Kriteriensteckbriefe siehe Reiter BNB-Kriterien in WECOBIS

Umweltbundesamt
(UBA)
Auf den Internet-Seiten des Umweltbundesamtes (UBA) befindet sich der „Informationsdienst für umweltfreundliche Beschaffung“. Man findet dort auch Empfehlungen für die Ausschreibung u.a. für die Gebäudeinnenausstattung (z.B. Bodenbeläge, Bodenbelagsklebstoffe, Tapeten).
+ + + PVC-Bodenbeläge erfüllen das UBA-Kriterium 3.1 Halogene prinzpiell nicht, da PVC eine halogenorganische Verbindung ist. +
baubook ÖkoBauKriterien Die Plattform baubook ÖkoBauKriterien bietet eine Sammlung von Kriterien, die derzeit vor allem in Österreich für die ökologische Ausschreibung verwendet werden. Für Elastische Bodenbeläge finden sich dort Produktdeklarationen und Kriterien in der Gruppe der Boden- und Wandbeläge.
natureplus Ausschreibungshilfen Auf den Internet-Seiten von natureplus finden sich derzeit Ausschreibungshilfen zu Oberflächenbeschichtungen, Holzwerkstoffen, Wandfarben, Dämmstoffen sowie zu Putzen.
  Mögliche Nachweis-
dokumente
Mithilfe von Nachweisdokumenten müssen die gestellten materialökologischen Anforderungen geprüft und dokumentiert werden. Zum Teil sind diese auch gesetzlich vorgeschrieben. Neben den folgend genannten gehören auch Produktdatenblätter, Technische Merkblätter, sowie Herstellererklärungen zu möglichen Dokumentationsunterlagen. Inhalt aufklappen
   
gesetzlich vorgeschrieben:  
REACH / CLP:
Sicherheitsdatenblatt (SDB)
Elastische Bodenbeläge werden als Erzeugnis eingestuft. Für Erzeugnisse ist kein SDB vorgeschrieben. Die pflichtgemäße Leistungserklärung zur CE-Kennzeichnung für Bauprodukte, die unter den Geltungsbereich der BauPVO fallen, muss Angaben über SVHC enthalten oder mitliefern (kein harmonisiertes Format, erfordert ggf. Nachfrage). Für alle Bauprodukte (Erzeugnisse), also auch solche, die nicht im Geltungsbereich der BauPVO liegen, besteht ein Auskunftsrecht für SVHC. Für die Anfrage an den Hersteller steht auf dem Informationsportal des Umweltbundesamtes zu REACH ein Musterbrief zum Download zur Verfügung.
Die meisten Bodenbeläge fallen in den Geltungsbereich der BauPVO.
Leistungserklärung gemäß BauPVO mit Angaben zu SVHC (kein harmonisiertes Format, erfordert ggf. Nachfrage) + + + + +
Nachweis bauaufsichtlicher Anforderungen aus Gesundheits-
schutzgründen

Elastische Bodenbeläge benötigen lt. MVVTB / A 3.2.1 in Verbindung mit Anhang 8 aus Gesundheitsschutzgründen einen Nachweis hinsichtlich gefährlicher Stoffe und Emissionen (früher: abZ). Dieser enthält u.a. eine Emissionsprüfung zur quantitativen Bestimmung und Bewertung flüchtiger (VOC) und schwer flüchtiger (SVOC) Verbindungen auf Basis des AgBB-Bewertungsschemas.
Detaillierte Erläuterungen zum bauaufsichtlichen Rahmen und zu den möglichen Technischen Nachweisen:
DIBt / Bauprodukte und Bauarten / Elastische, textile und Laminatbodenbeläge
DIBt / Flyer Technische Nachweise

ehemals abZ der Gruppen Z-156.602 (Kautschuk) ehemals abZ der Gruppen Z-156.604 (Linoleum) ehemals abZ der Gruppen Z-156. ehemals abZ der Gruppen Z-156.603 (PVC) ehemals abZ der Gruppen Z-156.613 (Kork)
freiwillige Produktkenn-zeichnungen / -deklarationen;
Emissionsprüfberichte
Für einige Bauproduktgruppen existieren freiwillige Produktkennzeichnungen oder -deklarationen wie z.B. Umweltzeichen oder Umweltproduktdeklarationen, die als Nachweis für materialökologische Anforderungen dienen können. Eine Übersichtstabelle dazu mit detaillierten Informationen zu Elastischen Bodenbelägen findet sich im Reiter "Zeichen & Deklarationen". Emissionsprüfberichte (ohne Umweltzeichenzertifizierung) können zwar hilfreich sein, sind aber oft nicht leicht zu interpretieren. Insbesondere ist auf die Rahmenbedingungen zu achten, die der Prüfung zugrunde lagen und ob diese mit denen der Anforderung übereinstimmen.

Übersicht Lebenszyklusinformationen: Elastische Bodenbeläge

    Elastomer-Bodenbeläge Linoleum-Bodenbeläge Polyolefin-Bodenbeläge PVC-Bodenbeläge
           
  Rohstoffe Inhalt aufklappen (detailliertere Informationen siehe Reiter Rohstoffe)
   
Hauptbestandteile nach Rohstoffherkunft
Anteil fossiler Rohstoffe 35 M-% < 1 M-% 40 M-% 35 M-%
Anteil mineralischer Rohstofffe 65 M-% 30 M-% 60 M-% 65 M-%
Anteil erneuerbarer Rohstoffe 0 M-% 70 M-% 0 M-% 0 M-%
Charakteristische Inhaltsstoffe
Bindemittel (Synthese-) Kautschuk Linolzement (Leinöl, Kolophonium) Polyolefin-Copolymere Polyvinylchlorid (PVC)
Problematische Inhaltsstoffe
reproduktionstoxische Phthalate Der Einsatz von Weichmachern und damit von Phthalaten ist nicht erforderlich. möglich, z.B. DEHP
Cadmium-, Blei- oder Zinn-stabilisatoren Der Einsatz von Hitzestabilisatoren ist nicht erforderlich. möglich
Sonstiges
Verwendung von Recyclingmaterialien ggf. Mahlgut als Füllstoffe geschrotetes Aluminium Mahlgut als Füllstoffe Mahlgut als Füllstoffe
  Herstellung Inhalt aufklappen (detailliertere Informationen siehe Reiter Herstellung)
  ÖKOBAUDAT-Datensätze 6.2.02 Kunststoffe / Bodenbeläge / Gummi/Kautschuk Bodenbeläge 6.2.04 Kunststoffe /
Bodenbeläge /
Linoleum-Bodenbeläge
6.2.03 Kunststoffe /
Bodenbeläge /
Synth. Thermoplaste / Polyolefin
6.2.01 Kunststoffe /
Bodenbeläge /
PVC-Bodenbeläge
  Verarbeitung Inhalt aufklappen (detailliertere Informationen siehe Reiter Verarbeitung, zu ggf. vorhandenen verarbeitungsspezifischen Produktkennzeichnungen wie z.B. Giscode, siehe Reiter Zeichen & Deklarationen)
  Arbeitshygienische Risiken Elastische Bodenbeläge werden in der Regel vollflächig verklebt. Arbeitshygienische Risiken können durch VOC-Emissionen aus dem Klebstoff verursacht werden.
  Nutzung Inhalt aufklappen (detailliertere Informationen siehe Reiter Nutzung, zur Innenraumhygiene nach BNB siehe siehe Reiter BNB-Kriterien, zu ggf. vorhandenen innenraumrelevanten Produktkennzeichnungen wie z.B. Blauer Engel, siehe Reiter Zeichen & Deklarationen)
   
Emissionen Elastische Bodenbeläge können flüchtige organische Verbindungen (VOC) und schwer flüchtiger (SVOC) Verbindungen emittieren. In Deutschland war bis 16.10.2016 die Emissionsprüfung zur quantitativen Bestimmung und Bewertung auf Basis des AgBB-Bewertungsschemas Teil der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung (genaue Erläuterung siehe Lexikon  abZ). Eine Reihe von elastischen Bodenbelägen (ausgenommen PVC-Bodenbeläge) ist mit Umweltzeichen, welche in der Regel die VOC- und Formaldehydemissionen aus elastischen Bodenbelägen überprüfen, ausgezeichnet.
  Nachnutzung Inhalt aufklappen (detailliertere Informationen siehe Reiter Nachnutzung)
   
Rückbaubarkeit / Trennbarkeit Aufgrund der vollflächigen Verklebung Elastischer Bodenbeläge ist der Rückbauaufwand hoch, eine Weiterverwendung nicht (bzw. nur mit großem Aufwand) möglich.
Verwertbarkeit / Recyclingfähigkeit möglich; Recycling aus wirtschaftlicher Sicht zur Zeit noch nicht attraktiv möglich; zunehmendauf Grund des politischen Drucks. Umweltnoxen im Bestand
Typischer Entsorgungsweg Verbrennung Thermische bwz. mechanische Abfallbehandlung1
Energiegewinnung möglich? bedingt (niedriger Heizwert) ja (hoher Heizwert) bedingt (niedriger Heizwert) sehr bedingt (niedriger Heizwert, hoher Chloranteil)

1 Der Anteil an Nachgebrauchsabfällen ("post-consumer") lag 2007 bei ca. 403.000. Davon wurden ca. 77.000 Tonnen werkstofflich und rohstofflich recycelt (http://www.pvcrecyclingfinder.com/pvc-recycling.html, Zugriff am 23.10.2014). Dies entspricht einer Recyclingquote von 19 % bei Gesamt-PVC. Aussagen zu PVC-Bodenbelägen liegen nicht vor.

Alternativen hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Von dem Material gehen vielfache Risiken für Umwelt und Gesundheit aus, von der Herstellung über die Nutzung bis zur Entsorgung. Die Herstellung mittels Chlorchemie, das Monomer Vinylchlorid als krebserzeugende Substanz, die Migration der Weichmacher, die Freisetzung von giftigen Substanzen im Brandfall (polychlorierte Dioxine) sowie die Probleme der Entsorgung sind dabei Hauptdiskussionspunkte. In vielen Kommunen gibt es bereits seit längerem einen Beschluss, keine PVC-Bodenbeläge mehr zu verlegen. Als Alternative steht eine große Auswahl PVC-freier elastischer Bodenbeläge zur Verfügung (ZWIENER, MÖTZL, 2006).

Weitere planungs- und ausschreibungsrelevante Informationen in WECOBIS

Allgemeine Unterstützung zum Umgang mit Nachhaltigkeitsaspekten in Planung und Ausschreibung sowie Hinweise auf Leitfäden, Arbeitshilfen und Veröffentlichungen zum Nachhaltigen Bauen bietet das neue WECOBIS-Modul Planungs- & Ausschreibungshilfen unter Allgemeine Infos.

PVC-Bodenbeläge

Umweltdeklarationen

Die folgende Tabelle liefert eine Übersicht zu Zeichen & Deklarationen, die für die Produktgruppe relevant sind. Neben Herstellererklärungen, Informationen in Sicherheitsdatenblättern (SDB) oder allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen (abZ) können diese den Nachweis für umwelt- und gesundheitsrelevante Kriterien in Planung und Ausschreibung (s. Reiter Planungsgrundlagen) ermöglichen. Detaillierte Informationen finden sich außerdem in den einzelnen Produktgruppen.

Übersicht Umweltdeklarationen: Elastische Bodenbeläge

Stand 04/2022

    Elastomer-Bodenbeläge Linoleum-Bodenbeläge Polyolefin-Bodenbeläge PVC-Bodenbeläge Kork-Bodenbeläge
(noch nicht in WECOBIS)
             
  Umweltzeichen

Umweltzeichen gehören zu den freiwilligen Produktkennzeichnungen. Sie bieten die Möglichkeit, Unterschiede von Produkten innerhalb einer Produktgruppe hinsichtlich ihrer Umwelt- und Gesundheitsrelevanz festzustellen, auch wenn sie keine allgemeinverbindlichen Gebote oder Verbote aufstellen können.
Inhalt aufklappen

   
Blauer Engel DE-UZ 120 Elastische Fußbodenbeläge (Ausgabe 2011)
+
+ +
(auch andere Kunststoff-Bodenbeläge)

x

(aufgrund der Inhaltsstoffe)
+
Österreichisches Umweltzeichen /
Richtlinie UZ 42
Elastische Fußbodenbeläge (2019)
+ + (+)
(derzeit nur andere Kunststoff-Bodenbeläge zertifiziert)

x

(aufgrund der Inhaltsstoffe)
(+)

EU Ecolabel (Blume) -
- - - -
Nordic Swan Ecolabel / Floor coverings (Bodenbeläge: mind. 50% erneuerbare Rohstoffe) x (+)
Produktverfügbarkeit nicht prüfbar
x x x
natureplus Umweltzeichen / Elastische Boden- und Wandbeläge RL1200 (nur für Produkte aus nachwachachsenden und/oder umweltverträglich gewonnenen mineral. Rohstoffen / mind. 85 Masse%) (+) (+)

x
(Produkt aus Kunststoff)

x
(Produkt aus Kunststoff)
(+)
eco-INSTITUT-Label /
Bodenbeläge
- (+)  +  (+)
lt. Hersteller "Vinyl ohne PVC"
(+)
Cradle to Cradle2 / Building supply & Materials (derzeit noch geringe Produktverfügbarkeit) +2 +2 (+) - (+)
  GISBAU Klassifizierungs-system

Das GISBAU Klassifizierungssystem ermöglicht es durch den GISCODE oder GISBAU Produktcode, Produkte von denen die gleichen Gesundheitsgefahren ausgehen, in einer Gruppe zusammenzufassen. Die Klassifizierung ist auf den Arbeitsschutz ausgerichtet. Gemäß Minimierungs- und Substitutionsgebot der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) ist grundsätzlich das Produkt mit den geringstmöglichen Belastungen zu verwenden.
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GISBAU Produkt-Code / GISCODE

Elastische Bodenbeläge sind nicht im GISBAU-System klassifiziert. Informationen zu möglichen arbeitshygienischen Risiken siehe Reiter Verarbeitung.

  Umweltprodukt-deklaration (EPD)

Die Umweltproduktdeklaration (EPD = Environmental Product Declaration) eines Produktes macht Aussagen zum Energie- und Ressourceneinsatz und in welchem Ausmaß ein Produkt zu Treibhauseffekt, Versauerung, Überdüngung, Zerstörung der Ozonschicht und Smogbildung beiträgt. Außerdem werden Angaben zu technischen Eigenschaften gemacht, die für die Einschätzung der Performance des Bauproduktes im Gebäude benötigt werden, wie Lebensdauer, Wärme- und Schallisolierung oder den Einfluss auf die Qualität der Innenraumluft.1 
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EPD1 + + + + +
Branchen-EPD1 + + - + -
  Umweltindikatoren

Einheitliche Werte zu Umweltindikatoren wie z.B Primärenergieaufwand, Abfall, Abiotischer Ressourcenverbrauch, Ozonabbaupotential, Treibhauspotential usw. liefert die Datenbank ÖKOBAUDAT des Informationsportals Nachhaltiges Bauen.
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ÖKOBAUDAT-Datensätze 6.2.02. Gummi/Kautschuk Bodenbeläge 6.2.04. Linoleum-Bodenbeläge 6.2.03. Synth. Thermoplast / Polyolefin 6.2.01. PVC-Bodenbeläge 3.3.03. Kork
Hinweis:
Da sich die verfügbare Datensatzanzahl regelmäßig ändert, werden an dieser Stelle nur die vorgesehenen Gliederungspunkte in den Kategorien der Datenbank genannt und keine Aussagen zur Verfügbarkeit von Datensätzen gemacht. Der Link ÖKOBAUDAT-Datensätze führt zur Datenbank, im "Kategorienbrowser" kann dann über die Gliederungspunkte nach aktuellen Datensätzen gesucht werden.
  Sonstige freiwillige Produkt-Deklarationen

Die Plattform baubook beispielsweise bietet für Händler und Hersteller von Bauprodukten die Möglichkeit einer online-Deklaration anhand von Kriterien, die derzeit vor allem in Österreich für die ökologische Ausschreibung verwendet werden.
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baubook-Deklarationen

siehe baubook ÖkoBauKriterien / Produkte / Elastische Bodenbeläge

+
Zeichen / Label bzw. Produktkennzeichnungen für diese Produktgruppe vorhanden
(+)
derzeit kein Produkt aus dieser Produktgruppe zertifiziert
-
Zeichen / Label bzw. Produktkennzeichnungen für diese Produktgruppe nicht vorhanden bzw. Produktgruppe nicht im Geltungsbereich
./.
Zeichen / Label für diese Produktgruppe nicht relevant
x
Produkte aus dieser Produktgruppe können die Kriterien des Zeichens/Labels definitionsgemäß nicht erfüllen

1 Die hier als vorhanden markierten EPDs und Branchen-EPDs sind als Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu verstehen und finden sich z.B. auf den Seiten des IBU Institut Bauen und Umwelt e.V..

2 Bei Cradle to Cradle-Zertifizierungen gibt es insgesamt 4 Bewertungsstufen von Bronze bis Platin in 5 Kategorien. Zur Einordnung der Qualität gehört also immer auch das tatsächlich erreichte Bewertungsniveau, was z.B. bei Bronze (insbesondere in Material Health) noch relativ niedrig ist! Die Produktverfügbarkeit ist noch sehr gering!

PVC-Bodenbeläge

Bewertungssystem

Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)

   
  Wofür steht das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)? Inhalt aufklappen
 

Mit dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) steht ein zum Leitfaden Nachhaltiges Bauen ergänzendes, ganzheitliches, quantitatives Bewertungsverfahren zur Verfügung.
Das BNB zeichnet sich durch einen Kriterienkatalog aus, mit dem Gebäude nach ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Qualitäten, sowie den technischen und prozessualen Aspekten bewertet werden. Im Rahmen des Bewertungssystems gibt es auch einige Kriteriensteckbriefe, die sich direkt oder indirekt auf Baustoffe beziehen.
Ausführliche Informationen zum BNB-System siehe www.bnb-nachhaltigesbauen.de

  Welche Informationen liefert WECOBIS für BNB im Reiter BNB-Kriterien? Inhalt aufklappen
 

WECOBIS führt in den Datenblättern der Bauproduktgruppen umfangreiche Informationen zur Beantwortung der verschiedenen Fragestellungen im Hinblick auf Umwelt- und Gesundheitsaspekte. Im Reiter BNB-Kriterien bietet WECOBIS gezielt Antworten auf Fragestellungen baustoffrelevanter BNB-Kriteriensteckbriefe. Durch die Bündelung von Aspekten z.B. bzgl. der Risiken für die lokale Umwelt, Fragen zur Innenraumlufthygiene und der Thematik Rückbau, Trennung, Verwertung gibt WECOBIS gezielte Hilfestellung bei der Einordnung einzelner Baustoffe. Tiefergehende Informationen finden sich über die Verknüpfungen in den jeweiligen Datenblättern.
Hinweis: Eine abschließende Beurteilung im Rahmen des Bewertungssystems und der genannten Kriterien erfolgt jedoch grundsätzlich in Abhängigkeit weiterer baulicher Gegebenheiten (z.B. eingebaute Menge).

BNB-Kriterium BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau)

   
  Welche Ziele werden mit BNB-Kriterium BN_1.1.6 verfolgt? Inhalt aufklappen
 

BNB-Kriterium BN_1.1.6 zielt auf die Reduzierung bzw. Vermeidung von Stoffen und Produkten beim Neubau, die aufgrund ihrer stofflichen Eigenschaften oder Rezepturbestandteile ein Risikopotenzial für Grundwasser, Oberflächenwasser, Boden und Luft (auch Innenraumluft) enthalten. Das Kriterium teilt die Anforderungen in 5 Qualitätsniveaus ein. Die Einordnung orientiert sich an Aufwand und Schwierigkeitsgrad der praktischen Umsetzung sowie an der ökologischen Bedeutung der Substitution eines Stoffes.

Für den Umgang mit Materialien im Bestand und deren Einordnung ist Kriteriensteckbrief BK_1.1.6. heranzuziehen.
Weitere Informationen zu den Einzelkriterien siehe BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau) und BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung)

Einordnung Elastische Bodenbeläge

Stand 05/2022 (Steckbriefversion V 2015)

Übersicht 1.1.6-Positionen + WECOBIS-Produktgruppen Qualitätsniveau erreichbar?1
2a Elastische Bodenbeläge → Erläuterungen s.u. QN1 QN2 QN3 QN4 QN5
  Elastomer-, Linoleum- und Polyolefin-Bodenbeläge,
Kork-Bodenbeläge
ja ja ja ja ja
  PVC-Bodenbeläge ja ja ja nein nein
  Mögliche Einschränkungen bei der Produktauswahl / Erläuterungen zu erreichbaren QNs
  Elastische Bodenbeläge Inhalt aufklappen
 

Ab QN2 sind nur noch PVC-Bodenbeläge zulässig, die ohne reproduktionstoxische Phthalate und ohne Cadmium- und Blei-Stabilisatoren auskommen. Ab QN4 ist die Verwendung von PVC-Bodenbelägen ausgeschlossen.

Ansonsten ist es möglich, bei Verwendung der entsprechenden Produkte, mit allen anderen elastischen Bodenbelägen die Anforderungen bis einschließlich QN5 (Blauer Engel DE-UZ 120 oder gleichwertig) zu erfüllen. Einige Elastomer-, Linoleum- und Polyolefin-Bodenbeläge sind mit dem Blauen Engel DE-UZ 120 ausgezeichnet (Stand Mai 2022). Das gilt auch für die in WECOBIS noch nicht enthaltenen Kork-Bodenbeläge, die ebenfalls zu den Elastischen Bodenbelägen gehören.

→ zu den Textbausteinen

Tabelle 1.5.3: Übersicht der erreichbaren Qualitätsniveaus / Elastische Bodenbeläge
1 Entsprechende Produkte vorausgesetzt, die die jeweiligen Einzelanforderungen erfüllen. Sofern nichts anderes vermerkt (s. ggf. Erläuterungen), ist eine ausreichende Produktverfügbarkeit gegeben.

→ Planungs- und Ausschreibungshilfen mit Textbausteinen

Tabellarische Übersichten mit allen Einzelanforderungen für Planung und Ausschreibung sind in den WECOBIS Planungs- & Ausschreibungshilfen (P&A) zu finden. Man findet dort auch detaillierte Informationen zu den Nachweismöglichkeiten (z.B. über andere Produktkennzeichnungen) und damit zur Prüfung der angebotenen Produkte, außerdem ausführliche Erläuterungen zu den Anforderungen und die zugehörigen Textbausteine (auch als PDF-Download):
Elastische Bodenbeläge

BNB-Kriterium BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung)

 
   
  Welche Ziele werden mit BNB-Kriterium BK_1.1.6 verfolgt? Inhalt aufklappen
 

Im Falle einer Sanierungsmaßnahme wird BN_1.1.6 ergänzt durch das BNB-Kriterium BK_1.1.6. Dieses zielt auf die Adressierung und Ausschleusung von Materialien in der bestehenden Bausubstanz, die ein Risikopotenzial für Mensch und Umwelt darstellen. Die Bewertung erfolgt anhand einer Einstufung der Baumaterialien in ein vorgegebenes Schadstoffkataster mit 14 Schadstoffgruppen aufgrund ihres Schädigungspotentials und der jeweiligen Sanierungsmaßnahmen. Das Kriterium teilt die Anforderungen in 4 Qualitätsniveaus ein. Die Einordnung orientiert sich an Aufwand und Schwierigkeitsgrad der praktischen Umsetzung sowie an der ökologischen Bedeutung er Substitution eines Stoffes.

Weitere Informationen zu den Einzelkriterien im Bestand siehe BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung). Für den Einbau von neuen Materialien gilt BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau).

Die in den WECOBIS-Baustoffinformationen beschriebenen Produktgruppen behandeln nur aktuell am Markt befindliche Baustoffe. Dabei handelt es sich in aller Regel nicht mehr um dieselben Produkte, die z.B. einem Schadstoffkataster gemäß BNB-Kriteriensteckbrief BK_1.1.6 zugeordnet werden müssen.
Eine Einordnung hinsichtlich BK_1.1.6 erfolgt daher in WECOBIS in eigenen Datenblättern zum Bestand. Dort findet man Informationen zu Materialien, die in der Regel nicht mehr auf dem Markt sind, jedoch bei Umbau- oder Renovierungsmaßnahmen als Rückbaumaterial anfallen können.

Einordnung Bodenbeläge im Bestand

Die Einordnung von Materialien im Bestand erfolgt in WECOBIS jeweils gesammelt für die ganze Obergruppe der Bodenbeläge. Siehe dazu Bodenbeläge im Bestand.

BNB-Kriterium BN_3.1.3 - Innenraumhygiene

   
  Welche Ziele werden mit BNB-Kriterium BN_3.1.3 verfolgt? Inhalt aufklappen
 

Ziel des BNB-Kriteriums 3.1.3 ist die Sicherstellung der Luftqualität im Innenraum unter hygienischen Gesichtspunkten, die zu keinen negativen Effekten hinsichtlich der Befindlichkeit der Raumnutzer führt, die hygienische Sicherheit garantiert und somit möglichst auch eine empfundene hohe olfaktorische Luftqualität gewährleistet.
Die Bewertung erfolgt anhand der Berechnung der personenbezogenen Luftwechselrate sowie anhand von Raumluftmessungen auf den Formaldehyd- und TVOC-Gehalt.
Erfahrungsgemäß lassen sich die Referenz- und Zielwerte dann erreichen, wenn die Auswahl und Verwendung der eingesetzten Materialien auf einem ganzheitlichen Konzept zur Vermeidung von Emissionen aus Bauprodukten basiert und der Einsatz emissionsarmer Materialien die Bauphase begleitend dokumentiert wird. BNB-Kriterium 3.1.3 steht deshalb in engem Zusammenhang mit der Erfüllung der Einzelkriterien für BNB-Kriterium 1.1.6.
Weitere Informationen zu den Einzelkriterien siehe BN_3.1.3 Innenraumhygiene (Neubau)

An dieser Stelle findet man eine grobe Übersicht zu den in BNB_BN_3.1.3 adressierten Emissionen. Sofern relevant, finden sich ausführlichere Informationen in anderen WECOBIS-Reitern:
→ Reiter Planungsgrundlagen / ggf. Infos zu Alternativen hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz
→ Reiter Verarbeitung, Nutzung, Nachnutzung / lebenszyklusspezifische Informationen
Hinweis:
Neben der inhaltlichen Zusammensetzung kann für die Wirkung eines Baustoffes immer auch die Einbausituation vor Ort (eingebaute Menge, Raumgröße, Klima, Temperaturen etc.), sowie die Verarbeitung und Wechselwirkung mit anderen Materialien entscheidend sein.

Einordnung Elastische Bodenbeläge

Elastische Bodenbeläge benötigen lt. MVVTB / A 3.2.1 in Verbindung mit Anhang 8 aus Gesundheitsschutzgründen einen Nachweis hinsichtlich gefährlicher Stoffe und Emissionen (früher: abZ). Dieser enthält u.a. eine Emissionsprüfung zur quantitativen Bestimmung und Bewertung flüchtiger (VOC) und schwer flüchtiger (SVOC) Verbindungen auf Basis des AgBB-Bewertungsschemas.
Detaillierte Erläuterungen zum bauaufsichtlichen Rahmen und zu den möglichen Technischen Nachweisen:
→ DIBt / Bauprodukte und Bauarten / Elastische, textile und Laminatbodenbeläge
→ DIBt / Flyer Technische Nachweise

Bei den elastischen Bodenbelägen gibt es viele emissions- und schadstoffgeprüfte Produkte mit Umweltzeichen (z.B. Blauer Engel DE-UZ 120), detaillierte Informationen siehe Reiter "Zeichen & Deklarationen".
Um das Risiko für Emissionen zu minimieren bzw. die Quelle für auftretende Emissionen zu finden, muss allerdings der gesamte Fußbodenaufbau betrachtet werden. Auch Verlegewerkstoffe können verschiedene Substanzen emittieren. Bevorzugt sollten emissionsarme Dispersions-Klebstoffe mit Blauem Engel DE-UZ 113 oder  EMICODE EC1plus verwendet werden.

Produktgruppe Zu erwartende VOC-Emissionen Zu erwartende Formaldehyd-­Emissionen
Elastomer-Bodenbeläge1
möglich  keine
Linoleum-Bodenbeläge1 möglich  keine
Polyolefin-Bodenbeläge1 möglich  keine
PVC-Bodenbeläge möglich  keine
Tabelle 1.5.8: Übersicht möglicher VOC- und Formaldehyd-Emissionen
keine
Die Produktgruppe enthält kein Formaldehyd oder keine VOC.
möglich
Die Produkte der Produktgruppe unterscheiden sich bezüglich der zu erwartenden VOC- oder Formaldehyd-Emissionen.
hoch
Die Produktgruppe verursacht grundsätzlich hohe VOC-Emissionen oder Formaldehyd-Emissionen. Alternativen sind vorzugsweise in der Wahl funktional gleichwertiger Baustoffe anderer Produktgruppen oder anderer Konstruktionen zu suchen.

1 Für Produkte dieser Produktgruppe gibt es Umweltzeichen für besonders emissionsarme Produkte, detaillierte Informationen dazu siehe Reiter "Zeichen & Deklarationen".

BNB-Kriterium BN_4.1.4 - Rückbau, Trennung, Verwertung

   
  Welche Ziele werden mit BNB-Kriterium BN_4.1.4 verfolgt? Inhalt aufklappen
 

Im BNB Kriteriensteckbrief 4.1.4 werden Konstruktionen nach ihrer Rückbaubarkeit, Trennbarkeit und Verwertbarkeit eingestuft.
WECOBIS kann eine aktuelle Information über mögliche Umwelt- und Gesundheitsgefährdungsaspekte im Zuge von Rückbau und Entsorgung auf Bauproduktgruppenebene geben. Eine Betrachtung von ganzen Konstruktionen kann derzeit in WECOBIS noch nicht erfolgen. Ein Bauteilmodul ist jedoch in planung. Ergänzend zu Leitfäden und Arbeitshilfen helfen die bauproduktgruppenspezifischen Aspekte dem Koordinator jedoch auch jetzt schon, die Komponenten Umwelt und Gesundheit für den Steckbrief 4.1.4 einzuordnen.
Weitere Informationen zu den Einzelkriterien siehe BN_4.1.4 – Rückbau, Trennung, Vewertung

Für die Bewertung der Rückbaubarkeit wirkt sich der Einsatz abfallarmer Konstruktionen, die die Möglichkeit eines sortenreines Rückbaus erlauben, günstig aus. Die Rückbaubarkeit beschreibt den Aufwand, der für Demontage oder Abbruch eines Bauteils aus dem Gebäudeverband nötig ist. Die Sortenreinheit beschreibt den Aufwand, der für die sortenreine Trennung mehrschichtiger und / oder inhomogener Bauteile anfällt.
Für die Bewertung der Verwertbarkeit der Baustofffraktionen gelten die zur Zeit der Bewertung am Markt aktuell verfügbaren technischen Verfahren. Eine bessere Verwertbarkeit / höherwertige Verwertung führt tendenziell zu einer Aufwertung. Eine theoretische aber nicht realisierte Verwertbarkeit führt tendenziell zu einer Abwertung. Alternativ können bei Bauteilen mit langer zu erwartender Nutzungsdauer Forschungsvorhaben, die praktikable Lösungsmöglichkeiten in absehbarer Zeit zur Verfügung stellen können, positiv bewertet werden.

Weitere Informationen z.B. zu den Verwertungsmöglichkeiten, Deponieverhalten, Abfallschlüssel → Reiter Nachnutzung

Einordnung elastische, textile, mineralische, Laminat-, Holz-Bodenbeläge

Die Rückbaubarkeit von Bodenbelägen hängt stark von der Art der Verlegung ab.

Rückbaubarkeit

>> zunehmender Rückbauaufwand >>

Verlegeart

lose verlegt

verspannt

vernagelt

streifenweise verklebt

vermörtelt

vollflächig verklebt

Elastische Bodenbeläge 1,2

(x)
z.T. möglich als Fertigdielen

 

 

 

 

x

Textile Bodenbeläge 1,2

x

x

x

x

 

x

Mineralische
Bodenbeläge
2,3

 

 

 

 

x

x

Bodenbeläge aus Holz: Dielenboden

 

 

 x

 

 

 

Bodenbeläge aus Holz: Massivparkett

 

 

 x

x

 

x

Laminat-Bodenbeläge, Fertigparkett 2,4

x

 

 

x

 

x

Tabelle 1.5.10-1: Übersicht Rückbaubarkeit

1 Da Elastische Bodenbeläge i. d. R. vollflächig verklebt werden, ist deren Rückbau mit hohem Aufwand verbunden. Aufgrund der daraus resultierenden Beschädigung des Bodenbelags ist eine Weiterverwendung nicht möglich. Definierte Trennvliese können hier ggf. zu besserer Trennbarkeit beitragen.
2 Zu beachten ist hier allerdings die Lebensdauer der Beläge, die z.B. bei textilen Bodenbelägen mit ca. 10 Jahren, Laminat-Bodenbelägen mit ca. 20 Jahren, bei einem (verklebten) Massivholzparkett oder mineralischen Belägen hingegen mit über 50 Jahren veranschlagt wird.
3 Die Demontage von mineralischen Bodenbelägen ist mit hohem Aufwand verbunden. Ein Ausnahme bilden Lehmböden, die normalerweise sortenrein von den angrenzenden Schichten getrennt werden können.
4 Laminat-Bodenbeläge werden fast immer schwimmend verlegt. Bei verklebtem Laminat ist eine zerstörungsfreie Trennung und damit eine Wiederverwendung nicht möglich.

Verwertungs- / Beseitigungswege Hochwertige Verwertung Minderwertige Verwertung Energetische Verwertung Deponierung
Elastische Bodenbeläge
Elastomer-Bodenbeläge Nicht möglich wegen Verklebung Möglich Momentan der übliche Beseitigungsweg Nicht zulässig, Vorbehandlung nötig
Linoleum-Bodenbeläge  Nicht möglich wegen Verklebung Möglich, wirtschaftlich nicht attraktiv Momentan der übliche Verwertungsweg Nicht zulässig, Vorbehandlung nötig
Polyolefin-Bodenbeläge Nicht möglich wegen Verklebung Möglich, wirtschaftlich nicht attraktiv Momentan der übliche Verwertungsweg Nicht zulässig, Vorbehandlung nötig
PVC-Bodenbeläge Nicht möglich wegen Verklebung  Möglich, Rücknahmesysteme vorhanden, steigend1 wegen fehlender ökologischer Behandlungsalternativen Thermische bzw. mechanische Abfallbehandlung in mechanisch-biologischen Aufbereitungsanlagen momentan der übliche Beseitigungsweg2 Nicht zulässig, Vorbehandlung nötig
Textile Bodenbeläge
Textile Bodenbeläge aus Chemiefaser Bedingt möglich3 Möglich Momentan der übliche Verwertungsweg Nicht zulässig, Vorbehandlung nötig
Textile Bodenbeläge aus Naturfaser Bedingt möglich3 Möglich, wirtschaftlich nicht attraktiv Momentan der übliche Verwertungsweg Nicht zulässig, Vorbehandlung nötig
Mineralische Bodenbeläge
Keramik-Fliesen und
-Platten
Theoretisch möglich4 Möglich Nicht möglich Momentan der übliche Beseitigungsweg (Inertabfall)
Kunststein Theoretisch möglich4 Bedingt möglich5 Nicht möglich Momentan der übliche Beseitigungsweg6
Lehmböden möglich7 möglich7 nicht möglich Momentan der übliche Beseitigungsweg
Naturstein Theoretisch möglich4 Möglich Nicht möglich Momentan der übliche Beseitigungsweg (Inertabfall)
Holz und Laminat-Bodenbeläge
Bodenbeläge aus Holz Möglich, wenn vom Untergrund trennbar3 Bedingt möglich3 Momentan der übliche Verwertungsweg Nicht zulässig, Vorbehandlung nötig
Fertigpakett,
Laminat-Bodenbeläge
Möglich3 Bedingt möglich Momentan der übliche Verwertungsweg Nicht zulässig, Vorbehandlung nötig
 
Tabelle 1.5.10-2: Übersicht Verwertbarkeit
 
Hochwertige Verwertung
Die Produktgruppe wird zur Herstellung gleichwertiger Produkte als wesentlicher Bestandteil des Endprodukts eingesetzt.
Minderwertige Verwertung
Die Produktgruppe wird zur Herstellung untergeordneter Produkte als wesentlicher Bestandteil des Endprodukts eingesetzt.
Energetische Verwertung
Die Produktgruppe wird in einer Verbrennungsanlage energetisch verwertet.
Deponierung
Die Produktgruppe wird ggf. nach thermischer Vorbehandlung deponiert.

1 Der Anteil an Nachgebrauchsabfällen ("post-consumer") lag 2007 bei ca. 403.000. Davon wurden ca. 77.000 Tonnen werkstofflich und rohstofflich recycelt. Dies entspricht einer Recyclingquote von 19 % bei Gesamt-PVC. Aussagen zu PVC-Bodenbelägen liegen nicht vor.
2 Geringer Energiegewinn; hauptverantwortlich für Chloreintrag in Verbrennungsanlagen
3 Je nach Verlegungsart. Verunreinigungen durch Kleber oder Beschichtungen können auftreten.
4 Intakte Fliesen/Steine könnten gesäubert und wiederverwendet werden.
5 Zementgebundene Kunststeine können als Splittersatz stofflich verwertet werden. Die stoffliche Verwertbarkeit kunstharzgebundener Steine ist wegen der Kunstharzanteile begrenzt.
6
Zementgebundene Werksteine können als Inertabfall, kunstharzgebundene Steine je nach Erfüllung der Zuordnungskriterien in Deponien der Klasse I bis III bzw. erst nach Vorbehandlung deponiert werden.

7 Lehmböden haben hier deutliche Vorteile gegenüber herkömmlichen Estrichen:Lehmböden können normalerweise sortenrein von den angrenzenden Schichten getrennt werden.Sie können durch Wasserzugabe wiederaufbereitet und neu geformt werden. Die Polsterhölzer und Holzfußböden können sortenrein von der Lehmmischung getrennt werden. Voraussetzung für die hervorragende Recyclingfähigkeit der Lehmbaustoffe ist, dass der Lehm nicht mit anderen Bindemitteln wie z.B. Zement vermengt wird. Die Zugabe anderer Bindemittel ist in der traditionellen Stampflehmbauweise in Mitteleuropa nicht üblich, ist aber immer wieder Forschungsgegenstand.

Quellen

Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB), Büro- und Verwaltungsgebäude – Neubau, Kriterium 1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt, abrufbar unter BNB_BN_1.1.6 Version V 2015 (Online-Quelle)

Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB), Büro- und Verwaltungsgebäude – Neubau, Version 2011_1, Kriterium 3.1.3 Innenraumhygiene, abrufbar unter BNB_BN2011-1_313 (Online-Quelle)

Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB), Büro- und Verwaltungsgebäude – Neubau, Version 2011_1, Kriterium 4.1.4 Rückbau, Trennung und Verwertung, abrufbar unter BNB_BN2011-1_414 (Online-Quelle)

Mötzl, Pladerer et al.: Assessment of Buildings and Constructions (ABC) – Disposal. Maßzahlen für die Entsorgungseigenschaften von Gebäuden und Konstruktionen für die Lebenszyklusbewertung. Berichte aus Energie- und Umweltforschung, 30.12.2009.

Zwiener/Mötzl: Ökologisches Baustofflexikon 3. Auflage 2006

PVC-Bodenbeläge

Technisches

Baustoffklasse nach DIN 4102-1

B1 - B2

Euroklasse nach DIN EN 13501-1

Bfl-s1, Efl

Technische Baubestimmung

Die allgemeinen Anforderungen an bauliche Anlagen und die Verwendung von Bauprodukten werden in den Landesbauordnungen geregelt. Bei Bedarf können diese allgemeinen Vorgaben durch Technische Baubestimmungen konkretisiert werden. Das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) macht im Auftrag der Länder die Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVV TB) bekannt, die als Grundlage für die Umsetzung in Landesrecht dient.
Weitere Informationen dazu bzw. produkt- und bauartspezifische Informationen siehe
DIBt / Informationsportal Bauprodukte und Bauarten
DIBt / Zulassungs- und Genehmigungsverzeichnisse

Technische Regeln (DIN, EN)

 
DIN EN 649
 

Elastische Bodenbeläge - Homogene und heterogene Polyvinylchlorid-Bodenbeläge - Spezifikation; Deutsche Fassung EN 649:2011

 
DIN EN 650
 
 
Elastische Bodenbeläge - Bodenbeläge aus Polyvinylchlorid mit einem Rücken aus Jute oder Polyestervlies oder auf Polyestervlies mit einem Rücken aus Polyvinylchlorid - Spezifikation; Deutsche Fassung EN 650:2012
 
 
DIN EN 651
 
 
Elastische Bodenbeläge - Polyvinylchlorid-Bodenbeläge mit einer Schaumstoffschicht - Spezifikation; Deutsche Fassung EN 651:2011
 
 
DIN EN 652
 
 
Elastische Bodenbeläge - Polyvinylchlorid-Bodenbeläge mit einem Rücken auf Korkbasis - Spezifikation; Deutsche Fassung EN 652:2011
 
 
DIN EN 655
 
 
Elastische Bodenbeläge - Platten auf einem Rücken aus Presskork mit einer Polyvinylchlorid-Nutzschicht - Spezifikation; Deutsche Fassung EN 655:2011
 
DIN EN 718 Elastische Bodenbeläge - Bestimmung der flächenbezogenen Masse von Verstärkung oder Rücken von Bodenbelägen aus Polyvinylchlorid; Deutsche Fassung EN 718:1996
DIN EN 13413 Elastische Bodenbeläge - Polyvinylchlorid-Bodenbeläge mit einem Rücken aus Fasermaterial - Spezifikationen; Deutsche Fassung EN 13413:2002
DIN EN ISO 26986 Elastische Bodenbeläge - Geschäumte Polyvinylchlorid-Bodenbeläge - Spezifikation (ISO 26986:2010); Deutsche Fassung EN ISO 26986:2012, Berichtigung zu DIN EN ISO 26986:2012-04; Deutsche Fassung EN ISO 26986:2012/AC:2012
DIN EN 13553 Elastische Bodenbeläge - Polyvinylchlorid-Bodenbeläge zur Anwendung in besonderen Nassräumen - Spezifikation; Deutsche Fassung EN 13553:2002
DIN EN 14041 Elastische, textile und Laminat-Bodenbeläge - Wesentliche Eigenschaften;
Deutsche Fassung EN 14041:2004+AC:2005+AC:2006
DIN EN ISO 10874 Elastische, textile und Laminat-Bodenbeläge - Klassifizierung; Deutsche Fassung EN ISO 10874:2012

Quellen

PECH, Anton; PÖHN, Christian: Bauphysik. Band 1 von Baukonstruktionen / Baukonstruktionen. Springer DE, 2004.

PVC-Bodenbeläge

Literaturtipps

Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt e.V.

BELAZZI Thomas, LEUTGEB Franz: PVC 2008: Fakten, Trends, Bewertung. bauXund im Auftrag des „ÖkoKauf Wien“ Programms der Stadt Wien und des Wiener Krankenanstaltenverbundes. Wien, im April 2008

VINYL 2010: Berichterstattung über die Tätigkeiten im Jahr 2010 und Zusammenfassung der wichtigsten Meilensteine der letzten 10 Jahre. Brüssel

WINDSPERGER Andreas, WINDSPERGER Brigitte, TUSCHL Richard (2007): PVC – Heute. Die aktuelle Situation des Werkstoffs Weich-PVC in den relevanten Themenbereichen. Institut für Industrielle Ökologie im Auftrag des Fachverbandes der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO). September 2007

ZWIENER Gerd, MÖTZL Hildegund (2006) : Ökologisches Baustoff-Lexikon, C.F. Müller Verlag, 3. neu bearbeitete und erweiterte Auflage 2006, 560 Seiten

PVC-Bodenbeläge

Rohstoffe / Ausgangsstoffe

Hauptbestandteile

PVC-Bodenbeläge 2.1.1

 

 
 
 
 
PVC-Bodenbelag
 
homogen
 
 
PVC-Bodenbelag
 
heterogen
 
PVC  33 %  39,6 %
 
Weichmacher
 
 12,6 %  19,4 %
Mineralische Füllstoffe  34,6 %  24,8 %
Pigmente  2,3 %  0,7 %
Additive  1,6 %  2,4 %
Hilfsstoffe    1,6 %
Aluminiumhydroxid  0,1 %  
Beschichtung  0,5 %  0,8 %
PVC (Recyclingmaterial)  15,4 %  10,6 %

PVC-Bodenbeläge bestehen ungefähr zur Hälfte aus Polyvinylchlorid (PVC). Die andere Hälfte sind Weichmacher, mineralische Füllstoffe wie Kreide, Talkum oder Schwerspat und ggf. ein Aluminiumhydroxid als Flammschutzmittel.

Der wichtigste Weichmacher war lange Zeit DEHP (Bis-(2-ethylhexyl)phthalat). Wegen der gesundheitlichen und ökologischen Risiken von DEHP (reproduktionstoxisch) wird vermehrt DINP (Diisononylphthalat) und DIDP (Diisodectylphthalat) eingesetzt. Auf DINP und DIPD entfallen heute mehr als 70 % des Weichmachermarkts in Europa (VINYL 2010).

Dem PVC werden Stabilisatoren zugesetzt, um es gegen Zersetzung durch Temperatureinfluss, Sauerstoff und Licht zu schützen. Der Verkauf von Cadmium-Stabilisatoren wurde in der EU-27 Ende 2007 eingestellt. Der Einsatz von Stabilisatoren auf Blei-Basis in PVC wurde von 2000 bis 2010 in der EU-27 um mehr als 70 % reduziert (VINYL 2010). Zum Einsatz kommen heute hauptsächlich Stabilisatoren aus Barium-Zink, vereinzelt Calcium-Zink oder zinnorganische Verbindungen. Bis 2015 haben sich die europäischen PVC-Hersteller zu einem vollständigen Verzicht auf bleihaltige Stabilisatoren verpflichtet. Es kann aber auch nach diesem Zeitpunkt selbst, wenn die Verzichtserklärung pünktlich umgesetzt wird, nicht ausgeschlossen werden, dass PVC-Produkte mit bleihaltigen Stabilisatoren aus Nicht-EU-Ländern (z.B. China) importiert werden. Innovationen im Bereich der Weichmacher auf Basis natürlicher Rohstoffe (Rezepturen mit Zitronensäureester aus Zuckerrüben).

Es werden anorganische (z. B. Titandioxid, Eisen-, Chromoxid, Eisenblau-, Ultramarin und Rußpigmente, Bleichromat) und organische Pigmente (z. B. Azofarbstoffe, polycyclische Pigmente wie Anthrachinon, Metallkomplexpigmente wie Kupferphthalocyanin) eingesetzt.

Zum überwiegenden Teil werden Polyvinyl­beläge werkseitig durch eine Schicht aus Polyurethan versiegelt.

Für das Schäumen von PVC-Schaumschichten ist ein Treibmittel erforderlich. Das wichtigste Treibmittel ist Azodicarbonamid (ADC). Außerdem werden Benzolsulfohydrazid und Natriumhydrogencarbonat eingesetzt (FRANCK, 2005).

PVC-Bodenbeläge gibt es mit und ohne Trägerschicht. Als Trägerschicht wird hauptsächlich PVC-Schaum, Glas- und Polyestervlies, Kork oder Jutefilz eingesetzt.

Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

PVC-Bodenbeläge 2.1.2

Gewinnung der Primärrohstoffe

Polyvinylchlorid (PVC) wird durch Polymerisation des Monomers Vinylchlorid unter Druck hergestellt. Bei 90 % der globalen PVC-Menge wird die Supensionspolymerisation (S-PVC) angewandt. Dabei wird Vinylchlorid während der Polymerisation mit Hilfsstoffen in der wässrigen Phase suspendiert.

Vinylchlorid wird aus Ethylen und Chlor (57 %) erzeugt. Das Chlor wird aus Stein- oder Meersalz durch Chloralkali-Elektrolyse gewonnen. Dabei entsteht auch Natronlauge. Die Chloralkali-Elektrolyse erfolgt nach einem von drei Verfahren:

  • Das Amalgamverfahren birgt wegen des Einsatzes von Quecksilberkathode gewisse Umweltrisken. Die Alkali-Industrie will die alten Amalgamanlagen schrittweise bis 2020 stilllegen (WINDSPERGER et al, 2007). Das Ziel der PARCOM-Konvention im Jahr 1990, bis 2010 einen Komplettaustieg aus der Amalgamtechnologie zu erwirken, konnte nicht erreicht werden.
  • Bei alten Diaphragma-Anlagen besteht das Diaphragma noch aus Asbest, heute werden Kunststoffe eingesetzt. Nachteil des Verfahrens ist, dass die anfallende Natronlauge durch Natriumchlorid verunreinigt ist.
  • Beim Membranprozess wird das Diaphragma durch eine Membran aus Polytetrafluethen (PRFE) ersetzt. Es entstehen reine Endprodukte (Chlor und kaum verunreinigte 35 %ige Natronlauge. Neue Anlagen werden in Europa ausschließlich nach dem Membranverfahren gebaut.

Etwa ein Drittel des hergestellten Chlors wird für PVC verwendet (WINDSPERGERet al, 2007).

Mehr als 90 % der in Europa verwendeten Weichmacher kommen bei Weich-PVC-Anwendungen zum Einsatz (VINYL 2010). Es werden vorwiegend Phthalate verwendet, die durch Umsetzung von Phthalsäure oder Phthalsäureanhydrid mit Alkoholen hergestellt werden.

Verfügbarkeit

PVC-Bodenbeläge bestehen zu ca. 40 % aus fossilen, begrenzt verfügbaren Rohstoffen.

Stein- und Meersalz, der zweite wichtige Rohstoff für die PVC-Herstellung, ist in großen Mengen verfügbar.

Für die mineralischen Füllstoffe ist eine gute Verfügbarkeit gegeben.

Verwendung von Recyclingmaterialien / Produktionsabfällen

PVC-Belägen kann Mahlgut aus PVC-Bodenbelagsabfällen beigefügt werden. Dabei werden die PVC-Bodenbelagsabfälle zu Chips zerkleinert, Metalle, Estrich- und Kleberreste abgetrennt und anschließend bei Temperaturen von minus 40 °C feingemahlen (PVC-PARTNER, 1999). In den Branchen-EPDs des ERFMI (Verband der Weichbodenhersteller) wird ein durchschnittlicher Gehalt von ca. 15 % PVC-Recyclat angegeben. Dabei handelt es sich vermutlich nur zu sehr geringem Anteil an Nach-Gebrauchs-PVC-Abfällen, da deren Rücklaufquoten äußerst gering sind. Gemäß PVC-PARTNER (1999) kann ein neuer Bodenbelag bis zu 70 % Recyclat enhalten.

Radioaktivität

PVC-Bodenbeläge enthalten keine relevanten Rohstoffe mit radioaktiven Eigenschaften.

Landinanspruchnahme (Landuse)

Die Landinanspruchnahme für die Bereitstellung von fossilen Rohstoffen, die zur Herstellung von PVC-Bodenbelägen benötigt werden, ist hoch.

Quellen

FRANCK Ansilla, Knoblauch Mark, Sandoz Benjamin (2005): Technologiestudie zur Verarbeitung von Polyvinylchlorid (PVC). Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie im Auftrag von PlasticsEurope Deutschland e.V. Pfinztal, Mai 2005

MÖTZL, Hildegund: ABC-Disposal – Assessment of Building and Construction – Disposal. Maßzahlen für die Entsorgungseigenschaften von Gebäuden und Konstruktionen für die Lebenszyklusbewertung. Anhang A2 Entsorgungswege der Baustoffe.„Haus der Zukunft“ (BMVIT), FFG-Nr: 813974. Dezember 2009

PVC-PARTNER (1999): Produktinformationen: Bodenbeläge. Haltbar und strapazierfähig - Fußbodenbeläge aus PVC. Stand: April 1999. 

VINYL 2010: Berichterstattung über die Tätigkeiten im Jahr 2010 und Zusammenfassung der wichtigsten Meilensteine der letzten 10 Jahre. Brüssel. Zugriff: (abgerufen am 14.4.2013)

WINDSPERGER Andreas, Windsperger Brigitte, Tuschl Richard (2007): PVC – Heute. Die aktuelle Situation des Werkstoffs Weich-PVC in den relevanten Themenbereichen. Institut für Industrielle Ökologie im Auftrag des Fachverbandes der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO). September 2007

ZWIENER Gerd, MÖTZL Hildegund (2006): Ökologisches Baustofflexikon. C.F. Müller Verlag, 3. neu bearbeitete und erweiterte Auflage 2006

PVC-Bodenbeläge

Herstellung

Prozesskette

Prozess-PVC-Kalanderbelag-R

Prozess-PVC-Pressbelag-R

Prozess-PVC-Streichbelag-R

Herstellungsprozess

Für die Herstellung von PVC-Bodenbelägen aus fertigem PVC werden die Grundstoffe kalt gemischt. Bei der weiteren Verarbeitung der Mischung können drei Verfahren unterschieden werden.

  1. Beim Kalanderverfahren (Abb. oben, oberste) werden Folien mit einer Stärke von ca. 1 mm gewalzt. Eine nachfolgende Doublieranlage verschweißt unter Druck und Wärme zwei oder mehrere Folien zum fertigen Kalanderbelag. Im Kalanderverfahren können homogene und heterogene Beläge mit oder ohne Trägerschicht hergestellt werden.

  2. Beim Pressverfahren (Abb. oben, mitte) wird die fertige Mischung in Pressformen bei relativ hohem Druck und unter Wärmezufuhr zu einem Block gepresst, der je nach gewünschter Dicke des Endproduktes in Folien aufgeschnitten wird. Die Folien durchlaufen einen Schleifprozess und eine Wärmebehandlung, bevor sie zu Platten gestanzt werden. Im Pressverfahren werden nur homogene Bodenbeläge hergestellt.

  3. Streichbeläge (Abb. oben, unten) benötigen immer einen Träger. Die PVC-Masse ist hier nicht pulverförmig sondern durch den Zusatz geeigneter Chemikalien flüssig bis zähflüssig. Sie wird in mehreren Schichten auf den Träger aufgebracht und anschließend in einem Ofen geliert (verfestigt). Bei den CV-Belägen (Cushioned Vinyl) besteht die Rücken- oder Zwischenschicht aus geschäumtem PVC. Zusätzlich wird auf die Zwischenschicht ein Dekor aufgedruckt und dieses mit einer transparenten Oberschicht versehen.

Umweltindikatoren / Herstellung

Einheitliche Werte zu Umweltindikatoren (z.B. Primärenergieaufwand, Treibhauspotential) liefert die Online-Datenbank ÖKOBAUDAT des Informationsportals Nachhaltiges Bauen. Die Plattform ÖKOBAUDAT stellt Umweltprofile für Bauprodukte bereit, die als erforderliche Datengrundlage für die Ökobilanzierung (Lebenszyklusanalyse) von Gebäuden eingesetzt werden. Für Bauprodukte gibt es dort Herstellungs- und End-of-Live-Datensätze. → Datenbank der ÖKOBAUDAT
In der Herstellung von Bauprodukten ist ein großer Anteil der verursachten Umweltbelastungen auf den Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern zurückzuführen. Der in den Datensätzen geführte "kumulierte Primärenergieaufwand nicht erneuerbar" (Graue Energie, PENRT) ist daher ein wichtiger Umweltindikator für den Ressourcenverbrauch und i.d.R. gleichgerichtet mit dem Treibhauspotential (GWP), einem wichtigen Indikator der Umwelt(aus)wirkungen.
Informationen zu ÖKOBAUDAT-Datensätzen im Zusammenhang mit dieser Produktgruppe finden sich in WECOBIS unter Fachinformationen / Reiter Zeichen & Deklarationen → Übersicht Umweltdeklarationen / Umweltindikatoren.

Energieaufwand

Der kumulierte Primärenergieaufwand für die Herstellung von PVC-Bodenbelägen wird hauptsächlich von den Ausgangsstoffen PVC (Granulat), dem Weichmacher und der zur Verarbeitung erforderlichen Energie bestimmt. Dabei ist die Herstellung der Ausgangsmaterialien energieintensiver als die Endverarbeitung zu Bodenbelägen.

Charakteristische Emissionen

Potenzielle charakteristische Emissionen aus der PVC-Produktion sind Quecksilberemissionen aus dem Amalgamprozess, Emissionen von Vinylchlorid und Chlorgas.

Die Quecksilberemissionen sind in Deutschland durch Prozessoptimierung in der Chlorchemie und Umstellung auf das quecksilberfreie Membranverfahren von 1972 bis 2003 um 99 % gesunken (WINDSPERGER et al, 2007). Die Emissionen von Chlorverbindungen in Luft und Wasser reduzierten sich von 1985 bis 2004 um mehr als 90 % (WINDSPERGER et al, 2007). Vinylchlorid- und Chlorgas-Emissionen stellen aber nachwievor ein Risikopotenzial bei Störfällen dar,

Die Emissionen von Kohlenidioxid, Schwefel- und Stickoxiden sind seit 1994 um ca. 30 %, die Emissionen an Kohlenwasserstoffen um mehr als 85 % gesunken (PVC-PARTNER).

Maßnahmen Gesundheitsschutz

In den Vorketten der PVC-Herstellung treten eine Reihe gesundheitsgefährdender Substanzen wie das giftige Chlorgas, das krebserregende Vinylchlorid oder PVC-Stäube auf. Die Produktionsanlagen wurden deshalb auf geschlossene Anlagen umgestellt. Die Vinylchlorid-Konzentrationen liegen heute in Anlagen für Suspensionspolymerisation deutlich unter 1 ppm (Der maximal zulässige Wert am Arbeitsplatz beträgt 3 ppm).

Nach den Erkenntnissen in den Risikoanalysen nach EU-Verordnung 793/93 werden die maximalen Arbeitsplatzkonzentrationen für die wichtigsten Phthalate bei bei der Verarbeitung deutlich unterschritten. Die Stabilisatoren für Compounds werden nach dem Stand der Technik in nicht staubender Form oder in für Pulverapplikation geeigneten Anlagen verarbeitet (WINDSPERGER et al, 2007).

2001 sind die Unternehmen des ECVM-Verbands aus der Verwendung von Bisphenol A ausgestiegen (VINYL 2010). Bisphenol A zeigt eine östrogene Aktivität sowie mögliche Auswirkungen auf die Entwicklung des männlichen Reproduktionssystems. Weiterhin besteht der Verdacht auf erbgutschädigende Wirkung (ZWIENER / MÖTZL, 2006).

Transport

PVC wird zentral in Großanlagen produziert. Fast 100 % der aktuellen PVC-Rohstoff-Gesamtproduktion wird von 13 europäischen Herstellern in 60 Anlagen an mehr als 35 Standorten hergestellt (VINYL 2010). Die PVC-verarbeitende Industrie wird auf 21.000 Unternehmen geschätzt (VINYL 2010). Die Transportweite der PVC-Rohstoffe hängt von der Entfernung dieser Unternehmen zum PVC-Rohstoff-Produzenten ab.

Chlorgas und Vinylchlorid sind als gefährliches Gut einzustufen, dessen Transport mit Risiko behaftet ist. Laut WINDSPERGER et al (2007) werden 85 % der EU-Chlorproduktion noch am selben Standort bzw. an benachbarten Standorten weiterverarbeitet. Von der verbleibenden Beförderung werden 77 % (bei Chlor) bzw. 87 % (bei Vinylchlorid) mit der Bahn transportiert. 2004 wurden in Europa aber immerhin noch insgesamt über 1 Mio Tonnen Chlor transportiert.

Quellen

VINYL 2010: Berichterstattung über die Tätigkeiten im Jahr 2010 und Zusammenfassung der wichtigsten Meilensteine der letzten 10 Jahre. Brüssel. Zugriff:  (abgerufen am 14.4.2013)

WINDSPERGER Andreas, Windsperger Brigitte, Tuschl Richard (2007): PVC – Heute. Die aktuelle Situation des Werkstoffs Weich-PVC in den relevanten Themenbereichen. Institut für Industrielle Ökologie im Auftrag des Fachverbandes der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO). September 2007

ZWIENER Gerd, MÖTZL Hildegund (2006) : Ökologisches Baustoff-Lexikon, C.F. Müller Verlag, 3. neu bearbeitete und erweiterte Auflage 2006, 560 Seiten

PVC-Bodenbeläge

Verarbeitung

Technische Hinweise / Verarbeitungsempfehlungen

PVC-Bodenbeläge werden vollflächig auf den Untergrund verklebt. Dafür stehen verschiedene Arten von Klebstoffen zur Verfügung. Wann immer möglich, sollten emissionsarme Dispersions-Klebstoffe mit EMICODE EC1 oder zumindest GISCODE D1 verwendet werden. Weitere Informationen zu Verlegewerkstoffen siehe ⇒ Datenblatt Bodenbeläge, Rubrik „Technische Hinweise / Verarbeitungsempfehlungen“

PVC-Bodenbeläge werden in der Regel an den Nähten wasserdicht verschweißt. Bei dicht geschnittener Naht werden pro Meter etwa 2 bis 5 Gramm Kaltschweißmittel benötigt, bei Fugen und dickeren Belägen bis zu 20 Gramm (BG/BGIA-Empfehlungen 2008)

Bei Polyvinylbelägen, die bereits werkseitig mit einer permanenten Schicht aus Polyurethan versiegelt sind, ist eine Erstpflege nur bei starker mechanisch / chemischer Beanspruchung oder bei Verletzung der Belagsoberfläche im Zuge der Bauphase erforderlich.

Arbeitshygienische Risiken

Allgemeines

Arbeitshygienische Risiken können bei folgenden Arbeitsschritten bei der Verlegung von PVC-Bodenbelägen auftreten:

AGW-Werte

PVC-Stäube fallen unter den Geltungsbereich der allgemeinen Staubgrenzwerte (TRGS 900, §2.4 und §2.5):

  • 10 mg/m3 einatembare Fraktion (E-Staub)
  • 3 mg/m3 alveolengängige Fraktion (A-Staub)

wobei von einer geringen Staubexposition ausgegangen werden kann.

AGW-Werte von weiteren Substanzen, die in Zusammenhang mit der Verarbeitung von PVC-Bodenbelägen auftreten können, sind:

  • 150 mg/m3 THF = Tetrahydrofuran (Bestandteil in Kälteschweißmittel oder Lösemittelklebstoffen)
  • 10 mg/m3 DEHP = Bis-(2-ethylhexyl)phthalat (Weichmacher in PVC-Belägen)

REACH / CLP - Informationspflicht zu SVHC

Bauprodukte wie z.B. Bauplatten, Bodenbeläge, Dämmstoffe, Mauersteine, Betonfertigteile oder Verglasungen werden als Erzeugnis eingestuft.

Die europäische Chemikalienverordnung REACH unterscheidet Produkte in Stoffe, Gemische und Erzeugnisse. Zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen, dient die CLP-Verordnung (Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen).
Wird ein Produkt nicht als Stoff oder Gemisch, sondern als Erzeugnis eingestuft, ist kein Sicherheitsdatenblatt (SDB) erforderlich und Gefahrstoffbezeichnungen entfallen. Lediglich besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) > 0,1 Gew.-% müssen ausgewiesen werden. Für diese Informationen besteht eine Auskunftspflicht, die allerdings für alle Bauprodukte (Gemische und Erzeugnisse) gilt, die unter den Geltungsbereich der Bauproduktenverordnung (BauPVO) fallen. Sie müssen für Erzeugnisse aber nicht in Form eines Sicherheitsdatenblattes nach den Kriterien des Anhangs II der REACH-Verordnung gegeben werden.

Für Verbraucher muss die Informationsweitergabe auch nur auf Anfrage beim Hersteller erfolgen. Informationen und Unterstützung zu den Auskunftsrechten findet man beim Umweltbundesamt / REACH / Auskunftspflichten.

Einstufungen und Gesundheitsgefahren nach GISBAU

Das Gefahrstoff-Informationssystem der Berufsgenossenschaft BAU (GISBAU) enthält keine GISCODE-Einstufung für PVC-Bodenbeläge.

GISBAU-Einstufung für Verlegewerkstoffe sind im Datenblatt „Bodenbeläge“ in der Rubrik „Einstufungen und Gesundheitsgefahren nach GISBAU“  zu finden, nähere Informationen unter http://www.wingis-online.de/wingisonline/GISCodes.aspx?GGID=1.

Informationen zu Bodenbelagsarbeiten sind in www.wingis-online.de unter Bau-Bereich "Bodenbelagsarbeiten" zu finden. Das Kapitel enthält Informationen zu Verarbeitung von Estrichen, Klebstoffen, Reparatur- und Vergussmassen, Oberflächenbeschichtungen, Spachtelmassen, Verdünnern sowie Vorstrichen / Grundierungen.

Emissionen

Arbeitshygienisch relevante Emissionen (VOC, SVOC) können bei der Verklebung auftreten (siehe auch Technische Hinweise/Verarbeitungsempfehlungen)..

Das thermische Verfugen mit Schweißschnüren verursacht keine arbeitshygienisch relevanten Emissionen von flüchtigen organischen Kohlenwasserstoffen (VOC). Bei Versiegeln der Nähte mit Kaltschweißmitteln kann z.B. Tetrahydrofuran (THF) auftreten.

Umweltrelevante Informationen

Der Energiebedarf für die Verarbeitung ist vernachlässigbar (geringe Mengen für das Erwärmen der Schweißschnüre beim thermischen Verfugen).

Transport

Der Transport zum Endverbraucher erfolgt nahezu ausschließlich per LKW. In den Umwelt-Produktdeklarationen von ERFMI wurde ein durchschnittlicher Transportweg von 2000 km vom Fabrikstor bis zur Installationsstelle und eine 85%ige Auslastung angenommen.

Quellen

BG/BGIA-Empfehlungen für die Gefährdungsbeurteilung nach der Gefahrstoffverordnung - Einsatz von Kälteschweißmitteln für PVC-Bodenbeläge. Februar 2008 (abgerufen im September 2013)

Technische Regeln für Gefahrstoffe TRGS 900 Arbeitsplatzgrenzwerte. Ausgabe: Januar 2006,
zuletzt geändert und ergänzt: GMBl 2013 S. 943-947 v. 19.9.2013 [Nr. 47]

PVC-Bodenbeläge

Nutzung

Umwelt- und Gesundheitsrisiken Neuzustand

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Innenraum

Elastische Bodenbeläge nach DIN EN 14041, die für die Verwendung in Aufenthaltsräumen in Deutschland vorgesehen sind, mussten bis 16.10.2016 zusätzlich zum CE-Zeichen eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung aufweisen (genaue Erläuterung siehe Lexikon abZ). Grundlage für die Erteilung dieser Zulassung war aus Gründen des Gesundheits- und Umweltschutzes eine Emissionsprüfung zur quantitativen Bestimmung und Bewertung flüchtiger (VOC) und schwer flüchtiger (SVOC) Verbindungen auf Basis des AgBB-Bewertungsschemas. Durch eine vom DIBt anerkannte Prüfstelle wurde die Überwachung und Kontrolle der Produktspezifikation gewährleistet und mit dem Testat „Ü“ (steht für Übereinstimmung) bestätigt. 

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Außenraum

PVC-Bodenbeläge werden in Innenräumen eingesetzt.

Umwelt- und Gesundheitsrisiken bei bestimmungsgemäßer Nutzung

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Innenraum

PVC-Bodenbeläge zeigen ein von der Qualität und Beschaffenheit abhängiges Emissionsverhalten. Aufgrund von Einzelmessungen und der chemischen Zusammensetzung ist eine Abgabe von Bestandteilen des PVC über größere Zeiträume in die Luft nicht auszuschließen.

Die am häufigsten auftretenden VOC-Emissionen aus PVC-Bodenbelägen sind: Phenol, 2-Ethyhexanol, 1-Butanol, Toluol, 1,2,4-Trimethylbenzol, Ethylbenzol, o.m.p.-Xylol, Decan, Formaldehyd, Diethylenglycolmonobutylester, DEHP und TXIB (2,2,4-Trimethyl-1,3-Pentanediol-Diisobutyrat und Ammoniak (ZWIENER / MÖTZL, 2006).

Die enthaltenen Weichmacher, die nur locker ohne chemische Bindung an die PVC-Matrix gebunden sind, können an die Belagsoberfläche migrieren und sich an größeren Teilchen (Hausstaub) anlagern. Pro Jahr emittiert etwa 1 % der Gesamtmenge an Weichmachern aus dem PVC-Bodenbelag (ZWIENER / MÖTZL, 2006).
DEHP (Bis(2-ethylhexyl)phthalate) wird in der EU-Verordnung Nr. 143/2011 als reproduktionstoxisch klassifiziert. Seit dem 28. Oktober 2008 ist DEHP auf der „Kandidatenliste“ der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) geführt. Ist DEHP in einem Artikel enthalten, besteht Informationspflicht an den Kunden. Unter bestimmten Bedingungen kann der Weichmacher DEHP zersetzt werden und als Abspaltungsprodukt 2-Ethylhexanol freisetzen, das gelegentlich auch in höheren Konzentrationen in der Innenraumluft gefunden werden kann.
Die Ersatzweichmacher, DINP und DIDP, sind nicht als krebserregend, erbgutverändernd, fortpflanzungsgefährdend und auch nicht als besonders besorgniserregend eingestuft. Sie stehen aber ebenfalls in Verdacht, sich in hohem Maße in Organismen anzureichern.

Die anderen Additive können durch Abrasion (Abrieb, Abtrag) ebenfalls in die Umwelt gelangen. Dass bei PVC-Bodenbelägen europäischer Provenienz noch Stabilisatoren oder Pigmente mit Blei- und Cadmium zum Einsatz kommen, ist eher unwahrscheinlich, können aber bei der Kreislaufführung der Materialien auch in Rezyklatmaterialien eingeschleppt werden.

Wenn die Stabilisatoren durch jahrelanges Reinigen aus den Bodenbelägen ausgewaschen wurden, kann in den späten Nutzungsphase auch ein Zersetzen der Bodenbeläge stattfinden, das sich an der Bildung von dunklen Flecken zu erkennen gibt und an der Freisetzung von aromatischen Kohlenwasserstoffen auch messtechnisch nachgewiesen werden kann. Eine Entfernung der Bodenbeläge ist dann unumgänglich.

Aus Veröffentlichungen des Verbands der kunststofferzeugenden Industrie e. V. (VKE) ist zu entnehmen, daß bei der älteren PVC-Technologie Konzentrationen von 1000 ppm Restmonomer im PVC-Korn keine Seltenheit waren. Durch die Mitte der siebziger Jahre eingeführte Intensivbegasung sanken die Restmonomergehalte im PVC bis heute auf Restmonomerkonzentrationen von 5 ppm und darunter (DFG, 2012). Mit Emissionen des krebserzeugenden Vinylchlorids ist daher nicht zu rechnen.

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Außenraum

PVC-Bodenbeläge werden in Innenräumen angewandt. Die Weichmacher DEHP, DIDP und DINP können über das Wischwasser in die Umwelt geraten. Sie stehen in Verdacht, sich in hohem Maße in Organismen anzureichern und im Boden und in Sedimenten langlebig zu sein. Die hohen Einsatzmengen für Weich-PVC und die Strukturähnlichkeiten zu DEHP lassen in Zukunft auch eine starke Ausbreitung von DIDP und DINP in der Umwelt erwarten (UMWELTBUNDESAMT, 2007, zitiert nach BELAZZI / LEUTGEB, 2008).

Umwelt- und Gesundheitsrisiken im Schadensfall

Brandfall

PVC ist wegen des hohen Chlorgehalts schwer entflammbar und besitzt eine hohe Entzündungstemperatur von 330 bis 400 °C. Der Einsatz von Weichmacher in Weich-PVC hebt die schweren Entflammbarket des PVCs teilweise wieder auf, wodurch der Einsatz von Flammschutzmitteln bei manchen PVC-Bodenbelägen notwendig sein kann.

Im Brandfall entstehen aus PVC-Produkten insbesondere Kohlenmonoxid, Dioxin und korrosiv wirkender Chlorwasserstoff, der mit Luftfeuchtigkeit oder Löschwasser zu ätzender Salzsäure reagiert.

PVC entwickelt sehr schnell nach Brandentstehung hohe Rauchdichten und -temperaturen. Der im PVC-Brandfall in großen Mengen entstehende Chlorwasserstoff  (der mit Luftfeuchtigkeit zu ätzender Salzsäure reagiert) reduziert die Sicht und verursacht stechendes Brennen in Augen und Atemwegen (PLANINC 2007, zitiert nach BELAZZI / LEUTGEB, 2008).

Die Salzsäuredämpfe können außerdem die Bewehrung von Beton angreifen.

Der Verband der deutschen Schadensversicherer VdS unterscheidet in seiner Richtlinie Nr. 2357 zwischen vier Brandtypen. Dabei wird eine eigene Kategorie für Brände definiert „an denen größere Mengen an chlor- oder bromorganischen Stoffen, insbesondere PVC (z.B. stark belegte Kabeltrassen, PVC-haltige Lagermaterialien) beteiligt waren, bei denen auf Grund des Brandbildes und des Brandablaufes eine gravierende Schadstoffkontamination auf der Brandstelle wahrscheinlich ist“ (VdS, 2002, zitiert nach BELAZZI / LEUTGEB, 2008).

Wassereinwirkung

Es bestehen keine Umwelt- oder Gesundheitsrisiken im Schadensfall durch Wassereinwirkung.

Beständigkeit Nutzungszustand

Gegenüber den gebräuchlichsten Fetten, Ölen, Säuren und den meisten Lösemitteln sind Bodenbeläge aus PVC beständig. Gewisse organische Lösemittel lassen sie anquellen. Bodenbeläge aus PVC sind nicht glutbeständig (Zigarettenkippen).

Unter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“.
Datenbank als PDF

PVC-Bodenbeläge fallen unter die Bauproduktgruppe Deckenbeläge (Code Nr. 352.711), für die eine Nutzungsdauer von 20 Jahren angegeben wird.

Instandhaltung

Grundsätzlich sollte das Reinigungskonzept an die Nutzung angepasst und Reinigungs- und Pflegeempfehlungen des Herstellers beachtet werden. Bei den Reinigungsmitteln ist die Ergiebigkeit zu berücksichtigen. Umweltzeichen können eine Orientierungshilfe über die Umweltverträglichkeit bieten. Zweckmäßig geplante Schmutzschleusen reduzieren den Reinigungsaufwand beträchtlich, und die regelmäßige Entfernung von losem Schmutz erhöht die Lebensdauer.

Die Unterhaltsreinigung von PVC-Bodenbelägen ist verhältnismäßig einfach und wenig umweltbelastend (Feuchtwischen, Nasswischen).

Zur Entfernung besonders hartnäckiger Verschmutzungen wird eine Grundreinigung des Bodenbelages erforderlich. Dabei sind mögliche Gesundheits- oder Umweltgefährdungen durch aggressive Inhaltsstoffe wie Lösemittel zu vermeiden.

Nach längerer Zeit der Nutzung und Andeutung erster Verschleißerscheinungen muss die werksseitige Vergütung aufgefrischt werden.

Quellen

BELAZZI, Thomas, LEUTGEB, Franz (2008): PVC 2008: Fakten, Trends, Bewertung. bauXund im Auftrag des „ÖkoKauf Wien“ Programms der Stadt Wien und des Wiener Krankenanstaltenverbundes. Wien, im April 2008

DFG (2012): Polyvinylchlorid (PVC) [MAK Value Documentation n German language]- Published Online: 31 JAN 2012. Copyright © 2002 by Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA. (abgerufen im November 2013)

PLANINC G. (2007): „Installationstechnik:  halogenfrei,  feuerfest, temperaturbeständig“,  Fa. Dietzel-Univolt  GmbH. Vortrag  im  Rahmen  des
Seminars „Nachhaltiges Bauen im Krankenhaus“, Präsentationsunterlagen, Wien 2007

UMWELTBUNDESAMT (2007): Phthalate – Die nützlichen Weichmacher mit den unerwünschten Eigenschaften, Deutschland 2007

VdS (2002): Richtlinie Nr. 2357 des Verbandes der deutschen Schadensversicherer (VdS), Deutschland 2002

PVC-Bodenbeläge

Nachnutzung

Umwelt- und Gesundheitsrisiko Rückbau

Beim Rückbau heute hergestellter PVC-Bodenbeläge ist mit keinem besonderen Umwelt- oder Gesundheitsrisiko zu rechnen, solange nicht Bestandteile in der Umwelt freigesetzt werden.

Wiederverwendung

Eine Weiterverwendung ist wegen Verklebung mit dem Untergrund nicht möglich.

Stoffliche Verwertung

Eine stoffliche Verwertung von PVC-Bodenbelägen ist grundsätzlich möglich. Voraussetzung dazu ist ein sauberer Ausbau, der bei der vollflächigen Verklebung allerdings aufwendig ist. Alte Bodenbeläge werden von bestimmten Herstellern zurückgenommen, die sich in der Arbeitsgemeinschaft PVC-Bodenbelag Recycling (AgPR) organisiert haben.

Bei der Aufbereitung werden Alt-PVC-Bodenbeläge zu PVC-Chips zerkleinert, Metalle, Estrich- und Kleberreste abgetrennt und anschließend feingemahlen. Das PVC-Mahlgut kann neuen PVC-Belägen wieder beigefügt werden. Im Rahmen des BayFORREST-Projektes F161 wurde außerdem ein Verfahrenskonzept zur Herstellung eines Recyclats aus postconsumer-Bodenbelägen mittels selektiver Extraktion erarbeitet. Dabei können die Weichmacher um 95 % reduziert werden (ALBRECHT, KOSTEAS, 2005, zitiert nach MÖTZL, 2009). Die Rücklaufquoten sind aber nach wie vor niedrig: Der Verband EPFLOOR (Europäische Gruppe für PVC-Bodenbeläge erfasste 2010 2448 Tonnen Nach-Gebrauchs-Abfälle von Bodenbelägen, wovon knappe 2300 verwertet wurden, 75 % davon wieder in Bodenbelägen (VINYL 2010).

Bei einem Großteil der PVC-Recyclingaktivitäten, insbesondere bei Weich-PVC, entstehen Recyclate von geringem kommerziellen Wert. Diese Produkte ersetzen ökologisch verträglichere Produkte aus Beton, Holz oder anderen Nicht-Kunststoff-Materialien. Es handelt sich damit um „Downcycling“ und nicht um echtes Recycling, das den Rohmaterialeinsatz reduziert (PE Europe 2004).

Problematisch bei all den Recyclingbemühungen ist, dass noch über Jahrzehnte mit Schwermetallen (Cadmium, Blei) und anderen Umweltnoxen aus der Vergangenheit (PCB, Chlorparaffin) belastete PVC-Abfälle anfallen werden. Umgekehrt ist bei allen anderen Entsorgungsoptionen (direkte Ablagerung auf Deponie oder Ablagerung von cadmiumhaltigem Filterstaub auf Deponie) die Gefahr von Emissionen in die Umwelt wahrscheinlicher und erfolgt zu einem früheren Zeitpunkt. Für diese schadstoffbelasteten PVC-Produkte sind praktikable und umweltgerechte Lösungen zu implementieren (BELAZZI, LEUTGEB 2008).

Energetische Verwertung

Reines PVC hat aufgrund seines hohen Chloranteils mit ca. 18 MJ/kg einen relativ geringen Heizwert und eignet sich nur bedingt für eine energetische Verwertung. Ein hoher Anteil an Weichmachern erhöht den Heizwert, mineralische Füllstoffe verringern ihn.

PVC-Abfälle sind für ca. 50 % des Chloreintrags in Verbrennungsanlagen verantwortlich (REISINGER, KRAMMER 2006). Chlor tritt in der Abfallverbrennung bevorzugt als HCl in das Abgas über, das die Anlagenteile durch Korrosion angreift und neutralisiert werden muss. Das Entstehen von stabilen Organochlorverbindungen kann nicht ausgeschlossen werden.
Pro kg PVC-Bodenbelag entstehen etwa 250 Gramm chlorhaltige Filterstäube, die deponiert werden müssen und lösliche Schwermetalle enthalten. Die Chloride in den Flugaschen und Filterkuchen tragen zur Löslichkeit und zur Mobilisierung der enthaltenen Schwermetalle bei (MÖTZL, 2009).

Aufgrund des geringen Energiegewinnes und der hohen Menge an Rückständen ist die Verbrennung von PVC problematisch. PVC-Abfälle, die keine Schwermetalle oder sonstige Umweltnoxen enthalten, sollten daher vorzugsweise den Recycling zugeführt werden.
Andererseits ist die Hochtemperaturverbrennung von schwermetall- und phthalathaltigen PVC-Abfällen derzeit die einzige abfallwirtschaftliche Behandlungsmethode, bei der die organischen Schadstoffe im Alt-PVC weitgehend zerstört und die anorganischen Schadstoffe (Schwermetalle) über die Filter der Verbrennungsanlagen konzentriert gesammelt und kontrolliert entsorgt werden können (BELAZZI, LEUTGEB 2008).

Beseitigung / Verhalten auf der Deponie

Nach der aktuellen Gesetzgebung dürfen Abfälle aus PVC nicht mehr abgelagert werden.

EAK-Abfallschlüssel

17

Bau- und Abbruchabfälle (einschließlich Aushub von verunreinigten Standorten)

17 02 03

Kunststoff

Quellen

ALBRECHT, G.; KOSTEAS, D. (2005): BayForrest – Endbericht. F243: Nachhaltiges Bauen mit Aluminium und/oder Glas. Technische Universität München – Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen. weitere Autoren: Radlbeck Christina (Aluminium), Schlinz Michael (Glas), Dienes Eszter (Ökobilanzierung). Dezember 2005

BELAZZI, Thomas; LEUTGEB, Franz (2008): PVC 2008: Fakten, Trends, Bewertung. bauXund im Auftrag des „ÖkoKauf Wien“ Programms der Stadt Wien und des Wiener Krankenanstaltenverbundes. Wien, im April 2008

MÖTZL, Hildegund (2009): ABC-Disposal – Assessment of Building and Construction – Disposal. Maßzahlen für die Entsorgungseigenschaften von Gebäuden und Konstruktionen für die Lebenszyklusbewertung. Anhang A2 Entsorgungswege der Baustoffe.„Haus der Zukunft“ (BMVIT), FFG-Nr: 813974. Dezember 2009

PE Europe GmbH (2004): Life Cycle Assessment of PVC and of principal competing materials, im Auftrag der EU-Kommission. Deutschland, 2004

REISINGER, Hubert; KRAMMER, Hans Jörg (2006): Abfallvermeidung und –verwertung in Österreich. Verwertung in Österreich. Annex zum Materialienband. Materialienband zum Bundes-Abfallwirtschaftsplan 2006