Produktgruppeninformation |
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BegriffsdefinitionSilikatputze sind auf Wasserglas-Basis formulierte Putze für die Außen- und Innenanwendung. Das Wasserglas verkieselt mit dem mineralischen Untergrund zu einer sehr beständigen Deckschicht. Siilkatputze werden heute hauptsächlich in Form von einkomponentigen, verarbeitungsfertigen Mörteln angeboten. Zu diesem Zweck wird der Mörtel durch den Zusatz eines geringen Anteil einer Kunstharzdispersion stabilisiert ("Dispersions-Silikatputze", Synonyme: 1K-Silikatputze, organisch vergütete Silikatputze, Organo-Silikatputze). Dünnlagige Beschichtungen sind teilweise auch noch als "echte" Silikat-Beschichtungsstoffe erhältlich. Sie dürfen nach DIN 18363 keine organischen Bestandteile enthalten und werden als zweikomponentige Materialien geliefert (→ 2K-Silikatfarben). |
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Wesentliche BestandteileDie wesentlichen Bestandteile von Dispersions-Silikatputzen sind: Kaliwasserglas, Kunstharzdispersion (v.a. Styrol-Acrylat-Copolymer), Pigmente (Titandioxid, alkalibeständige anorganische Buntpigmente je nach Farbton), Füllstoffe und Hilfsstoffe. Der Gehalt an Lösemitteln in Silikatputzen liegt durchwegs unter 10 Gramm pro Liter. Die Kunstharzdispersion stabilisiert den Putzmörtel zu einem lagerbeständigen Material, elastifiziert den Putz und verringert dessen Porosität. Für Diispersions-Silikatfarben legt die DIN 18363 die Höchstmenge an organischen Bestandteilen mit 5 % fest. Diese Begrenzung gilt auch für "Dispersions-Silikat-Beschichtungsstoffe für putzartige Oberfllächen" gemäß DIN 18363. Eine äquivalente Festlegung für Dispersions-Silikatpuitze gibt es derzeit nicht, woduch die Grenze zwischen Kunstharzputz und Silikatputz nicht klar definiert ist. "Reine" Silikatputze (2K-Putze) würden keine Biozidbeigaben benötigen. Die verarbeitungsfertigen Dispersions-Silikatputze enthalten dagegen wie alle pastösen Putzmörtel häufig ein Mittel zur Topfkonservierung (meist Isothiazolinone als Wirkstoff). Die Konzentration der Topfkonservierer liegt allerdings normalerweise unter 0,1%. Die Konzentrationen sind klein im Vergleich zu den ggf. verwendeten Filmschutzmitteln (s.u.). Bei Putzen in Wärmedämmverbundsystemen wird häufig auch ein Filmschutzmittel gegen Algen- und Pilzbefall zugegeben (gebräuchliche Wirkstoffe sind: Zinkpyrithion, Terbutryn, Octyl-Isothiazolinon). Solche Produkte sind an folgenden Bezeichnungen und Kennzeichnungen erkenntlich:
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CharakteristikSilikatputze können ohne Vorbehandlung nur auf rein mineralischen, verkieselungsfähigen Untergründen angewendet werden. Dabei reagiert die wässrige Wasserglaslösung mit dem Untergrund zu einer harten, lichtechten und wetterbeständigen Schicht ("Verkieselung"). Infolge der Verkieselung haften Silikatputze sehr gut auf den mineralischen Untergründen. Durch die hohe Oberflächenhärte und fehlende Thermoplastizität zeigen sie eine geringe Verschmutzungsneigung. Blasenbildung und Abplatzungen werden in aller Regel verhindert. Sie sind nicht brennbar nach Baustoffklasse A2 und zeichnen sich durch eine hohe Wasserdampfdurchlässigkeit aus, weshalb sie z.B. auch im Denkmalschutz eingesetzt werden können (wobei es hier wegen des organischen Anteils auch Vorbehalte gibt). Als nachteilig kann die hohe Alkalität der Silikatputze angesehen werden, die entsprechende Schutzmaßnahmen, wie z.B. Abdecken von Metall- und Glasflächen, bei der Verarbeitung erfordert. Die hohe Alkalität des Bindemittels Wasserglas führt auch zu Einschränkungen hinsichtlich der verfügbaren Farbtöne. |
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Besonders wichtige Eigenschaft hinsichtlich Umwelt- und GesundheitsrelevanzDispersions-Silikatputze sind auf Basis wässriger Bindemittel formuliert und enthalten nur noch sehr geringe bis gar keine Anteile an organischen Lösemitteln. Die Alkalität der Silikatputze bedingt ein besonderes Augenmerk auf Augen-, Haut- und Oberflächenschutz. Alternativen hinsichtlich Umwelt- und GesundheitsrelevanzBiozidfreie Silikatputze gehören zu den mäßig umweltbelastenden Fassadenputzen. Vor allem im Wärmedämmverbundsystem stellen sie eine sinnvolle Alternative zu → Kunstharzputzen dar. Beschichtungssysteme in Wärmedämmverbundsystemen werden häufig mit Bioziden (Filmschutzmittel = Schutz gegen Algen- und Pilzbefall) ausgerüstet, das gilt auch für einige Silikatputze. Scheint der Einsatz von Bioziden aufgrund der Umgebungsbedingungen unvermeidlich, sollten die Wirkstoffkombinationen bestmöglich auf die lokalen Bedingungen und auf die jeweiligen Beschichtungssysteme abgestimmt werden. Verkapselte Biozide werden vor allem im ersten Jahr deutlich weniger ausgewaschen. Eine Feldstudie an zwei baugleichen Einfamilienhäusern verglich die Abschwemmraten verkapselter und unverkapselter Biozide (Breuer et al., 2012b). Aus der Fassade mit dem verkapselten Biozid wurden nur 10 % der Wirkstoffmenge ausgewaschen, die aus der Fassade mit unverkapseltem Biozid ausgewaschen wurde. |
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LieferzustandSilikatputze werden gebrauchsfertig in Kunststoffgebinden geliefert. Die Verarbeitungskonsistenz kann je nach Produkt ggf. durch geringe Beigaben (max. 2 %) an Silikatfixativen oder sauberen Wasser eingestellt werden. |
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Anwendungsbereiche (Besonderheiten)Silikatputze können zum Verputzen von Wänden und Decken sowohl im Außenraum als auch im Innenraum eingesetzt werden. Der Hauptanwendungsbereich liegt im Wärmedämmverbundsystem. |
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Fachgruppe Putz & Dekor des Verbands der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V.: Fachlexikon für Putze & Beschichtungen / Silikatputze IBO – Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie (Hrsg.): Passivhaus-Bauteilkatalog: Sanierung - Ökologisch bewertete Konstruktionen. Birkhäuser 2017, ISBN: 9783035609547 Sicherheitsdatenblätter diverser Hersteller UBA (Hrsg.) (2014) Merkblatt 1-5, Entscheidungshilfen zur Verringerung des Biozideinsatzes an Fassaden. Umweltbundesamt, Berlin. (Download) |
Risikobetrachtung Lebenszyklusphasen |
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Planungs- und Ausschreibungshilfen |
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Referenz |
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Referenz |
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GefahrstoffverordnungGemäß Minimierungs- und Substitutionsgebot der GefStoffV ist grundsätzlich das Produkt mit den geringstmöglichen Belastungen zu verwenden. Werden für eine Produktgruppe GISBAU Produkt-Codes oder GISCODES vergeben, lassen sich dadurch Unterschiede innerhalb der Produktgruppe feststellen. (s. Reiter Zeichen & Deklarationen). Für Silikatputze gibt es keine Alternativen mit ähnlichen Eigenschaften, welche im Sinne der Gefahrstoffverordnung weniger belastend sind (siehe GISBAU Produktdatenblätter M-SK01 Silikatfarbe). Dispersions-Silikatputze sind auf Basis wässriger Bindemittel formuliert und enthalten nur noch sehr geringe bis gar keine Anteile an organischen Lösemitteln. Die Alkalität der Silikatputze bedingt ein besonderes Augenmerk auf Augen-, Haut- und Oberflächenschutz. Alternativen hinsichtlich Umwelt- und GesundheitsrelevanzBiozidfreie Silikatputze gehören zu den mäßig umweltbelastenden Fassadenputzen. Vor allem im Wärmedämmverbundsystem stellen sie eine sinnvolle Alternative zu → Kunstharzputzen dar. Beschichtungssysteme in Wärmedämmverbundsystemen werden häufig mit Bioziden (Filmschutzmittel = Schutz gegen Algen- und Pilzbefall) ausgerüstet, das gilt auch für einige Silikatputze. Scheint der Einsatz von Bioziden aufgrund der Umgebungsbedingungen unvermeidlich, sollten die Wirkstoffkombinationen bestmöglich auf die lokalen Bedingungen und auf die jeweiligen Beschichtungssysteme abgestimmt werden. Verkapselte Biozide werden vor allem im ersten Jahr deutlich weniger ausgewaschen. Eine Feldstudie an zwei baugleichen Einfamilienhäusern verglich die Abschwemmraten verkapselter und unverkapselter Biozide (Breuer et al., 2012b). Aus der Fassade mit dem verkapselten Biozid wurden nur 10 % der Wirkstoffmenge ausgewaschen, die aus der Fassade mit unverkapseltem Biozid ausgewaschen wurde. |
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Weitere planungs- und ausschreibungsrelevante Informationen in WECOBIS
Allgemeine Unterstützung zum Umgang mit Nachhaltigkeitsaspekten in Planung und Ausschreibung sowie Hinweise auf Leitfäden, Arbeitshilfen und Veröffentlichungen zum Nachhaltigen Bauen bietet das neue WECOBIS-Modul Planungs- & Ausschreibungshilfen unter Allgemeine Infos. |
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Referenz |
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Umweltdeklarationen |
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Referenz |
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Referenz |
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Bewertungssystem |
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Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)Referenz |
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BNB-Kriterium BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau)Referenz |
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BNB-Kriterium BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung)Referenz |
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BNB-Kriterium BN_3.1.3 - InnenraumhygieneReferenz |
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BNB-Kriterium BN_4.1.4 - Rückbau, Trennung, VerwertungReferenz |
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QuellenReferenz |
Technisches |
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Technische Datenph-Wert: ca. 8,5 bis 11,5 Richtwert Brandverhaltensklasse A2 – s1, d0 Erläuterung zur Brandverhaltensklasse: |
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Referenz |
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Technische Regeln (DIN, EN)Für Außen- und Innenputze mit organischen Bindemitteln gilt seit Oktober 2009 die harmonisierte europäische Norm EN 15824. Organisch vergütete Silikatputze müssen daher mit dem CE-Zeichen gekennzeichnet werden. |
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QuellenDIN EN 15824 Festlegungen für Außen- und Innenputze mit organischen Bindemitteln; Deutsche Fassung EN 15824:2009 CE-Kennzeichnung und Leistungserklärung für Außen- und Innenputze mit organischen Bindemitteln - Erläuterungen und Beispiele zur Umsetzung der EN 15824 im Rahmen der Bauproduktenverordnung. VdL&VDPM (Hrsg.), Stand: August 2017, Download |
Literaturtipps |
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Fachgruppe Putz & Dekor des Verbands der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V.: Fachlexikon für Putze & Beschichtungen / Siliconharzputze IBO – Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie (Hrsg.): Passivhaus-Bauteilkatalog: Sanierung - Ökologisch bewertete Konstruktionen. Birkhäuser 2017, ISBN: 9783035609547 UBA (Hrsg.) (2014) Merkblatt 1-5, Entscheidungshilfen zur Verringerung des Biozideinsatzes an Fassaden. Umweltbundesamt, Berlin. (Download) CE-Kennzeichnung und Leistungserklärung für Außen- und Innenputze mit organischen Bindemitteln - Erläuterungen und Beispiele zur Umsetzung der EN 15824 im Rahmen der Bauproduktenverordnung. VdL&VDPM (Hrsg.), Stand: August 2017, Download |
Rohstoffe / Ausgangsstoffe |
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HauptbestandteileAbb.1 / Beispielrezeptur für einen Silikatputz
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Umwelt- und GesundheitsrelevanzAbb. 2 / Zusammensetzung nach Rohstoffherkunft
Gewinnung der PrimärrohstoffeDer Hauptteil der eingesetzten Rohstoffe ist mineralischen Ursprungs. Die Dispersion und die Zusatzstoffe werden aus fossilen Rohstoffen gewonnen. VerfügbarkeitDie eingesetzten mineralischen Rohstoffe sind auch langfristig nicht erschöpft, eine Knappheit ist nicht zu erwarten. Verwendung von Recyclingmaterialien / ProduktionsabfällenDie Verwendung von Sekundärrohstoffen z.B. als Füllstoffe für Silikatputze ist evtl. denkbar, wird jedoch in der Praxis gegenwärtig nicht umgesetzt. RadioaktivitätReferenztext |
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Herstellung |
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Prozesskette |
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Herstellungsprozess(Kali-)Wasserglas ist eine glasige Verbindung, die bei 1400 - 1500 °C aus der Schmelze von hochreiem Quarzsand und Kaliumcarbonat gewonnen wird. Die erstarrte Schmelze wird gemahlen und in heißem Wasser gelöst. Die Herstellung von Wasserglas ist energieintensiv und mit der Freisetzung von CO2 verbunden, iim Gegensatz zur Herstellung von Kunstharzen werden jedoch keine Gefahrstoffe eingesetzt. Die Herstellung der Kunststoffdispersionen erfolgt vorwiegend in großen Chemieindustriebetrieben. Es handelt sich um eine Reihe von chemischen Syntheseprozessen, bei denen auch verschiedene Gefahrstoffe Verwendung finden. Die Herstellung der Pigmente und Füllstoffe ist nicht produktgruppenspezifisch. Die Pigmente, v.a. die Weißpigmente, werden aus Metallerzen in verhältnismäßig energieintensiven Prozessen gewonnen. Die Gewinnung der Füllstoffe (Gesteinsmehle wie Dolomit) ist dagegen weniger aufwändig. Die Verarbeitung zum Putzmörtel beinhaltet das Einwägen und Mischen der Ausgangsstoffe gemäß Rezeptur. Abschließend wird das Gemenge in Gebinde eingefüllt. |
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Umweltindikatoren / HerstellungReferenz EnergieaufwandDen höchsten Energieaufwand für die Herstellung von Silikatputzen verursachen die Herstellung des Wasserglases, der Weißpigmente und der organischen Bindemittel. Die Füllstoffe und die Hilfsstoffe haben eine untergeordnete Bedeutung. |
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Charakteristische EmissionenBei der Verarbeitung der Vorprodukte zum Putzmörtel treten keine produktspezifischen Emissionen auf. |
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Maßnahmen GesundheitsschutzBei der Verarbeitung der Vorprodukte zum Putzmörtel sind die üblichen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz erforderlich. |
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Maßnahmen UmweltschutzBei der Verarbeitung der Vorprodukte zum Putzmörtel sind die üblichen Maßnahmen zum Umweltschutz erforderlich. |
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TransportDie Umweltrelevanz der Transporte ist nicht spezifisch für die Herstellung von Putzen. |
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Verarbeitung |
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Technische Hinweise / VerarbeitungsempfehlungenDie Umgebung der Beschichtungsflächen, insbesondere Glas, Keramik, Klinker, Naturstein, Lack und Metall ist zu schützen. Gegebenenfalls Spritzer mit viel Wasser abspülen, nicht bis zum Austrocknen und Erhärten des Putzes warten. Werkzeuge und Geräte sofort nach Gebrauch mit Wasser reinigen. Filmgeschützte Produkte sind ggf. eingestuft in
Bei der Verarbeitung filmgeschützter Produkte sind Pflanzen und Böden im Arbeitsbereich abzudecken. Produktreste dürfen nicht in Gewässer oder Kanalisation gelangen. Die Streichwerkzeuge dürfen nicht ausgewaschen werden. |
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Arbeitshygienische RisikenAllgemeinesGesundheitsgefahren gehen nach heutiger Kenntnis überwiegend von der Alkalität des Silikates aus. Kieselsäure ist in H315 verursacht Hautreizung, H319 Verursacht schwere Augenreizung und H335 Kann die Atemwege reizen eingestuft. das bedeutet, dass Kieselsäure bei Augenkontakt ernste und möglicherweise bleibende Augenschäden verursachen und bei anhaltendem Kontakt eine reizende Wirkung auf feuchte Haut (infolge von Schwitzen oder Luftfeuchtigkeit) haben kann. Sie kann außerdem die Atemwege reizen (Eine Gefährdung durch Einatmen besteht bei Spritzverfahren.). Die reizenden Eigenschaften verschwinden mit der Aushärtung der Produkte. AGW-WerteSilikatputze sind nach Gefahrstoffverordnung nicht kennzeichnungspflichtig, Bei biozidfreien Silikatputzen ist mit der Überschreitung von Arbeitsplatzgrenzwerten nicht zu rechnen (siehe dazu auch GISBAU Produktdatenblätter M-SK01). Nach bisherigen Erkenntnissen sind Gefahrstoffmessungen nicht erforderlich. Mögliche Bestandteile mit arbeitsplatzbezogenen, zu überwachenden Grenzwerten:
AGW (Deutschland)
REACH / CLPPastöse Putzmörtel werden als Gemisch eingestuft. Produkt bezogene Informationen gemäß CLP-Verordnung müssen daher in den Sicherheitsdatenblättern (SDB) der jeweiligen Produkte ausgewiesen sein. Einstufungen und Gesundheitsgefahren nach GISBAUGISBAU Produkt-Code: Gelegentlich auch zu finden: GISBAU Produkt-Code: Anmerkung: EmissionenSilikatputze verursachen bei der Verarbeitung und beim Austrocknen geringe Emissionen aus den organischen Bestandteilen. |
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Nutzung |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiken NeuzustandSchadstoffabgabe / Emissionen in den InnenraumAus den enthaltenen organischen Bestandteilen können flüchtige organische Verbindungen ausgasen. Aufgrund der im Vergleich zu Wandfarben höheren Dicke ist der Anteil an organischen Bestandteilen nicht zu unterschätzen, er liegt aber deutlich niedriger als bei anderen pastösen Putzsystemen (→ Kunstharzputz, → Siliconharzputz). Produkte, die mit dem natureplus Qualitätszeichen oder dem Blauen Engel ausgezeichnet sind, müssen strenge Anforderungen erfüllen (→ Reiter Zeichen & Deklarationen). Der Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten (AgBB) hat außerdem ein Bewertungsschema (AgBB-Bewertungsschema) zur gesundheitlichen Bewertung der Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC und SVOC) aus Bauprodukten entwickelt. Darin sind auch Anforderungen für Beschichtungssysteme formuliert. Silikatputze, die im Außenraum eingesetzt werden, emittieren keine Schadstoffe in den Innenraum. Schadstoffabgabe / Emissionen in den AußenraumAus filmgeschützten Silikatputzen (meist in Wärmedämmverbundsystemen eingesetzt) werden Biozide freigesetzt. Diese Biozide verhindern den Befall der Fassade mit Mikroorganismen nicht, sondern zögern ihn nur hinaus. Ein dauerhaftes Ausbleiben von Algen- und/oder Pilzbefall kann nicht zugesichert werden. Darauf weisen die Hersteller auch in ihren Produktinformationen hin.
Scheint der Einsatz von Bioziden aufgrund der Umgebungsbedingungen unvermeidlich, sollten die eingesetzten Wirkstoffkombinationen bestmöglich auf die lokalen Bedingungen und auf die jeweiligen Beschichtungssysteme abgestimmt werden. Verkapselte Biozide werden vor allem im ersten Jahr deutlich weniger ausgewaschen. Eine Feldstudie an zwei baugleichen Einfamilienhäusern verglich die Abschwemmraten verkapselter und unverkapselter Biozide (Breuer et al., 2012b). Aus der Fassade mit dem verkapselten Biozide wurden nur 10 % der Wirkstoffmenge ausgewaschen, die aus der Fassade mit unverkapseltem Biozid ausgewaschen wurde. |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiken im SchadensfallBrandfallSililkatputze sind nicht brennbar (Brandverhaltensklasse A2). Im Brandfall sind keine außergewöhnlichen Risiken für Umwelt und Gesundheit zu erwarten. WassereinwirkungBei Wassereinwirkung in Folge eines Schadenfalles sind keine außergewöhnlichen Risiken für die Umwelt zu erwarten. |
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Beständigkeit NutzungszustandDie Dauerhaftigkeit eines Putzes hängt i.w. von folgenden Faktoren ab:
Unter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“. |
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InstandhaltungEin Befall mit Algen und Pilzen im Außenraum hat meist keine technischen Nachteile, sieht für den gemeinen Betrachter aber unschön aus. Regelmäßige Inspektionen der Fassade sowie Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten, zum Beispiel vorsichtiges nasses Abwaschen oder Abbürsten bei Staubablagerungen und ersten Anzeichen von Bewuchs, helfen laut UBA (2014), das Befallrisiko zu verringern. Nasses Abwaschen empfiehlt sich nur für biozidfreie Fassaden, da andernfalls Wirkstoffe mit ausgewaschen werden. Abplatzungen oder Fehlstellen von Putzen können instandgesetzt werden, indem der geschädigte Putz entfernt und neu aufgebracht wird. |
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QuellenBreuer K. , Mayer F., Scherer C., Schwerd R. & Sedlbauer K. (2012) Wirkstoffauswaschung aus hydrophoben Fassadenbeschichtungen: verkapselte versus unverkapselte Biozidsysteme. Bauphysik, 34(Heft 1), 19–23. IBO – Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie (Hrsg.): Passivhaus-Bauteilkatalog: Sanierung - Ökologisch bewertete Konstruktionen. Birkhäuser 2017, ISBN: 9783035609547 UBA (Hrsg.) (2014) Merkblatt 1-5, Entscheidungshilfen zur Verringerung des Biozideinsatzes an Fassaden. Umweltbundesamt, Berlin. (Download) |
Nachnutzung |
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Das Datenblatt wird in dem entriegelten, grünen Feld eingefügt.
Ist für einen Eintrag im Ausklappmenü derzeit kein Datenblatt verfügbar, so ist dieser grau und kursiv dargestellt. Trotz der fehlenden Interaktionsmöglichkeit zu solch einem Eintrag muss dieser im Aufklappmenü angezeigt werden, da sonst nicht alle tiefer liegenden Datenblätter auswählbar wären. |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiko RückbauBeim Rückbau kann Staubentwicklung ein Risiko für Mensch und Umwelt darstellen. Auf ausreichenden Staubschutz ist zu achten. |
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WiederverwendungEine Wiederverwendung des Putzes ist nicht möglich. |
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Stoffliche VerwertungEin wirtschaftlich attraktives Verfahren zur stofflichen Verwertung von Silikatputzen ist derzeit nicht bekanntt, ggf. erfolgt eine Verwendung in Hinterfüllungen oder Schüttungen. Putzreste treten damit vor allem als Störstoffe auf, welche die stoffliche Verwertbarkeit von Dämmmaterialien oder Massivbaustoffen herabsetzen können. |
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Energetische VerwertungEnergetische Verwertung nicht möglich/sinnvoll, da Heizwert gewöhnlich Null. |
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Beseitigung / Verhalten auf der DeponieEine Beseitigung ist gemeinsam mit nicht verunreinigten mineralischen Abfällen auf Deponieklasse I möglich. |
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EAK-AbfallschlüsselUnverarbeitete und unausgehärtete Silikatputze
Ausgehärtete Putze Ausgehärte Putzmörtel fallen meist gemeinsam mit anderen Bau-und Abbruchabfällen zur Entsorgung an. Die Abfallschlüsselnummer hängt vom Schadstoffgehalt und den verbundenen Materialien ab. Mögliche Klassifizierungen sind:
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QuellenVerordnung über das Europäische Abfallverzeichnis (Abfallverzeichnis-Verordnung – AVV, zuletzt geändert am 24. Februar 2012, Online-Quelle abgerufen am 11.7.2012 |