Saurer Regen

Saurer Regen bezeichnet Regenwasser mit einem niedrigem pH-Wert. Unter Berücksichtigung des atmosphärischen Kohlendioxid-Gehalts und der natürlicherweise in der Luft enthaltenen Spurenstoffen sollte der pH-Wert in Deutschland bei 4,6 bis 5,6 liegen, tatsächlich liegt er im Mittel bei 4,0 bis 4,6, das einer bis 40-fach höheren Säuremenge entspricht. Die Übersäuerung ist auf den Gehalt an Schwefel- und Salpetersäure zurückzuführen, welche sich in der Atmosphäre als Folge der Schwefeldioxid- und Stickstoffoxidbelastungen bilden.

Seit einigen Jahren treten in Mitteleuropa, auch in der Bundesrepublik Deutschland, verstärkt Waldschäden, in zunehmendem Maße aber auch Gewässerschäden auf. Denn auch Gewässer können in ihrem pH-Wert verändert werden und dadurch "versauern". Die Folge ist ein Absterben der Mikroorganismen, säureempfindlicher Organismen wie beispielsweise Schnecken, Muscheln, Egeln, Kleinkrebsen, Eintagsfliegenlarven und Fischen. Eine indirekte Folge der Versauerung  ist die Freisetzung von Schwermetallen aus den Sedimenten der Gewässer  (z. B. Cadmium). Dieser Vorgang kann zur Vergiftung von Organismen führen. Während der Wintermonate, der Zeit der höchsten Schwefeldioxidkonzentrationen, können sich die sauren Schwefelverbindungen in der Schneedecke ansammeln und mit der Schneeschmelze zu einem plötzlichen sehr starken Versauern der Gewässer führen.

Gebäudeschäden durch Sauren Regen entstehen an Putz, Mauerwerk, Beton und historischen Gebäuden (Kalkstein) durch Korrosion.

siehe auch SO2, Stickoxid

15.12.2021 / LK