Harnstoff-Formaldehyd (UF)

 

Harnstoff-Formaldehyd-Harze (UF-Harz) sind die wichtigsten Bindemittel für Holzwerkstoffe. Man erhält sie durch die Kondensation einer wässrigen Lösung von Harnstoff und Formaldehyd.

Von allen Spanplattenbindemitteln nehmen die Harnstoff-Formaldehydharze auf Grund ihres geringen Preises und ihrer Eigenschaften eine herausragende Stellung ein. In Europa werden mehr als 90 % aller Spanplatten mit Harnstoffharzen hergestellt.

Ausgehärtete Harnstoffharze sind sehr hart und spröde. Sie verleihen den Spanplatten ausgezeichnete Festigkeiten. Mit UF-Harzen gebundene Platten sind nicht wasserfest, da in heißem Wasser die Klebstoffverbindungen harnstoffharzverklebter Spanplatten relativ schnell durch Hydrolyse zerstört werden. Dieser Plattentyp ist daher für den Einsatz in Feuchtbereichen nicht geeignet.

Die Gefahr der Freisetzung von Formaldehyd und eine damit einhergehende gesundheitliche Belastung besteht jedoch auch durch die Einwirkung normaler Luftfeuchte. Für die Reduzierung dieser Gefahr können UF-Harze unter Beigabe von Melamin und Phenol und durch Senkung des Anteils von Formaldehyd gegenüber Harnstoff chemisch modifiziert werden.¹

 

14.12.2021 / LK


¹ Vgl. Kohlenwasserstoffe. in: Ökologisches Baustofflexikon, Hg. Von Gerd Zwiener und Hildegund Mötzl 3. Auflage, Heidelberg 2006, S.192.