Formaldehyd

Formaldehyd ist der Trivialname für die chemische Verbindung Methanal. Dieser stammt von „formica“ ab, dem lateinischen Wort für Ameise, da Methanal durch Oxidation in Ameisensäure (Methansäure) überführt werden kann. 

In der Natur kommt Formaldehyd zum Beispiel in Säugetierzellen beim normalen Stoffwechsel als Zwischenprodukt vor. Im Menschen werden auf diese Weise pro Tag etwa 50 Gramm gebildet und abgebaut. Menschen atmen ca. 0,001 bis 0,01 mg/m3 Formaldehyd aus. Auch in Früchten wie Äpfeln oder Weintrauben kommt Formaldehyd natürlicherweise vor. In Holz kommt Methanal ebenso vor und diffundiert in geringen Mengen auch nach außen.

Formaldehyd ist aufgrund seiner vielfältigen Anwendung im Bereich der Bauprodukte und Materialien der Innenausstattung in nahezu allen Innenräumen in höheren Konzentrationen als in der Außenluft nachweisbar. Vor allem die Freisetzung von Formaldehyd aus Spanplatten und aus anderen verleimten Holzwerkstoffen prägte über einen längeren Zeitraum den öffentlichen Diskurs über Luftschadstoffe in
Innenräumen. Ausgelöst wurden diese Debatten Mitte der 1970er Jahre durch einzelne bemerkenswerte Fälle. Besondere Beachtung erlangte die Formaldehydbelastung in Schulen und Kindertagesheimstätten, vor allem in Deutschland (Pluschke 1996).

Gefährdungseinstufung und Toxizität für Formaldhyd
als Stoff:
→ T  (giftig), Carc.Cat. 3, R40  Verdacht auf krebserzeugende Wirkung
in Abhängigkeit der Konzentration [c]:
→ bei c > 25% gelten T; R23/24/25-34-40-43
→ bei 25% > c > 5% gelten  Xn;R20/21/22-36/37/38-40-43
→ bei 5% > c > 1% gelten Xn;R40-43
→ bei 1% > c > 0,2% gelten Xi; R43

Quellen

 

14.12.2021 / LK