ph4-stat-Verfahren

Das ph4-stat-Verfahren beschreibt das Auslaugverfahren von ungebundenen unverdichteten Mineralstoffen bis 8 mm Korngröße (ggf. gebrochen). Das Material wird in dem Verfahren nicht bewegt; durch eine gesteuerte Zudosierung von Säure wird der pH-Wert des Eluenten konstant gehalten. Das Verfahren ist nicht geeignet für sehr feinkörnige Materialien (z. B. Flugaschen), da diese durch den Eluentenstrom aufgewirbelt und teilweise in das Reaktionsgefäß geschwemmt werden.

Der Eluent wird im Kreislauf geführt und durchströmt die Säule von unten nach oben. Vor dem Eintritt in die Auslaugsäule wird der Eluent im Reaktionsgefäß durch Zudosierung von Salpetersäure ständig auf den pH-Wert 4 eingestellt. Der Versuch läuft über 6 Tage, nach 3 Tagen wird der gesamte Eluent einmal ausgetauscht. Es werden 3 Eluatfraktionen entnommen, nach 4 Stunden, nach 3 und nach 6 Tagen.

Der Massenanteil des eluierten Stoffes, bezogen auf die Trockenmasse der Probe, wird für die drei einzelnen Eluat-Fraktionen bestimmt. Neben den auslaugbaren Inhaltsstoffen in dem Eluat kann über den Säureverbrauch die Säureneutralisationskapazität des Untersuchungsmaterials bestimmt werden. Über den Vergleich des zu messenden Säureverbrauchs mit den durch das Regenwasser eintragbaren Säuremengen kann die Zeit bis zur Erschöpfung der Säureneutralisationskapazität (acid neutralization capacity = ANC) eines Materials abgeschätzt werden. Materialabhängig können mit diesem Verfahren längere Zeiträume simuliert werden.

20.04.2021 / LK