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Polymerbitumen-Dichtungsbahnen

Produktgruppeninformation

Begriffsdefinition

Polymerbitumen-Dichtungsbahnen bestehen aus einem mit Bitumen getränkten Trägermaterial (Trägereinlage), das beidseitig mit einer zusätzlichen Polymerbitumendeckschicht versehen ist und in der Regel eine mineralische Bestreuung enthält (Talk, Sand). Die Trägereinlage bestimmt weitgehend das mechanische Verhalten wie Festigkeit, Dehnfähigkeit und Reißfestigkeit. Die Deckschichten sind für die Beständigkeit und Dichtheit der Bahnen verantwortlich.

Polymerbitumen-Dichtungsbahnen werden in Abdichtungsanwendungen mit erhöhten Anforderungen, Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen bei geringerer Beanspruchung eingesetzt.

Wesentliche Bestandteile

Als Trägereinlagen üblich sind Polyestervlies, Glasgewebe, Glasvlies sowie Kombinationsträger, die aus einer Mischung der vorgenannten Materialen bestehen. Metall-Kunststoffverbunde werden ebenfalls als Trägereinlagen verwendet.

Bei den Polymerbitumenbahnen wird unterschieden nach Elastomerbitumenbahnen und Plastomerbitumenbahnen, die sich durch die Zusammensetzung der Polymerbitumendeckschichten unterscheiden. Elastomerbitumen besteht aus Destillationsbitumen, das mit 5 - 15 % SBS-Kautschuk (→ Elastomere) versetzt ist. Als Plastomerbitumen wird Destillationsbitumen bezeichnet, das mit ataktischem Polypropylen modifiziert wurde. Im Unterschied dazu weisen Oxidationsbitumenbahnen Deckschichten aus Oxidationsbitumen ohne Polymerzugabe auf.

Charakteristik

Die Beständigkeit des Bitumens vor allem gegenüber Erwärmung und die Kälteflexibilität werden durch die Polymere verbessert. Der Erweichungspunkt wird durch den Polymerzusatz auf über 100 °C erhöht. Polymerbitumenbahnen mit Elastomerzusatz zeigen ein ausgeprägt elastisches Verhalten, solche mit Plasomerzusatz ein ausgeprägt plastisches Verhalten mit höherer Flächenstabilität. Das elastische Verhalten beschreibt die Eigenschaft eines Stoffes, sich unter Krafteinwirkung auszudehnen und nach dem Verschwinden der Kraft wieder in seine ursprüngliche Form zurückzukehren. Das plastische Verhalten beschreibt die dauerhafte Verformung eines Stoffes unter Krafteinwirkung.

Lieferzustand

Polymerbitumen-Dichtungsbahnen werden als Rollen geliefert.

Anwendungsbereiche (Besonderheiten)

Der Hauptanwendungsbereich der Polymerbitumen-Dichtungsbahnen ist die Bauwerksabdichtung gegen drückendes Wasser in Anwendungsbereichen, die dem Temperaturwechsel ausgesetzt sind. Das sind im Hochbau hauptsächlich Dachdichtungssysteme.
Die Materialwahl bei Polymerbitumen-Dichtungsbahnen ist anspruchsvoll. Im Allgemeinen gilt, dass Kombinationen von zwei 3 mm Polymerbitumen-Dichtungsbahnen eher ungenügend sind. Eine beständige Abdichtung wird mit einer 5 mm Dichtungsbahn als untere Lage erreicht. Zudem wirkt sich eine einfache Schutzfolie über der Abdichtung erfahrungsgemäß positiv auf die Nutzungsdauer aus. Auch die Befestigungsart und die Oberflächenbehandlung sind auf den Untergrund, auf die Konstruktion (Wärmedämmung) und auf die Überdeckung abzustimmen.

Für die Anwendung unter Gussasphalt sind Polymerbitumen-Dichtungsbahnen spezieller Konstruktion erforderlich. Man spricht in diesen Fällen von gussasphaltverträglichen Polymerbitumen-Dichtungsbahnen.

Anwendungsbereiche von Polymerbitumen-Dichtungsbahnen als Flachdachabdichtungssystem

 
Nutzung:
 

Unterkonstruktion:
 
 
Nackt, mit leichter Schutzschicht
 
 
Nicht begehbar mit Beschwerung
 
 
Begehbar
 
 
Befahrbar
 
 
Erd-
über-
 
schüttet
 
 
Massiv ohne Wärmedämmung
 
 
möglich, aber nicht ideal 1)
 
 
ideal 2)
 
 
ideal 2)
 
 
ideal 1)
 
 
ideal 2)
 
 
Massiv vorfabriziert ohne Wärmedämmung
 
 
möglich, aber nicht ideal 2)
 
 
ideal 2)
 
 
ideal 2)
 
 
ideal 1)
 
 
ideal 2)
 
 
Holz- oder Spanplatten
 
 
möglich, aber nicht ideal 2)
 
 
ideal 2)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Massiv mit Wärmedämmung
 
 
möglich, aber nicht ideal 1)
 
 
ideal 3)
 
 
ideal 3)
 
 
ideal 3)
 
 
ideal 3)
 
 
Profilblech mit
Wärmedämmung
 
 
ideal 1)
 
 
ideal 2)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Vorfabrizierte Wärmedämmelemente
 
 
nicht geeignet
 
 
ideal 4)
 
 
ideal 4)
 
 
nicht geeignet
 
 
nicht geeignet
 
1) 2 Lagen vollflächig verklebt und verschweißt mit Voranstrich, es ist eine geeignete Bahnenkombination zu verwenden
2) 2 Lagen lose oder verklebt und verschweißt mit Voranstrich, es ist eine geeignete Bahnenkombination zu verwenden
3) 2 - 3 Lagen vollflächig verklebt und verschweißt mit Voranstrich, es ist eine geeignete Bahnenkombination zu verwenden
4) 2 Lagen lose auf Gleitlage und verschweißt, es ist eine geeignete Bahnenkombination zu verwenden

 

Wurzelfestigkeit

Polymerbitumen-Dichtungsbahnen, die als oberste Lage bei begrünten Flachdächern verwendet werden, müssen, wenn ein Eindringen der Wurzel verhindert werden soll, mit durchwurzelungshemmenden Stoffen (Bioziden) ausgerüstet sein. Diese können zu Emissionen der eingesetzten Herbizide wie z.B. Mecoprop im Dachabwasser führen (genaue Ausführungen dazu siehe Kapitel "Schadstoffabgabe / Emissionen in den Außenraum" im Reiter "Lebenszyklus / Nutzung").
Wurzelfeste, d.h. mit Bioziden ausgerüstete Polymerbitumen-Dichtungsbahnen sollten daher auch nur eingesetzt werden, wenn eine Dachbegrünung vorgesehen ist. Auf Nackt- oder Kiesdächern ist der Einsatz von Bioziden nicht nötig und es gibt keinen Grund für die ausgelöste Umweltbelastung.
Als biozidfreie Alternative im Gründachbereich können Produkte auf EPDM- oder FPO-Basis (Kunststoff-Dichtungsbahnen) erwogen werden, die die Wurzelfestigkeit i.d.R. ohne Zusatz von Bioziden erreichen.
Eine weitere Möglichkeit wäre eine zusätzliche reine Wurzelschutzbahn aus biozidfreiem, wurzelfestem PE/PELD auf der biozidfreien Polymerbitumenbahn zur Dachabdichtung (Funktionstrennung)
Der Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BuGG) veröffentlicht regelmäßig eine Liste wurzelfester Produkte nach FLL für die Abdichtung begrünter Flachdächer.

Quellen

Birkner, Ch., et al. (2012): Technische Regeln für die Planung und Ausführung von Abdichtungen mit Polymerbitumen- und Bitumenbahnen, In: abc der Bitumenbahnen, Hrsg: vdd Industrieverband Bitumen-Dach- und Dichtungsbahnen e.V., Frankfurt/Main, 5. überarbeitete Auflage


Polymerbitumen-Dichtungsbahnen
Polymerbitumen-Dichtungsbahnen

Planungs- und Ausschreibungshilfen

WECOBIS informiert produktneutral. An verschiedenen Stellen bietet WECOBIS jedoch auch Unterstützung dazu, wie sich Produkte innerhalb einer Produktgruppe hinsichtlich ihrer ökologischen Eigenschaften unterscheiden lassen.

Informationen hier im Reiter Planungsgrundlagen:

  • Links zu materialökologischen Anforderungen und Textbausteinen für Planung und Ausschreibung im WECOBIS-Modul Planungs- & Ausschreibungshilfen,
  • Hinweise auf mögliche Quellen und Nachweisdokumente zu Planungs- und Ausschreibungskriterien,
  • ggf. weitere planungs- und ausschreibungsrelevante Informationen, z.B. Hinweise zu Verwendungseinschränkungen hinsichtlich Gefahrstoffverordnung (bei Stoffen / Gemischen), zu Alternativen oder zu besonderen Eigenschaften hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz.

Übersicht Planungsgrundlagen: Abdichtungsbahnen

Stand 07/2024

    Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen und Bitumen-Dachbahnen
Polymerbitumen-Dichtungsbahnen und 
-Dachbahnen
Kunststoff-Dichtungsbahnen und Kunststoff-Dachbahnen
         
  Material-
ökologische Anforderungen
Im Modul "Planung & Ausschreibung" bietet WECOBIS eine Übersicht zu möglichen materialökologischen Anforderungen und Textbausteine für Planung und Ausschreibung. Inhalt aufklappen
   
Anforderungen und Textbausteine in WECOBIS -

Polymerbitumenbahnen

Bauprodukte aus PVC
  Quellen für material-
ökologische Anforderungen
Die hier genannten Quellen, insbesondere BNB, bilden die Grundlage für Planungs- und Ausschreibungshilfen bzw. materialökologische Anforderungen und Textbausteine in WECOBIS. Inhalt aufklappen
   
Bewertungssystem
Nachhaltiges Bauen

(BNB) /
Kriterium 1.1.6 (Risiken für die lokale Umwelt)

Mit dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) steht ein zum Leitfaden Nachhaltiges Bauen ergänzendes, ganzheitliches, quantitatives Bewertungsverfahren zur Verfügung.
Das BNB zeichnet sich durch einen Kriterienkatalog aus, mit dem Gebäude nach ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Qualitäten, sowie den technischen und prozessualen Aspekten bewertet werden. Im Rahmen des Bewertungssystems gibt es auch einige Kriteriensteckbriefe, die sich direkt oder indirekt auf Baustoffe beziehen. Die o.g. Textbausteine und materialökologischen Anforderungen in WECOBIS basieren derzeit auf Kriteriensteckbrief 1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt. Dieser steht in engem Zusammehang mit Kriteriensteckbrief 3.1.3 Innenraumhygiene.

Auch wenn ein Gebäude nicht zertifiziert werden soll, bilden die einzelnen Kriteriensteckbriefe eine gute Grundlage, Orientierung und Hilfestellung für die Umsetzung ökologischer Aspekte in der Gebäudeplanung.

Einordung der jeweiligen Abdichtungsbahnen hinsichtlich verschiedener Kriteriensteckbriefe siehe Reiter BNB-Kriterien in WECOBIS.

baubook BNB/QNG Produktinformationen baubook bietet u.a. eine Plattform mit Produktinformationen zu BNB und QNG. Man findet dort Produkte, die den Anforderungen von BNB 1.1.6 und QNG 313 entsprechen. Hersteller können ihre Produkte in der Plattform deklarieren und die Nachweisdokumente hinterlegen. Durch baubook erfolgt eine Prüfung der Einhaltung der Anforderungen vor Freischaltung. → baubook Produktinformationen zu BNB und QNG
Umweltbundesamt
(UBA)
Auf den Internet-Seiten des Umweltbundesamtes (UBA) befindet sich der „Informationsdienst für umweltfreundliche Beschaffung“. Man findet dort auch Empfehlungen für die Ausschreibung u.a. für die Gebäudeinnenausstattung(z.B. div. Bodenbeläge, Bodenbelagsklebstoffe, Innenputze + -wandfarben, Tapeten).
baubook ÖkoBauKriterien Mit der Plattform ÖkoBauKriterien bietet baubook eine Sammlung von Kriterien, die derzeit vor allem in Österreich, insbesondere in der Stadt Wien, für die ökologische Ausschreibung verwendet werden. Für Abdichtungsbahnen finden sich Produktdeklarationen in der Gruppe der Dichtungsbahnen, Dampfsperren, Folien & Vliese.
  Mögliche Nachweis-
dokumente
Mithilfe von Nachweisdokumenten müssen die gestellten materialökologischen Anforderungen geprüft und dokumentiert werden. Zum Teil sind diese auch gesetzlich vorgeschrieben. Neben den folgend genannten gehören auch Produktdatenblätter, Technische Merkblätter, sowie Herstellererklärungen zu möglichen Dokumentationsunterlagen. Inhalt aufklappen
   
gesetzlich vorgeschrieben:  
REACH / CLP:
Sicherheitsdatenblatt (SDB)
Abdichtungsbahnen werden als Erzeugnis eingestuft. Für Erzeugnisse ist kein SDB vorgeschrieben. Die pflichtgemäße Leistungserklärung zur CE-Kennzeichnung für Bauprodukte, die unter den Geltungsbereich der BauPVO fallen, muss Angaben über SVHC enthalten. Für alle Bauprodukte (Erzeugnisse), also auch solche, die nicht im Geltungsbereich der BauPVO liegen, besteht ein Auskunftsrecht für SVHC. Für die Anfrage an den Hersteller steht auf dem Informationsportal des Umweltbundesamtes zu REACH ein Musterbrief zum Download zur Verfügung.
Leistungserklärung gemäß BauPVO mit Angaben zu SVHC + + +
freiwillige Produktkenn-zeichnungen / -deklarationen;
Emissionsprüfberichte
Für einige Bauproduktgruppen existieren freiwillige Produktkennzeichnungen oder -deklarationen wie z.B. Umweltzeichen oder Umweltproduktdeklarationen, die als Nachweis für materialökologische Anforderungen dienen können. Eine Übersichtstabelle dazu mit detaillierten Informationen zu Abdichtungsbahnen findet sich im Reiter Zeichen & Deklarationen. Emissionsprüfberichte (ohne Umweltzeichenzertifizierung) können zwar hilfreich sein, sind aber oft nicht leicht zu interpretieren. Insbesondere ist auf die Rahmenbedingungen zu achten, die der Prüfung zugrunde lagen und ob diese mit denen der Anforderung übereinstimmen.

Alternativen hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Im Vergleich zu Polymerbitumen-Dichtungsbahnen weisen Polyolefin-Dichtungsbahnen (FPO / Kunststoff-Dichtungsbahnen) dank des geringeren Flächengewichts die bessere Ökobilanz auf. Die Verarbeitung ist zudem mit weniger arbeitshygienischen Risiken verbunden. Die Verarbeitung von Kunststofffolien ist jedoch anspruchsvoll, insbesondere bei den Anschlüssen. Für den ökologischen Vergleich ist die Beständigkeit der Dachhaut entscheidend. Da für beide Systeme in der heutigen Form keine Langzeiterfahrungen vorliegen, kann die Frage der Beständigkeit – vor allem auf thermisch stark beanspruchten Flachdächern – noch nicht abschließend beurteilt werden.

Wurzelfestigkeit

Polymerbitumen-Dichtungsbahnen, die als oberste Lage bei begrünten Flachdächern verwendet werden, müssen, wenn ein Eindringen der Wurzel verhindert werden soll, mit durchwurzelungshemmenden Stoffen (Bioziden) ausgerüstet sein. Diese können zu Emissionen der eingesetzten Herbizide wie z.B. Mecoprop im Dachabwasser führen (genaue Ausführungen dazu siehe Kapitel "Schadstoffabgabe / Emissionen in den Außenraum" im Reiter "Lebenszyklus / Nutzung").
Wurzelfeste, d.h. mit Bioziden ausgerüstete Polymerbitumen-Dichtungsbahnen sollten daher auch nur eingesetzt werden, wenn eine Dachbegrünung vorgesehen ist. Auf Nackt- oder Kiesdächern ist der Einsatz von Bioziden nicht nötig und es gibt keinen Grund für die ausgelöste Umweltbelastung.
Als biozidfreie Alternative im Gründachbereich können Produkte auf EPDM- oder FPO-Basis (Kunststoff-Dichtungsbahnen) erwogen werden, die die Wurzelfestigkeit i.d.R. ohne Zusatz von Bioziden erreichen.
Eine weitere Möglichkeit wäre eine zusätzliche reine Wurzelschutzbahn aus biozidfreiem, wurzelfestem PE/PELD auf der biozidfreien Polymerbitumenbahn zur Dachabdichtung (Funktionstrennung)
Der Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BuGG) veröffentlicht regelmäßig eine Liste wurzelfester Produkte nach FLL für die Abdichtung begrünter Flachdächer.

Weitere planungs- und ausschreibungsrelevante Informationen in WECOBIS

Allgemeine Unterstützung zum Umgang mit Nachhaltigkeitsaspekten in Planung und Ausschreibung sowie Hinweise auf Leitfäden, Arbeitshilfen und Veröffentlichungen zum Nachhaltigen Bauen bietet das neue WECOBIS-Modul Planungs- & Ausschreibungshilfen unter Allgemeine Infos.

Polymerbitumen-Dichtungsbahnen

Umweltdeklarationen

Die folgende Tabelle liefert eine Übersicht zu Zeichen & Deklarationen, die für die Produktgruppe relevant sind. Neben Herstellererklärungen, Informationen in Sicherheitsdatenblättern (SDB) oder allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen (abZ) können diese den Nachweis für umwelt- und gesundheitsrelevante Kriterien in Planung und Ausschreibung (s. Reiter Planungsgrundlagen) ermöglichen. Detaillierte Informationen finden sich außerdem in den einzelnen Produktgruppen.

Übersicht Umweltdeklarationen: Abdichtungsbahnen

Stand 08/2024

    Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen Polymerbitumen-Dichtungsbahnen Bitumen-Dachbahnen Kunststoff-Dichtungsbahnen Kunststoff-Dachbahnen
             
  Umweltzeichen Umweltzeichen gehören zu den freiwilligen Produktkennzeichnungen. Sie bieten die Möglichkeit, Unterschiede von Produkten innerhalb einer Produktgruppe hinsichtlich ihrer Umwelt- und Gesundheitsrelevanz festzustellen, auch wenn sie keine allgemeinverbindlichen Gebote oder Verbote aufstellen können. Inhalt aufklappen
   
Blauer EngelDE-UZ 224 / Dach- und Dichtungsbahnen
(Ausgabe 2022)
(+) (+) (+) (+) (+)
Österreichisches Umweltzeichen - - - - -
EU Ecolabel (Blume) - - - - -
Nordic Swan Ecolabel  - - - - -
natureplus
Umweltzeichen
 
(nur für Produkte aus nachwachsenden und/oder umweltverträglich gewonnenen mineral. Rohstoffen / mind. 85 Masse%)

x

x

x

x

x

Cradle to Cradle2Built Environment and Furnishings 

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-

-

  GISBAU Klassifizierungs-system

Das GISBAU Klassifizierungssystem ermöglicht es durch den GISCODE oder GISBAU Produktcode, Produkte von denen die gleichen Gesundheitsgefahren ausgehen, in einer Gruppe zusammenzufassen. Die Klassifizierung ist auf den Arbeitsschutz ausgerichtet. Gemäß Minimierungs- und Substitutionsgebot der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) ist grundsätzlich das Produkt mit den geringstmöglichen Belastungen zu verwenden. (siehe unten: Ersatzproduktgruppe prüfen?) Inhalt aufklappen

   

GISBAU Produkt-Code / GISCODE

Abdichtungsbahnen sind nicht im GISBAU-System klassifiziert. Informationen zu arbeitshygienischen Risiken siehe Reiter Verarbeitung.

  Umweltprodukt-deklaration (EPD)

Die Umweltproduktdeklaration (EPD = Environmental Product Declaration) eines Produktes macht Aussagen zum Energie- und Ressourceneinsatz und in welchem Ausmaß ein Produkt zu Treibhauseffekt, Versauerung, Überdüngung, Zerstörung der Ozonschicht und Smogbildung beiträgt. Außerdem werden Angaben zu technischen Eigenschaften gemacht, die für die Einschätzung der Performance des Bauproduktes im Gebäude benötigt werden, wie Lebensdauer, Wärme- und Schallisolierung oder den Einfluss auf die Qualität der Innenraumluft.1 Inhalt aufklappen

   
EPD1 - - - + +
Branchen-EPD1 - - - - -
  Umweltindikatoren

Einheitliche Werte zu Umweltindikatoren wie z.B Primärenergieaufwand, Abfall, Abiotischer Ressourcenverbrauch, Ozonabbaupotential, Treibhauspotential usw. liefert die Datenbank ÖKOBAUDAT des Informationsportals Nachhaltiges BauenInhalt aufklappen

   
ÖKOBAUDAT-Datensätze

6.3.1 Bitumen-Dachbahnen (Hinweis: Bitumen ist kein Kunststoff)
6.3.02 PVC-Dachbahnen
6.3.03 Elastomer-Dachbahnen
6.3.04 EVA-Dachbahnen (Etylen-Vinylacetat)
6.6.01 Unterspannbahn
6.6.02 Dampfbremse / Dampfsperre
6.6.03 Folien zur Abdichtung

Dichtungsbahnen in WECOBIS = Flachdachabdichtungen
Dachbahnen in WECOBIS = Unterdach-, Unterdeck-, Unterspannbahnen im Steildach

Eine Zuordnung zu den Datensätzen der ÖKOBAUDAT ist nicht eindeutig möglich. Es muss im Einzelfall geprüft werden, welcher Datensatz der ÖKOBAUDAT jeweils verwendet werden kann.

Hinweis:
Da sich die Datensatzanzahl regelmäßig ändert, werden an dieser Stelle nur die vorgesehenen Gliederungspunkte in den Kategorien der Datenbank genannt, eine Aussage zur Verfügbarkeit von Datensätzen kann nicht gemacht werden. Der Link ÖKOBAUDAT-Datensätze führt zur Datenbank, im "Kategorienbrowser" kann dann nach Datensätzen über die Gliederungspunkte gesucht werden.

  Sonstige freiwillige Produkt-Deklarationen Die Plattform baubook beispielsweise bietet für Händler und Hersteller von Bauprodukten die Möglichkeit einer online-Deklaration z.B. anhand der deutschen BNB/QNG-Kriterien oder der österreichischen ÖkoBauKriterien. Inhalt aufklappen
   
baubook BNB/QNG Produktinformationen Unter "BNB und QNG Produktinfos" findet man Produkte, die den Anforderungen von BNB 1.1.6 und QNG 313 entsprechen. Hersteller können ihre Produkte in der Plattform deklarieren und die Nachweisdokumente hinterlegen. Durch baubook erfolgt eine Prüfung der Einhaltung der Anforderungen vor Freischaltung.
siehe baubook Produktinformationen zu BNB und QNG
baubook ÖkoBauKriterien Unter "ÖkoBauKriterien" findet man eine Sammlung von Kriterien und Produkten, die derzeit vor allem in Österreich, insbesondere in der Stadt Wien, für die ökologische Ausschreibung verwendet werden. 
siehe baubook ÖkoBauKriterien / Produkte / 
Dichtungsbahnen, Dampfsperren, Folien
+ Zeichen / Label bzw. Produktkennzeichnungen für diese Produktgruppe vorhanden
(+) derzeit kein Produkt aus dieser Produktgruppe zertifiziert
- Zeichen / Label bzw. Produktkennzeichnungen für diese Produktgruppe nicht vorhanden
./. Zeichen / Label für diese Produktgruppe nicht relevant
x Produkte aus dieser Produktgruppe können die Kriterien des Zeichens/Labels definitionsgemäß nicht erfüllen

1 Die hier als vorhanden markierten EPDs und Branchen-EPDs sind als Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu verstehen und finden sich z.B. auf den Seiten der ÖKOBAUDAT Datenlieferanten.
2 Bei Cradle to Cradle-Zertifizierungen gibt es insgesamt 4 Bewertungsstufen von Bronze bis Platin in 5 Kategorien. Zur Einordnung der Qualität gehört also immer auch das tatsächlich erreichte Bewertungsniveau, was z.B. bei Bronze (insbesondere in Material Health) noch relativ niedrig ist!

Polymerbitumen-Dichtungsbahnen

Bewertungssystem

Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)

   
  Wofür steht das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)? Inhalt aufklappen
 

Mit dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) steht ein zum Leitfaden Nachhaltiges Bauen ergänzendes, ganzheitliches, quantitatives Bewertungsverfahren zur Verfügung.
Das BNB zeichnet sich durch einen Kriterienkatalog aus, mit dem Gebäude nach ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Qualitäten, sowie den technischen und prozessualen Aspekten bewertet werden. Im Rahmen des Bewertungssystems gibt es auch einige Kriteriensteckbriefe, die sich direkt oder indirekt auf Baustoffe beziehen.
Ausführliche Informationen zum BNB-System siehe www.bnb-nachhaltigesbauen.de

  Welche Informationen liefert WECOBIS für BNB im Reiter BNB-Kriterien? Inhalt aufklappen
 

WECOBIS führt in den Datenblättern der Bauproduktgruppen umfangreiche Informationen zur Beantwortung der verschiedenen Fragestellungen im Hinblick auf Umwelt- und Gesundheitsaspekte. Im Reiter BNB-Kriterien bietet WECOBIS gezielt Antworten auf Fragestellungen baustoffrelevanter BNB-Kriteriensteckbriefe. Durch die Bündelung von Aspekten z.B. bzgl. der Risiken für die lokale Umwelt, Fragen zur Innenraumlufthygiene und der Thematik Rückbau, Trennung, Verwertung gibt WECOBIS gezielte Hilfestellung bei der Einordnung einzelner Baustoffe. Tiefergehende Informationen finden sich über die Verknüpfungen in den jeweiligen Datenblättern.
Hinweis: Eine abschließende Beurteilung im Rahmen des Bewertungssystems und der genannten Kriterien erfolgt jedoch grundsätzlich in Abhängigkeit weiterer baulicher Gegebenheiten (z.B. eingebaute Menge).

BNB-Kriterium BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau)

   
  Welche Ziele werden mit BNB-Kriterium BN_1.1.6 verfolgt? Inhalt aufklappen
 

BNB-Kriterium BN_1.1.6 zielt auf die Reduzierung bzw. Vermeidung von Stoffen und Produkten beim Neubau, die aufgrund ihrer stofflichen Eigenschaften oder Rezepturbestandteile ein Risikopotenzial für Grundwasser, Oberflächenwasser, Boden und Luft (auch Innenraumluft) enthalten. Das Kriterium teilt die Anforderungen in 5 Qualitätsniveaus ein. Die Einordnung orientiert sich an Aufwand und Schwierigkeitsgrad der praktischen Umsetzung sowie an der ökologischen Bedeutung der Substitution eines Stoffes.

Für den Umgang mit Materialien im Bestand und deren Einordnung ist Kriteriensteckbrief BK_1.1.6. heranzuziehen.
Weitere Informationen zu den Einzelkriterien siehe BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau) und BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung)

Einordnung Dach- und Dichtungsbahnen aus Bitumen

Stand 05/2022 (Steckbriefversion V 2015)

Für Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen, Bitumen-Dachbahnen oder Bitumen-Dampfsperren gelten zur Zeit keine spezifischen Anforderungen hinsichtlich BNB-Kriterium 1.1.6. Es empfiehlt sich aber auch hier mindestens die gemäß Qualitätsniveau 1 geforderte Dokumentation der eingesetzten Produkte (s.u. Link zu Textbausteinen).
Die vollständige Dokumentation der verbauten Materialien ist ein wichtiger Baustein des kreislauffähigen Bauens. In BNB_5.2.2 "Qualitätssicherung der Bauausführung" wird damit das höchste Anforderungsniveau erfüllt.

Für Polymerbitumen-Dichtungsbahnen gelten hingegen Anforderungen gemäß Pos. 37 "Polymerbitumenbahnen".

Übersicht 1.1.6-Positionen + WECOBIS-Produktgruppen Qualitätsniveau erreichbar?1
37 Polymerbitumenbahnen → Erläuterungen s.u.
QN1 QN2 QN3 QN4 QN5
  Polymerbitumen-Dichtungsbahnen ja ja ja ja ja
  Mögliche Einschränkungen bei der Produktauswahl / Erläuterungen zu erreichbaren QNs
  Polymerbitumenbahnen Inhalt aufklappen
 

Damit Polymerbitumenbahnen wurzelfest sind, enthalten diese i.d.R. durchwurzelungshemmende Wirkstoffe wie z.B. Mecoprop. Für die Abdichtung nicht begrünter Dächer, bei denen durchwurzelungshemmende Eigenschaften nicht gefordert sind, sind diese Wirkstoffe ab QN3 ausgeschlossen. Entsprechende Produkte für nicht begrünte Dächer sind am Markt verfügbar. Es gibt zudem inzwischen neue Entwicklungen von Polymerbitumenbahnen, die auch ohne durchwurzelungshemmende Wirkstoffe wurzelfest sind.

→ zu den Anforderungen und Textbausteinen

Tabelle 1.5.3: Übersicht der erreichbaren Qualitätsniveaus / Polymerbitumen-Dichtungsbahnen
1 Entsprechende Produkte vorausgesetzt, die die jeweiligen Einzelanforderungen erfüllen. Sofern nichts anderes vermerkt (s. ggf. Erläuterungen), ist eine ausreichende Produktverfügbarkeit gegeben.

→ Planungs- und Ausschreibungshilfen mit Textbausteinen

Tabellarische Übersichten mit allen Einzelanforderungen sind im WECOBIS Modul Planung & Ausschreibung (P&A) zu finden. Man findet dort auch detaillierte Informationen zu den Nachweismöglichkeiten (z.B. über andere Produktkennzeichnungen) und damit zur Prüfung der angebotenen Produkte, außerdem ausführliche Erläuterungen zu den Anforderungen und die zugehörigen Textbausteine (auch als PDF-Download):
QN1 Produktdokumentation als übergeordnete Anforderung
→ Polymerbitumenbahnen

BNB-Kriterium BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung)

 
   
  Welche Ziele werden mit BNB-Kriterium BK_1.1.6 verfolgt? Inhalt aufklappen
 

Im Falle einer Sanierungsmaßnahme wird BN_1.1.6 ergänzt durch das BNB-Kriterium BK_1.1.6. Dieses zielt auf die Adressierung und Ausschleusung von Materialien in der bestehenden Bausubstanz, die ein Risikopotenzial für Mensch und Umwelt darstellen. Die Bewertung erfolgt anhand einer Einstufung der Baumaterialien in ein vorgegebenes Schadstoffkataster mit 14 Schadstoffgruppen aufgrund ihres Schädigungspotentials und der jeweiligen Sanierungsmaßnahmen. Das Kriterium teilt die Anforderungen in 4 Qualitätsniveaus ein. Die Einordnung orientiert sich an Aufwand und Schwierigkeitsgrad der praktischen Umsetzung sowie an der ökologischen Bedeutung er Substitution eines Stoffes.

Weitere Informationen zu den Einzelkriterien im Bestand siehe BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung). Für den Einbau von neuen Materialien gilt BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau).

Die in den WECOBIS-Baustoffinformationen beschriebenen Produktgruppen behandeln nur aktuell am Markt befindliche Baustoffe. Dabei handelt es sich in aller Regel nicht mehr um dieselben Produkte, die z.B. einem Schadstoffkataster gemäß BNB-Kriteriensteckbrief BK_1.1.6 zugeordnet werden müssen.
Eine Einordnung hinsichtlich BK_1.1.6 erfolgt daher in WECOBIS in eigenen Datenblättern zum Bestand. Dort findet man Informationen zu Materialien, die in der Regel nicht mehr auf dem Markt sind, jedoch bei Umbau- oder Renovierungsmaßnahmen als Rückbaumaterial anfallen können.

Einordnung Dichtungen, Abdichtungen im Bestand

Für Abdichtungsbahnen, Abdichtungsanstriche und Dampfsperren findet man die entsprechenden Informationen gesammelt für die ganze Obergruppe unter Dichtungen, Abdichtungen im Bestand.

Neue Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen enthalten kein Teer (PAK) mehr, bis 1980 war dies teilweise der Fall. Auch alte Polymerbitumen-Dichtungsbahnen enthalten nach derzeitigem Kenntnisstand keine Schadstoffe, welche in der bestehenden Bausubstanz relevant sein könnten.
Kunststoff-Dichtungsbahnen können Weichmacher auf Phtalatbasis (DEHP) enthalten. Gemäß EU Verordnung Nr. 143/2011 vom 17. Februar 2011 wird DEHP als reproduktionstoxisch klassifiziert. Seit dem 21. Januar 2015 ist das Inverkehrbringen und der Gebrauch der Substanz ohne Zulassung verboten.
Bei Flüssigfolien als Bauprodukte handelt es sich um eine relativ neue Entwicklung. Sie enthalten keine der für BNB_BK_1.1.6 relevanten Schadstoffe.

BNB-Kriterium BN_3.1.3 - Innenraumhygiene

   
  Welche Ziele werden mit BNB-Kriterium BN_3.1.3 verfolgt? Inhalt aufklappen
 

Ziel des BNB-Kriteriums 3.1.3 ist die Sicherstellung der Luftqualität im Innenraum unter hygienischen Gesichtspunkten, die zu keinen negativen Effekten hinsichtlich der Befindlichkeit der Raumnutzer führt, die hygienische Sicherheit garantiert und somit möglichst auch eine empfundene hohe olfaktorische Luftqualität gewährleistet.
Die Bewertung erfolgt anhand der Berechnung der personenbezogenen Luftwechselrate sowie anhand von Raumluftmessungen auf den Formaldehyd- und TVOC-Gehalt.
Erfahrungsgemäß lassen sich die Referenz- und Zielwerte dann erreichen, wenn die Auswahl und Verwendung der eingesetzten Materialien auf einem ganzheitlichen Konzept zur Vermeidung von Emissionen aus Bauprodukten basiert und der Einsatz emissionsarmer Materialien die Bauphase begleitend dokumentiert wird. BNB-Kriterium 3.1.3 steht deshalb in engem Zusammenhang mit der Erfüllung der Einzelkriterien für BNB-Kriterium 1.1.6.
Weitere Informationen zu den Einzelkriterien siehe BN_3.1.3 Innenraumhygiene (Neubau)

An dieser Stelle findet man eine grobe Übersicht zu den in BNB_BN_3.1.3 adressierten Emissionen. Sofern relevant, finden sich ausführlichere Informationen in anderen WECOBIS-Reitern:
→ Reiter Planungsgrundlagen / ggf. Infos zu Alternativen hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz
→ Reiter Verarbeitung, Nutzung, Nachnutzung / lebenszyklusspezifische Informationen
Hinweis:
Neben der inhaltlichen Zusammensetzung kann für die Wirkung eines Baustoffes immer auch die Einbausituation vor Ort (eingebaute Menge, Raumgröße, Klima, Temperaturen etc.), sowie die Verarbeitung und Wechselwirkung mit anderen Materialien entscheidend sein.

Einordnung Dichtungen, Abdichtungen

Produktgruppe Zu erwartende VOC-Emissionen Zu erwartende Formaldehyd-­Emissionen
bituminöse Voranstriche1 möglich keine
Flüssigfolien2 möglich keine
Gussasphalt und Asphaltmastix3 möglich keine
Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen4 keine keine
Polymerbitumen-Dichtungsbahnen4

keine

keine
Kunststoff-Dichtungsbahnen5 möglich keine
Bitumen-Dachbahnen keine keine
Kunststoff-Dachbahnen keine keine
Bitumen-Dampfsperren6 keine keine
Kunststoff-Dampfsperren6 keine keine
 
Tabelle 1.5.8: Übersicht möglicher VOC- und Formaldehyd-Emissionen
 
keine
Die Produktgruppe enthält kein Formaldehyd oder keine VOC.
möglich
Die Produkte der Produktgruppe unterscheiden sich bezüglich der zu erwartenden VOC- oder Formaldehyd-Emissionen.
hoch
Die Produktgruppe verursacht grundsätzlich hohe VOC-Emissionen oder Formaldehyd-Emissionen. Alternativen sind vorzugsweise in der Wahl funktional gleichwertiger Baustoffe anderer Produktgruppen oder anderer Konstruktionen zu suchen.

1 Bituminöse Voranstriche werden in der Regel außen und nicht in bewohnten Innenräumen eingesetzt. Aus diesem Grund spielen sie für die Bewertung nach BNB 3.1.3 in der Regel keine Rolle. Sollte ein derartiger Voranstrich trotzdem in einem beheizten Innenraum vorhanden sein, sind VOC-Emissionen grundsätzlich möglich. Es sollten dann zumindest, sofern technisch möglich, immer lösemittelarme Bitumenemulsionen gemäß GISCODE BBP10 verwendet werden.
2 Sofern Flüssigfolien als Alternative zu konventionellen Abdichtungen im Außenraum eingesetzt werden, sind sie für die Beurteilung von BNB 3.1.3 nicht relevant. Bei Flüssigfolien, die im Innenraum eingesetzt werden, sind VOC-Emissionen möglich. Insbesondere in Folge von unsachgemäßer Verarbeitung sind Emissionen zu erwarten. Eine möglichst geringe Belastung kann z. B. durch die Verwendung von Produkten mit dem EMICODE EC1plus "sehr emissionsarm" erreicht werden.
Sofern Gussasphalt und Asphaltmastix als Abdichtung im Außenraum eingesetzt werden, spielen sie für die Bewertung nach BNB 3.1.3 keine Rolle.
Bei Gussasphaltestrichen im Innenraum können VOC-Emissionen nicht ausgeschlossen werden.
4 Sofern Bitumendichtungsbahnen gemäß ihrer vorgesehenen Anwendung im Außenraum eingesetzt werden, spielen sie für die Bewertung nach BNB 3.1.3 keine Rolle.
5 Polyolefin-/EPDM-Dichtungsbahnen: Aufgrund der Zusammensetzung sind keine relevanten Emissionen zu erwarten.
PVC-/ EVA-Dichtungsbahnen: Der in PVC- und EVA-Bahnen möglicherweise eingesetzte Weichmacher DEHP (Di(ethylhexyl)phthalat) kann über längere Zeit abgebaut werden. Das Reaktionsprodukt 2-Ethylhexanol ist ein VOC und kann in die Raumluft gelangen. Messungen für PVC-Beläge älteren Datums [Zellweger et al., 1997] zeigen, dass diese erhebliche VOC-Emissionen aufweisen können. Für neu eingebaute PVC-Dichtungsbahnen sind messbare VOC-Emissionen zu erwarten.
6 Bitumen- und Kunststoff-Dampfsperren werden bei Ständerkonstuktionen in der Regel zwischen der Wärmedämmung und der Innenverkleidung der Aussenwände eingesetzt. Bei massiven Wänden oder Decken liegen sie zwischen der Wand, bzw. Decke und der Wärmedämmung. Sie bilden die dampfundurchlässige Trennschicht zwischen Innen- und Aussenraum. Sie können je nach Konstruktion mit der Innenraumluft in Kontakt stehen. Als Quelle relevanter Innenraumbelastungen sind Dampfsperren jedoch wenig wahrscheinlich. Bei unsachgemässer Verarbeitung könnten höchstens die Verklebungen zu Emissionen führen.

BNB-Kriterium BN_4.1.4 - Rückbau, Trennung, Verwertung

   
  Welche Ziele werden mit BNB-Kriterium BN_4.1.4 verfolgt? Inhalt aufklappen
 

Im BNB Kriteriensteckbrief 4.1.4 werden Konstruktionen nach ihrer Rückbaubarkeit, Trennbarkeit und Verwertbarkeit eingestuft.
WECOBIS kann eine aktuelle Information über mögliche Umwelt- und Gesundheitsgefährdungsaspekte im Zuge von Rückbau und Entsorgung auf Bauproduktgruppenebene geben. Eine Betrachtung von ganzen Konstruktionen kann derzeit in WECOBIS noch nicht erfolgen. Ein Bauteilmodul ist jedoch in planung. Ergänzend zu Leitfäden und Arbeitshilfen helfen die bauproduktgruppenspezifischen Aspekte dem Koordinator jedoch auch jetzt schon, die Komponenten Umwelt und Gesundheit für den Steckbrief 4.1.4 einzuordnen.
Weitere Informationen zu den Einzelkriterien siehe BN_4.1.4 – Rückbau, Trennung, Vewertung

Für die Bewertung der Rückbaubarkeit wirkt sich der Einsatz abfallarmer Konstruktionen, die die Möglichkeit eines sortenreines Rückbaus erlauben, günstig aus. Die Rückbaubarkeit beschreibt den Aufwand, der für Demontage oder Abbruch eines Bauteils aus dem Gebäudeverband nötig ist. Die Sortenreinheit beschreibt den Aufwand, der für die sortenreine Trennung mehrschichtiger und / oder inhomogener Bauteile anfällt.
Für die Bewertung der Verwertbarkeit der Baustofffraktionen gelten die zur Zeit der Bewertung am Markt aktuell verfügbaren technischen Verfahren. Eine bessere Verwertbarkeit / höherwertige Verwertung führt tendenziell zu einer Aufwertung. Eine theoretische aber nicht realisierte Verwertbarkeit führt tendenziell zu einer Abwertung. Alternativ können bei Bauteilen mit langer zu erwartender Nutzungsdauer Forschungsvorhaben, die praktikable Lösungsmöglichkeiten in absehbarer Zeit zur Verfügung stellen können, positiv bewertet werden.

Weitere Informationen z.B. zu den Verwertungsmöglichkeiten, Deponieverhalten, Abfallschlüssel → Reiter Nachnutzung

Einordnung Dichtungen, Abdichtungen

Rückbaubarkeit Geringer Rückbauaufwand => hoher Rückbauaufwand
Konstruktionsweise lose Verlegung mechanische Fixierung (vollflächige) Verklebung
Bituminöse Voranstriche1, Flüssigfolien2, Gussasphalt, Asphaltmastix     X
Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen     X
Polymerbitumen-Dichtungsbahnen  X X X
Bitumen-Dachbahnen, Kunststoff-Dachbahnen   X X
Bitumen-Dampfsperren3, Kunststoff-Dampfsperren    X  X

Tabelle 1.5.10-1: Übersicht Rückbaubarkeit
1Bituminöse Voranstriche haften bedingt durch ihre Funktion auf dem Untergrund. Die Rückbaubarkeit ist grundsätzlich nicht gegeben.
Bituminöse Voranstriche können nicht sortenrein zurückgebaut werden. Sie treten im Rückbau als Anhaftungen an anderen Baustoffen in Erscheinung und können die Recyclingfähigkeit dieser Baustoffe vermindern.
2 Flüssigfolien haften auf dem Untergrund, weshalb ihr Rückbau grundsätzlich mit einem besonders hohen Aufwand verbunden ist.
3 Bitumen-Dampfsperren werden nur an den Nähten verklebt und punktuell mechanisch fixiert oder vollflächig verklebt. In Falle der mechanischen Fixierung ist der Rückbau mit einem mittleren Aufwand verbunden. Falls die Dampfsperren vollflächig verklebt werden, so ist die Trennung aufwändig bis unmöglich. Bitumen-Dampfsperren bestehen zudem aus einem Trägermaterial (Vlies, Gewebe) mit Deckschichten aus Polymerbitumen und einer mineralischen Bestreuung oder Abdeckung mit einem Kunststofffaservlies. Sie sind somit ein Stoffgemisch und lassen sich nur mit erheblichen Aufwand in sortenreine Fraktionen auftrennen.

Verwertungs-/ Beseitigungswege Hochwertige Verwertung Minderwertige Verwertung Energetische Verwertung Deponierung
Flüssigfolien nicht möglich nicht möglich momentan der übliche Beseitigungsweg nicht zulässig
Gussasphalt, Asphaltmastix möglich 1 möglich 1 nicht möglich möglich
Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen nicht möglich nicht möglich  momentan der übliche Beseitigungsweg nicht zulässig
Polymerbitumen-Dichtungsbahnen nicht möglich in Ausnahmefällen 2 momentan der übliche Beseitigungsweg nicht zulässig
Kunststoff-Dichtungsbahnen nicht möglich möglich sofern Rücknahmesystem vorhanden 3 momentan der übliche Beseitigungsweg nicht zulässig
Bitumen-Dachbahnen nicht möglich  nicht möglich momentan der übliche Beseitigungsweg nicht zulässig
Kunststoff-Dampfsperren nicht möglich in Ausnahmefällen 4 momentan der übliche Beseitigungsweg nicht zulässig
 
Tabelle 1.5.10-2: Übersicht Verwertbarkeit
 
Hochwertige Verwertung
Die Produktgruppe wird zur Herstellung gleichwertiger Produkte als wesentlicher Bestandteil des Endprodukts eingesetzt.
Minderwertige Verwertung
Die Produktgruppe wird zur Herstellung untergeordneter Produkte als wesentlicher Bestandteil des Endprodukts eingesetzt.
Energetische Verwertung
Die Produktgruppe wird in einer Verbrennungsanlage energetisch verwertet.
Deponierung
Die Porduktgruppe wird ggf. nach thermischer Vorbehandlung deponiert

1 Nur möglich sofern frei von Schadstoffen (PAK). Gegenwärtig ist jedoch Bitumen als Nebenprodukt der Erdöldestillation relativ kostengünstig und das Angebot an Asphaltabbruch aus dem Straßenbau groß, so dass für eine Verwertung von Gussasphalt und Asphaltmastix kein ökonomischer Anreiz besteht.
2 Für Polymerbitumenbahnen sind derzeit nur kleinere Anlagen in Betrieb. Ein Rücknahmesystem welches von Herstellern angeboten wird, ist derzeit noch nicht vorhanden.
3 Für Kunststoff-Dichtungsbahnen existiert ein europäisches Rücknahmesystem, das derzeit jedoch nur für PVC- und EVA-Bahnen ein kostenlose Rücknahme anbietet. Angesichts der hohen Anteile Weichmacher und Stabilisatoren ist das PVC-Recycling jedoch aus ökologischer Sicht mit Vorbehalt zu betrachten. Es gibt gute Gründe dafür, die umweltgefährdenden Bestandteile zu vernichten resp. kontrolliert abzulagern (Filterstaub) als sie einer weiteren Nutzung zuzuführen. Bei homogenen Kunststoff-Dichtungsbahnen ist im besten Fall eine minderwertige Verwertung möglich. Sofern dies nicht möglich ist, können sie einer energetischen Verwertung zugeführt werden.
4 Nur für homogene Dachbahnen möglich (z.B. PE-Spinnvlies) und sofern eine Rücknahmesystem vorhanden ist.

Quellen

Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB), Büro- und Verwaltungsgebäude – Neubau, Kriterium 1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt, abrufbar unter BNB_BN_1.1.6 Version V 2015 (Online-Quelle)

Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB), Büro- und Verwaltungsgebäude – Neubau, Version 2011_1, Kriterium 3.1.3 Innenraumhygiene, abrufbar unter BNB_BN2011-1_313 (Online-Quelle)

Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB), Büro- und Verwaltungsgebäude – Neubau, Version 2011_1, Kriterium 4.1.4 Rückbau, Trennung und Verwertung, abrufbar unter BNB_BN2011-1_414 (Online-Quelle)

Polymerbitumen-Dichtungsbahnen

Technisches

Technische Daten

In der nachfolgenden Tabelle sind die wichtigsten Eigenschaften ausgewählter Polymerbitumen-Dichtungsbahnen aufgeführt und einer typischen Oxidationsbitumen-Dichtungsbahn gegenübergestellt. Die drei ausgewählten Beispiele sind stellvertretend für eine Vielzahl von Produkten, die sich hauptsächlich in Dicke und Trägermaterial (Glasvlies, Glasgewebe, Jute und Polyestervlies) unterscheiden. Zusätzlich unterscheiden sich die Bahnen noch in Zusatzausrüstungen wie Abstreuungen auf der Oberfläche, Schweißfolien und chemischem Wurzelschutz. Die Bedeutung der Kurzzeichen ist unter "1.6.6 Technische Regeln (DIN, EN)" erläutert.

Die Wärmestandfestigkeit, Kälteflexibilität und Alterungsbeständigkeit ist bei Polymerbitumen-Dichtungsbahnen gegenüber den normalen Dichtungsbahnen deutlich erhöht.

 
 
 
 
PYE GV 60 S3
 
 
PYE PV 140 S5
 
 
PYE PV 140 S6
 
 
Oxidationsbitumen-
 
Dichtungsbahn 1)
 
 
Gewicht
 
 
3.8 kg/m²
 
 
6.5 kg/m²
 
 
7.9 kg/m²
 
 
3.5 kg/m²
 
 
Reißkraft längs
 
 
> 250 N/50mm
 
 
> 500 N/50mm
 
 
> 500 N/50mm
 
 
500 N/50mm
 
 
Reißkraft quer
 
 
> 200 N/50mm
 
 
> 500 N/50mm
 
 
> 500 N/50mm
 
 
500 N/50mm
 
 
Reißdehnung
 
 
2 %
 
 
> 30 %
 
 
> 30 %
 
 
3 %
 
 
Kältebiegung
 
 
< -10 °
 
 
< -10 °
 
 
< -10 °C
 
 
 
 
 
Wärmestand-
 
festigkeit
 
 
> 80 °
 
 
> 80 °
 
 
> 80 °C
 
 
> 60 °C
 
 
Erweichungspunkt
 
 
124 °C
 
 
124 °C
 
 
124 °C
 
 
100 °C
 
 
Dampfdiffusion µ * Foliendicke d
 
 
150 m
 
 
250 m
 
 
300 m
 
 
220 m
 

1) Als Beispiel wurde hier eine Dachdichtungsbahn G 100 DD gewählt.

  • Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ Leitwert 0.0
  • Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ > 150'000
  • Baustoffklasse nach DIN 4102-1 B2

Technische Baubestimmung

Die allgemeinen Anforderungen an bauliche Anlagen und die Verwendung von Bauprodukten werden in den Landesbauordnungen geregelt. Bei Bedarf können diese allgemeinen Vorgaben durch Technische Baubestimmungen konkretisiert werden. Das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) macht im Auftrag der Länder die Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVV TB) bekannt, die als Grundlage für die Umsetzung in Landesrecht dient.
Weitere Informationen dazu bzw. produkt- und bauartspezifische Informationen siehe
DIBt / Informationsportal Bauprodukte und Bauarten
DIBt / Zulassungs- und Genehmigungsverzeichnisse

Technische Regeln (DIN, EN)

Stoff- und Anwendungsnormen

DIN 18195 Bauwerksabdichtungen
DIN 18531 Dachabdichtungen - Abdichtungen für nicht genutzte Dächer
DIN V 20000-202 Anwendung von Bauprodukten in Bauwerken - Teil 202: Anwendungsnorm für Abdichtungsbahnen nach Europäischen Produktnormen zur Verwendung in Bauwerksabdichtungen
DIN V 20000-201 Anwendung von Bauprodukten in Bauwerken - Teil 201: Anwendungsnorm für Abdichtungsbahnen nach Europäischen Produktnormen zur Verwendung in Dachabdichtungen
DIN EN 13707 Abdichtungsbahnen - Bitumenbahnen mit Trägereinlage für Dachabdichtungen - Definition und Eigenschaften
DIN EN 13969  
Abdichtungsbahnen - Bitumenbahnen für die Bauwerksabdichtungen gegen Bodenfeuchte und Wasser - Definition und Eigenschaften
 
DIN EN 1849-1  
Abdichtungsbahnen - Bestimmung der Dicke und flächenbezogenen Masse - Teil 1: Bitumenbahnen für Dachabdichtungen
 

Kurzzeichen

Die Vornorm DIN V 20000-201 definiert Kurzzeichen zur Einteilung der Polymerbitumen-Dichtungsbahnen. Unterscheidungsmerkmale sind das Material der Deckschicht, die verwendete Trägereinlage mit Angabe des Flächengewichts in g/m2 sowie die Verarbeitungsart. Aus jeder Spalte der Tabelle unten wird jeweils ein passendes Kurzzeichen gewählt und zum gesamten Kurzzeichen zusammengefügt. Zum Schluss kann eine weitere Zahl folgen, die die Dicke der Bahn ausweist.

Material Deckschicht
Kurzzeichen: Material
Trägereinlage
Einlage: Material
Verarbeitungsart
PYE: Elastomerbitumen G: Glasgewebe + Flächengewicht in g/m2 S: Schweissbahn + Dicke in mm
PYP: Plastomerbitumen PV: Polyestervlies + Flächengewicht in g/m2 DD: Dachdichtungsbahn
  V: Glasvlies + Flächengewicht in g/m2 KSP: Kaltselbstklebebahn
  KTG: Kombinationsträger mit über 50 Gew.-% Glasanteil + Flächengewicht in g/m2  
  KTP: Kombinationsträger mit über 50 Gew.-% Polyesteranteil + Flächengewicht in g/m2  
  VCu, VAl: Kupfer (Cu)- oder Aluminium (Al)-Kunststoffverbundfolien + Flächengewicht in g/m2  

Beispiele für vollständige Kurzzeichen sind unten aufgeführt.

Kurzzeichen Deckschicht Trägereinlage Dimensionen
PYE PV 200 S5
PYP G 200 S4
PYE PV 200 DD
PYE G 200 DD

Elastomerbitumen
Plastomerbitumen
Elastomerbitumen
Elastomerbitumen

Polyestervlies 200g/m²
Glasgewebe 200 g /m²
Polyestervlies 200g/m²
Glasgewebe 200 g /m²
5 / 5.2 mm
4 / 4.2 mm
3 - 5 mm
3 - 5 mm

CE-Zeichen

seit 2005

Polymerbitumen-Dichtungsbahnen

Literaturtipps

Birkner, Ch., et al. (2012): Technische Regeln für die Planung und Ausführung von Abdichtungen mit Polymerbitumen- und Bitumenbahnen, In: abc der Bitumenbahnen, Hrsg: vdd Industrieverband Bitumen-Dach- und Dichtungsbahnen e.V., Frankfurt/Main, 5. überarbeitete Auflage

Bucheli, Th., Müller, St.R., Vögelin, A. & Schwarzenbach, R.P. (1998): Bituminous Roof Sealing Membranes as Major Sources of the Herbicide (R,S)-Mecoprop in Roff Runoff Waters: Potential Contamination of Groundwater and Surface Waters, Env. Science & Techn. Vol. 32, No 22, p. 3465, 1998, New York.

Burkhardt, M., Pillonel, C., Hitzfeld, B. (2009): Information über Mecoprop in Bitumen-Dachbahnen, Hrsg: Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK, Bundesamt für Umwelt BAFU 

Ecomed Verlag (o.A.): Expositionsbeschreibungen zur Überwachung von Arbeitsbereichen „Schweißen von Bitumenbahnen", In: Handbuch Bauchemikalien, Landsberg. Online-Quelle

Gahlmann, Heinrich (1994): Produkt- und Ökoprofil Bituminöser Dichtungsbahnen von Vaparoid, Eigenverlag, 1994, Affoltern a.A. CH.

Knecht, U., Stahl, S., Woitowitz, H.-J. (o.A.): „Handelsübliche Bitumensorten: PAH-Messgehalte und temperaturabhängiges Emissionsverhalten unter standardisierten Bedingungen", In: Gefahrstoffe – Reinhaltung der Luft, S. 429 – 434.

Meyer, Richard F., Attanasi, Emil D. (2003): Heavy Oil and Natural Bitumen – Strategic Petroleum Resources, U.S. Geological Survey Fact Sheet 70-03, August 2003, Online Version 1.0. Online-Quelle

Schmidt, H. (1992 / 1993): Emissionen polycyclischer, aromatischer Kohlenwasserstoffe beim Verarbeiten von Bitumen und Polymerbitumen-Bahnen, In: Bitumen 2/1992 u. 2/1993. Untersuchungen des Instituts für Arbeits- und Sozialmedizin der Justus-Liebig-Universität, Gießen.

Sonntag, H. (1989): Gutachterliche Stellungnahme zur Frage der gesundheitlichen Relevanz von Emissionen aus Bitumen-Dachbahnen bei Temperaturen von bis zu 80 °C, Hygiene-Institut der Universität Heidelberg, November 1989

Sonntag, H., Erdinger, L. (1992): Gutachterliche Stellungnahme zur Frage der gesundheitlichen Bedeutung von Emissionen mutagener Verbindungen aus Heißbitumen bei 190 °C. Hygiene-Institut der Universität Heidelberg, September 1992

Polymerbitumen-Dichtungsbahnen

Rohstoffe / Ausgangsstoffe

Hauptbestandteile

Polymerbitumen-Dichtungsbahnen 2.1.1

Abb. 1: Zusammensetzung nach Funktionen

Der Hauptbestandteil der meisten Polymerbitumen-Dichtungsbahnen ist gefüllter Destillationsbitumen (→ Bitumen), der ohne weitere Verarbeitung aus der Erdölfraktionierung entsteht. Die Kunststoffzusätze betragen etwa 5 - 12 % und stammen aus der Kunststoffindustrie. Es handelt sich fast ausschließlich um Styrol-Butadien-Kautschuk oder ataktisches Polypropylen. Beide Kunststoffe finden auch in vielen anderen Bereichen Anwendung (Elastomere, Polypropylen).

Die Trägermaterialien machen in der Regel nur wenige Gewichtsprozent aus und können aus Kunststoff (Polyestervliese), aus natürlichen Stoffen (Jute) oder aus mineralischen Stoffen (Glasgewebe, Glasvliese) bestehen.

Die mengenbezogen zweitwichtigste Komponente in Polymerbitumen-Dichtungsbahnen sind die mineralischen Füllstoffe (20 - 35 %) aus gemahlenen Gesteinen und die Sand- und Talk-Abstreuungen.

Für einige Polymerbitumenbahnen sind die Zusammensetzungen in nachfolgender Tabelle dargestellt. Zum Vergleich wird auch die Oxidationsbitumen-Dichtungsbahn aufgeführt.

 
 
 
 
PYE GV 60 S3
 
 
PYE PV 140 S5
 
 
PYE PV 140 S6
 
 
Oxidationsbitumen-
 
Dichtungsbahn 1)
 
 
Gewicht
 
 
3.8 kg/m²
 
 
6.5 kg/m²
 
 
7.9 kg/m²
 
 
3.5 kg/m²
 
 
Träger-
 
einlage
 
 
60 g/m² Glasvlies
 
 
140 g/m² Polyestervlies
 
 
140 g/m² Polyestervlies
 
 
100 g/m² Glasgewebe
 
 
Deck-
 
schichten
 
 
2225 g/m² Destillations-
 
bitumen
 
285 g/m² SBS-Polymer
 
1025 g/m² Kalkstein- und Schiefermehl-
 
Filler
 
 
3875 g/m² Destillations-
 
bitumen
 
490 g/m² SBS-Polymer
 
1785 g/m² Kalkstein- und Schiefermehl-Filler
 
 
4760 g/m² Destillations-
 
bitumen
 
605 g/m² SBS-Polymer
 
2190 g/m² Kalkstein- und Schiefermehl-Filler
 
 
2250 g/m² Oxidationsbitumen
 
750 g/m² Kalkstein- und Schiefermehl-Filler
 
 
Abstreuung
 
 
200 g/m² Sand und Talk oben
 
 
200 g/m² Sand und Talk oben
 
 
200 g/m² Sand und Talk oben
 
 
400 g/m² Sand und Talk beidseitig
 
 
Schweiß-
 
folie
 
 
6 g/m² Polypropylen
 
 
6 g/m² Polypropylen
 
 
6 g/m² Polypropylen
 
 
-
 

 1 ) Als Beispiel wurde hier eine Dachdichtungsbahn G 100 DD gewählt.

Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Gewinnung der Primärrohstoffe

Bitumen werden ausschließlich aus fossilen Rohstoffen hergestellt. Die Gewinnung der fossilen Rohstoffe aus Erdöl, Erdgas und Kohle wie auch der mineralischen Rohstoffe ist mit Umweltrisiken verbunden. Die mineralischen Rohstoffe Gesteine, Sand, Talk (Speckstein) werden meist im Tagebau abgebaut. Dabei werden natürliche Flächen langerfristig umgewandelt.

Verfügbarkeit

Die Rohstoffverfügbarkeit aller Materialien außer der Glasvlies- oder Glasgewebe-Träger ist an die Erdölförderung gekoppelt. Mit der allmählichen Erschöpfung der Erdölvorräte vermindert sich auch das Potential zur Gewinnung von Bitumen und Herstellung von Kunststoffen. Ein Ende der Erdölförderung würde auch das Ende des in großen Mengen als Nebenprodukt verfügbaren Bitumens bedeuten. Allerdings werden die zusätzlich zu den heute genutzten Ölvorkommen vorhandenen Schweröl- und Bitumen-Lager auf rund 600 Milliarden Barrel geschätzt (Meyer et al. 2003). Diese werden im Falle einer zunehmenden Ölknappheit stärker ausgebeutet und auch zur Energiegewinnung genutzt werden. 

Die mineralischen Rohstoffe sind alle auch längerfristig gut verfügbar und erfordern lediglich eine einfache Aufbereitung und Verarbeitung.

Verwendung von Recyclingmaterialien / Produktionsabfällen

Produktionsabfälle können prinzipiell wieder aufgeschmolzen und das Bitumen zurück gewonnen werden.

Radioaktivität

Bitumen sind nicht radioaktiv. Abdichtungsbahnen können verwendet werden, um Gebäude vor eindringendem Radon zu schützen. Radon gelangt aus dem Untergrund zuerst in die Kellergeschosse eines Gebäudes und von dort in das restliche Gebäude. Über die Entstehung von Radon im Untergrund und die damit einhergehende Radonproblematik informiert der Lexikonbegriff natürliche Strahlenexposition ausführlich.

Bei Neubauten in Gebieten mit erhöhter Radon-Belastung soll die Belastung am Baustandort abgeklärt werden. Falls eine erhöhte Radonbelastung festgestellt wird, sind Maßnahmen vorzusehen, um die Belastung des Innenraums mit Radon niedrig zu halten. Alle Abdichtungsbahnen sind grundsätzlich für die Radonabdichtung geeignet. Wesentlich für den Erfolg der Maßnahme ist die Radon-dichte Ausführung aller Anschlüsse und Nähte.

Im Bestand steht als Alternativen zur Abdichtung des Baugrundes die Abdichtung des Erdgeschosses gegenüber dem Keller mit Absaugung der Kellerluft zur Verfügung.

Weitere Informationen zur Radioaktivität sind auf der Webseite des Bundesamts für Strahlenschutz abrufbar.

Landinanspruchnahme (Landuse)

Die Bitumen-Produktion ist mit geringem Flächenverbrauch für die Erdölgewinnung und die Raffineriestandorte verbunden. Durch Leckagen während der Erdöl-Förderung oder des Erdöl-Transports können allerdings die Ökosysteme beträchtlicher Flächen längerfristig geschädigt werden.

Quellen

Informationen zu Radon in Gebäuden: Online-Quelle

GISBAU (2013): GISBAU Information Bitumen, Unternehmer-Version 01/2013.24, Online-Quelle

Meyer, Richard F., Attanasi, Emil D. (2003): Heavy Oil and Natural Bitumen – Strategic Petroleum Resources, U.S. Geological Survey Fact Sheet 70-03, August 2003, Online Version 1.0. Online-Quelle

Polymerbitumen-Dichtungsbahnen

Herstellung

Prozesskette

Prozesskette Polymerbitumen-Dichtungsbahnen

Herstellungsprozess

Die Herstellung von Polymerbitumen-Dichtungsbahnen beinhaltet keine chemischen Prozesse. Das Trägermaterial wird als Bahn abgewickelt und mit erhitztem Polymerbitumen vorimprägniert, gewalzt und schließlich in einer Wanne mit den Deckmassen aus Polymerbitumen versehen. Vor dem Abkühlen und Aufwickeln der Bahnen zu Rollen wird die Abstreuung aufgebracht.

Umweltindikatoren / Herstellung

Einheitliche Werte zu Umweltindikatoren (z.B. Primärenergieaufwand, Treibhauspotential) liefert die Online-Datenbank ÖKOBAUDAT des Informationsportals Nachhaltiges Bauen. Die Plattform ÖKOBAUDAT stellt Umweltprofile für Bauprodukte bereit, die als erforderliche Datengrundlage für die Ökobilanzierung (Lebenszyklusanalyse) von Gebäuden eingesetzt werden. Für Bauprodukte gibt es dort Herstellungs- und End-of-Live-Datensätze. → Datenbank der ÖKOBAUDAT
In der Herstellung von Bauprodukten ist ein großer Anteil der verursachten Umweltbelastungen auf den Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern zurückzuführen. Der in den Datensätzen geführte "kumulierte Primärenergieaufwand nicht erneuerbar" (Graue Energie, PENRT) ist daher ein wichtiger Umweltindikator für den Ressourcenverbrauch und i.d.R. gleichgerichtet mit dem Treibhauspotential (GWP), einem wichtigen Indikator der Umwelt(aus)wirkungen.
Informationen zu ÖKOBAUDAT-Datensätzen im Zusammenhang mit dieser Produktgruppe finden sich in WECOBIS unter Fachinformationen / Reiter Zeichen & Deklarationen → Übersicht Umweltdeklarationen / Umweltindikatoren.

Graue Energie

In Ökobau.dat sind mit Stand März 2013 zwei Datensätze für Polymerbitumen-Dichtungsbahnen vorhanden. Der einzige Unterschied zwischen den beiden bilanzierten Produkten stellt die mineralische Deckschicht dar. Die Daten sind nicht durch ein unabhängiges Review abgesichert.

Werden die Werte der Ökobilanz in Ökobau.dat pro Quadratmeter Bitumenbahn angegeben, so unterscheiden sich die Inputwerte und die Ökobilanzfaktoren kaum voneinander. Zu den verwendeten Datenquellen, den Systemgrenzen und den Allokationen in der Berechnung der Ökobilanz macht Ökobau.dat, wie bei allen publizierten Datensätzen, keine Aussage. Zum Vergleich werden die bereits früher in Wecobis publizierten Werte für die Graue Energie einer vergleichbaren Polymerbitumen-Dichtungsbahn aufgeführt.

Dichtungsbahn PYE PV 200 S5 (ungeschiefert)a PYE-PV 200 S5 ns (geschiefert)a PYE PV 140 S5b
Masse / m2 5.2 kg / m2 6.2 kg / m2 6.5 kg / m2
Primärenergie nicht regenerierbar (Graue Energie) 246.5 MJ / m2 246.1 MJ / m2 254 MJ / m²
Primärenergie regenerierbar 3.3 MJ / m2 3.3 MJ / m2  
Sekundärbrennstoffe 0.03 MJ / m2

0.03 MJ / m2

 

a Datenquelle Ökobau.dat; b Datenquelle Wecobis, U. Kasser

Die Berechnung der Grauen Energie für die Polymerbitumen-Bahn PYE PV 140 S5 erfolgt aus den folgenden Annahmen:

Die Graue Energie von Polymerbitumen-Dichtungsbahnen lässt sich sich mit Hilfe der Grauen Energie von Bitumen und dessen Modifikationen aufgrund der Zusammensetzung grob abschätzen. Unsicher ist der Energieaufwand bei der Verarbeitung im Werk des Bahnenherstellers. Dazu sind bisher keine Zahlen publiziert worden. Mit Hilfe von Analogieüberlegungen wurde mit einem Wert von 1.5 MJ/kg gerechnet. Der Verarbeitungsanteil ist auf jeden Fall im Vergleich zur gesamten Herstellungsenergie gering.

Die unten stehende Tabelle zeigt die Ergebnisse der Berechnung für drei Polymerbitumen-Dichtungsbahnen und eine Oxidationsbitumen-Dichtungsbahn. Die Graue Energie von Polymerbitumen-Dichtungsbahnen pro Flächeneinheit ist ausgesprochen von der Dicke und vom Füllstoffgehalt des Bitumens abhängig. Der Bitumenanteil macht bei den Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen über 90 % der Grauen Energie aus. Bei den Polymerbitumen-Dichtungsbahnen spielen auch die Kunststoffzusätze eine gewisse Rolle. Art und Gewicht der Trägermaterialien, der Schweißfolien und der Abstreuung haben praktisch keinen Einfluss auf die Energieintensität der Dichtungsbahnen. Die gewichtsnormierten Unterschiede zwischen den verschiedenen Bahnen sind nicht sehr groß. Man kann in guter Näherung mit durchschnittlich 35-40 MJ/kg rechnen. Polymerbitumendichtungsbahnen sind in der Regel wegen dem Kunststoffanteil etwas energieintensiver als Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen. Der Unterschied liegt jedoch im Bereich der Unsicherheiten der präsentierten Zahlen.

 
 
 
 
PYE GV 60 S3
 
 
PYE PV 140 S5
 
 
PYE PV 140 S6
 
 
Oxidationsbitumen-
 
Dichtungsbahna
 
 
Gewicht
 
 
3.8 kg/m²
 
 
6.5 kg/m²
 
 
7.9 kg/m²
 
 
3.5 kg/m²
 
 
Träger-
 
einlage
 
 
3.0 MJ /m² Glasvlies
 
 
11.8 MJ/m² Polyestervlies
 
 
11.8 MJ/m² Polyestervlies
 
 
5.0 MJ/m² Glasgewebe
 
 
Deck-
 
schichten
 
 
111 MJ/m² Destillations-
 
bitumen
 
23 MJ/m² SBS-Polymer
 
0.8 MJ/m² Kalkstein- und Schiefermehl-
 
Filler
 
 
193 MJ/m² Destillations-
 
bitumen
 
37 MJ/m² SBS-Polymer
 
1.4 MJ/m² Kalkstein- und Schiefermehl-Filler
 
 
237 MJ/m² Destillations-
 
bitumen
 
49 MJ/m² SBS-Polymer
 
1.7 MJ/m² Kalkstein- und Schiefermehl-Filler
 
 
111 MJ/m² Oxidationsbitumen
 
0.6 MJ/m² Kalkstein- und Schiefermehl-Filler
 
 
Abstreuung
 
 
0.2 MJ/m² Sand und Talk oben
 
 
0.2 MJ/m² Sand und Talk oben
 
 
0.2 MJ/m² Sand und Talk oben
 
 
0.4MJ/m² Sand und Talk beidseitig
 
 
Schweiss-
 
folie
 
 
0.45 MJ/m² Polypropylen
 
 
0.45 MJ/m² Polypropylen
 
 
0.45 MJ/m² Polypropylen
 
 
-
 
 
Verarbeitung
 
 
5.7 MJ/m²
 
 
9.8 MJ/m²
 
 
11.9 MJ/m²
 
 
4.5 MJ/m²
 
 
Total
 
 
144 MJ/m²
 
38 MJ/kg
 
 
254 MJ/m²
 
39 MJ/kg
 
 
312 MJ/m²
 
40 MJ/kg
 
 
121 MJ/m²
 
35 MJ/kg
 

a Als Beispiel wurde hier eine Dachdichtungsbahn G 100 DD gewählt.
Datenquelle für alle Angaben: [Kasser 1999]

Charakteristische Emissionen

Das erhitzte Bitumen emittiert ein breites Spektrum flüchtiger organischer Stoffe (VOC). Besondere Risiken sind bei der Herstellung von Abdichtungsbahnen nicht vorhanden. Die Emissionen an VOC sind verhältnismäßig gering, obwohl dazu keine zuverlässigen Zahlen verfügbar sind. Pro kg heiß zu verarbeitendes Bitumen kann mit 1 - 2 g VOC-Emissionen gerechnet werden.

Maßnahmen Gesundheitsschutz

Für Bitumen sind keine Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW) festgelegt. Die TRGS 900 legt jedoch Grenzwerte für Kohlenwasserstoffgemische fest.

Maßnahmen Umweltschutz

Die VOC-Emissionen in der Produktion betragen schätzungsweise wenige g/kg verarbeitetes Heißbitumen. Sie stellen eine Luftbelastung dar, die allerdings im Vergleich zu anderen industriellen Quellen kaum ins Gewicht fällt.

Quellen

Technische Regeln für Gefahrstoffe, TRGS 900 (2013): Arbeitsplatzgrenzwerte, Ausgabe: Januar 2006 zuletzt geändert und ergänzt: GMBl 2013 S. 363-364 v. 4.4.2013 [Nr. 17]

Kasser, Ulrich, Pöll, Michael (1999): Graue Energie von Baustoffen, Büro für Umweltchemie, 2. Auflage

Polymerbitumen-Dichtungsbahnen

Verarbeitung

Technische Hinweise / Verarbeitungsempfehlungen

Beim Verschweißen der Bahnen wird die untere Bahn wird bis zur Schmelze der Oberfläche mit Propangas erhitzt. Durch anschließendes Walzen entsteht eine homogene Verbindung zwischen den beiden Bahnen. Es können sowohl normale Bitumen- wie auch Polymerbitumen-Dichtungsbahnen unter sich oder miteinander verschweißt werden. Das verschweißen verlangt nach Erfahrung im Umgang mit der offenen Flamme. Im Vergleich zur Klebetechnik kann jedoch das Heißbitumen eingespart werden. Bei der Klebetechnik wird Heißbitumen auf die Unterlage ausgestrichen und die obere Bahn darauf verklebt.

Arbeitshygienische Risiken

Allgemeines

Von den Polymerbitumen-Dichtungsbahnen selbst gehen keine besonderen arbeitshygienischen Risiken aus. Heißbitumen ist nach GefStoffV nicht als gesundheitsschädlich kennzeichnungspflichtig (→ Bitumen).

Für die arbeitshygienischen Belastungen ist die Verarbeitungsart maßgebend. Werden die Dichtungsbahnen lose verlegt, gibt es weder für die Arbeiter noch für die Umwelt irgendwelche Auswirkungen. Diese sind allein von der Befestigungstechnik abhängig.
Das Verschweißen der Bahnen verlangt mehr Erfahrung und ist mit höheren arbeitshygienischen Risiken verbunden. Die arbeitshygienischen Risiken gehen beim Schweißen zum einen vom Einsatz der Propangasbrennern aus. Unsachgemäßer Umgang kann zu Bränden führen. Der Körper ist vor der Hitzeeinwirkung zu schützen. Zum anderen sind die Emissionen gesundheitsgefährdender Dämpfe und Aerosole zu beachten. Der Gesprächskreis Bitumen der GISBAU legt als Beurteilungswert einen maximalen Luftgrenzwert von 10mg/m3 fest. Beim Arbeiten ist für ausreichend Frischluftzufuhr zu sorgen. Zutritt von Wasser muss ausgeschlossen werden. Zur persönlichen Schutzausrüstung gehören eine Gestellbrille sowie bei erhöhter Spritzgefahr Gesichtsschutz.

AGW-Werte

Für Bitumen sind keine Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW) festgelegt. Die TRGS 900 legt jedoch Grenzwerte für Kohlenwasserstoffgemische fest. Heißbitumen ist heute nicht mehr mit Teer verschnitten und wird deshalb nicht mehr als krebserzeugend eingestuft.

REACH / CLP - Informationspflicht zu SVHC

Bauprodukte wie z.B. Bauplatten, Bodenbeläge, Dämmstoffe, Mauersteine, Betonfertigteile oder Verglasungen werden als Erzeugnis eingestuft.

Die europäische Chemikalienverordnung REACH unterscheidet Produkte in Stoffe, Gemische und Erzeugnisse. Zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen, dient die CLP-Verordnung (Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen).
Wird ein Produkt nicht als Stoff oder Gemisch, sondern als Erzeugnis eingestuft, ist kein Sicherheitsdatenblatt (SDB) erforderlich und Gefahrstoffbezeichnungen entfallen. Lediglich besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) > 0,1 Gew.-% müssen ausgewiesen werden. Für diese Informationen besteht eine Auskunftspflicht, die allerdings für alle Bauprodukte (Gemische und Erzeugnisse) gilt, die unter den Geltungsbereich der Bauproduktenverordnung (BauPVO) fallen. Sie müssen für Erzeugnisse aber nicht in Form eines Sicherheitsdatenblattes nach den Kriterien des Anhangs II der REACH-Verordnung gegeben werden.

Für Verbraucher muss die Informationsweitergabe auch nur auf Anfrage beim Hersteller erfolgen. Informationen und Unterstützung zu den Auskunftsrechten findet man beim Umweltbundesamt / REACH / Auskunftspflichten.

Emissionen

In der Zusammenstellung unten sind die Lösemittel- bzw. VOC-Emissionen für die Befestigungstechniken "Verkleben" und "Verschweißen" von Polymerbitumen-Dichtungsbahnen aufgeführt. Die Lösemittelemissionen pro m² sind bei Polymerbitumen-Dichtungsbahnen im Vergleich zu Bitumenlacken (→ Bituminöse Voranstriche) gering. Beim Verschweißen sind zudem die Emissionen von Kohlenwasserstoffen zu beachten.

 
 
 
 
Polymerbitumen-Dichtungsbahnen
 
 
Verkleben mit 1.1 - 1.5 kg Heissbitumen
 
 
Verschweißen
 
 
Lösemittelemissionen
 
 
1 - 2 g/m²
 
 
< 1 g /m²
 

Umweltrelevante Informationen

Energieaufwand Verarbeitung

Der Energieaufwand für die Verarbeitung der Polymerbitumenbahnen ist nicht vernachlässigbar. Im Schweißverfahren werden je nach Material und atmosphärischen Bedingungen zwischen 60 - 120 g / m² Propangas benötigt, was einer Energiemenge von ca. 3 - 6 MJ / m² entspricht. Auch im Klebeverfahren muss das Bitumen bis zur Verflüssigung erhitzt werden, was zu einem vergleichbaren Energieaufwand führt. Die Graue Energie des Materials beim Klebeverfahren ist deutlich höher, man rechnet mit einem Materialverbrauch von 1.1 - 1.5 kg Heißbitumen pro m². Insgesamt darf Schweißen als die deutlich weniger umweltbelastende, jedoch anspruchsvollere Befestigungstechnik bezeichnet werden.

 
 
 
 
Polymerbitumen-Dichtungsbahnen
 
 
Verkleben mit 1.1 - 1.5 kg Heißbitumen
 
 
Verschweißen
 
 
Graue Energie Material
 
 
55 - 75 MJ/m2
 
 
-
 
 
Energieaufwand
Verarbeitung
 
 
 4 - 8 MJ/m²
 
 
3 - 6 MJ/m²
 
 
Lösemittelemissionen
 
 
1 - 2 g/m²
 
 
< 1 g /m²
 

Quellen

GISBAU (2013): GISBAU Information Bitumen, Unternehmer-Version 01/2013.24, Online-Quelle

Kasser, Ueli, Pöll, Michael (1999): Graue Energie von Baustoffen, Büro für Umweltchemie, 2. Auflage

Polymerbitumen-Dichtungsbahnen

Nutzung

Umwelt- und Gesundheitsrisiken Neuzustand

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Innenraum

Polymerbitumen-Dichtungsbahnen werden normalerweise im Außenraum eingesetzt. Innenraum-Emissionen sind in diesem Fall nicht zu erwarten.

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Außenraum

Da das Bindemittel in Polymerbitumen-Dichtungsbahnen nicht wassergefährdend ist (WGK 0) und da die Produkte keine Hilfsstoffe enthalten, kann eine Wassergefährdung ausgeschlossen werden.

Umwelt- und Gesundheitsrisiken bei bestimmungsgemäßer Nutzung

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Innenraum

Die längerfristige Abgabe von Schadstoffen in die Luft ist bei Innenanwendungen zu beachten. Aufgrund von Einzelmessungen und aufgrund der chemischen Zusammensetzung ist eine Abgabe von Bestandteilen des Bitumens über größere Zeiträume in die Luft nicht auszuschließen. Da Polymerbitumen-Dichtungsbahnen als Abdichtung in der Regel nicht in beheizten Innenräumen angewendet werden, ist das Risiko einer Gesundheitsgefährdung als gering zu betrachten.

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Außenraum

Polymerbitumen-Dichtungsbahnen enthalten in der Regel keine Hilfsstoffe. Das Bitumen selbst enthält keine umweltrelevanten Bestandteile, bzw. ein Auswaschen eventueller toxischer Substanzen konnte bislang nicht beobachtet werden (WGK 0, nicht wassergefährdend).

Eine Ausnahme bilden die sogenannten wurzelfesten Polymerbitumen-Dichtungsbahnen, die als oberste Lage bei begrünten Flachdächern verwendet werden müssen, wenn ein Eindringen der Wurzel verhindert werden soll. Zahlreiche Bahnen enthalten das Herbizid Mecoprop. Mecoprop ist klassiert als sehr giftig für Wasserorganismen und kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben. Zudem ist es gesundheitsgefährlich beim Verschlucken, verursacht schwere Augenschäden und Hautreizungen. Zum Einsatz in Polymerbitumenbahnen wird das Herbizid als Ester eingebunden. Gemäß Literaturangaben werden die drei Produkte Preventol B2, Preventol RC, Preventol B5 und Herbitect HE eingesetzt. In wurzelfesten Polymerbitumen-Dichtungsbahnen sind rund 0,5 - 1 % Preventol B2 enthalten, das entspricht ca. 15 - 40 g Preventol B2 pro m² Abdichtung. Herbitect HE kann niedriger dosiert werden mit rund 0,4 - 0,5 %. In wissenschaftlichen Untersuchungen wurde festgestellt, dass das Herbizid Mecoprop in der Dachbahn abgespalten wird und im Dachwasser von Flachdächern nachgewiesen werden kann. Die Mengen sind relevant. Die Konzentration im Dachwasser ist über Jahre hinweg etwa 1.000 - 10.000 mal höher als der Trinkwassergrenzwert für Herbizide.Die umfangreichen Auswaschversuche [Burkhard 2009] kamen zum Schluss, dass Preventol B2 stärker ausgewaschen wurde als Herbitect HE. Die Studie zeigte, dass die Herbizid-Emissionen im Dachwasser mit Herbitect im Vergleich zu Preventol B2 auf rund 10% reduziert werden können. Aufgrund der Versuche entwickelte der Hersteller von Preventol B2 zudem das neuere Preventol B5, das nun die Wirksubstanz Mecoprop besser in der Polymerbitumenbahn einbinden soll. Hersteller sollten nur noch Preventol B5 oder Herbitect HE einsetzen und auf das ältere Preventol B2 verzichten.

Wurzelfeste Polymerbitumen-Dichtungsbahnen sollten nur auf Gründächern angewendet werden. Auf Nackt- oder Kiesdächern ist die Anwendung nicht nötig und es gibt keinen Grund für die ausgelöste Umweltbelastung.

Umwelt- und Gesundheitsrisiken im Schadensfall

Brandfall

Polymerbitumen-Dichtungsbahnen sind normalentflammbar (Baustoffklasse B2). Brennendes Bitumen ist schwer zu löschen und brennt unter starker schwarzer Rauchentwicklung.

Wassereinwirkung

Polymerbitumen-Dichtungsbahnen sind gegenüber Wassereinwirkung unempfindlich. Wurzelfeste Bahnen können jedoch Herbizide ins Wasser abgeben. Siehe dazu "Schadstoffabgabe / Emissionen in den Außenraum".

Beständigkeit Nutzungszustand

Die Beständigkeit des Bitumens ist schon aufgrund seiner Entstehungsgeschichte relativ hoch. Dennoch sind die Bedingungen in den Erdöllagern nicht dieselben wie in den Anwendungsbereichen des Hochbaus. Insbesondere wirken Sauerstoff und UV-Strahlen auf die Polymerbitumenbahnen ein, und auch die Temperaturschwankungen v.a. in der Anwendung auf dem Flachdach führen zu einer starken Beanspruchung des Materials, der verklebten Stöße und der Anschlussbefestigungen.

In der Praxis ist die Versprödung des Bitumens zu beobachten. Wahrscheinlich durch das allmähliche Verdunsten von Bestandteilen über längere Zeiträume zieht sich die oberste Schicht zusammen (Elefantenhaut) und an der Oberfläche sind Rissbildungen festzustellen. Durch Witterungseinfluss werden diese Rissbildungen gefördert. UV-Strahlen schädigen ungeschützte Aufbordungen oder freigelegte Bahnen. Schlämme dringen in aufgetretene Risse ein und beschleunigen die Zerstörungen der Bahnen mechanisch durch Aufquellen und Austrocknen. Polymerbitumen-Dichtungsbahnen, die seit den Siebzigerjahren eingesetzt werden, sind langlebiger als normale Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen.

Gegenüber wässrigen Laugen, Säuren und Salzen sind Polymerbitumen-Dichtungsbahnen beständig. Organische Lösemittel, Benzine und Mineralöle vermögen Bitumen im Gegensatz zum Steinkohleteer bis zu einem gewissen Maß anzugreifen.

Unter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“.

Datenbank als PDF

Instandhaltung

Abdichtungen aus Polymerbitumen lassen sich relativ leicht sanieren durch Anbringen neuer Bitumendecklagen, falls die bestehende Abdichtung nicht zu stark geschädigt ist. Ob der Ersatz der bestehenden Dachhaut nötig ist, muss im Einzelfall durch Fachleute entschieden werden.

Quellen

Bucheli, Th., Müller, St.R., Vögelin, A. & Schwarzenbach, R.P. (1998): Bituminous Roof Sealing Membranes as Major Sources of the Herbicide (R,S)-Mecoprop in Roff Runoff Waters: Potential Contamination of Groundwater and Surface Waters, Env. Science & Techn. Vol. 32, No 22, p. 3465, 1998, New York.

Burkhardt, M., Pillonel, C., Hitzfeld, B. (2009): Information über Mecoprop in Bitumen-Dachbahnen, Hrsg: Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK, Bundesamt für Umwelt BAFU

Burkhard, M., Haag, R., Schmid, P., Hean, S. Boller, M. (2009) Mecoprop, in: Dachabdichtung - Dachbegrünung, Teil VI - Abdichtungen, Eigenverlag Wolfgang Ernst, Pullach i. I.

Polymerbitumen-Dichtungsbahnen

Nachnutzung

Umwelt- und Gesundheitsrisiko Rückbau

Der Rückbau von Polymerbitumen-Dichtungsbahnen ist mit keinen speziellen Risiken verbunden.

Wiederverwendung

Eine Wiederverwendung ist höchstens für lose verlegte Dichtungsbahnen denkbar. Dass ein Handwerker bereit ist, die besonderen Risiken bezüglich der Funktionstüchtigkeit einer Abdichtung aus wiederverwendeten Dichtungsbahnen zu tragen, ist jedoch schwer vorstellbar.

Stoffliche Verwertung

Eine stoffliche Verwertung von Polymerbitumen-Dichtungsbahnen ist grundsätzlich möglich. Sie können in geeigneten Anlagen zu neuem Bitumen verarbeitet werden. Eine Schwierigkeit stellt der sortenreine Ausbau der Dichtungsbahnen am Ende der Lebensdauer dar, da alle Bitumen-Dichtungsbahnen normalerweise auf dem Dach verklebt werden. Derzeit sind kleinere Anlagen zum stofflichen Recycling von Polymerbitumenbahnen z. B. in Belgien in Betrieb.

Energetische Verwertung

Gemäß der Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV) sollen Abfälle aus Polymerbitumen-Dichtungsbahnen mit den Kunststoffen gesammelt und einer thermischen Verwertung zugeführt werden. Falls die Abfälle gemischt erfasst werden, sind sie einer Vorbehandlungsanlage zuzuführen. Die Verwertung ist in beiden Fällen vorgeschrieben. Mit einem Bitumengehalt von durchschnittlich etwa 75 % haben Polymerbitumen-Dichtungsbahnen einen relativ hohen Heizwert und können in geeigneten Verbrennungsanlagen mit hohem Energienutzungsgrad energetisch verwertet werden. Da jedoch Bitumen einen Schwefelgehalt aufweist, der mit demjenigen von Schweröl vergleichbar ist, darf Bitumen nur in Anlagen mit weitergehender Rauchgasreinigung verbrannt werden. Die mineralischen Bestandteile, die in der Regel etwa 25 % ausmachen, bleiben in der Schlacke zurück und müssen deponiert werden. Besondere Schadstoffe in den Rückständen sind nicht zu erwarten. Trotz dieser beiden Einschränkungen wird das Verbrennen von Bitumen mit energetischer Nutzung heute als optimaler Entsorgungsweg angesehen.

Beseitigung / Verhalten auf der Deponie

Polymerbitumen-Dichtungsbahnen sind keine besonders überwachungsbedürftigen Abfälle. Ein Abbau des Bitumens unter Deponiebedingungen dürfte in Anbetracht der Entstehungsgeschichte des Bitumens höchstens in außerordentlich großen Zeiträumen erfolgen. Relevante Emissionen in Folge von Ablagerungen der Polymerbitumen-Dichtungsbahnen auf Deponien können in zivilisatorischen Zeiträumen ausgeschlossen werden.

EAK-Abfallschlüssel

Die Zuordnung von Abfallschlüsseln kann in der Praxis je nach Bundesland unterschiedlich gehandhabt werden. Im konkreten Fall ist immer eine Abklärung der anzuwendenden EAK-Schlüssel notwendig.

Für Polymerbitumen-Dichtungsbahnen können folgende EAK-Abfallschlüssel in Frage kommen:

17 02 03 Kunststoff
17 03 02 Bitumengemische
17 09 04 gemischte Bau- und Abbruchabfälle mit Ausnahme derjenigen,
die unter 17 09 01, 17 09 02 und 17 09 03 fallen

Quellen

Verordnung über das Europäische Abfallverzeichnis (Abfallverzeichnis-Verordnung – AVV, zuletzt geändert am 24. Februar 2012). Online-Quelle abgerufen am 11.7.2012

LAGA (2003): Vollzugshinweise zur Gewerbeabfallverordnung (Download)