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Begriffsdefinition

Flüssigfolien sind Kunststoffe zur Bauwerksabdichtung. Flüssigfolien werden in flüssigem Zustand auf die abzudichtenden Bauteile aufgebracht und härten auf dem Bauteil aus. Ausgehärtete Flüssigfolien bilden einen fugenlosen, wasserdichten Belag. Je nach Haftung und Saugfähigkeit des Untergrunds werden unterschiedliche Grundierungen (Primer) eingesetzt.

Flüssigfolien zur Dachabdichtung werden auf der Basis verschiedener Kunststoffe angeboten:

  • Polyurethan (PUR)-Systeme sind als Ein- oder Zwei-Komponenten-Systeme erhältlich. Bei Ein-Komponenten-PUR-Systemen erfolgt die Aushärtung durch Reaktion mit der Luftfeuchtigkeit und bei Zwei-Komponenten-PUR-Systemen durch Polyadditions-Vernetzung der beiden reaktiven Komponenten, die unmittelbar vor der Verarbeitung gemischt werden.
  • Systeme auf Polymethylmethacrylat-Basis (PMMA) bestehen aus der Monomerenmischung und einem getrennt gelieferten Katalysator, der unmittelbar vor der Verarbeitung beigegeben wird.
  • Etwas länger auf dem Markt sind Flüssigfolien auf der Basis ungesättigter Polyester (UP) mit zwei flüssigen Komponenten und einem getrennt verpackten Katalysatorpulver.

Im Innenraum eingesetzte Flüssigfolien können ebenfalls aus unterschiedlichen Kunststoffen bestehen:

  • Zwei-Komponenten-Systeme auf Epoxidharz-Basis.
  • Ein- oder Zwei-Komponenten-Systeme auf PUR-Basis.
  • Produkte auf Butadien-Styrol-Basis werden auch als Latex-Farbe bezeichnet.

Chemisch verwandt mit den Flüssigfolien sind Fließbeläge auf PUR- oder Epoxid-Basis. Diese sind jedoch nicht Gegenstand dieser Produktgruppeninformation.

Wesentliche Bestandteile

PUR-Systeme

Die Hauptbestandteile von PUR-Beschichtungen sind Isocyanatpolymere. Bei Zwei-Komponenten-Systemen liegen Polyole und Isocyanat getrennt in den zwei Komponenten vor. Bei manchen Zwei-Komponenten-Systemen erfolgt die Härtung durch Reaktion mit einer Polyol-Amin Kombination. Für alle Zwei-Komponenten-Systeme gilt, dass die Aushärtungsreaktion unmittelbar nach dem zusammen mischen der Komponenten einsetzt. Bei Ein-Komponenten-Systemen ist das Polyisocyanat derart modifiziert, dass die Reaktion mit der Luftfeuchtigkeit erfolgt.

PMMA-Systeme

Die Hauptbestandteile von PMMA-Flüssigfolien sind die Monomere Methylmethacrylat und 2-Ethylhexylacrylat sowie Diisopropanol-p-toluidine als Härtungsbeschleuniger. Als Katalysator dienen organische Peroxide. Die beiden Monomere Methylmethacrylat und 2-Ethylhexylacrylat reagieren nach der Zugabe des Katalysators zu PMMA. Für die Applikation auf senkrechten Flächen kann Kieselsäure als Stellmittel zugemischt werden.

Epoxidharze

Epoxidharz-Systeme bestehen aus dem Epoxid-Präpolymer - meist Bisphenol-Epichlorhydrinharz - das die erste Komponente bildet und einem Polyamin als zweite Komponente. Als Lösemittel kommt oft Benzylalkohol zum Einsatz.

Polyesterharze

Die flüssigen Komponenten der Systeme aus ungesättigten Polyesterharzen bestehen zum einen hauptsächlich aus ungesättigten Polyester und zum anderen hauptsächlich aus Styrol. Der Katalysator ist ein organisches Peroxid.

Zusätzlich enthalten alle Flüssigfolien auch Füllstoffe, Pigmente, Hilfsstoffe und Lösemittel. Bei den gemäß GISBAU-Produktcodes als lösemittelfrei bezeichneten Produkten liegt der Lösemittelanteil unter 0,5%. Die Flüssigfolien, welche für die Anwendung in Flachdächern mit Anforderungen an den Brandschutz konzipiert sind, enthalten zudem Flammschutzmittel.

Charakteristik

Für Flachdachabdichtungen mit Flüssigfolien wird ein mehrschichtiger Aufbau eingesetzt. Zuerst wird eine Grundierung aufgebracht, dann folgt die erste Flüssigfolienschicht. In die noch flüssige Schicht wird ein Glasvlies eingebracht, das mit einer zweiten Flüssigfolienschicht überdeckt wird.
Korrekt ausgeführte Abdichtungen aus Flüssigfolien sind vollflächig haftend und weisen im Gegensatz zu Abdichtungs­bahnen keine Überlappungen, Nähte oder Stöße auf. Sie besitzen zudem gute mechanische sowie rissüberbrückende Eigenschaften.

Besonders wichtige Eigenschaft hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Alle Produkte aus der Gruppe der Flüssigfolien beinhalten wassergefährdende flüssige Komponenten. Unfälle in der Handhabung wie das Verschütten größerer Mengen nicht-reagierter Komponenten können zu Umweltbelastungen führen. Da die Einzelkomponenten nach dem Aufbringen reagieren, sind ausgasende Koppelprodukte unvermeidlich. Auch sind viele der flüssigen Komponenten reizend oder sensibilisierend. Gegen beide Gefahren sind bei der Verarbeitung persönliche Schutzvorkehrungen zu treffen.

Lieferzustand

In Gebinden

Anwendungsbereiche (Besonderheiten)

Flüssigfolien können im Außenraum zur Flachdach-, Balkon-, oder Parkplatzabdichtung, zur Abdichtung von Fundamenten, Schadstellen und bei schwierigen Anschlüssen in Kombination mit Abdichtungsbahnen eingesetzt werden. Im Innenraum kommen sie zur Abdichtung von Feucht- und Nassbereichen vor allem in Küche, Bad, Gewerbe und Industrie sowie der nachträglichen Fundamentabdichtung im Bestand zum Einsatz.

Maschinell verarbeitbare und spritzbare Zwei-Komponenten PUR-Beschichtungen sind hochreaktiv und können in der Regel auf horizontalen sowie vertikalen Untergründen ohne Verlaufen appliziert werden.

Ausführungshinweis

Die Verarbeitung von Flüssigfolien stellt hohe Anforderungen an die Fachkompetenz der Arbeiter und die einwandfreie Ausführung. Die relativ kurze Trocknungszeit verlangt zügiges Arbeiten. Die Umweltbedingungen dürfen nicht plötzlich wechseln, zum Beispiel darf die frische Beschichtung bis zu einige Stunden keinem Regen ausgesetzt sein. Der Untergrund muss vollflächig gemäß den Herstellervorgaben vorbereitet sein. Eine zu hohe Feuchtigkeit im frischen Beton kann später zu Ablösungen des Flüssigbelags und großflächiger Blasenbildung führen.

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Risikobetrachtung Lebenszyklusphasen

 

 

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Planungs- und Ausschreibungshilfen

 

 

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Referenz

Referenz

Gefahrstoffverordnung

Referenz alle  + spez

Referenz Alternativen

Referenz

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Umweltdeklarationen

 

 

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Referenz

Referenz

 

 

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Bewertungssystem

 

 

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Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)

Referenz

BNB-Kriterium BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau)

Referenz

BNB-Kriterium BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung)

Referenz

Referenz

BNB-Kriterium BN_3.1.3 - Innenraumhygiene

Referenz

Referenz

BNB-Kriterium BN_4.1.4 - Rückbau, Trennung, Verwertung

Referenz

Referenz

Quellen

Referenz

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Technisches

 

 

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Technische Daten

 
Kunststoff-Basis
 
 
PUR
 
PMMA Epoxidharz UP
 
Verbrauch
 
 2 – 8 kg/m2 ~ 2.5 – 4 kg/m2  ~ 1 – 3 kg/m2 ~ 2,8 – 3,6 kg/m2
 
Schichtdicke
 
 
 
2 – 4 mm
 
 
~ 2 mm  1 – 2 mm ~ 2 mm
 
Rohdichte ρ
 
 1 – 1,4 kg/l  ~ 1,2 kg/l  ~ 1.2 kg/l  k. A. v.
 
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl μ
 
 ~ 8'000  ~ 8'000 – 10'000  ~ 40'000 ~ 11'000
 
Baustoffklasse nach DIN 4102-1
 
 k.A.v  k. A. v.  k.A.v B2
 
Euroklasse nach DIN EN 13501-1
 
 k.A.v E  k.A.v E
 
Färbung (ohne zusätzl. Farbstoffe)
 
grau grau  grau farblos

k. A. v.: keine Angaben verfügbar

Alle Angabe sind Richtangaben, die aus einer beschränkten Anzahl von Technischen Merkblättern zitiert sind. Vor Anwendung sind auf jeden Fall die Angaben der verwendeten Produkte in Erfahrung zu bringen.

Referenz

 

Technische Regeln (DIN, EN)

DIN 18195 Bauwerksabdichtungen

CE-Zeichen

Seit 2008

Bauregelliste

Das Deutsche Institut für Bautechnik stellt in den Bauregellisten A, B und C die technischen Regeln für Bauprodukte und Bauarten sowie bauaufsichtlich geregelte und nicht geregelte Bauprodukte und Bauarten auf.
Nach Zustimmung der obersten Bauaufsichtsbehörden der Länder wird die Bauregelliste bekannt gegeben. Erwerb und weiterführende Informationen zu Bauregelliste und ihren Regelungsbereichen siehe unter → www.dibt.de
Eine Darstellung und Erläuterungen zur Klassifizierung von Bauprodukten siehe im Lexikon → Klassifizierung von Bauprodukten

Flüssigfolien sind in der Bauregelliste unter den zwei folgenden Titeln geführt:

  • Dachabdichtungen mit Flüssigkunststoffen
  • Bauwerksabdichtung mit Flüssigkunststoffen
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Literaturtipps

 

 

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Fix, Wilhelm, Remes, Friedrich, Spirgatis, Rainer (2009): Handbuch der Bauwerksabdichtung: Normen, Regeln, Technik ; mit 81 Tabellen, Hrsg.: Deutscher Holz- und Bautenschutzverband e.V. (DHBV), Köln

Meier-Westhues, U. (2007): Polyurethane, Lacke, Kleb- und Dichtstoffe, Vincentz Network

Poth, Ulrich, Schwalm, Reinhold, Schwartz, Manfred (2011): Acrylatharze, Vincentz Network

Schumann, Hans (2005): Kunstharzbeläge – mangelfreie Ausführung und bauphysikalische Grundlagen, Frauenhofer IRB Verlag, Stuttgart

 
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Rohstoffe / Ausgangsstoffe

 

 

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Hauptbestandteile

Flüssigfolien 2.1.1

Abb. 1: Zusammensetzung nach Funktionen

Die Grafik zeigt eine mögliche Beispielrezeptur für eine Flüssigfolie. Die Anteile der Komponenten können in einem weiten Bereich streuen, wie die Zusammenstellung in unten stehender Tabelle zeigt.

Komponente Masse-Anteil
Bindemittel (PUR, PMMA, Epoxidharz, UP) 30 - 80 % 2)
Füllstoffe (mineralisch, z.B. Talkmehl)

≤ 20 % in riss-überbrückenden Systemen 1)

≤ 50 % in harten, starren Belägen 1)

Pigmente (u. a. Ruß, Aluminiumpulver oder Titandioxid) 0 – 10 % 1)
Lösemittel > 0 – 40% 2)
Hilfsstoffe (Katalysatoren, Entlüftungsadditive, Weichmacher, Stabilisatoren und Flammschutzmittel) 0.5 – 25 % 2)

1) Schuhmann 2005

2) Auswertung Sicherheitsdatenblätter und Herstellerinformationen

Die Systeme weisen je nach Bindemittel-Art Besonderheiten in der Zusammensetzung auf:

  • 1-komponentige PUR-Systeme enthalten eher höhere Lösemittelanteile als 2-komponentige PUR-Systeme.
  • PMMA-Systeme sind weitgehend lösemittelfrei. Bei der Verarbeitung können jedoch reaktive Gase entstehen.

Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Flüssigfolien 2.1.1

Abb. 2: Zusammensetzung nach Rohstoffherkunft

Gewinnung der Primärrohstoffe

Die reaktiven Komponenten sowie die Hilfsstoffe von Flüssigfolien stammen aus den großen chemischen Industriebetrieben. Sie basieren auf Erdöl-, Erdgas- und teilweise Kohlederivaten. Die Kunststoffherstellung benötigt insgesamt rund 4% des weltweit geförderten Erdöls und Erdgases.
Die Füllstoffe stammen aus mineralischen Rohstoffen. Diese stammen aus weltweit verteilten Gesteinsvorkommen.
Die Gewinnung der fossilen Rohstoffe aus Erdöl, Erdgas und Kohle wie auch der mineralischen Rohstoffe ist mit Umweltrisiken verbunden.

Weitere Angaben zur Gewinnung der Primärrohstoffe finden sich auch in den zugehörigen Kapiteln über die Kunststoffe Polyurethan, Polymethylmethacrylat, Epoxidharz und Polyester.

Verfügbarkeit

Mit der allmählichen Erschöpfung der Erdölvorräte vermindert sich auch das Potential zur Gewinnung von Kunststoffen in wenigen Jahrzehnten. Allerdings könnten die Rohstoffe zur Herstellung von Kunststoffen auch aus Kohle hergestellt werden, was jedoch mit einem größeren Energieaufwand verbunden wäre. Die mineralischen Rohstoffe sind alle auch längerfristig gut verfügbar, erfordern für ihre Aufbereitung und Verarbeitung jedoch gut verfügbare Energiequellen.

Verwendung von Recyclingmaterialien / Produktionsabfällen

Nach der Mischung der Komponenten oder der Zugabe der Katalysatoren zu den Harzen können die Produkte nicht mehr als Rohstoffe für die Produktion verwendet werden.

Radioaktivität

Flüssigfolien sind nicht radioaktiv. Sie können verwendet werden, um Gebäude vor eindringendem Radon zu schützen. Die Diffusionslängen von Radon in PUR- oder Epoxid-Folien betragen weniger als 0.7 mm (Keller et al 2001). Radon gelangt aus dem Untergrund zuerst in die Kellergeschosse eines Gebäudes und von dort in das restliche Gebäude. Über die Entstehung von Radon im Untergrund und die damit einhergehende Radonproblematik informiert der Lexikonbegriff natürliche Strahlenexposition ausführlich.

Bei Neubauten in Gebieten mit erhöhter Radon-Belastung soll die Belastung am Baustandort abgeklärt werden. Falls eine erhöhte Radonbelastung festgestellt wird, sind Maßnahmen vorzusehen, um die Belastung des Innenraums mit Radon niedrig zu halten. Alle Flüssigfolien und Abdichtungsbahnen sind grundsätzlich für die Radonabdichtung geeignet. Wesentlich für den Erfolg der Maßnahme ist die Radon-dichte Ausführung aller Anschlüsse und Nähte.

Im Bestand steht als Alternativen zur Abdichtung des Baugrundes die Abdichtung des Fundaments von innen oder die Abdichtung des Erdgeschosses gegenüber dem Keller mit Absaugung der Kellerluft zur Verfügung.

Weitere Informationen zur Radioaktivität sind auf der Webseite des Bundesamts für Strahlenschutz abrufbar.

Landinanspruchnahme (Landuse)

Die Kunststoff-Produktion ist mit geringem Flächenverbrauch für die Erdölgewinnung und die Raffineriestandorte verbunden. Durch Leckagen während der Erdöl-Förderung oder des Erdöl-Transports können allerdings die Ökosysteme beträchtlicher Flächen längerfristig geschädigt werden. Die mineralischen Rohstoffe stammen aus Gesteinen, die meist im Tagebau abgebaut werden, was zu dauerhaften Veränderungen der betroffenen Ökosysteme führt.

Quellen

Keller, G., Hoffmann, B., Feigenspan, T. (2001): Radon permeability and radon exhalation of building materials, The Science of the Total Environment, 272, S. 85-89

Schumann, Hans (2005): Kunstharzbeläge – mangelfreie Ausführung und bauphysikalische Grundlagen, Frauenhofer IRB Verlag, Stuttgart

 
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Herstellung

 

 

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Prozesskette

Prozessketten für die Herstellung der Kunststoffe Polyurethan PUR, Polymethylmethacrylat PMMA, Epoxidharze und Polyester sind in den Informationen zu den Kunststoffen abgebildet. Auf eine erneute Wiedergabe an dieser Stelle wird verzichtet, um die Übersichtlichkeit dieser Seite zu erhalten.

Herstellungsprozess

Die Herstellung der Ausgangsstoffe (Einzelkomponenten) erfolgt in chemischen Großbetrieben. Die anschließende Formulierung der Flüssigfolien kann auch in kleineren Betrieben geschehen. Dabei werden die Ausgangsstoffe gemäß Rezeptur in Rührreaktoren miteinander vermischt.

Die Herstellung der flüssigen Kunststoffsysteme unterscheidet sich von der industriellen Fertigung des ausgehärteten Endprodukts bei den Polyurethanen und Epoxidharzen darin, dass die Reaktion zum fertigen Produkt erst bei der Anwendung der flüssigen Kunststoffe erfolgt. Die Komponenten der Flüssigkunststoffe müssen deshalb durch Hilfsstoffe stabilisiert werden, damit sie nicht weiter reagieren und bis zur Anwendung gelagert werden können.

Für die Herstellung von Flüssigkunststoffen auf PMMA-Basis werden die Monomere Methylmethacrylat und 2-Ethylhexylacrylat chemisch stabilisiert und die Weiterreaktion durch Zugabe von Inhibitoren verhindert. Durch die Zugabe des Katalysators (organisches Peroxid) wird diese Stabilisierung aufgelöst und die Komponenten reagieren zum fertigen Kunststoff. Dabei entstehen leicht flüchtige, entzündliche Gase.

Umweltindikatoren / Herstellung

Referenz

Graue Energie

Flüssigfolie PUR PMMA Epoxid UP
Flächengewicht für Berechnung [kg / m2] 2.5  2.5  2  3
Herstellungsenergie Kunststoff [MJ / m2] 90 100  70 80
Herstellungsenergie Füllstoffe [MJ / m2]  0.4  0.4  0.4  0.4
Herstellungsenergie Additive inkl. Lösungsmittel [MJ / m2]  25  25  20  30
Herstellungsenergie Total [MJ/m2]  105  125  90  110

Die jeweiligen Herstellungsenergien sind als Primärenergieaufwand nicht erneuerbar (Graue Energie) angegeben. Im Vergleich zur Herstellungsenergie der Ausgangsstoffe ist der Energieaufwand zur Endverarbeitung (Formulierung) der Flüssigfolien relativ gering. Er liegt in der Größenordnung von 0,06 kWh Endenergie/kg Flüssigfolie. Zu beachten ist, dass die Anwendungsbereiche der aufgeführten Folien nicht deckungsgleich sein müssen! Insbesondere werden Epoxidharz-Folien nicht im Außenraum eingesetzt, respektive Epoxidharz nur als Grundierung vorgelegt.

Die Graue Energie für die Herstellung wird wesentlich durch den Anteil mineralischer Füllstoffe bestimmt.  Wird der Anteil mineralischer Füllstoffe in einem Produkt erhöht, so verringert sich die benötigte Herstellungsenergie. Für die oben stehende Berechnung wurde mit einem Füllstoffanteil von 50% gerechnet, für Epoxidharz-Folien mit 60%. Bei vergleichbaren Füllstoffanteilen ist die Graue Energie des eingesetzten Kunststoffes relevant. PMMA benötigt am meisten Energie zur Herstellung, Epoxidharze am wenigsten.

Flüssigabdichtsysteme sind aufgrund des Flächen­gewichts oft weniger energie­intensiv als Polymerbitumenbahnen, die ein Flächengewicht zwischen 6 - 7 kg/m2 aufweisen. Hingegen sind FPO–Dichtungsbahnen pro Flächeneinheit oft leichter als Flüssigfolien und beinhalten in diesen Fällen auch weniger Graue Energie.

Charakteristische Emissionen

Zu möglichen Emissionen in der Produktion siehe Informationen bei den zugehörigen Kunststoffen: PUR, PMMA, Epoxidharze, Polyester

Maßnahmen Gesundheitsschutz

Maßnahmen zum Gesundheitsschutz in der Produktion siehe Informationen bei den zugehörigen Kunststoffen: PUR, PMMA, Epoxidharze, Polyester

Verarbeitung auf der Baustelle siehe Reiter "Verarbeitung".

Maßnahmen Umweltschutz

Notwendige Maßnahmen zum Umweltschutz in der Produktion siehe Informationen bei den zugehörigen Kunststoffen: PUR, PMMA, Epoxidharze, Polyester

Verarbeitung auf der Baustelle siehe Reiter "Verarbeitung".

Transport

Die Produktion der Flüssigkunststoffe beinhaltet den Transport von Gefahrstoffen gemäß ADR (genaue Informationen siehe Kunststoffe / PUR, PMMA, Epoxidharze, Polyester). Die Komponenten der Flüssigfolien unterliegen teilweise ebenfalls Transporteinschränkungen, wie in unten stehender Tabelle aufgeführt.

Transporteinschränkungen für Flüssigfolien in verarbeitungsfertigem Lagergebinde

Bindemittel PUR PMMA Epoxidharz UP
Gefahrgut ADR

Polyol-Komponente: Klasse 9: Umweltgefährdender Stoff, flüssig

Isocyanat-Komponente: keine

Klasse 3: Entzündbare flüssige Stoffe kein Gefahrgut  kein Gefahrgut
UN-Nummer

Polyol-Komponente: UN3082

Isocyanat-Komponente: keine

UN1263 keine

 UN1866

nur für Luftfracht

Quellen

Herstellungsenergie Kunststoffe: EPD PlasticsEurope

Herstellungsenergie mineralische Füllstoffe & Hilfsstoffe: ecoinvent v 2.2

Transport: European Agreement concerning the International Carriage of Dangerous Goods by Road, ADR applicable as from 1 January 2013

 
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Verarbeitung

 

 

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Technische Hinweise / Verarbeitungsempfehlungen

Generell können Flüssigfolien, mit Ausnahme von hochreaktiven Systemen, durch Rollen, Streichen oder mittels Kratzspachtel auf­gebracht werden. Die frisch applizierte Schicht wird dann mit einer Stachelwalze entlüftet. Eine andere Applikationstechnik, die vor allem bei Zwei-Komponenten Systemen eingesetzt wird, ist das Spritzverfahren. Vor der Beschichtung sollten Betonoberflächen kugelgestrahlt werden. Sehr glatte Flächen sind anderweitig aufzurauen. Fett- oder ölhaltige Verunreinigungen müssen entfernt werden. Wichtig ist, dass die Restfeuchtigkeit des Untergrunds nicht über 4% hinausgeht. Vor der Applikation der Flüssigfolie wird oft ein Primer oder eine Grundierung aufgebracht um eine gute Haftung zu gewährleisten. Als Grundierung werden oft Systeme mit Epoxidharzen gewählt.

Unten stehende Tabelle gibt typische Werte für die einzuhaltenden Verarbeitungsbedingungen der Flüssigfolien, getrennt nach Kunststoffbasis wieder. Diese Angaben sind Richtwerte und können das Studium der Herstellervorgaben für die effektiv eingesetzten Produkte nicht ersetzen.

 
Kunststoff-Basis
 
 
PUR
 
PMMA Epoxidharz UP
 
Verbrauch
 
 2 – 8 kg/m2 ~ 2.5 – 4 kg/m2  ~ 1 – 3 kg/m2 ~ 2,8 – 3,6 kg/m2
 
Schichtdicke
 
 
 
2 – 4 mm
 
 
~ 2 mm  1 – 2 mm ~ 2 mm
 
Umgebungstemperatur bei Verarbeitung
 
 
8 – 40 °C
 
 
-5 – 35°C
 
 > 10 °C  
> 5 °C
 
 
Untergrundtemperatur bei Verarbeitung
 
8 – 40 °C und 3 °C über Taupunkttemperatur -5 – 35°C (trocken und eisfrei) und 3 °C über Taupunkttemperatur  > 10 °C  
3 °C über Taupunkttemperatur
 
 
Luftfeuchtigkeit bei Verarbeitung
 
 
 ≤ 75 – 85 %
 
 ≤ 90 %  k.A.v  k. A. v.
 
Zulässige Untergrundfeuchte bei der Verarbeitung
 
 
< 4 %
 
 
< 5 %
 
 < 4 %  k. A. v.
 
Verarbeitungszeit (20°-23° / 50% Luftfeuchtigkeit)
 
 
10 - 40 Min.
 
~ 15 Min.  ~ 60 Min. ~ 15 Min.
 
Regenfest (20°-23° / 50% Luftfeuchtigkeit)
 
 ~ 2 Std. ~ 30 Min. Anwendung im Innenraum ~ 30 Min.
 
Überarbeitbarkeit (20°-23° / 50% Luftfeuchtigkeit)
 
 
0,5 – 32 Std.
 
~ 45 Min. – 1 Std.  ~ 12 Std.  
~ 6 Std.
 
 
Aushärtung
 
16 – 32 Std. 1) ~ 3 – 12 Std.  ~ 7 Tage ~ 3 Tage
 
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl μ
 
 ~ 8'000  ~ 8'000 – 10'000  ~ 40'000 ~ 11'000
 
Baustoffklasse nach DIN 4102-1
 
 k.A.v  k. A. v.  k.A.v B2
 
Euroklasse nach DIN EN 13501-1
 
 k.A.v E  k.A.v E
 
Färbung (ohne zusätzl. Farbstoffe)
 
grau grau  grau farblos

k. A. v.: keine Angaben verfügbar

1) Literaturquelle [Schuhmann 2005]

Arbeitshygienische Risiken

Allgemeines

Die Flüssigfolien weisen je nach Kunststoff verschiedene arbeitshygienische Risiken auf. Allen Flüssigfolien ist jedoch gemein, dass Risiken bestehen und sich die Arbeiter davor mit geeigneten Vorkehrung schützen müssen. Die Arbeitgeber sind dazu verpflichtet, die Gefahren der Anwendung abzuklären und ihre Mitarbeiter entsprechend zu informieren und auszurüsten. Zu jedem Produkt stellen die Hersteller ein Sicherheitsdatenblatt zur Verfügung. Dieses ist unbedingt zu konsultieren.

Für alle Arbeiten mit Flüssigfolien jedweden Typs sind folgende Arbeitsschutz-Maßnahmen einzusetzen:

  • Ausreichende Belüftung: Der Arbeitsplatz ist ausreichend zu belüften. Besonders bei Arbeiten im Innenraum ist diesem Punkt besondere Beachtung zu schenken, aber auch Arbeiten im Rohbau können mit einer ungenügenden Belüftungssituation einhergehen.
  • Atemschutz: Falls eine ausreichende Belüftung nicht gewährleistet ist, muss persönlicher Atemschutz eingesetzt werden. Die Sicherheitsdatenblätter der verwendeten Produkte geben Auskunft darüber, welche Masken einzusetzen sind. Bei der Verarbeitung von PUR-Flüssigfolien wird immer Atemschutz empfohlen.
  • Augenschutz: In jedem Fall Gestellbrille tragen, während Spritzarbeiten Korbbrille.
  • Hautschutz: Handschuhe (geeignetes Material im Sicherheitsdatenblatt abklären) und vollständig bedeckende Kleidung (langärmlige Oberteile und lange Hosen, gutes Schuhwerk) tragen. Für Spritzarbeiten Gesichtsschutz. Offene Hautpartien mit fettfreier oder fettarmer Hautschutzsalbe schützen.
  • Kleidung: Arbeitskleidung und Privatkleidung getrennt halten. Schmutzige Kleider waschen und erst nach Reinigung wieder tragen.
  • Arbeitsplatz: Am Arbeitsplatz weder essen noch trinken, schnupfen oder rauchen. Keine Lebensmittel am Arbeits- oder Mischplatz aufbewahren. Waschgelegenheit und Augendusche zur Verfügung stellen.
  • Persönliche Hygiene: Vor Pausen und nach der Arbeit sind die Hände gründlich zu waschen. Je nach Produkt bestehen Einschränkungen bezüglich der Waschmittel. Nach der Arbeit mit Epoxidharzen dürfen keinesfalls Löse- oder Verdünnungsmittel zur Hautreinigung eingesetzt werden. Nach dem Reinigen sind die Hände mit einer rückfettenden Crème einzusalben.

AGW-Werte

Je nach Bindemittel sind andere Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW) von Bedeutung. Die Erläuterungen erfolgen deshalb getrennt nach Kunststoff-Typen. Informationen zu den geltenden Arbeitsplatzgrenzwerten sind den Sicherheitsdatenblättern der Produkte zu entnehmen. Vor der Verwendung von Flüssigfolien ist daher immer das Sicherheitsdatenblatt des Herstellers zu beziehen und zu konsultieren. Für eine vollständige Darstellung der Stoff-Einträge siehe TRGS 900. Eine detaillierte Aufstellung der AGW findet sich auch in den GISBAU Produktdatenblättern auf WINGIS online (s.u. GISBAU Produkt-Codes).

Epoxidharz

Je nach Produkt werden Lösemittel und Einzelkomponenten eingesetzt, für die AGW-Werte existieren.

Polyurethan PUR

Bei der Verarbeitung von PUR-Flüssigfolien kann ein Gemisch von Isocyanat-Monomeren und Polymeren unterschiedlicher Länge in der Atemluft vorliegen. Die TRGS 430 (Isocyanate - Gefährdungsbeurteilung und Schutzmaßnahmen) definiert deshalb einen Expositionsleitwert (ELW) für die Summe aller reaktionsfähigen Isocyanatgruppen (NCO) in der Atemluft. Die Einhaltung dieses Expositionsleitwerts bedeutet immer, dass auch die Arbeitsplatzgrenzwerte eingehalten werden.

Expositionsleitwert ELW für die Atemluft: 0.018 mg NCO/m3

Polymethylmethacrylat PMMA

Für die Einzelkomponenten des Bindemittels und den Katalysator existieren AGW-Grenzwerte.

Ungesättigte Polymere UP

Flüssigfolien auf Basis von UP enthalten Styrol, bei dessen Verarbeitung Arbeitsplatzgrenzwerte einzuhalten sind. Zudem können Lösemittel und Isocyanate vorliegen, welche ebenfalls reguliert sind. 

REACH / CLP

Referenz

Einstufungen und Gesundheitsgefahren nach GISBAU

Epoxidharz-Systeme

Epoxidharze werden aufgrund des Lösemittelgehalts des Gesamtsystems in lösemittelfreie, lösemittelarme und lösemittelhaltige Systeme eingeteilt. Eine weitere Unterscheidung ergibt sich daraus, dass einige Harz-Systeme sensibilisierend sind, also Allergien auslösen können. Die Systeme mit den höchsten Klassifizierungen sind zusätzlich im flüssigen Zustand giftig bei der Berührung mit der Haut. Die Links in den Tabellentiteln führen zu den detailierten Produktbeschreibungen auf WINGIS online.

GISBAU Produkt-Codes RE0 RE1 RE2 RE2.5 RE3 RE4 RE5 RE6 RE7
Produkt­gruppe    Epoxidharz-Dispersionen Epoxidharzprodukte  
löse­mittel­­arm löse­mittel­­­frei löse­mittel­­arm löse­mittel­­haltig löse­mittel­­arm löse­mittel­­haltig  löse­mittel­­arm löse­mittel­­haltig 
  sensibilisierend   sensibilisierend  
  giftige Einzel­komponente  giftig
Lösemittel­gehalt  < 5 %  ≤ 0.5 % TVOC oder Massen­­verlust nach 24 h ≤ 1 %  ≤ 5 %  > 5 % ≤ 5 %  > 5 % ≤ 5 % > 5 %

 

PUR-Systeme

PUR-Flüssigfolien können allergische Reaktionen hervorrufen. Einmal sensibilisierte Personen reagieren schon im Kontakt mit geringen Mengen mit allergischen Reaktionen wie Reizung der Augen, der Atemwege oder der Haut. Zudem sind Systeme, welche reaktive Isocyanatgruppen oberhalb der Kennzeichnungspflicht enthalten, gesundheitsschädlich. Sie sind mit den R-Sätzen 20/21/22 und/oder 65 gekennzeichnet. Die Systeme mit den GISBAU Produkt-Codes PU50 und PU60 enthalten zudem Bestandteile die im Verdacht stehen, Krebs auslösen zu können. Die Details der Gesundheitsgefährdung und der erforderlichen Schutzmassnahmen können über die Links in der Titelzeile der Tabelle auf WINGIS online eingesehen werden.

GISBAU Produkt-Codes  PU10  PU20  PU30 PU40 PU50 PU60
Produktgruppe    PU-Systeme PU-Systeme, Reaktionskomponente auf Aminbasis
lösemittelfrei lösemittelhaltig lösemittelfrei lösemittelhaltig lösemittelfrei
   gesundheitsschädlich
    sensibilisierend
 Verarbeitung Spritzen im Freien

Spritzen im Freien

Beim Spritzen dieser Produkte können feine Sprühnebel entstehen, deren Bestandteile zum Teil im Verdacht stehen, Krebs zu erzeugen!

Lösemittelgehalt ≤ 0.5 % oder Massenverlust nach 24 h ≤ 1 % > 0.5 % oder Massenverlust nach 24h > 1 % Produkte enthalten Lösemittel, die zu einer Kennzeichnung als gesundheits-schädlich führen ≤ 0.5 % oder Massenverlust nach 24 h ≤ 1 %   > 0.5 % oder Massenverlust nach 24h > 1 %  ≤ 0.5 % oder Massenverlust nach 24 h ≤ 1 %
Isocyanatgehalt < 1 % 1) ≥ 1 % 1)

 1) Gemäß VERORDNUNG (EG) Nr. 1272/2008, Anhang 1, Teil 3, Tabelle 3.4.3

PMMA-Systeme

Für PMMA-Flüssigfolien sind die GISBAU Produkt-Codes RMA10 und RMA20 zutreffend. Die Unterscheidung der GISBAU Produkt-Codes richtet sich nach der Einstufung der Produkte nach GefStoffV als reizend oder als gesundheitsschädlich. Alle PMMA-Systeme können durch Hautkontakt Sensibilisierungen auslösen, mit RMA20 gekennzeichnete auch beim Einatmen. Einmal sensibilisierte Personen reagieren schon bei geringem Kontakt mit der Substanz mit gesundheitlichen Beschwerden. Genauere Angaben sind auf WINGIS online verfügbar.

GISBAU Produkt-Codes RMA10 RMA20
Produktgruppe Beschichtungen, methylmethacrylathaltig Beschichtungen, methylmethacrylathaltig
reizend gesundheitsschädlich

 

UP-Systeme

Die UP-Systeme sind Bestandteil der Branchenregelung Säureschutzbau der GISBAU. Alle UP-Systeme enthalten Styrol und sind somit gesundheitsschädlich. Nur die Produkte mit GISBAU Produkt-Code SB-STY10 sind nicht sensibilisierend. Die anderen Systeme können durch Einatmen oder Hautkontakt Sensibilisierungen auslösen. Einmal sensibilisierte Personen reagieren schon bei geringem Kontakt mit der Substanz mit gesundheitlichen Beschwerden. Der GISBAU Produkt-Code SB-STY30 bezeichnet Systeme, die eine Einzelkomponente aufweisen, die im Verdacht steht, Krebs auslösen zu können.

GISBAU Produkt-Codes SB-STY10 SB-STY20 SB-STY30
Produktgruppe Styrolhaltige Reaktionsharze Styrolhaltige Reaktionsharze Styrolhaltige Reaktionsharze
gesundheitsschädlich
  sensibilisierend
  krebsverdächtige Einzelkomponente
Verarbeitung Spritzen

Spritzen

Tätigkeiten mit Stoffen, die im Verdacht stehen, Krebs erzeugen zu können!

Emissionen

Von Bedeutung für die Verarbeiter von Flüssigfolien jedweden Typs sind Lösemittel-Emissionen: lösemittelhaltige Systeme können bis zu 1000 g/m2 Lösemittel emittieren.

Epoxidharz-Dämpfe können beim Einatmen zu Gesundheitsschäden führen. Die Dämpfe sind schwerer als Luft. Es ist deshalb auf eine ausreichende Belüftung auch des Bodenbereichs zu achten.

Die Isocyanat-Dämpfe von PUR-Flüssigfolien können zu Gesundheitsschäden führen. Durch Einatmen ist eine Sensibilisierung möglich, die danach bereits bei kleinsten Expositionen zu Gesundheitsproblemen führen kann.

Bei der Verarbeitung von PMMA-Flüssigfolien können sich explosive Dämpfe bilden. Die Dämpfe sind schwerer als Luft und können sich am Boden, in Gruben, Kanälen etc. sammeln. Die Flüssigkomponente riecht stechend. Bei höheren Konzentrationen können Gesundheitsstörungen auftreten (z. B. Magenschleimhautentzündung, Gehirnleistungsstörungen) bis hin zu tödlichem Atem- oder Herz-Kreislaufstillstand!

UP-Produkte sind entzündlich und können mit Luft entzündliche Dämpfe bilden. Die Dämpfe können zu einer getrübten Wahrnehmung mit Schwindel, Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen führen. Bei höheren Konzentrationen Atem- oder Herz-Kreislaufstillstand mit Todesfolge möglich!

Umweltrelevante Informationen

Umweltgefährdung durch verarbeitungsfähige Komponenten

Die flüssigen Komponenten aller Flüssigfolien sind schädlich für Wasserorganismen und dürfen nicht in die Kanalisation gelangen. Bei der Reinigung von Arbeitsgerät ist darauf zu achten, dass keine größeren Rückstands-Mengen in den Ausguss gelangen. Bei der Reinigung anfallende Lösungen müssen als Sonderabfall entsorgt werden. Tücher etc. nach Gebrauch in die Müllverbrennung entsorgen. Reste sollten im korrekten Verhältnis vermischt und ausgehärtet werden. Nicht ausgehärtete Komponenten sind Sondermüll.

 
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Nutzung

 

 

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Ist für einen Eintrag im Ausklappmenü derzeit kein Datenblatt verfügbar, so ist dieser grau und kursiv dargestellt. Trotz der fehlenden Interaktionsmöglichkeit zu solch einem Eintrag muss dieser im Aufklappmenü angezeigt werden, da sonst nicht alle tiefer liegenden Datenblätter auswählbar wären.

Umwelt- und Gesundheitsrisiken Neuzustand

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Innenraum

Während der Aushärtung geben Flüssigfolien VOC in die Luft ab. Durch ungenaue Dosierung oder Verarbeitungsfehler können auch langfristig auftretende Emissionen entstehen.

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Außenraum

Während der Aushärtung geben die Flüssigfolien diverse VOC in die Luft ab. Ungenaue Dosierung, Verarbeitungsfehler, einsetzender Regen, zu hohe Luftfeuchtigkeit oder zu tiefe Umgebungstemperaturen können die Aushärtung der Produkte behindern und zu langfristig auftretenden Emissionen führen.

Umwelt- und Gesundheitsrisiken bei bestimmungsgemäßer Nutzung

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Innenraum

Die Schadstoffabgabe hängt vom einzelnen Produkt ab. Aus punktuellen Messungen in der Prüfkammer muss man davon ausgehen, dass bei Flüssigfolien das Risiko längerfristiger Schadstoffabgabe nicht ausgeschlossen werden kann. Die Verarbeitung von mehrkomponentigen Harzen ist anspruchsvoll. Bei unsachgemäßer Verarbeitung von Mehrkomponentensystemen können durch ungenügende oder chemisch unvollständige Aushärtung längerfristige, geruchsintensive Emissionen entstehen, insbesondere wenn die Mischungsverhältnisse oder die Einschränkungen bezüglich Verarbeitungstemperaturen und Luftfeuchtigkeit zu wenig genau beachtet werden.

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Außenraum

Flüssigfolien können je nach Anwendungsbereich Flammschutzmittel enthalten. Es handelt sich um bromierte und chlorierte Verbindungen (teilweise durch den Einsatz von bromierten und chlorierten Polyolen), welche die Brennbarkeit des Kunststoffs verringern. Die Verbindungen sind stabil, jedoch entstehen im Brandfall toxische Stoffe wie Halogensäuren und halogenierte Folgeprodukte. Durch Verarbeitungsfehler oder ungeignete Umweltbedingungen unvollständig ausgehärtete Systeme können gewässergefährdende Stoffe abgeben. Umweltrelevante Bestandteile können durch Abwitterung, Versprödung, Diffusion oder bei der Renovierung (z.B. durch Schleifen) in die Umwelt gelangen.

Umwelt- und Gesundheitsrisiken im Schadensfall

Brandfall


Epoxidharze

Da es sich bei vernetzten Epoxidharzen um einen duroplastischen Kunststoff handelt, schmilzt dieser nicht und tropft nicht ab, womit die Harze nicht zur Brandausbreitung beitragen. Hingegen ist die Brennbarkeit der vernetzten Epoxidharze größer als die anderer Duroplaste. Beim Brand können sich u.a. Formaldehyd und Phenole bilden. Die enthaltenen bromierten Flammschutzmittel können zur Entstehung weiterer giftiger Brandgase führen.

PUR

Da es sich beim Polyurethan um einen duroplastischen Kunststoff handelt, schmilzt dieser nicht und tropft nicht ab, womit PUR nicht zur Brandausbreitung beiträgt. Brennendes Polyurethan entwickelt viel Qualm. Durch thermischen Abbau der Polyurethane bilden sich teilweise die Isocyanate zurück. Aufgrund des Stickstoffanteils im Polyurethan entsteht im Brandfall giftige Blausäure, im Zusammenwirken mit dem bei jedem Brand entstehenden Kohlenmonoxid können sehr gefährliche Brandgase entstehen. Zusätzlich kann es durch die im Kunststoff enthaltenen Flammschutzmittel zur Entstehung giftiger Brandgase kommen. Die Brandgase von PUR weisen einen strengen Geruch auf.

PMMA

PMMA brennt knisternd und gelbleuchtend unter geringer Rauchentwicklung und tropft nicht ab. Es verbrennt nahezu rückstandsfrei. Flüssigfolien aus PMMA sind mit Brandschutzadditiven ausgerüstet. Diese können giftige Brandgase entwickeln.

UP

Ungesättigte Polyester benötigen eine Brandschutzausrüstung. Dabei handelt es sich um bromierte oder chlorierte Verbindungen, die im Brandfall giftige Gase bilden können.

Wassereinwirkung

Ausgehärtete Flüssigfolien sind gegenüber Wassereinwirkung unempfindlich. Zu hohe Wassergehalte im Untergrund unter der Flüssigfolie können zur osmotischen Blasenbildung führen. Gemäß (Schumann 2005) handelt es sich dabei um das häufigste Schadensbild bei Kunstharzbeschichtungen. Die Bildung osmotischer Blasen tritt auf, wenn Wasser aus dem Untergrund mit höherem Druck aus dem Baustoff (Beton, Unterlagsboden) austreten will, als die Haftung zwischen Flüssigfolie und Untergrund aushalten kann. Die wichtigste Maßnahme zur Verhinderung dieses Schadensbildes ist die Bestimmung der Restfeuchte im Untergrund vor dem Aufbringen der Folie und die Einhaltung der vom Hersteller vorgegebenen maximalen Restfeuchte.

Beständigkeit Nutzungszustand

Eine sachgemäße Verarbeitung vorausgesetzt, gelten Produkte aus Reaktionsharzen als sehr beständig. Dies setzt allerdings eine genügende Stabilisierung der Produkte durch entsprechende Additive (z.B. UV-Stabilisatoren als Schutz gegen Abbau durch UV-Licht) voraus. Bei direkter Exposition gegenüber dem Sonnenlicht müssen Flüssigfolien zusätzlich mit einer UV-beständigen Schutzschicht behandelt werden. Da die Produkte erst seit relativ kurzer Zeit im Bausektor eingesetzt werden, können kaum Aussagen über einen längeren Zeitraum als etwa 20 – 30 Jahre getroffen werden.

Unter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“.

Datenbank als PDF

Instandhaltung

Der Aufwand für die Totalentfernung von beschädigten Flüssigfolien ist groß. Die Haftbarkeit auf bereits gehärteten und gealterten 2K-Systemen ist eingeschränkt. Auch die Mischung unterschiedlicher Materialien zum Beispiel durch Überstreichen einer vorhandenen Folie ist problematisch und kann durch Lösemittelunverträglichkeiten zu unvollständig ausgehärteten Produkten führen.

Quellen

Schumann, Hans (2005): Kunstharzbeläge – mangelfreie Ausführung und bauphysikalische Grundlagen, Frauenhofer IRB Verlag, Stuttgart

 
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Wiederverwendung / Wiederverwertung / Beseitigung

Grundsätzlich sind ausgehärtete Flüssigfolien brennbar und als nicht stofflich verwertbarer Abfall einer Verbrennung zuzuführen.

Umwelt- und Gesundheitsrisiko Rückbau

Alle Flüssigfolien können gesundheits- und umweltgefährdende Stoffe enthalten. Sie müssen grundsätzlich separat ausgebaut und einer speziellen Behandlung unterzogen bzw. an den Sammelstellen abgegeben werden und dürfen nicht als Restmüll entsorgt werden. Allerdings wird ein separate Trennung vom meist mineralischem Untergrund kaum möglich sein.

Wiederverwendung

Flüssigfolien können nicht wiederverwendet werden.

Stoffliche Verwertung

Flüssigfolien haften stark an den Bauteilen und können nur unter großem Aufwand entfernt werden. Eine sortenreine Trennung ist kaum vorstellbar. Damit sind die Voraussetzungen für ein stoffliches Recycling nicht erfüllt.

Mit Flüssigfolien behaftete Baustoffe werden in ihrer Recyclierbarkeit beeinträchtigt. Dies kann zu Qualitätseinbußen von Sekundärbaustoffen führen. Dies gilt insbesondere für mineralische Baustoffe wie Gipsbaustoffe, Mauerwerk und Beton.

Energetische Verwertung

Da die Folien auf den Bauteilen anhaften, werden sie auch mit diesen zusammen entsorgt. In Müllheizkraftwerken, Müllverbrennungsanlagen oder Schmelzwerken ergeben sich durch die Flüssigfolien keine besonderen Entsorgungsprobleme. Bei vorschriftsmäßiger Rauchgasreinigung sind keine relevanten Emissionen zu erwarten.

Beseitigung / Verhalten auf der Deponie

Flüssigfolien gelangen als organische Verunreinigung mineralischer Baustoffe auf die Deponie, wo sie über längere Zeiträume abgebaut werden. Spezifische Untersuchungen zum Verhalten der Stoffgruppe in Inertstoff-Deponien sind nicht vorhanden

EAK-Abfallschlüssel

Restentleerte Metallgebinde können als Metallschrott verwertet werden. Nicht ausgehärtete Produktreste sind als Sondermüll zu entsorgen. Auf der Baustelle ist das auswaschen der Gebinde in die Kanalisation zu vermeiden. Die umweltgerechten Entsorgungsleistungen beim Arbeiten mit Flüssigfolien sind bereits in der Ausschreibung für alle Unternehmen festzulegen.

Die Zuordnung von Abfallschlüsseln kann je nach Bundesland unterschiedlich gehandhabt werden. Zudem ist die Herkunft der Abfälle für die Zuordnung von Bedeutung. Daher ist im konkreten Fall eine Nachfrage notwendig. Die nachfolgende Tabelle listet mögliche Entsorgungswege für die Abfälle auf:  

Entsorgungsgut Zustand* Abfall-
Volumen
Entsorgung als EAK-
Abfall-
schlüssel
Entsorgung
Verpackungen
mit Resten
Reste
ausgehärtet
 gering Hausmüll - Hausmülltonne
Verpackungen
mit Resten
Reste
ausgehärtet
 hoch Kunststoff 170203 Entsorger
Verpackungen
mit Resten
Reste
ausgehärtet
 - Klebstoff- und Dichtmassenabfälle, die organische Lösemittel oder andere gefährliche Stoffe enthalten. 080409* Entsorger
Flüssigfolienreste ausgehärtet  gering Hausmüll - Hausmülltonne
Flüssigfolienreste ausgehärtet  hoch Kunststoff 170203 Entsorger
Flüssigfolienreste nicht
ausgehärtet
 - Klebstoff- und Dichtmassenabfälle, die organische Lösemittel oder andere gefährliche Stoffe enthalten. 080409* Entsorger

Bei den nicht ausgehärteten Komponenten von Flüssigfolien handelt es sich häufig um Isocyanate, die als gefährliche Abfälle mit EAK-Nummer 08 05 01 "Isocyanatabfälle" zu klassifizieren sind.

Quellen

Verordnung über das Europäische Abfallverzeichnis (Abfallverzeichnis-Verordnung – AVV, zuletzt geändert am 24. Februar 2012). (Download)