Produktgruppeninformation |
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BegriffsdefinitionPolyurethan-Hartschaum PUR ist ein harter Dämmstoff mit überwiegend geschlossenzelliger Struktur, der durch Aufschäumen eines Reaktionsgemisches aus Polyolen und Isocyanaten (MDI: Diphenylmethandiisocyanat) hergestellt wird. PUR gehört unter den synthetischen organischen Dämmstoffen zur Gruppe der Schaumkunststoffe. Der Dämmstoff wird in der Regel mit einer Kaschierung bestehend aus Mineralvlies oder Aluminiumfolie versehen oder im Verbund mit Stahl- oder Aluminiumblechen (Sandwichelemente) geliefert. In den letzten Jahren zeigt sich ein Übergang von PUR-Schaum zu sog. PIR(Polyisocyanurat)-modifziertem PUR-Schaum mit höherem Isocyanat-Anteil. |
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Wesentliche BestandteilePUR/PIR-Hartschäume bestehen im Wesentlichen aus Polyolen, MDI (Diphenylmethandiisocyanat), Treibmittel (meistens Pentan), einem phosphorhaltigen Flammschutzmittel (in der Regel TCPP oder TEP) und einer Kaschierung aus Mineralvlies oder Aluminiumfolie. |
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CharakteristikUnter den Kunststoffschäumen sind Produkte aus PUR/PIR-Hartschaum meist jene mit den geringsten Wärmeleitzahlen. Die Wärmeleitfähigkeit liegt in der Regel zwischen 0,020 bis 0,030 W/mK. Eine Wärmeleitfähigkeit unter 0,024 W/mK wird teilweise durch die Verwendung von speziellen teilhalogenierten Treibgasen erzielt. |
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Besonders wichtige Eigenschaft hinsichtlich Umwelt- und GesundheitsrelevanzFlammschutzmittelVor dem Jahre 2000 wurde in Polyurethanschäumen häufig TCEP als Flammschutzmittel eingesetzt. Danach erfolgte in Europa zunehmend eine Umstellung auf das Flammschutzmittel TCPP. TCEP ist als SVHC nach REACH eingestuft und wird in Hartschäumen kaum noch verwendet. Polyurethan-Dämmstoffe mit dem pure life-Siegel der ÜGPU e.V. (Überwachungsgemeinschaft Polyurethan-Hartschaum e.V.) enthalten neben weiteren Anforderungen z.B. kein TCEP als Flammschutzmittel. TreibmittelAls Treibmittel wird in Deutschland vorwiegend der halogenfreie Kohlenwasserstoff Pentan oder CO2 eingesetzt. Der Marktanteil dieser Produkte liegt etwa bei 95%. Seit 2002 werden neben Pentan auch die fluorierten Treibmittel HFKW-365mfc, HFKW-227ea sowie HFKW-245fa eingesetzt. Während die Herstellung von PUR-Schäumen mit Treibmittelemissionen verbunden ist, sind Emissionen aus dem fertigen Produkt während der Nutzungsphase vergleichsweise gering. Die heute eingesetzten teilfluorierten Kohlenwasserstoffe haben im Vergleich zu früher ein deutlich reduziertes Treibhauspotenzial. Jedoch ist ihr Treibhauspotenzial immer noch größer als jenes von Kohlenstoffdioxid. Pentan hingegen ist kein Treibhausgas. |
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LieferzustandPlatten (d = 20 – 300mm) mit oder ohne Deckschichten aus Mineralvlies oder Aluminiumfolie. |
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Anwendungsbereiche (Besonderheiten)Neben der Anwendung im Hochbau für die Dämmung von Wänden, Dächer und Böden wird Polyurethan-Hartschaum auch in der Haustechnik für die Dämmung von Heizungs- und Warmwasserrohren eingesetzt. genaue Erläuterung → Anwendungsbereiche Dämmstoffe |
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U. Kasser, D. Savi, M. Klingler, Dämmstoff Spider, Ausgabe 2014, Swisspor AG IVPU, Industrieverband Polyurethan-Hartschaum e.V., PU-Dämmplatten aus Blockschaumstoff, Umwelt-Produktedeklaration, Institut Bauen und Umwelt (IBU), 2016 K. Becken et. al, Fluorierte Treibhausgase vermeiden, Wege zum Ausstieg, Umweltbundesamt, 2010 A. Leisewitz et. al, Erarbeitung von Bewertungsgrundlagen zur Substitution umweltrelevanter Flammschutzmittel, Umweltbundesamt, 2000 European Union Risk Assessment Report, TRIS (2-CHLOROETHYL) PHOSPHATE, TCEP, 2009
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Risikobetrachtung Lebenszyklusphasen |
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Planungs- und Ausschreibungshilfen |
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Umweltdeklarationen |
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Bewertungssystem |
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Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)Referenz |
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BNB-Kriterium BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau)Referenz |
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BNB-Kriterium BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung)Referenz |
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BNB-Kriterium BN_3.1.3 - InnenraumhygieneReferenz |
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BNB-Kriterium BN_4.1.4 - Rückbau, Trennung, VerwertungReferenz |
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QuellenReferenz |
Technisches |
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Technische DatenRohdichte ρ [kg/m3]von 30 bis 43 Druckfestigkeit fc [N/mm²]von 0,1 bis 0,2 Wärmeleitfähigkeit λ [W/(m*K)]von 0,018 bis 0,027 Wärmespeicherkapazität c [J/(kg*K)]von 1.100 bis 1.700 Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl μvon 40 bis 200 |
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Baustoffklasse nach DIN 4102-1B2 Euroklasse nach DIN EN 13501-1E |
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Referenz |
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Technische Regeln (DIN, EN)DIN EN 13165 Wärmedämmstoffe für Gebäude - Werkmäßig hergestellte Produkte aus Polyurethan-Hartschaum |
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QuellenProduktdatenblätter diverser Hersteller |
Literaturtipps |
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Pfundstein, M; Gellert, R.; Spitzner, M.H.; Rudolphi, A.; Detail Praxis / Dämmstoffe – Grundlagen, Materialien, Anwendungen; 2007;Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG; München Zwiener, G.; Mötzl, H.; Ökologisches Baustoff-Lexikon; 2006; C.F. Müller Verlag; Heidelberg K. Becken et. al, Fluorierte Treibhausgase vermeiden, Wege zum Ausstieg, Umweltbundesamt, 2010 KATALYSE Institut für angewandte Umweltforschung; Informationsbroschüre „Umweltverträglichkeit von Gebäudedämmstoffen“;06/2003; Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten des Landes Schleswig-Holstein, Kiel IVPU, Industrieverband Polyurethan-Hartschaum e.V., PU-Dämmplatten, Umweltproduktdeklaration, Institut Bauen und Umwelt (IBU), 2015 A. Leisewitz et. al, Erarbeitung von Bewertungsgrundlagen zur Substitution umweltrelevanter Flammschutzmittel, Umweltbundesamt, 2000 European Union Risk Assessment Report, TRIS (2-CHLOROETHYL) PHOSPHATE, TCEP, 2009
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Rohstoffe / Ausgangsstoffe |
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Hauptbestandteilesiehe auch Polyurethan
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Umwelt- und GesundheitsrelevanzGewinnung der Primärrohstoffesiehe auch Polyurethan Biokunststoffe: Biobasiertes PUR (nicht biologisch abbaubar) wird heute z. B. in Bauschäumen, Bauklebern und Wärmedämmstoffen verwendet. Mehr Informationen dazu finden Sie im Infoblatt Biokunststoffe. VerfügbarkeitMit der allmählichen Erschöpfung der Erdölvorräte vermindert sich auch das Potential zur Gewinnung von fossilen Rohstoffe in wenigen Jahrzehnten. Allerdings könnten die Rohstoffe auch aus Kohle hergestellt werden, was jedoch mit einem größeren Energieaufwand verbunden wäre. Verwendung von Recyclingmaterialien / ProduktionsabfällenSauberer PUR/PIR-Hartschaumabfall kann mittels verschiedenen chemischen Methoden (Hydrolyse, Acydolyse, Aminolyse, Glykolyse) in ein flüssiges Regenerat umgewandelt werden. Die bekannteste, da billigste und einfachste Methode war lange Zeit die Glykolyse. Dabei kann das Regenerat (Glycolysepolyol) einen Teil der für die Herstellung von neuem Polyurethan benötigten Rohstoffe ersetzen. Da für das Glycolyseverfahren allerdings die Rezeptur, d.h. die Art und Zusammensetzung des Rohstoffs bekannt sein muss, eignet sich das Verfahren nur für die Verwertung von Produktionsabfällen. RadioaktivitätRadioaktivität ist für Polyurethan-Hartschaum nicht relevant. |
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QuellenIVPU, Industrieverband Polyurethan-Hartschaum e.V., PU-Dämmplatten aus Blockschaumstoff, Umwelt-Produktedeklaration, Institut Bauen und Umwelt (IBU), 2022 K. Becken et. al, Fluorierte Treibhausgase vermeiden, Wege zum Ausstieg, Umweltbundesamt, 2010 |
Herstellung |
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Prozesskette
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HerstellungsprozessPolyurethan-Hartschaum PUR wird nach dem Polyisocyanat-Polyadditionsverfahren hergestellt. Dabei werden die flüssigen Ausgangskomponenten (Polyisocyanate und Polyole) unter Hinzufügen von Katalysatoren und Treibmitteln gemischt. Direkt nach dem Mischen setzt eine chemische Reaktion ein, in deren Verlauf das Treibmittel verdampft. Dabei schäumt das Gemisch auf. Es entsteht ein Hartschaum mit einer Vielzahl kleinster geschlossener Zellen, die das verdampfte Treibmittel umschließen. In den letzten Jahren zeigt sich eine Entwicklung vom PUR-Schaum zu sog. PiR(Polyisocyanurat)-modifiziertem PUR-Schaum mit höherem Isocyanat-Anteil und Polyester-Polyolen. |
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Umweltindikatoren / HerstellungReferenz EnergieaufwandDie zur Verarbeitung notwendige Energie ist im Verhältnis zur Energie, die in den Rohstoffen gebunden ist, verhältnismäßig gering. Graue EnergieDie Rohstoffe verursachen den größten Teil der Grauen Energie (ca. 90%). Flammschutzmittel, Treibgase und andere Zusatzstoffe, sowie der Herstellungsprozess spielen nur eine untergeordnete Rolle. Der Einfluss der Kaschierung (Aluminiumfolie oder Mineralvlies) ist abhängig von der Plattendicke. Die Graue Energie von alukaschierten Platten ist bei gleicher Rohdichte und Plattendicke höher als jene von mineralvlies- oder unkaschierten Platten. Die Online-Datenbank ÖKOBAUDAT liefert aktuelle Ökobilanzdaten zu PUR-Dämmstoffen, unter anderem auch zur Grauen Energie. |
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Charakteristische Emissionensiehe auch Polyurethan Die Herstellung von PUR-Schäumen ist prozessbedingt mit Treibmittelemissionen verbunden, während in der Nutzungsphase die laufenden Jahresemissionen aus dem fertigen Produkt vergleichsweise gering sind. Beim Einsatz HFKW-365mfc/HFKW-245fa-haltiger Treibmittel kommt es z.B. zur Freisetzung von ca. 15% der eingesetzten Treibgase. |
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Maßnahmen GesundheitsschutzDas als Treibmittel eingesetzte Pentan ist ein hoch-entzündlicher Kohlenwasserstoff. Seine Dämpfe sind hoch-entzündlich; in Verbindung mit Luft entstehen explosionsfähige Gemische. Eine Gesundheitsgefährdung besteht beim Einatmen der Dämpfe in hohen Konzentrationen. Die Verwendung von Pentan erfordert daher erhöhte Sicherheitsmaßnahmen und explosionsgeschützte Verarbeitungsanlagen. Das bei der Dämmstoffherstellung eingesetzte Diphenylmethan-Diisocyanat (MDI) verursacht Haut- und schwere Augenreizungen (H315 & H319), kann allergische Hautreaktionen verursachen (H317), ist gesundheitsschädlich bei Einatmen (H332), kann bei Einatmen Allergie, asthmaartige Symptome oder Atembeschwerden verursachen (H334), die Atemwege reizen (H335), vermutlich Krebs erzeugen (H351) und die Organe schädigen bei längerer oder wiederholter Exposition (H373). Somit sind umfangreiche Arbeitsschutzmaßnahmen notwendig. Neben Vorsichtsmaßnahmen gegen die akuten Gefährdungen von Isocyanaten sollten Allergiker und Asthmatiker sowie bereits gegen Isocyanate sensibilisierte Mitarbeiter nicht zu Arbeiten mit Isocyanaten oder deren Zubereitungen herangezogen werden. Erkrankungen durch Isocyanate sind meldepflichtige Berufskrankheiten. → siehe auch Stoff-/Produktgruppen GISBAU Für die Gefährdungsbeurteilung und daraus abzuleitende Schutzmaßnahmen für Arbeiten mit Isocyanaten liegt die TRGS 430 vor. Arbeitsplatzgrenzwerte liegen nur für monomere Isocyanate vor. Bei der Herstellung von PUR-Klebstoffen treten jedoch auch polymere Isocyanate auf. Die TRGS 430 beschreibt deshalb Verfahren zur Bewertung einer möglichen Gefährdung durch die gesamte Isocyanatexposition. Die Gefährdungsbeurteilung muss vom Arbeitgeber durchgeführt, schriftlich dokumentiert und bei maßgeblichen Veränderungen aktualisiert werden. Die TRGS 430 legt für die Herstellung von Isocyanaten technische Schutzmaßnahmen fest. |
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TransportDas Vorprodukt Phosgen unterliegt Transportbeschränkungen gemäß ADR, wird allerdings kaum transportiert, sondern gleich vor Ort produziert und weiterverarbeitet. Das Vorprodukt Ethylenoxid und das Zwischenprodukt Isocyanat unterliegen Transportbeschränkungen gemäß ADR. |
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QuellenIVPU, Industrieverband Polyurethan-Hartschaum e.V., PU-Dämmplatten aus Blockschaumstoff, Umwelt-Produktedeklaration, Institut Bauen und Umwelt (IBU), 2022 K. Becken et. al, Fluorierte Treibhausgase vermeiden, Wege zum Ausstieg, Umweltbundesamt, 2010 H-Sätze: European Chemicals Agency, C&L Inventory Database, ECHA Transport: Anlage zur Bekanntmachung der Neufassung der Anlagen A und B des Europäischen Übereinkommens vom 30. September 1957 über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße (ADR) (in der ab dem 1. Januar 2011 geltenden Fassung) |
Verarbeitung |
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Technische Hinweise / VerarbeitungsempfehlungenPUR/PIR kann an der Baustelle mit normalen Schneidwerkzeugen einfach zugeschnitten werden. Eine Verlegung mit Heißbitumen- oder Kaltkleber ist möglich. |
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Arbeitshygienische RisikenAllgemeinesDämmstoffe aus PUR/PIR-Hartschaum werden auf der Baustelle höchstens mechanisch bearbeitet. Dabei entstehen keine relevanten arbeitshygienischen Risiken oder Gefährdungen für die Umwelt. → auch GISBAU Produktgruppen-Information Polyurethan-Hartschaumplatten AGW-WerteDie TRGS 430 für die Gefährdungsbeurteilung und daraus abzuleitende Schutzmaßnahmen für Arbeiten mit Isocyanaten gilt nicht für den Einbau von PUR-Hartschaumplatten. Die Verarbeitung auf der Baustelle führt nicht zu nennenswerten Isocyanat-Emissionen. REACH / CLPReferenz |
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Nutzung |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiken NeuzustandSchadstoffabgabe / Emissionen in den InnenraumBelastungen der Innenraumluft durch eingebaute PUR-Dämmstoffe sind nach heutigem Kenntnisstand nicht zu erwarten. Emissionsmessungen in der Prüfkammer analog einschlägiger Prüfnormen (DIN EN 717-1 und DIN (EN) ISO 16000-6, 9 und 11) ergaben, dass flüchtige organische Stoffe (VVOC, VOC) in Form des Kohlenwasserstoffs Pentan in geringen Mengen freigesetzt werden. |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiken bei bestimmungsgemäßer NutzungSchadstoffabgabe / Emissionen in den InnenraumGemäß Umweltproduktdeklaration werden die Anforderungen des allgemeinen Ausschusses für die gesundheitliche Bewertung von Baustoffen (AgBB) erfüllt. Emissionsmessungen in der Prüfkammer analog einschlägiger Prüfnormen (DIN EN 717-1 und DIN (EN) ISO 16000-6, 9 und 11) ergaben, dass flüchtige organische Stoffe (VVOC, VOC) in Form des Kohlenwasserstoffs Pentan in geringen Mengen freigesetzt werden. Flüchtige Isocyanate sind in Polyurethan-Hartschaum nicht enthalten. Schadstoffabgabe / Emissionen in den AußenraumGefährdungen für Wasser, Luft und Boden aus eingebauten HFKW-freien PUR/PIR-Dämmstoffen sind nach heutigem Kenntnisstand nicht zu erwarten. |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiken im SchadensfallBrandfallsiehe auch Polyurethan Im Brandfall zersetzt sich PUR/PIR, ohne das brennende Partikel abtropfen. Es entstehen neben rußartigen Spaltprodukten Wasserdampf, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid sowie Stickoxide und Spuren von Cyanwasserstoff. Aufgrund des Stickstoffanteils im Polyurethan und aufgrund der enthaltenen Flammschutzmittel bilden sich giftige Brandgase. WassereinwirkungBei Wassereinwirkung können lösliche Additive freigesetzt werden. |
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Beständigkeit NutzungszustandUnter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“. |
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QuellenIVPU, Industrieverband Polyurethan-Hartschaum e.V., PU-Dämmplatten aus Blockschaumstoff, Umwelt-Produktedeklaration, Institut Bauen und Umwelt (IBU), 2022 K. Becken et. al, Fluorierte Treibhausgase vermeiden, Wege zum Ausstieg, Umweltbundesamt, 2010 |
Nachnutzung |
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Referenz |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiko RückbauBeim Rückbau von alten FCKW/HFCKW-haltigen Polyurethan-Dämmstoffen muss auf einen möglichst zerstörungsfreien Rückbau geachtet werden, da von FCKW/HFCKW ein sehr hohes Ozonabbau- und Treibhauspotenzial ausgeht. FCKW/HFCKW-haltige PUR-Dämmstoffe müssen in dafür geeigneten Abfallverbrennungsanlagen entsorgt werden. |
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Referenz |
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WiederverwendungReferenz |
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Sammel- und RücknahmesystemeDer Industrieverband Polyurethan-Hartschaum (IVPU) bietet mit dem Kooperationspartner ecoservice24 deutschlandweit ein Entsorgungsservice für folgende saubere PU-Dämmstoffreste an[1]:
Der IVPU verweist außerdem auf ein Sammel- und Rücknahmesystem eines Mitgliedunternehmens hin[2]. Unternehmen, die PU-Hartschaumplatten verarbeiten, können sich für die Teilnahme am System zertifizieren lassen. |
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Stoffliche VerwertungRecycling zu „PU-Plattenwerkstoff“ Das Recycling zu PU-Plattenwerkstoffe ist das derzeit vom IVPU hervorgehobene Recyclingverfahren für Produktionsabfälle, Nebenprodukte und Baustellenabfälle aus dem Rücknahmesystem. Dabei wird das aus den PU-Abfällen gewonnene Mehl mit einem Bindemittel vermischt, unter Temperatur gepresst und zu einem Plattenwerkstoff verarbeitet. Der Plattenwerkstoff mit einer Wärmeleitfähigkeit von ≥ 0,083 W/(m·K) und einer Druckfestigkeit von 7,1 MN/m² ist wasser- und fäulnisresistent und eignet sich für die Dämmung von Wärmebrücken. Typische Einsatzbereiche sind Attiken von Flachdächern, Fenster-Montagerahmen oder Lichtkuppelbohlen. Laut Herstellerangaben lässt sich das Produkt selbst wieder rezyklieren (ohne Erläuterung). Die PU-Funktionsdämmstoffe werden in einem eigens dafür konzipierten Werk hergestellt. Annahmebedingungen sind:[2]
Mechanisches PU-Recycling zu Verbundschaumstoffen Die Kunststoffabfälle müssen nach der jeweiligen PU-Kunststoffart sortiert, anschließend gereinigt, zerkleinert und eingeschmolzen werden. Aus dem Rezyklat können verschiedene neue Produkte aus Verbundschaumstoff hergestellt werden, zum Beispiel für die Teppichunterpolsterung oder Schallschutzanwendung. Auf diese Weise kann Hartschaum und Weichschaum verwertet werden.[3] Chemisches PU-Recycling Beim chemischen Recycling werden PU-Dämmstoffe auf molekularer Ebene zerlegt. Das chemische Recycling ist im Vergleich zum mechanischen Recycling mit einem hohen Energieaufwand verbunden18. Verfahren zum chemischen Recycling befinden sich laut IVPU in der Pilotphase. Sie stellen, wenn überhaupt, eine Recyclinglösung für die Zukunft dar. Das chemische PU-Recycling kann mit unterschiedlichen Verfahren wie Acidolyse, Glykolyse und Hydrolyse durchgeführt werden. Die Polyurethanketten wandeln sich dabei in Polyole um. Die gewonnenen Polyole besitzen dieselben Eigenschaften und Funktionalitäten wie das Ausgangsmaterial. Das Glykose-Verfahren eignet sich nur für Produktionsabfälle, deren Zusammensetzung bekannt ist. |
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Charakteristisch für PUR und PIR ist der hohe Stickstoffgehalt. Bei der Verbrennung stickstoffhaltiger Kunststoffe entstehen eine breite Palette stickstoffhaltiger Verbindungen, wie z.B. NH3, HCN, Acetonitril, Acrylnitril, Benzonitril, u.a.[4] Polyurethan-Hartschäume enthalten außerdem 2 – 5 % TCPP, ein chloriertes Flammschutzmittel (siehe Rohstoffe). Heizwert [Katalyse 2003]: 25 MJ/kg |
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DeponierungEine Deponierung von Dämmstoffen aus synthetischen Rohstoffen ist wegen dem hohen organischen Anteil seit dem 01.05.2005 ohne thermische / energetische Vorbehandlung nicht mehr erlaubt. |
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Referenz |
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QuellenFortentwicklung und Evaluierung des BNB-Kriteriensteckbriefs 4.1.4 Rückbau, Trennung, Verwertung. Forschungsprogramm. Anlage 4 Nachnutzung von Baustoffen. Hildegund Figl, Maria Fellner, Caroline Thurner. IBO – Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie GmbH, Wien. Zukunft Bau, Aktenzeichen SWD 10.08.17.7-20.36 (ID 88). Berichtsdatum: 31. Januar 2024. (Online-Quelle) KATALYSE Institut für angewandte Umweltforschung; Informationsbroschüre „Umweltverträglichkeit von Gebäudedämmstoffen“;06/2003; Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten des Landes Schleswig-Holstein, Kiel [1] ecoservice24 (Online-Quelle) [2] Next-Step-PU, Zugriff im Januar 2024 (Online-Quelle) [3] Purplan: PU Recycling (Online-Quelle) [4] M. H. Salinas: Untersuchung flüchtiger Verbindungen bei der thermischen Zersetzung von stickstoffhaltigen Polymerwerkstoffen. Dissertation, 26.02.2001. (Online-Quelle) [5] Dreier Recycling (Online-Quelle)
Nachnutzung aktualisiert 2025 |


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