Produktgruppeninformation |
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Ist für einen Eintrag im Ausklappmenü derzeit kein Datenblatt verfügbar, so ist dieser grau und kursiv dargestellt. Trotz der fehlenden Interaktionsmöglichkeit zu solch einem Eintrag muss dieser im Aufklappmenü angezeigt werden, da sonst nicht alle tiefer liegenden Datenblätter auswählbar wären. |
BegriffsdefinitionDämmstoffe aus Zellulose werden aus sortierten Druckerzeugnissen, z.B. recyceltem Tageszeitungs-Altpapier (Remittenden = nicht benutztes Zeitungspapier) hergestellt und gehören zur Gruppe der organischen Faserdämmstoffe. | |
Besonders wichtige Eigenschaft hinsichtlich Umwelt- und GesundheitsrelevanzInsbesondere beim Einblasen loser Zellulosefasern muss mit einer hohen Staubentwicklung gerechnet werden. Die freigesetzte Staub- und Faserkonzentration hängt neben der Einbausituation (z.B. Zugänglichkeit der Einblasöffnung) maßgeblich von der Art der Verarbeitung, d.h. dem richtigen Umgang mit Werkzeug, Einblasmaschinen und Zubehör ab. Zur Auswahl einer routinierten Fachfirma wird dringend geraten. Flammschutzmittel / BorateZellulose-Dämmstoffe enthalten derzeit oft noch Borsäure als Flammschutzmittel. Borsäure ist als reproduktionstoxisch Kategorie 1B (H360FD) eingestuft und in der REACH-Kandidatenliste für besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) aufgeführt. Die heute verwendeten Mengen in Zellulose-Dämmstoffen sind inzwischen geringer als früher und liegen i.d.R. unter 5,5 % (spezifische Konzentrationsgrenze für die Kennzeichnungspflicht von Gemischen). Da Borsäure allerdings zu den SVHC gehört, besteht bereits ab 0,1% eine Deklarationspflicht für Gemische und Erzeugnisse. Im Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) / Kriterium 1.1.6 (Risiken für die lokale Umwelt) ist Borsäure >0,1% in organischen Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen bereits ab Qualitätsniveau 2 (= niedrigstes Bewertungsniveau) ausgeschlossen. Einige Hersteller verwenden inzwischen Ammoniumphosphat als alternatives Flammschutzmittel. Produkte mit dem natureplus-Qualitätszeichen unterliegen einer Prüfung von Kriterien hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz, die den gesamten Produktlebenszyklus berücksichtigen (weitere Informationen siehe Reiter Zeichen & Deklarationen). | |
Lieferzustand- lose (Flocken) als Einblaszellulose oder Schüttung | |
Anwendungsbereiche (Besonderheiten)Lose Flocken zum Einblasen in geschlossene / luftdichte Hohlräume (z.B. Steildächer zwischen den Sparren), zum Aufblasen als Schüttung freiliegend auf horizontalen bzw. mäßig gewölbten / geneigten Flächen; im Feuchtesprühverfahren zur Herstellung einer plattenförmigen, steifen Dämmschicht. | |
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), www.fnr.de: |
Risikobetrachtung Lebenszyklusphasen |
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Planungs- und Ausschreibungshilfen |
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Referenz | |
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Umweltdeklarationen |
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Referenz | |
Referenz | |
Bewertungssystem |
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Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)Referenz | |
BNB-Kriterium BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau)Referenz | |
BNB-Kriterium BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung)Referenz | |
Referenz | |
BNB-Kriterium BN_3.1.3 - InnenraumhygieneReferenz | |
Referenz | |
BNB-Kriterium BN_4.1.4 - Rückbau, Trennung, VerwertungReferenz | |
Referenz | |
QuellenReferenz |
Technisches |
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Technische Daten
Anmerkungen:
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Referenz | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Technische Regeln (DIN, EN)Zelluloseflocken = Wärmedämmung aus losem Zellulosefüllstoff (LCFI Loose-Fill Cellulose Insulation): Zellulosefaserdämmplatten fallen nicht in den Anwendungsbereich des Normentwurfs prEN 15101 und benötigen eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Literaturtipps |
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Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), www.fnr.de: Pfundstein, M; Gellert, R.; Spitzner, M.H.; Rudolphi, A.; Detail Praxis / Dämmstoffe – Grundlagen, Materialien, Anwendungen; 2007;Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG; München Zwiener, G.; Mötzl, H.; Ökologisches Baustoff-Lexikon; 2006; C.F. Müller Verlag; Heidelberg KATALYSE Institut für angewandte Umweltforschung; Informationsbroschüre "Umweltverträglichkeit von Gebäudedämmstoffen“;06/2003; Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten des Landes Schleswig-Holstein, Kiel M. Fuehres, L. Faul; Forschungsvorhaben Abschlussbericht: Bewertung natürlicher, organischer Faserdämmstoffe; 2000; Fraunhofer IRB Verlag Büro für Umweltchemie (Hrsg.); Graue Energie von Baustoffen; 1998; Zürich Isoliertechnik 5/96; Die Alternativen - wie gut sind ökologische Dämmstoffe wirklich? (Sonderdruck); 1996; Lambda Verlag; Gars Fuehres M.; Heidermanns G.; Fasermessungen bei der Verwendung von Zellulose- Fasern. In: Faserförmige Stäube: Vorschriften, Wirkungen, Messung, Minderung; 1993; VDI-Verlag, VDI-Berichte Nr. 1075; Düsseldorf |
Rohstoffe / Ausgangsstoffe |
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Hauptbestandteile
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Umwelt- und GesundheitsrelevanzGewinnung der PrimärrohstoffeDer Sekundär-Rohstoff Altpapier ist im Prinzip stetig vorhanden, jedoch schwankenden Nutzungskonkurrenzen unterworfen, die Verfügbarkeiten und Preise beeinflussen. Verwendung von Recyclingmaterialien / ProduktionsabfällenDas Rezyklat Altpapier ist der Hauptbestandteil von Zellulose-Dämmstoffen. Flammschutzmittel / BorateZellulose-Dämmstoffe enthalten derzeit oft noch Borsäure als Flammschutzmittel. Borsäure ist als reproduktionstoxisch Kategorie 1B (H360FD) eingestuft und in der REACH-Kandidatenliste für besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) aufgeführt. Die heute verwendeten Mengen in Zellulose-Dämmstoffen sind inzwischen geringer als früher und liegen i.d.R. unter 5,5 % (spezifische Konzentrationsgrenze für die Kennzeichnungspflicht von Gemischen). Da Borsäure allerdings zu den SVHC gehört, besteht bereits ab 0,1% eine Deklarationspflicht für Gemische und Erzeugnisse. Im Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen(BNB) / Kriterium 1.1.6 (Risiken für die lokale Umwelt) ist Borsäure >0,1% in organischen Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen bereits ab Qualitätsniveau 2 (= niedrigstes Bewertungsniveau) ausgeschlossen. Einige Hersteller verwenden inzwischen Ammoniumphosphat als alternatives Flammschutzmittel. | ||||||||
Herstellung |
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Prozesskette | |
HerstellungsprozessZelluloseflocken: | |
Umweltindikatoren / HerstellungReferenz Graue EnergieZellulosefasern 3,2 MJ/kg (= ca. 106 - 256 MJ/m³) | |
Verarbeitung |
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Technische Hinweise / VerarbeitungsempfehlungenDämmstoffe aus losen Zellulose-Flocken werden auf der Baustelle in eine Verarbeitungsmaschine gefüllt und durch ein Schlauchsystem an die Einbaustelle gefördert. Das Einbringen kann durch offenes Aufblasen (z.B. auf Holzbalkendecken zu nicht ausgebauten Dachräumen), durch Einblasen in dichte Hohlräume oder im Sprühverfahren (angefeuchtete Flocken werden direkt z.B. auf Holzständerwände aufgeblasen) erfolgen. | |
Arbeitshygienische RisikenAllgemeinesFaserstäubeInsbesondere beim Einbau loser Zellulose-Dämmstoffe kann es zu sehr hohen Staub- und Faserbelastungen kommen. Über die genaue Größenordnung der bei der Verarbeitung loser Zellulose-Flocken auftretenden Staub- und Faserkonzentrationen sowie über deren gesundheitliche Bewertung liegen noch keine allgemeingültigen Ergebnisse vor. Alle bisher durchgeführten Untersuchungen können nur als Einzelergebnisse für repräsentative Arbeitsabläufe betrachtet werden. Die freigesetzte Staub- und Faserkonzentration hängt neben der Einbausituation (z.B. Zugänglichkeit der Einblasöffnung) maßgeblich von der Art der Verarbeitung, d.h. dem richtigen Umgang mit Werkzeug, Einblasmaschinen und Zubehör ab. Sehr hohe Staubkonzentrationen wurden im Rahmen eines Forschungsvorhabens beispielsweise auch beim Befüllen der Einblasmaschine gemessen. Da mit einer Grenzwertüberschreitung zu rechnen ist, müssen in jedem Fall persönliche Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Alle sich im Baustellenbereich aufhaltenden Personen müssen geeignete Staubfilter oder Frischlufthelme benutzen. Der Einbau loser Flocken sollte daher nur durch geschulte und erfahrene Fachbetriebe erfolgen. Eine Liste lizensierter Fachbetriebe ist bei den Herstellern erhältlich. Die professionelle Verarbeitung beinhaltet auch die vollständige Reinigung der Baustelle und die sachgerechte Entfernung der aufgetretenen Stäube. Dies erfolgt am einfachsten durch die Umkehrung der Saugrichtung der Einblasmaschine. Reste können so in die Blasmaschine zurückgesaugt werden. Auf eine gründliche Absaugung ist unbedingt zu achten, da i.d.R. die betroffenen Bereiche nicht feucht zu reinigen sind und sich Reste im Zuge des Baufortschritts im gesamten Gebäude verteilen würden. Die Verarbeitung von Dämmplatten setzt bei Verwendung des richtigen Werkzeugs (Zuschnitt mit Messer oder Bandsägen mit Staubabsaugung) und sorgfältiger Reinigung erfahrungsgemäß deutlich weniger Staub und Fasern frei als das Verarbeiten loser Flocken oder Schüttungen. Beim Zuschneiden mit – baustellentypischen – Kreissägen ist jedoch ebenfalls mit hohen Staubkonzentrationen zu rechnen. Fasergeometrie: Arbeitsplatzgrenzwert AGW (früher: MAK-Wert): Flammschutzmittel / BorateZellulose-Dämmstoffe enthalten derzeit oft noch Borsäure als Flammschutzmittel. Borsäure ist als reproduktionstoxisch Kategorie 1B (H360FD) eingestuft und in der REACH-Kandidatenliste für besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) aufgeführt. Die heute verwendeten Mengen in Zellulose-Dämmstoffen sind inzwischen geringer als früher und liegen i.d.R. unter 5,5 % (spezifische Konzentrationsgrenze für die Kennzeichnungspflicht von Gemischen). Da Borsäure allerdings zu den SVHC gehört, besteht bereits ab 0,1% eine Deklarationspflicht für Gemische und Erzeugnisse. Im Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen(BNB) / Kriterium 1.1.6 (Risiken für die lokale Umwelt) ist Borsäure >0,1% in organischen Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen bereits ab Qualitätsniveau 2 (= niedrigstes Bewertungsniveau) ausgeschlossen. Einige Hersteller verwenden inzwischen Ammoniumphosphat als alternatives Flammschutzmittel. | |
Umweltrelevante InformationenWassergefährdungWGK 1 (schwach wassergefährdende Stoffe) durch Borsalz |
Nutzung |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiken bei bestimmungsgemäßer NutzungSchadstoffabgabe / Emissionen in den InnenraumEingebaute Zellulose-Dämmstoffe stehen einsatzbedingt nicht in Kontakt zum Innenraum. Innenraumbelastungen durch Feinstäube sind daher bei ordnungsgemäßem dichtem Einbau in der Nutzungsphase nicht zu erwarten. Schadstoffabgabe / Emissionen in den AußenraumZellulose-Dämmstoffe stehen einsatzbedingt bei ordnungsgemäßem Einbau in der Nutzungsphase nicht in Kontakt zum Außenraum. | |
Umwelt- und Gesundheitsrisiken im SchadensfallBrandfallRauchgasentwicklung wie bei Papier WassereinwirkungGefahr des Ausschwemmens von Borsalzen (WGK 1) durch Löschwasser | |
Beständigkeit NutzungszustandUnter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“. | |
Nachnutzung |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiko RückbauLose Zelluloseflocken müssen beim Ausbau abgesaugt werden, um die Staubbelastung zu minimieren. Zellulose-Dämmstoffe enthalten derzeit oft noch Borsäure als Flammschutzmittel. Borsäure ist als reproduktionstoxisch Kategorie 1B (H360FD) eingestuft und in der REACH-Kandidatenliste für besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) aufgeführt. Die heute verwendeten Mengen in Zellulose-Dämmstoffen sind inzwischen geringer als früher und liegen i.d.R. unter 5,5 % (spezifische Konzentrationsgrenze für die Kennzeichnungspflicht von Gemischen). Da Borsäure allerdings zu den SVHC gehört, besteht bereits ab 0,1% eine Deklarationspflicht für Gemische und Erzeugnisse. | ||||
WiederverwendungSortenrein abgesaugte Zelluloseflocken können im Prinzip in gleicher Funktion wiederverwendet werden. | ||||
Stoffliche Verwertung→ auch Lexikon / Verwertung | ||||
Energetische VerwertungIst eine stoffliche Verwertung nicht möglich, müssen Zellulose-Dämmstoffe der energetischen Verwertung zugeführt werden. | ||||
Beseitigung / Verhalten auf der DeponieEine Deponierung von Zellulose-Dämmstoffen ist seit dem 01.05.2005 ohne thermische / energetische Vorbehandlung nicht mehr möglich. | ||||
EAK-Abfallschlüssel
siehe auch Lexikon / Abfallschlüssel | ||||