Produktgruppeninformation |
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Referenz | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
BegriffsdefinitionBodenbeläge lassen sich nach verschiedenen Merkmalen einteilen. Dabei kann z. B. eine Einteilung nach
vorgenommen werden. Die hier gewählte Einteilung orientiert sich an den in der Fachliteratur und der Bodenbelagsindustrie üblichen Bezeichnungen. Produktgruppen von Bodenbelägen
Marktsituation in Deutschland (2011)
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Anwendungsbereiche (Besonderheiten)Für die Einteilung von Bodenbelägen in Anwendungsbereiche gibt es verschiedene Systeme. Elastische Bodenbeläge und Laminatböden können nach DIN EN 685 in Beanspruchungsklassen unterteilt werden. Bei der Erstellung der Beanspruchungsklassen werden Anwendungsbereiche nach der Beanspruchung unterschieden. Für jede Beanspruchungsklasse sind in DIN EN 685 Raumbeispiele angegeben (z.B. Gewerbebereich normale Beanspruchung: Klassenzimmer, Einzelbüros, Hotels, Boutiquen). Erfüllt ein Produkte die Anforderungen für eine Beanspruchungsklasse, so darf es entsprechend gekennzeichnet werden.
Textile Bodenbeläge können gemäß DIN 66095 geprüft werden. Dabei wird der Strapazier- und der Komfortwert mit dem Teppich-Siegel der europäischen Teppichgemeinschaft (ETG) beschrieben. Die Anwendungsbereiche werden durch den Strapazierwert vorgegeben. Zu jedem Strapazierwert sind Raumbeispiele angegeben (z.B. Strapazierwert stark: Wartezimmer, Büroräume, Hotelhallen, Theater, Kino, Kindergärten, Schulen). Erfüllt ein Produkt die Anforderungen für einen Strapazierwert, so darf es entsprechend gekennzeichnet werden.
Für Bodenbeläge aus Holz existiert kein vergleichbares Beurteilungssystem. Die Eignung für einen Anwendungsbereich muss von Fall zu Fall abgeklärt werden. Durch die DIN EN 685 "Elastische, textile und Laminat-Bodenbeläge - Klassifizierung" (aktuelle Ausgabe:2007-11) lassen sich diese drei Bodenbelagsgruppen nach ihren Verwendungsbereichen vergleichen. In Vorbereitung ist die DIN EN 1470, Ausgabe:2008-09, " Textile Bodenbeläge - Einstufung von Nadelvlies-Bodenbelägen, ausgenommen Polvlies-Bodenbeläge"; Deutsche Fassung EN 1470:2008. Informationen zu den Begriffen Nadelvlies und Polvlies findet man im Baunetz Wissen Boden | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle Marktdaten: Online-Quelle (zuletzt abgerufen am 04.09.2014) zitiert nach "Der Bodenbelagsmarkt in Deutschland, Österreich und der Schweiz bis 2013. Absatz und Distributionswege". 2012, SN-Fachpresse Verlag. |
Risikobetrachtung Lebenszyklusphasen |
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Planungs- und Ausschreibungshilfen |
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Umweltdeklarationen |
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Bewertungssystem |
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Technisches |
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Literaturtipps |
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Rohstoffe / Ausgangsstoffe |
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HauptbestandteileDie Bestandteile lassen sich in folgende Gruppen einteilen:
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Herstellung |
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HerstellungsprozessDie Herstellung von Bodenbelägen ist relativ einfach. Sie besteht in den meisten Fällen nur aus der Verarbeitung der einzelnen Rohstoffe zum fertigen Produkt und ist in der Regel mit keinen besonderen Risiken verbunden. Diese Risiken bestehen bei der Herstellung der Rohstoffe (Kunststoffen, Kunstharzen, Kunstfasern) in Großanlagen der chemischen Industrie. Einige Prozesse sind unter Polyethylen, Polypropylen, Elastomere, Polyester, Polyvinylchlorid und Formaldehydharze kurz beschrieben. Die Herstellung und Verarbeitung von Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen (Holz, Papier, Linoleum, Naturlatex, Naturfasern) ist in der Regel mit keinen besonderen Risiken verbunden. Die meisten Füllstoffe sind bei der Herstellung verhältnismäßig unproblematisch. Es handelt sich um Gesteinsmehle wie Kaolin und Kreide sowie Holz- und Korkmehl. Die Herstellung umfasst im Wesentlichen einfache mechanische Prozesse (z. B. Mahlen, Reinigen) und Transporte. Etwas aufwendiger ist die Herstellung von speziellen Füllstoffen wie Aluminiumhydroxid (Flammschutz) und Ruß (Leitfähigkeit). Über die Herstellung der Vielzahl von Hilfsstoffen sind keine allgemein gültigen Aussagen möglich. Die Anzahl von möglichen Substanzen ist außerordentlich groß. Von sehr harmlosen bis zu sehr toxischen Verbindungen wie Bleisikkativen oder Bioziden ist alles möglich. Was schließlich verwendet wird, ist in den meisten Fällen sehr produktgruppen- und produktspezifisch. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Umweltindikatoren / HerstellungEinheitliche Werte zu Umweltindikatoren in WECOBIS soll zukünftig ausschließlich die Datenbank Ökobau.dat des Informationsportals Nachhaltiges Bauen des BMI liefern. Die Ökobau.dat stellt Umweltprofile für Bauprodukte bereit, die als erforderliche Datengrundlage für die Lebenszyklusanalyse eingesetzt werden. Für Bauprodukte gibt es Herstellungs- und End-of-Live- Datensätze. Da in der Herstellung von Bauprodukten ein großer Anteil der verursachten Umweltbelastungen auf den Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern zurückzuführen ist, stellt die Graue Energie (kumulierter Primärenergieaufwand nicht erneuerbar) dafür einen guten Indikator dar. Im Kapitel Energieaufwand finden sich ggf. allgemeine Informationen zum Thema, die die Produktgruppe prägen. EnergieaufwandEin quantitatives Maß für den Verbrauch an fossilen Rohstoffen ist der kumulierte Primärenergieaufwand über alle Prozessketten vom Rohstoffabbau bis zum verkaufsfertigen Produkt ab Fabriktor. Neben der Rohstoffintensität ist der Primärenergieaufwand auch ein grober Indikator für alle mit dem Energieverbrauch verbundenen Umweltbelastungen wie Kohlendioxid-, Stickoxid- und andere energieträgerbedingte Luftbelastungen. Diese mit den Energieträgern verbundenen Umweltbelastungen werden pauschal mit dem Heizwert, bzw. der potentiell nutzbaren Energie der Primärenergieträger berechnet. Mit dem Primärenergieaufwand werden keine speziellen Schadstoffemissionen erfasst. Auch Lösemittelemissionen werden mit dem Primärenergieaufwand kaum berücksichtigt. In der Tabelle sind die berechneten Primärenergiewerte für sämtliche Produktgruppen in MJ/kg und MJ/m² angegeben. Die Werte für die Rohstoffe beziehen sich auf die Bandbreiten der Zusammensetzung innerhalb der Produktgruppen (vgl. Rohstoffe). Der kumulierte Primärenergieaufwand gibt in einer ersten Näherung die Umweltrelevanz der Herstellung einer Produktgruppe wieder.
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Verarbeitung |
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Technische Hinweise / VerarbeitungsempfehlungenBefestigungsartenJe nach Produktgruppe bestehen verschiedene Möglichkeiten der Verlegung auf dem Untergrund. Verlegearten mit geringer Umweltbelastung sind die lose Verlegung (z. T. mit Fixierung durch doppelseitiges Klebeband) und mechanische Befestigungsarten (Nageln, Schrauben, Verspannen). Eine andere Art der Befestigung erfolgt durch die Verlegung spezieller Matten, die den Bodenbelag über einen Klettverschluss fixieren. Auch die schwimmende Verlegung ist mit geringer Umweltbelastung verbunden. Die einzelnen Bodenbelagselemente werden auf eine Schaumstofffolie oder andere trittschalldämmende Unterlagen nur durch Hinzugabe von Klebstoff in Nut und Feder an den Seiten miteinander verleimt. Eine Befestigung mit dem Untergrund erfolgt nicht. Eine weitere Möglichkeit der schwimmenden Verlegung ist die Verwendung eines Bügelsystems, wobei die Bodenbelagselemente über einen Metallbügel und eine Nut an der Unterseite miteinander verbunden werden. Bei der vollflächigen Verklebung wird der Bodenbelag auf der ganzen Fläche mit Klebstoff auf dem Untergrund befestigt. Für alle Klebearbeiten stehen verschiedene Arten von Klebstoffen zur Verfügung. Die ökologisch günstigste Variante ist die Verklebung durch Dispersions-Klebstoffe. Bei diesen ist das Bindemittel in Wasser dispergiert. Lösemittelfreie Produkte (0 % Lösemittel) sind Stand der Technik. Im Regelfall sollten Dispersions-Klebstoffe mit GISCODE D1 bzw. EMICODE EC1 verwendet werden. Weitere Klebstoffarten sind Lösemittel-Klebstoffe (30 bis 85 % Lösemittel) und Polyurethan-Klebstoffe (in der Regel 0 bis 10 % Lösemittel). Bei beiden sind arbeitshygienische Risiken durch die Lösemittel möglich, bei den Polyurethan-Klebstoffen zusätzlich durch weitere Bestandteile. Sie sollten nur in Ausnahmefällen verwendet werden. Vor dem Aufbringen des Klebstoffes ist der Untergrund zu prüfen. Bei porösen, stark saugenden oder schlecht haftenden Untergründen muss der Untergrund entsprechend vorbehandelt werden (Haftgrundierung, Spachtelung). Auch bei diesen Arbeiten können i. d. R. lösemittelfreie Produkte verwendet werden. OberflächenbehandlungenVerschiedene Produktgruppen werden vor der Auslieferung zum Schutz mit einer Oberflächenbehandlung (nicht immer erforderlich) versehen. Diese ist i. d. R. systembedingt vorgegeben. Anders verhält es sich bei den Bodenbelägen aus Holz, wo der Verbraucher die Möglichkeit hat, die Art der Oberflächenbehandlung zu bestimmen. Die Umweltbelastung von Oberflächenbehandlungen von Holzböden kann mit der BZ-Methode beurteilt werden. Diese wurde in der Meinung, mit der Ökobilanzmethode den Anstrichstoffen nicht gerecht zu werden und zuwenig Daten zur Verfügung zu haben, in der Schweiz Mitte der Neunzigerjahre entwickelt, um Farben und Lacke gesamtheitlich und ökologisch zu bewerten (vgl. Farben, Lacke, Lasuren). Daraus ist die Umweltbelastungszahl, der BZ-Indikator entstanden, der Herstellung und Verarbeitung im Rahmen eines, nur auf Anstrichstoffe anwendbaren Bewertungssystems, berücksichtigt. Die Methode basiert auf der Stoff- und Energiebilanzierung. Weitere Informationen zu Risiken und Schutzmaßnahmen → Stoff-/Produktgruppen GISBAU sowie die TRGS 610 (Ersatzstoffe für stark lösemittelhaltige Vorstriche und Ersatzverfahren und Klebstoffe für den Bodenbereich). | |
Arbeitshygienische RisikenAllgemeinesBei der Verarbeitung von Bodenbelägen bestehen unter Umständen arbeitshygienische Risiken durch Klebstoffe für die Verlegung, bei Bodenbelägen aus Holz zusätzlich durch Sägen und Schleifen Holzstaub und bauseitige Oberflächenbehandlungen. Durch das Verschweißen der Verlegeschnüre können Monomere der Bindemittel freigesetzt werden. Durch Wechselwirkung mit den Rückseitenbeschichtungen und den Klebern können Stoffe aus den Weichmachern, wie Ethylhexanol freigesetzt werden. Beim Trocknen von Linoleumböden können höhere Aldehyde wie Hexanal freigesetzt werden. | |
Nutzung |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiken bei bestimmungsgemäßer NutzungSchadstoffabgabe / Emissionen in den InnenraumIn der Nutzungsphase werden alle umweltgefährdenden Stoffe, die in Bodenbelägen enthalten sind oder sich bilden können und durch Versprödung, Diffusion, Auswaschung (Elution), Abrasion (Abrieb, Abtrag) oder bei der Renovierung (z. B. durch Schleifen) in die Umwelt gelangen können, angegeben. Als umweltgefährdend gelten alle Stoffe, die nicht chemisch gebunden im fertigen Produkt vorliegen und als reine Stoffe (unabhängig von der Konzentration) nach EU-Gefahrstoffverordnung kennzeichnungspflichtig sind. Mögliche Hilfsstoffe mit Umweltrelevanz sind schwermetallhaltige Trocknungsstoffe (Sikkative), Stabilisatoren, Flammschutzmittel, Weichmacher und Biozide. Dabei bestehen große Unterschiede zwischen den verschiedenen Produktgruppen und Produkten. Über die Austretenswahrscheinlichkeit eines umweltgefährdenden Stoffes aus einem Bodenbelag lassen sich grundsätzlich keine genauen Angaben machen. Wenn immer möglich, sollte das Vermeidungsprinzip angewendet werden. | |
Beständigkeit NutzungszustandZwischen den verschiedenen Produktgruppen bestehen größere Unterschiede. Bodenbeläge aus Holz, Laminat und Linoleum sind empfindlich gegen Feuchtigkeit. Teppichbodenbeläge sind schmutzempfindlicher als die meisten anderen Bodenbeläge und haben in der Regel eine kürzere Lebensdauer. Bei den Bodenbelägen aus Kunststoffen lässt sich die Beständigkeit durch den Einsatz bestimmter Hilfsstoffe gezielt beeinflussen. Unter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“. | |
InstandhaltungAllen Produktgruppen gemeinsam ist, dass durch zweckmäßig geplante Schmutzschleusen der Reinigungsaufwand beträchtlich reduziert werden kann. Die Unterhaltsreinigung ist i. d. R. einfach und wenig umweltbelastend (Feuchtwischen, Nasswischen, Trockensaugen, Bürstsaugen). Bei der Grundreinigung bestehen größere Unterschiede. Laminat- und Gummi-Bodenbeläge benötigen keine Grundreinigung. Bei den Teppich-Bodenbelägen ist sie verhältnismäßig wenig umweltbelastend (Shampoonieren, Trockenshampoonieren, Trockenpulverreinigen, Sprühextraktion). Bei Linoleum, Polyolefin und PVC ist die periodische Grundbehandlung (Pflege) aufwendig und vergleichsweise umweltbelastend. Systeme wie die Sprayreinigung oder die Wischpflege sind der Beschichtung mit Acryl-Dispersionen vorzuziehen. Außer bei Bodenbelägen aus Holz kann die Oberfläche nicht durch Schleifen und eine neue Oberflächenbehandlung erneuert werden. Kleine Schäden in der Oberfläche können bei Laminat-, Linoleum-, und Polyolefinböden mit entsprechenden Reparaturmaßen ausgebessert werden. | |
Nachnutzung |
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Stoffliche VerwertungDie stoffliche Verwertung von alten Bodenbelägen ist vom Vorhandensein einer Rücknahmelogistik und geeigneten Anlagen zur Verarbeitung der Altmaterialien abhängig. Voraussetzung dazu ist zudem ein einfacher Ausbau, der bei einer vollflächigen Verklebung allerdings in der Regel außerordentlich aufwändig ist. Aus ökonomischer Sicht lohnt sich die stoffliche Verwertung nicht. Die Kosten für den separaten Ausbau, für das Konditionieren und für den Transport sind im Vergleich zu den üblichen Entsorgungskosten verhältnismäßig hoch. | |
Energetische VerwertungAlte Bodenbeläge lassen sich in dafür zugelassenen Anlagen energetisch verwerten. Dabei können problematische Rückstände entstehen, die deponiert werden müssen. Auf Grund des Energiegewinnes und der in der Regel geringen Menge an problematischen Rückständen ist die Verbrennung von Bodenbelägen unproblematisch und der sinnvollste Entsorgungsweg. | |
Beseitigung / Verhalten auf der DeponieBodenbeläge sind keine besonders überwachungsbedürftigen Abfälle. Seit 1. Juni 2005 dürfen Bodenbeläge aus organischen Rohstoffen nach der TA-Siedlungsabfall nicht mehr abgelagert werden. | |