Infoblatt Tropenholz

Produktgruppeninformation

Unter Tropenholz wird vorwiegend das Kernholz tropischer Laubholzarten verstanden. Viele tropische Hölzer zeichnen sich durch vorteilhafte mechanische Eigenschaften infolge des sogenannten Wechseldrehwuchses und durch höhere Dauerhaftigkeit infolge eines sehr hohen Kernholzgehalts aus. Oftmals werden Farbe oder Maserung als ansprechend empfunden (Edelholz). Die Struktur von Tropenhölzern ist aufgrund des konstanteren Klimas in den Tropen gleichmäßiger als die von Jahrringen geprägte Struktur von Hölzern aus den gemäßigten Breiten.

Naturwissenschaftlich betrachtet sind die Tropischen Regenwälder eine bestimmte Waldformation am Äquatorgürtel, bestockt mit immergrünen, teils periodisch Laub abwerfenden Bäumen. Sie erstrecken sich in einem tausende km breiten Gürtel zwischen den beiden Wendekreisen (23,5° nördlicher und südlicher Breite) rund um den Äquator. Innerhalb der Tropen gibt es verschiedene Vegetationszonen, die nach der Anzahl der ariden (trockenen) und humiden (feuchten) Monate im Jahr differenziert werden. So ist der tropische Regenwald mit 12 bis 9½ humiden Monaten definiert, die Feuchtsavanne mit 9½ bis 7 humiden Monaten im Jahr. Die immerfeuchten Tropen befinden sich in Äquatornähe.

Tropenwälder wachsen in Mittel- und Südamerika, Afrika, Südasien und auf den pazifischen Inseln bis hin nach Nordaustralien. Bei einer so weiten geographischen Verbreitung ergeben sich durch Klima, Boden, Höhe über NN und Wasserhaushalt große Unterschiede, die zu einer groben Trennung in Trockenwälder (Sahel, Savanne) und tropische Regenwälder führen.

Tropische Wälder benötigen Lufttemperaturen von 15 - 35° C (Schnitt 25° C), Bodentemperaturen von 23 - 30° C (in 1 m Tiefe), vollständige Frostfreiheit und nicht zuletzt hohe Niederschläge zwischen 3000 und 7000 mm pro Jahr. (Mitteleuropa 600 - 850 mm/a). Ferner herrscht eine intensive Sonneneinstrahlung und sehr hohe Luftfeuchtigkeit von 90 % im Schnitt. Durch die Sonneneinstrahlung verdunstet ¼ des Regens sofort von der Blattoberfläche. Weitere 50 % werden von der Pflanzenmasse aufgenommen und wieder aktiv (transpiriert) abgegeben, sodass nur ¼ der Niederschläge im Boden abfließt. So gehen große Mengen des Regenwassers mehrmals über dem Wald nieder.

Über die Hälfte der Regenwälder sind in 3 Ländern zu finden:

Brasilien 33 %
Zaire 10 %
Indonesien 10 %

Artenvielfalt und Genetisches Potential

Die Entwicklung des gesamten Lebens in den Urwäldern am Äquator ist weder durch Eiszeiten noch durch Landsenkungen mit Überflutungen gestört worden, sodass sich Pflanzen- und Tiere über Millionen Jahre zu einer Artenvielfalt entwickeln konnte wie sonst nirgendwo auf der Erde. Nach Schätzungen sind auf 5000 ha (50 km²) 1500 Arten Blütenpflanzen, 750 Baumarten, 125 Säugetier-, 400 Vogel-, 160 Kriechtier-, und 150 Schmetterlingsarten vorhanden, sowie 42000 Insektenarten/ha. Die Menge der Pilze ist immer noch unerforscht.

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Arten sind oft sehr ausgeprägt. Dazu kommt, dass auch große Unterschiede zwischen den Vertretern der gleichen Art auftreten. Dies ist als Genreserve von unschätzbarem Wert und erschwert andererseits stark die Holzgewinnung, die Bewirtschaftung und Nutzung.

Boden

Die einzigartige Vegetation täuscht jedoch eine Fruchtbarkeit der Böden vor. Die Böden sind in der Regel flachgründig und extrem nährstoffarm. Im Gegensatz zu den Wäldern unserer Breiten, in denen viele organische Substanzen in der dicken Laub- und Humusschicht des Bodens gebunden sind, wird in den Tropen abgestorbenes organisches Material sofort mineralisiert und in die lebenden Organismen eingebaut. So bildet sich im Tropenwald nur eine geringe Humusschicht von 30 - 50 cm aus, die extrem stark durchwurzelt ist und in der alle Umsetzungsprozesse sehr schnell ablaufen.

Dies macht ihn sehr empfindlich gegenüber Abholzung, Nährstoffentzug, Verdichtung, Abbrennen, Auswaschung, Erosion oder anderen Eingriffen, die den Boden bloßlegen. Durch die starken Regenfälle ist die Gefahr der Erosion besonders stark. Der Boden wird aus den abgeholzten Waldgebieten in die Flüsse und ins Meer gespült. Die Böden weisen einen geringen Vorrat an pflanzenverfügbaren Nährstoffen auf. Während in den Wäldern der gemäßigten Zonen der weitaus überwiegende Teil der Nährstoffe im Boden gespeichert ist, befinden sich diese in den tropischen Feuchtwäldern fast nur in der lebenden Biomasse, vor allem den Bäumen. Eingriffe in diese Biomasse bedeuten deshalb immer auch direkte Eingriffe in den Nährstoffhaushalt und die Nährstoffkreisläufe des Waldsystems. Absterbende Pflanzenteile werden innerhalb von 9 Monaten vollständig zersetzt.

Der Tropenwald ist einer der großen Kohlenstoffspeicher dieser Erde. Mit Hilfe des Sonnenlichts wird das atmosphärische Kohlenstoffdioxid gebunden und Sauerstoff erzeugt. Die vom Amazonasbecken geführte Süßwassermenge stellt 1/5 des gesamten Süßwassers der Erde dar.

Tropenwaldvernichtung

Die Tropischen Regenwälder sind vor ca. 60 Mio. Jahren entstanden und nehmen heute gut 14 % der Fläche der Erde und 52 % ihrer Waldfläche ein. Weltweit wurden in den vergangenen 30 Jahren über 40 % dieser tropischen Regenwälder vernichtet.

Landfläche der Erde insgesamt 12.800 Mio. ha
davon Waldfläche 3.400 Mio. ha
davon Tropenwaldfläche 1.800 Mio. ha

Der jährliche Verlust durch Abholzung beträgt etwa 13 Mio. ha, aber die Nettorate des Waldverlustes geht langsam zurück durch Neuanpflanzung und natürlicher Expansion bestehender Wälder.

Von 1990 bis 2000 betrug der Nettoverlust 8,9 Mio. ha/a, von 2000 bis 2010 ging er auf 5,2 Mio. ha/a zurück.

Dies entspricht einem täglichen Nettoverlust von 143 km 2. Die Abholzrate in den Primärwäldern beträgt etwa 6 Mio. ha/a, bei den Plantagenwäldern sind es 2,8 Mio. ha/a.

Auf der einen Seite verlieren 37 Staaten oder Territorien mehr als 1 % ihrer Waldfläche pro Jahr (2000-2005), während 20 Staaten Zuwächse von mehr als 1 % pro Jahr verzeichnen auf Grund von natürlicher Waldausbreitung und Wiederaufforstung.

Quelle: FAO Forest Resources Assessment (2005)

Hauptursachen des Regenwaldverlustes

Gewinnung von Agrarflächen, Viehwirtschaft 86 - 94 %
Holzeinschlag 2 - 10 %
Bergbau und Energieprojekte (Staudämme)
Infrastrukturmaßnahmen (Straßen)
 2 %

Dabei ist die Gewichtung der einzelnen Faktoren regional von Land zu Land sehr unterschiedlich.

Nach FAO (2010) sind die zehn Länder mit dem größten jährlichen Nettoverlust an Waldfläche (2005-2010):

Land jährliche Änderung
[1.000 ha/a]
Brasilien - 2.194
Australien -924
Indonesien - 685
Nigeria - 410
Tansania - 403
Kongo - 319
Myanmar -310
Bolivia -308
Venezuela - 288
Argentinien -240
 Gesamt - 6081

Selektive Holznutzung

Nach der heute üblichen selektiven Nutzung werden nur bestimmte Baumarten mit bestimmtem Mindestdurchmesser entnommen, wobei ihre Verteilung in einer sogenannten Bestockungskarte des Konzessionsgebiets (z.B. 120.000 ha) eingetragen wird. Genutzt werden dann z. B. in Afrika 7 % des Baumbestandes. Teilweise werden Nachpflanzungen zur Auflage gemacht. Nach 15 - 40 Jahren darf nach den gängigen Verträgen mit den jeweiligen Regierungen die nächste Entnahme erfolgen. Bei einer Entnahme von 5 - 10 % der Bäume durch selektiven Holzeinschlag werden 50 - 60 % aller Bäume pro ha beschädigt oder zerstört. Der Regenwald ist nach dem Holzeinschlag nicht mehr dasselbe Ökosystem wie vorher. Nach WWF werden durch selektiven Holzeinschlag in West- und Zentralafrika pro Jahr 600.000 ha Regenwald erschlossen. Über die Transportwege besteht dann für Siedler leicht die Möglichkeit in die Wälder einzudringen und mit der Brandrodung für die Nutzbarmachung des Bodens zu beginnen.

Hinweise für die ökologische Produktauswahl

Ersatz für Tropenholz

Die am häufigsten zum Kauf angebotenen tropischen Hölzer sind in der folgenden Liste mit ihrem Einsatzbereich genannt. Einheimische Hölzer, die mindestens genausogut für die jeweilige Verwendung geeignet sind, sind in der rechten Spalte aufgeführt:

Tropenholz: Einsatzbereich: heimische Alternativen:
Basralocus, Bankirai, Bilinga, Bongossi, Makkaser, Kapur Brücken-, Wasser- und Belagholz
z.B. im Deichbau, für Spundwände zur Uferbefästigung
Eiche, Lärche, Robinie, Ulme
Agba, Alerce, Cedro, Makoré für Außenverkleidungen z.B. Schindeln, Fensterläden, Pergola Lärche, Robinie, Thuja, Zeder
Afromosia, Brasilkiefer, Basralocus, Cedro, Cordia, Kahja, Padouk, Sipo, Teak chemisch wiederstandsfähige Hölzer z.B. Schiffdecks, seewasser- und chemiefeste Behälter Eiche, Steineiche, Robinie, Ulme
Afzelia, Agba, Brasilkiefer, Cerejeira, Cordia, Framiré, Koto, Lauan, Limba, Makoré, Maranti, Movingui, Niangon, Sapelli, Sipo, Teak, Wengé Bautischlerei
Fenster, Türen, Treppen, Möbel
Douglasie, Eiche, Esche, Fichte, Kifeder, Lärche, Roteiche, Ulme, Tanne
Abachi, Faro, Limba, Muirantigna, Ramin Heimwerkerartikel
Leisten, Bretter
Birne, Birke, Erle, Fichte, Kiefer, Linde, Tanne
Abachi Sauna Pappel
Bongossi, Doussie, Iroko, Teak, Wengé Tisch- und Arbeitsplatten Ahorn, Birne, Buche, Eiche, Esche, Hainbuche
Kokrodus, Mersawa, Ozouga, Wengé Fußböden und Parkett Buche, Eiche, Esche, Kiefer, Lärche, Robinie, Ulme
Teak, Framiré Kleinwaren
Frühstücksbretter, Serviettenringe, Schreibtischgarnituren, Bürstenrücken, Besteckgriff
holzfreie Materiealien
z.B.aus  Keramik
Afzelia, Basralocus, Framiré, Greenheart, Iroko, Limba, Makoré, Teak Außenraum
Parkbänke, Zäune Gartenmöbel, Tore
Hainbuche, Eiche, Fichte, Kiefer, Robinie
Bilinga, Cerejeira, Padouk, Pockholz, Ramin, Sapelli, Sipo, Teak, Wengé Schnitzerei, Kunst Ahorn, Birke, Birne, Hainbuche, Douglasie, Roteiche, ERle, Esche, Roßkastanie, Lärche, Linde, Nußbaum, Robinie, Ulme
Abachi, Afzelia, Cerejeira, Framiré, Greenheart, Iroko, Limba, Makoré, Padouk, Ramin, Sapelli, Sipo, Teak, Wengé Möbel, Möbelfurniere Ahorn, Birke, Rotbuche, Douglasie, Eiche, Erle, esche, Fichte, Kiefer, Lärche, Kirsche, Linde, Nußbaum, Pappel, Robinie, Ulme

 Quelle: Oroverde.de

 In Zukunft lassen sich vielleicht verstärkt thermisch vorbehandelte Hölzer verwenden, deren Dauerhaftigkeit damit deutlich verbessert werden kann. Zusammen mit der vorherigen Tränkung mit Stoffen aus nachwachsenden Rohstoffe sind möglicherweise Hölzer, die ohne Behandlung nicht ausreichend dauerhaft für den Außenraum sind, vielleicht auch im dort verwendbar.

Zertifizierung

Es wird angestrebt, die Einfuhr und Verwendung von Tropenholz zuzulassen, wenn nachgewiesen wird, dass das Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt. Es gibt verschiedene Zielrichtungen in der Diskussion um die Etikettierung und Kennzeichnung von Tropenholz. Zum einen will man den Tropenwald vor weiterer Zerstörung schützen, zum anderen will man das Holz aus dem Tropenwald besser verkaufen bzw. den Marktbedürfnissen anpassen, um den Ländern mit Tropenholzvorkommen, die Einnahmequellen zu ermöglichen und den Wert des Holzes damit auch anzuerkennen. Damit könnte man vielleicht den Bestand der Tropenwälder besser ermöglichen, da man zusätzliche Einnahmequellen ermöglicht. Das Hauptproblem liegt darin zu definieren, was denn eigentlich nachhaltige Forstwirtschaft in den tropischen Wäldern bedeutet, und wie man das Prinzip der Nachhaltigkeit vor Ort in der Praxis überprüfen kann. Verschiedene Initiativen wurden gegründet, die sich letztendlich nicht durchgesetzt haben.

Die Umweltverbände BUND, Greenpeace, NABU, Robin Wood und WWF halten derzeit das FSC-Gütesiegel  des 1993 gegründeten Forest Stewardship Council (Welt-Forst-Rat) für das Zertifikat, das eine naturnahe Waldnutzung europa- und weltweit garantiert. Als alternatives Zertifizierungssystem für nachhaltiges Waldbewirtschaftung extistiert PEFC.

Plantagenholz

Weltweit stammen Tropenhölzer nur zu einem geringen Teil aus Plantagen (laut FAO weniger als 1%). Teak, der Gummibaum und Eukalyptus sind die einzigen Hölzer, deren Lebensbedingungen ausreichend bekannt sind und bei denen sich daher gewisse Erfolge bei der Nutzung auf Plantagen einstellen können.

Seit 1856 wird Teak in Burma in Plantagen angebaut, seit 1887 auf Java in Forstkulturen. Seit den 50 er Jahren wird Teak auch im afrikanischen Togo und Kenia angebaut und kommt heute in den Handel. Plantagenteak ist nach 60-80 Jahren mit einer Kronenhöhe von bis zu 40 m und astfreien Längen von 8-10 m mit einem Durchmesser von 50-70 cm erntefähig (99,0 % des Teaks kommt nicht aus Plantagen). Die Resistenz von Plantagenteak ist geringer, da das natürliche widerstandsfördernde Umfeld fehlt. In der europäischen Norm 350-2 ist eine Herabstufung der Resistenzklasse von tropischen Hölzern aus Plantagenwirtschaft verankert.

Außer Teak konnte nur der Gummibaum kultiviert werden, dessen Holz nach 25-30 jähriger Gewinnung von Latex (Kautschuk) als Rubberwood auf den Markt kommt. Gummibäume können sich zwei Generationen lang auf ehemaligen Primärwäldern halten. Einmal gefällt ist das Holz bläueempfindlich und muss sofort mit Pestiziden behandelt werden.

Eukalyptus ist in Australien beheimatet und wurde auch in Portugal und Indien angepflanzt. Der Eukalyptusbaum entzieht dem Boden viel Wasser und bildet keinen Humus. Zum anderen finden giftige Ölabsonderungen in den Boden statt. Als Folge stellten sich Absenkungen des Grundwasserspiegels (Portugal) bzw. eine Austrocknung von Flüssen, Teichen und Quellen in Indien ein.

1969 wurden in Gabun 35000 ha Okoumé-Plantagen eingerichtet, die etwa 50 Jahre später genutzt werden können.

Die darüber hinaus gesammelten Erfahrungen mit Monokulturen in Tropenregionen fallen durchweg negativ aus. Sie sind grundsätzlich anfälliger für Schädlinge und erfordern daher einen hohen Pestizideinsatz. Es ist nur schwer überprüfbar, ob die Hölzer aus Plantagen oder Primärwäldern stammen. Der Importeur müsste also zum Nachweis, dass es sich um Plantagenholz handelt, gezwungen werden. Aufwendige Kontrollen müssten durchgeführt werden, um die Forderungen durchzusetzen.

Die Aufzucht von Teak ist die große Ausnahme. Da der Teakbaum eine Lichtbaumart ist, benötigt er in allen Lebensstadien, vor allem aber als Jungpflanze, volles Oberlicht. Dagegen ist das  Wiederaufforsten von Regenwäldern nach europäischem Muster fast unmöglich. Anpflanzungen nach einem Kahlschlag würden auf der dünnen Humusschicht eingehen, von der Sonne verbrannt oder vom nächsten Monsunregen weggeschwemmt werden.

Tropenholzarten

Die Tropischen Hölzer lassen sich nach ihren physikalischen Charakteristika und ihrem Verwendungszweck in 4 Hauptgruppen einteilen:

  1. sehr schwere und dauerhafte Hölzer für Bau- und Transportzwecke
    z.B. Bongossi, Bankirai, Basralocus, Greenhart, Balau, Keruing.
  2. Hölzer mittleren spezifischen Gewichts für Möbel- und Ausbau,
    z.B. Teak, Iroko, Afrormorsia, Mahagoni, Sipo, Macore, Meranti.
  3. Hölzer niedrigen spezifischen Gewichts von Standardqualität für das Tischlerhandwerk,
    Sperrholz z.B. Okoume, Limba, Ramin, Meranti.
  4. Spezialhölzer wie Ebenholz, Balsa (sehr leicht), Pockholz (sehr schwer und hart).

Eine Reihe von Tropenholzarten zeichnen sich im Gegensatz zu den einheimischen Holzarten durch eine höhere Resistenz gegen Schädlingsbefall oder Witterungseinflüsse aus. Mehr als die Hälfte der verwendeten Tropenhölzer sind in die Resistenzklassen 1-3 (Holzschutzmittel) eingestuft, während von den einheimischen Hölzern lediglich Robinie und Eiche in die Resistenzklasse 1 und 2 eingestuft werden (DIN 68364, DIN EN 350-2). Die Tropenhölzer aus Plantagenwirtschaft werden in der Resistenzklasse herabgestuft.

Durch den Einsatz von resistenteren Holzarten kann je nach Gefährdungsklasse auf einen vorbeugenden chemischen Holzschutz nach DIN 68800 verzichtet werden und die Gefährdungsklasse 0 erreicht, bei der auf den Einsatz chemischer Holzschutzmittel verzichtet werden kann.

Für Sperrholz  wird sehr viel Tropenholz hauptsächlich aus den Ländern Gabun, Zaire, Elfenbeinküste Indonesien eingesetzt, z. B Gabun, Limba, Makore, Caiba, Ayous. Einheimisches Sperrholz besteht aus Buche, Pappel, Birke, Fichte, Tanne, Esche, Eiche und wird nach Resistenzklasse und Einsatzzweck unterschiedlich klassifiziert.

Bei Stab- oder Stäbchensperrholz können die Deckfurniere häufig aus Tropenholz z. B. Gabun oder Limba bestehen.

Holzwirtschaftliche Nutzung des Tropenwaldes

Die Gesamtmenge der weltweit in den Wäldern akkumulierten Holzmasse wurde von der FAO für das Jahr 2010 auf etwa 527 Gigatonnen geschätzt. Jährlich werdenca. 3,4 Milliarden m³ Rohholz eingeschlagen, davon fast die Hälfte in den Ländern der Tropen. Ca. 50 % des globalen Holzaufkommens wird als Brennholz verwendet, hierbei haben vor allem die Länder der tropischen Zone den größten Anteil bei der energetischen Holznutzung. Im Vergleich dazu beträgt der Brennholzanteil in Westeuropa nur knapp ein Fünftel des Einschlags. Bei einem Holzeinschlag von ca. 1470 Mio. m³ in den Tropen werden dort ca. 83 % für die Energiegewinnung verwendet, und nur 17 % (252 Mio. m³) als Nutzholz. Davon werden ca. 28 % (71,4 Mio. m³) exportiert. Die weitaus meisten Tropenhölzer exportieren dabei Asien/Ozeanien mit ca. 77 %, Mittel- und Südamerika folgen mit ca. 12 % und auf Afrika entfallen 11 %.

Die Bundesrepublik importiert jährlich mit nur geringen Schwankungen ca. 2,1 Mio. m³ Tropenholz. Für die deutsche Holzversorgung sind sie von untergeordneter Bedeutung, da sie lediglich 2,6 % der gesamten Holzeinfuhren ausmachen. An den jährlich etwa zwei Millionen Kubikmetern Tropenholzimporte nach Deutschland hat Merbau einen Anteil von knapp einem Drittel und ist nach Teak das häufigste Tropenholz. Merbau dient vor allem für die Herstellung von Holzfußböden und den Einsatz als schweres Bauholz.

Anteile der einzelnen Produktgruppen:

Sperrholz 31,6 %
Holzfertigwaren 28,3 %
Schnittholz, Schwellen 18,2 %
Stammholz 7,9 %
Furniere 7,6 %
Sonstige Holzhalbwaren 6,4 %

Rechtliche Vorgaben

Liste geschützter Holzarten
http://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/themen/cites/Barrierefrei-holzliste_3.pdf

Liste der aktuellen Einfuhrverbote
http://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/themen/cites/Barrierefrei-Holzverbote-neu.pdf

Die EU-Artenschutzverordnung 338/97 unterscheidet in den Anhängen entsprechend der Gefährdung:

ANHANG A: Vom Aussterben bedrohte (WA 1-Arten) und ihnen gleichgestellte Arten
ANHANG B: Arten deren Bestand durch einen uneingeschränkten Handel gefährdet wäre
ANHANG C: Arten deren Bestand in bestimmten Ländern durch einen uneingeschränkten Handel gefährdet wäre
ANHANG D: Arten bei denen der Umfang der Gemeinschaftseinfuhren eine Beobachtung rechtfertigt.

Nach Ansicht der Bundesregierung sind Boykotte und Verwendungsbeschränkungen von Tropenholz nicht geeignet, um den Rückgang der Tropenwälder zu stoppen. Ziel des Übereinkommens ist, dass vom Jahr 2000 an nur noch Tropenholz aus nachhaltig und umweltfreundlich bewirtschafteten Wäldern in den internationalen Handel gelangt.

Tropische Hölzer können zwar uneingeschränkt bei baulichen Maßnahmen des Bundes verwendet werden (Mai 97); gleichwohl sind die für den Bund tätigen Bauverwaltungen gebeten worden, die Verwendung von Tropenholz einzuschränken und nur im unbedingt erforderlichen Maß vorzunehmen.

Quellen

Global Forest Ressources Assessment 2005. FAO Forestry Paper 147, Progress towards sustainable forest management, Food and Agriculture Organization of the United Nations, Rome, 2005

Global Forest Ressources Assessment 2010. FAO Forestry Paper 163, Main Report.

Amtsblatt der Europäischen Union, 09 Oktober 2007: Internationales Tropenholz-Übereinkommen von 2006

Gemeinschaft: EU-Artenschutzverordnung 338/97 vom 01.Juni 1997, Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, 1997, Köln

Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Gesamtwaldbericht der Bundesregierung 2001
(Zusammenführung von ehemaligem Tropenwaldbericht und nationalem Waldbericht)

Umweltstiftung WWF-Deutschland: Gütesiegel FSC: Der neue Weg zur Rettung der Wälder, 1999, Frankfurt

Wagenführ, R., Holzatlas, Fachbuchverlag Leipzig, Leipzig 2006, Hanser-Verlag, 816 S.

Mayrhofer,Otto: Vorsicht bei fremden Hölzern. Tropenholz. Verlegung von Exotenparkett, in Fachzeitschrift: Boden Wand Decke 54(2008) Nr.12, S.73

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