Produktgruppeninformation |
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Referenz | |
BegriffsdefinitionIn den vorliegenden Produktgruppen sind verschiedene gängige Glasarten mit ihren spezifischen Eigenschaften und Funktionen beschrieben, die der Markt in unterschiedlichen Kombinationsmöglichkeiten anbietet. Basisgläser in WECOBIS werden unterschieden nach der Art ihrer Herstellung im Anschluss zur Glasschmelze. Bis zur Glasschmelze besteht in der Herstellung kein wesentlicher Unterschied: Bei dem im Bauwesen verwendeten Glas handelt es sich zum Großteil um Kalk-Natronsilicat-Glas. | |
Wesentliche BestandteileKalk-Natronsilicat-Glas besteht aus den Rohstoffen Quarzsand, Soda, Kalkstein und Dolomit und zeichnet sich durch gute Lichtdurchlässigkeit und eine glatte, porenfreie Oberfläche aus. Die im Quarzsand meist vorhandenen Spuren an Eisenoxid bewirken die grüne Eigenfarbe der Gläser, welche vor allem bei Glasscheiben stärkerer Dicke bemerkbar wird. Durch Einsatz eines besonders eisenoxidarmen Quarzsandes ist es möglich, diese Grünfärbung nahezu aufzuheben. Glas hat dann so gut wie keine Eigenfarbe mehr und wird als eisenarmes oder extraweißes Glas bezeichnet. | |
CharakteristikGlas ist eine erstarrte, unterkühlte Flüssigkeit. Es hat keinen Schmelzpunkt, sondern geht bei Erwärmung kontinuierlich von einem festen Zustand in den plastisch-viskosen und später in den flüssigen Zustand über, ohne seine Struktur zu verändern. Transparenz Festigkeit Beständigkeit | |
Besonders wichtige Eigenschaft hinsichtlich Umwelt- und GesundheitsrelevanzGlas ist ein Baustoff, dessen Einsatz im Hochbau unverzichtbar ist. Die Verglasung einer Fassade versorgt den Innenraum mit Tageslicht und stellt die optische Verbindung zum Außenraum her. | |
Anwendungsbereiche (Besonderheiten)Kalk-Natronsilicat-Glas: Float-, Ornament-, Pressglas, Glasfaser, Dämmstoffe aus Glas | |
Scholz, Hiese: Baustoffkenntnis S. 118-121, 16. Auflage, Werner Verlag, Köln 2007. Zellweger, C. et al; Schadstoffemissionsverhalten von Baustoffen. Methodik und Resultate; 1995; Bundesamt für Energiewirtschaft; Zürich |
Risikobetrachtung Lebenszyklusphasen |
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Planungs- und Ausschreibungshilfen |
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Umweltdeklarationen |
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Referenz | |
Referenz | |
Bewertungssystem |
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Technisches |
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Technische Daten
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Baustoffklasse nach DIN 4102-1A1 – Nicht brennbar Euroklasse nach DIN EN 13501-1A1 – Nicht brennbar FärbungEs wird differenziert nach durchsichtigem und durchscheinendem Glas. BeständigkeitEs besteht eine Beständigkeit von Glas gegenüber fast allen Chemikalien. Der Widerstand von Glas kann durch die Zusammensetzung beeinflusst und durch einen steigenden Siliziumgehalt erhöht werden. | |||||||||||||||||||||||||||
Referenz | |||||||||||||||||||||||||||
Technische Regeln (DIN, EN)
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QuellenScholz, Hiese: Baustoffkenntnis S. 115, 16. Auflage, Werner Verlag, Köln 2007. Flachglas Markenkreis, Glashandbuch 2013, S. 152. Bauregelliste 2012. |
Literaturtipps |
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BF Merkblatt 004/2008; Kompass 'Warme Kante' für Fenster; Bundesverband Flachglas e.V.; Troisdorf, 2013 (Download) BF Merkblatt 014/2013; Die neue Bauproduktenverordnung - Leitfaden für die Flachglasbranche; Bundesverband Flachglas e.V.; Troisdorf, 2013 (Download) Baustein-Merkheft BGI (Berufsgenossenschaftliche Information) 5084, Glaser- und Fensterbauarbeiten; Herausgeber: Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft, Berlin; www.bgbau.de; 2012 (Download) ift Rosenheim: Forschungsbericht EPD ́s für transparente Bauteile / Abschlußbericht Oktober 2011; Entwicklung von Umweltproduktdeklarationen für transparente Bauelemente – Fenster und Glas – für die Bewertung der Nachhaltigkeit von Gebäuden + Anlage A und B Ausgabedatum: 11.2011 Dr. Meyer, F.; Glas herstellen – energieeffizient und schadstoffarm, BINE Informationsdienst , projektinfo 05/08; FIZ Karlsruhe, Bonn (Download) Scholz, Hiese: Baustoffkenntnis, 16. Auflage, Werner Verlag, Köln 2007. Zwiener, G.; Mötzl, H.; Ökologisches Baustoff-Lexikon; 2006; C.F. Müller Verlag; Heidelberg Hegger, M.; Auch-Schwelk, V.; Fuchs, M.; Rosenkranz, T.; Edititon Detail / Baustoff Atlas; 2005; Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG; München Büro für Umweltchemie; Graue Energie von Baustoffen, 2. Auflage 1998, Zürich; Auszug als Download über Internationale Alpenschutzkommission CIPRA Glasbau Atlas 98; Schittich, Staib, Balkow, Schuler, Sobek; Glasbau Atlas; 1998; Birkhäuser; Basel Zellweger, C. et al; Schadstoffemissionsverhalten von Baustoffen. Methodik und Resultate; 1995; Bundesamt für Energiewirtschaft; Zürich |
Rohstoffe / Ausgangsstoffe |
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HauptbestandteileAbb.1: Zusammensetzung nach Hauptbestandteilen Die exakte Glaszusammensetzung wird durch die spezifischen Eigenschaften des gewünschten herzustellenden Glases bestimmt.
Quarzsand = Glasbildner / Netzwerkbildner Soda oder Pottasche = Glaswandler / Flussmittel Kalkstein + Dolomit, Feldspat, Bortrioxid = Stabilisatoren Filteraustrag Glasscherben | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Umwelt- und GesundheitsrelevanzAbb. 2: Zusammensetzung nach Rohstoffherkunft Gewinnung der PrimärrohstoffeDie Gewinnung der hautptsächlich mineralischen Primärrohstoffe erfolgt im Tagebau. Damit verbunden sind Umweltbelastungen durch Eingriffe in Natur und Landschaft. Beim Rohstofftransport und bei der Rohstoffaufbereitung (Zerkleinerung von Quarzsand, Kalk und Dolomit) treten Lärm- und Staubemissionen auf, denen durch Kapselung und Abdeckmaßnahmen wirkungsvoll begegnet werden kann. Das anschließende Waschen zur Trennung von Verunreinigungen führt zu einer Wasserbelastung. Genaue Werte über die Menge von Emissionen und Wasserbelastung liegen derzeit nicht vor. Die Herstellung von Soda verursacht zusätzliche Emissionen. Sie erfolgt in der BRD aus Steinsalz, Kalkstein und Ammoniak nach dem Ammoniak-Soda-Verfahren (Solvay-Verfahren). Dabei fällt neben nicht umgesetztem Steinsalz Calciumchlorid-Lauge an, die als Salzfrachten überwiegend emittiert oder als Schlamm deponiert wird. 60% der Sodaproduktion in der BRD werden für die Glasproduktion benötigt. Natürliches Soda findet sich nur in Afrika und USA. VerfügbarkeitDie überwiegend mineralischen Rohstoffe für ein Standardfloatglas sind flächendeckend und ausreichend in Deutschland vorhanden. Besonders eisenoxidarmer Quarzsand bzw. Kalkstein für weiße Gläser muss nach Herstellerangabe importiert werden. Die Länge der Transportwege kann zusätzlich noch abhängig von der Art des Weißglases variieren. Verwendung von Recyclingmaterialien / ProduktionsabfällenDurch die Wiederverwendung von Glasscherben werden Rohstoffe und Wärmeenergie im Schmelzprozess gespart (nach Herstellerangabe Einsparung von ca. 2,7%, wenn der Scherbenanteil um 10% der Schmelzmenge erhöht wird). Die Verwendung von Recyclingmaterialien bzw. Produktionsabfällen ist von der Art der Verglasung abhängig. RadioaktivitätFür die verwendeten Rohstoffe ist Radioaktivität nicht relevant. Landinanspruchnahme (Landuse)Da die Hauptbestandteile zur Glasherstellung im Tagebau gewonnen werden, besteht hierdurch eine große Landinanspruchnahme. Für diese Gebiete wird eine Rückkultivierung durchgeführt. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
QuellenScholz, Hiese: Baustoffkenntnis S. 14-16 und 112, 16. Auflage, Werner Verlag, Köln 2007. |
Herstellung |
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Prozesskette | ||||||
HerstellungsprozessNach dem Zusammenstellen der Rohstoffe nach einem genauen Rezept werden diese gemischt (= Gemenge) und zur Schmelze in einen Ofen eingebracht. Wannenschmelze: Schmelzvorgang:
In der Produktgruppe Basisgläser wird der Herstellungsprozess für Float-, Guss- und Pressglas bis zum Schmelzvorgang erläutert, da bis zu diesem Zeitpunkt kein Unterschied besteht. Float- und Gussgläser bilden die Grundlage für die weitere Herstellung von Funktions-Flachgläsern. Auf den weiteren Herstellungsprozess von Floatglas, Gussglas, und Pressglas wird in den jeweiligen Datenblättern eingegangen. | ||||||
Umweltindikatoren / HerstellungEinheitliche Werte zu Umweltindikatoren in WECOBIS soll zukünftig ausschließlich die Datenbank Ökobau.dat des Informationsportals Nachhaltiges Bauen des BMI liefern. Die Ökobau.dat stellt Umweltprofile für Bauprodukte bereit, die als erforderliche Datengrundlage für die Lebenszyklusanalyse eingesetzt werden. Für Bauprodukte gibt es Herstellungs- und End-of-Live- Datensätze. Weiterführende Informationen zur Ökobau.dat im Zusammenhang mit dieser Produktgruppe finden sich in WECOBIS unter Fachinformationen / Reiter Zeichen & Deklarationen → Ökobau.dat / Umweltindikatoren Da in der Herstellung von Bauprodukten ein großer Anteil der verursachten Umweltbelastungen auf den Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern zurückzuführen ist, stellt die Graue Energie (kumulierter Primärenergieaufwand nicht erneuerbar) dafür einen guten Indikator dar. Graue EnergieDie Graue Energie beträgt für die Herstellung von Verglasungen:
Wasserverbrauch / AbwassermengenAls Kühl- und Trägermedium für die abgetragene Glasmasse dient i. w. Wasser. Durch weitgehende Kreislaufführung von Produktions- und Kühlwässern lassen sich Wasserverbrauch und Abwassermengen insgesamt erheblich reduzieren. Genaue Werte zu Wasserbelastung und Verbrauch liegen nicht vor. | ||||||
Charakteristische EmissionenDie wichtigste Emissionsquelle bei der Glasherstellung ist die Glasschmelze. Partikelförmige Emissionen: Abfallentsorgung: Gasförmige Emissionen: | ||||||
Maßnahmen GesundheitsschutzDa für die Mitarbeiter kein direkter Kontakt zum Herstellungsprozess besteht, sind keine Maßnahmen zum Gesundheitsschutz zu beachten. | ||||||
Maßnahmen UmweltschutzZur Verminderung der Stickoxide NOX wurden mehrere Verfahren erprobt und z. T. bereits eingesetzt: Verbesserung der Verbrennungsprozesse durch Primärmaßnahmen (System FENIX von Saint Gobain), Reduktionsverfahren zur Trennung in Stickstoff und Wasserdampf (3R-Verfahren von Pilkington), Verwendung von Sauerstoff anstelle Luft bei der Wannenfeuerung. | ||||||
TransportDa die mineralischen Ausgangsstoffe zur Glasherstellung nahezu flächendeckend vorhanden sind, ist von keinen großen Transportwegen auszugehen. Somit ist die Umweltrelevanz des Transports nicht spezifisch für die Herstellung von Glas. | ||||||
QuellenDr. Meyer, F.; Glas herstellen – energieeffizient und schadstoffarm, BINE Informationsdienst , projektinfo 05/08; FIZ Karlsruhe, Bonn; Online-Quelle, abgerufen am 30.07.2013. Büro für Umweltchemie; Graue Energie von Baustoffen, 2. Auflage 1998, Zürich; Online-Quelle, abgerufen am 30.07.2013 |
Verarbeitung |
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Arbeitshygienische RisikenAllgemeinesDie Verarbeitung von fertigen Gläsern hat außer der Verletzungsgefahr durch scharfe Kanten oder Glasscherben keine umwelt- und gesundheitsrelevanten Auswirkungen. Die maschinelle Bearbeitung von Gläsern (Bohren, Schleifen, Polieren) kann zu Staubemissionen führen und muss daher im Nassverfahren durchgeführt werden. AGW-WerteFür die maschinelle Bearbeitung von Glas gelten die Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW) für Staub. Allgemeiner Staub-Grenzwert REACH / CLPDie REACH-Verordnung regelt die Herstellung, das Inverkehrbringen und den Umgang mit Industriechemikalien. Zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen, dient die CLP-Verordnung (Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen), um ein hohes Schutzniveau für die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu gewährleisten. Wird ein Produkt nicht als Stoff oder Gemisch, sondern als Erzeugnis eingestuft, ist kein Sicherheitsdatenblatt (SDB) erforderlich und Gefahrstoffbezeichnungen entfallen. Lediglich besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) müssen ausgewiesen werden. Für diese Informationen besteht eine Auskunftspflicht. Sie müssen aber nicht in Form eines Sicherheitsdatenblattes nach den Kriterien des Anhangs II der REACH-Verordnung gegeben werden. Für Verbraucher muss die Informationsweitergabe auch nur auf Anfrage beim Hersteller erfolgen. Allerdings müssen seit 01.07.2013 zumindest SVHC (> 0,1 Massen-%) in allen Bauprodukten (Gemische und Erzeugnisse), die unter den Geltungsbereich der Bauproduktenverordnung (BauPVO) fallen, über eine Leistungserklärung, die zusätzlich zur CE-Kennzeichnung erstellt wird und dem Bauprodukt beigefügt ist, gekennzeichnet sein. Bauprodukte aus Glas werden als Erzeugnis eingestuft. | |
Nutzung |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiken NeuzustandSchadstoffabgabe / Emissionen in den InnenraumEine Schadstoffabgabe von Glas in den Innenraum ist nicht zu erwarten. Schadstoffabgabe / Emissionen in den AußenraumEine Schadstoffabgabe von Glas in den Außenraum ist nicht zu erwarten. | |
Umwelt- und Gesundheitsrisiken bei bestimmungsgemäßer NutzungSchadstoffabgabe / Emissionen in den InnenraumBelastungen der Innenraumluft durch Glas im eingebauten Zustand sind nach heutigem Kenntnisstand nicht zu erwarten. Schadstoffabgabe / Emissionen in den AußenraumGefährdungen für Wasser, Luft und Boden aus Glas im eingebauten Zustand sind nach heutigem Kenntnisstand nicht zu erwarten. | |
Umwelt- und Gesundheitsrisiken im SchadensfallBrandfallGlas ist weder brennbar noch entflammbar und kann daher auch keinen Rauch entwickeln. Durch seine Sprödigkeit kann Glas allerdings nur geringe Temperaturspannungen aufnehmen (Gefahr des Glasbruchs). Einer Temperaturdifferenz von mehr als 80K können nur spezielle Brandschutzgläser widerstehen. WassereinwirkungBaugläser haben aufgrund ihres hohen Quarzsandanteils eine gute Wasserbeständigkeit. Im Schadensfall sind keine Emissionen zu erwarten. | |
Beständigkeit NutzungszustandUnter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“. | |
Nachnutzung |
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WiederverwendungBei zerstörungsfreiem Ausbau ist eine Wiederverwendung theoretisch möglich, wird aber kaum praktiziert (z.B. Abmessungsänderungen bei Isolierglas nicht möglich). | ||||||||
Stoffliche VerwertungGlas lässt sich immer wieder einschmelzen, ohne seine Eigenschaften wesentlich zu verändern. Daher können aus Glasscherben wieder neue Glaserzeugnisse hergestellt werden. Altglas in der Glasschmelze verringert zudem den Rohstoff- und Energieaufwand bei der Glasherstellung. Glasscherben für die Herstellung von Flachglas dürfen keinerlei Verunreinigungen durch Fremdgläser oder glasfremde Stoffe (z.B. Metalle, Holz; Kunststoffe, Rahmenteile von Fenstern usw.) aufweisen. Darüber hinaus müssen sie nach Farben sortiert sein. Werden diese Kriterien nicht erfüllt, können Fehler wie Einschlüsse, Blasen, Schlieren oder Farbveränderungen im Flachglas auftreten, die eine Weiterverarbeitung zu Fenstergläsern ausschließen. Aus diesem Grund werden für die Herstellung von Flachgläsern derzeit hauptsächlich Produktionsabfälle aus der Flachglasherstellung verwendet. Diese Anteile an Altglas aus dem verarbeitenden Sektor gelten nicht als Recyclat, da es sich nicht um eine Wiederverwertung von Glasbauabfällen handelt. Für Altgläser aus dem Flachglasbereich, die in der glasverarbeitenden Industrie anfallen, gibt es in Deutschland ein flächendeckendes Sammel-, Aufbereitungs- und Verwertungsnetz. Zahlreiche Flachglasgroßhändler nehmen Altglas ihrer Kunden zurück und führen es zusammen mit ihrem eigenen Altglas der Verwertung zu. Zwei deutsche Glashersteller haben eine Organisation gegründet, die im Bauglas- und Fahrzeugglasbereich mit der Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Aufbereitung und Wiederverwertung von Altglas beauftragt ist und für Scherben genau definierter Zusammensetzung Anschriften von Wiederverwertungsfirmen vermittelt. 1996 waren in Deutschland bereits 10 Flachglas-Recyclinganlagen in Betrieb. Glasabfälle aus Rückbaumaßnahmen können bis heute nicht oder nur sehr begrenzt bei der Produktion von Flachglas wiederverwertet werden. Zu den Verunreinigungen im Laufe der Nutzungsphase kommt, dass die genaue Zusammensetzung der abgebrochenen Gläser oder ggf. deren Beschichtungen i.d.R. nicht bekannt ist. Eine ausreichend saubere Trennung des Glases von glasfremden Stoffen kann mit den herkömmlichen Aufbereitungsverfahren noch nicht erreicht werden. Beispiele für Verwertungsmöglichkeiten von Flachglasabfällen (auch aus Rückbau): | ||||||||
Energetische Verwertungnicht möglich (mineralisch) | ||||||||
Beseitigung / Verhalten auf der DeponieBaugläser können unter der Voraussetzung der Abwesenheit größerer Gewichtsanteile an Beschichtungen und Verbundanteilen (Folien, Randverbund usw.) wie Bauschutt deponiert werden. Im Allgemeinen wird jedoch eine stoffliche Verwertung gefordert. Etwa 10 % der Glasabfälle werden deponiert. | ||||||||
EAK-Abfallschlüsselsiehe auch Lexikon / Abfallschlüssel
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