Verzinken

Produktgruppeninformation

Begriffsdefinition

Beim Verzinken werden Werkstücke aus Stahl mit einer dünnen Zinkschicht versehen, um sie vor Korrosion zu schützen. Zur Verzinkung können verschiedene Verfahren angewendet werden: Feuerverzinkung (Schmelztauchverzinkung), galvanische Verzinkung (elektrolytische Verzinkung), Spritzverzinkung oder Sheradisieren (Diffusionsverzinkung). Die im Baubereich am häufigsten angewendeten Verfahren sind die Feuerverzinkung und die galvanische Verzinkung. Trotz der guten Korrosionsschutzwirkung von Zinküberzügen werden verzinkte Bauteile aus Stahl oft zusätzlich mit einer organischen Schutzbeschichtung versehen z.B. durch eine Pulverbeschichtung (Pulverlack), durch Spritzen oder Aufwalzen von Folien oder durch einen zusätzlichen Farbanstrich (Duplex-System).

Wesentliche Bestandteile

Die Beschichtung besteht aus 100% metallischem Zink.

Charakteristik

 
Verfahren
 
 
Dicke des Überzuges
 
m]
 
 
Legierung
 
mit dem Untergrund
 
 
Aufbau des Überzuges
 
 
Verfahrens-
 
technik
 
 
Übliche
 
Nach-
 
behandlung
 
 
Feuer-
 
verzinken
 
Diskon-
 
tinuierlich
 
-Stück-
 
verzinken
 
 
50 - 150
 
 
ja
 
 
Eisen-Zink-Legierungs­schichten am Stahlunter-
 
grund,
 
in der Regel
 
mit einer darüber­liegenden
 
Zink­schicht
 
 
Eintauchen in flüssiges Zink
 
 
 
 
 
-Rohr-
 
verzinken
 
 
50 - 100
 
 
ja
 
 
 
 
 
Kontinu-
 
ierlich
 
-Band-
 
verzinken
 
 
15 - 25
 
 
ja
 
 
Durchlaufen durch flüssiges Zink
 
 
Chromatieren
 
 
-Kontinu-
 
ierliches
 
Feuer-
 
verzinken
 
von
 
Bandstahl
 
 
20 - 40
 
 
ja
 
 
 
 
 
-Draht-
 
verzinken
 
 
5 - 30
 
 
ja
 
 
 
 
 
Thermisches Spritzen
 
-Spritz-
 
verzinken
 
 
80 - 150
 
 
nein
 
 
Überzug aus Zink­tropfen mit Oxid­haut
 
 
Aufspritzen von geschmol-
 
zenem Zink
 
 
Versiegeln
 
 
Galvanisches bzw. elektro-
 
lytisches Verzinken
 
-Einzelbäder
 
 
5 - 25
 
 
nein
 
 
Lamellarer Zink­überzug
 
 
Zinkab-
 
scheidung
 
durch elektrischen Strom in wässrigen Elektrolyten
 
 
Chromatieren
 
 
-Durchlauf­verfahren
 
 
2,5 - 5
 
 
nein
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Metallische Überzüge
 
mit Zink­staub
 
-Sheradisieren
 
 
15 - 25
 
 
ja
 
 
Eisen-Zink-Legierungs­schichten
 
 
Diffusion
 
Stahl-Zink unterhalb Zn-Schmelz­temperatur
 
 
 
 

Quelle: Härig/Klausen/Hoschied, Technologie der Baustoffe, C. F. Müller Verlag Heidelberg

Lieferzustand

Werkseitige Beschichtung

Anwendungsbereiche (Besonderheiten)

Korrosionsschutz für Bauteile aus Stahl, Oberflächenbeschichtung von Stahlbauteilen.

Hinweise für die ökologische Produktauswahl

Für weniger hohe Ansprüche namentlich im trockenen Innenraum ist eine Zinkphosphatgrundierung mit wasserverdünnbarem Epoxidbindemittel eine ökologische Alternative, die deutlich weniger Energie erfordert.

Quellen

  • Eigene Datensammlung, büro für umweltchemie
  • Härig/Klausen/Hoschied (2003), Technologie der Baustoffe, C.F. Müller Verlag Heidelberg, 14. Auflage, 610 Seiten
Verzinken
Verzinken

Planungs- und Ausschreibungshilfen

Grundsätzliches

WECOBIS informiert produktneutral. An dieser Stelle soll der Nutzer jedoch eine Hilfestellung dazu erhalten, ob sich Produkte innerhalb einer Produktgruppe gegenüber anderen hinsichtlich ihrer Umwelt- und Gesundheitsrelevanz auszeichnen.

Damit wird keine Aussage über die technischen Einsatzmöglichkeiten der jeweiligen Produkte getroffen.

Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) / Kriterium 1.1.6

Mit dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) steht ein zum Leitfaden Nachhaltiges Bauen ergänzendes ganzheitliches quantitatives Bewertungsverfahren zur Verfügung.

Das BNB zeichnet sich durch einen Kriterienkatalog aus, nach dem Gebäude nach ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Qualitäten, sowie den technischen und prozessualen Aspekten bewertet werden. (detaillierte Informationen siehe www.nachhaltigesbauen.de).

Das Kriterium 1.1.6 befasst sich dabei mit den Risiken für die lokale Umwelt.

Einordnung der Verzinkung:
Die Verzinkung als werkseitige Oberflächenbehanbdlung kann gemäss Kriterium 1.1.6 nicht eingeordnet werden.

Hinweis:
Eine abschließende Beurteilung im Rahmen des Bewertungssystems und des genannten Kriteriums erfolgt jedoch grundsätzlich in Abhängigkeit weiterer baulicher Gegebenheiten (z.B. eingebaute Menge).

Die Einordnung der Qualitätsstufen bezieht sich auf Steckbrief 1.1.6, Version 2013_3.

UBA-Ausschreibungsempfehlungen

Auf den Internet-Seiten des Umweltbundesamtes (UBA) findet sich der „Informationsdienst für umweltfreundliche Beschaffung“, u. a. mit Informationen und Ausschreibungsempfehlungen zu einzelnen Bauproduktgruppen.

Zeichen / Labels zur Umwelt- und Gesundheitsrelevanz (z.B. Blauer Engel, Giscode)

Unter dem Reiter Umweltdeklarationen finden sich eine Übersichtstabelle, weiterführende Informationen und Links zu Zeichen und Labels, die diese Produktgruppe betreffen können. Auch damit lassen sich Unterschiede von Produkten innerhalb einer Produktgruppe hinsichtlich ihrer Umwelt- und Gesundheitsrelevanz feststellen.

REACH / CLP

Die REACH-Verordnung regelt die Herstellung, das Inverkehrbringen und den Umgang mit Industriechemikalien. Zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen, dient die CLP-Verordnung (Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen), um ein hohes Schutzniveau für die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu gewährleisten.

Wird ein Produkt nicht als Stoff oder Gemisch, sondern als Erzeugnis eingestuft, ist kein Sicherheitsdatenblatt (SDB) erforderlich und Gefahrstoffbezeichnungen entfallen. Lediglich besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) müssen ausgewiesen werden. Für diese Informationen besteht eine Auskunftspflicht. Sie müssen aber nicht in Form eines Sicherheitsdatenblattes nach den Kriterien des Anhangs II der REACH-Verordnung gegeben werden.

Zink wird als Stoff eingestuft.

Produkt bezogene Informationen gemäß CLP-Verordnung müssen daher in den Sicherheitsdatenblättern (SDB) der jeweiligen Produkte ausgewiesen sein.

Gefahrstoffverordnung

Gemäß Minimierungs- und Substitutionsgebot der GefStoffV ist grundsätzlich das Produkt mit den geringstmöglichen Belastungen zu verwenden.

Werden für eine Produktgruppe GISBAU Produkt-Codes oder GISCODES vergeben, lassen sich z. B. dadurch Unterschiede innerhalb der Produktgruppe feststellen (s. Reiter Zeichen & Deklarationen).

Hinweise für die ökologische Produktauswahl

Für weniger hohe Ansprüche namentlich im trockenen Innenraum ist eine Zinkphosphatgrundierung mit wasserverdünnbarem Epoxidbindemittel eine ökologisch Alternative, die deutlich weniger Energie erfordert.

Quellen

Eigene Daten, büro für umweltchemie

Verzinken

Umweltdeklarationen

Zeichen und Labels zur Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Verzinken Stand
Juni 2013
Internet-Adresse
     
Umweltzeichen (Blauer Engel) - http://www.blauer-engel.de/
EU-Umweltzeichen (Blume) - http://www.eco-label.com/
Österreichisches Umweltzeichen - http://www.umweltzeichen.at/
GISBAU Produkt-Code - http://www.wingis-online.de/wingisonline/

Gütezeichen RAL-GZ

- http://www.ral.de/
natureplus-Qualitätszeichen - http://www.natureplus.org/
Zeichen / Labels aus Programmen für spezielle Produktgruppen:
FSC-Siegel ./. http://www.fsc-deutschland.de/
Emicode - http://www.emicode.com/
GUT-Signet ./. http://www.gut-ev.org/
+
Zeichen / Label für diese Produktgruppe vorhanden
-
Zeichen / Label für diese Produktgruppe nicht vorhanden
./.
Zeichen / Label für diese Produktgruppe nicht relevant
x
Produkte aus dieser Produktgruppe können die Kriterien des Zeichens/Labels definitionsgemäß nicht erfüllen

Die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. betreibt ein Internet-Portal mit umfangreicher Label-Datenbank (www.label-online.de). Die Label werden dort beschrieben und anhand von Kriterien hinsichtlich Nachhaltigkeit (umweltgerecht, sozial verträglich, gesundheitlich unbedenklich) bewertet.

Umweltproduktdeklarationen

Verzinken Stand
Juni 2013
Internet-Adresse
     
PCR-Dokument* -  www.bau-umwelt.de
Branchen-EPD* -  -
+
für diese Produktgruppe vorhanden
-
für diese Produktgruppe nicht vorhanden

* WECOBIS informiert produktneutral. Aus diesem Grund wird an dieser Stelle sofern vorhanden nur auf PCR-Dokumente (Produktgruppenregeln) und Branchen-EPDs verwiesen. Dies schließt nicht aus, dass für einzelne Produkte EPDs vorliegen können. Weitere Informationen und Downloads finden sich z.B. auf den Seiten des IBU Institut Bauen und Umwelt e. V.. → auch Lexikon Umweltproduktdeklaration

Ökobau.dat / Umweltindikatoren

Ökobau.dat ist ein Baustein des Informationsportals Nachhaltiges Bauen in der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten und enthält Datensätze mit Umweltindikatoren von Bauprodukten. Die in der Ökobau.dat beschriebenen Umweltindikatoren bilden die Grundlage der im Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) vorgeschriebenen Berechnung von Ökobilanzen auf Gebäudeebene.

Der hierfür betrachtete Lebenszyklus eines Bauproduktes gliedert sich in die Herstellung und die Nachnutzungsphase. Die Bewertung basiert auf Indikatoren der

  • Sachbilanz / Input (PEIr, PEInr, Sekundärbrennstoffe, Wassernutzung)
  • Sachbilanz / Output (Abraum, Hausmüll/Gewerbeabfälle, Sonderabfälle)
  • Wirkbilanz (ADP, EP, ODP, POCP, GWP, AP)

Diese umfangreiche Sammlung verifizierter Daten steht unter http://www.nachhaltigesbauen.de/oekobaudat/ zur Ansicht zur Verfügung.
Download des gesamten Datensatzes unter →  Ökobau.dat
Datensätze zu Verzinken siehe → Metalle (4) → Oberflächenbehandlung und Beschichtung von Metallen (7) → Verzinken von Stahl (04) → Feuerverzinken (Stückgut)

Verzinken
Verzinken

Technisches

Technische Baubestimmung

Die allgemeinen Anforderungen an bauliche Anlagen und die Verwendung von Bauprodukten werden in den Landesbauordnungen geregelt. Bei Bedarf können diese allgemeinen Vorgaben durch Technische Baubestimmungen konkretisiert werden. Das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) macht im Auftrag der Länder die Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVV TB) bekannt, die als Grundlage für die Umsetzung in Landesrecht dient.
Weitere Informationen dazu bzw. produkt- und bauartspezifische Informationen siehe
DIBt / Informationsportal Bauprodukte und Bauarten
DIBt / Zulassungs- und Genehmigungsverzeichnisse

Technische Regeln (DIN, EN)

DIN EN ISO 1461 durch Feuerverzinken auf Stahl aufgebrachte Zinküberzüge

DIN EN 10326/10327 Feuerverzinkung nach Sendzimirverfahren

DIN 50961 Galvanische Überzüge – Zinküberzüge auf Eisenwerkstoffen

Verzinken

Literaturtipps

Härig/Klausen/Hoschied (2003), Technologie der Baustoffe, C.F. Müller Verlag Heidelberg, 14. Auflage, 610 Seiten

Institut Feuerverzinken, 06.08.2013. Online-Quelle

Hillenbrand T, Toussaint D, Böhm E, 2005, Einträge von Kupfer, Zink und Blei in Gewässer und Böden, Analyse der Emissionspfade und möglicher Emissionsminderungsmaßnahmen, Umweltbundesamt, Online-Quelle, abgrufen am 06.08.2013

Verzinken

Rohstoffe / Ausgangsstoffe

Hauptbestandteile

Die Beschichtung besteht aus reinem Zink. Informationen zur Gewinnung und Herstellung von Zink sind im entsprechenden Kapitel über Metalle beschrieben.

Verzinken

Herstellung

Prozesskette

Prozesskette Verzinken

Herstellungsprozess

Beim Feuerverzinken wird der Zinküberzug durch Eintauchen des Stahls in geschmolzenes Zink (bei ca. 450°C) aufgebracht. Im Übergangsbereich zwischen den zwei Metallen bildet sich eine Legierungsschicht aus, so dass die Zinkschicht sehr gut am Stahlbauteil haftet. Es kann zwischen Stück- und Bandverzinkung unterschieden werden.

Bei der Stückverzinkung werden die Stahlteile nach einer Vorbehandlung (Entfetten und Beizen mit alkalischen und sauren Lösungen) einzeln in ein Schmelzbad getaucht. In der Regel sind die Zinküberzüge zwischen 50 µm bis 150 µm dick. Die von DIN EN ISO 1461 geforderten Dicken der Zinküberzüge sind von der Materialdicke der Werkstücke abhängig.

Stahlbänder werden mittels kontinuierlicher Bandverzinkung (Sendzimirverfahren) verzinkt. Dabei wird das Stahlband in einem Durchlaufofen zunächst auf 450 – 650°C erwärmt. Es erfolgt eine oxidative Reinigung des Bandes. Anschließend wird das Stahlband auf etwa 800°C erwärmt und kontinuierlich geglüht um durch Rekristallisation des Stahls die gewünschten mechanischen Eigenschaften des Grundwerkstoffs zu erreichen. Vor dem Eintauchen in das Schmelzbad aus Zink wird das Stahlband auf eine Temperatur nahe der Schmelzbadtemperatur abgekühlt. Das Stahlband wird dann durch das Schmelzbad gezogen. Überschüssiges Metall wird durch ein Düsenabstreifverfahren mit einem Luftstrahl abgestreift. Die gewünschte Überzugsdicke kann mittels Bandgeschwindigkeit, dem Abblasdruck und dem Düsenabstand gesteuert werden.

Bei der galvanischen Verzinkung werden die Stahlteile in einen Zinkelektrolyten getaucht. Das zu verzinkende Werkstück wird dabei als Kathode geschaltet. Als Anode werden Elektroden aus Zink oder unlösbare Elektroden eingesetzt.

Umweltindikatoren / Herstellung

Einheitliche Werte zu Umweltindikatoren in WECOBIS soll zukünftig ausschließlich die Datenbank Ökobau.dat des Informationsportals Nachhaltiges Bauen des BMI liefern.

Die Ökobau.dat stellt Umweltprofile für Bauprodukte bereit, die als erforderliche Datengrundlage für die Lebenszyklusanalyse eingesetzt werden. Für Bauprodukte gibt es Herstellungs- und End-of-Live- Datensätze.

Weiterführende Informationen zur Ökobau.dat im Zusammenhang mit dieser Produktgruppe finden sich in WECOBIS unter Fachinformationen / Reiter Umweltdeklarationen → Ökobau.dat / Umweltindikatoren

Da in der Herstellung von Bauprodukten ein großer Anteil der verursachten Umweltbelastungen auf den Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern zurückzuführen ist, stellt die Graue Energie (kumulierter Primärenergieaufwand nicht erneuerbar) dafür einen guten Indikator dar.

Im Kapitel Energieaufwand finden sich ggf. allgemeine Informationen zum Thema, die die Produktgruppe prägen.

Datensätze zu Verzinken siehe → Metalle (4) → Oberflächenbehandlung und Beschichtung von Metallen (7) → Verzinken von Stahl (04) → Feuerverzinken (Stückgut)

→ auch Lexikon / Umweltindikatoren

Graue Energie

Verzinken Stahl: 95 MJ/m2 (bei einer durchschnittlichen Schichtdicke von 65 µm), es handelt sich um einen Durchschnittswert aus der Stückverzinkung verschiedener Verfahren.

Charakteristische Emissionen

Zink, obwohl essentiell, gehört zu den umweltrelevanten Schwermetallen. Über die Risiken von Zink und Zinkverbindungen existieren einschlägige Untersuchungen und Beurteilungen. Namentlich in gewerblichen Betrieben sind Maßnahmen erforderlich um unzulässige Zinkemissionen in Abwasser, Abluft und am Arbeitsplatz zu vermeiden. Diese hängen maßgeblich von der Art des Verfahrens ab.

Transport

Der Transport jener Ausgangsstoffe welche auf fossilen Rohstoffen basieren (evtl. Farbstoffe) ist generell mit längeren Transportwegen und größeren Umweltrisiken behaftet als der Transport der Ausgangsstoffe welche auf mineralischen Rohstoffen basieren. In der Produktionskette werden auch Güter mit Gefahrstoffkennzeichnung transportiert. Da jedoch Säuren und Laugen in einer Vielzahl von verschiedenen Produktionsverfahren verwendet werden (nicht nur bei der Verzinkung von Oberflächen) ist die Umweltrelevanz des Transports nicht spezifisch für das Verzinken.

Quellen

  • Eigene Datensammlung büro für umweltchemie
  • KBOB, Stand Juli 2012, Ökobilanzdaten im Baubereich, Online-Quelle, abgerufen am 06.08.2013
Verzinken

Verarbeitung

Technische Hinweise / Verarbeitungsempfehlungen

Es handelt sich um eine werkseitige Beschichtung von Bauteilen aus Stahl. Verzinkte Oberflächen sind deshalb mit keinen umweltrelevanten oder arbeitshygienischen Risiken auf der Baustelle verbunden.

Arbeitshygienische Risiken

REACH / CLP

Die REACH-Verordnung regelt die Herstellung, das Inverkehrbringen und den Umgang mit Industriechemikalien. Zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen, dient die CLP-Verordnung (Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen), um ein hohes Schutzniveau für die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu gewährleisten.

Wird ein Produkt nicht als Stoff oder Gemisch, sondern als Erzeugnis eingestuft, ist kein Sicherheitsdatenblatt (SDB) erforderlich und Gefahrstoffbezeichnungen entfallen. Lediglich besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) müssen ausgewiesen werden.

Zink wird als Stoff eingestuft.

Produkt bezogene Informationen gemäß CLP-Verordnung müssen daher in den Sicherheitsdatenblättern (SDB) der jeweiligen Produkte ausgewiesen sein.

Verzinken

Nutzung

Umwelt- und Gesundheitsrisiken Neuzustand

Bei verzinkten Oberflächen die bewittert sind, wird das Zink allmählich abgetragen und ge­langt in elementarer Form in die Abwässer und Gewässer.

Umwelt- und Gesundheitsrisiken bei bestimmungsgemäßer Nutzung

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Innenraum

Im trockenen Innenraum können Zinkemissionenn praktisch ausgeschlossen werden. In Feuchträumen mit Kondensatbildung ist ein Abtrag von Zink im Kondensat möglich.

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Außenraum

Gemäß einer Untersuchung vom Umwelt Bundesamt (Einträge von Kupfer, Zink und Blei in Gewässer und Böden, http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/2936.pdf) sind für die Einträge in Gewässer und Böden vor allem stückverzinkte Produkte relevant. Der geschätzte Zinkabtrag von stückverzinkten Fabrikaten beläuft sich auf 784 t/a, wobei etwa 238 t/a auf die im Bauwesen verwendeten Produkte entfallen. Laut einer Schätzung der Emissionen aus dem Bauwesen gelangen etwa 40% des abgeschwemmten Zinks in die Kanalisation und etwa 60% in den Boden. Es zeichnet sich ein Trend zur organischen Beschichtung (Duplex-Verfahren) von stückverzinkten Bauteilen ab. Deshalb wird davon ausgegangen, dass sich die Emissionen von stückverzinkten Produkten in Zukunft eher leicht rückläufig entwickeln dürften. Die jährlichen Abschwemmraten aus der Untersuchung des Umwelt Bundesamtes von bewitterten Bauteilen aus Zink oder verzinkten Oberflächen ergeben Werte zwischen 2,1 – 3,5 g/m2a (0,3 – 0,5 μm/a). Im Rahmen einer Studie in der Schweiz (Die Gebäudehülle, Konstruktive, bauphysikalische und umweltrelevante Aspekte, EMPA, 2000) wurden Abschwemmraten von 0,4 – 0,7 μm/a gemessen. Die nachgewiesene Zinkkonzentration im Regenwasser betrug ca. 4 mg/l. Die tatsächlichen Abschwemm­raten sind stark abhängig von der Korrosionskategorie.

In Bezug auf den Grundwasserschutz schlägt die Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) für Zink einen Geringfügigkeitsschwellenwert von 400 mg/l vor. Auf einem Grundstück mit bewitterten, verzinkten Flächen müsste sich die Abschwem­mungs­menge mit ca. der zehnfachen Menge an Wasser vermischen, um den Schwellenwert nicht zu überschreiten. Die Schwellenwerte aus den Indirekteinleitverordnungen (Einleitung in die Mischwasserkanalisation) liegen je nach Bundesland bei ca. 500 mg/l. Auch dieser Schwellenwert liegt deutlich unter der Konzentration welche im abgeschwemmten Regenwasser von verzinkten Oberflächen gemessen wurde. Die Schwellenwerte aus den Verordnungen beziehen sich jedoch auf einen kontinuierlichen oder regelmäßigen Eintrag und sind deshalb nur bedingt mit den Abschwemm­konzentrationen vergleichbar.

Weitere Informationen zu Risiken der Zinkemissionen vgl. Zink.

Umwelt- und Gesundheitsrisiken im Schadensfall

Brandfall

Im Brandfall sind keine besonderen Risiken für Umwelt und Gesundheit zu erwarten.

Wassereinwirkung

Bei verzinkten Oberflächen ist kein Schadensfall durch Wassereinwirkung zu erwarten.

Beständigkeit Nutzungszustand

Verzinkte Oberflächen bieten einen guten Schutz aufgrund der fest haftenden Deckschicht aus basischem Zinkcarbonat. Jedoch sind sie empfindlich auf starke Basen und Säuren sowie den Kontakt mit edleren Metallen. Aus den jährlichen Abtragungsraten in Funktion der Korrosionskategorie (siehe Zink) kann die Lebensdauer der Oberflächenbeschichtung abge­schätzt werden. Um die Beständigkeit von bewitterten Zinkoberflächen zu erhöhen wird heute oft eine zusätzliche Schicht mit einem Klar- oder Decklack aufgebracht.

Unter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“.

Datenbank als PDF

Quellen

  • Daten, büro für umweltchemie. Zürich
  • Hillenbrand T, Toussaint D, Böhm E, 2005, Einträge von Kupfer, Zink und Blei in Gewässer und Böden, Analyse der Emissionspfade und möglicher Emissionsminderungsmaßnahmen, Umweltbundesamt, Online-Quelle, abgerufen am 06.08.2013
  • Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten, AgBB-Bewertungsschema 2012, Online-Quelle abgerufen am 6. August 2013
  • DIBt (Deutsches Institut für Bautechnik) (2010), Grundsätze zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten in Innenräumen, Stand Oktober 2010, Online-Quelle abgerufen am 6. August 2013
Verzinken

Nachnutzung

Wiederverwendung / Wiederverwertung / Beseitigung

Grundsätzlich können und sollen alle verzinkten Metallbauteile stofflich verwertet werden, vgl. Metalle.

Umwelt- und Gesundheitsrisiko Rückbau

Mit dem Rückbau sind keine besonderen Risiken für Umwelt und Gesundheit verbunden.

Wiederverwendung

Eine Wiederverwendung von verzinkten Werkstücken ist grundsätzlich möglich.

Stoffliche Verwertung

Die Recyclierbarkeit von verzinkten Metallbauteilen wird gegenüber unbehandelten Metallen nicht beeinträchtigt. Zink wird in modernen Elektroöfen Europas (Elektrostahlherstellung aus Schrott) in Rauchgasreinigung abgeschieden und teilweise als Metall recycliert.

EAK-Abfallschlüssel

17 04 02 Eisen und Stahl (Bau- und Abbruchabfälle)
17 04 07 Gemischte Metalle (Bau- und Abbruchabfälle)

Quellen

Verordnung über das Europäische Abfallverzeichnis (Abfallverzeichnis-Verordnung – AVV, zuletzt geändert am 24. Februar 2012, Online-Quelle abgerufen am 06.08.2012