Produktgruppeninformation |
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BegriffsdefinitionDie Pulverbeschichtung ist ein Verfahren das zum Korrosionsschutz und zur Veredelung von Metalloberflächen dient. Dabei werden moderne Pulverlacke meist elektrostatisch appliziert. Die Pulver bestehen aus einem Bindemittel, Additiven, Füllstoffen und einem Pigmentanteil. Die Bindemittel ihrerseits sind aus einer Kunstharzkomponente und einem Härter zusammengesetzt, die erst nach der Auftragung unter Erhitzung beim Durchlauf des Werkstücks durch den Trocknungstunnel miteinander reagieren. Bei der Trocknung verfließt das Lackpulver unter Wärmeeinwirkung zu einer hochbeständigen Beschichtung. |
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Wesentliche BestandteileIn der Zusammensetzung von Pulverlacken machen die Bindemittel den größten Anteil aus. Hinzu kommen geringere Anteile an Füllstoffen, Additiven und Pigmente. Als Bindemittel werden in der Regel Epoxidharze, Polyester- oder eine Kombination von Epoxid- und Polyesterharzen (Hybrid–Pulverlacke) eingesetzt. Acrylat- und Polyurethanharz spielen für Pulverlacke im Baubereich eine untergeordnete Rolle. |
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Charakteristik
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LieferzustandWerkseitige Beschichtung von Metallbauteilen. |
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Anwendungsbereiche (Besonderheiten)Typische Untergründe für die Pulverbeschichtung sind Stahl, verzinkter Stahl und Aluminium. Sie werden im Bauwesen zum Beispiel auf Fassadenteilen, Heizkörpern, Türzargen, Rohren und Behältern angewendet. |
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Hinweise für die ökologische ProduktauswahlDie Pulverbeschichtung ist ökologisch vorteilhaft, da bei diesem Lackierverfahren auf Lösemittel verzichtet werden kann. Falls die Applikation mit Rückgewinnung des Lackpulvers geschieht können die Lackverluste minimiert werden. Schema der möglichen werkseitigen Metalloberflächenbehandlungen |
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B. Müller, U. Poth (2005): Lackformulierung und Lackrezeptur, Vincentz Eigene Daten büro für umweltchemie |
Risikobetrachtung Lebenszyklusphasen |
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Planungs- und Ausschreibungshilfen |
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GrundsätzlichesWECOBIS informiert produktneutral. An dieser Stelle soll der Nutzer jedoch eine Hilfestellung dazu erhalten, ob sich Produkte innerhalb einer Produktgruppe gegenüber anderen hinsichtlich ihrer Umwelt- und Gesundheitsrelevanz auszeichnen. |
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Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) / Kriterium 1.1.6Mit dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) steht ein zum Leitfaden Nachhaltiges Bauen ergänzendes ganzheitliches quantitatives Bewertungsverfahren zur Verfügung. Das BNB zeichnet sich durch einen Kriterienkatalog aus, nach dem Gebäude nach ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Qualitäten, sowie den technischen und prozessualen Aspekten bewertet werden. (detaillierte Informationen siehe www.nachhaltigesbauen.de). Das Kriterium 1.1.6 befasst sich dabei mit den Risiken für die lokale Umwelt. Einordnung der Pulverlacke Pulverlacke erreichen Qualitätsniveau 5 sofern sie keine Pigmente mit Blei, Cadmium, Chrom VI und deren Verbindungen enthalten. Sollte dies der Fall sein, erreichen sie nur Qualitätsniveau 2. Hinweis: |
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UBA-AusschreibungsempfehlungenAuf den Internet-Seiten des Umweltbundesamtes (UBA) findet sich der „Informationsdienst für umweltfreundliche Beschaffung“, u. a. mit Informationen und Ausschreibungsempfehlungen zu einzelnen Bauproduktgruppen. Für Pulverlacke finden sich dort derzeit (Stand 01/ 2014) noch keine Informationen. Es lohnt sich aber, die Seiten zu besuchen, da diese regelmäßig weiterentwickelt werden. Die Ausschreibungsempfehlungen des UBA orientieren sich an den jeweiligen Vorgaben eines zugehörigen Blauen Engels (s. Reiter Zeichen & Deklarationen). |
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Zeichen / Labels zur Umwelt- und Gesundheitsrelevanz (z.B. Blauer Engel, Giscode)Unter dem Reiter Umweltdeklarationen finden sich eine Übersichtstabelle, weiterführende Informationen und Links zu Zeichen und Labels, die diese Produktgruppe betreffen können. Auch damit lassen sich Unterschiede von Produkten innerhalb einer Produktgruppe hinsichtlich ihrer Umwelt- und Gesundheitsrelevanz feststellen. |
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REACH / CLPDie REACH-Verordnung regelt die Herstellung, das Inverkehrbringen und den Umgang mit Industriechemikalien. Zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen, dient die CLP-Verordnung (Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen), um ein hohes Schutzniveau für die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu gewährleisten. Wird ein Produkt nicht als Stoff oder Gemisch, sondern als Erzeugnis eingestuft, ist kein Sicherheitsdatenblatt (SDB) erforderlich und Gefahrstoffbezeichnungen entfallen. Lediglich besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) müssen ausgewiesen werden. Für diese Informationen besteht eine Auskunftspflicht. Sie müssen aber nicht in Form eines Sicherheitsdatenblattes nach den Kriterien des Anhangs II der REACH-Verordnung gegeben werden. Pulverlacke werden als Gemisch eingestuft. Produkt bezogene Informationen gemäß CLP-Verordnung müssen daher in den Sicherheitsdatenblättern (SDB) der jeweiligen Produkte ausgewiesen sein. |
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GefahrstoffverordnungGemäß Minimierungs- und Substitutionsgebot der GefStoffV ist grundsätzlich das Produkt mit den geringstmöglichen Belastungen zu verwenden. Werden für eine Produktgruppe GISBAU Produkt-Codes oder GISCODES vergeben, lassen sich z. B. dadurch Unterschiede innerhalb der Produktgruppe feststellen (s. Reiter Zeichen & Deklarationen). Alternativen hinsichtlich Umwelt- und GesundheitsrelevanzDie Pulverbeschichtung ist ökologisch vorteilhaft, da bei diesem Lackierverfahren auf Lösemittel verzichtet werden kann. Falls die Applikation mit Rückgewinnung des Lackpulvers geschieht können die Lackverluste minimiert werden. |
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Materialökologische VorgabenIn einigen Städten oder Regionen gibt es materialökologische Vorgaben, die bei Projekten der öffentlichen Hand in Planung und Ausschreibung berücksichtigt werden müssen. Künftig sollen an dieser Stelle Hinweise auf solche mögliche Vorgaben oder Kriterien innerhalb der jeweiligen Produktgruppe erfolgen. Eine diesbezügliche Ergänzung ist für das 1. Halbjahr 2014 geplant. TIPP: Die Plattform baubook (www.baubook.info/oea) bietet eine Sammlung von Kriterien, die derzeit vor allem in Österreich für die ökologische Ausschreibung verwendet werden (u.a „ÖkoKauf Wien“, Vorarlberger Servicepakt „Nachhaltig: Bauen in der Gemeinde“). In vielen Fällen können die Nachweise über den Blauen Engel, das Österreichische Umweltzeichen, das natureplus Qualitätszeichen (s. auch Reiter Zeichen & Deklarationen) oder das Sicherheitsdatenblatt erfolgen. Der Besuch der Website ist daher auch für Nutzer in Deutschland sehr interessant und die Verwendung der Kriterien auch in Deutschland möglich |
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QuellenBMVBS: BNB Grundmodul Komplettmaßnahme – Entwurf -, 1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt, Online-Quelle abgerufen am 20.01.2014. |
Umweltdeklarationen |
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Zeichen und Labels zur Umwelt- und Gesundheitsrelevanz
Die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. betreibt ein Internet-Portal mit umfangreicher Label-Datenbank (www.label-online.de). Die Label werden dort beschrieben und anhand von Kriterien hinsichtlich Nachhaltigkeit (umweltgerecht, sozial verträglich, gesundheitlich unbedenklich) bewertet. Umweltzeichen (Blauer Engel) DE-UZ 12a Emissionsarme Schadstoffarme Lacke Pulverlacke können mit dem RAL Umweltzeichen 12a gekennzeichnet werden, wenn sie u. a. folgende Anforderungen erfüllen: • Sie dürfen keine Stoffe enthalten die als giftig, krebserzeugend, erbgutverändernd, • Sie dürfen keine Stoffkonzentrationen enthalten, die zu einer Einstufung als reizend, umweltgefährlich, gesundheitsschädlich oder ätzend gemäß Richtlinie 1999/45/EG führt. • Sie müssen frei sein von Pigmenten auf der Basis von Blei, Cadmium und Chrom VI. • Sie müssen den üblichen Qualitätsanforderungen der Produktgruppe entsprechen siehe vollständige Anforderungen (http://www.blauer engel.de/de/unternehmen/uebersicht_vergabegrundlagen.php |
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Umweltproduktdeklarationen
* WECOBIS informiert produktneutral. Aus diesem Grund wird an dieser Stelle sofern vorhanden nur auf PCR-Dokumente (Produktgruppenregeln) und Branchen-EPDs verwiesen. Dies schließt nicht aus, dass für einzelne Produkte EPDs vorliegen können. Weitere Informationen und Downloads finden sich z.B. auf den Seiten des IBU Institut Bauen und Umwelt e. V.. → auch Lexikon Umweltproduktdeklaration |
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Ökobau.dat / UmweltindikatorenÖkobau.dat ist ein Baustein des Informationsportals Nachhaltiges Bauen in der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten und enthält Datensätze mit Umweltindikatoren von Bauprodukten. Die in der Ökobau.dat beschriebenen Umweltindikatoren bilden die Grundlage der im Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) vorgeschriebenen Berechnung von Ökobilanzen auf Gebäudeebene. Der hierfür betrachtete Lebenszyklus eines Bauproduktes gliedert sich in die Herstellung und die Nachnutzungsphase. Die Bewertung basiert auf Indikatoren der
Diese umfangreiche Sammlung verifizierter Daten steht unter http://www.nachhaltigesbauen.de/oekobaudat/ zur Ansicht zur Verfügung. |
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Bewertungssystem |
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Technisches |
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Technische DatenKeine Angaben |
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Referenz |
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Technische Regeln (DIN, EN)DIN 55633 Korrosionsschutz von Stahlbauteilen durch Pulver-Beschichtungssysteme BS EN 15773 Industrielle Pulverbeschichtung von feuerverzinkten und sheradisierten Gegenständen aus Stahl |
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Literaturtipps |
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B. Müller, U. Poth, Lackformulierung und Lackrezeptur, Vincentz, 2005 Eigene Daten büro für umweltchemie |
Rohstoffe / Ausgangsstoffe |
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HauptbestandteileAbb. 1 / Zusammensetzung nach Funktionen Pulverlacke sind organische und oft duroplastische Beschichtungspulver. Sie bestehen aus Bindemitteln, Additiven, Pigmenten und Füllstoffen. Charakteristisch ist das Fehlen von Lösemitteln. Die Beschichtungspulver werden mittels Extrusion hergestellt, die für eine homogene Verteilung der Lackkomponenten im Pulverlack sorgt. Die Bindemittel bestimmen wichtige Eigenschaften der Beschichtung wie die Härte und Stabilität des Lackfilmes sowie dessen Oberflächenbeschaffenheit. Ihr Anteil beträgt in einer durchschnittlichen Zusammensetzung rund 70 Massen-%. Es werden hierfür Kunstharze eingesetzt, die miteinander oder mittels einem Härter zu Makromolekülen vernetzen können. Häufig kommen als Bindemittel Epoxidharze, Polyester- sowie Acrylatharze zur Anwendung. Als Härter werden für Polyesterharze Triglycidylisocyanurat (TGIC) und Hydroxylalkylamid verwendet sowie auch Dodecandisäure (DDDA). Die in Europa am weitesten verbreiteten Pulverlacke sind Epoxi-, TGIC-freie Polyester sowie Hybrid- Systeme bei denen Epoxi- und Polyesterharze miteinander vernetzt werden. Additive verbessern die Qualität der Pulverlackbeschichtung. Zu den Additiven zählen Verlaufsmittel (z. B. Polyacrylate), Entgasungsadditive (z. B. Benzoin), Wachse und Strukturmittel. Außer bei Klarlacken werden zudem Pigmente eingesetzt. Der Gewichtsanteil der Pigmente und Additive beträgt ca. 10%. Aufgrund der Thermobehandlung ist die Temperaturbeständigkeit der Pigmente ein wichtiges Kriterium. Es werden vor allem Metalloxide verwendet. Füllstoffe verleihen dem Lackfilm Volumen, sorgen zusammen mit den Pigmentteilchen für eine optimale Packungsdichte und unterstützen den Korrosionsschutz der Beschichtung. Die Füllstoffe machen in der Regel 20 Massen-% aus. Die am häufigsten verwendeten Füllstoffe sind Calciumcarbonate (Kreide), Magnesiumsilikathydrat (Talkum) und Bariumsulfate (Schwerspat). Herkömmliche Polyester-Systeme enthalten als Härter TGIC. Da diese Pulverlacke seit 1998 als giftig (Gefahrenbezeichnung T) gekennzeichnet werden müssen, werden sie in Europa nur noch beschränkt eingesetzt. |
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Umwelt- und GesundheitsrelevanzAbb. 2 / Zusammensetzung nach Rohstoffherkunft Gewinnung der PrimärrohstoffeDie Ausgangsstoffe zur Herstellung der Bindemittel und Additive stammen alle größtenteils aus verschiedenen Erdölfraktionen. Bei den Pigmenten wird z. B. Titandioxid aus Eisentitanat in einem relativ energieintensiven Prozess gewonnen (Glühung des Pigments in großen Drehöfen bei ca. 1000°C). Eisenoxide werden durch die Oxidation von Schrotteisen oder durch oxidierende Hydrolyse von Eisensulfat hergestellt. Die als Füllstoffe eingesetzten Gesteinsmehle werden meist lokal im Tagebau gewonnen. VerfügbarkeitMit der allmählichen Erschöpfung der Erdölvorräte vermindert sich auch das Potential zur Gewinnung von fossilen Rohstoffe in wenigen Jahrzehnten. Allerdings könnten die Rohstoffe auch aus Kohle hergestellt werden, was jedoch mit einem größeren Energieaufwand verbunden wäre. Verwendung von Recyclingmaterialien / ProduktionsabfällenDie Verwendung von Sekundärrohstoffen in der Produktion von Pulverlacken ist evtl. denkbar, wird jedoch in der Praxis gegenwärtig nicht umgesetzt. Produktionsabfälle werden in modernen Industriebetrieben wo möglich genutzt. Detaillierte Informationen für die Lackproduktion liegen jedoch nicht vor. Die Pulverlackapplikation kann mit Rückgewinnung des Lackpulvers erfolgen. Dadurch können die Lackverluste und dadurch der Rohstoffverbrauch minimiert werden. RadioaktivitätRadioaktivität ist für Pulverlacke nicht relevant. |
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QuellenB. Müller, U. Poth (2005): Lackformulierung und Lackrezeptur, Vincentz Eigene Daten büro für umweltchemie |
Herstellung |
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Prozesskette |
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HerstellungsprozessVor der Pulverbeschichtung werden die Werkstücke vorbehandelt. Die Werkstücke werden durch Schleifen, Bürsten oder Strahlen mechanisch gereinigt und dann mit Lösemitteln oder wässerigen Reinigern entfettet. Danach wird auf die zu beschichtenden Metallteile eine Konversionsschicht aufgebracht deren Funktion es ist, durch ihre Rauigkeit die Lackanbindung zu verbessern. Gängige Verfahren hierfür sind die Phosphatierung auf Stahl, das Anbeizen auf verzinktem Stahl sowie die Anodisierung oder Chromatierung auf Aluminium. Der Auftrag des Pulverlacks erfolgt mittels Lackierpistolen. Bei der elektrostatischen Pulverbeschichtung werden die Partikel im Lackpulver elektrostatisch aufgeladen. Die Aufladung geschieht mittels Hochspannung oder durch Reibung. Die Pulverlackpartikel gelangen dann auf die Oberfläche des Werkstücks wo sie aufgrund der elektrostatischen Kräfte haften bleiben. Die gleichnamige Aufladung der Pulverpartikel respektive der ihnen anhaftenden Luftionen bewirkt dass sich diese gegenseitig abstoßen und die Schichtbildung gleichmäßig verläuft. In Anlagen mit sehr hohen Stückzahlen oder bei der Verwendung von wenigen Farbtönen kann der Auftrag des Pulverlacks mit Rückgewinnung erfolgen. Dabei wird Lackpulver das nicht am Werkstück haften bleibt, zurückgewonnen, gereinigt und wiederverwendet. Dadurch können die Abfälle an verarbeitetem Pulver auf ca. 1% reduziert werden. Eine alternative Applikationstechnik ist das Wirbelsintern. Dabei wird ein erhitztes Werkstück in das mit Hilfe von Druckluft fluidisierte Pulver getaucht. Das Pulver schmilzt durch die hohe Oberflächentemperatur des Werkstücks. Nach der Applikation wird der Pulverlack in einem Trockner während ca. 5 bis 30 Minuten thermisch vernetzt (Einbrennen). Die Einbrenntemperaturen liegen in der Regel zwischen 110 bis 250°C. |
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Umweltindikatoren / HerstellungÖkobau.dat ist ein Baustein des Informationsportals Nachhaltiges Bauen in der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten und enthält Datensätze mit Umweltindikatoren von Bauprodukten. Für Datensätze zu Pulverlacke siehe → Metalle (4) → Oberflächenbehandlung und Beschichtung von Metallen (7) → Pulverbeschichten (03) → Pulverbeschichten von Metallen → auch Lexikon / Umweltindikatoren Einheitliche Werte zum Primärenergieaufwand soll zukünftig ausschließlich die Datenbank Ökobau.dat des Informationsportals Nachhaltiges Bauen des BMI liefern. Soweit Datensätze der Ökobau.dat für eine Produktgruppe in WECOBIS bereits vorliegen, erfolgt eine Darstellung unter Herstellung / Umweltindikatoren. EnergieaufwandIn Abhängigkeit des Pulverlacks entfallen bis zu drei Viertel der Energieverbräuche (Gas und Strom) auf die Beschichtung (Applikation des Pulvers und Einbrennen). Graue EnergiePulverbeschichten, Stahl: 83,3 MJ/m2 |
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TransportDer Transport jener Ausgangsstoffe welche auf fossilen Rohstoffe basieren (Bindemittel, Additive) ist generell mit längeren Transportwegen und größeren Umweltrisiken behaftet als der Transport der Ausgangsstoffe welche auf mineralischen Rohstoffe basieren (Füllstoffe, Pigmente). Es ist möglich dass in der Produktionskette auch Güter mit Gefahrstoffkennzeichnung transportiert werden. Da jedoch Bindemittel, Pigmente sowie Additive in einer Vielzahl von verschiedenen Produkten verwendet werden (nicht nur in Pulverlacken) ist die Umweltrelevanz des Transports nicht spezifisch für die Herstellung von Pulverlacken. |
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Quellenwww.eco-bau.ch: KBOB, Ökobilanzdaten im Baubereich (aufgerufen am 20.01.2014) |
Verarbeitung |
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Arbeitshygienische RisikenAllgemeinesBeim Auftrag von Pulverlacken handelt sich um eine werkseitige Beschichtung von Bauteilen aus Metall. Pulverlacke sind deshalb mit keinen umweltrelevanten oder arbeitshygienischen Risiken auf der Baustelle verbunden. |
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Nutzung |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiken bei bestimmungsgemäßer NutzungSchadstoffabgabe / Emissionen in den InnenraumPulverlacke enthalten keine Lösemittel. VOC – Emissionen aus pulverlackierten Oberflächen in den Innenraum können deshalb ausgeschlossen werden. Schadstoffabgabe / Emissionen in den AußenraumUmweltrelevante Bestandteile können durch Abwitterung, Versprödung, Diffusion oder bei der Renovierung (z. B. durch Schleifen) in die Umwelt gelangen. Zudem können alle buntpigmentierten Lacke, insbesondere die kräftig leuchtenden Pigmente, umweltrelevante Schwermetalle wie Chrom, Kobalt oder Nickel enthalten. |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiken im SchadensfallBrandfallIm Brandfall sind keine besonderen Risiken für Umwelt und Gesundheit zu erwarten. WassereinwirkungEs sind keine besonderen Risiken für die Umwelt zu erwarten. Pulverlacke enthalten keine gemäß Gefahrstoffverordnung kennzeichnungspflichtigen Bestandteile, welche wasserlöslich sind. |
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Beständigkeit NutzungszustandEpoxi-Pulverlacke sind aufgrund der mangelnden Lichtbeständigkeit nur für den Inneneinsatz geeignet. Die UV-Strahlung des Sonnenlichts zersetzt die Harzstruktur was zu einem Auskreiden des Lacks führt und die Schutzwirkung reduzieren kann. Epoxi-Pulverlacke werden vor allem als Grundierung eingesetzt. Bei einem mehrschichtigen Aufbau bieten sie einen sehr guten Korrosionschutz. Ebenso zeichnen sie sich durch eine gute Chemikalienbeständigkeit aus. Polyester-Pulverlacke sind UV-beständiger und deshalb für die Anwendung im Aussenbereich geeignet. Es lassen sich z. B. Lackierungen für Fassadenanwendungen mit sehr guter Beschichtungsqualität realisieren. Man geht bei Silikonpolyesterlacken von einer UV-Beständigkeit von 20 Jahren aus. Heute werden jedoch für Metallfassadenbeschichtungen häufig Fluorpolymere verwendet (thermisch härtende Flüssiglacke) Hybrid-Pulverlacke besitzen einen breiten Anwendungsbereich. Ihre Witterungsbeständigkeit ist besser als bei Epoxidsystemen. In den meisten Fällen weisen sie eine ausreichende Chemikalienbeständigkeit auf. Weiterführende Informationen zu Nutzungsdauern von Bauteilen:Unter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“. |
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InstandhaltungAufgrund der erforderlichen Einbrenntemperaturen können Pulverbeschichtungen am Bau nicht erneuert werden. |
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Nachnutzung |
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Wiederverwendung / Wiederverwertung / BeseitigungGrundsätzlich können und sollen alle pulverlackierten Metallbauteile stofflich verwertet werden, vgl. Metalle. |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiko RückbauMit dem Rückbau sind keine besonderen Risiken für Umwelt und Gesundheit verbunden. |
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WiederverwendungEine Wiederverwendung von Pulverlacken ist nicht möglich. |
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Stoffliche VerwertungDie Recyclierbarkeit von pulverlackierten Metallbauteilen wird gegenüber unbehandeltem Metall kaum beeinträchtigt. Die nicht brennbaren Pulverlackanteile gehen in die Schlacke oder bleiben je nach Art als Fremdstoffe im Sekundärmetall. |
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Energetische VerwertungPulverlackreste die beim Beschichtungsprozess anfallen, können in Verbrennungsanlagen energetisch verwertet werden und ergeben bei vorschriftsmäßiger Rauchgasreinigung in der Regel keine relevanten Emissionen. |
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Beseitigung / Verhalten auf der DeponieReine Pulverlacke dürfen nicht deponiert werden. Da Pulverlacke auf Metallen anhaften und diese nicht deponiert werden, können sie auch nicht die Deponieabwässer belasten. |
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EAK-Abfallschlüssel
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QuellenVerordnung über das Europäische Abfallverzeichnis (Abfallverzeichnis-Verordnung – AVV, zuletzt geändert am 24. Februar 2012, Online-Quelle abgerufen am 21.01.2014. |