Produktgruppeninformation |
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BegriffsdefinitionEinbrennlacke sind Reaktionslacke, bei denen die chemische Reaktion, welche zur Härtung führt, auf einer thermischen Behandlung basiert. Bei thermisch härtenden Flüssiglacken werden meist zwei oder mehr untereinander reaktive Bindemittelkomponenten eingesetzt. Die Lacke werden deshalb, bis auf Ausnahmen, als fertige Systeme gehandelt. Man bezeichnet sie daher als Einkomponentenlacke, auch dann, wenn sie mindestens zwei untereinander reaktionsfähige Bindemittelbestandteile enthalten. Auf dem Markt sind lösemittelhaltige sowie wasserverdünnbare Systeme verfügbar. Bei lösemittelhaltigen Lacken ist das Bindemittel in aromatischen Lösemitteln gelöst, bei wasserverdünnbaren Lacken ist es im Wasser dispergiert. Jedoch kommen auch wasserverdünnbare Lacke nicht ganz ohne Lösemittel aus. | |||||||||||||||||||||
Wesentliche BestandteileThermisch härtende Flüssiglacke bestehen wie andere Lacke im Wesentlichen aus Bindemittel (Harze), Pigmenten, Lösemittel / Wasser, Füllstoffen und Additiven. Aufgrund der verwendeten Kunstharze als Bindemittel können Einbrennlacke auf Basis von Aminoharzen, auf Basis von Phenolharzen oder auf Basis von verkappten Polyisocyanaten unterschieden werden.
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CharakteristikDa es sich bei Einbrennlacken um chemisch härtende Systeme handelt, bei denen das Bindemittel ein polymeres Netzwerk bildet, werden sie für hochwertige, strapazierfähige Lackfilme eingesetzt. Für spezielle Außenanwendungen werden Lacke mit Fluorpolymeren eingesetzt. Sie zeichnen sich durch eine besonders hohe Wetter- und UV-Beständigkeit sowie durch die schmutzabweisende Oberflächenbeschaffenheit aus. Grundsätzlich unterscheiden sich wasserverdünnbare Einbrennlacke von der Gebrauchstauglichkeit und Beständigkeit her kaum von lösemittelhaltigen Systemen. | |||||||||||||||||||||
LieferzustandWerkseitige Beschichtung von Metallbauteilen. | |||||||||||||||||||||
Anwendungsbereiche (Besonderheiten)Korrosionsschutz und Farbgebung von Bauteilen vor allem aus Stahl und Aluminium. | |||||||||||||||||||||
Hinweise für die ökologische ProduktauswahlIn praktisch allen Anwendungsbereichen können lösemittelhaltige Einbrennlacke ohne Einschränkungen in Bezug auf Gebrauchstauglichkeit und Beständigkeit durch wasserverdünnbare Einbrennlacke ersetzt werden. Eine weitere Alternative stellen Pulverlacke dar, die einerseits lösemittelfrei sind, und bei denen andererseits die Auftragungsverluste wieder verwendet werden können. Der Lösemittelgehalt von Einbrennlacken hat auf die Verarbeitung auf der Baustelle keinen Einfluss. Die Wahl von wasserverdünnbaren Systemen oder Pulverlacken ermöglicht es jedoch mögliche Lösemittelemissionen und die damit verbundenen arbeitshygienische Risiken bei der Lackierung im Werk zu vermeiden. Schema der möglichen werkseitigen Metalloberflächenbehandlungen | |||||||||||||||||||||
B. Müller, U. Poth (2005): Lackformulierung und Lackrezeptur, Vincentz Eigene Daten büro für umweltchemie |
Risikobetrachtung Lebenszyklusphasen |
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Planungs- und Ausschreibungshilfen |
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GrundsätzlichesWECOBIS informiert produktneutral. An dieser Stelle soll der Nutzer jedoch eine Hilfestellung dazu erhalten, ob sich Produkte innerhalb einer Produktgruppe gegenüber anderen hinsichtlich ihrer Umwelt- und Gesundheitsrelevanz auszeichnen. | ||||||||||
Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) / Kriterium 1.1.6Mit dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) steht ein zum Leitfaden Nachhaltiges Bauen ergänzendes ganzheitliches quantitatives Bewertungsverfahren zur Verfügung. Das BNB zeichnet sich durch einen Kriterienkatalog aus, nach dem Gebäude nach ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Qualitäten, sowie den technischen und prozessualen Aspekten bewertet werden. (detaillierte Informationen siehe www.nachhaltigesbauen.de). Das Kriterium 1.1.6 befasst sich dabei mit den Risiken für die lokale Umwelt. Einordnung der thermisch härtenden Flüssiglacke Bei Verwendung von Produkten aus der Gruppe der thermisch härtenden Flüssiglacke ist die Erfüllung der Anforderungen für die Qualitätsniveaus des BNB-Kriteriums 1.1.6 an folgende Bedingungen geknüpft, wobei ein höheres Niveau die Bedingungen der tieferen Niveaus mit einschließt:
Hinweis: | ||||||||||
UBA-AusschreibungsempfehlungenAuf den Internet-Seiten des Umweltbundesamtes (UBA) findet sich der „Informationsdienst für umweltfreundliche Beschaffung“, u. a. mit Informationen und Ausschreibungsempfehlungen zu einzelnen Bauproduktgruppen. Für thermisch härtende Flüssiglacke finden sich dort derzeit (Stand 01/ 2014) noch keine Informationen. Es lohnt sich aber, die Seiten zu besuchen, da diese regelmäßig weiterentwickelt werden. Die Ausschreibungsempfehlungen des UBA orientieren sich an den jeweiligen Vorgaben eines zugehörigen Blauen Engels (s. Reiter Zeichen & Deklarationen). | ||||||||||
Zeichen / Labels zur Umwelt- und Gesundheitsrelevanz (z.B. Blauer Engel, Giscode)Unter dem Reiter Umweltdeklarationen finden sich eine Übersichtstabelle, weiterführende Informationen und Links zu Zeichen und Labels, die diese Produktgruppe betreffen können. Auch damit lassen sich Unterschiede von Produkten innerhalb einer Produktgruppe hinsichtlich ihrer Umwelt- und Gesundheitsrelevanz feststellen. | ||||||||||
REACH / CLPDie REACH-Verordnung regelt die Herstellung, das Inverkehrbringen und den Umgang mit Industriechemikalien. Zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen, dient die CLP-Verordnung (Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen), um ein hohes Schutzniveau für die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu gewährleisten. Wird ein Produkt nicht als Stoff oder Gemisch, sondern als Erzeugnis eingestuft, ist kein Sicherheitsdatenblatt (SDB) erforderlich und Gefahrstoffbezeichnungen entfallen. Lediglich besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) müssen ausgewiesen werden. Für diese Informationen besteht eine Auskunftspflicht. Sie müssen aber nicht in Form eines Sicherheitsdatenblattes nach den Kriterien des Anhangs II der REACH-Verordnung gegeben werden. Thermisch härtende Flüssiglacke werden als Gemisch eingestuft. Produkt bezogene Informationen gemäß CLP-Verordnung müssen daher in den Sicherheitsdatenblättern (SDB) der jeweiligen Produkte ausgewiesen sein. | ||||||||||
GefahrstoffverordnungGemäß Minimierungs- und Substitutionsgebot der GefStoffV ist grundsätzlich das Produkt mit den geringstmöglichen Belastungen zu verwenden. Werden für eine Produktgruppe GISBAU Produkt-Codes oder GISCODES vergeben, lassen sich z. B. dadurch Unterschiede innerhalb der Produktgruppe feststellen (s. Reiter Zeichen & Deklarationen). Alternativen hinsichtlich Umwelt- und GesundheitsrelevanzIn praktisch allen Anwendungsbereichen können lösemittelhaltige Einbrennlacke ohne Einschränkungen in Bezug auf Gebrauchstauglichkeit und Beständigkeit durch wasserverdünnbare Einbrennlacke ersetzt werden. Eine weitere Alternative stellen Pulverlacke dar, die einerseits lösemittelfrei sind, und bei denen andererseits die Auftragungsverluste wieder verwendet werden können. Der Lösemittelgehalt von Einbrennlacken hat auf die Verarbeitung auf der Baustelle keinen Einfluss. Die Wahl von wasserverdünnbaren Systemen oder Pulverlacken ermöglicht es jedoch mögliche Lösemittelemissionen und die damit verbundenen arbeitshygienische Risiken bei der Lackierung im Werk zu vermeiden. | ||||||||||
Materialökologische VorgabenIn einigen Städten oder Regionen gibt es materialökologische Vorgaben, die bei Projekten der öffentlichen Hand in Planung und Ausschreibung berücksichtigt werden müssen. Künftig sollen an dieser Stelle Hinweise auf solche mögliche Vorgaben oder Kriterien innerhalb der jeweiligen Produktgruppe erfolgen. Eine diesbezügliche Ergänzung ist für das 1. Halbjahr 2014 geplant. TIPP: Die Plattform baubook (www.baubook.info/oea) bietet eine Sammlung von Kriterien, die derzeit vor allem in Österreich für die ökologische Ausschreibung verwendet werden (u.a „ÖkoKauf Wien“, Vorarlberger Servicepakt „Nachhaltig: Bauen in der Gemeinde“). In vielen Fällen können die Nachweise über den Blauen Engel, das Österreichische Umweltzeichen, das natureplus Qualitätszeichen (s. auch Reiter Zeichen & Deklarationen) oder das Sicherheitsdatenblatt erfolgen. Der Besuch der Website ist daher auch für Nutzer in Deutschland sehr interessant und die Verwendung der Kriterien auch in Deutschland möglich | ||||||||||
QuellenB. Müller, U. Poth (2005): Lackformulierung und Lackrezeptur, Vincentz Eigene Daten büro für umweltchemie |
Umweltdeklarationen |
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Zeichen und Labels zur Umwelt- und Gesundheitsrelevanz
Die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. betreibt ein Internet-Portal mit umfangreicher Label-Datenbank (www.label-online.de). Die Label werden dort beschrieben und anhand von Kriterien hinsichtlich Nachhaltigkeit (umweltgerecht, sozial verträglich, gesundheitlich unbedenklich) bewertet. Umweltzeichen (Blauer Engel) DE-UZ 12a Emissionsarme Schadstoffarme Lacke • Sie dürfen keine Stoffkonzentrationen enthalten, die zu einer Einstufung als reizend, • Bei den eingesetzten Lösemitteln ist der VOC-Gehalt in Abhängigkeit des Festkörpergehalt von ≥ 30% der VOC-Gehalt maximal 10 Massen-% betragen. • Sie müssen frei sein von Pigmenten auf der Basis von Blei, Cadmium und Chrom VI. • Sie müssen den üblichen Qualitätsanforderungen der Produktgruppe | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Umweltproduktdeklarationen
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Ökobau.dat / UmweltindikatorenÖkobau.dat ist ein Baustein des Informationsportals Nachhaltiges Bauen in der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten und enthält Datensätze mit Umweltindikatoren von Bauprodukten. Die in der Ökobau.dat beschriebenen Umweltindikatoren bilden die Grundlage der im Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) vorgeschriebenen Berechnung von Ökobilanzen auf Gebäudeebene. Der hierfür betrachtete Lebenszyklus eines Bauproduktes gliedert sich in die Herstellung und die Nachnutzungsphase. Die Bewertung basiert auf Indikatoren der
Diese umfangreiche Sammlung verifizierter Daten steht unter http://www.nachhaltigesbauen.de/oekobaudat/ zur Ansicht zur Verfügung. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bewertungssystem |
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Technisches |
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Technische Daten
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Referenz | ||||||||||
Technische Regeln (DIN, EN)DIN EN ISO 12944-5 Beschichtungsstoffe – Korrosionsschutz von Stahlbauteilen durch Beschichtungssysteme – Teil 5: Beschichtungssysteme | ||||||||||
QuellenB. Müller, U. Poth (2005): Lackformulierung und Lackrezeptur, Vincentz Eigene Daten büro für umweltchemie |
Literaturtipps |
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B. Müller, U. Poth: Lackformulierung und Lackrezeptur, Vincentz, 2005 Umwelt-Produktdeklaration, Duraflon Fassadenoberflächen, Institut Bauen und Umwelt e.V. www.bau-umwelt.com |
Rohstoffe / Ausgangsstoffe |
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HauptbestandteileLösemittelhaltige Systeme Abb 1: Lösemittelhaltige Einbrennlacke, Zusammensetzung nach Funktionen
Abb. 2: Wasserverdünnbare Einbrennlacke, Zusammensetzung nach FunktionenWasserverdünnbare Systeme | |
Umwelt- und GesundheitsrelevanzGewinnung der PrimärrohstoffeDie Ausgangsstoffe zur Herstellung der Bindemittel, Lösemittel und ein Teil der Hilfsstoffe stammen mit Ausnahme von Alkydharzen (Bindemittel) alle aus verschiedenen Erdölfraktionen. Alkydharze werden aus pflanzlichen Ölen (Sojaöl, Rizinusöl) und anderen Chemikalien synthetisiert. Bei den Pigmenten wird Titandioxid aus Eisentitanat in einem relativ energieintensiven Prozess gewonnen (Glühung des Pigments in großen Drehöfen bei ca. 1000°C). Eisenoxide werden durch die Oxidation von Schrotteisen oder durch oxidierende Hydrolyse von Eisensulfat hergestellt. Die als Füllstoffe eingesetzten Gesteinsmehle werden meist lokal im Tagbau gewonnen. Abb 3: Lösemittelhaltige Einbrennlacke, Zusammensetzung nach Rohstoffherkunft Abb 4: Wasserverdünnbare Einbrennlacke, Zusammensetzung nach RohstoffherkunftVerfügbarkeitMit der allmählichen Erschöpfung der Erdölvorräte vermindert sich auch das Potential zur Gewinnung von fossilen Rohstoffe in wenigen Jahrzehnten. Allerdings könnten die Rohstoffe auch aus Kohle hergestellt werden, was jedoch mit einem größeren Energieaufwand verbunden wäre. Verwendung von Recyclingmaterialien / ProduktionsabfällenDie Verwendung von Sekundärrohstoffen in der Produktion von thermisch härtenden Flüssiglacken ist evtl. denkbar, wird jedoch in der Praxis gegenwärtig nicht umgesetzt. Produktionsabfälle werden in modernen Industriebetrieben wo möglich genutzt. Detaillierte Informationen für die Farben- und Lackproduktion liegen jedoch nicht vor. | |
QuellenB. Müller, U. Poth (2005): Lackformulierung und Lackrezeptur, Vincentz Eigene Daten büro für umweltchemie |
Herstellung |
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Prozesskette | |
HerstellungsprozessDie Herstellung und Formulierung der Einbrennlacke erfolgt in großen chemischen Produktionsanlagen während die Beschichtung von verschiedenen Werkstücken meist in kleineren, gewerblichen Betrieben geschieht. Die Bindemittel der Lacke werden durch eine Reihe von chemischen Syntheseprozessen in Reaktoren hergestellt, bei denen u. a. auch verschiedene Gefahrenstoffe Verwendung finden. Die Herstellung der Pigmente, Füllstoffe, Lösemittel und Hilfsstoffe ist nicht produktspezifisch. Vor der Beschichtung müssen die Werkstücke vorbehandelt werden. Die Werkstücke werden durch Schleifen, Bürsten oder Strahlen mechanisch gereinigt und dann mit Lösemitteln oder wässerigen Reinigern entfettet. Danach wird auf die zu beschichtenden Metallteile eine Konversionsschicht aufgebracht deren Funktion es ist durch ihre Rauhigkeit die Lackanbindung zu verbessern. Gängige Verfahren hierfür sind die Phosphatierung auf Stahl, das Anbeizen auf verzinktem Stahl sowie die Anodisierung auf Aluminium. In Funktion des Untergrunds und des verwendeten Einbrennlacks kann es notwendig sein, die Oberfläche vor der Lackierung mit einem Haftprimer zu versehen. Die Lackapplikation geschieht entweder automatisch oder manuell. Ein großes Problem des Spritzlackierens stellt die so genannte Overspraybildung dar. Bei Luftzerstäubern kann der Anteil der Lacktropfen, die nicht auf dem Werkstück ankommen und verloren gehen bis zu 60% betragen. Zur Steigerung des Auftragwirkungsgrades wird in automatisierten Lackieranlagen vielfach die elektrostatische Aufladung der Lacktropfen eingesetzt. Bei Luftzerstäubern können dadurch die Verluste bis auf 20% gesenkt werden. Andere Applikationsverfahren wie z. B. Tauchlackieren, Giessen oder Fluten erzielen zwar nicht die optische Qualität des Spritzlackierens, sind jedoch aufgrund der minimalen Lackverluste interessant. Nach Applikation geschieht die Aushärtung des Lackfilms im Ofen bei ca. 100 – 200°C und Einbrennzeiten die in der Regel zwischen 15 – 30 Minuten liegen. | |
Umweltindikatoren / HerstellungEinheitliche Werte zu Umweltindikatoren in WECOBIS soll zukünftig ausschließlich die Datenbank Ökobau.dat des Informationsportals Nachhaltiges Bauen des BMI liefern. Die Ökobau.dat stellt Umweltprofile für Bauprodukte bereit, die als erforderliche Datengrundlage für die Lebenszyklusanalyse eingesetzt werden. Für Bauprodukte gibt es Herstellungs- und End-of-Live- Datensätze. Da in der Herstellung von Bauprodukten ein großer Anteil der verursachten Umweltbelastungen auf den Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern zurückzuführen ist, stellt die Graue Energie (kumulierter Primärenergieaufwand nicht erneuerbar) dafür einen guten Indikator dar. Im Kapitel Energieaufwand finden sich ggf. allgemeine Informationen zum Thema, die die Produktgruppe prägen. EnergieaufwandWichtigste Einflussgrößen für die Herstellungsenergie von thermisch härtenden Flüssiglacken sind der Einbrennprozess selbst sowie die Mengen der Bindemittel, Lösemittel und Weißpigmente. Die Art der Bindemittel, die Füllstoffe und die Hilfsstoffe haben eine geringe Bedeutung. Graue EnergieIn Analogie zu den Pulverlacken dürfte für die Graue Energie von thermisch härtenden Flüssiglacken vor allem der Verbrauch von Energieträgern (Strom und Gas), welche für die Applikation und das Einbrennen eingesetzt werden, relevant sein. Bei den Pulverlacken machen sie bis zu drei viertel der Grauen Energie aus. Bei den Flüssiglacken gilt es jedoch zu berücksichtigen, dass die Lackverluste infolge von Overspray bei der Applikation meist höher sind und ein erhöhter Materialeinsatz erforderlich ist. | |
Charakteristische EmissionenBei der Beschichtung werden je nach System kleinere bis größere Mengen Lösemittel in die Umgebungsluft emittiert, es besteht jedoch die Möglichkeit die VOC in der betrieblichen Abluft zu zerstören (Nachverbrennung) oder auszufiltrieren. | |
TransportDer Transport jener Ausgangsstoffe welche auf fossilen Rohstoffe basieren (Bindemittel, Lösemittel, Hilfsstoffe) ist generell mit längeren Transportwegen und größeren Umweltrisiken behaftet als der Transport der Ausgangsstoffe welche auf mineralischen Rohstoffe basieren (Füllstoffe, Pigmente). In der Produktionskette werden auch Güter mit Gefahrstoffkennzeichnung transportiert. Da jedoch Bindemittel, Lösemittel, Pigmente sowie Hilfsstoffe in einer Vielzahl von verschiedenen Produkten verwendet werden (nicht nur in Farben) ist die Umweltrelevanz des Transports nicht spezifisch für die Herstellung von Farben. | |
QuellenB. Müller, U. Poth (2005): Lackformulierung und Lackrezeptur, Vincentz Eigene Daten büro für umweltchemie |
Verarbeitung |
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Arbeitshygienische RisikenAllgemeinesEs handelt sich um eine werkseitige Beschichtung von Bauteilen aus Metall. Thermisch härtende Flüssiglacke sind deshalb mit keinen umweltrelevanten oder arbeitshygienischen Risiken auf der Baustelle verbunden. | |
Nutzung |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiken bei bestimmungsgemäßer NutzungSchadstoffabgabe / Emissionen in den InnenraumDie Lösemittel, welche in den Lacken vor dem Einbrennen vorhanden sind, werden infolge der thermischen Behandlung verflüchtigt. VOC – Emissionen aus einbrennlackierten Oberflächen in den Innenraum können deshalb ausgeschlossen werden. Schadstoffabgabe / Emissionen in den AußenraumUmweltrelevante Bestandteile können durch Abwitterung, Versprödung, Diffusion oder bei der Renovierung (z. B. durch Schleifen) in die Umwelt gelangen. Zudem können alle buntpigmentierten Lacke, insbesondere die kräftig leuchtenden Pigmente, umweltrelevante Schwermetalle wie Chrom, Kobalt oder Nickel enthalten. | |
Umwelt- und Gesundheitsrisiken im SchadensfallBrandfallIm Brandfall sind keine besonderen Risiken für Umwelt und Gesundheit zu erwarten. WassereinwirkungEs sind keine besonderen Risiken für die Umwelt zu erwarten. Thermisch härtende Flüssiglacke enthalten keine gemäß Gefahrstoffverordnung kennzeichnungspflichtigen Bestandteile, welche wasserlöslich sind. | |
Beständigkeit NutzungszustandThermisch härtende Flüssiglacke weisen in der Regel eine sehr gute mechanische Beständigkeit in Bezug auf Abriebfestigkeit, Abwaschbar- und Scheuerbeständigkeit sowie Härte und Kratzfestigkeit auf. Ebenso weisen sie in den meisten Fällen eine gute Vergilbungs- und Witterungsbeständigkeit auf. Die Lacksysteme lassen sich auf alle Anwendungsbereiche so modifizieren, dass sie die Anforderungen an die Beständigkeit erfüllen. Eine gute UV-Beständigkeit an Fassaden weisen jedoch nur Fluorpolymersysteme auf. Alle anderen können v. a. an Fassaden nach 10 bis 20 Jahren auskreiden. Die oberste Schicht an Bindemitteln wird durch UV-Strahlen zerstört. Die Kreide tritt hervor (Füllstoff), wodurch die Oberfläche rau wird. Die Wasseraufnahme und die Staubablagerung wird begünstigt. Weiterführende Informationen zu Nutzungsdauern von Bauteilen:Unter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“. | |
QuellenB. Müller, U. Poth (2005): Lackformulierung und Lackrezeptur, Vincentz Eigene Daten büro für umweltchemie |
Nachnutzung |
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Wiederverwendung / Wiederverwertung / BeseitigungGrundsätzlich können und sollen alle einbrennlackierten Metallbauteile stofflich verwertet werden, vgl. Metalle | ||||||
Umwelt- und Gesundheitsrisiko RückbauMit dem Rückbau sind keine besonderen Risiken für Umwelt und Gesundheit verbunden. | ||||||
WiederverwendungEine Wiederverwendung von thermisch härtenden Flüssiglacken ist nicht möglich. | ||||||
Stoffliche VerwertungDie Recyclierbarkeit von einbrennlackierten Metallbauteilen wird gegenüber unbehandelten Metallen kaum beeinträchtigt. Die nicht brennbaren Lackanteile gehen in die Schlacke oder bleiben je nach Art als Fremdstoffe im Sekundärmetall. Die Fluorpolymere sind jedoch bei der Wiederverwertung von Metallbauteilen als kritisch zu betrachten. Sie werden in der Metallschmelze in Fluorwasserstoff (Flusssäure) umgewandelt, die bei ungenügender Rauchgasreinigung ein erhebliches lufthygienisches Problem darstellen kann. | ||||||
Energetische VerwertungThermisch härtende Flüssiglacke können in Verbrennungsanlagen energetisch verwertet werden und ergeben bei vorschriftsmäßiger Rauchgasreinigung in der Regel keine relevanten Emissionen. Bei Lacksystemen mit Fluorpolymeren hingegen entstehen bei der Verbrennung halogenhaltige Rückstände. | ||||||
Beseitigung / Verhalten auf der DeponieReine thermisch härtende Flüssiglacke dürfen nicht deponiert werden. Da die ausgehärteten Lacke auf Metallen anhaften und diese nicht deponiert werden, können sie auch nicht die Deponieabwässer belasten. | ||||||
EAK-Abfallschlüssel
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QuellenVerordnung über das Europäische Abfallverzeichnis (Abfallverzeichnis-Verordnung – AVV, zuletzt geändert am 24. Februar 2012, Online-Quelle abgerufen am 22.01.2014 |