Produktgruppeninformation |
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Referenz | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
BegriffsdefinitionDie Aufgabe von Mauermörtel ist es, Mauersteine kraftschlüssig zu verbinden und einen Ausgleich von Maßtoleranzen der Mauersteine zu gewährleisten. Das Größtkorn des Sandes beträgt 4 mm, bei Dünnbettmörtel 1 mm. Hinsichtlich der verwendeten Bindemittel werden Mauermörtel in Zement-, Kalk-, Kalkzement-,Lehm- oder Putz- und Mauerbinder-Mörtel eingeteilt. Nach dem Ort der Herstellung unterscheidet man Werk- und Baustellenmörtel, nach der Zugabe von Wasser (zum Gemisch der Ausgangsstoffe) im Werk oder erst auf der Baustelle Werkfrisch- und Werktrockenmörtel, nach der Konsistenz Frisch- (gebrauchsfertig, verarbeitbar) und Festmörtel (verfestigt bzw. ausgehärtet). In Abhängigkeit von der Zusammensetzung, der Lagerfugendicke oder der Gesteinsart werden Normalmörtel (NM), Leichtmörtel (LM) und Dünnbettmörtel (DM) verwendet. Mineralische Fliesenkleber dienen als Dünnbettmörtel zum Verlegen keramischer Fliesen und Platten. Seit Beginn der 60-er Jahre wird die Entwicklung von Werktrockenmörtel gefördert. Werkfrischmörtel wurden etwa im Jahr 1973 eingeführt. Seit Beginn der 80-er Jahre gewinnt der Anteil der in Silos gelieferten Mörtel zunehmend an Bedeutung. Die heutigen Anforderungen an Bauabläufe und -qualität haben inzwischen dazu geführt, dass für über 90% des Mörtels, der als Mauer- oder Putzmörtel zum Einsatz kommt, Werkmörtel verwendet wird. Baustellenmörtel findet nur noch in wenigen Fällen von meist untergeordneter Bedeutung Verwendung. Weiterhin werden heute die Lagerfugen des Ziegelmauerwerks vorzugsweise mit Leichtmörtel bzw. bei Planziegeln mit Dünnbettmörtel vermauert. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wesentliche Bestandteile
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CharakteristikMit Mauermörtel werden kraftschlüssige Verbindungen zwischen Mauersteinen hergestellt, bei denen die Zwischenräume vollfugig verfüllt werden. Des Weiteren werden mit ihnen Maßabweichungen der Mauersteine ausgeglichen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Besonders wichtige Eigenschaft hinsichtlich Umwelt- und GesundheitsrelevanzZement und Kalk können zu Verätzungen der Haut und der Augen führen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieferzustand
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Anwendungsbereiche (Besonderheiten)
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Schubert P.; Heer B.; Institut für Bauforschung: Umweltverträgliche Verwertung von Mauerwerk-Baureststoffen, F 497, 1997, Aachen, S. 29 |
Risikobetrachtung Lebenszyklusphasen |
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Planungs- und Ausschreibungshilfen |
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WECOBIS informiert produktneutral. An verschiedenen Stellen bietet WECOBIS jedoch auch Unterstützung dazu, wie sich Produkte innerhalb einer Produktgruppe hinsichtlich ihrer ökologischen Eigenschaften unterscheiden lassen. Informationen hier im Reiter Planungsgrundlagen:
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Übersicht Planungs- und Ausschreibungshilfen: Mauermörtel und mineralischer Fliesenkleber |
Dünnbettmörtel | Leichtmörtel | Normalmörtel | Mineralischer Fliesenkleber | ||
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Material- ökologische Anforderungen | Im neuen Modul "Planungs- & Ausschreibungshilfen" bietet WECOBIS eine Übersicht zu möglichen materialökologischen Anforderungen und Textbausteine für Planung und Ausschreibung Inhalt aufklappen | ||||
Anforderungen und Textbausteine in WECOBIS | - | Verlegewerkstoffe für Fliesen und Platten | |||
Mögliche Quellen | Die hier genannten Quellen, insbesondere BNB, bilden die Grundlage für Planungs- und Ausschreibungshilfen bzw. materialökologische Anforderungen und Textbausteine in WECOBIS. Inhalt aufklappen | ||||
Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) des BMI / Kriterium 1.1.6 (Risiken für die lokale Umwelt) | Mit dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) des BMI steht ein zum Leitfaden Nachhaltiges Bauen ergänzendes, ganzheitliches, quantitatives Bewertungsverfahren zur Verfügung. Auch wenn ein Gebäude nicht zertifiziert werden soll, bilden die einzelnen Kriteriensteckbriefe eine gute Grundlage, Orientierung und Hilfestellung für die Umsetzung ökologischer Aspekte in der Gebäudeplanung. | ||||
An Mauermörtel stellt der BNB-Kriterienkatalog 1.1.6 keine Anforderungen. Deshalb gibt es für diese Produktgruppe auch keine Textbausteine im neuen Modul "Planungs- & Ausschreibungshilfen". | Einordung der jeweiligen Fliesenkleber hinsichtlich verschiedener Kriteriensteckbriefe siehe Reiter BNB-Kriterien in WECOBIS | ||||
Umweltbundesamt (UBA) | Auf den Internet-Seiten des Umweltbundesamtes (UBA) befindet sich der „Informationsdienst für umweltfreundliche Beschaffung“. Die Seiten werden gerade überarbeitet, sodass sich dort derzeit aus dem Baubereich nur Ausschreibungsempfehlungen zu Elastischen Bodenbelägen, Tapeten und Raufaser finden. | ||||
baubook ökologisch ausschreiben | Die Plattform baubook ökologisch ausschreiben bietet eine Sammlung von Kriterien, die derzeit vor allem in Österreich für die ökologische Ausschreibung verwendet werden. Für Mauermörtel finden sich Kriterien in der Gruppe "Mauer- und Putzmörtel → Mörtel". | Für Fliesenkleber finden sich Kriterien in der Gruppe "Kleb- und Füllstoffe → Klebstoffe für mineralische Bodenbeläge" | |||
natureplus Ausschreibungstexte | natureplus Ausschreibungstexte zu Mauermörtel oder Fliesenkleber sind derzeit (06/2015) nicht vorhanden. | ||||
Mögliche Nachweis- dokumente | weitere Nachweismöglichkeiten neben den folgend genannten sind Produktdatenblätter, Technische Merkblätter, sowie Herstellererklärungen oder ggf. ein Anhang mit Nachhaltigkeitsmerkmalen zur bauaufsichtlichen Zulassung (abZ+). Inhalt aufklappen | ||||
gesetzlich vorgeschrieben: | Welche Nachweisdokumente müssen vom Hersteller zur Verfügung gestellt werden? Welcher Nachweis kann damit erbracht werden? | ||||
REACH / CLP: Sicherheitsdatenblatt (SDB) | Mauermörtel und Fliesenkleber werden als Gemisch eingestuft. Für sie muss daher ein SDB gemäß den Anforderungen in Art.31 REACH-VO in Verbindung mit Anhang II erstellt werden. (Nachweis gefährliche Stoffe, Nachweis SVHC >= 0,1 Gew.-%) | ||||
freiwillige Produktkenn-zeichnungen / -deklarationen | Für einige Bauproduktgruppen existieren freiwillige Produktkennzeichnungen oder -deklarationen wie z.B. Umweltzeichen oder Umweltproduktdeklarationen, die als Nachweis für materialökologische Anforderungen dienen können. Eine Übersichtstabelle dazu mit detaillierten Informationen zu Mauermörtel findet sich im Reiter Zeichen & Deklarationen. |
Gefahrstoffverordnung
Mauermörtel mit Zement, Kalk oder Ton als Bindemittel enthalten, sind sie nach Gefahrstoffverordnung kennzeichnungspflichtig mit den GHS-Symbolen für „Gefahr“ GHS05 und GHS07.
Es gelten folgende H-Sätze zur Gesundheitsgefährdung:
- H318 Verursacht schwere Augenschäden.
- H335 Kann die Atemwege reizen.
- H315 Verursacht Hautreizungen.
Diese Angaben gelten für den trockenen pulverförmigen Mörtel und den frischen Mörtel. Im abgebundenen Zustand, das heißt ausgehärteten Zustand, gehen keine Gesundheitsgefahren von Mauermörteln aus.
Weitere planungs- und ausschreibungsrelevante Informationen in WECOBIS
- Reiter Zeichen & Deklarationen / Erläuterung + Links der wichtigsten Deklarationen zur jeweiligen Produktgruppe
- Reiter BNB-Kriterien / Einordnung der jeweiligen Produktgruppe gemäß Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) des BMI
Allgemeine Unterstützung zum Umgang mit Nachhaltigkeitsaspekten in Planung und Ausschreibung sowie Hinweise auf Leitfäden, Arbeitshilfen und Veröffentlichungen zum Nachhaltigen Bauen bietet das neue WECOBIS-Modul Planungs- & Ausschreibungshilfen unter Allgemeine Infos.
Umweltdeklarationen |
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Referenz
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Referenz
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Bewertungssystem |
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Technisches |
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Technische Daten
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Referenz | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Technische Regeln (DIN, EN)
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Literaturtipps |
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Institut Bauen und Umwelt e.V. / Service / Downloads von Broschüren / Produktgruppenregeln (PCR) / Umweltproduktdeklarationen (EPD) Scholz/Hiese: Baustoffkenntnis; 17. Auflage, 2011; Werner Verlag (Wolters Kluwer Deutschland GmbH), Köln Zwiener, G.; Mötzl, H.; Ökologisches Baustoff-Lexikon; 2006; C.F. Müller Verlag; Heidelberg Industrieverband Werktrockenmörtel e.V. et al.: Außenputz auf Ziegelmauerwerk; Werktrockenmörtel-Richtlinie Putzsysteme, Ausgabe 01.98 Berger J., Arbeitsgemeinschaft der Bau-Berufsgenossenschafte: Gemeinsam gegen Maurerkrätze Büro für Umweltchemie (Hrsg.): Graue Energie von Baustoffen, 1998, Zürich Gänßmantel J.: Ökologische Aspekte von Putz- und Mauermörtel: Rohstoffe, Herstellung, Transport und Verarbeitung, 24. bis 26. Sep. 1997, S. 2-0703 - 2-0714, 13. Int. Baustofftagung, 1997, Weimar Heer B.; Schubert P.: Umweltverträglichkeit und Wiederverwertbarkeit von Mauerwerkbaustoffen, S. 757-776, Mauerwerk-Kalender, Ernst & Sohn Verlag, 1999 Metzemacher H.: Ökologische Aspekte von Putz- und Mauermörteln - Gesamtbilanzierung von Wandkonstruktionen, 24. bis 26. Sep. 1997, S. 1-0971 - 1-0980, 13. Int. Baustofftagung, 1997, Weimar Metzemacher H.; Riechers H.-J.: Moderne Werkmörtel, Grundlagen und Anwendungsregeln von Mauermörtel und Putzmörtel, 1/1997, Hf. 4, S. 234-239, Das Mauerwerk, 1997 Müller A.: Stoffkreisläufe für Mauerwerksabbruch?, 24. bis 26. Sep. 1997, S. 2-1001 - 2-1011, 13. Int. Baustofftagung, 1997, Weimar Neroth G., Vollenschaar D.; Wendehorst Baustoffkunde, Vieweg + Teubner Verlag, 27. Auflage, 2012 Riechers H.-J.: Werkmörtel für den Mauerwerksbau, S. 513-529, Mauerwerk-Kalender, Ernst & Sohn Verlag, 1997 Riechers H.-J.: Werkmörtel für den Mauerwerksbau, S. 547-562, Mauerwerk-Kalender, Ernst & Sohn Verlag, 1999 Schubert P.; Heer B.; Institut für Bauforschung: Umweltverträgliche Verwertung von Mauerwerk-Baureststoffen, F 497, 1997, Aachen |
Rohstoffe / Ausgangsstoffe |
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HauptbestandteileBindemittel Gesteinskörnungen Die Aufbereitung der Gesteinskörnungen ist maßgebend für die hohe Qualität eines Mörtels. Für Werktrockenmörtel müssen restlos trockene, z. T. feuergetrocknete Gesteinskörnungen verwendet werden, um die Haltbarkeit und damit die Lagerung zu ermöglichen. Wasser ggf. Zusatzstoffe/Zusatzmittel | |
Umwelt- und GesundheitsrelevanzGewinnung der PrimärrohstoffeDie Rohstoffe (Kalkstein, Ton und Kalkmergel) werden ausschließlich im Tagebau gefördert: Kalk Natürliche Gesteinskörnung Leichte Gesteinskörnung Genauere Informationen siehe Grundstoffe Kalk, Zement, Natürliche Gesteinskörnungen, Leichte Gesteinskörnungen VerfügbarkeitZement Kalk Gesteinskörnung Genauere Informationen siehe Grundstoffe Kalk, Zement, Natürliche Gesteinskörnungen, Leichte Gesteinskörnungen Verwendung von Recyclingmaterialien / ProduktionsabfällenTrockene Abfälle in der Herstellungsphase von Werktrockenmörteln werden i. d. R. zu 100% in die Produktion rückgeführt. RadioaktivitätNatürlich Radionuklide in Baustoffen können vorkommen in Abhängigkeit von Material und Zuschlagstoffen. Zum Schutz der Bevölkerung vor Strahlenbelastungen werden in Deutschland seit mehr als 20 Jahren Untersuchungen und Bewertungen der radioaktiven Stoffe in Baumaterialien durchgeführt. Nach einer Studie des BfS wurden in Deutschland keine zu Bauzwecken verwendbaren Materialien festgestellt, die infolge erhöhter Uran- und Radiumkonzentrationen zu höheren Konzentrationen des Radon-222 (Radon) in Räumen führen könnten. Bei den derzeit handelsüblichen Bauproduktgruppen sind aus der Sicht des Strahlenschutzes keine Einschränkungen erforderlich. Allerdings ist auch weiterhin die vorgegebene Beschränkung des Anteils industrieller Rückstände als Zuschlag zu beachten, siehe ausführliche BfS-Informationen zu Baustoffen unter http://www.bfs.de/de/ion/anthropg/baustoffe.html. | |
Herstellung |
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Prozesskette | |
HerstellungsprozessDer Herstellungsprozess beschränkt sich auf folgende Verfahrensstufen:
Werkmörtel unterscheiden sich grundsätzlich nach den Lieferformen in zwei Hauptgruppen: Werktrockenmörtel Mehrkammer-Silomörtel Nassmörtel Werkfrischmörtel Werk-Vormörtel | |
Umweltindikatoren / HerstellungEinheitliche Werte zu Umweltindikatoren in WECOBIS soll zukünftig ausschließlich die Datenbank Ökobau.dat des Informationsportals Nachhaltiges Bauen des BMI liefern. Weiterführende Informationen zur Ökobau.dat im Zusammenhang mit dieser Produktgruppe finden sich in WECOBIS unter Fachinformationen / Reiter Umweltdeklarationen → Ökobau.dat / Umweltindikatoren Da in der Herstellung von Bauprodukten ein großer Anteil der verursachten Umweltbelastungen auf den Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern zurückzuführen ist, stellt die Graue Energie (kumulierter Primärenergieaufwand nicht erneuerbar) dafür einen guten Indikator dar. Im Kapitel Energieaufwand finden sich ggf. allgemeine Informationen zum Thema, die die Produktgruppe prägen. EnergieaufwandDer Energieaufwand setzt sich bei Putz- und Mauermörteln aus dem Energieaufwand der einzelnen Rohstoffe sowie dem Zusammenfügen und Mischen der Bestandteile zusammen. Letztere erfordern im Vergleich nur geringe Energiemengen und sind abhängig von den verwendeten Mischaggregaten. Bei der Herstellung von Werktrockenmörtel wird der Energie- und Kostenaufwand auch durch die werkseitige Trocknung des Sandes beeinflusst. | |
Charakteristische EmissionenBei der Fertigung im Werk treten praktisch keine Staubemissionen auf, da die stationären Produktionsanlagen eingehaust sind. Schadstoffemission und Treibhauspotential (GWP) werden bei Mauermörtel überwiegend von Menge und Art der Bindemittel, bei Leichtmörtel zusätzlich von den leichten Gesteinskörnungen bestimmt. Organische Zusatzmittel haben - außer bei Spezialprodukten wie z.B. Dünnbett-(Klebe)-Mörtel - darauf nur einen geringen Einfluss. Generell hat die Herstellung von Werktrockenmörteln im Vergleich zur Rohstoffherstellung einen untergeordneten Einfluss auf die Gesamtbilanz des Energieaufwandes, der Kohlendioxidemission (CO2-Emission) und des Treibhauspotentials (GWP). In Verbindung mit Mauerwerk ist wiederum der Einfluss der Mauersteine dominierend, so dass sich Veränderungen des Primärenergieinhalts (PEI) sowie der CO2-Emissionen von Mauermörtel nur entsprechend geringfügig auf die Gesamtsachbilanz einer Mauerwerkswand auswirken. | |
Maßnahmen GesundheitsschutzBeim offenen Mischen auf der Baustelle (heute eher selten) kommt es zu Staubentwicklungen. Atemschutz ist dann empfehlenswert. | |
Maßnahmen UmweltschutzTrockene Abfälle in der Herstellungsphase der Werktrockenmörtel werden i.d.R. 100%-ig in die Produktion rückgeführt. Überall dort, wo Staub entstehen kann, wird dieser durch entsprechende Absaugungsanlagen einem zentralen Filtersystem zugeführt. Der darin abgeschiedene Feinststaub kann in geringen Mengenteilen erneut dem Herstellungsprozess zugeführt werden. Im Rahmen der Prozessüberwachung erkannte Fehlchargen werden über entsprechende Rückstellwaren-Silos in geringen Anteilen erneut dem Produktionsprozess zugeführt. Diese Vorgehensweise wird auch bei Produktrestmengen von der Baustelle praktiziert, die in Silos oder Säcken zum Herstellwerk in geringen Mengen zurücktransportiert werden. Aufgrund des zunehmenden Anteils von Werkfrischmörtel erfolgt praktisch eine Abfallvermeidung auf der Baustelle. Da die Rohstoffe im Werk zu 100% in das Produkt Werktrockenmörtel eingehen und Ausschuss betriebsintern sofort recycelt wird, ist der Produktionsprozess selbst als abfallarm und mit geringen Auswirkungen auf die Umwelt zu bezeichnen. Darüber hinaus liegen keine Informationen vor, dass auf der Baustelle besondere Umweltschutzmaßnahmen durchgeführt werden. | |
TransportMauermörtel kommen meist als fertiges Trockengemisch entweder als Sackware, als Siloware oder als Werkfrischmörtel im Transportmischer auf die Baustelle. Mauermörtel werden in Deutschland von diversen Unternehmen an verschiedenen Standorten hergestellt, so dass ein Transport auf nationaler Ebene mit relativ kurzen Transportwegen möglich ist. | |
Verarbeitung |
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Arbeitshygienische RisikenAllgemeinesGesundheitsgefahren gehen nach heutigem Kenntnisstand überwiegend von der stark alkalischen Lösung aus, die sich beim Anmachen des Zements oder Kalks mit Wasser bildet (pH-Wert 12,5 bis 13,5) und Reizungen und Verätzungen verursacht. → GISBAU-Produktgruppeninformation Calciumhydroxid, Calciumoxid Bei der Verarbeitung zement- und kalkhaltiger Produkte sind persönliche Schutzmaßnahmen erforderlich (u. a. Augenschutz, Handschutz, Hautschutz, Körperschutz). Allergische Hautreaktionen auf Chromat (sogenannte „Maurerkrätze“) sind heutzutage nicht mehr zu erwarten, da die Herstellung und Verwendung nicht chromatarmer zementhaltiger Produkte (GISCODE ZP2) seit dem 17. Januar 2005 verboten ist. AGW-Werte
REACH / CLPDie REACH-Verordnung regelt die Herstellung, das Inverkehrbringen und den Umgang mit Industriechemikalien. Zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen, dient die CLP-Verordnung (Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen), um ein hohes Schutzniveau für die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu gewährleisten. Mauermörtel werden als Gemisch eingestuft. Produkt bezogene Informationen gemäß CLP-Verordnung müssen daher in den Sicherheitsdatenblättern (SDB) der jeweiligen Produkte ausgewiesen sein. Lediglich besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) müssen ausgewiesen werden. Produkt bezogene Informationen hierzu finden sich dann in den Sicherheitsdatenblättern (SDB) des Herstellers. Einstufungen und Gesundheitsgefahren nach GISBAUZP1 Zementhaltige Produkte, chromatarm Die Herstellung und Verwendung nicht chromatarmer zementhaltiger Produkte (GISCODE ZP2) ist seit dem 17. Januar 2005 verboten. EmissionenBei der Verarbeitung von Trockenmörtel kann es zu einer Staubentwicklung kommen. Es liegen keine Informationen vor, nach denen es bei der Verarbeitung von bereits mit Wasser angemischtem Mörtel zu Emissionen kommt. | |
Umweltrelevante InformationenEnergiebedarfBei der Verarbeitung von Mauermörteln wird Energie beim Mischen zu einem verarbeitbaren Mörtel verbraucht. Die Energiemenge ist abhängig von den verwendeten Mischaggregaten. WassergefährdungEindringen von verdünnter Zementsuspension (Waschwasser) in Boden, Gewässer und Kanalisation muss aufgrund Freisetzung basischer Bestandteile durch Auslaugen / Auswaschen vermieden werden (WGK 1: schwach wassergefährdend). Hierzu zählen keine Bodeninjektionen oder dergleichen, bei denen die Zemente bzw. Zementmörtel aufgrund ihrer Zusammensetzung und ihrer schnellen Erhärtung kaum eine lang andauernde Beeinträchtigung darstellen. |
Nutzung |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiken NeuzustandUmwelt- und gesundheitsrelevante Beeinträchtigungen im Neuzustand und während der Nutzung sind nicht bekannt. Grundsätzlich besteht bei Mauerwerkbaustoffen - Mauersteine, Mauermörtel sowie Innen- und Außenputze auf Mauerwerk - die Möglichkeit, dass schädliche Salze und/oder Schwermetalle durch Einwirkung von Feuchtigkeit, wie z. B. Niederschlagswasser oder Grundwasser, ausgewaschen werden. Unter praxisrelevanten Bedingungen sind allerdings nur sehr geringe Auslaugraten zu erwarten, da die Inhaltsstoffe fest in die Bindermatrix eingebunden sind. Emissionen von Inhaltsstoffen sind nicht relevant. | |
Umwelt- und Gesundheitsrisiken im SchadensfallBrandfallMauermörtel bergen in der Regel keine brandrelevante Gefährdung. Bei Zugabe von z. B. Polystyrol als leichte Gesteinskörnung erfolgt die Einstufung in die Baustoffklasse A2. Abtropfen/Abfallen von brennendem Material ist aber nicht zu erwarten. WassereinwirkungEs sind keine Umwelt- und Gesundheitsrisiken zu erwarten. | |
Beständigkeit NutzungszustandUnter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“. | |
InstandhaltungAbplatzungen oder Fehlstellen in Mörtelfugen können instandgesetzt werden, indem der geschädigte (eventuelle mit Salzen belastete) Mörtel entfernt bzw. rausgekratzt wird und Risse oder fugen neu verfüllt werden. Bei einer Instandsetzung ist die Verträglichkeit des Instandsetzungsmörtels mit dem ursprünglichen Mörtel und dem Mauerwerk zu klären. Bei Einsatz z. B. von hydraulisch gebundenen Mörteln (enthält Zement) bei gipshaltigem Mauerwerk kann es zu Ettringitbildung kommen, die schwere Schäden an der Bausubstanz hervorrufen kann. | |
Nachnutzung |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiko RückbauBeim Ausbau ist auf ausreichenden Staubschutz zu achten. Die Möglichkeit des Absaugens sollte geprüft werden. | ||||||||
WiederverwendungAbbruch von Mauerwerk bringt vergleichsweise ungünstige Voraussetzungen für die Wiederverwendung mit sich. So besteht Mauerwerk selbst bei recyclingfreundlicher Ausführung aus mehreren, z. T. schwer trennbaren Komponenten bzw. Komponentengemischen. Eine Wiederverwendung von Mörtel ist daher derzeit nicht möglich. | ||||||||
Stoffliche VerwertungEine Abtrennung der Mauerwerkbestandteile Mörtel und Putz vom Mauerstein ist aufgrund der unterschiedlichen Möglichkeiten der Zerkleinerung und/oder der unterschiedlichen Rohdichten (ausreichende Unterschiede) prinzipiell denkbar. Eine effektive Trennung zwischen Bindemittel und Sand ist mit einer konventionellen Aufbereitung nicht erreichbar. Nach einer vorliegenden Untersuchung wurden nur in wenigen Fällen Gehalte an auslaugbaren und umweltrelevanten Bestandteilen ermittelt, die nach den derzeitig verfügbaren Beurteilungskriterien die Verwertungsmöglichkeit einschränken. Es ist davon auszugehen, dass die untersuchten bzw. die bislang üblicherweise verwendeten Mauerwerksbaustoffe mobilisierbare, umweltrelevante Bestandteile, wenn überhaupt, dann nur in geringen Mengen enthalten. Die Verwertung von gemischtem Mauerwerkabbruch erfolgt im Rahmen der Aufbereitung von Bauschutt und umfasst gegenwärtig den nicht klassifizierten Straßenbau, sowie den Landschafts- und Tiefbau. Zu nennen sind Einsatzgebiete wie Bodenverfestigungen, Untergrundverbesserungen, Verkehrsflächen und Wegebau, Hinterfüllungen, Überschüttungen, Verfüllungen von Leitungsgräben, Sauberkeitsschichten unter Gebäuden, Lärmschutzwälle. Die bautechnischen Anforderungen, die bei diesen Einsatzgebieten an den aufbereiteten Mauerwerkabbruch gestellt werden, sind gering. Es gelten die Technischen Regeln der Länderarbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA). Dichte Recycling-Sande aus Mauerwerkabbruch könnten in größerem Umfang bzw. auch als alleinige Körnungsbeigabe für die Mauermörtelproduktion zum Einsatz kommen. Notwendig dafür ist jedoch eine möglichst sortenreine Aufbereitung der Recycling-Sande. Diese Art der Verwertung wird heute kaum noch praktiziert | ||||||||
Energetische VerwertungEine energetische Verwertung ist bei Mauermörtel aufgrund der überwiegend mineralischen Natur nicht möglich bzw. nicht sinnvoll. | ||||||||
Beseitigung / Verhalten auf der DeponieMauermörtel müssen am Ende ihrer Lebensdauer auf einer Deponie abgelagert werden. Mauermörtel können als Bauschutt auf Deponieklasse I (hauptsächlich für mineralische Abfälle) abgelagert werden. | ||||||||
EAK-AbfallschlüsselAbfälle aus der Herstellung von Zement, Branntkalk, Gips und Erzeugnissen aus diesen
Bau- und Abbruchabfälle
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