Produktgruppeninformation
Dies sind beispielsweise
- Asbesthaltige Platten für den Brandschutz in Zwischenwänden oder asbesthaltige Mörtel
- PCB-haltige, dauerelastische Fugendichtungsmassen in Trenn-, Anschluss- und Bewegungsfugen
- PCB-haltige Schalungen, die zu einer Kontamination des Betons geführt haben
- Teerhaltige Abdichtungsmassen oder Schutzanstriche
- Dämmmaterial aus alten Mineralfasern zum Wärmeschutz von Außenwänden
- Blei und andere Schwermetalle in Anstrichstoffen, Lacken und Beschichtungen
- Formaldehyd aus Mineralwolle oder aus Konservierungsmitteln in Klebstoffen und Farben
Mineralische Baustoffe kommen in einer Vielzahl von Bauteilen zum Einsatz, z. B. als Mauersteine in Wänden und Kaminen, als (Poren)beton-Fertigteile in Decken oder Wänden, als Ortbeton in Bodenplatten und Fundamenten sowie als plattenförmiger Bodenbelag im Freiraum.
Bei mineralischen Baustoffen besteht selten durch das Material selbst ein Verdachtsmoment hinsichtlich einer Verunreinigung oder Gefährdung durch Schadstoffe. Eine Ausnahme davon können Bindemittel aus Sekundärrohstoffen bilden, welche zum Verwendungszeitpunkt (noch) keiner Qualitätskontrolle unterlagen. Details siehe → Mineralische Bindemittel.
Vor allem Verarbeitungs- und Verbindungsprodukte oder solche, die für Funktion und Nutzung der entsprechenden Konstruktion erforderlich sind, sind im Hinblick auf Schadstoffbelastungen relevant. Dies sind beispielsweise
- Asbesthaltige Platten für den Brandschutz in Zwischenwänden oder asbesthaltige Mörtel
- PCB-haltige, dauerelastische Fugendichtungsmassen in Trenn-, Anschluss- und Bewegungsfugen
- Teerhaltige Abdichtungsmassen oder Schutzanstriche
- Dämmmaterial aus alten Mineralfasern zum Wärmeschutz von Außenwänden
- Blei und andere Schwermetalle in Anstrichstoffen, Lacken und Beschichtungen
- Formaldehyd aus Mineralwolle oder aus Konservierungsmitteln in Klebstoffen und Farben
[vgl. Bossemeyer]. Details siehe Bestands-Datenblätter der Produktgruppen → Bauplatten, → Dämmstoffe, → Dichtungen, Abdichtungen, → Estriche und Mörtel, → Klebstoffe und → Oberflächenbehandlungen und → Schadstoffratgeber Gebäuderückbau, Datenblatt 433 Mineralische Baustoffe.
Radioaktivität von Massivbaustoffen
Rückstände aus industriellen Verarbeitungsprozessen können mit natürlichen radioaktiven Stoffen angereichert sein. Werden sie als Sekundärrohstoffe in Massivbaustoffen eingesetzt, kann dies zu einer relevanten Erhöhung der Radonkonzentrationen in Wohnungen und Wohngebäuden und damit zu einer Überschreitung der empfohlenen europäischen Richtwerte führen. Weitere Informationen siehe → Radioaktivität
Schimmelpilzebefall bei Massivbaustoffen
Der Echte Hausschwamm ist ein holzzerstörender Pilz, der bei günstiger Umgebungstemperatur und –feuchte auch Mauerwerksfugen oder poröses Mauerwerk durchwachsen kann. Ein Befall der Bausubstanz ist zumeist mit einer aufwendigen Sanierung verbunden [Dill]. Weitere Informationen siehe → Schimmelpilze
Bewertungssystem
Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)
Wofür steht das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)? Inhalt aufklappen | |
Mit dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) des BMI steht ein zum Leitfaden Nachhaltiges Bauen ergänzendes, ganzheitliches, quantitatives Bewertungsverfahren zur Verfügung. | |
Welche Informationen liefert WECOBIS für BNB im Reiter BNB-Kriterien? Inhalt aufklappen | |
WECOBIS führt in den Datenblättern der Bauproduktgruppen umfangreiche Informationen zur Beantwortung der verschiedenen Fragestellungen im Hinblick auf Umwelt- und Gesundheitsaspekte. Im Reiter BNB-Kriterien bietet WECOBIS gezielt Antworten auf Fragestellungen baustoffrelevanter Steckbriefe. Durch die Bündelung von Aspekten z.B. bzgl. der Risiken für die lokale Umwelt, Fragen zur Innenraumhygiene und der Thematik Rückbau, Trennung, Verwertung gibt WECOBIS gezielte Hilfestellung bei der Einordnung einzelner Baustoffe. Tiefergehende Informationen finden sich über die Verknüpfungen in den jeweiligen Datenblättern. |
BNB-Kriterium BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung)
Welche Ziele werden mit BNB-Kriterium BK_1.1.6 verfolgt? Inhalt aufklappen | |
Im Falle einer Sanierungsmaßnahme wird BN_1.1.6 ergänzt durch das BNB-Kriterium BK_1.1.6. Dieses zielt auf die Adressierung und Ausschleusung von Materialien in der bestehenden Bausubstanz, die ein Risikopotenzial für Mensch und Umwelt darstellen. Die Bewertung erfolgt anhand einer Einstufung der Baumaterialien in ein vorgegebenes Schadstoffkataster mit 14 Schadstoffgruppen aufgrund ihres Schädigungspotentials und der jeweiligen Sanierungsmaßnahmen. Das Kriterium teilt die Anforderungen in 4 Qualitätsniveaus ein. Die Einordnung orientiert sich an Aufwand und Schwierigkeitsgrad der praktischen Umsetzung sowie an der ökologischen Bedeutung er Substitution eines Stoffes. Weitere Informationen zu den Einzelkriterien im Bestand siehe BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung). Für den Einbau von neuen Materialien gilt BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau). |
Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die gemäß BK_1.1.6 relevanten Schadstoffgruppen. Bei Massivbaustoffen besteht selten durch das Material selbst ein Verdachtsmoment hinsichtlich einer Verunreinigung oder Gefährdung durch Schadstoffe.
Schadstoffgruppe | Massivbaustoffe |
1. Asbest | - |
2. Polychlorierte Biphenyle (PCB) | - |
3. Holzschutzmittel (HSM) / Biozide: Pentachlorphenol (PCP), Lindan, DDT | - |
4. Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) | - |
5. Alte künstliche Mineralfasern (KMF) | - |
6. Blei | - |
7. Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) | - |
8. Flammschutzmittel (zurückgestellt) | (zurückgestellt) |
9. Weichmacher | - |
10. Formaldehyd | - |
11. Schimmelpilze | Konstruktionsabhängig, für die Produktgruppe nicht relevant |
12. Radon aus Baustoffen (zurückgestellt) | (zurückgestellt) |
13. Taubenkot | konstruktionsabhängig |
14. Feinstaub (zurückgestellt) | (zurückgestellt) |
– = nichts bekannt für Massivbaustoffe |