Produktgruppeninformation |
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BegriffsdefinitionLehmbaustoffe sind Baustoffe, deren alleiniges Bindemittel Lehm ist und die ihre Festigkeit nur durch Trocknung erhalten. Sie können geformt oder ungeformt sein, vorgefertigt oder örtlich hergestellt werden. Zu den massiven Lehmbaustoffen zählen Lehmsteine und -platten, Stampflehm und Lehmausfachungen. Zur Bekleidung von Innenwänden finden Lehmputzmörtel und Lehmbauplatten Verwendung. Lehmfarben und Lehmstreichputze werden als Anstrichstoffe eingesetzt. Lehmmörtel dienen als Hilfsstoffe im Lehmsteinbau. Mit Lehmstroh (Rohdichte 150 bis 300 kg/m³) können dämmende Ausfachungen hergestellt werden. Mit Lehmschüttungen können z.B. Hohlräume in Holzbalkendecken verfüllen werden. All diese Produktgruppen gehören nicht zu den massiven Baustoffen und werden hier nicht näher betrachtet. Die im Datenblatt dargestellten Prinzipien der Lehmbaustoffe gelten aber sinngemäß auch für diese Produktgruppen. Stabilisierte Lehmbaustoffe, denen andere Bindemittel oder chemisch wirksame synthetische Stoffe zugesetzt werden, haben praktisch keine Bedeutung am Markt und werden hier nicht betrachtet. | |
Wesentliche BestandteileLehmbaustoffe werden aus Baulehm hergestellt. Je nach Verarbeitungstechnik und Einsatzzweck werden unterschiedliche Anforderungen an Eigenschaften und Zusammensetzung des Lehmbaustoffs gestellt. Dem Baulehm können dafür Zuschlagstoffe und / oder Zusätze zugemischt werden. Die Zuschlagstoffe werden dem Lehm beigemengt, um ihn zu magern, zu stabilisieren oder die bauphysikalischen Eigenschaften wie die Wärmedämmung oder Druckfestigkeit zu optimieren. Art und Menge der Zuschläge und der Lehmanteil bestimmen außerdem die Rohdichte. Übliche mineralische Zuschlagstoffe sind Sand, Kies, Kalkmehl oder Perlite, häufig verwendete pflanzliche Materialien sind Stroh, Hanf-, Flachs- oder Holzfasern. Zusätze werden allenfalls in geringen Mengen zugegeben und dienen der Verbesserung von Materialeigenschaften von Lehm. Als Zusätze kommen z.B. Zellulose, Gelatine, Stärke oder Molke zum Einsatz. Die Zugabe von Verflüssigungsmittel (Natrium-Wasserglas (Na2 x 3-4 SiO2), Soda (Na2CO3), Humus- oder Gerbsäure (Tannin) kann den Lehm für die Verarbeitbarkeit dünnflüssiger machen, ohne die Wasserzugabe zu erhöhen. Das Trocknungsschwindverhalten wird damit verringert. Die Wirkungsweise der Verflüssigungsmittel ist abhängig von der Art und dem Maß an Tonbestandteilen im Lehm. Für Strohlehm wird eine Mischung aus Häcksel oder Stroh der Lehmschlämme beigegeben. Leichtlehm basiert auf einer Erhöhung des Anteils von Leichtzuschlägen wie Stroh oder (mineralischen) leichten Gesteinskörnungen. | |
CharakteristikLehmbaustoffe werden durch Austrocknen fest und jederzeit durch Feuchtigkeitsaufnahme wieder weich. Lehm ist gut formbar und gestalterisch vielseitig einsetzbar. Durch die Zugabe von Beimischungen mineralischer oder pflanzlicher Herkunft kann die Trockenschwindung und Rissbildung verringert, die Zug-, Druck- bzw. Abriebfestigkeit erhöht oder die Wasserempfindlichkeit herabgesetzt werden. Lehm ist gut als Ausfachungsmaterial im Holz- und Fachwerkbau geeignet, da der Lehm durch seine geringe Eigenfeuchte (ca. 2 – 5 %) Feuchtigkeit aus benachbarten Bauteilen, speziell im Anschluss an Holz, aufnehmen und schnell nach außen abgeben kann (holzkonservierende Wirkung von Lehmausfachungen). | |
Besonders wichtige Eigenschaft hinsichtlich Umwelt- und GesundheitsrelevanzLehmbaustoffe besitzen eine sehr einfache, naturnahe Zusammensetzung. Ton und Lehm sind regional verfügbar. Lehmbaustoffe müssen nicht gebrannt werden, wodurch sich eine ausgezeichnete Ökobilanz ergibt. Bei sachgemäßem Ausbau können Lehmbaustoffe wiederverwendet oder wiederverwertet werden. Organische Zusätze wie Gelatine oder Molke können verstärkt zur Schimmelpilzbildung führen. | |
LieferzustandNach Materialzusammensetzung kann unterschieden werden in
Nach Form in
Nach Vorfertigungsgrad kann unterschieden werden in
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Anwendungsbereiche (Besonderheiten)Massive Lehmbaustoffe finden Anwendung als Wand- und Deckenbaustoffe. Bei ausreichender Druckfestigkeit können Lehmsteine und Stampflehm lastabtragend in Wänden eingesetzt werden. Bei der Anwendung als Ausfachungsmaterial übernehmen andere Baustoffe (meist Holz) die tragende Funktion. Lehmsteine und flächig verdichteter Stampflehm können als Deckenauflage verwendet werden. Aus Lehmsteinen in Lehm- oder Kalkmörtel gemauert können Gewölbe hergestellt werden. Für nichttragende Wände und Ausfachungen von Wänden und Decken gibt es unzählige Ausführungen in Lehmbauweise (Ausführungen dazu siehe z.B. Lehmbau Regeln, Dachverband Lehm e.V). | |
Dachverband Lehm e.V. (Hrsg): Lehmbauregeln; Begriffe - Baustoffe - Bauteile; Volhard, Franz; Röhlen, Ulrich; Vieweg+Teubner Wiesbaden. 3. überarb. Auflage 2009 |
Risikobetrachtung Lebenszyklusphasen |
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Planungs- und Ausschreibungshilfen |
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Umweltdeklarationen |
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Referenz | |
Referenz | |
Bewertungssystem |
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Technisches |
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Technische DatenLeitwert entspricht einem Massivlehm (Quelle: Passivhaus Bauteilkatalog. IBO (Hrsg), Springer 2008). Erfahrungswerte für Druckfestigkeiten von Lehmbaustoffen sind in den Lehmbau Regeln des Dachverbands Lehm zu finden. Für Stampflehm werden Druckfestigkeiten von bis zu 5 N/mm2 angegeben. Lehm und mineralische Zuschläge sind nicht brennbar. „Lehmbaustoffe sind im Einzelnen nicht klassifiziert“ (Lehmbau Regeln, 2009). | |
Baustoffklasse nach DIN 4102-1A1, Massivlehm Euroklasse nach DIN EN 13501-1A1, Massivlehm | |
Technische Regeln (DIN, EN)Lehm ist kein genormter Baustoff. Früher existierende Vorschriften für den Lehmbau - die sog. Lehmbauordnung von 1944, die als DIN 18951 im Jahre 1951 veröffentlicht wurde, und nachfolgende Bestimmungen, als Vornormen herausgegeben - wurden 1971 ohne Ersatz zurückgezogen. Für heutige Anwendungen wird trotzdem meist noch auf diese Normen zurückgegriffen. Der Dachverband Lehm e.V. bringt regelmäßig die „Lehmbauregeln“ zum Stand der Technik der Herstellung und Anwendung von Lehmbaustoffen heraus: Dachverband Lehm e.V. (Hrsg): Lehmbau Regeln. Begriffe – Baustoffe – Bauteile. Verfasser: Vollhard, Franz; Röhlen, Ulrich. Vieweg+Teuber. 3., überarbeitete Auflage 2009 | |
BauregellisteDas Deutsche Institut für Bautechnik stellt in den Bauregellisten A, B und C die technischen Regeln für Bauprodukte und Bauarten sowie bauaufsichtlich geregelte und nicht geregelte Bauprodukte und Bauarten auf. | |
QuellenDachverband Lehm e.V. (Hrsg): Lehmbauregeln; Begriffe - Baustoffe - Bauteile; Volhard, Franz; Röhlen, Ulrich; Vieweg+Teubner Wiesbaden. 3. überarb. Auflage 2009 |
Literaturtipps |
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Dachverband Lehm e.V. (Hrsg): Lehmbauregeln; Begriffe - Baustoffe - Bauteile; Volhard, Franz; Röhlen, Ulrich; Vieweg+Teubner Wiesbaden. 3. überarb. Auflage 2009 Minke, Gernot (2004): Das neue Lehmbau-Handbuch. Ökobuch Verlag |
Rohstoffe / Ausgangsstoffe |
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HauptbestandteileBeispielhafte Zusammensetzung eines Lehmbaustoffes (Strohlehm) Der namengebende Bestandteil ist Baulehm. Je nach Anforderung werden magere bis fette Baulehme verwendet. Die Bindekraft kann durch Tonmehlzugabe erhöht werden, durch Sandbeigaben kann der Lehm gemagert werden. Dem Lehmbaustoff können außerdem Zuschlagstoffe, Zusätze und Wasser zugegeben werden. Übliche mineralische Zuschlagstoffe sind Sand, Kies, Kalkmehl, Perlite oder Blähton, häufig verwendete Zuschlagstoffe pflanzlichen Ursprungs sind Stroh, Hanf-, Flachs-, Holzfasern, Tierhaare. Als Zusätze können Zellulose, Gelatine, Stärke, Molke, Natrium-Wasserglas, Soda, Humus- oder Gerbsäure (Tannin) zum Einsatz kommen. Beispielrezeptur für Strohlehm
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Umwelt- und GesundheitsrelevanzBeispielhafte Zusammensetzung eines Lehmbaustoffes (Strohlehm) nach Rohstoffherkunft Gewinnung der PrimärrohstoffeDie Gewinnung von Ton/Lehm/Mergel erfolgt industriell im Tagebau aus Tongruben. Tone weisen in der Regel einen niedrigeren Quarzgehalt als z.B. Quarzsand auf. Die Quarzgehalte in den Tonen und damit die Quarz-A-Staubkonzentrationen an Arbeitsplätzen mit unmittelbarem Zugang zum Material schwanken aber je nach Lagerstätte (BGIA-Report 8/2006, Weiteres → Verarbeitung / 2.3.2.2 AGW-Werte). Die pflanzlichen oder tierischen Zuschläge werden in land- oder forstwirtschaftlichen Prozessen gewonnen. Häufig fallen sie dabei als Neben- bzw. Abfallprodukte an. Die meisten mineralischen Zuschläge (z.B. Sand oder Kalkmehl) werden direkt aus den mineralischen Rohstoffen gewonnen, einige werden vorher gebläht oder gebrannt (z.B. Blähton oder Blähperlite). Am energieaufwendigsten ist gebrannter Blähton als leichte Gesteinskörnung. VerfügbarkeitDie Ausgangsstoffe Ton, Lehm und Sand sind regional in ausreichendem Maß verfügbar. Bei den pflanzlichen und tierischen Zuschlägen handelt es sich um ausreichend verfügbare nachwachsende Rohstoffe. Zur Herstellung von Leichtlehm werden größere Mengen an mineralischen Gesteinskörnungen benötigt. Einheimischer Bims ist regional nur begrenzt verfügbar RadioaktivitätNatürliche Radionuklide in Baustoffen können vorkommen in Abhängigkeit von Material und Zuschlagstoffen. Zum Schutz der Bevölkerung vor Strahlenbelastungen werden in Deutschland seit mehr als 20 Jahren Untersuchungen und Bewertungen der radioaktiven Stoffe in Baumaterialien durchgeführt. Mit der Verwendung von Lehm kann gegebenenfalls eine erhöhte baumaterialbedingte Radonexposition verbunden sein. Eine Übersicht über mögliche Dosisbeiträge durch äußere Gammastrahlung aus Baumaterialien, sowie eine Übersicht über mögliche Dosisbeiträge durch Radonexhalation aus Baumaterialien (Messprogramm BfS-bbs 2007-09) erhalten Sie hier. Landinanspruchnahme (Landuse)Die Rohstoffe werden im Tagebau gewonnen. Der Abbau der Rohstoffe beeinträchtigt das Landschaftsbild und nimmt Flächen in Anspruch. Nach Beendigung des Abbaus sind Rekultivierungen bzw. Renaturierungen erforderlich. | ||||||
QuellenGehrcke, K., Hoffmann, B., Schkade, U., Schmidt, V., Wichterey, K.: „Natürliche Radioaktivität in Baumaterialien und die daraus resultierende Strahlenexposition“, Bundesamt für Strahlenschutz |
Herstellung |
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HerstellungsprozessDie Aufbereitung des Lehms aus der Grube zu Baulehm ist der wichtigste Schritt beim Lehmbau (MINKE, 2004). Sie ist abhängig von der Art und Verwendung des Lehms. Für die Herstellung der Lehmbaustoffe wird entweder direkt der erdfeucht aufbereitete Baulehm oder eine Lehmschlämme verwendet. Zur Herstellung der Lehmschlämme wird pulverförmig trockener oder erdfeucht krümeliger Lehm in Wasser aufgeschlämmt (beispielsweise in Zwangsmischern). Für die Herstellung von Leichtlehmsteinen werden der Lehmschlämme pflanzlichen oder mineralischen Leichtzuschläge beigemischt. Die Lehmmischungen werden zu einer homogenen, gleichmäßig feuchten, verarbeitungsfähigen Masse aufbereitet und zu den Lehmbaustoffen weiterverarbeitet. LehmsteineMan unterscheidet zwei Arten von Lehmsteinen: stranggepresste Steine, sog. Grünlinge (ungebrannte Ziegel) und formengepresste Lehmsteine, die aus erdfeucht oder nass in Formen gepressten Lehmmischungen hergestellt werden. StampflehmFür Stampflehmwände wird die Lehmmischung in Schalung verdichtet. LehmausfachungSiehe Verarbeitung Ausführliche Beschreibungen zur Herstellung der unterschiedlichsten Lehmbaustoffe sind z.B. in MINKE (2004) zu finden. | |
Umweltindikatoren / HerstellungReferenz EnergieaufwandBei der industriellen Produktion von Lehmbaustoffen wird Energie im Wesentlichen für mechanische Prozesse und Trocknung eingesetzt. Dabei kommt der größte Teil des Energieaufwandes aus dem Trocknungsprozess. Dementsprechend niedrig liegen die Werte für natürlich getrocknete Steine (lange Trocknungszeiten). Produkte aus industrieller Produktion sind in der Regel technisch getrocknet. | |
Charakteristische EmissionenDie Herstellung von Lehmbaustoffe führt in der Regel - mit Ausnahme von allfälligen Staub- und Lärmemissionen - zu keinen Emissionen in die Umwelt. | |
Maßnahmen GesundheitsschutzTone weisen in der Regel einen niedrigeren Quarzgehalt als z.B. Quarzsand auf. Die Quarzgehalte in den Tonen und damit die Quarz-A-Staubkonzentrationen an Arbeitsplätzen mit unmittelbarem Zugang zum Material schwanken aber je nach Lagerstätte (BGIA-Report 8/2006). | |
Maßnahmen UmweltschutzFür die Herstellung von Lehmbaustoffen sind keine besonderen Maßnahmen zum Umweltschutz erforderlich. | |
TransportDie Gewinnung des Lehms erfolgt meist in unmittelbarer Nähe der Verarbeitung. Die Transportwege für die Rohstoffanlieferung sind daher in aller Regel kurz. | |
QuellenBGIA-Report 8 /2006: Quarzexpositionen am Arbeitsplatz. Hrsg: Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaft (HVBG). Online-Quelle [abgerufen im September 2013] Minke, Gernot (2004): Das neue Lehmbau-Handbuch. Ökobuch Verlag |
Verarbeitung |
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Technische Hinweise / VerarbeitungsempfehlungenStampflehm aus Massivlehm – Verarbeitung vor OrtErdfeucht aufbereiteter Massivlehm wird in dünnen Lagen in eine Kletterschalung gefüllt und festgestampft; für tragende Außenwände sind Wandstärken von 40-50 cm erforderlich. StrohlehmausfachungDie Strohlehmausfachung findet heute vorwiegend im denkmalpflegerischen Bereich und bei der Fachwerksanierung Anwendung. Lehm, Stroh und Wasser werden in Zwangsmischern vor Ort aufbereitet und auf Stakung und Geflecht aufgetragen. Die Wandstärken können maximal in Balkendicke ausgeführt werden. Ausführliche Beschreibungen zur Herstellung der unterschiedlichen Lehmbaustoffe und zu den unterschiedlichen Lehmbautechniken sind z.B. in MINKE (2004) zu finden. | |
Arbeitshygienische RisikenAllgemeinesBeim Verarbeiten von Lehm kann es zu Staubbelastungen kommen. Neben E-Staub (einatembare Fraktion) und A-Staub (alveolengängige Fraktion) entsteht auch alveolengängiger Quarzstaub, da die Tone für die Ziegelherstellung Quarze enthalten. Einatembarer Quarz kann Krebserkrankungen der Atemwege verursachen. Der Quarzgehalt in Lehmbaustoffen ist vergleichsweise gering (BGIA-Report 8/2006). AGW-WerteStaubgrenzwerte:
Da Quarzstaub mit Erscheinen der TRGS 906 als krebserzeugend K1 eingestuft wurde, ist der ursprüngliche Arbeitsplatzgrenzwert von 0,15 mg/m³ nicht mehr rechtsgültig. REACH / CLPReferenz Einstufungen und Gesundheitsgefahren nach GISBAUDas Gefahrstoff-Informationssystem der Berufsgenossenschaft BAU (GISBAU) enthält keine GISCODE-Einstufung für Lehmbaustoffe. Informationen zu „Tätigkeiten mit quarzhaltigen mineralischen Stäuben“ sind unter www.wingis-online.de, Bau-Bereich „Hochbau“ zu finden. EmissionenAus Lehmbaustoffen emittieren - mit Ausnahme von Staub (siehe Rubrik „AGW“) - auch bei der Bearbeitung keine gesundheitsgefährdenden Substanzen. | |
Umweltrelevante InformationenUmwelt- und gesundheitsrelevante Beeinträchtigungen sind nicht bekannt. Der Energiebedarf für die Verarbeitung ist vernachlässigbar (ev. für Vermengen von Lehmmischungen, Lehmspritzen oder Anmischen von Mörtel). WassergefährdungVon einer Wassergefährdung im Zusammenhang mit der Lehmbauverarbeitung ist nicht auszugehen. Umweltrelevante Beeinträchtigungen durch die Verarbeitung von Lehmbaustoffen sind nicht bekannt. TransportLehmbaustoffe sind üblicherweise lokal verwendete Baustoffe. Quellen
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Nutzung |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiken NeuzustandSchadstoffabgabe / Emissionen in den InnenraumSiehe Umwelt- und Gesundheitsrisiken bei bestimmungsgemäßer Nutzung Schadstoffabgabe / Emissionen in den AußenraumEs ist mit keiner Schadstoffabgabe bzw. mit keinen Emissionen in den Außenraum zu rechnen. | |
Umwelt- und Gesundheitsrisiken bei bestimmungsgemäßer NutzungSchadstoffabgabe / Emissionen in den InnenraumAufgrund der Abwesenheit flüchtiger Stoffe verhalten sich Lehmbaustoffe sowohl im Neuzustand als auch während der Nutzungsphase unproblematisch hinsichtlich Emissionen von Schadstoffen in den Innenraum. Bauteile aus Lehm selbst wirken sich wegen guter Sorptionsfähigkeit positiv auf das Raumklima aus. Schadstoffabgabe / Emissionen in den AußenraumEs ist mit keiner Schadstoffabgabe bzw. mit keinen Emissionen in den Außenraum zu rechnen. | |
Umwelt- und Gesundheitsrisiken im SchadensfallBrandfallIm Brandfall entstehen keine toxischen Gase oder Dämpfe aus dem Lehmbaustoff. WassereinwirkungEs werden keine Stoffe ausgewaschen, die wassergefährdend sein können. | |
Beständigkeit NutzungszustandUnter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“. In der Bauproduktgruppe Tragende Außenwände wird für Lehmbauwände (Code Nr. 331.511) eine Nutzungsdauer von mindestens 50 Jahren angeführt. | |
InstandhaltungReparaturen von Lehmwänden müssen baustoffgerecht ausgeführt werden. Beschädigte Teile müssen vollständig herausgeschnitten und durch einen dem Bestand gleichartigen Lehmbaustoff ersetzt werden. | |
QuellenDachverband Lehm e.V. (Hrsg): Lehmbauregeln; Begriffe - Baustoffe - Bauteile; Volhard, Franz; Röhlen, Ulrich; Vieweg+Teubner Wiesbaden. 3. überarb. Auflage 2009 |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiko RückbauBeim Rückbau kann die Staubentwicklung ein Risiko für Mensch und Umwelt darstellen. | ||||
WiederverwendungEine Wiederverwendung von Lehmbaustoffen ist nach vorheriger Aufbereitung möglich. | ||||
Stoffliche VerwertungDurch Wasserzugabe und mechanische Wiederaufbereitung kann Lehm wiederverwertet werden. Eine Entfernung von eingebrachten Leichtstoffen (Stroh, leichte Gesteinskörnungen) ist möglich. | ||||
Energetische VerwertungNicht relevant | ||||
Beseitigung / Verhalten auf der DeponieLehmbaustoffe aus Massivlehm, aus Lehm mit mineralischen Zuschlagstoffen oder aus Lehm mit < 3 M% pflanzlicher Bestandteile können auf Inertstoffdeponie abgelagert werden. Bei Lehmbaustoffe mit höherem Anteil an organischen Zuschlagstoffen muss vor der Deponierung eine Aufbereitung erfolgen. | ||||
EAK-AbfallschlüsselLehm oder Lehmbaustoffe sind Im EAK-Katalog nicht unmittelbar aufgeführt.
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