Lehmsteine

Produktgruppeninformation

Begriffsdefinition

Lehmsteine sind ungebrannte, in der Regel quaderförmige Lehmbauprodukte aus Lehmbaustoff, dessen alleiniges Bindemittel die Tonfraktion ist.

Wesentliche Bestandteile

Lehmsteine bestehen aus Baulehm und ggf. mineralischen oder organischen Zusätzen.

Charakteristik

Lehmsteine können als Vollsteine oder gelocht sowie mit glatten oder profilierten Rändern geliefert werden. Großformatige extrudierte und gelochte Lehm-Plansteine haben plangeschliffene Lagerflächen (Quelle: Muster-UPD Lehmsteine)

Besonders wichtige Eigenschaft hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Lehmbaustoffe besitzen eine sehr einfache, naturnahe Zusammensetzung. Sie sind unproblematisch in Herstellung und Anwendung und beinhalten keine gesundheits- oder umweltschädlichen Komponenten. Lehm ist als Verwitterungsprodukt fast überall vorhanden und damit regional verfügbar. Wird der vor Ort verfügbare Baulehm verwendet, entfallen umweltbelastende Transporte. Lehmbaustoffe müssen nicht gebrannt werden, wodurch sich eine ausgezeichnete Ökobilanz ergibt. Sie können nach dem Ausbau durch Wasserzugabe wieder aufgeweicht und neu geformt werden.

Die Anwendung von Lehm ist nicht neu, gehört Lehm doch zu den ältesten Baumaterialien der Menschheit. Die Konfrontation mit aktuellen Herausforderungen wie dem Verlust der Biodiversität, globale Abhängigkeiten und allen voran den klimatischen Veränderungen bieten die Chance einer Neuinterpretation des Lehmbaus sowie dessen Anpassung an heutige Standards, um so Lehm wieder für die modernen Anforderungen im Bauwesen nutzbar zu machen. Im Projekt RE-FORM earth (FTI-Initiative Kreislaufwirtschaft) werden unterschiedliche Lösungen dafür erarbeitet.

Lieferzustand

Die Abmessungen von Lehmsteinen richten sich nach dem in Deutschland im Bauwesen üblichen oktametrischen (12,5 cm) Maßsystem.

 
Format-Kurzzeichen
 
 
Länge [mm]
 
 
Breite [mm]
 
 
Höhe [mm]
 
1 DF (Dünnformat) 240 115  
52
 
NF (Normalformat) 240 115  
71
 
2 DF 240 115 113
4 DF 240 240 113
10 DF 240 300 238

Tab. 1.1.7.:Beispiele für Formate von Lehmsteinen

Anwendungsbereiche (Besonderheiten)

Seit Einführung der Norm DIN 18940 (Tragendes Lehmsteinmauerwerk) bis einschließlich Gebäudeklasse IV möglich.
Weitere ausführliche Infos siehe Baunetz_Wissen_/ Tragendes Lehmstein-Mauerwerk.

Lehmsteine werden entsprechend ihres Anwendungsbereiches im Hinblick auf Feuchteeinwirkung in Anwendungsklassen (AK) eingeteilt (siehe Tabelle). Anwendungsklasse Ia repräsentiert Lehmsteine mit dem höchsten Widerstand gegen Feuchteeinwirkung und die Anwendungsklasse III Lehmsteine mit dem niedrigsten Widerstand gegen Feuchteeinwirkung. Lehmsteine mit dem höheren Widerstand gegen Feuchteeinwirkung schließen die Anwendungsbereiche der Lehmsteine mit niedrigerem Widerstand gegen Feuchteeinwirkung mit ein (Quelle: DIN 18945)

 
AK
 
 
Anwendungsbereich
 
 
Ia
 
 
Verputztes, der Witterung ausgesetztes Außenmauerwerk von Sichtfachwerkwänden1
 
 
Ib
 
 
Durchgängig verputztes, der Witterung ausgesetztes Außenmauerwerk1
 
 
 
II
 
 
 
Verkleidetes oder anderweitig konstruktiv witterungsgeschütztes Außenmauerwerk / Innenmauerwerk
 
III  
Trockene Anwendungen (z. B. Deckenfüllungen, Stapelwände)
 

1 Beanspruchungsgruppe I nach DIN 4108-3 bzw. nach sorgfältiger Prüfung der örtlichen Schlagregenexposition

Tab. 1.1.8.: Anwendungsklassen für Lehmsteine nach DIN 18945

Quellen

Röhlen Ulrich, Ziegert Christof (2020): Lehmbau-Praxis. Planung und Ausführung. Beuth Verlag GmbH Berlin

DIN 18940:2023-06 Tragendes Lehmsteinmauerwerk – Konstruktion, Bemessung und Ausführung

Baunetz_Wissen_: Tragendes Lehmstein-Mauerwerk (Online-Quelle)

DIN18942-1:2024-03 Lehmbaustoffe – Teil 1: Begriffe

DIN 18945:2024-03 Lehmsteine – Anforderungen und Prüfverfahren

Dachverband Lehm e.V. (Hrsg.): Nachhaltigkeit von Bauwerken – Umweltproduktdeklarationen für Lehmbaustoffe – Muster-UPD für die Baustoffkategorie Lehmsteine (UPD LS U5) nach DIN EN 15804. April 2022. (Online-Quelle)

Lehmsteine
Lehmsteine
Lehmsteine

Umweltdeklarationen

Die folgende Tabelle liefert eine Übersicht zu Zeichen & Deklarationen, die für die Produktgruppe relevant sind. Neben Herstellererklärungen, Informationen in Sicherheitsdatenblättern (SDB) oder allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen (abZ) können diese den Nachweis für umwelt- und gesundheitsrelevante Kriterien in Planung und Ausschreibung (s. Reiter Planungsgrundlagen) ermöglichen. Detaillierte Informationen finden sich außerdem in den einzelnen Produktgruppen.

Übersicht Umweltdeklarationen: Massivbaustoffe (ohne Beton)

Stand 07/2024

   

Beton-
werksteine

Kalksandsteine

Leichtbeton

Porenbeton

Stampflehmwand

Lehmsteine

Ziegel Mauersteine
mit integrierter
Wärmedämmung
                   
  Umweltzeichen

Umweltzeichen gehören zu den freiwilligen Produktkennzeichnungen. Sie bieten die Möglichkeit, Unterschiede von Produkten innerhalb einer Produktgruppe hinsichtlich ihrer Umwelt- und Gesundheitsrelevanz festzustellen, auch wenn sie keine allgemeinverbindlichen Gebote oder Verbote aufstellen können. Inhalt aufklappen

   
Blauer Engel

+

derzeit nur Bodenbelags-
platten

-

-

-

-

-

- -
Österreichisches Umweltzeichen  (+) -

(+)

-

-

-

- -
EU Ecolabel (Blume)  - -
- - - - - -
Nordic Swan Ecolabel - - - - - - -
natureplus Umweltzeichen / Mauerwerk
(nur für Produkte aus nachwachsenden und/oder umweltverträglich gewonnenen mineral. Rohstoffen / mind. 85 Masse%)
-

-

+

-

-

+

+

eco-INSTITUT-Label / Mineralische Bauprodukte  (+) +

(+) + - - + +
EMICODE / Raumlufthygiene   -   - - - - -
Cradle to Cradle2Built Environment and Furnishings   (+) (+) (+) + - - (+) (+)
  GISBAU Klassifizierungs-system

Das GISBAU Klassifizierungssystem ermöglicht es durch den GISCODE oder GISBAU Produktcode, Produkte von denen die gleichen Gesundheitsgefahren ausgehen, in einer Gruppe zusammenzufassen. Die Klassifizierung ist auf den Arbeitsschutz ausgerichtet. Gemäß Minimierungs- und Substitutionsgebot der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) ist grundsätzlich das Produkt mit den geringstmöglichen Belastungen zu verwenden. (siehe unten: Ersatzproduktgruppe prüfen?) Inhalt aufklappen

   

GISBAU Produkt-Code / GISCODE

Massivbaustoffe sind nicht im GISBAU-System klassifiziert. Informationen zu möglichen arbeitshygienischen Risiken (z.B. durch Staub beim Schneiden) siehe Reiter Verarbeitung.
  Umweltprodukt-deklaration (EPD)

Die Umweltproduktdeklaration (EPD = Environmental Product Declaration) eines Produktes macht Aussagen zum Energie- und Ressourceneinsatz und in welchem Ausmaß ein Produkt zu Treibhauseffekt, Versauerung, Überdüngung, Zerstörung der Ozonschicht und Smogbildung beiträgt. Außerdem werden Angaben zu technischen Eigenschaften gemacht, die für die Einschätzung der Performance des Bauproduktes im Gebäude benötigt werden, wie Lebensdauer, Wärme- und Schallisolierung oder den Einfluss auf die Qualität der Innenraumluft.1 Inhalt aufklappen

   
EPD1  + + + + + + - -
Branchen-EPD1 - + - - + + +
  Umweltindikatoren

Einheitliche Werte zu Umweltindikatoren wie z.B Primärenergieaufwand, Abfall, Abiotischer Ressourcenverbrauch, Ozonabbaupotential, Treibhauspotential usw. liefert die Datenbank ÖKOBAUDAT des Informationsportals Nachhaltiges Bauen. Inhalt aufklappen

   
ÖKOBAUDAT-Datensätze  1.3.05.
Betonfertigteile
und Betonwaren
1.3.01. Kalksandstein 1.3.03. Leichtbeton 1.3.03. Porenbeton - 1.3.17. Lehmsteine 1.3.02. Ziegel
Hinweis:
Da sich die verfügbare Datensatzanzahl regelmäßig ändert, werden an dieser Stelle nur die vorgesehenen Gliederungspunkte in den Kategorien der Datenbank genannt und keine Aussagen zur Verfügbarkeit von Datensätzen gemacht. Der Link ÖKOBAUDAT-Datensätze führt zur Datenbank, im "Kategorienbrowser" kann dann über die Gliederungspunkte nach aktuellen Datensätzen gesucht werden.
  Sonstige freiwillige Produkt-Deklarationen

Die Plattform baubook beispielsweise bietet für Händler und Hersteller von Bauprodukten die Möglichkeit einer online-Deklaration z.B. anhand der deutschen BNB/QNG-Kriterien oder der österreichischen ÖkoBauKriterien. Inhalt aufklappen

   
baubook BNB/QNG Produktinformationen Unter "BNB und QNG Produktinfos" findet man Produkte, die den Anforderungen von BNB 1.1.6 und QNG 313 entsprechen. Hersteller können ihre Produkte in der Plattform deklarieren und die Nachweisdokumente hinterlegen. Durch baubook erfolgt eine Prüfung der Einhaltung der Anforderungen vor Freischaltung.
siehe baubook Produktinformationen zu BNB und QNG
baubook ÖkoBauKriterien

Unter "ÖkoBauKriterien" findet man eine Sammlung von Kriterien und Produkten, die derzeit vor allem in Österreich, insbesondere in der Stadt Wien, für die ökologische Ausschreibung verwendet werden. 
siehe baubook ÖkoBauKriterien / Produkte / Mauerwerk

+
Zeichen / Label bzw. Produktkennzeichnungen für diese Produktgruppe vorhanden
(+)
derzeit kein Produkt aus dieser Produktgruppe zertifiziert
-
Zeichen / Label bzw. Produktkennzeichnungen für diese Produktgruppe nicht vorhanden bzw. Produktgruppe nicht im Geltungsbereich
./.
Zeichen / Label für diese Produktgruppe nicht relevant
x
Produkte aus dieser Produktgruppe können die Kriterien des Zeichens/Labels definitionsgemäß nicht erfüllen

1 Die hier als vorhanden markierten EPDs und Branchen-EPDs sind als Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu verstehen und finden sich z.B. auf den Seiten der ÖKOBAUDAT Datenlieferanten.
2 Bei Cradle to Cradle-Zertifizierungen gibt es insgesamt 4 Bewertungsstufen von Bronze bis Platin in 5 Kategorien. Zur Einordnung der Qualität gehört also immer auch das tatsächlich erreichte Bewertungsniveau, was z.B. bei Bronze (insbesondere in Material Health) noch relativ niedrig ist!

Lehmsteine
Lehmsteine

Technisches

Technische Daten

 
Parameter
 
 
Einheit
 
 
Richtwerte
 
 
Anmerkungen
 
 
Rohdichte
 
 
[kg/m³]
 
 
400 – 2.200
 
 
Lehmsteine, die aufgrund ihres Leichtzusätze-, Poren- und/oder Lochanteils eine Dichte unter 1.200 aufweisen, können als Leichtlehmsteine bezeichnet werden.
 
 
Druckfestigkeit
 
 
[N/mm²]
 
 
2 - 6
 
 Tragend eingesetzte Lehmsteine müssen mindestens eine Druckfestigkeit von 2 N/mm² aufweisen.

Tab. 1.6.1.: Technische Daten, DIN 18948:2024-03

Stranggepresste Lehmsteine mit hohem Tongehalt können zwar Druckfestigkeiten bis 12 N/mm² erreichen, sind aber gleichzeitig sehr wasserempfindlich und damit der Anwendungsklasse III zuzuordnen. Diese dürfen nicht tragend eingesetzt werden. (Quelle: Lehmbau-Praxis)

Lehmsteine für tragende Bauteile müssen einen statischen E-Modul von ≥ 750 N/mm2 aufweisen. Lehmsteine der Druckfestigkeitsklassen ≥ 2 erfüllen in der Regel die oben genannte Anforderung. (Quelle: Muster EPD Lehmsteine).

Die Wärmeleitfähigkeit der Lehmsteine ist abhängig von deren Rohdichte (s. Lehmputz).

Lehmsteine ohne bzw. mit einem Gehalt ≤ 1 Masse-% an homogen verteilten organischen Zusatzstoffen können gemäß DIN 4102-4 ohne weitere Prüfung der Baustoffklasse A1 (nicht brennbar) zugeordnet werden. Lehmsteine mit einem Gehalt von > 1 Masse-% an organischen Zusatzstoffen werden nach Prüfung gemäß DIN 4102-4 der Baustoffklasse B zugeordnet (Quelle: Lehmbau-Praxis und Muster-EPD Lehmsteine)

Technische Regeln (DIN, EN)

DIN 18940:2023-06 Tragendes Lehmsteinmauerwerk – Konstruktion, Bemessung und Ausführung

DIN18942-1:2024-03 Lehmbaustoffe und Lehmbauprodukte – Teil 1: Begriffe

DIN18942-100:2024-03 Lehmbaustoffe und Lehmbauprodukte – Teil 100: Übereinstimmungs- und Konformitätsnachweis

DIN 18945:2024-03 Lehmsteine – Anforderungen und Prüfverfahren

Quellen

Röhlen Ulrich, Ziegert Christof (2020): Lehmbau-Praxis. Planung und Ausführung. Beuth Verlag GmbH Berlin

Dachverband Lehm e.V. (Hrsg.): Nachhaltigkeit von Bauwerken – Umweltproduktdeklarationen für Lehmbaustoffe – Muster-UPD für die Baustoffkategorie Lehmsteine (UPD LS U5) nach DIN EN 15804. April 2022. (Online-Quelle)

Lehmsteine

Literaturtipps

Rischanek, A. (2009). Sicherheitskonzept für den Lehmsteinbau [Dissertation, Technische Universität Wien]. reposiTUm. (Online-Quelle)

Röhlen Ulrich, Ziegert Christof (2020): Lehmbau-Praxis. Planung und Ausführung. Beuth Verlag GmbH Berlin

Dachverband Lehm e.V. (Hrsg.): Lehmbau Verbraucherinformation. März 2014. (Online-Quelle)

Volhard Franz, Röhlen Ulrich (2009): Lehmbau Regeln. Begriffe – Baustoffe – Bauteile. Hrsg: Dachverband Lehm e.V., Vieweg+Teubner, Wiesbaden

Venkatarama Reddy B.V. (2022): Compressed Earth Block & Rammed Earth Structures. Springer, Singapore 2022, ISBN 978-981-16-7879-0

Baunetz_Wissen_Tragendes Lehmstein-Mauerwerk (Online-Quelle)

Bettina Hemme (DIBt), 06/2023: Bauen mit Lehm – Eine bauaufsichtliche Einordnung (Online-Quelle)

Ute Muñoz-Czerny (2024): Lehm – Paradebeispiel eines nachhaltigen Baustoffes. Beitrag aus dem Kitting 2024, IBO GmbH (Online-Quelle)

Lehmsteine

Rohstoffe / Ausgangsstoffe

Hauptbestandteile

Lehmsteine bestehen aus Baulehm, mineralischen und pflanzlichen Zusatzstoffen sowie Wasser.

Als mineralische Zusätze werden natürliche oder rezyklierte Gesteinskörnungen, Ziegelsplitt, Blähperlit oder Naturbims, als organische Zusätze Pflanzenteile und -fasern oder chemisch unbehandeltes Holz verwendet.

Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Gewinnung der Primärrohstoffe

Lehm wird oberflächennah in Lehmgruben abgebaut oder vor Ort dem geologisch „gewachsenen“ Boden entnommen (Ortlehm). Für die Herstellung von Lehmbaustoffen eignen sich auch Sekundärrohstoffe wie Bodenaushub oder Grubenlehm aus dem Ton-, Sand-, Kies- oder Kalkabbau. Baustellen- und Abbruchabfälle aus Lehmbauteilen oder Presslehm, ein bei der Kiesgewinnung vorkommendes Abfallprodukt, können ebenfalls zu Baulehm aufbereitet werden.

Lehm ist als Verwitterungsprodukt fast überall vorhanden und damit regional verfügbar. Bisher noch zu wenig genutzte Quellen für Lehmbaustoffe sind lehmhaltiger Bodenaushub sowie Baustellen- und Abbruchabfälle von Lehmbaustoffen. Idealerweise kann der Aushublehm vor Ort verwendet werden. Dadurch entfallen zudem umweltbelastende Transporte.

Quarzsand wird meist im Nassverfahren mit Baggern aus Flüssen oder Seen gewonnen.

Gegebenenfalls vorkommende organische Zuschläge werden in land- oder forstwirtschaftlichen Prozessen gewonnen. Häufig fallen sie dabei als Neben- bzw. Abfallprodukte an.

Radioaktivität

In jedem Baumaterial aus mineralischen Rohstoffen ist ein natürlicher Anteil an Radionukliden enthalten. Dieser Anteil ist abhängig von der geologischen Herkunft und der Beschaffenheit des Materials.

Radionukleide können zu einer Strahlenexposition durch Gamma-Strahlung oder durch Inhalation von Radon-und seinen kurzlebigen Zerfallsprodukten erfolgen. Zum Schutz der Bevölkerung vor Strahlenbelastungen werden in Deutschland daher seit mehr als 40 Jahren Untersuchungen und Bewertungen der natürlichen Radioaktivität in Baumaterialien durchgeführt. In einer Studie des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) wurden in Deutschland keine Baumaterialien festgestellt, die zu einer erhöhten Strahlenexposition durch radioaktive Strahlung oder Radon in Räumen führen könnten. Bei den derzeit handelsüblichen Bauproduktgruppen sind daher aus der Sicht des Strahlenschutzes keine Einschränkungen erforderlich, siehe ausführliche BfS-Informationen zu natürlichen Radionukleiden in Baustoffen. Allerdings ist auch weiterhin die vorgegebene Beschränkung des Anteils an Reststoffen aus industriellen Prozessen wie z. B. Schlacken, Schlämme oder Stäube zu beachten.

Radioaktivität + Lehmbaustoffe
Ein natürliches Radionukleid ist Thorium. Es zerfällt in das radioaktive Gas Radon-220 (Thoron). Lehm ist sehr feinkörnig und hat dadurch eine größere Oberfläche als z.B. der gebrannte Ziegel. Dadurch kann er mehr Radon und Thoron in die Raumluft abgeben. Thoron kann wie Radon-222 Lungenkrebs hervorrufen. Im Gegensatz zum Radon-222 gibt es aber erst sehr wenig Wissen zum Vorkommen von Thoron in Gebäuden und ab welcher Konzentration das Erkrankungsrisiko erkennbar steigt. Thoron hat jedenfalls eine sehr kurze Halbwertszeit von nur 55 Sekunden. Erhöhte Thoronwerte in Gebäuden sind daher nur möglich, wenn es direkt aus den Baustoffen an den Innenraum abgegeben wird.
Nach derzeitigem Kenntnisstand des BfS wurden in Deutschland keine Lehmbaustoffe verwendet, die zu relevanten Expositionen durch Thoron und seine Zerfallsprodukte führen könnten. Die Möglichkeit, dass ungebrannter Lehm als Baustoff in Einzelfällen zu erhöhten Thoronwerten in der Raumluft führen kann, lässt sich jedoch nicht gänzlich ausschließen (Bundesamt für Strahlenschutz, 2022).
Im Rahmen des Forschungsprojekts RE FORM earth (FTI-Initiative Kreislaufwirtschaft) werden Schadstoffmessungen sowohl in der Raumluft von Gebäuden mit Lehmanteil als auch im Aushubmaterial selbst durchgeführt. Ziel ist die Sammlung valider Daten, um vorhandene Bedenken hinsichtlich negativer gesundheitlicher Auswirkungen von Lehmbaustoffen auszuräumen. Der Fokus liegt dabei auf der Strahlenbelastung (Radon, Thoron) von Lehm sowie potenziellen Bodenschadstoffen (Projektlaufzeit bis Ende 2026).

Quellen

[1] Dachverband Lehm e.V. (Hrsg.): Nachhaltigkeit von Bauwerken – Umweltproduktdeklarationen für Lehmbaustoffe – Muster-UPD für die Baustoffkategorie Lehmputzmörtel (UPD LPM U11) nach DIN EN 15804. Jänner 2023. (Online-Quelle)

[2] Röhlen Ulrich, Ziegert Christof (2020): Lehmbau-Praxis. Planung und Ausführung. Beuth Verlag GmbH, Berlin

 

Lehmsteine

Herstellung

Prozesskette

Lehmsteine können in unterschiedlichen Ver­fahren hergestellt werden:

Formgepresste Lehmsteine werden durch Pressen oder Stampfen in eine Form hergestellt. Stranggepresste Lehmsteine werden von einem durch ein Mundstück gepressten Strang abgeschnitten. Von formgeschlagenen Lehmsteinen spricht man, wenn Baulehm händisch in eine Schalung eingebracht und anschließend ohne Nachverdichtung abgestrichen wird. 

Der anschließende Trocknungsprozess kann durch natürliche Lufttrocknung, Abwärmenutzung (Überschusswärme aus anderen Prozessen) oder prozessgebundene Trocknungsanlagen erfolgen. Die Lehmsteine werden nach den verschiedenen Trocknungsverfahren in der Regel bis zur Gleichgewichtsfeuchte (2 – 6 Masse-%) zurückgetrocknet und auf witterungsgeschützten Lagerplätzen gestapelt. Lehmsteine sind ungebrannte Bauprodukte. Der für Ziegel erforderliche Brennprozess entfällt (Quelle: Muster-EPD Lehmsteine).

Umweltindikatoren / Herstellung

Energieaufwand

Im Detail zeigt sich, dass die technische Trocknung von Lehmziegeln im Vergleich zur Freilufttrocknung den doppelten Energieinput erfordert. Durch Optimierung der Trocknungsverfahren (z. B. Strömungsführung, Abluftnutzung) kann der Energiebedarf für die technische Trocknung gesenkt werden (Quelle: Muster-EPD Lehmsteine).

Charakteristische Emissionen

Die Herstellung von Lehmbaustoffen führt in der Regel - mit Ausnahme von eventuell vorkommenden Staub- und Lärmemissionen - zu keinen Emissionen in die Umwelt.

Maßnahmen Gesundheitsschutz

Tone weisen in der Regel einen niedrigeren Quarzgehalt als z.B. Quarzsand auf. Die Quarzgehalte in den Tonen und damit die Quarz-A-Staubkonzentrationen an Arbeitsplätzen mit unmittelbarem Zugang zum Material schwanken aber je nach Lagerstätte (BGIA-Report 8/2006, Weiteres → Verarbeitung / 2.3.2.2 AGW-Werte).

Maßnahmen Umweltschutz

Für die Herstellung von Lehmbaustoffen sind keine besonderen Maßnahmen zum Umweltschutz erforderlich.

Transport

Die Gewinnung des Lehms erfolgt meist in unmittelbarer Nähe der Verarbeitung. Die Transportwege für die Rohstoffanlieferung sind daher in aller Regel kurz.

Quellen

Röhlen Ulrich, Ziegert Christof (2020): Lehmbau-Praxis. Planung und Ausführung. Beuth Verlag GmbH, Berlin

Dachverband Lehm e.V. (Hrsg.): Nachhaltigkeit von Bauwerken – Umweltproduktdeklarationen für Lehmbaustoffe – Muster-UPD für die Baustoffkategorie Lehmsteine (UPD LS U5) nach DIN EN 15804. April 2022. (Online-Quelle)

Lehmsteine

Verarbeitung

Technische Hinweise / Verarbeitungsempfehlungen

Das Vermauern von Lehmsteinen e­rfolgt werkgerecht im Verband mit vollen Fugen, in der Regel mit Lehmmörtel, möglichst nicht mit Zement- oder Kalkzementmö­rtel. Zum Mauern ve­rwendeter Lehmmör­tel ist ein Gemisch aus Baulehm und Sand, das auch organische Stoffe enthalten kann.

Arbeitshygienische Risiken

Während der Verarbeitung von Lehmbaustoffen sind keine besonderen Arbeitsschutzmaßnahmen zu treffen.

Hautkontakt mit reinen Lehmbaustoffen bewirkt keine Reizungen. Kontakt mit den Augen ist zu vermeiden.

Beim Verarbeiten von Lehmbaustoffen kann es wie bei allen mineralischen Baustoffen zu Staubbelastungen kommen. Neben E-Staub (einatembare Fraktion) und A-Staub (alveolengängige Fraktion) entsteht auch alveolengängiger Quarzstaub, da der Lehm natürliche Bestandteile an Quarzen enthält. Einatembarer Quarz kann Krebserkrankungen der Atemwege verursachen. Der Quarzgehalt in Lehmbaustoffen ist vergleichsweise gering (BGIA-Report 8/2006).

AGW-Werte

Staubgrenzwerte:

  • 10 mg/m3 mineralischer Staub, einatembare Fraktion (E-Staub)
  • 3 mg/m3 mineralischer Staub, alveolengängige Fraktion (A-Staub)

Da Quarzstaub mit Erscheinen der TRGS 906 als krebserzeugend K1 eingestuft wurde, ist der ursprüngliche Arbeitsplatzgrenzwert von 0,15 mg/m³ nicht mehr rechtsgültig.

REACH / CLP - Informationspflicht zu SVHC

Bauprodukte wie z.B. Bauplatten, Bodenbeläge, Dämmstoffe, Mauersteine, Betonfertigteile oder Verglasungen werden als Erzeugnis eingestuft.

Die europäische Chemikalienverordnung REACH unterscheidet Produkte in Stoffe, Gemische und Erzeugnisse. Zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen, dient die CLP-Verordnung (Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen).
Wird ein Produkt nicht als Stoff oder Gemisch, sondern als Erzeugnis eingestuft, ist kein Sicherheitsdatenblatt (SDB) erforderlich und Gefahrstoffbezeichnungen entfallen. Lediglich besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) > 0,1 Gew.-% müssen ausgewiesen werden. Für diese Informationen besteht eine Auskunftspflicht, die allerdings für alle Bauprodukte (Gemische und Erzeugnisse) gilt, die unter den Geltungsbereich der Bauproduktenverordnung (BauPVO) fallen. Sie müssen für Erzeugnisse aber nicht in Form eines Sicherheitsdatenblattes nach den Kriterien des Anhangs II der REACH-Verordnung gegeben werden.

Für Verbraucher muss die Informationsweitergabe auch nur auf Anfrage beim Hersteller erfolgen. Informationen und Unterstützung zu den Auskunftsrechten findet man beim Umweltbundesamt / REACH / Auskunftspflichten.

Einstufungen und Gesundheitsgefahren nach GISBAU

Das Gefahrstoff-Informationssystem der Berufsgenossenschaft BAU (GISBAU) enthält keine GISCODE-Einstufung für Lehmbaustoffe. Informationen zu „Tätigkeiten mit quarzhaltigen mineralischen Stäuben“ sind unter www.wingis-online.de, Bau-Bereich „Hochbau“ zu finden.

Emissionen

Aus Lehmbaustoffen emittieren - mit Ausnahme von Staub (siehe Rubrik „AGW“) - auch bei der Bearbeitung keine gesundheitsgefährdenden Substanzen.

Quellen

Röhlen Ulrich, Ziegert Christof (2020): Lehmbau-Praxis. Planung und Ausführung. Beuth Verlag GmbH, Berlin

Dachverband Lehm e.V. (Hrsg.): Nachhaltigkeit von Bauwerken – Umweltproduktdeklarationen für Lehmbaustoffe – Muster-UPD für die Baustoffkategorie Lehmplatten (UPD LP U9) nach DIN EN 15804. März 2023. (Online-Quelle)

Lehmsteine

Nutzung

Umwelt- und Gesundheitsrisiken Neuzustand

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Innenraum

Lehmbaustoffe bestehen ausschließlich aus natürlichen Rohstoffen. Mit Emissionen von Schadstoffen in den Innenraum ist weder im Neuzustand noch während der Nutzungsphase zu rechnen.

Jedes Baumaterial aus mineralischen Rohstoffen enthält einen natürlichen Anteil an Radionukliden, welche Gamma-Strahlung oder radioaktive Gase (Radon und Thoron) freisetzen können. bei. Lehm ist sehr feinkörnig und hat dadurch eine größere Oberfläche als z.B. der gebrannte Ziegel. Dadurch kann er mehr Radon und Thoron in die Raumluft abgeben. Nach derzeitigem Kenntnisstand des BfS werden in Deutschland keine Lehmbaustoffe verwendet, die zu relevanten Expositionen durch Thoron und seine Zerfallsprodukte führen könnten. Die Möglichkeit, dass ungebrannter Lehm als Baustoff in Einzelfällen zu erhöhten Thoronwerten in der Raumluft führen kann, lässt sich jedoch nicht gänzlich ausschließen (Bundesamt für Strahlenschutz, 2022).

Im Rahmen des Forschungsprojekts RE FORM earth (FTI-Initiative Kreislaufwirtschaft) werden Schadstoffmessungen sowohl in der Raumluft von Gebäuden mit Lehmanteil als auch im Aushubmaterial selbst durchgeführt. Ziel ist die Sammlung valider Daten, um vorhandene Bedenken hinsichtlich negativer gesundheitlicher Auswirkungen von Lehmbaustoffen auszuräumen. Der Fokus liegt dabei auf der Strahlenbelastung (Radon, Thoron) von Lehm sowie potenziellen Bodenschadstoffen (Projektlaufzeit bis Ende 2026).

Lehm hat eine sehr niedrige Gleichgewichtsfeuchte von 2 bis 4,5 Masse-%, kann aber deutlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Massive Lehmbauteile wie Stampflehmwände können dadurch größere Mengen an Feuchtigkeit speichern und damit zur Regulierung der Raumluftfeuchte beitragen.

Lehm kann Gerüche und flüchtige organische Verbindungen aus der Raumluft aufnehmen.

Umwelt- und Gesundheitsrisiken im Schadensfall

Brandfall

Im Brandfall entstehen keine toxischen Gase oder Dämpfe aus Lehmbaustoffen.

Wassereinwirkung

Es werden keine Stoffe ausgewaschen, die wassergefährdend sein können.

Beständigkeit Nutzungszustand

Lehm verliert bei dauerhafter Wassereinwirkung seine Festigkeit. Durch günstiges Korngefüge kann die Wasserempfindlichkeit von Lehmbaustoffen herabgesetzt werden.

Lehmsteine sind feuchte- und frostempfindlich. Sie werden deshalb nach DIN 18945 in Anwendungsklassen eingeteilt und dür­fen nur für den vorgesehenen Bereich angewendet werden.

Instandhaltung

Reparaturen von Lehmbaustoffen werden baustoffgerecht ausgeführt. Beschädigte Teile werden vollständig herausgeschnitten und durch einen dem Bestand gleichartigen Lehmbaustoff ersetzt. Sie dürfen keinesfalls durch zement- oder gipsgebundene Materialien ersetzt werden.

Quellen

Röhlen Ulrich, Ziegert Christof (2020): Lehmbau-Praxis. Planung und Ausführung. Beuth Verlag GmbH, Berlin

Lehmsteine

Nachnutzung

Wiederverwendung / Wiederverwertung / Beseitigung

Aus Lehmsteinen hergestellte Bauteile lassen sich einfach manuell zurückbauen. Die Rückgewinnung der Lehmsteine kann erfolgen durch

  • Bergen ganzer Lehmsteine mit oder ohne anhaftende(n) Lehmmörtelresten,
  • In Form von Lehmsteinbruch mit oder ohne anhaftende(n) Lehmmörtelresten

Umwelt- und Gesundheitsrisiko Rückbau

Beim Ausbau ist auf ausreichenden Staubschutz zu achten (s. Verarbeitung). Die Möglichkeit des Absaugens sollte geprüft werden.

Wiederverwendung

Lehmsteine können nach dem Bergen für nichttragendes Lehmsteinmauerwerk und Ausfachungen oder auch für weniger anspruchsvolle Anwendungen wie z.B. Deckenauflagen wiederverwendet werden.

Beschädigte Lehmsteine können unter Einhaltung der Regeln des Dachverbands Lehm wiederverwendet werden bei

  • Einsteinmauerwerk (Wanddicke = Steindicke), Lehmstein mittig durchgebrochen,
  • Zweisteinmauerwerk (Wanddicke = doppelte Steindicke), abgeschlagene Ecke: die Diagonale der abgeschlagenen Ecke soll nicht länger als 1/5 der Diagonale des ganzen Lehmsteins sein. Die abgeschlagene Ecke des Lehmsteins ist bei der Verarbeitung auf die Innenseite der Lehmsteinlage zu verlegen und mit Mauermörtel auszufüllen.

Stoffliche Verwertung

Rückgewonnene Lehmbaustoffe können ohne zusätzlichen Energieaufwand direkt wiederverwertet werden. Die Zugabe von Wasser genügt, um die erhärtete Lehmmischung zu replastifizieren und dabei die Abbindekraft der Tonminerale wieder zu aktivieren. Ggf. ist eine Abmagerung durch Sand oder die Ergänzung von pflanzlichen Zusätzen erforderlich. Nach praktischen Erfahrungen entspricht der aufbereitete Lehmbaustoff den für den neuerlichen Einsatz geforderten Eigenschaften.

Aus Bruch von Stampflehm, Lehmsteinen oder Platten (inklusive anhaftender Lehm(putz)mörtel) kann in Brecheranlagen Recyclinglehm für die neuerliche Herstellung von Lehmbaustoffen hergestellt werden.

Voraussetzung für die direkte Wiederverwertung oder die Herstellung von Recyclinglehm ist, dass das rückgewonnene Material keine relevanten Störstoffanteile aus Anstrichen, Ausbesserungsarbeiten mit Gips, Zement- und Kalkmörtel, etc. enthält und keine schädigenden Spuren aus der vorangegangenen Nutzung aufweist (Schimmelpilze etc.).

Abbruchmaterialien aus Lehmbaustoffen mit üblichen Zusammensetzungen (natürliche mineralische Zusatzstoffe und einem homogen verteilten Gehalt an natürlichen organischen Zusatzstoffen von maximal 1 M.-%) lassen sich nach Aufbereitung zu rezyklierter Körnung wie Bodenaushub z. B. im Landschaftsbau verwerten.

Anmerkung: Voraussetzung für die hervorragende Recyclingfähigkeit der Lehmbaustoffen ist, dass im Lehmbaustoff kein zusätzliches Bindemittel wie z.B. Zement enthalten ist. Die Zugabe anderer Bindemittel ist in der traditionellen Lehmbauweise in Mitteleuropa nicht üblich, ist aber immer wieder Forschungsgegenstand.

Energetische Verwertung

Der Anteil an brennbaren Bestandteilen in Lehmbaustoffe liegt üblicherweise bei max. 1 Massenprozent (kein Heizwert). Abfälle aus Lehmbaustoffen werden daher höchtstens als Verunreinigungen brennbarer Materialien wie zum Beispiel Holz einer Verbrennung zugeführt. Können Lehmbaustoffe mit höheren Anteilen an pflanzlichen Zusatzstoffen nicht stofflich verwertet werden, werden sie sinnvollerweise mechanisch-biologisch aufbereitet (Kompostierung oder Vergärung der organischen Bestandteile).

Beseitigung / Verhalten auf der Deponie

Abbruchmaterial aus Lehmbaustoffen kann auf Inertstoffdeponien (Deponieklasse 0) abgelagert werden, sofern die Zuordnungskriterien erfüllt sind. Bei Lehmbaustoffen mit höherem Anteil an pflanzlichen Zuschlagstoffen muss vor der Deponierung ggf. eine Aufbereitung erfolgen.

EAK-Abfallschlüssel

Lehm oder Lehmbaustoffe sind Im EAK-Katalog nicht unmittelbar aufgeführt.

17 Bau- und Abbruchabfälle
17 07 01 gemischte Bau- und Abbruchabfälle

Quellen

Dachverband Lehm e.V. (Hrsg.): Nachhaltigkeit von Bauwerken – Umweltproduktdeklarationen für Lehmbaustoffe – Muster-UPD für die Baustoffkategorie Lehmplatten (UPD LP U9) nach DIN EN 15804. März 2023. (Online-Quelle)