Produktgruppeninformation |
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Grobsand | |
BegriffsdefinitionGesteinskörnungen aus natürlichem Gestein bestehen aus Flusskies und -sanden (Ablagerungen in Flüssen und Flussniederungen), wobei die Körnungen durch die Strömung der Flüsse meist glatt und feinstoffarm sind), grobem Kiessand (Ablagerungen von Gletschern, auch Moränen, mit gedrungener, wenig abgeschliffener Körnung, meist auch lehmig) oder aus vulkanischem Gestein (Ablagerungen vulkanischen Ursprungs mit porigem Gefüge, wie z. B. Bims, Lavaschlacke oder Tuff). Körnungen können aber auch als Festgesteine aus Steinbrüchen gewonnen werden. Dann handelt es sich um gebrochene Gesteinskörnungen praktisch aus allen Gesteinsarten, außer aus schiefrigem, mergeligem oder sulfathaltigem Gestein, da es hier zu negativen Reaktionen im Mörtel kommen könnte. | |
Wesentliche BestandteileNatürliche Gesteinskörnungen bestehen aus natürlichen mineralischen Stoffen, die im Falle von leichter Gesteinskörnung mehr oder weniger Luft einschließen. | |
CharakteristikNatürliche Gesteinskörnung wird ausschließlich einer mechanischen Aufbereitung unterzogen. | |
Besonders wichtige Eigenschaft hinsichtlich Umwelt- und GesundheitsrelevanzNatürliche Gesteinskörnungen sind gesundheitlich unbedenklich und es gehen von ihnen keine Gefahren für die Umwelt aus. | |
Lieferzustandkörnig (rundes bzw. gebrochenes Korn), üblicherweise 3 bis 8 % Eigenfeuchte | |
Anwendungsbereiche (Besonderheiten)
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Gesteinskörnungen werden gemäß DIN EN 12620 nach ihrer Herkunft in natürliche Gesteinskörnung, industriell hergestellte Gesteinskörnung und rezyklierte Gesteinskörnung untergliedert.
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Risikobetrachtung Lebenszyklusphasen |
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Planungs- und Ausschreibungshilfen |
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Umweltdeklarationen |
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Bewertungssystem |
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Technisches |
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Technische DatenGesteinskörnungen haben je nach Herkunft bzw. Einteilung nach Rohdichte unterschiedliche technische Kennwerte wie Rohdichte, Festigkeit und Beständigkeit. Rohdichte ρ [kg/m3] | |
Baustoffklasse nach DIN 4102-1A1 (nicht brennbar) Färbunggrau, gelb, beige, weiß, schwarz BeständigkeitBei einigen natürlichen Gesteinskörnungen ist auf eine mögliche Empfindlichkeit hinsichtlich einer Alkali-Kieselsäure-Reaktion („Betonkrebs“) zu achten. | |
Technische Regeln (DIN, EN)Siehe Technische Regeln im Datenblatt Gesteinskörnung | |
BauregellisteDas Deutsche Institut für Bautechnik stellt in den Bauregellisten A, B und C die technischen Regeln für Bauprodukte und Bauarten sowie bauaufsichtlich geregelte und nicht geregelte Bauprodukte und Bauarten auf. | |
Literaturtipps |
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J. Stark und B. Wicht: Zement und Kalk: Der Baustoff als Werkstoff. 1. Auflage, Birkhäuser Verlag, Berlin, (2000). M. Schulz: Kies- und Sandgewinnung – auch bei nicht bester Lagerstättenqualität?, Akad. Geowiss. Geotechn., Veröffentl., 28 (2011): 247- 252 |
Rohstoffe / Ausgangsstoffe |
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Hauptbestandteile | |
Umwelt- und GesundheitsrelevanzGewinnung der PrimärrohstoffeNatürliche Gesteinskörnungen werden ausschließlich im Tagebau (Abbau in Gruben oder Nassbaggerung in Seen) gewonnen. Damit verbunden sind Umweltbelastungen durch Eingriffe in Natur und Landschaft. VerfügbarkeitDer Rohstoff ist (noch) in ausreichendem Maß vorhanden. „Große Kiesvorkommen beispielsweise finden sich in Terrassenablagerungen von Flüssen, vor allem in der Niederrheinischen Bucht, entlang von Rhein und Maas, am Oberrheingraben, in den Moränelandschaften von Nord- und Ostdeutschland und im Alpenvorland. Die Gebiete außerhalb dieser Räume, insbesondere die Bereiche der Mittelgebirge und der Norddeutschen Tiefebene, gelten dagegen in weiten Teilen als „Kiesmangelgebiete“.“2 Verwendung von Recyclingmaterialien / ProduktionsabfällenSande, die in der Gießerei Einsatz finden, werden häufig im Kreislauf geführt und somit wiederverwendet. Natürliche Gesteinskörnung, die im Beton eingesetzt worden ist, wird zwar als rezyklierte Gesteinskörnung wieder verwendet, kann aufgrund von Bindemittelanhaftungen aber nicht als Recyclingmaterial für natürliche Gesteinskörnung bezeichnet werden. RadioaktivitätNatürlich Radionuklide in Baustoffen können vorkommen in Abhängigkeit von Material und Zuschlagstoffen. Zum Schutz der Bevölkerung vor Strahlenbelastungen werden in Deutschland seit mehr als 20 Jahren Untersuchungen und Bewertungen der radioaktiven Stoffe in Baumaterialien durchgeführt. Nach einer Studie des BfS wurden in Deutschland keine zu Bauzwecken verwendbaren Materialien festgestellt, die infolge erhöhter Uran- und Radiumkonzentrationen zu höheren Konzentrationen des Radon-222 (Radon) in Räumen führen könnten. Bei den derzeit handelsüblichen Bauproduktgruppen sind aus der Sicht des Strahlenschutzes keine Einschränkungen erforderlich. Allerdings ist auch weiterhin die vorgegebene Beschränkung des Anteils industrieller Rückstände als Zuschlag zu beachten, siehe ausführliche BfS-Informationen zu Baustoffen unter http://www.bfs.de/de/ion/anthropg/baustoffe.html. Bei Tonen oder Rohstoffen vulkanischen Ursprungs z.B. Perlit oder Bims, können die Gehalte der natürlichen Radionuklide unter Umständen angereichert sein. Beim Einsatz von tonig gebundenen Sandsteinen ist der Beitrag zur Strahlenexposition der Bewohner aber nur unwesentlich. | |
Quellen1J. Stark und B. Wicht: Zement und Kalk: Der Baustoff als Werkstoff. 1. Auflage, Birkhäuser Verlag, Berlin, (2000). 2M. Schulz: Kies- und Sandgewinnung – auch bei nicht bester Lagerstättenqualität?, Akad. Geowiss. Geotechn., Veröffentl., 28 (2011): 247- 252 |
Herstellung |
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HerstellungsprozessNatürliche Gesteinskörnung wird mit Schaufelbaggern und Radladern (Kiesgrube bzw. Flüsse oder Seen) oder im Sprengverfahren (Steinbruch) abgebaut und in Schwerlastwagen oder auf Förderbändern transportiert, danach wird das Material gewaschen und gesiebt, evtl. ist weiteres Brechen und Mahlen erforderlich. Die einzelnen Körnungen werden klassiert und in Korngruppen eingeteilt. Beim Waschen werden Feinstteile abgeschlämmt wodurch verunreinigtes Wasser anfällt, welches durch eine mechanische Aufbereitung (Absetzbecken) gereinigt und wiedergenutzt werden kann. | |
Umweltindikatoren / HerstellungReferenz EnergieaufwandBei der Herstellung von natürlicher Gesteinskörnung wird nur Energie zum Abbau, der Zerkleinerung und der Reinigung benötigt. | |
Charakteristische EmissionenDurch das Zerkleinern des Rohmaterials in Brechern (meist Hammerbrecher) kommt es zu starken Lärm- und Staubemissionen, die Arbeitsschutzmaßnahmen wie Ohren- und Atemschutz nötig machen. | |
Maßnahmen GesundheitsschutzEs sollte persönliche Schutzausrüstung getragen werden (Augen-, Atem- und Gehörschutz). | |
Maßnahmen UmweltschutzMaßnahmen zum Schutz der Umwelt und der Luft sind Einhausung von Anlagen etc. und Einbau von Filtern sowie Kreislaufführung von Waschwasser. | |
TransportDa natürliche Gesteinskörnung in Deutschland an verschiedenen Standorten (Niederrheinische Bucht, entlang von Rhein und Maas, am Oberrheingraben, Moränelandschaften von Nord- und Ostdeutschland, Alpenvorland1) verfügbar ist, sind nur kurze Transportwege notwendig. | |
Quellen1M. Schulz: Kies- und Sandgewinnung – auch bei nicht bester Lagerstättenqualität?, Akad. Geowiss. Geotechn., Veröffentl., 28 (2011): 247- 252 |
Verarbeitung |
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Technische Hinweise / VerarbeitungsempfehlungenBei der Verarbeitung (meist industriell) sind keine umwelt- und gesundheitsrelevanten Beeinträchtigungen bekannt. | |
Arbeitshygienische RisikenAllgemeinesBei der Verarbeitung insbesondere von feinen Materialien ist eine Staubbelastung möglich. Durch persönliche Schutzmaßnahmen wie Atemschutzmasken können deren Auswirkungen vermindert werden. AGW-WerteAllgemeiner Staubgrenzwert, alveolengängige Fraktion Allgemeiner Staubgrenzwert, einatembare Fraktion Quarzstaub (A-Fraktion) REACH / CLP
Referenz Einstufungen und Gesundheitsgefahren nach GISBAUFür natürliche Gesteinskörnung liegt keine Einstufung nach GISBAU in WINGIS online vor. Für „Tätigkeiten mit quarzhaltigen mineralischen Stäuben“ werden folgende Angaben in WINGIS-online gemacht: EmissionenBei der Verarbeitung von natürlicher Gesteinskörnung kann es zu einer Staubentwicklung kommen. | |
Umweltrelevante InformationenEnergiebedarfBei der Verarbeitung von natürlicher Gesteinskörnung als Körnung wird Energie beim Mischen zu einem verarbeitbaren Putz, Mörtel oder Beton verbraucht. Die Energiemenge ist abhängig von den verwendeten Mischaggregaten. WassergefährdungNatürliche Gesteinskörnung ist nicht wassergefährdend. TransportDa natürliche Gesteinskörnung innerhalb von Deutschland abgebaut wird, sind nur kurze Transportwege notwendig. |
Nutzung |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiken NeuzustandReferenz | |
Nachnutzung |
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Wiederverwendung / Wiederverwertung / BeseitigungReferenz | ||||||||||||||||||||||||
Umwelt- und Gesundheitsrisiko RückbauBeim Rückbau ist auf ausreichenden Staubschutz zu achten. Die Möglichkeit des Absaugens sollte geprüft werden. | ||||||||||||||||||||||||
WiederverwendungWerden natürliche Gesteine als Werksteine verwendet, können sie bei Unversehrtheit wieder als Werksteine oder als Körnung für Mörtel und Beton wiederverwendet werden. Natürliche Gesteinskörnung, die im Beton eingesetzt worden ist, kann aufgrund von Bindemittelanhaftungen nicht als reine natürliche Gesteinskörnung deklariert werden. | ||||||||||||||||||||||||
Stoffliche VerwertungNatürliche Gesteinskörnung, die im Beton eingesetzt worden ist, kann einschließlich der Bindemittelanhaftungen als rezyklierte Gesteinskörnung verwertet werden. Der Altbeton wird in Recyclinganlagen zu Betonsplitt und Betonbrechsand aufbereitet. Höchstanteile von rezyklierten Gesteinskörnungen (Typ1/Typ2) in Beton nach DIN 1045 nach der Richtlinie des DAfStB:
Die festgelegten Grenzen ergeben sich aus der Forderung, dass Betone mit Betonsplitt die Anforderungen der DIN 1045 ohne Einschränkung in gleicher Weise erfüllen sollen, wie Betone mit ausschließlich primären Gesteinskörnungen. | ||||||||||||||||||||||||
Beseitigung / Verhalten auf der DeponieNatürliche Gesteinskörnung kann als Bauschutt auf Deponieklasse I (hauptsächlich für mineralische Abfälle) abgelagert werden. | ||||||||||||||||||||||||
EAK-AbfallschlüsselAbfälle aus dem Abbau von Bodenschätzen
Abfälle aus der physikalischen und chemischen Weiterverarbeitung von nichtmetallischen Bodenschätzen
Sonstige Bau- und Abbruchabfälle
Abfälle aus der mechanischen Behandlung von Abfällen (z.B. Sortieren, Zerkleiner, Verdichten, Pelletieren) a. n. g.
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