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Gesteinskörnung

Produktgruppeninformation

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Begriffsdefinition

Aus Gründen der Vereinheitlichung von Normen in Europa wird für den früher gebräuchlichen Begriff "Zuschlag" generell nur mehr der Begriff "Gesteinskörnung" für Sand, Kies, Splitt usw. zur Herstellung von Mörtel und Beton verwendet.

Gesteinskörnungen bis zu einer Korngröße von 4 mm Durchmesser ergeben einen Mörtel, bei Korngrößen über 4 mm spricht man von Beton. Die eingesetzten Gesteinskörnungen bilden in der weit überwiegenden Zahl von Anwendungsfällen mit einem Anteil von 60 bis 80 % am Gesamtgemisch das eigentliche Traggerüst von Beton oder Mörtel.

Nach der Herkunft unterscheidet man natürliche Gesteinskörnungen, industriell hergestellte Gesteinskörnungen und rezyklierte Gesteinskörnungen.

Wesentliche Bestandteile

Gesteinskörnungen bestehen aus natürlichen, rezyklierten oder industriell erzeugten mineralischen Stoffen.

Charakteristik

In der EU werden ca. 50% natürliche und 50% nicht natürliche oder rezyklierte Gesteinskörnungen zur Herstellung von Beton verwendet.

Die Abbaumöglichkeiten natürlicher Gesteinskörnungen sind begrenzt. Ein Teil der industriell hergestellten Gesteinskörnungen wird nach dem europäischen Abfallverzeichnis als gefährlicher Abfall aufgeführt.

Besonders wichtige Eigenschaft hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Der Energieaufwand und die damit verbundenen Umweltbelastungen für die Herstellung von rezyklierten Gesteinskörnungen liegen in der gleichen Größenordnung wie bei der Herstellung von natürlichen Gesteinskörnungen. Der Herstellung von industriell erzeugten Gesteinskörnungen ist häufig mit einem energieaufwändigeren Prozess (Brennen und/oder Expandieren) verbunden.
Die Aufbereitung von Bauschuttabfällen zu rezyklierten Gesteinskörnungen trägt zur Schonung von Primärmaterial, natürlicher Landschaften und Deponien bei. Trotz hoher Abfallströme und einer Recyclingrate von 78 % (2016) decken rezyklierte Gesteinskörnungen nur einen Anteil von 12,7 % des Bedarfs an Gesteinskörnungen in Deutschland [3].
Natürlich vorkommende Gesteine, die geogen bedingt Asbestminerale enthalten, dürfen nach der Gefahrstoffverordnung verwendet werden, wenn sie weniger als 0,1 Gew-% Asbest enthalten. Dies gilt grundsätzlich auf beim Wieder-Inverkehrbringen. Abfälle, die Asbest aus technischen Anwendungen enthalten, dürfen dagegen nicht rezykliert werden, auch wenn der Anteil der Fasern unter 0,1 Gew-% liegt [1]. Hinsichtlich des Gefährdungspotenzials macht es keinen Unterschied, ob eine Asbestfaser aus einer technischen Anwendung oder als geogener Bestandteil eines Gesteins entstammt. Im Bericht über den Erfahrungsaustausch zum Umgang mit Bau- und Abbruchabfällen mit geringen Asbestgehalten [2] wird daher gefordert, dass das Inverkehrbringen von natürlichen asbesthaltigen Gesteinen unabhängig vom Massegehalt ebenfalls nicht mehr zulässig sein sollte.

Lieferzustand

  • Körnig (rundes bzw. gebrochenes Korn), üblicherweise 3 bis 8 % Eigenfeuchte

Anwendungsbereiche (Besonderheiten)

  • für Auffüllungen
  • als Korngerüst zur Herstellung von Mörtel und Beton
  • als Unterbau oder Planum für Straßen, Wege oder Gründungen

Gesteinskörnungen werden gemäß DIN EN 12620 nach ihrer Herkunft in natürliche Gesteinskörnung, industriell hergestellte Gesteinskörnung und rezyklierte Gesteinskörnung untergliedert.

Des Weiteren ist die Einteilung der Gesteinskörnung nach ihrer Rohdichte in leichte, normale und schwere Gesteinskörnung üblich. Leichte Gesteinskörnungen besitzen ein offen oder geschlossen poriges Gefüge während normale und schwere Gesteinskörnungen ein dichtes Gefüge aufweisen.

Quellen

[1] LAGA (Bundes/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall): Mitteilung 23 „Vollzugshilfe zur Entsorgung asbesthaltiger Abfälle“. Stand Juni 2015. (Online-Quelle), zuletzt aufgerufen am 8.9.2022

[2] LAGA (Bundes/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall) / Bericht des Erfahrungsaustausches zum Umgang mit Bau- und Abbruchabfällen mit geringen Asbestgehalten an den Ausschuss für Abfalltechnik (ATA) der LAGA. April 2020. (Online-Quelle), zuletzt aufgerufen am 8.9.2022

[3] KWB - Kreislaufwirtschaft Bau, „Mineralische Bauabfälle Monitoring 2016. Bericht zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle im Jahr 2016. 2019. (Online Quelle), zuletzt abgerufen am 08.09.2020

Gesteinskörnung
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