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Begriffsdefinition

Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen bestehen aus einem mit Oxidationsbitumen getränkten Trägermaterial, das beidseitig mit einer zusätzlichen Oxidationsbitumendeckschicht versehen ist und in der Regel mit einer mineralische Bestreuung (Talk, Sand) abgedeckt wird. Die Trägereinlagen aus Polyestervlies, Jutegewebe, Glasgewebe oder Glasvlies bestimmen das mechanische Verhalten wie Festigkeit, Dehnfähigkeit und Reißfestigkeit. Gelegentlich wird auch noch bitumengetränkte Rohfilzpappe angeboten; von der Verwendung dieses technisch überholten Produkts kann nur abgeraten werden.

Gemäß Schätzungen sind etwa 60-70 % der Flachdächer in Deutschland mit bituminösen Dichtungsbahnen abgedeckt. Dazu zählen neben den Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen auch die Polymerbitumen-Dichtungsbahnen. Die restlichen Dächer werden mit Kunststoff-Dichtungsbahnen abgedichtet. [Drefahl 2008] Oxidationsbitumenbahnen werden in erster Linien als erste Lage auf einem zweilagigen Flachdach oder zur Bauwerksabdichtung eingesetzt.

Wesentliche Bestandteile

Die Deckschichten bestehen aus Oxidationsbitumen ( → Bitumen ) und bestimmen die Wasserdichtigkeit, das Temperaturverhalten, die Witterungs- sowie die Alterungsbeständigkeit.

Als Trägereinlagen üblich sind Polyestervlies, Glasgewebe, Glasvlies sowie Kombinationsträger, die aus einer Mischung der vorgenannten Materialien bestehen. Metall-Kunststoffverbunde werden ebenfalls als Trägereinlagen verwendet.

Charakteristik

Oxidationsbitumen sind weniger kälteflexibel und weniger resistent gegenüber starker Erwärmung bei Sonneneinstrahlung als Polymerbitumen. Für neue Dachabdichtungen bieten Polymerbitumen-Dichtungsbahnen oder Kunststoff-Dichtungsbahnen die besseren Eigenschaften.

Anwendungsbereiche (Besonderheiten)

Der Hauptanwendungsbereich der Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen ist die erste Lage auf zweilagigen Flachdächern oder die Bauwerksabdichtung gegen nicht drückendes Wasser in Unterterrainabdichtungen, die nicht dem Temperaturwechsel ausgesetzt sind.
Die Anwendung von Oxidationsbitumen als Abdichtung auf dem Flachdach ist jedoch umstritten. Sie ist zwar grundsätzlich möglich, vor dem Hintergrund von zahlreichen Schäden jedoch höchstens dort anzuwenden, wo sie durch Wärmedämmungen und andere Schutzschichten so weit wie möglich den wechselnden Witterungseinflüssen entzogen ist.

Als nackte Wasserabdichtung eignen sich Oxidationsbitumenabdichtungsbahnen nicht, auch wenn sie  mit Sand angestreut oder mit Kies bedeckt sind. In diesen Anwendungsbereichen sind UV-beständigere Polymerbitumenbahnen oder Kunststoffdichtungsbahnen zu verwenden.

Anwendungsbereiche von Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen als Flachdachabdichtungssystem:

 
 
Nutzung:
 
 
 
Unterkonstruktion:
 
 
Nackt, mit leichter Schutzschicht Nicht begehbar mit Beschwerung Begehbar Befahrbar  
Erd-
über-
schüttet
 
Massiv ohne Wärmedämmung nicht geeignet möglich, aber nicht ideal 1) möglich, aber nicht ideal 1) möglich, aber nicht ideal 1) möglich, aber nicht ideal 1)
Massiv vorfabriziert ohne Wärmedämmung  nicht geeignet möglich, aber nicht ideal 1) möglich, aber nicht ideal 1)  nicht geeignet möglich, aber nicht ideal 1)
Holz oder Spanplatten  nicht geeignet möglich, aber nicht ideal      
Massiv mit Wärmedämmung  nicht geeignet möglich, aber nicht ideal 2) möglich, aber nicht ideal 2)  nicht geeignet möglich, aber nicht ideal 2)
Profilblech mit
Wärmedämmung
 nicht geeignet möglich, aber nicht ideal 2)      
Vorfabrizierte Wärmedämm-
elemente
 nicht geeignet möglich, aber nicht ideal 2) möglich, aber nicht ideal 2)  nicht geeignet  
nicht geeignet
 
1)

3 Lagen bitumengetränkter Rohfilz 500 g/m2 in 3 Schichten Bitumen-Klebemasse mit Deckaufstrich aus Bitumenmasse, oder

2 Lagen Dachdichtungsbahn mit Vlieseinlage mind. 200g/m2 vollflächig verklebt mit Klebemasse oder verschweißt und Voranstrich, es ist eine geeignete Bahnenkombination zu verwenden. Obere Lage aus Oxidationsbitumen nur für nicht begehbare Dächer.

2)

3 Lagen bitumengetränkter Rohfilz 500 g/m2 in 3 Schichten Bitumen-Klebemasse mit Deckaufstrich aus Bitumenmasse, oder

2 Lagen Dachdichtungsbahn mit Vlieseinlage mind. 200g/m2 vollflächig verklebt mit Klebemasse oder verschweißt und Voranstrich, es ist eine geeignete Bahnenkombination zu verwenden. Obere Lage aus Oxidationsbitumen nur für nicht begehbare Dächer.

Die Wärmedämmung ist durch eine geeignete Trennschicht zu schützen, z.B. überlappende Kaschierung der Wärmedämmung.

Birkner, Ch., et al. (2012): Technische Regeln für die Planung und Ausführung von Abdichtungen mit Polymerbitumen- und Bitumenbahnen, In: abc der Bitumenbahnen, Hrsg: vdd Industrieverband Bitumen-Dach- und Dichtungsbahnen e.V., Frankfurt/Main, 5. überarbeitete Auflage

Drefahl, J. (2008): Dach-Report 3/2008, CSI Dachverständige, Berlin

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Risikobetrachtung Lebenszyklusphasen

 

 

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Planungs- und Ausschreibungshilfen

 

 

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Referenz

Referenz

Gefahrstoffverordnung

Referenz alle + spez.

Referenz

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Umweltdeklarationen

 

 

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Referenz

referenz

 

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Bewertungssystem

 

 

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Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)

Referenz

BNB-Kriterium BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau)

Referenz alle + spez

BNB-Kriterium BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung)

Referenz

Referenz

BNB-Kriterium BN_3.1.3 - Innenraumhygiene

Referenz

Referenz

BNB-Kriterium BN_4.1.4 - Rückbau, Trennung, Verwertung

Referenz

Referenz

Quellen

Referenz

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Technisches

 

 

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Technische Daten

In der nachfolgenden Tabelle sind die wichtigsten Eigenschaften ausgewählter Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen aufgeführt und einer typischen Polymerbitumen-Dichtungsbahn gegenübergestellt. Wärmestandfestigkeit, Kälteflexibilität und Alterungsbeständigkeit von Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen sind gegenüber den Polymerbitumen-Dichtungsbahnen deutlich reduziert.

   
V 60 S4
 
 
G 100 DD
 
 
R 320
 
 
Polymerbitumen-
 
Dichtungsbahn 1)
 
 
Gewicht
 
 
4.7 kg/m²
 
 
3.5 kg/m²
 
 
1.5 kg/m²
 
 
5.2 kg/m²
 
 
Reißkraft längs
 
 
250 N/50mm
 
 
500/50mm
 
 
150 N/50mm
 
 
> 500 N/50mm
 
 
Reißkraft quer
 
 
220 N/50mm
 
 
500/50mm
 
 
100N/50mm
 
 
> 500 N/50mm
 
 
Reißdehnung
 
 
2 %
 
 
3 %
 
 
1.5 %
 
 
> 30 %
 
 
Kältebiegung
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
< - 10 °C
 
 
Wärmestand-
 
festigkeit
 
 
> 60 °C
 
 
> 60 °C
 
 
 
 
 
> 80 °C
 
 
Erweichungspunkt
 
 
100 °C
 
 
100 °C
 
 
100 °C
 
 
124 °C
 
 
Dampfdiffusion µ * Foliendicke d
 
 
300 m
 
 
220 m
 
 
 
 
 
200 m
 

1 ) Als Beispiel wurde hier ein PYP-PV 140 S4 gewählt

Baustoffklasse nach DIN 4102-1

B2

Referenz

Technische Regeln (DIN, EN)

DIN EN 13707 Abdichtungsbahnen - Bitumenbahnen mit Trägereinlage für Dachabdichtungen - Definition und Eigenschaften
DIN EN 13969

Abdichtungsbahnen - Bitumenbahnen für die Bauwerksabdichtungen gegen Bodenfeuchte und Wasser - Definition und Eigenschaften

DIN EN 1849-1

Abdichtungsbahnen - Bestimmung der Dicke und flächenbezogenen Masse - Teil 1: Bitumenbahnen für Dachabdichtungen

Kurzzeichen

Die Vornorm DIN V 20000-201 definiert Kurzzeichen zur Einteilung der Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen. Unterscheidungsmerkmale sind die verwendete Trägereinlage mit Angabe des Flächengewichts in g/m2 sowie die Verarbeitungsart. Aus jeder Spalte der Tabelle unten wird jeweils ein passendes Kurzzeichen gewählt und zum gesamten Kurzzeichen zusammengefügt. Zum Schluss kann eine weitere Zahl folgen, die die Dicke der Bahn ausweist.

Trägereinlage
Einlage: Material
Verarbeitungsart
G: Glasgewebe + Flächengewicht in g/m2 S: Schweissbahn + Dicke in mm
PV: Polyestervlies + Flächengewicht in g/m2 DD: Dachdichtungsbahn
V: Glasvlies + Flächengewicht in g/m2  KSK: Kaltselbstklebebahn
KTG: Kombinationsträger mit über 50 Gew.-% Glasanteil + Flächengewicht in g/m2  
KTP: Kombinationsträger mit über 50 Gew.-% Polyesteranteil + Flächengewicht in g/m2  
VCu, VAl: Kupfer (Cu)- oder Aluminium (Al)-Kunststoffverbundfolien + Flächengewicht in g/m2  

 

Beispiele für vollständige Kurzzeichen sind unten aufgeführt.

Norm-
bezeichnungen
Kurzzeichen Dimensionen
Bitumenmasse
Träger
 
Bitumenschweiß-
bahnen DIN 52131
 
PV 200 S5
G 200 S5
G 200 S4
V 60 S4
5 mm
5 mm
4 mm
4 mm
Polyestervlies 200 g/m²
Glasgewebe 200 g/m²
Glasgewebe 200 g/m²
Glasvlies 60 g/m²
 
Bitumendachdich-
 
tungsbahnen
DIN 52130
 
 
PV 200 DD
G 200 DD
V 13
 
 
2 kg/m²
1.6/2.0 kg/m²
1.3/1.5 kg/m²
 
Polyestervlies 200 g/m²
Glasgewebe 200 g/m²
Glasvlies 60 g/m²

CE-Zeichen

seit 2005

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Literaturtipps

 

 

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Birkner, Ch., et al. (2012): Technische Regeln für die Planung und Ausführung von Abdichtungen mit Polymerbitumen- und Bitumenbahnen, In: abc der Bitumenbahnen, Hrsg: vdd Industrieverband Bitumen-Dach- und Dichtungsbahnen e.V., Frankfurt/Main, 5. überarbeitete Auflage

Blaich, J. (1999): Bauschäden Analysen und Vermeidung, Fraunhofer IRB Verlag/EMPA, Stuttgart

Bucheli, Th., Müller, St.R., Vögelin, A. & Schwarzenbach, R.P. (1998): Bituminous Roof Sealing Membranes as Major Sources of the Herbicide (R,S)-Mecoprop in Roff Runoff Waters: Potential Contamination of Groundwater and Surface Waters, Env. Science & Techn. Vol. 32, No 22, p. 3465, 1998, New York.

Burkhardt, M., Pillonel, C., Hitzfeld, B. (2009): Information über Mecoprop in Bitumen-Dachbahnen, Hrsg: Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK, Bundesamt für Umwelt BAFU

Dournow, R. (1989): Ausführungsrichtlinien für Flachdachabdichtungen, VERAS Verband Abdichtungsunternehmungen Schweiz, 1989, Bern.

Drefahl, J. (2008): Dach-Report 3/2008, CSI Dachverständige, Berlin

Ecomed Verlag (o.A.): Expositionsbeschreibungen zur Überwachung von Arbeitsbereichen „Schweißen von Bitumenbahnen", In: Handbuch Bauchemikalien,  Landsberg.

Gahlmann, Heinrich (1994): Produkt- und Ökoprofil Bituminöser Dichtungsbahnen von Vaparoid, Eigenverlag, 1994, Affoltern a.A. CH.

Knecht, U., Stahl, S., Woitowitz, H.-J. (o.A.): „Handelsübliche Bitumensorten: PAH-Messgehalte und temperaturabhängiges Emissionsverhalten unter standardisierten Bedingungen", In: Gefahrstoffe – Reinhaltung der Luft, S. 429 – 434.

Meyer, Richard F., Attanasi, Emil D. (2003): Heavy Oil and Natural Bitumen – Strategic Petroleum Resources, U.S. Geological Survey Fact Sheet 70-03, August 2003, Online Version 1.0. Online-Quelle

Schmidt, H. (1992 / 1993): Emissionen polycyclischer, aromatischer Kohlenwasserstoffe beim Verarbeiten von Bitumen und Polymerbitumen-Bahnen, In: Bitumen 2/1992 u. 2/1993. Untersuchungen des Instituts für Arbeits- und Sozialmedizin der Justus-Liebig-Universität, Gießen.

Sonntag, H. (1989): Gutachterliche Stellungnahme zur Frage der gesundheitlichen Relevanz von Emissionen aus Bitumen-Dachbahnen bei Temperaturen von bis zu 80 °C, Hygiene-Institut der Universität Heidelberg, November 1989

Sonntag, H., Erdinger, L. (1992): Gutachterliche Stellungnahme zur Frage der gesundheitlichen Bedeutung von Emissionen mutagener Verbindungen aus Heißbitumen bei 190 °C. Hygiene-Institut der UniversitätHeidelberg, September 1992

Vital, J.-D. (1996): Wahl eines Flachdachsystems aus der Sicht der Bauherrschaft, Sonderdruck aus "Schweizer Ingenieur und Architekt", Nr. 38, Zürich

 
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Rohstoffe / Ausgangsstoffe

 

 

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Hauptbestandteile

Oxidationbitumen-Dichtungsbahnen 2.1.1

Abb. 1: Zusammensetzung nach Funktionen

Der Hauptbestandteil der Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen ist gefüllter Oxidationsbitumen ( → Bitumen). Es handelt sich um ein mit Luft geblasener Destillationsbitumen. Für die Imprägnierung des Trägermaterials wird oft der dünnflüssigere Destillationsbitumen verwendet.

Die Trägermaterialien machen in der Regel nur wenige Gewichtsprozent aus und können aus Kunststoff (Polyestervliese), aus natürlichen Stoffen (Jute, Pappe) oder aus mineralischen Stoffen (Glasgewebe, Glasvlies) bestehen.

Die gewichtsbezogen zweitwichtigste Komponente in Bitumen-Dichtungsbahnen sind die mineralischen Füllstoffe des Oxidationsbitumens (ca. 25 %) und die Sand- und Talk-Abstreuungen. Es handelt sich um fein gemahlene Gesteine (Füllstoffe) und Sande. Rohstoffe, die alle relativ gut verfügbar sind und lediglich eine einfache Aufbereitung und Verarbeitung erfordern.

 
 
 
 
V 60 S4
 
 
G 100 DD
 
 
R 320
 
Polymer-
bitumen-
Dichtungsbahn

1)
 
 
Gewicht
 
 
4.7 kg/m²
 
 
3.5 kg/m²
 
 
1.5 kg/m²
 
 
5.2 kg/m²
 
 
Träger-
 
einlage
 
 
60 g/m² Glasvlies
 
 
100 g/m² Glasgewebe
 
 
320 g/m² Rohfilz
 
 
140 g/m² Polyestervlies
 
 
Deck-
 
schichten
 
 
3330 g/m² Oxidationsbitumen
1110 g/m² Kalkstein- und Schiefermehl-Füllstoffe
 
 
2250 g/m² Oxidations-
 
bitumen
750 g/m² Kalkstein- und Schiefermehl-Füllstoffe
 
 
1180 g/m² Destillations-
 
bitumen
 
 
2935 g/m² Destillationsbitumen,
375 g/m² SBS Polymer,
1350 g/m² Kalkstein- und Schiefermehl-Füllstoffe
 
 
Abstreuung
 
 
200 g/m² Talk und Sand oben
 
 
400 g/m² Talk und Sand beidseitig
 
 
keine
 
 
400 g/m² Talk und Sand beidseitig
 
 
Schweiss-
 
folie
 
 
6 g/m² Polypropylen
 
 
-
 
 
-
 
 
-
 

1 ) Als Beispiel wurde hier ein PYP-PV 140  gewählt.

Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Gewinnung der Primärrohstoffe

Bitumen werden ausschließlich aus fossilen Rohstoffen hergestellt. Die Gewinnung der fossilen Rohstoffe aus Erdöl, Erdgas und Kohle wie auch der mineralischen Rohstoffe ist mit Umweltrisiken verbunden. Die mineralischen Rohstoffe Gesteine, Sand, Talk (Speckstein) werden meist im Tagebau abgebaut. Dabei werden natürliche Flächen langerfristig umgewandelt. 

Verfügbarkeit

Die Rohstoffverfügbarkeit aller Materialien außer der Glasvlies- oder Glasgewebe-Träger ist an die Erdölförderung gekoppelt. Mit der allmählichen Erschöpfung der Erdölvorräte vermindert sich auch das Potential zur Gewinnung von Bitumen und Herstellung von Kunststoffen. Ein Ende der Erdölförderung würde das Ende des in großen Mengen als Nebenprodukt verfügbaren Bitumens bedeuten. Allerdings werden die zusätzlich zu den heute genutzten Ölvorkommen vorhandenen Schweröl- und Bitumen-Lager auf rund 600 Milliarden Barrel geschätzt (Meyer et al. 2003). Diese werden im Falle einer zunehmenden Ölknappheit stärker ausgebeutet und auch zur Energiegewinnung genutzt werden.

Die mineralischen Rohstoffe sind alle auch längerfristig gut verfügbar und erfordern lediglich eine einfache Aufbereitung und Verarbeitung.

Verwendung von Recyclingmaterialien / Produktionsabfällen

Produktionsabfälle können prinzipiell wieder aufgeschmolzen und das Bitumen zurück gewonnen werden.

Radioaktivität

Bitumen sind nicht radioaktiv. Abdichtungsbahnen können verwendet werden, um Gebäude vor eindringendem Radon zu schützen (natürliche Strahlenexposition). Radon gelangt aus dem Untergrund zuerst in die Kellergeschosse eines Gebäudes und von dort in das restliche Gebäude. Über die Entstehung von Radon im Untergrund und die damit einhergehende Radonproblematik informiert der Lexikonbegriff natürliche Strahlenexposition ausführlich.

Bei Neubauten in Gebieten mit erhöhter Radon-Belastung soll die Belastung am Baustandort abgeklärt werden. Falls eine erhöhte Radonbelastung festgestellt wird, sind Maßnahmen vorzusehen, um die Belastung des Innenraums mit Radon niedrig zu halten. Alle Abdichtungsbahnen sind grundsätzlich für die Radonabdichtung geeignet. Wesentlich für den Erfolg der Maßnahme ist die Radon-dichte Ausführung aller Anschlüsse und Nähte.

Im Bestand steht als Alternativen zur Abdichtung des Baugrundes die Abdichtung des Erdgeschosses gegenüber dem Keller mit Absaugung der Kellerluft zur Verfügung.

Weitere Informationen zur Radioaktivität sind auf der Webseite des Bundesamts für Strahlenschutz abrufbar.

Landinanspruchnahme (Landuse)

Die Bitumen-Produktion ist mit geringem Flächenverbrauch für die Erdölgewinnung und die Raffineriestandorte verbunden. Durch Leckagen während der Erdöl-Förderung oder des Erdöl-Transports können allerdings die Ökosysteme beträchtlicher Flächen längerfristig geschädigt werden.

Quellen

Informationen zu Radon in Gebäuden: Online-Quelle

Meyer, Richard F., Attanasi, Emil D. (2003): Heavy Oil and Natural Bitumen – Strategic Petroleum Resources, U.S. Geological Survey Fact Sheet 70-03, August 2003, Online Version 1.0. Zugriff: Online-Quelle

 

 
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Herstellung

 

 

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Prozesskette

prozesskette Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen

Herstellungsprozess

Die Herstellung von Bitumen-Dichtungsbahnen  beinhaltet keine chemischen Prozesse. Das Trägermaterial wird als Bahn abgewickelt und mit leichtfüssigem, erhitztem Destillationsbitumen vorimprägniert, gewalzt und schließlich in einer Wanne mit den Deckmassen aus Oxidationsbitumen versehen. Vor dem Abkühlen und Aufwickeln der Bahnen zu Rollen wird die Abstreuung aufgebracht.

Umweltindikatoren / Herstellung

Referenz

Graue Energie

Zuverlässige Daten über den kumulierten Energieaufwand für die Herstellung von Bitumen-Dichtungsbahnen sind nicht verfügbar. Sie lassen sich mit Hilfe der Grauen Energie von Bitumen und dessen Modifikationen aufgrund der Zusammensetzung grob abschätzen. Unsicher ist der Energieaufwand bei der Verarbeitung im Werk des Bahnenherstellers. Dazu sind noch keine Zahlen vorhanden. Mit Hilfe von Analogieüberlegungen wurde mit einem Wert von 1.5 MJ/kg für alle Dichtungsbahnen gerechnet. Der Verarbeitungsanteil ist im Vergleich zum gesamten Produktionsprozess gering.

Die Graue Energie von Bitumen-Dichtungsbahnen pro Flächeneinheit ist ausgesprochen von der Dicke und vom Füllstoffgehalt des Bitumens abhängig. In der folgenden Tabelle sind drei typische Beispiele für Bitumen-Dichtungsbahnen einer Polymerbitumen-Dichtungsbahn gegenübergestellt. Der Bitumenanteil macht bei den Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen über 90 % der Grauen Energie aus. Art und Gewicht der Trägermaterialien, der Schweißfolien und der Abstreuung haben praktisch keinen Einfluss auf die Energieintensität der Dichtungsbahnen.

 
 
 
 
V 60 S4
 
 
G 100 DD
 
 
R 320
 
Polymer-
bitumen-
Dichtungsbahn

1)
 
 
Gewicht
 
 
4.7 kg/m²
 
 
3.5 kg/m²
 
 
1.5 kg/m²
 
 
5.2 kg/m²
 
 
Träger-
 
einlage
 
 
3 MJ /m² Glasvlies
 
 
5.0 MJ/m²
Glasvlies
 
 
3.9 MJ/m² Rohfilz
 
 
11.8 MJ/m²
Polyestervlies
 
 
Deck-
 
schichten
 
 
166 MJ/m² Oxidations-
 
bitumen
0.9 MJ/ g/m² Kalkstein- und Schiefermehl-
 
Filler
 
 
111 MJ/m² Oxidations-
 
bitumen
0.6 MJ/m² Kalkstein- und Schiefermehl -Filler
 
 
55 MJ/m² Destillations-
 
bitumen
 
 
146 MJ/m² Destillationsbitumen,
30 MJ/m² SBS Polymer,
1.0 MJ/m² Kalkstein- und Schiefermehl-Filler
 
 
Abstreuung
 
 
0.2 g/m²
Talk und Sand beidseitig
 
 
0.4 MJ/m²
Talk und Sand beidseitig
 
 
keine
 
 
0.4 MJ/m²
Talk und Sand beidseitig
 
 
Schweiss-
 
folie
 
 
0.45 MJ/m² Polypropylen
 
 
 -
 
 
 -
 
 
 -
 
 
Verarbeitung
 
 
7.1 MJ/m²
 
 
4.5 MJ/m²
 
 
2.3 MJ/m²
 
 
7.8 MJ/m²
 
 
Total
 
 
178 MJ/m²
 
37.7 MJ/kg
 
 
121 MJ/m²
 
34.6 MJ/kg
 
 
61 MJ/m²
 
40.6 MJ/kg
 
 
197 MJ/m²
 
37.9 MJ/kg
 

Die gewichtsbezogenen Unterschiede zwischen den verschiedenen Bahnen sind nicht sehr groß. Man kann in guter Näherung mit  durchschnittlich 35-40 MJ/kg rechnen. Die flächenbezogenen Werte von Polymerbitumen-Dichtungsbahnen liegen in der Regel etwas höher als die Werte für Bahnen aus Oxidationsbitumen. Das ist eine Folge des höheren Flächengewichts der Polymerbitumen-Dichtungsbahnen.

Charakteristische Emissionen

Die heiße Verarbeitung von Bitumen führt zu VOC-Emissionen. Diese können jedoch als verhältnismäßig gering eingeschätzt werden, obwohl dazu keine zuverlässigen Zahlen verfügbar sind. Pro kg heiß zu verarbeitendes Bitumen kann mit 1 - 2 g VOC-Emissionen gerechnet werden.

Maßnahmen Gesundheitsschutz

Für Bitumen sind keine Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW) festgelegt. Die TRGS 900 legt jedoch Grenzwerte für Kohlenwasserstoffgemische fest. Heißbitumen ist heute nicht mehr mit Teer verschnitten und wird deshalb nicht mehr als krebserzeugend eingestuft.

Maßnahmen Umweltschutz

Die VOC-Emissionen in der Produktion betragen schätzungsweise wenige g/kg verarbeitetes Heißbitumen. Sie stellen eine Luftbelastung dar, die allerdings im Vergleich zu anderen industriellen Quellen kaum ins Gewicht fällt.

Quellen

Kasser, Ulrich, Pöll, Michael (1999): Graue Energie von Baustoffen, Büro für Umweltchemie, 2. Auflage

 
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Verarbeitung

 

 

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Technische Hinweise / Verarbeitungsempfehlungen

Das Verschweißen der Bahnen erfordert weniger Material, verlangt jedoch mehr Erfahrung. Beim Verschweißen wird die untere Bahn bis zur Schmelze der Oberfläche mit Propangas erhitzt. Durch anschließendes Walzen entsteht eine homogene Verbindung zwischen den beiden Bahnen. Es können sowohl Oxidations- wie auch Polymerbitumen-Dichtungsbahnen unter sich oder miteinander verschweißt werden. Je nach Material und atmosphärischen Bedingungen werden zwischen 60 - 120 g/m² Propangas benötigt, was einer Energiemenge von ca. 3 - 6 MJ/m² entspricht.
Bei der Klebetechnik wird Heißbitumen auf die Unterlage ausgestrichen und die obere Bahn darauf verklebt. Man rechnet mit 1.1 - 1.5 kg Heißbitumen pro m².

Arbeitshygienische Risiken

Allgemeines

Von den Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen gehen keine arbeitshygienischen Risiken aus. Heißbitumen ist nach GefStoffV nicht als gesundheitsschädlich kennzeichnungspflichtig (→ Bitumen).

Für die arbeitshygienischen Belastungen ist die Verarbeitungsart maßgebend. Werden die Dichtungsbahnen lose verlegt, gibt es weder für die Arbeiter noch für die Umwelt irgendwelche Auswirkungen. Das Verschweißen der Bahnen verlangt mehr Erfahrung und ist mit höheren arbeitshygienischen Risiken verbunden. Die arbeitshygienischen Risiken gehen beim Schweißen zum einen vom Einsatz der Propangasbrennern aus. Unsachgemäßer Umgang kann zu Bränden führen. Der Körper ist vor der Hitzeeinwirkung zu schützen. Zum anderen sind die Emissionen gesundheitsgefährdender Dämpfe und Aerosole zu beachten. Der Gesprächskreis Bitumen der GISBAU legt als Beurteilungswert einen maximalen Luftgrenzwert von 10mg/m3 fest. Beim Arbeiten ist für ausreichend Frischluftzufuhr zu sorgen. Zutritt von Wasser muss ausgeschlossen werden. Zur persönlichen Schutzausrüstung gehören eine Gestellbrille sowie bei erhöhter Spritzgefahr Gesichtsschutz.

AGW-Werte

Für Bitumen sind keine Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW) festgelegt. Die TRGS 900 legt jedoch Grenzwerte für Kohlenwasserstoffgemische fest. Heißbitumen ist heute nicht mehr mit Teer verschnitten und wird deshalb nicht mehr als krebserzeugend eingestuft.

REACH / CLP

 

Referenz

Emissionen

Besondere Risiken sind bei der Verarbeitung von Abdichtungsbahnen nicht zu erwarten. Die Emissionen an flüchtigen organischen Kohlenwasserstoffen (VOC) sind verhältnismäßig gering, obwohl dazu keine zuverlässigen Zahlen verfügbar sind. Pro kg heiß zu verarbeitendes Bitumen wird mit 1 - 2 g VOC-Emissionen gerechnet.

 
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Nutzung

 

 

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Umwelt- und Gesundheitsrisiken Neuzustand

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Innenraum

Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen werden normalerweise im Außenraum eingesetzt. Innenraum-Emissionen sind in diesem Fall nicht zu erwarten.

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Außenraum

Da das Bindemittel in Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen nicht wassergefährdend ist (WGK 0) und da die Produkte keine Hilfsstoffe enthalten, kann eine Wassergefährdung ausgeschlossen werden.

Umwelt- und Gesundheitsrisiken bei bestimmungsgemäßer Nutzung

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Innenraum

Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen werden normalerweise im Außenraum eingesetzt. Innenraum-Emissionen sind in diesem Fall nicht zu erwarten. Die längerfristige Abgabe von Schadstoffen in die Luft ist bei Innenanwendungen zu beachten. Aufgrund von Einzelmessungen und aufgrund der chemischen Zusammensetzung ist eine Abgabe von Bestandteilen des Bitumens über größere Zeiträume in die Luft nicht auszuschließen.

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Außenraum

Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen enthalten keine Hilfsstoffe. Das Bitumen selber enthält keine umweltrelevanten Bestandteile, bzw. ein Auswaschen eventueller toxischer Substanzen konnte bislang nicht beobachtet werden (WGK 0, nicht wassergefährdend).

Umwelt- und Gesundheitsrisiken im Schadensfall

Brandfall

Bitumen-Dachdichtungsbahnen sind normalentflammbar (Baustoffklasse B2). Aufgrund der Zusammensetzung und der chemischen Struktur muss angenommen werden, dass die Brandgase relativ toxisch sind. Selbst bei einer Verbrennung mit ausreichender Sauerstoffzufuhr entstehen schwefelhaltige Brandgase, die gesundheitsgefährlich sind. Überhitztes oder brennendes Bitumen kann auch in erheblichem Maße zur Brandausbreitung beitragen.

Wassereinwirkung

Eine Auswaschung eventueller toxischer Substanzen konnte bislang nicht beobachtet werden (WGK 0, nicht wassergefährdend).

Beständigkeit Nutzungszustand

Die Beständigkeit des Bitumens ist schon aufgrund seiner Entstehungsgeschichte relativ hoch. Dennoch sind die Bedingungen in den Erdöllagern nicht dieselben wie in den Anwendungsbereichen des Hochbaus. Insbesondere wirken Sauerstoff und UV-Strahlen auf die Dichtungsbahnen ein. In der Praxis ist die Versprödung des Bitumens zu beobachten. Wahrscheinlich durch das allmähliche Verdunsten von Bestandteilen über längere Zeiträume, zieht sich die oberste Schicht zusammen (Elefantenhaut) und an der Oberfläche sind Rissbildungen festzustellen. Durch Witterungseinfluss werden diese Rissbildungen gefördert.

Gegenüber wässrigen Laugen, Säuren und Salzen sind Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen beständig. Organische Lösemittel, Benzine und Mineralöle vermögen Bitumen im Gegensatz zum Steinkohleteer bis zu einem gewissen Maße anzugreifen.

Unter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“.

Datenbank als PDF

Instandhaltung

Die Instandhaltung von Flachdachaufbauten kann Schäden durch übermäßigen Bewuchs oder durch Verfrachtung der Schutzschicht verhindern.

 
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Nachnutzung

 

 

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Umwelt- und Gesundheitsrisiko Rückbau

Der Rückbau von Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen kann ein Gesundheitsrisiko darstellen, falls es sich um alte Dachbahnen handelt, die noch Teer enthalten. Für aktuelle Produkte sind keine besonderen Gefahren zu erwarten.

Wiederverwendung

Da Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen meist verschweißt werden, ist eine Wiederverwendung nicht möglich. Auch für lose verlegte Bahnen ist eine Wiederverwendung schwierig. Die Bahnen müssten getrennt und aufgerollt werden. Sie könnten zudem nur auf Objekten mit geometrisch zur alten Fläche passenden Abmessungen eingesetzt werden.

Stoffliche Verwertung

Eine stoffliche Verwertung von Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen ist grundsätzlich möglich. Sie können in geeigneten Anlagen zu neuem Bitumen verarbeitet werden. Voraussetzung dafür ist ein einfacher Ausbau, der nur bei lose verlegten Bitumen-Dichtungsbahnschichten problemlos möglich ist. In der Regel werden Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen verklebt. Der neue Rohstoff Bitumen als Koppelprodukt der Erdölraffinerien gilt nicht als knapp. Deshalb bestehen aus der Sicht der Ökonomie keine Anreize, Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen, v.a. in kleinen Mengen, wie sie im Hochbau anfallen, zu recyclieren. Das kann sich aber bei geringerer Rohstoff-Verfügbarkeit und höheren Preisen ändern.

Energetische Verwertung

Gemäß der Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV) sollen Abfälle aus Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen mit den Kunststoffen gesammelt und einer thermischen Verwertung zugeführt werden. Falls die Abfälle gemischt erfasst werden, sind sie einer Vorbehandlungsanlage zuzuführen. Die Verwertung ist in beiden Fällen vorgeschrieben. Mit einem Bitumengehalt von durchschnittlich etwa 75 % haben Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen einen relativ hohen Heizwert  und können in geeigneten Verbrennungsanlagen mit hohem Energienutzungsgrad energetisch verwertet werden. Da jedoch Bitumen einen Schwefelgehalt aufweist, der mit demjenigen von Schweröl vergleichbar ist, darf Bitumen nur in Anlagen mit weitergehender Rauchgasreinigung verbrannt werden. Die mineralischen Bestandteile, die in der Regel etwa 25 % ausmachen, bleiben in der Schlacke zurück und müssen deponiert werden. Besondere Schadstoffe in den Rückständen sind nicht zu erwarten. Trotz dieser beiden Einschränkungen wird das Verbrennen von Bitumen mit energetischer Nutzung heute als optimaler Entsorgungsweg angesehen.

Beseitigung / Verhalten auf der Deponie

Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen sind keine besonders überwachungsbedürftigen Abfälle. Ein Abbau des Bitumens unter Deponiebedingungen dürfte in Anbetracht der Entstehungsgeschichte des Bitumens höchstens in außerordentlich langen Zeiträumen erfolgen. Emissionen in Folge von Ablagerungen der Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen auf Deponien können in zivilisatorischen Zeiträumen ausgeschlossen werden.

EAK-Abfallschlüssel

Die Zuordnung von Abfallschlüsseln kann in der Praxis je nach Bundesland unterschiedlich gehandhabt werden. Im konkreten Fall ist immer eine Abklärung der anzuwendenen EAK-Schlüssel notwendig.

Für Oxidationsbitumen-Dichtungsbahnen können folgende EAK-Abfallschlüssel in Frage kommen:

20 02 03 Kunststoff
20 03 02 Bitumengemische
20 09 04 gemischte Bau- und Abbruchabfälle mit Ausnahme derjenigen,
die unter 17 09 01, 17 09 02 und 17 09 03 fallen

Quellen

Verordnung über das Europäische Abfallverzeichnis (Abfallverzeichnis-Verordnung – AVV, zuletzt geändert am 24. Februar 2012). Online-Quelle abgerufen am 11.7.2012

LAGA (2003): Vollzugshinweise zur Gewerbeabfallverordnung (Download)