Holzfaserdämmplatten

Produktgruppeninformation

Begriffsdefinition

Holzfaserdämmplatten sind poröse Faserplatten SB nach DIN EN 622-4 und gehören zu den plattenförmigen Holzwerkstoffen. Bei den Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen können sie den pflanzlichen Faserdämmstoffen zugeordnet werden.

Die Dämmwirkung wird durch den Einschluss ruhender Luft in den Faserzwischenräumen erzeugt.

Holzfaserdämmplatten (früher auch: Poröse Holzfaserdämmplatten, Holzweichfaserplatten) sind genormte Holzfaserdämmstoffe, die zu mindestens 80% aus Holzfasern bestehen und gegebenenfalls unter Hinzufügung von Bindemitteln und/oder Zusatzmitteln im Nass- oder Trockenverfahren hergestellt werden.
Holzfaserdämmplatten hatten 2004 einen Anteil von ca. 28% am Gesamtmarkt der Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen. Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen hatten 2004 einen Anteil von ca. 4-5% am gesamten deutschen Dämmstoffmarkt.
Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR); Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen; 2008

Hydrophobierte Holzfaserdämmplatten (früher: Bitumen-Holzfaserplatten) werden als Unterdeckplatten eingesetzt und in einer eigenen Norm als Holzwerkstoffplatten erfasst. Der Anteil bituminierter Holzfaserdämmplatten in diesem Bereich ist zugunsten latexvergüteter Platten mit denselben Anwendungsmöglichkeiten rückläufig. Eine Vertiefung dieses Themas erfolgt an dieser Stelle nicht. (s. Holzwerkstoffe)

Lieferzustand

Platten d= 3-32mm (Nassverfahren), d=20-240mm (Trockenverfahren) / Breite bis 2500mm

Hinweise für die ökologische Produktauswahl

Produkte mit dem FSC-Siegel wurden mit Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft hergestellt.
Produkte mit dem natureplus-Qualitätszeichen unterliegen einer Prüfung von Kriterien hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz, die den gesamten Produktlebenszyklus berücksichtigen.

genaue Erläuterungen siehe Zeichen / Labels

Holzfaserdämmplatten
Holzfaserdämmplatten

Planungs- und Ausschreibungshilfen

WECOBIS informiert produktneutral. An verschiedenen Stellen bietet WECOBIS jedoch auch Unterstützung dazu, wie sich Produkte innerhalb einer Produktgruppe hinsichtlich ihrer ökologischen Eigenschaften unterscheiden lassen.

Informationen hier im Reiter Planungsgrundlagen:

  • Links zu materialökologischen Anforderungen und Textbausteinen für Planung und Ausschreibung im WECOBIS-Modul Planungs- & Ausschreibungshilfen,
  • Hinweise auf mögliche Quellen und Nachweisdokumente zu Planungs- und Ausschreibungskriterien,
  • ggf. weitere planungs- und ausschreibungsrelevante Informationen, z.B. Hinweise zu Verwendungseinschränkungen hinsichtlich Gefahrstoffverordnung (bei Stoffen / Gemischen), zu Alternativen oder zu besonderen Eigenschaften hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz.

Übersicht Planungsgrundlagen: Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

Stand 06/2023

   

Flachs/Hanf-
Dämmstoffe

Holzfaser-
dämmplatten

 

Holzwolle-dämmplatten 1

Kork-Dämmstoffe Schafwolle-Dämmstoffe Stroh-
dämmstoffe
Zellulose-Dämmstoffe
               
  Material-
ökologische Anforderungen
Im Modul "Planungs- & Ausschreibungshilfen" bietet WECOBIS eine Übersicht zu möglichen materialökologischen Anforderungen und Textbausteine für Planung und Ausschreibung. Inhalt aufklappen
   
Anforderungen und Textbausteine in WECOBIS Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

---
Dämmstoffe in Innenräumen
---

Dämmstoffe in WDVS
Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

---
Dämmstoffe in Innenräumen
---

Holzfaser-dämmplatten:
Dämmstoffe in WDVS
Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

---
Dämmstoffe in Innenräumen
---

Dämmstoffe in WDVS
Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen
---
Dämmstoffe in Innenräumen
Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen
---
Dämmstoffe in Innenräumen
Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen
---
Dämmstoffe in Innenräumen
  Quellen für material-
ökologische Anforderungen
Die hier genannten Quellen, insbesondere BNB, bilden die Grundlage für Planungs- und Ausschreibungshilfen bzw. materialökologische Anforderungen und Textbausteine in WECOBIS. Inhalt aufklappen
   
Bewertungssystem
Nachhaltiges Bauen

(BNB) /
Kriterium 1.1.6 (Risiken für die lokale Umwelt)

Mit dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) steht ein zum Leitfaden Nachhaltiges Bauen ergänzendes, ganzheitliches, quantitatives Bewertungsverfahren zur Verfügung.
Das BNB zeichnet sich durch einen Kriterienkatalog aus, mit dem Gebäude nach ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Qualitäten, sowie den technischen und prozessualen Aspekten bewertet werden. Im Rahmen des Bewertungssystems gibt es auch einige Kriteriensteckbriefe, die sich direkt oder indirekt auf Baustoffe beziehen. Die o.g. Textbausteine und materialökologischen Anforderungen in WECOBIS basieren derzeit auf Kriteriensteckbrief 1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt. Dieser steht in engem Zusammehang mit Kriteriensteckbrief 3.1.3 Innenraumhygiene.

Auch wenn ein Gebäude nicht zertifiziert werden soll, bilden die einzelnen Kriteriensteckbriefe eine gute Grundlage, Orientierung und Hilfestellung für die Umsetzung ökologischer Aspekte in der Gebäudeplanung.

Einordung der jeweiligen Dämmstoffe hinsichtlich verschiedener Kriteriensteckbriefe siehe Reiter BNB-Kriterien in WECOBIS

Umweltbundesamt
(UBA)
Auf den Internet-Seiten des Umweltbundesamtes (UBA) befindet sich der „Informationsdienst für umweltfreundliche Beschaffung“. Man findet dort auch Empfehlungen für die Ausschreibung u.a. für die Gebäudeinnenausstattung (z.B. Bodenbeläge, Bodenbelagsklebstoffe, Tapeten).
baubook ÖkoBauKriterien Die Plattform baubook ÖkoBauKriterien bietet eine Sammlung von Kriterien, die derzeit vor allem in Österreich für die ökologische Ausschreibung verwendet werden. Für Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen finden sich Produktdeklarationen und Kriterien in der Gruppe der Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen. Holzwolle-Dämmplatten sind dort wegen des hohen mineralischen Anteils unter Dämmstoffe aus mineralischen Rohstoffen eingeordnet.
  Mögliche Nachweis-
dokumente
Mithilfe von Nachweisdokumenten müssen die gestellten materialökologischen Anforderungen geprüft und dokumentiert werden. Zum Teil sind diese auch gesetzlich vorgeschrieben. Neben den folgend genannten gehören auch Produktdatenblätter, Technische Merkblätter, sowie Herstellererklärungen zu möglichen Dokumentationsunterlagen. Inhalt aufklappen
   
gesetzlich vorgeschrieben:  
REACH / CLP:
Sicherheitsdatenblatt (SDB)
Dämmstoffe in Plattenform werden als Erzeugnis eingestuft. Für Erzeugnisse ist kein (SDB) vorgeschrieben. Die pflichtgemäße Leistungserklärung zur CE-Kennzeichnung für Bauprodukte, die unter den Geltungsbereich der BauPVO fallen, muss Angaben über SVHC enthalten oder mitliefern (kein harmonisiertes Format, erfordert ggf. Nachfrage). Für alle Bauprodukte (Erzeugnisse), also auch solche, die nicht im Geltungsbereich der BauPVO liegen, besteht ein Auskunftsrecht für SVHC. Für die Anfrage an den Hersteller steht auf dem Informationsportal des Umweltbundesamtes zu REACH ein Musterbrief zum Download zur Verfügung.

Alle Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen fallen in den Geltungsbereich der BauPVO.

Die Einstufung von Dämmstoffen in loser Form (Schüttungen, Einblasflocken) ist schwierig. Werden sie als Stoff oder Gemisch eingestuft, müssen Produkt bezogene Informationen gemäß CLP-Verordnung in den Sicherheitsdatenblättern (SDB) gemäß den Anforderungen in Art.31 REACH-VO in Verbindung mit Anhang II (Nachweis gefährliche Stoffe, Nachweis SVHC >= 0,1 Gew.-%) der jeweiligen Produkte ausgewiesen sein. Für Erzeugnisse gilt das o.g..

Leistungserklärung gemäß BauPVO mit Angaben zu SVHC (kein harmonisiertes Format, erfordert ggf. Nachfrage) + + + + + +
Nachweis bauaufsichtlicher Anforderungen aus Gesundheits-
schutzgründen

An Dämmstoffe aus pflanzlichen oder tierischen Fasern zur Wärme- und/oder Schalldämmung bestehen u.a. bauaufsichtliche Anforderungen gemäß MVVTB / A 6 Wärmeschutz, Anlage A 6.2/5 hinsichtlich Widerstands gegenüber Schimmelpilz (gilt nicht für Holzfaser-, Holzwolle-, Kork-Dämmstoffe).

Dämmstoffe (aller Materialien), die als Verlegeunterlagen unter Bodenbelägen verwendet werden, benötigen bei der Verwendung in Aufenthaltsräumen einschließlich zugehöriger Nebenräume nach wie vor* eine abZ aus Gesundheitsschutzgründen (siehe Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen MVVTB / A 3.2.1 in Verbindung mit Anhang 8). Sie umfasst eine Emissionsprüfung zur quantitativen Bestimmung und Bewertung von Formaldehyd, sowie flüchtiger (VOC) und schwer flüchtiger (SVOC) Verbindungen auf Basis des AgBB-Bewertungsschemas.
abZ der Gruppen:
Z-158.10-... (Verlegeunterlagen)
Eine Liste aller aktuell zugelassenen Verlegeunterlagen findet man beim DIBt (download Liste).

*Hinweis: Das EuGH-Urteil, das bestimmte abZ außer Kraft setzte, hat für Verlegeunterlagen keine Relevanz, da sie keiner hEN unterliegen (s. Lexikonbegriff abZ).

freiwillige Produktkenn-zeichnungen / -deklarationen;
Emissionsprüfberichte
Für einige Bauproduktgruppen existieren freiwillige Produktkennzeichnungen oder -deklarationen wie z.B. Umweltzeichen oder Umweltproduktdeklarationen, die als Nachweis für materialökologische Anforderungen dienen können. Eine Übersichtstabelle dazu mit detaillierten Informationen zu Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen findet sich im Reiter Zeichen & Deklarationen. Emissionsprüfberichte (ohne Umweltzeichenzertifizierung) können zwar hilfreich sein, sind aber oft nicht leicht zu interpretieren. Insbesondere ist auf die Rahmenbedingungen zu achten, die der Prüfung zugrunde lagen und ob diese mit denen der Anforderung übereinstimmen.

1 In Holzwolle-Dämmplatten überwiegt der mineralische Anteil (ca. 54% Bindemittel Magnesia oder Zement, ca. 34% Holz), es handelt sich um ein Verbundmaterial, weshalb genaugenommen von einem Dämmstoff aus mineralischen und nachwachsenden Rohstoffen gesprochen werden muss.

Übersicht Lebenszyklusinformationen: Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

   

Flachs/Hanf-
Dämmstoffe

Holzfaser-
dämmplatten

 

Holzwolle-dämmplatten (einschichtig)

Kork-Dämmstoffe Schafwolle-Dämmstoffe Stroh-
dämmstoffe
Zellulose-Dämmstoffe
               
  Rohstoffe Inhalt aufklappen (detailliertere Informationen siehe Reiter Rohstoffe)
   
Hauptbestandteile nach Rohstoffherkunft
Anteil fossiler Rohstoffe

Flachs: 0-10 M-% (Stützfasern)

Hanf: 0 M-%

Holzfaser:
2-15 M-% (Verleimung, ggf. Hydrophobierung, ggf. Stützfasern)

Holzwolle:
0 M-%

0 M-% 0-12% Stützfasern Bei Strohballen oder Einblasdämm-
stoffen

 0 M-%

Bei Dämmplatten wird teilweise ein Kunstharz (PMDI) als Bindemittel eingesetzt (Anteil im Produkt nicht bekannt)

Flocken: 0 M-%

Platten: bis zu 6 M-% Stützfasern

Anteil mineralischer Rohstoffe

Flachs: bis zu 10 M-%
(Flammschutz-
mittel)

Hanf: 2-5 M-%
(Flammschutz-
mittel)

Holzfaser: 0-8 M-%
(mineralische Zusätze)

Holzwolle: 55 M-%

0 M-%

0,1-6% (Mottenschutz, ggf. Flammschutz) 0 M-% bis zu 10 M-% (Flammschutz-
mittel)
Anteil erneuerbarer Rohstoffe

Flachs: 80-90 M-%

Hanf: 95-97 M-%

Holzfaser: 85-98 M-%  (abh. von Dicke, Funktion, Herstellungs-
verfahren)

Holzwolle: 34 M-% Holz, 11 M-% Wasser

100 M-% 88-99% M-% Strohballen und Einblas-
dämmstoffe

100 M-%

85-92 M-%
Charakteristische Inhaltsstoffe
Hauptanteil / Namensgeber Flachsfasern,
bzw.
Hanffasern

Holzfasern (Fichte, Tanne, Kiefer)

Holzwolle (Fichte, Kiefer)

Kork Schafschurwolle Stroh Zellulose
Bindemittel / Verklebung

Flachs: Kartoffelstärke

Hanf: keine

Holzfaser / Nassverfahren: holzeigene Harze möglich

Holzfaser / Trockenverfahren:
Weißleim oder PUR-Verleimung

Holzwolle: Zement oder Magnesia

korkeigenes Harz keine Bei Strohballen und Einblas-
dämmstoffen:

keine

Bei Dämmplatten teilweise PMDI-Verleimung

nur bei Platten: Ligninsulfonat, Tallharz, Aluminiumsulfat (Alaun)
Flammschutzmittel Flachs: i.d.R. Borsalze (Dinatriumocta-
borat)

Hanf: Soda, Ammonium-
phosphat

Holzfaser:
Ammmoniumpoly-
phoshat, Aluminium-
phosphat oder -sulfat, z.T. Borate

Holzwolle: -

-

keine,
bzw. bei sehr leichten / mit Stützfasern verfestigten Produkten Flammschutz-
mittel erforderlich:
ggf. 4-6% z.B. Kaliumhexafluoro-
titanat (mineralisches Salz) ,
i.d.R. boratfrei,
z.T. werden phosphororganische Flammschutzmittel (Aflammit) angegeben.

keine

Borsäure, jetzt i.d.R. zwar <5,5% (Einstufungsgrenz-
wert), aber >0,1% (Deklarationsgrenz-
wert SVHC)

alternativ boratfrei möglich:
bis zu 10% mineralische Additive, z.B. Ammoniumpoly-
phosphat

weitere mögliche Zusätze Flachs: z.T. Polyesterfasern (Stützfasern)

Hanf: Polyesterfasern auf pflanzlicher Basis (z.B. soja-, maisbasiert / Stützfasern)

Holzfaser: ggf. Hydrophobierung: Latex, Paraffin oder Bitumen;
ggf. Stützfasern:
Polyolefinfasern

Holzwolle:
ggf. Kalzium-
carbonat

-

bis zu 2% Wollschutz / Mottenschutz:
z.B. Kaliumhexafluoro-
titanat (mineralisches Salz),
z.T. werden auch noch Pyrethroide angegeben (z.B. synthetisches Pyrethrum, Konservan = gekapseltes Permethrin oder)

z.T. bis zu 12% Stützfasern (Polyester)

keine

ggf. Stützfasern bei Platten:
Polyolefinfasern

Eigenschaften
Struktur / Dämmwirkung durch ... pflanzlicher Faser-Dämmstoff / Luft in den Faserzwischen-räumen pflanzlicher Faser-Dämmstoff / Luft in den Faserzwischen-
räumen
pflanzlicher Schaum-Dämmstoff (expandiert) / luftgefüllte Zellen tierischer Faserdämmstoff / Luft in den Faser-zwischenräumen pflanzlicher Faser-Dämmstoff / Luft in den Faserzwischen-
räumen
organischer Faserdämmstoff / Luft in den Faserzwischen-
räumen
Besonderheiten  - Holzwolle: Schall- und Brandschutz, schlechte WD - geeignet zur Sanierung von schadstoff-
belasteten Innenräumen (Schadstoffabbau, z.B. Formaldehyd)
- -
Sonstiges
Verwendung von Recyclingmaterialien  -

Holzfaser: -

Holzwolle: selten, Produktionsabfälle

ggf. Flaschenkorken für die Herstellung von Korkschrot

z.T. recyclierte PES-Stützfasern

-

i.d.R. aus Tageszeitungs-Altpapier (Remittenden = nicht benutztes Zeitungspapier)
  Herstellung Inhalt aufklappen (detailliertere Informationen siehe Reiter Herstellung)
  ÖKOBAUDAT-Datensätze 2.12 Flachsfaser bzw. 2.13 Hanffaser 2.7 Holzwolleplatten bzw. 2.10 Holzfasern - - 2.23 Stroh 2.11 Zellulosefaser
  Hinweis:
Da sich die verfügbare Datensatzanzahl regelmäßig ändert, werden an dieser Stelle nur die vorgesehenen Gliederungspunkte in den Kategorien der Datenbank genannt und keine Aussagen zur Verfügbarkeit von Datensätzen gemacht. Der Link ÖKOBAUDAT-Datensätze führt zur Datenbank, im "Kategorienbrowser" kann dann über die Gliederungspunkte nach aktuellen Datensätzen gesucht werden.
  Verarbeitung Inhalt aufklappen (detailliertere Informationen siehe Reiter Verarbeitung, zu ggf. vorhandenen verarbeitungsspezifischen Produktkennzeichnungen wie z.B. Giscode, siehe Reiter Zeichen & Deklarationen)
  Verarbeitungsweise / Lieferzustand Platten, lose Fasern, Stopfwolle oder Schüttung Platten Platten, Granulat (Korkschrot) Platten/Matten, Stopfwolle Strohballen, lose Fasern oder Platten lose Flocken, Platten
  Arbeitshygienische Risiken Staubbelastung beim Einbringen loser Fasern (insbesondere beim Einblasen) möglich

Platten sind angenehm zu verarbeiten (kein Jucken, Kratzen)

keine, außer Staubemissionen beim Zuschneiden der Platten keine,
außer bei minderwertigen Backkork-Produkten, die mit zu hoher Temperatur expandiert wurden (PAK, Phenole / unangenehmer Geruch)

Staubbelastung beim Einbau möglich

Platten sind angenehm zu verarbeiten (kein Jucken, Kratzen)

Staubbelastung beim Einbringen loser Fasern (insbesondere beim Einblasen) möglich

Staubemissionen beim Einblasen loser Flocken möglich, darf nur von lizensierten Fachfirmen verarbeitet werden.
  Nutzung Inhalt aufklappen (detailliertere Informationen siehe Reiter Nutzung, zur Innenraumhygiene nach BNB siehe siehe Reiter BNB-Kriterien, zu ggf. vorhandenen innenraumrelevanten Produktkennzeichnungen wie z.B. Blauer Engel, siehe Reiter Zeichen & Deklarationen)
   
VOC-/SVOC-, Formaldehyd- Emissionen  keine1 keine1 keine1

keine1,2

keine

keine1
Besonderheiten  - - -

geeignet zur Sanierung von schadstoffbelasteten Innenräumen (Schadstoffabbau, z.B. Formaldehyd)

-

-
 

1 Von den als Flammschutzmittel eingesetzten Salzen oder anorganischen Phosphaten  (z.B. Ammoniumphosphat) sind keine Innenraumbelastungen bekannt.Bei in Schafwolle-Dämmstoffen vereinzelt als Flammschutzmittel angegebenen phosphororganischen Verbindungen besteht die Möglichkeit von Formaldehydabgaben in den Innenraum, die aber vermutlich gering sind.
Quelle: Forschungsbericht 204 08 542 (alt) 297 44 542 (neu) des Umweltbundesamtes, 2000

2 Vereinzelt werden noch Pyrethroide als Mottenschutz angeben (s. Rohstoffe). Bei Kontakt mit der Innenraumluft sollten pyrethroidfreie Produkte bevorzugt und eine aussagekräftige Deklaration eingefordert werden.

Produkte mit dem natureplus-Qualitätszeichen dürfen bestimmte Grenzwerte hinsichtlich VOC- oder Formaldehyd-Emissionen sowie weiterer Schadstoffe nicht überschreiten und unterliegen jährlichen Folgeprüfungen. U.a. ist auch eine Volldeklaration Voraussetzung.

  Nachnutzung Inhalt aufklappen (detailliertere Informationen siehe Reiter Nachnutzung)
   
Rückbaubarkeit / Trennbarkeit bei loser Verlegung bzw. bei Schüttungen geringer Aufwand bei loser horizontaler Verlegung geringster Aufwand, bei mechanischer Befestigung mittlerer Aufwand, hoher Aufwand bei Verklebung in WDVS bei Schüttungen bzw. loser Verlegung geringer Aufwand geringer Aufwand, da i.d.R. lose oder mechanisch befestigt, nicht verklebt

bei loser Verlegung bzw. bei Schüttungen geringer Aufwand

werden die Strohballen verputzt, ist der Aufwand erhöht

geringer Aufwand bei Einblasflocken oder loser Verlegung
Verwertbarkeit / Recyclingfähigkeit bei sortenreinem Ausbau und Rücknahme-
system (zum Teil vorhanden) des Herstellers möglich

Holzfaser: bei sortenreinem Ausbau theoretisch möglich, aber nicht wirtschaftlich, daher i.d.R. nicht praktiziert

Holzwolle: schwer möglich, da Verbund-
baustoff

bei sortenreinem Ausbau möglich, z.B. Verarbeitung zu Korkschrot zur Bodenauf-
lockerung, aber nicht wirtschaftlich
bei sortenreinem Ausbau und Rücknahme-
system (zum Teil vorhanden) des Herstellers möglich
bei sortenreinem Ausbau theoretisch möglich, aber nicht wirtschaftlich, daher i.d.R. nicht praktiziert bei sortenreinem Ausbau und Rücknahme-
system (zum Teil vorhanden) des Herstellers möglich
Typischer Entsorgungsweg wenn kein Rücknahme-
system des Herstellers vorh.:

energetische Verwertung oder Kompostierung

Holzfaser:
energetische Verwertung

Holzwolle:
Deponierung, vorher thermische Behandlung erforderlich wg. Holzanteil

energetische Verwertung

wenn kein Rücknahme-
system des Herstellers vorh.:

energetische Verwertung oder Kompostierung

energetische Verwertung oder Kompostierung

wenn kein Rücknahem-
system des Herstellers vorh.:

energetische Verwertung (Kompostierung aufgrund von Borsalz oder hohen Phosphatanteilen nicht bzw. nur eingeschränkt möglich)
Energiegewinnung möglich?  möglich

Holzfaser: möglich

Holzwolle: nicht möglich (zu hoher mineralischer Anteil)

möglich möglich möglich möglich

Weitere planungs- und ausschreibungsrelevante Informationen in WECOBIS

Allgemeine Unterstützung zum Umgang mit Nachhaltigkeitsaspekten in Planung und Ausschreibung sowie Hinweise auf Leitfäden, Arbeitshilfen und Veröffentlichungen zum Nachhaltigen Bauen bietet das neue WECOBIS-Modul Planungs- & Ausschreibungshilfen unter Allgemeine Infos.

Holzfaserdämmplatten

Umweltdeklarationen

Die folgende Tabelle liefert eine Übersicht zu Zeichen & Deklarationen, die für die Produktgruppe relevant sind. Neben Herstellererklärungen, Informationen in Sicherheitsdatenblättern (SDB) oder allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen (abZ) können diese den Nachweis für umwelt- und gesundheitsrelevante Kriterien in Planung und Ausschreibung (s. Reiter Planungsgrundlagen) ermöglichen. Detaillierte Informationen finden sich außerdem in den einzelnen Produktgruppen.

Übersicht Umweltdeklarationen: Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

Stand 06/2023

 

 

Flachs/Hanf-Dämmstoffe

Holzfaser-
dämmplatten

 

Holzwolle-dämmplatten3

Kork-Dämmstoffe Schafwolle-Dämmstoffe Stroh-
dämmstoffe
Zellulose-Dämmstoffe
               
  Umweltzeichen Umweltzeichen gehören zu den freiwilligen Produktkennzeichnungen. Sie bieten die Möglichkeit, Unterschiede von Produkten innerhalb einer Produktgruppe hinsichtlich ihrer Umwelt- und Gesundheitsrelevanz festzustellen, auch wenn sie keine allgemeinverbindlichen Gebote oder Verbote aufstellen können. Inhalt aufklappen
   
Blauer Engel DE-UZ 132 Emissionsarme Wärmedämm-
stoffe und Unterdecken für Innen-
anwendungen (Ausgabe 2020)

+

(derzeit nur als Schüttung / bituminierte Hanfschäben)

+

(derzeit nur Holzwolle)

(+) (+)

+

(derzeit nur aus Seegras)

 (+)
Blauer Engel DE-UZ 140 Umweltfreundliche Wämedämm-verbundsysteme (Ausgabe 2010)

+

+

(nur Holzfaser wg. Anw.bereich)

(+)

./.

-

./.

Blauer Engel DE-UZ 156
Emissionsarme Verlege-
unterlagen für Bodenbeläge (Ausgabe 2019)

./.

(+)

(Verfügbarkeit evtl. gegeben)

+

(derzeit nur als Kombiprodukt, z.B. mit PUR)

-

(nicht im Geltungsbereich, aber als Verlegeunterlage möglich)

./.  (+)
Österreichisches Umweltzeichen /

Richtlinie UZ 44
Wärmedämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

(+) (+) (+) (+) (+) +

Österreichisches Umweltzeichen / Richtlinie UZ 79
Wärmedämm-
verbundsysteme

(+)

+

(nur Holzfaser wg. Anw.bereich)

(+) (+) (+) (+)
EU Ecolabel (Blume) - - - - -
Nordic Swan Ecolabel  - - - - - -
natureplus Umweltzeichen
(nur für Produkte aus nachwachsenden und/oder umweltverträglich gewonnenen mineral. Rohstoffen / mind. 85 Masse%)

(+)

Wärmedämm-
verbundsysteme

----
(+)

Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

+

Wärmedämm-
verbundsysteme
(nur Holzfaser)

----
+

Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

(+)

Wärmedämm-
verbundsysteme

----
+

Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

+

Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

(+)

Wärmedämm-
verbundsysteme

----
(+)

Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

+

Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen
(derzeit nur lose Flocken / Einblas-
dämmstoffe)

eco-Institut-Label / Dämmplatten und Dämmstoffe

(+)

(+)

(+)

(+)

+

(derzeit nur 1 Produkt aus Seegras)

(+)

EMICODE /
EC1plus (sehr emissionsarm) -
EC2 (emissionsarm)
/ Raumlufthygiene

./.

(+)

(nur für Verlegeunterlagen; Verfügbarkeit unklar)

./. ./.
Eurofins Zertifizierung "Indoor Air Comfort Gold" (Formaldehyd-Grenzwert  strenger / VOC-Grenzwerte weniger streng als Blauer Engel) (+)

(+)

(+)

-

(derzeit nicht im Geltungsbereich)

-

(derzeit nicht im Geltungsbereich)

 

-

(derzeit nicht im Geltungsbereich)

Cradle to Cradle2 / Building supply & Materials (derzeit noch geringe Produktverfügbarkeit) (+)

+

(+)

(+)

+

(+)

  GISBAU Klassifizierungs-system

Das GISBAU Klassifizierungssystem ermöglicht es durch den GISCODE oder GISBAU Produktcode, Produkte von denen die gleichen Gesundheitsgefahren ausgehen, in einer Gruppe zusammenzufassen. Die Klassifizierung ist auf den Arbeitsschutz ausgerichtet. Gemäß Minimierungs- und Substitutionsgebot der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) ist grundsätzlich das Produkt mit den geringstmöglichen Belastungen zu verwenden. (siehe unten: Ersatzproduktgruppe prüfen?) Inhalt aufklappen

   

GISBAU Produkt-Code / GISCODE

Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen sind nicht im GISBAU-System über GISCODES klassifiziert. Informationen zu arbeitshygienischen Risiken siehe Reiter Verarbeitung.

  Umweltprodukt-deklaration (EPD)

Die Umweltproduktdeklaration (EPD = Environmental Product Declaration) eines Produktes macht Aussagen zum Energie- und Ressourceneinsatz und in welchem Ausmaß ein Produkt zu Treibhauseffekt, Versauerung, Überdüngung, Zerstörung der Ozonschicht und Smogbildung beiträgt. Außerdem werden Angaben zu technischen Eigenschaften gemacht, die für die Einschätzung der Performance des Bauproduktes im Gebäude benötigt werden, wie Lebensdauer, Wärme- und Schallisolierung oder den Einfluss auf die Qualität der Innenraumluft.1 Inhalt aufklappen

   
EPD1 - + - -  - -
Branchen-EPD1 - - - -  - -
  Umweltindikatoren

Einheitliche Werte zu Umweltindikatoren wie z.B Primärenergieaufwand, Abfall, Abiotischer Ressourcenverbrauch, Ozonabbaupotential, Treibhauspotential usw. liefert die Datenbank ÖKOBAUDAT des Informationsportals Nachhaltiges BauenInhalt aufklappen

   
ÖKOBAUDAT-Datensätze 2.13.01 Hanffaser-Vlies 2.7 Holzwolleplatten bzw. 2.10 Holzfasern 2.9.01 Expandierter Kork - 2.23 Stroh 2.11 Zellulosefaser
Hinweis:
Da sich die verfügbare Datensatzanzahl regelmäßig ändert, werden an dieser Stelle nur die vorgesehenen Gliederungspunkte in den Kategorien der Datenbank genannt und keine Aussagen zur Verfügbarkeit von Datensätzen gemacht. Der Link ÖKOBAUDAT-Datensätze führt zur Datenbank, im "Kategorienbrowser" kann dann über die Gliederungspunkte nach aktuellen Datensätzen gesucht werden.
  Sonstige freiwillige Produkt-
Deklaration
Die Plattform baubook beispielsweise bietet für Händler und Hersteller von Bauprodukten die Möglichkeit einer online-Deklaration anhand von Kriterien, die derzeit vor allem in Österreich für die ökologische Ausschreibung verwendet werden. Inhalt aufklappen
   
baubook-Deklaration siehe baubook ÖkobauKriterien / Dämmstoffe / Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen.
+
Zeichen / Label bzw. Produktkennzeichnungen für diese Produktgruppe vorhanden
(+)
derzeit kein Produkt aus dieser Produktgruppe zertifiziert
-
Zeichen / Label bzw. Produktkennzeichnungen für diese Produktgruppe nicht vorhanden bzw. Produktgruppe nicht im Geltungsbereich
./.
Zeichen / Label für diese Produktgruppe nicht relevant
x
Produkte aus dieser Produktgruppe können die Kriterien des Zeichens/Labels definitionsgemäß nicht erfüllen

1 Die hier als vorhanden markierten EPDs und Branchen-EPDs sind als Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu verstehen und finden sich z.B. auf den Seiten des IBU Institut Bauen und Umwelt e.V..

2 Bei Cradle to Cradle-Zertifizierungen gibt es insgesamt 4 Bewertungsstufen von Bronze bis Platin in 5 Kategorien. Zur Einordnung der Qualität gehört also immer auch das tatsächlich erreichte Bewertungsniveau, was z.B. bei Bronze (insbesondere in Material Health) noch relativ niedrig ist! Die Produktverfügbarkeit ist noch sehr gering!

3 Im Gegensatz zu den anderen Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen überwiegt in Holzwolle-Dämmplatten der mineralische Anteil (ca. 54% Bindemittel Magnesia oder Zement, ca. 34% Holz). Sie werden deshalb auch bei den Dämmstoffe aus mineralischen Rohstoffen mit aufgeführt.

Holzfaserdämmplatten
Holzfaserdämmplatten

Technisches

Technische Daten

Holzfaserdämmplatten 
Ausgewählte Produkte: 1) Holzfaserdämmplatte standard
Technische Regeln DIN EN 13171
Rohdichte [kg/m³] ca. 160 
Druckspannung bei 10% Stauchung bzw. Druckfestigkeit [kPa]  >= 20
Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit λd [W/mK]
(gemäß Anhang zu den Übereinstimmungszertifikaten)
 0,041
Zuschlagsfaktor 2) bezogen auf:
λd = 0,040 W/m²K
λd = 0,041 W/m²K

1
1,025
Wärmespeicherkapazität c [J/(kg*K)]  2.100
Richtwert der Dampfdiffusionswiderstandszahl μ nach
DIN 4108-4
 5
Langzeitwasseraufnahme  k.A.
Baustoffklasse nach DIN 4102  B2
Euroklasse nachDIN EN 13 501  E
Beständigkeit - resistent gegen Verrottung, Ungeziefer, Pilzbefall
- ohne Hydrophbierung nicht resistent gegen Feuchtigkeit (bei längerer Durchfeuchtung Aufquellen und Fäulnisgefahr)
Umweltindikatoren 
Summe Primärenergieaufwand nicht regenerierbar [MJ/m³] k.A.
Zum Vergleich: Heizwert [MJ/m³] 4)
(berechnet aus: 18 MJ/kg)
2.880 
Treibhauspotential [kg CO2-Äquivalent/m³]   k.A.
Anwendungsbereiche 5)  
Zulassung für Gefährdungsklasse 0 nach DIN 68 800-2 -
Decke, Dach  nach DIN 4108-10 DAD + (dm)
DAA -
DUK -
DZ -
DI + (dm)
DEO -
DES -
Wand nach DIN 4108-10 WAB + (dm)
WAA -
WAP -
WZ -
WH +
WI + (dm)
WTH -
WTR +
Perimeter nach DIN 4108-10 PW -
PB -

Anmerkungen:

1) Die angegebenen Werte gelten beispielhaft für einzelne Produkte und können herstellerbedingt differieren
2) Der Zuschlagsfaktor berücksichtigt die unterschiedliche Dämmleistung der einzelnen Dämmstoffe (= Bemessungswert für die Wärmeleitfähigkeit). Ein Dämmstoff A mit λD = 0,03 (W/mK) erbringt z.B. mit einer Dicke von 75mm die gleiche Dämmleistung wie ein Dämmstoff B mit λD = 0,04 (W/mK) und einer Dicke von 100mm. Der Zuschlagsfaktor beträgt in diesem Beispiel 0,75. Will man z.B. den Primärenergieaufwand für zwei unterschiedliche Dämmstoffarten vergleichen, muss diesem Sachverhalt Rechnung getragen werden. Hat z.B. Dämmstoff A mit λD = 0,03 (W/mK) einen Primärenergieaufwand von 3.500 MJ/m³ und Dämmstoff B mit λD = 0,04 (W/mK) einen Primärenergieaufwand von 2.900 MJ/m³, muss für Dämmstoff A 3.500*0,75 = 2.650 MJ/m³ mit 2.900 MJ/m³ für Dämmstoff B verglichen werden.
4) Quelle Heizwert : KATALYSE Institut für angewandte Umweltforschung; Informationsbroschüre „Umweltverträglichkeit von Gebäudedämmstoffen“;06/2003; Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten des Landes Schleswig-Holstein, Kiel
Anm.:
Gem. KrW-/AbfG ist eine energetische Verwertung erst ab einem Heizwert von mind. 11 MJ/kg zulässig.
5) Die angegebenen Anwendungsgebiete gelten für die ausgewählten Produkte und nicht für die gesamte Produktgruppe (dazu siehe Anwendungsbereiche Dämmstoffe incl. Erläuterung der Kurzzeichen)

Technische Baubestimmung

Die allgemeinen Anforderungen an bauliche Anlagen und die Verwendung von Bauprodukten werden in den Landesbauordnungen geregelt. Bei Bedarf können diese allgemeinen Vorgaben durch Technische Baubestimmungen konkretisiert werden. Das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) macht im Auftrag der Länder die Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVV TB) bekannt, die als Grundlage für die Umsetzung in Landesrecht dient.
Weitere Informationen dazu bzw. produkt- und bauartspezifische Informationen siehe
DIBt / Informationsportal Bauprodukte und Bauarten
DIBt / Zulassungs- und Genehmigungsverzeichnisse

Technische Regeln (DIN, EN)

DIN EN 13 171 Wärmedämmstoffe für Gebäude – Werkmäßig hergestellte Dämmstoffe aus Holzfasern (WF)

Holzfaserdämmplatten

Literaturtipps

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR); Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen; 2008

Informationsdienst Holz; Holzbau Handbuch, Reihe 4, Teil 5, Folge 2 / Holzfaserdämmstoffe; 12/2007; Absatzförderungsfons der deutschen Forst- und Holzwirtschaft, Bonn; Verband Holzfaser Dämmstoffe e.V., Wuppertal

Pfundstein, M; Gellert, R.; Spitzner, M.H.; Rudolphi, A.; Detail Praxis / Dämmstoffe – Grundlagen, Materialien, Anwendungen; 2007;Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG; München

Zwiener, G.; Mötzl, H.; Ökologisches Baustoff-Lexikon; 2006; C.F. Müller Verlag; Heidelberg

KATALYSE Institut für angewandte Umweltforschung; Informationsbroschüre "Umweltverträglichkeit von Gebäudedämmstoffen“;06/2003; Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten des Landes Schleswig-Holstein, Kiel

M. Fuehres, L. Faul; Forschungsvorhaben Abschlussbericht: Bewertung natürlicher, organischer Faserdämmstoffe; 2000; Fraunhofer IRB Verlag

Informationsdienst Holz; Holzbau Handbuch, Reihe 4, Teil 5, Folge 1 / Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen; 05/1999; Entwicklungsgemeinschaft Holzbau (EGH) in der DGfH e.V.; München

Büro für Umweltchemie (Hrsg.); Graue Energie von Baustoffen; 1998; Zürich

Holzfaserdämmplatten

Rohstoffe / Ausgangsstoffe

Hauptbestandteile

Basismaterial: Bis zu 96% Sägewerksresthölzer von Fichte, Tanne, Kiefer
Bindemittel: Keine (holzeigene Harze = Lignine)
Zusatzmittel: ca. 1% Aluminiumsulfat zur Aktivierung der Lignine
+ wasserabweisende Wirkung
+ kalkbindend / pH-senkend
ggf. Hydrophobierung: ca. 2% Paraffinemulsion, Naturharzemulsion
ggf. Verklebung / Bindemittel bei Dicken > 30mm:
Nassverfahren
ca. 3% Weißleim für Streifenverleimung um mehrere Lagen miteinander zu verleimen
ca. 5% Latex zur Festigkeitserhöhung (siehe Elastomere)
Trockenverfahren
ca. 4% PUR-Harz als Bindemittel (einschichtiges Verfahren)

Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Gewinnung der Primärrohstoffe

Holzfaserdämmstoffe werden aus Resthölzern hergestellt, die anderweitig schwer einsetzbar (z.B. Hackgut, Schwach- und Grubenholz, Wind- und Schneebruchholz) und als nachwachsender Rohstoff ausreichend vorhanden sind. I.d.R. werden lokale Holzabfälle genutzt, um den Transportaufwand zum Herstellwerk gering zu halten.

Holzfaserdämmplatten

Herstellung

Herstellungsprozess

Die Herstellung von Holzfaserdämmplatten erfolgt im Nassverfahren (siehe Faserplatten) oder im Trockenverfahren. Im Nassverfahren können Plattendicken > 30mm nur durch das streifenweise Verleimen mehrerer Schichten übereinander hergestellt werden.
Im Trockenverfahren (s. Holzwerkstoffe) existieren Technologien mit einem nach Herstellerangaben bis zu 40% geringeren Energieverbrauch pro produzierter Tonne als beim Nassverfahren. Es sind einschichtige Dämmstärken bis 240mm mit homogenem Rohdichteprofil möglich. Auch der Anteil an Zusatzstoffen bei Plattenstärken >30mm ist im Trockenverfahren geringer, da das Zusammenkleben von Schichten entfällt.

Umweltindikatoren / Herstellung

Einheitliche Werte zu Umweltindikatoren (z.B. Primärenergieaufwand, Treibhauspotential) liefert die Datenbank ÖKOBAUDAT des Informationsportals Nachhaltiges Bauen. Die ÖKOBAUDAT stellt Umweltprofile für Bauprodukte bereit, die als erforderliche Datengrundlage für die Ökobilanzierung (Lebenszyklusanalyse) von Gebäuden eingesetzt werden. Für Bauprodukte gibt es Herstellungs- und End-of-Live-Datensätze. → Datenbank der ÖKOBAUDAT

In der Herstellung von Bauprodukten ist ein großer Anteil der verursachten Umweltbelastungen auf den Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern zurückzuführen. Der in den Datensätzen geführte "kumulierte Primärenergieaufwand nicht erneuerbar" (Graue Energie, PENRT) ist daher ein wichtiger Umweltindikator für den Ressourcenverbrauch und i.d.R. gleichgerichtet mit dem Treibhauspotential (GWP), einem wichtigen Indikator der Umwelt(aus)wirkungen.
Informationen zu ÖKOBAUDAT-Datensätzen im Zusammenhang mit dieser Produktgruppe finden sich in WECOBIS unter Fachinformationen / Reiter Zeichen & Deklarationen → Übersicht Umweltdeklarationen / Umweltindikatoren.

Graue Energie

Holzfasern 20 MJ/kg (= ca. 1.800 - 2.400 MJ/m³)
(Rohdichte 90 - 120 kg/m³, Platten, Produktion CH)
Quelle:
Büro für Umweltchemie (Hrsg.); Graue Energie von Baustoffen; 1998; Zürich

Holzfaserdämmplatten

Verarbeitung

Arbeitshygienische Risiken

Allgemeines

Beim bauseitigen Zuschneiden der Platten entsteht Nadelholzstaub. Auf eine möglichst staubarme Verarbeitung (Sägen mit Staubabsaugung) ist zu achten.
Erläuterungen siehe Holzstaub, Holzwerkstoffe

Arbeitsplatzgrenzwert AGW (früher: MAK-Wert):
Allgemeiner Staub-Grenzwert nach TRGS 900
A-Staub:   3 mg/m³ (Alveolengängige Fraktion, früher: Feinstaub)
E-Staub: 10 mg/m³ (Einatembare Fraktion, früher: Gesamtstaub)

Voraussetzung für die Vergabe des natureplus-Qualitätszeichens sind im Bereich der Verarbeitung u.a. „die Bereitstellung qualifizierter Produktinformationen“ sowie „eine gesundheitlich weitgehend unbedenkliche Verarbeitbarkeit des Produkts“.

Holzfaserdämmplatten

Nutzung

Umwelt- und Gesundheitsrisiken bei bestimmungsgemäßer Nutzung

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Innenraum

Belastungen der Innenraumluft durch eingebaute Holzfaserdämmplatten sind nach heutigem Kenntnisstand nicht zu erwarten.
Produkte mit dem natureplus-Qualitätszeichen unterliegen entsprechend der jeweiligen Produktgruppen- und Produktkriterien einer „Begrenzung der Emissionen in den Innenraum von organischen und anorganischen Substanzen, Gerüchen, Radioaktivität sowie Stäuben und Fasern“.

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Außenraum

Gefährdungen für Wasser, Luft und Boden aus eingebauten Holzfaserdämmplatten sind nach heutigem Kenntnisstand nicht zu erwarten.
Produkte mit dem natureplus-Qualitätszeichen unterliegen entsprechend der jeweiligen Produktgruppen- und Produktkriterien einer „Begrenzung der Emissionen in Wasser, Boden und Atmosphäre“

Beständigkeit Nutzungszustand

Unter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“.

Datenbank als PDF

Holzfaserdämmplatten

Nachnutzung

Wiederverwendung

Bei zerstörungsfreiem Ausbau ist eine Wiederverwendung theoretisch möglich.

Stoffliche Verwertung

Holzfaserdämmplatten sind prinzipiell auf gleichem Funktionsniveau wiederverwertbar. Eine Rücknahmegarantie durch Hersteller zur Wiederaufbereitung ist mit der Internetsuche derzeit nicht auffindbar. 

Holzfaserdämmplatten ohne Zusatzstoffe können theoretisch kompostiert werden (Verwertung auf Flächen). Holzfaserdämmplatten ohne Zusatzstoffe oder Verunreinigungen gehören als „biologisch abbaubare Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen sowie Abfälle aus deren Be- und Verarbeitung“ nach Bio-AbfV, Anhang 1 grundsätzlich zu den auf Flächen verwertbaren Produkten.

Voraussetzung für die Vergabe des natureplus-Qualitätszeichens ist z.B. die „Vorlage eines Rückbau-, Rücknahme- und Verwertungskonzepts“.

Energetische Verwertung

Ist eine stoffliche Verwertung nicht möglich, müssen Holzfaserdämmstoffe der energetischen Verwertung zugeführt werden.
Heizwert: 18 MJ/kg
Quelle:
KATALYSE Institut für angewandte Umweltforschung; Informationsbroschüre „Umweltverträglichkeit von Gebäudedämmstoffen“;06/2003; Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten des Landes Schleswig-Holstein, Kiel

Beseitigung / Verhalten auf der Deponie

ine Deponierung von Holzfaserdämmstoffen ist seit dem 01.05.2005 ohne thermische / energetische Vorbehandlung nicht mehr möglich.

EAK-Abfallschlüssel

17 Bau- und Abbruchabfälle
17 02 01  
Holz
 
 
17 06 04
 
 
Dämmmaterial mit Ausnahme desjenigen, das unter 17 06 01 und 17 06 03 fällt
 

siehe auch Lexikon / Abfallschlüssel