Produktgruppeninformation
Wärmedämmverbundsystemene (WDVS) bestehen aus unterschiedlich kombinierten Schichtenfolgen verschiedener Bauproduktgruppen / Materialien. Lebenszyklusinformationen sind jeweils den einzelnen Produktgruppen zu entnehmen. → rechte Navigationsleiste "Links zur Produktgruppe"
Begriffsdefinition
Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) sind nichttragende Bausysteme (Bausätze) zur außenseitigen Dämmung und zum Witterungsschutz von Außenwänden und / oder geeigneten Aussenbauteilen, z.B. Deckenunterseiten. Sie bestehen in der Regel aus der Befestigung, der Dämm-, der Armierungs- und der Deckschicht.
Ein WDVS benötigt als bauordnungsrechtlichen Verwendbarkeitsnachweis entweder
- eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) des DIBT oder
- eine europäische Technische Bewertung oder Zulassung (ETA), die die Grundlage der CE-Kennzeichnung des WDVS ist und zusätzlich eine deutsche Verwendungszulassung (auch abZ) des DIBT, die auf die ETA Bezug nimmt und die Einhaltung der bauwerks- und anwendungsspezifischen Anforderungen nachweist.
Die Zulassungen beziehen sich dabei auf die Tauglichkeit des gesamten Systems mit aufeinander abgestimmten Komponenten, die nur in den zulassungskonformen Kombinationen und Anwendungsfällen verwendet werden dürfen. Da die Regelungen durch europäische Technische Bewertung oder Zulassung (ETA) und zusätzlicher deutscher Verwendungszulassung komplex und unübersichtlich ist, ist bei der Prüfung des Verwendbarkeitsnachweises besondere Sorgfalt angeraten.
Wesentliche Bestandteile
Im Gegensatz zu den anderen Produktgruppen in WECOBIS handelt es sich bei WDVS um eine kombinierte Schichtenfolge aus unterschiedlichen Materialien. Soweit zu diesen jeweils weiterführende Informationen in WECOBIS vorhanden sind, wird auf diese verlinkt.
Das sich kontinuierlich weiterentwickelnde Angebot an Bauelementen und Systemprodukten der WDVS ist umfangreich und unübersichtlich. Zu den nachfolgend beschriebenen einzelnen funktionellen Schichten der WDVS werden daher nur eine Auswahl wichtiger und üblicher Materialien und Bauproduktgruppen dargestellt, die hier zur Anwendung kommen können.
Befestigung
Die Dämmplatten werden entsprechend der Systemzulassung befestigt. Dies erfolgt durch kleben, kleben in Kombination mit mechanischen Befestigungsmitteln wie z.B. Dübel oder nur durch mechanische Befestigung mit Dübel und Profilen im Falle eines zur Verklebung ungeeigneten Untergrunds.
Die Befestigungsart ist abhängig vom Dämmstoff, dem Untergrund, der Deckschicht, der Gebäudeart und ggfs. weiterer konstruktiver Parameter. Als Untergrund dienen tragende oder raumabschließende Außenbauteile, insbesondere Außenwände in Massiv-, Holz- oder Leichtbauweise. Dabei kann unter Berücksichtigung der technischen und bauaufsichtlichen Anforderungen eventuell auch ein bereits vorhandenes WDVS aufgedoppelt werden. Folgende Bauproduktgruppen / Materialien werden typischerweise für die Befestigung verwendet:
Klebemörtel und Kleber
- anorganische, mineralische Kleber (s.a. Dünnbettmörtel, Fliesenkleber) auch mit organisch-synthetischen Anteilen
- Dispersionsklebstoffe (wb lösemittelhaltig, wb lösemittelfrei)
- PU-Klebstoffe und PU-Schaum-Klebstoffe
- Bitumenkleber
mechanische Befestigungsmittel und Anschlussprofile
- Dübel und Profile aus Kunststoff (auch kombiniert oder im Verbund mit Metall)
- Befestigungsmittel und Profile aus Metall (auch kombiniert oder im Verbund mit Kunststoff),
Stahl, nichtrostender Stahl, Aluminium
Dämmschicht
Die Dämmung reduziert den Wärmeverlust des Bauteils und erfüllt somit die funktionelle "Hauptaufgabe" des WDVS.
organische Dämmstoffe aus synthetischen Rohstoffen
- Expandierter Polystyrolschaum (EPS)
- Extrudierter Polystyrolschaum (XPS)
- Polyurethan-Hartschaum (PUR/PIR)
- Phenolharzschaum (PF; auch als Resolharzschaum bezeichnet)
anorganische Dämmstoffe aus mineralischen Rohstoffen
-
- Mineralschaum (weitgehend analoge, vergleichbare Eigenschaften, Herstellung, Inhaltsstoffe wie Calciumsilikat-Dämmplatten)
organische Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen
- Holzfaserdämmplatten
- Hanf-Dämmstoffe
- Kork-Dämmstoffe (Anteil sehr gering)
Der Anteil der (wichtigsten) Dämmstoffe an der Gesamtmenge der verbauten WDVS verteilt sich in etwa wie folgt:
- mehr als 80 % EPS
- ca. 15 % Mineralwolle
- unter 5 % Mineralschaum, Holzfaserdämmstoffe, PUR, nachwachsende Dämmstoffe, u.a.
Armierungsschicht
Eine Putzschicht oder Kratzspachtelung mit Armierungsgewebe wird unmittelbar, ohne Zwischenraum oder Luftschicht als Putzträger für die Deckschicht direkt auf die Dämmschicht aufgebracht. Sie verteilt Spannungen und mechanische Belastungen flächig auf der relativ "weichen" Dämmschicht und besteht aus:
- Spachtelung / Kratzspachtelung
Sie dient zum kleben und einbetten des Armierungsgewebes. Es werden anorganische, mineralische und Dispersionsklebemörtel verwendet, wie bereits unter "· Befestigung der Dämmschicht" aufgeführt. Die Armierung wird in der Regel im oberen Drittel dieses Mörtels eingebettet. - Armierungsgewebe in Rollen, Bahnen oder Formteilen
Glasgewebe, teilweise mit Kunststoffbeschichtung, eventuell zusätzlich mit Edelstahlfasern zur Abschirmung magnetischer Wellen
Deckschicht
Die Deckschicht dient dem Witterungs- und Feuchteschutz der Dämmung und des gesamten Aussenbauteils. Folgende Bauproduktgruppen kommen hier zur Anwendung:
Oberputz
- Kalkputz (anorganisch, mineralisch)
- Kalkzementputz, Zementputz (anorganisch, mineralisch)
- Silikatputz (organische + anorganische Bindemittel)
- Siliconharzputz (organische + anorganische Bindemittel)
- Kunstharzputz (organische Bindemittel)
Beschichtung mit Fassadenfarbe
In Abhängigkeit vom Oberputz kann sie als deckender oder als Egalisierungsanstrich ausgeführt werden oder komplett entfallen, z.B. bei durchgefärbten Kratzputzen.
dünnschichtige, aufgeklebte Platten (anstelle von Oberputz und Beschichtung)
- keramischen Platten, Klinker (Flachverblender)
- Natursteinplatten
- Kunststeinplatten
Charakteristik
WDVS sind heute eines der am häufigsten angewandten Verfahren zur Dämmung und Bekleidung von Gebäudeaußenwänden. Sie versprechen eine wirtschaftliche Lösung zur Erfüllung der zeitgemäßen bauphysikalischen Anforderungen an die Außenwand, insbesondere des Wärmeschutzes nach EnEV oder nach weitergehenden Zielvorstellungen des Bauherren. Dabei sind sie flexibel bei unterschiedlichsten Bauweisen und komplexen Geometrien einsetzbar. Durch diverse Oberflächenvarianten sind sie vielfältig gestaltbar. Dabei sind sie seit über 50 Jahren in der Anwendung erprobt und für Alt- und Neubau gleichermaßen geeignet.
Trotzdem gibt es unter Planern, Bauträger und Bauschaffenden auch erklärte Gegner der WDVS. Sie halten diese für wenig wertig, schadensträchtig und daher nicht dauerhaft. Aufgrund der verwendeten Materialien und Inhaltsstoffe zweifeln manche auch grundsätzlich die Nachhaltigkeit dieser Systeme an.
Im Gegensatz zu hinterlüfteten Fassaden wird der Außenputz bzw. die Deckschicht (Witterungsschutz) direkt auf die Dämmung aufgebracht. Die Konstruktion bleibt dadurch schlank und kostengünstig, da der konstruktive Aufwand geringer ist als bei einer vorgehängten hinterlüfteten Bekleidung. Allerdings reagiert das System mangels dieser Hinterlüftung auch äußerst intolerant auf bauphysikalische, konstruktive und ausführungstechnische Fehler.
Übergänge verschiedener Dämmstoffe, z.B. im Sockelbereich sowie Anschlüsse an andere Bauteile müssen so ausgeführt werden, dass sie dauerhaft Schlagregendicht sind. Insbesondere die Schnittstellenplanung und Koordination zu (eventuell mehreren) anderen Gewerken ist aufwändig und schadensträchtig. Das System muss zur gesamten Wandkonstruktion / Unterkonstruktion passend gewählt bzw. geplant werden.
Es bedarf daher einer intensiven Planung, Qualitätssicherung in der Ausführung und Abstimmung aller Gewerke mit Schnittstellen zum WDVS, um die dauerhafte Funktion sicherzustellen und das Schadensrisiko gering zu halten.
Die zu erwartende Haltbarkeit von WDVS wird kontrovers diskutiert. Für die Lebenzyklusanalyse und die Lebenszykluskosten geht das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen von 40 Jahren Lebensdauer aus.
- Planungsatlas WDVS, interaktives Online-Tool (nach Registrierung) und Detailsammlung, Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. (VDPM)
- Praxismerkblätter, Leitfäden und Informationen . . . Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V., (VDPM)
- Verarbeitungsrichtlinien, technische Info, CAD-Details, (auf Basis östereichischer Normen), Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme Fachverband der Stein- und Keramischen Industrie, Wien
Besonders wichtige Eigenschaft hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz
Klimaschutz durch WDVS
WDVS sind eine sehr wirtschaftliche Lösung zur Gebäudedämmung und grundsätzlich gut geeignet, Bestandsgebäude "energetisch" zu modernisieren. Ohne eine flächendeckende energetische Modernisierung von Wohngebäuden ist das Ziel gefährdet, einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand bis zum Jahr 2050 zu erreichen. Die Optimierung der bestehenden Gebäudehüllen, insbesondere der Aussenwände, stellt dabei ein erhebliches Einsparpotential dar.
Flammschutzmittel in Dämmstoffen
Da organische Wärmedämmstoffe aus nachwachsenden (z.B. Holzfaser) wie aus synthetischen Rohstoffen (z.B. EPS) leicht entzündliche Rohstoffe beinhalten, sind ihnen zur Verbesserung ihres Brandverhaltens Flammschutzmittel (FSM) zugesetzt. Einige der Flammschutzmittel sind in Bezug auf Umwelt- und Gesundheitseigenschaften zumindestens bedenklich, einige sind nach der Europäischen Chemikalienverordnung REACH Art.57 als besonders besorgniserregende Substanzen (SVHC) einzustufen.
→ siehe hierzu auch ausführlich WECOBIS / Sonderthemen: "Flammschutzmittel in Bauprodukten"
- HBCD (HBCDD) in EPS / XPS
Da HBCD bis Ende 2015 beinahe allen EPS-Dämmstoffen zugesetzt war, kommt diesem Flammschutzmittel eine besondere Bedeutung zu. Es erfüllt die Kriterien für persistente (in der Umwelt nicht leicht abbaubare), bioakkumulierende (sich in Organismen anreichernde) und toxische (giftig für Mensch, Ökosysteme oder Organismen) Stoffe und wird nach REACH als SVHC eingestuft. Seit 2016 haben die meisten europäischen Hersteller auf andere, weniger bedenkliche FSM wie Polymer-FR umgestellt, ab 2018 muss HBCD als FSM endgültig vom europäischen Markt genommen sein. Trotzdem ist es in den vor 2016 aufgebrachten EPS-Dämmungen enthalten und erschwert die hochwertige Verwertung (Recycling) von EPS, siehe auch Informationen zu FSM bei den Dämmstoffgruppen Expandierter Polystyrolschaum (EPS) und Extrudierter Polystyrolschaum (XPS). - Polymer-FR (bromiertes Styrol-Butadien-Copolymer)
Polymer-FR (von Polymer Flame Retardents = polymere Flammschutzmittel, auch PolyFR, pFR bezeichnet) ersetzt derzeit in EPS HBCD. In Bezug auf Umwelt- und Gesundheitsrelevanz erscheint dieses weniger bedenklich als HBCD. Es ist aber ebenfalls eine halogenorganische Verbindung, wodurch EPS-Dämmstoffe auch weiterhin nicht die Zulassungskriterien des Blauen Engel für umweltfreundliche WDVS (DE-UZ 140) erfüllen können. - TCEP - Tris(2-chlorethyl)phosphat in PUR
TCEP fand als FSM regelmäßig Verwendung in PUR-Dämmstoffen, ist fortpflanzungsgefährdend und wird auf der REACH-Kandidatenliste für besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) geführt. Inzwischen wird TCPP anstelle von TCEP verwendet. PUR-Dämmstoffe mit dem pure-life-Siegel (Eigensiegel der Industrie) enthalten kein TCEP. TCPP wird nicht als SVHC eingestuft, steht aber als halogenorganische Verbindung z.B. den Vergabekriterien des Blauen Engel für umweltfreundliche WDVS (DE-UZ 140) entgegen, weitere Information siehe WECOBIS Polyurethan-Hartschaum (PUR/PIR). - Borate in Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen
Verschiedene Borate fanden als FSM Anwendung in unterschiedlichen Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen.
→ siehe hierzu auch WECOBIS / Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen
Die Einstufung von Borsäure und einigen weiteren Boraten als besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) wird in der Fachwelt kontrovers diskutiert, siehe WECOBIS-Fachartikel "Flammschutzmittel in Bauprodukten / Borate".
Viele Hersteller von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holzfaserdämmplatten oder Hanfdämmplatten verwenden aber inzwischen alternative unbedenkliche Flammschutzmittel, wie z.B. Ammoniumphosphat (keine Gefahrenhinweise) oder Soda. Solche Produkte sollten bevorzugt verwendet werden. Holzfaserdämmstoffe oder Hanfdämmstoffe mit dem natureplus Qualitätszeichen oder dem Blauen Engel DE-UZ 140 enthalten keine Borate, da diese dort über die Vergaberichtlinien ausgeschlossen sind.
Treibmittel
FCKW-haltige Treibmittel bei der Erzeugung von Schaumdämmstoff schädigen die Umwelt und sind durch die Wahl geeigneter Produkte oder Produktgruppen auszuschliessen. Eine hygienisch bedenkliche Konzentration von Treibmittelbestandteilen im Innenraum durch die Ausgasung aus einer mit Putz eingehausten Wärmedämmung an der Außenseite der Außenwand scheint eher unwahrscheinlich. Es ist aber ein Fall in der Stadt Nürnberg veröffentlicht, bei dem es zu einer deutlichen Belastung der Raumluft mit 2-Chlorpropan, mutmaßlich Treibmittelbestandteil, kam, nachdem eine Fassadendämmung mit Dämmplatten aus Phenolharzschaum angebracht wurde, siehe hierzu Melamin-, Phenolharzschaum (auch Resolharzschaum) / Absatz "2-Chlorpropan".
Biozide
Die thermische Situation einer dünnen Deckschicht mit geringer Masse auf einer guten Dämmung führt zu regelmäßiger Taupunktunterschreitung und Wasserkondensat an der Oberfläche. Hieraus enstehende Oberflächenfeuchtigkeit zusammen mit Verschmutzung durch organische Aerosole und Inhaltsstoffe synthetisch-organischer Beschichtungen schaffen ein gutes Substrat für den mikrobiellen Bewuchs / Befall mit Flechten, Algen, Pilzen oder Bakterien. Dieser kann in kurzer Zeit zumindest eine optisch-ästhetische Beeinträchtigung, wenn nicht sogar eine funktionelle Beeinträchtigung der Oberfläche oder die gesundheitliche Beeinträchtigung der Nutzer z.B. durch Pilzsporen verursachen. Daher werden den Deckschichten von WDVS häufig Biozide zugesetzt, um den Bewuchs zu verhindern oder zumindest zu verzögern. Biozide stellen eine potentielle Gefahr für die Umwelt und die Gesundheit dar.
In Abhängigkeit des Beschichtungsaufbaus sind sie eventuell wenig dauerhaft und können ausgewaschen werden. Entsprechend sollte das WDVS und ggfs. seine konstruktive Randbedingung so geplant werden, dass umweltschädliche Biozide verzichtbar sind. Dies erfordert eine erhebliche Auseinandersetzung des Planers mit den verschiedenen gebäude-, standort-, geometriebedingten, chemischen und konstruktiven Parametern von Gebäude und System und ihren Auswirkungen auf den mikrobiellen Bewuchs.
WDVS mit dem Blauen Engel DE-UZ 140 oder dem natureplus Qualitätszeichen enthalten keine Biozide.
→ siehe hierzu auch ausführlich WECOBIS / Sonderthemen: "Biozide - Strategien zur Vermeidung an Gebäuden"
Rückbau, Trennung und Verwertung
Im WDVS werden Materialien mit sehr unterschiedlichen Rohstoffen und Eigenschaften durch Verklebung sehr dauerhaft miteinander verbunden. Insbesondere werden anorganische, mineralische Stoffe wie mineralische Putze, mineralische Dämmstoffe, Glasfasergewebe mit organischen synthetischen Stoffen wie Schaumdämmstoffen, Kunstharzbeschichtungen, Kunstoffanker im System kombiniert. Die sortenreine Trennung ist daher grundsätzlich aufwändig, so dass die hochwertige Wiederverwertung der einzelnen Bestandteile derzeit meist nicht wirtschaftlich ist. Zudem schränken die in einzelnen Materialfraktionen enthaltenen Störstoff wie z.B. HBCD eine Wiederverwertung weiter ein. Die (HBCD-haltige) EPS-Dämmung kann zwar verbrannt und somit thermisch verwertet werden. Das Volumen im Verhältnis zur Masse ist jedoch sehr groß. Zudem ist die Trennung von den nicht brennbaren Anteilen nur bedingt möglich. Daher ist die thermische Verwertung wenig effizient. Derzeit wird intensiv an verschiedenen Verfahren geforscht, die eine hochwertigere Verwertung versprechen, wie sie z.B. das CreaSolv-Verfahren (siehe PolyStyrene Loop 2016).
Bei Fassadensanierungen sollte ein eventuell vorhandenes WDVS erhalten und modernisiert bzw. aufgedoppelt werden. Dies bedarf einer eingehenden Bestandsuntersuchung und -bewertung, dürfte aber die "hochwertigste" und wirtschaftlichste Wiederverwertung darstellen.
Anwendungsbereiche (Besonderheiten)
Brandschutz
Systemabhängig bestehen über 80 % der WDVS in wesentlichen Teile aus brennbaren Materialien, insbesondere aus brennbaren Dämmstoffen. Somit werden zunehmend auch in dicht bebaute, städtische Gebiete erhebliche Brandlasten durch die Fassadenbekleidung gebäudeaußenseitig aufgebracht. Spätestens seit dem Grenfell-Tower-Brand 2017 in London ist die Diskussion heftig "aufgeflammt", welche Anforderungen an brennbare Fassadenbekleidung zu stellen sind.
Bei der Vielzahl der möglichen Kombinationen von Bauprodukten in WDVS stellt die Auswahl eines geeigneten Systems in Abhängigkeit der Gebäudeklasse und der Gebäudeart sowie die Lösung der brandschutztechnisch relevanten konstruktiven Details eine nicht zu unterschätzende planerische Anforderung dar. Insbesondere sind die nationale oder die europäische und die zusätzliche nationale Zulassung auf Konformität und Übereinstimmung mit Bauart, Gebäude und Ausführung zu prüfen.
Feuchteschutz (Sockelbereich)
Entsprechend den verschiedenen Materialalternativen bei Dämmung, Klebemörtel und Putz sind die die Systeme unterschiedlich empfindlich gegen Feuchtigkeit. Faserdämmstoffe und nachwachsende organische Dämmstoffe sind meist besonders empfindlich gegen eindingende oder im Bauteil anfallende Feuchtigkeit. In der Regel muss im Sockelbereich und bei den erdberührenden Bauteilen eine andere Materialkombination gewählt werden als bei den aufgehenden Wandbereichen.
Weitergehende Informationen zu Brandschutz, Feuchteschutz und konstruktive Detailausbildung von WDVS:
- Übersicht zu baurechtlichen Anforderungen von WDVS in WECOBIS / siehe Reiter "Technisches"
- Praxismerkblatt Brandschutzmaßnahmen bei WDVS mit EPS-Dämmstoffen und weitere . . . Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V., (VDPM)
- Brandschutz und WDVS – eine unendliche Geschichte, Dipl.-Ing. Reinhard Eberl-Pacan, Architekten + Ingenieure für Brandschutz, Berlin
Quellen
neben den bereits im Text genannten und verlinkten Quellen:
1 Bundesbaublatt online, "Bauen im Bestand" 12/2012, siehe Website
2 wikipedia, "Europäische Technische Zulassung" 02/2018
3 wikipedia, "Wärmedämmverbundsysteme" 02/2018
Planungs- und Ausschreibungshilfen
WECOBIS informiert produktneutral. An verschiedenen Stellen bietet WECOBIS jedoch auch Unterstützung dazu, wie sich Produkte innerhalb einer Produktgruppe hinsichtlich ihrer ökologischen Eigenschaften unterscheiden lassen.
Informationen hier im Reiter Planungsgrundlagen:
- Links zu materialökologischen Anforderungen und Textbausteinen für Planung und Ausschreibung im WECOBIS-Modul Planungs- & Ausschreibungshilfen,
- Hinweise auf mögliche Quellen und Nachweisdokumente zu Planungs- und Ausschreibungskriterien,
- ggf. weitere planungs- und ausschreibungsrelevante Informationen, z.B. Hinweise zu Verwendungseinschränkungen hinsichtlich Gefahrstoffverordnung (bei Stoffen / Gemischen), zu Alternativen oder zu besonderen Eigenschaften hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz.
Übersicht Planungsgrundlagen: Wärmedämmverbundsysteme
Stand 07/2024
Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) | ||||||||
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Material- ökologische Anforderungen |
Im Modul "Planung & Ausschreibung" bietet WECOBIS eine Übersicht zu möglichen materialökologischen Anforderungen und Textbausteine für Planung und Ausschreibung. Inhalt aufklappen | |||||||
Anforderungen und Textbausteine in WECOBIS | Dämmstoffe in WDVS --- Fassadenputze --- Außenwandfarben |
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Quellen für material- ökologische Anforderungen |
Die hier genannten Quellen, insbesondere BNB, bilden die Grundlage für Planungs- und Ausschreibungshilfen bzw. materialökologische Anforderungen und Textbausteine in WECOBIS. Inhalt aufklappen | |||||||
Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) / Kriterium 1.1.6 (Risiken für die lokale Umwelt) |
Mit dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) steht ein zum Leitfaden Nachhaltiges Bauen ergänzendes, ganzheitliches, quantitatives Bewertungsverfahren zur Verfügung. Auch wenn ein Gebäude nicht zertifiziert werden soll, bilden die einzelnen Kriteriensteckbriefe eine gute Grundlage, Orientierung und Hilfestellung für die Umsetzung ökologischer Aspekte in der Gebäudeplanung. Einordung der jeweiligen WDVS hinsichtlich verschiedener Kriteriensteckbriefe siehe Reiter BNB-Kriterien in WECOBIS. |
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baubook BNB/QNG Produktinformationen | baubook bietet u.a. eine Plattform mit Produktinformationen zu BNB und QNG. Man findet dort Produkte, die den Anforderungen von BNB 1.1.6 und QNG 313 entsprechen. Hersteller können ihre Produkte in der Plattform deklarieren und die Nachweisdokumente hinterlegen. Durch baubook erfolgt eine Prüfung der Einhaltung der Anforderungen vor Freischaltung. → baubook Produktinformationen zu BNB und QNG | |||||||
Umweltbundesamt (UBA) |
Auf den Internet-Seiten des Umweltbundesamtes (UBA) befindet sich der „Informationsdienst für umweltfreundliche Beschaffung“. Man findet dort auch Empfehlungen für die Ausschreibung u.a. für die Gebäudeinnenausstattung (z.B. div. Bodenbeläge, Bodenbelagsklebstoffe, Innenputze + -wandfarben, Tapeten). | |||||||
baubook ÖkoBauKriterien | Mit der Plattform ÖkoBauKriterien bietet baubook eine Sammlung von Kriterien, die derzeit vor allem in Österreich, insbesondere in der Stadt Wien, für die ökologische Ausschreibung verwendet werden.Für WDVS finden sich Produktdeklarationen in der Gruppe derDämmstoffe, Mauer- und Putzmörtel, Wandfarben. | |||||||
Mögliche Nachweis- dokumente |
Mithilfe von Nachweisdokumenten müssen die gestellten materialökologischen Anforderungen geprüft und dokumentiert werden. Zum Teil sind diese auch gesetzlich vorgeschrieben. Neben den folgend genannten gehören auch Produktdatenblätter, Technische Merkblätter, sowie Herstellererklärungen zu möglichen Dokumentationsunterlagen. Inhalt aufklappen | |||||||
gesetzlich vorgeschrieben: | ||||||||
REACH / CLP: Sicherheitsdatenblatt (SDB) |
Putzmörtel, Klebemörtel, Klebstoffe, Wandfarben etc. werden als Gemisch eingestuft. Für sie muss daher ein Sicherheitsdatenblatt (SDB) gemäß den Anforderungen in Art.31 REACH-VO in Verbindung mit Anhang II erstellt werden. (Nachweis gefährliche Stoffe, Nachweis SVHC >= 0,1 Gew.-%) Dämmstoffe in Plattenform, Armierungsmatten etc. werden als Erzeugnis eingestuft. Für Erzeugnisse ist kein SDB vorgeschrieben. Die pflichtgemäße Leistungserklärung zur CE-Kennzeichnung für Bauprodukte, die unter den Geltungsbereich der BauPVO fallen, muss Angaben über SVHC enthalten. Für alle Bauprodukte (Erzeugnisse), also auch solche, die nicht im Geltungsbereich der BauPVO liegen, besteht ein Auskunftsrecht für SVHC. Für die Anfrage an den Hersteller steht auf dem Informationsportal des Umweltbundesamtes zu REACH ein Musterbrief zum Download zur Verfügung. |
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allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) |
WDVS benötigen als bauordnungsrechtlichen Verwendbarkeitsnachweis entweder
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DIBT Abteilung II / Referat II 1 - Wärmedämmverbundsysteme: Zulassungsverzeichnis (abZ) - 33 Fassadenbau, Zulassungsverzeichnis (ETA) - 04 Gebäudehülle |
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freiwillige Produktkenn-zeichnungen / -deklarationen; Emissionsprüfberichte |
Für einige Bauproduktgruppen existieren freiwillige Produktkennzeichnungen oder -deklarationen wie z.B. Umweltzeichen oder Umweltproduktdeklarationen, die als Nachweis für materialökologische Anforderungen dienen können. Eine Übersichtstabelle dazu mit detaillierten Informationen zu WDVS findet sich im Reiter Zeichen & Deklarationen. |
Übersicht Lebenszyklusinformationen: WDVS mit verschiedenen Dämmstoffen
WDVS mit Dämmung aus | Polyurethan-Hartschaum (PUR/PIR) | Mineralwolle | Holzfaser-Dämmstoffe |
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Rohstoffe | Inhalt aufklappen (detailliertere Informationen siehe Reiter Rohstoffe) | |||||||
Hauptbestandteile (hier nur Dämmung nach Rohstoffherkunft; Putz, Kleber und Befestigung finden hier keine Berücksichtigfung) | ||||||||
Anteil fossiler Rohstoffe | 100 M-% | 100 M-% | 100 M-% |
5 - 7 M-% 1 - 3,5 M-% Steinwolle |
0 M-% | 2-15 M-% (Verleimung, ggf. Hydropho- bierung, ggf. Stützfasern) |
0 M-% | |
Anteil mineralischer Rohstofffe | 0 M-% | 0 M-% | 0 M-% |
93 - 95 M-% |
100 M-% Sand, Kalkhydrat, Flugasche, silikatische Zuschläge |
0-8 M-% (mineralische Zusätze) |
2-5 M-% (Flamm-schutzmittel) |
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Anteil erneuerbarer Rohstoffe | 0 M-% | 0 M-% | 0 M-% | 0 M-% | 0 M-% | 85-98 M-% (abh. von Dicke, Funktion, Herstellung | 95-97 M-% | |
Charakteristische Inhaltsstoffe | ||||||||
Ausgangsstoff / Hauptanteil |
Polystyrol |
Phenol-formaldehydharz |
Polyole, |
Glaswolle: diverse Gesteine |
Sandmehl, mineralische Zuschlag |
Holzfasern (Fichte, Tanne, Kiefer) | Hanffasern | |
Treibmittel Porenbildner |
Pentan |
Pentan, Isobutan |
zu 95% Pentan, auch: HFKW |
- |
Aluminium |
- | - | |
Bindemittel | - | - | - |
3% - 7 M-% |
Zement Kalk |
Nassverfahren: holzeigene Harze
Trocken- |
- | |
Flammschutzmittel | ca. 0,5-2 % HBCD (SVHC), Ersatzstoff: bromiertes Polymer |
Ammoniumphosphat, Borsäure (Anteil nicht bekannt) |
ca. 2-5% TCEP (SVHC) oder TCPP |
- | - | Ammmonium- polyphoshat, Aluminium- phosphat oder -sulfat, z.T. Borate |
Soda, Ammonium-phosphat | |
weitere Zusätze | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. |
ggf. Hydropho- ggf. Stützfasern: |
ggf. Polyester- fasern auf pflanzlicher Basis (z.B. soja-, maisbasiert / Stützfasern) |
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Sonstiges | ||||||||
Verwendung von Recycling- materialien |
Verwendung von Produktions- |
nein | nur Verwendung von Produktions-abfällen |
bis zu 60% des Hauptbestand- |
- | - | - | |
Herstellung | Inhalt aufklappen (detailliertere Informationen siehe Reiter Herstellung) | |||||||
ÖKOBAUDAT-Datensätze |
2.2 Expandiertes Polystyrol WDVS mit EPS 2.21 |
Datensätze zu Phenolharzschaum liegen noch nicht vor (Stand 02/2018) |
2.4. Polyurethan-Hartschaum (PUR) | 2.1 Mineralwolle | 2.20 Calciumsilikat | 2.12 Flachsfaser bzw. 2.13 Hanffaser | 2.7 Holzwolleplatten bzw. 2.10 Holzfasern | |
Verarbeitung | Inhalt aufklappen (detailliertere Informationen siehe Reiter Verarbeitung, zu ggf. vorhandenen verarbeitungsspezifischen Produktkennzeichnungen wie z.B. Giscode, siehe Reiter Zeichen & Deklarationen) | |||||||
Verarbeitungsweise / Lieferzustand | Plattenware (weiß oder grau); offenporig; für Anwendungen mit Feuchte- belastung auch intensiv geschäumt / geschlossen- porig |
Plattenware, geschlossen- zelliger Schaumstoff |
Plattenware, geschlossen- zellig |
Matten, lose als Schüttung / Blaswolle / Stopfwolle | Platten | Platten | Platten / Matten | |
Arbeitshygienische Risiken | Gefährdung durch Staub bei mechanischer Verarbeitung, durch Styrol beim Schneiden mit Heißdraht | - | - | Freisetzung lungen- gängiger Fasern möglich, es gilt der allgemeine Staubgrenz- wert und die zugehörigen Schutzmaß-nahmen |
Staub- emissionen beim schneiden der Platten |
Staub- emissionen beim Zuschneiden der Platten |
Platten sind angenehm zu verarbeiten (kein Jucken, Kratzen) | |
Nutzung | Inhalt aufklappen (detailliertere Informationen siehe Reiter Nutzung, zur Innenraumhygiene nach BNB siehe siehe Reiter BNB-Kriterien, zu ggf. vorhandenen innenraumrelevanten Produktkennzeichnungen wie z.B. Blauer Engel, siehe Reiter Zeichen & Deklarationen) | |||||||
VOC-/SVOC-Emissionen | keine VOC-/ Formaldehyd-emissionen zu erwarten | Emissionen von Formaldehyd sind möglich. Emissionen von 2-Chlorpropan können in Abhängigkeit der eingesetzten Treibmittel auftreten. | in geringen Mengen flüchtige organische Verbindungen (VVOC, VOC) aus dem Treibmittel Pentan | möglich / ggf. Formaldehyd (Mineralwolle "formaldehydfrei" bzw. mit sehr geringem Formaldehyd-anteil am Markt | - | - | - | |
Brandfall | giftige Brandgase (Dioxine und Furane) | giftige Brandgase | giftige Brandgase | - | - | - | - | |
Nachnutzung | Inhalt aufklappen (detailliertere Informationen siehe Reiter Nachnutzung) | |||||||
Rückbaubarkeit / Trennbarkeit | Bei allen WDVS ensteht ein hoher Aufwand bei der sortenreinen Trennung der einzelnen Bestandteile, da die Schichten untereinander verklebt sind. | |||||||
Verwertbarkeit / Recyclingfähigkeit | hochwertige Verwertung aus sortenreinen Abfällen möglich; an Verfahren zur sortenreinen Trennung wird gearbeitet |
derzeit keine hochwertige Verwertung möglich | derzeit keine hochwertige Vewertung möglich | bei sortenreinem Ausbau und Rücknahme -system (zum Teil vorhanden) des Herstellers möglich |
bei sortenreinem Ausbau Verwendung als Füllstoff in anderen Baustoffen möglich | bei sortenreinem Ausbau theoretisch möglich, aber nicht wirtschaftlich, daher i.d.R. nicht praktiziert | bei sortenreinem Ausbau und Rücknahme- system (zum Teil vorhanden) des Herstellers möglich |
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Typischer Entsorgungsweg | energetische Verwertung (Verbrennung) | energetische Verwertung (Verbrennung) | energetische Verwertung (Verbrennung) |
wenn kein Rücknahme- Deponierung (bei "alter" Mineralwolle aufwändig) / ggf. thermische Behandlung nötig (wegen des organischen Anteils) |
Deponierung | energetische Verwertung | wenn kein Rücknahme- system des Herstellers vorh.: energetische Verwertung oder Kompostierung |
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Energiegewinnung möglich? |
möglich hoher Heizwert massebezogen, allerdings wird die Effizienz durch großes Volumen und nichtbrennbare Stoffe im gesamten WDVS stark eingeschränkt |
bedingt (Heizwert niedriger als bei EPS) | bedingt (Heizwert niedriger als bei EPS und XPS) | nicht möglich (mineralisch) | nicht möglich (mineralisch) |
möglich Effizienz durch nichtbrennbare Stoffe im gesamten WDVS stark eingeschränkt |
möglich Effizienz durch nichtbrennbare Stoffe im gesamten WDVS stark eingeschränkt |
* | Das von uns als marktverfügbar recherchierte Produkt konnte 04/2018 eine europäische Zulassung ETA, aber noch keine deutsche Verwendungszulassung (abZ) des dibt nachweisen. |
Alternativen hinsichtlich Nachhaltigkeitsrelevanz
Vorgehängte hinterlüftete Fassade
Eine hochwertige Alternative zu WDVS stellen vorgehängte hinterlüftete Fassaden dar. Hinsichtlich der Rückbaubarkeit und sortenreiner Trennbarkeit weisen sie deutliche Vorteile gegenüber WDVS auf, da die einzelnen Schichten unterschiedlicher Materialien nicht miteinander verklebt sind. Allerdings lassen sich derzeit hieraus keine niedrigeren Rückbaukosten ableiten. Die Hinterlüftung der bewitterten Außenhaut läßt in der Regel auch bauphysikalische Vorteile erwarten. Es ist aber von insgesamt höheren Erstellungskosten und stärkeren Aussenwandkonstruktion auszugehen.
Außenwände aus wärmedämmenden, raumabschliessenden und (konstruktiv) tragenden Materialien
Weitgehend monolitische Außenwandkonstruktionen aus gut dämmenden Materialien wie Porenbeton, hoch porosierte Ziegel oder aus Bausteinen mit Dämmfüllungen können ggfs. ohne zusätzliche Außenwanddämmung die Anforderungen der aktuellen ENEV erfüllen. Ihre Vergleichbarkeit hinsichtlich Umweltauswirkung und Nachhaltigkeit muss jeweils für die konkreten Bauaufgabe, in Abhängigkeit von Gebäudeklasse, Nutzungsart, bauphysikalischen Anforderungen, Wirtschaftlichkeit und ggfs. weiteren Randparametern geprüft werden.
Weitere planungs- und ausschreibungsrelevante Informationen in WECOBIS
- Reiter Übersicht / Anwendungsbereiche
- Reiter Zeichen & Deklarationen / Erläuterung + Links der wichtigsten Deklarationen zur jeweiligen Produktgruppe
- Reiter BNB-Kriterien / Einordnung der jeweiligen Produktgruppe gemäß Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)
Allgemeine Unterstützung zum Umgang mit Nachhaltigkeitsaspekten in Planung und Ausschreibung sowie Hinweise auf Leitfäden, Arbeitshilfen und Veröffentlichungen zum Nachhaltigen Bauen bietet das neue WECOBIS-Modul Planungs- & Ausschreibungshilfen unter Allgemeine Infos.
Umweltdeklarationen
Die folgende Tabelle liefert eine Übersicht zu Zeichen & Deklarationen, die für die Produktgruppe relevant sind. Neben Herstellererklärungen, Informationen in Sicherheitsdatenblättern (SDB) oder allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen (abZ) können diese den Nachweis für umwelt- und gesundheitsrelevante Kriterien in Planung und Ausschreibung (s. Reiter Planungsgrundlagen) ermöglichen. Detaillierte Informationen finden sich außerdem in den einzelnen Produktgruppen.
Übersicht Umweltdeklarationen: Wärmedämmverbundsysteme (WDVS)
Stand 08/2024
Dämmstoffe aus synthetischen Rohstoffen: |
Dämmstoffe aus mineralischen Rohstoffen: |
Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen: |
||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Expandierter Polystyrol- schaum (EPS) |
Extrudierter Polystyrol- schaum (XPS) |
Polyurethan-Hartschaum (PUR/PIR) | Mineralwolle | Mineral- schaumplatten |
Holzfaser-Dämmstoffe | Hanf- Dämm- stoffe |
||
Umweltzeichen | Umweltzeichen gehören zu den freiwilligen Produktkennzeichnungen. Sie bieten die Möglichkeit, Unterschiede von Produkten innerhalb einer Produktgruppe hinsichtlich ihrer Umwelt- und Gesundheitsrelevanz festzustellen, auch wenn sie keine allgemeinverbindlichen Gebote oder Verbote aufstellen können. Inhalt aufklappen | |||||||
Blauer Engel |
x (aufgrund der Inhaltsstoffe / Ausschluss halogenierter organischer Verbindungen als Flammschutz-
|
x (aufgrund der Inhaltsstoffe / Ausschluss halogenierter organischer Verbindungen als Flammschutz- |
x
(aufgrund der Inhaltsstoffe / Ausschluss halogenierter organischer Verbindungen als Flammschutz- |
+ | + | + | + | |
Österreichisches Umweltzeichen / Richtlinie UZ 79 |
(+) |
(+) |
(+) | + | + | + | + | |
EU-Ecolabel (Blume) | - | - | - |
- |
- | - | - | |
- |
- | - | - | - | - | - | ||
natureplus-Qualitätszeichen (nur für Produkte aus nachwach. und/oder umweltverträglich gewonnenen mineral. Rohstoffen / mind. 85 Masse%) |
x |
x | x | x | + Wärmerdämm- verbund- systeme |
+ Wärmer-dämm- verbund- systeme |
(+) | |
Qualitätssiegel |
+ (nur für den Dämmstoff) |
./. | ./. | ./. | ./. | ./. | ./. | |
- | + | - | + | - | + | - | ||
GISBAU Klassifizierungs-system |
Das GISBAU Klassifizierungssystem ermöglicht es durch den GISCODE oder GISBAU Produktcode, Produkte von denen die gleichen Gesundheitsgefahren ausgehen, in einer Gruppe zusammenzufassen. Die Klassifizierung ist auf den Arbeitsschutz ausgerichtet. Gemäß Minimierungs- und Substitutionsgebot der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) ist grundsätzlich das Produkt mit den geringstmöglichen Belastungen zu verwenden. (siehe unten: Ersatzproduktgruppe prüfen?) Inhalt aufklappen |
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./. Die Klassifizierung ist nicht für das gesamte WDVS relevant, kann aber für Produktgruppen einzelner Schichten / Bestandteile z.B. Putze, Kleber, Außenwandfarben, Montageschäume relevant sein |
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Umweltprodukt-deklaration (EPD) |
Die Umweltproduktdeklaration (EPD = Environmental Product Declaration) eines Produktes macht Aussagen zum Energie- und Ressourceneinsatz und in welchem Ausmaß ein Produkt zu Treibhauseffekt, Versauerung, Überdüngung, Zerstörung der Ozonschicht und Smogbildung beiträgt. Außerdem werden Angaben zu technischen Eigenschaften gemacht, die für die Einschätzung der Performance des Bauproduktes im Gebäude benötigt werden, wie Lebensdauer, Wärme- und Schallisolierung oder den Einfluss auf die Qualität der Innenraumluft.1 Inhalt aufklappen |
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EPD1 | + | - | - | + | + | - | - | |
Branchen-EPD1 |
+ |
- |
- | + |
- |
- |
- | |
Umwelt- indikatoren |
Einheitliche Werte zu Umweltindikatoren wie z.B Primärenergieaufwand, Abfall, Abiotischer Ressourcenverbrauch, Ozonabbaupotential, Treibhauspotential usw. liefert die Datenbank ÖKOBAUDAT des Informationsportals Nachhaltiges Bauen. Inhalt aufklappen |
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ÖKOBAUDAT-Datensätze | 2.21 Wärmedämm-verbundsysteme | nur Datensätze zu den einzelnen Schichten / Bauprodukt-gruppen | nur Datensätze zu den einzelnen Schichten / Bauprodukt-gruppen | 2.21 Wärmedämm-verbundsysteme |
nur Datensätze zu den einzelnen Schichten / Bauprodukt-gruppen |
nur |
nur Datensätze zu den einzelnen Schichten / Bauprodukt-gruppen | |
Hinweis: Da sich die verfügbare Datensatzanzahl regelmäßig ändert, werden an dieser Stelle nur die vorgesehenen Gliederungspunkte in den Kategorien der Datenbank genannt und keine Aussagen zur Verfügbarkeit von Datensätzen gemacht. Der Link ÖKOBAUDAT-Datensätze führt zur Datenbank, im "Kategorienbrowser" kann dann über die Gliederungspunkte nach aktuellen Datensätzen gesucht werden. |
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Sonstige freiwillige Produkt- deklarationen |
Die Plattform baubook beispielsweise bietet für Händler und Hersteller von Bauprodukten die Möglichkeit einer online-Deklaration z.B. anhand der deutschen BNB/QNG-Kriterien oder der österreichischen ÖkoBauKriterien. Inhalt aufklappen | |||||||
baubook BNB/QNG Produktinformationen | Unter "BNB und QNG Produktinfos" findet man Produkte, die den Anforderungen von BNB 1.1.6 und QNG 313 entsprechen. Hersteller können ihre Produkte in der Plattform deklarieren und die Nachweisdokumente hinterlegen. Durch baubook erfolgt eine Prüfung der Einhaltung der Anforderungen vor Freischaltung. siehe baubook Produktinformationen zu BNB und QNG |
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baubook ÖkoBauKriterien |
Unter "ÖkoBauKriterien" findet man eine Sammlung von Kriterien und Produkten, die derzeit vor allem in Österreich, insbesondere in der Stadt Wien, für die ökologische Ausschreibung verwendet werden. |
+ | Zeichen / Label bzw. Produktkennzeichnungen für diese Produktgruppe vorhanden |
(+) | derzeit kein Produkt aus dieser Produktgruppe zertifiziert |
- | Zeichen / Label bzw. Produktkennzeichnungen für diese Produktgruppe nicht vorhanden bzw. Produktgruppe nicht im Geltungsbereich |
./. | Zeichen / Label für diese Produktgruppe nicht relevant |
x | Produkte aus dieser Produktgruppe können die Kriterien des Zeichens/Labels definitionsgemäß nicht erfüllen |
1 Die hier als vorhanden markierten EPDs und Branchen-EPDs sind als Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu verstehen und finden sich z.B. auf den Seiten der ÖKOBAUDAT Datenlieferanten. 2 Bei Cradle to Cradle-Zertifizierungen gibt es insgesamt 4 Bewertungsstufen von Bronze bis Platin in 5 Kategorien. Zur Einordnung der Qualität gehört also immer auch das tatsächlich erreichte Bewertungsniveau, was z.B. bei Bronze (insbesondere in Material Health) noch relativ niedrig ist!
Bewertungssystem
Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)
Wofür steht das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)? Inhalt aufklappen | |
Mit dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) des BMI steht ein zum Leitfaden Nachhaltiges Bauen ergänzendes, ganzheitliches, quantitatives Bewertungsverfahren zur Verfügung. |
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Welche Informationen liefert WECOBIS für BNB im Reiter BNB-Kriterien? Inhalt aufklappen | |
WECOBIS führt in den Datenblättern der Bauproduktgruppen umfangreiche Informationen zur Beantwortung der verschiedenen Fragestellungen im Hinblick auf Umwelt- und Gesundheitsaspekte. Im Reiter BNB-Kriterien bietet WECOBIS gezielt Antworten auf Fragestellungen baustoffrelevanter Steckbriefe. Durch die Bündelung von Aspekten z.B. bzgl. der Risiken für die lokale Umwelt, Fragen zur Innenraumhygiene und der Thematik Rückbau, Trennung, Verwertung gibt WECOBIS gezielte Hilfestellung bei der Einordnung einzelner Baustoffe. Tiefergehende Informationen finden sich über die Verknüpfungen in den jeweiligen Datenblättern. |
BNB-Kriterium BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau)
Welche Ziele werden mit BNB-Kriterium BN_1.1.6 verfolgt? Inhalt aufklappen | |
BNB-Kriterium BN_1.1.6 zielt auf die Reduzierung bzw. Vermeidung von Stoffen und Produkten beim Neubau, die aufgrund ihrer stofflichen Eigenschaften oder Rezepturbestandteile ein Risikopotenzial für Grundwasser, Oberflächenwasser, Boden und Luft (auch Innenraumluft) enthalten. Das Kriterium teilt die Anforderungen in 5 Qualitätsniveaus ein. Die Einordnung orientiert sich an Aufwand und Schwierigkeitsgrad der praktischen Umsetzung sowie an der ökologischen Bedeutung der Substitution eines Stoffes. Für den Umgang mit Materialien im Bestand und deren Einordnung ist Kriteriensteckbrief BK_1.1.6. heranzuziehen. |
Einordnung der Wärmdämmverbundsysteme (WDVS)
Stand 04/2018
Für die Bewertung nach Kriterium BNB_BN_1.1.6 (Version V 2015) werden sechs potenzielle Schadstoffgruppen betrachtet. Für die Einordnung der Dämmstoffe aus EPS gemäß 1.1.6 sind die hervorgehobenen Schadstoffgruppen relevant:
1 Gefährliche und besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC)
2 Gefährliche Stoffe, die ausgelaugt werden können
3 Schwermetalle (bei Bodenbelägen als Stabilisatoren in Kunststoffen)
4 Flüchtige organische Verbindungen (VOC) einschließlich organische Lösemittel*
5 Halogenierte Kälte- und Treibmittel
6 Biozide
Für WDVS werden nach BNB_BN_1.1.6 Anlage 1 (Übersichtstabelle aller Qualitätsanforderungen gemäß QN 1 bis 5) Anforderungen an verschiedene Bauproduktgruppen gestellt. Ergänzend zu Anlage 1 werden in Anlage 2 Einzelstoffe mit besonders besorgniserregenden Eigenschaften aufgeführt, die für bestimmte Bauprodukte von besonderer Relevenz sind. Für nachfolgend aufgeführte Bauproduktgruppen / Bauprodukttypen gelten Anforderungen, die Positionsnummer bezieht sich auf Anlage 1:
Dokumentation und Deklaration (allgemeine Anforderung)
- Pos. 0, für die nachfolgend aufgeführten Bauproduktgruppen / Bauprodukttypen sind die enthaltenen besonders besorgniserregenden Stoffe nach der Europäischen Chemikalienverordnung REACH Art.57 (SVHC) zu deklarieren.
Grundsätzliche Anforderungen an Dämmstoffe (unabhängig vom Einsatzbereich)
- Pos. 32a, Kunstschaum-Dämmstoffe / EPS, XPS, PUR/PIR, Melamin- und Phenolharzschäume, Ausschluß halogenierte Treibmittel / gefährliche Einzelstoffe
- Pos. 33 Spritz- und Montageschäume, Ausschluß halogenierte Treibmittel / gefährliche Einzelstoffe
- Pos. 46b, Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen, Ausschluß gefährliche Einzelstoffe
Anforderungen an Dämmstoffe in WDVS
- Pos. 36a Dämmstoffe / mineralische und nicht mineralische Außenwanddämmung - Wärmedämmverbundsysteme, Beschränkung, Ausschluß VOC / Biozide / gefährliche Einzelstoffe
Kommentierung der Anforderungen an Dämmstoffe in WDVS - Pos. 36a
Um ein hohes Qualitätsniveau in BNB_1.1.6 zu erreichen, müssen Wärmedämmverbundsysteme die Anforderungen des Blauen Engels für umweltfreundliche Wärmedämmverbundsysteme (DE-UZ 140) erfüllen. Systeme mit Kunstschaumdämmstoffen aus EPS oder PUR können sich aufgrund der Inhaltsstoffe nicht für den Blauen Engel qualifizieren. Der Großteil der zertifizierten WDV-Systeme dämmt mit Mineralwolle. Es steht eine begrenzte Auswahl an Mineralschaum- und sehr begrenzt an Holzfaser- bzw. Hanfsystemen mit Blauem Engel zur Verfügung.
Übersichtstabelle der Anforderungen für Dämmstoffe in WDVS
(Link zu Planungs- und Ausschreibungshilfen /Dämmstoffe / Aussenwanddämmung / Übersichtstabelle. Hier sind die Anforderungen der Pos. 32a, 33a, 36a und 46b zusammengefasst dargestellt.)
Anforderungen an Oberflächenbeschichtungen von WDVS
- Pos. 35, Fassadenputze, Beschränkung von Bioziden;
Übersichtstabelle der Anforderungen für Fassadenputze
(Link auf Planungs- und Ausschreibungshilfen / Putze, Mörtel und Estriche / Fassadenputze/ Übersichtstabelle)
- Pos. 6a, Außenwandfarben inkl. Grundierungen (entspr.Decopaint-RL Kat.C), Beschränkung VOC / Biozide / Schwermetalle;
Übersichtstabelle der Anforderungen an Außenwandfarben
(Link auf Planungs- und Ausschreibungshilfen / Oberflächenbeschichtungen / Außenwandfarben/ Übersichtstabelle)
BNB-Kriterium BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung)
Welche Ziele werden mit BNB-Kriterium BK_1.1.6 verfolgt? Inhalt aufklappen | |
Im Falle einer Sanierungsmaßnahme wird BN_1.1.6 ergänzt durch das BNB-Kriterium BK_1.1.6. Dieses zielt auf die Adressierung und Ausschleusung von Materialien in der bestehenden Bausubstanz, die ein Risikopotenzial für Mensch und Umwelt darstellen. Die Bewertung erfolgt anhand einer Einstufung der Baumaterialien in ein vorgegebenes Schadstoffkataster mit 14 Schadstoffgruppen aufgrund ihres Schädigungspotentials und der jeweiligen Sanierungsmaßnahmen. Das Kriterium teilt die Anforderungen in 4 Qualitätsniveaus ein. Die Einordnung orientiert sich an Aufwand und Schwierigkeitsgrad der praktischen Umsetzung sowie an der ökologischen Bedeutung er Substitution eines Stoffes. Weitere Informationen zu den Einzelkriterien im Bestand siehe BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung). Für den Einbau von neuen Materialien gilt BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau). |
Die Einordnung von Materialien im Bestand erfolgt in WECOBIS jeweils gesammelt für die ganze Obergruppe der für WDVS relevanten Produktgruppen, auf die im nachfolgenden verwiesen/verlinkt wird:
Dämmstoffe im Bestand
Als mögliche Schadstoffe kommen alte künstliche Mineralfasern KMF mit krebserregenden Eigenschaften in Mineralwolle-Dämmstoffe und Fluorchlorkohlenwasserstoffe FCKW in XPS, PUR/PIR in Betracht. In WDVS-ähnlichen Dämmschichten von Außenwänden können polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe PAK in Teerkorkplatten oder teergebundenen Kork- oder Leichbausteinen enthalten sein.
Zudem können WDVS im Bestand Flammschutzmittel wie Hexabromcyclododecan (HBCD), TCEP - Tris(2-chlorethyl)phosphat und Borate enthalten, die als besonders besorgniserregende Substanzen (SVHC) einzustufen sind. Diese Dämmstoffe sind bei Abbruch oder Sanierungsmaßnahmen in Abhängigkeit ihres Schadstoffanteils getrennt zu sammeln und zu beseitigen. Informationen zum Umgang mit HBCD-haltigen Dämmstoffen siehe Hintergrundpapier zu HBCD - Umweltbundesamt.
Oberflächenbehandlungen im Bestand
Schwermetalle sind als mögliche Schadstoffe in Betracht zu ziehen.
BNB-Kriterium BN_3.1.3 - Innenraumhygiene
Welche Ziele werden mit BNB-Kriterium BN_3.1.3 verfolgt? Inhalt aufklappen | |
Ziel des BNB-Kriteriums 3.1.3 ist die Sicherstellung der Luftqualität im Innenraum unter hygienischen Gesichtspunkten, die zu keinen negativen Effekten hinsichtlich der Befindlichkeit der Raumnutzer führt, die hygienische Sicherheit garantiert und somit möglichst auch eine empfundene hohe olfaktorische Luftqualität gewährleistet. |
Einordnung Wärmedämmverbundsysteme
In der Regel sind nach heutigem Kenntnisstand von den Materialien des WDVS keine wesentlichen VOC- oder Formaldehyd-Emissionen in den Innenraum zu erwarten, da sie außenseitig angebracht sind. Eine Flankenwirkung über Fensteröffnungen ist theoretisch denkbar, aber bisher nur in Einzelfällen dokumentiert. (siehe hierzu Produktgruppe Melamin- und Phenolharzschäume (auch: Resolharzschaum) / Besonders wichtige Eigenschaft hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz / Absatz "2-Chlorpropan")
BNB-Kriterium BN_4.1.4 - Rückbau, Trennung, Verwertung
Welche Ziele werden mit BNB-Kriterium BN_4.1.4 verfolgt? Inhalt aufklappen | |
Im BNB Kriteriensteckbrief 4.1.4 werden Konstruktionen nach ihrer Rückbaubarkeit, Trennbarkeit und Verwertbarkeit eingestuft. |
Rückbaubarkeit
Für die Bewertung wirkt sich der Einsatz abfallarmer Konstruktionen, die die Möglichkeit eines sortenreines Rückbaus erlauben, günstig aus. Die Rückbaubarkeit beschreibt den Aufwand, der für Demontage oder Abbruch eines Bauteils aus dem Gebäudeverband nötig ist.
Im Vergleich zu hinterlüfteten Fassadensystemen ist ein Rückbau mit sortenreiner Trennung der einzelnen vollflächig verklebten Schichten der WDVS schwieriger.
Trotzdem kann durch moderne Abbruchverfahren eine WDVS-Verklebung sowohl teilselektiv als "Gesamtpaket WDVS" oder selektiv in einzelnen Schichten von der Tragschicht der Wandkonstruktion entfernt werden. Eine Ablösung des gesamten WDVS kann dabei durch entsprechenden Maschineneinsatz sehr schnell, somit sehr wirtschaftlich erfolgen und stellt heute den Regelfall dar. Der gemischte Bauabfall ist dann seitens des Entsorgers weiter zu sortieren und zu trennen, um ihn verwerten zu können.
Verfahren des selektiven oder teilselektiven Rückbau | ||
Verfahren | Vorteile | Nachteile |
Händisches Abschälen z. B. „Strippen“ |
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|
Maschinelles Abschälen „Baggern“ |
|
|
Fräsen |
|
|
Bürsten |
|
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Sortenreinheit
Beschreibt den Aufwand, der für die sortenreine Trennung mehrschichtiger und / oder inhomogener Bauteile anfällt.
Im WDVS wird die Dämmung mauerseitig verklebt und putzseitig mit einer Armierungsschicht, bestehend aus einem Glasfasergewebe und einem Klebemörtel, und einer Deckschicht versehen. Diese Schichten sind nicht ohne Aufwand und in der Regel derzeit nicht vollständig, (100 %) sortenrein zu trennen.
Verwertbarkeit
Für die Bewertung der Verwertbarkeit der Baustofffraktionen gelten die zur Zeit der Bewertung am Markt aktuell verfügbaren technischen Verfahren. Alternativ können bei Bauteilen mit langer zu erwartender Nutzungsdauer Forschungsvorhaben, die praktikable Lösungsmöglichkeiten in absehbarer Zeit zur Verfügung stellen können, positiv bewertet werden. Hier wird derzeit intensiv an verschiedenen Verfahren,zur Verbesserung der Verwertbarkeit gearbeitet, siehe Forschungsbericht des BBSR zu "Rückbau, Recycling und Verwertung von WDVS" (Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP) und CreaSolv®-Verfahren.
Der Volumenanteil der Dämmstoffe überwiegt im WDVS erheblich. Die mineralischen Bestandteile von Klebe-, Armierungs- und Decklage (Oberputz) können zudem derzeit nicht (wirtschaftlich) verwertet werden. Im Regelfall ist von der Deponierung auszugehen. Entsprechend ist insbesondere die Dämmschicht im Hinblick auf ihre Verwertbarkeit relevant.
Sofern die Rückbaufähigkeit und die Sortenreinheit gegeben sind, können verschiedene Dämmstoffe einer hochwertigen Verwertung, z.B. Einsatz des Recyclats in neuen Dämmstoffen, zugeführt werden. Allerdings setzt dies voraus, daß seitens des Herstellers ein Rücknahmesystem angeboten wird, siehe auch Lebenszyklusinformationen der Dämmstoffe. Derzeit ist die hochwertige Verwertung der Dämmstoffe nicht wirtschaftlich. Für brennbare Dämmstoffe ist daher die "Energetische Verwertung" momentan der übliche Beseitigungsweg. Der Brennwert z.B. von EPS ist bezogen auf die Masse durchaus beträchtlich. Durch das im Verhältnis zur Masse sehr hohe Volumen und und eine nur anteilig mögliche Bestückung der Verbrennungsanlagen mit EPS zu den Restabfällen (idealerweise ca. 2 Gew-%) sind Nutzwert und Effizienz stark eingeschränkt.
Verwertungs-/ Beseitigungswege | Hochwertige Verwertung | Minderwertige Verwertung | Energetische Verwertung | Deponierung |
Putze in WDVS | ||||
Zementputz | nicht möglich | bedingt möglich | nicht möglich | momentan der übliche Beseitigungsweg |
Kalkputz | nicht möglich | bedingt möglich | nicht möglich | momentan der übliche Beseitigungsweg |
Kunstharzputz | nicht möglich | nicht möglich | nicht möglich | momentan der übliche Beseitigungsweg |
Leichtputz | nicht möglich | bedingt möglich | nicht möglich | momentan der übliche Beseitigungsweg |
Dämmstoffe in WDVS | ||||
Mineralschaum-Dämmplatten | nicht möglich | möglich | nicht möglich | momentan der übliche Beseitigungsweg |
Mineralwolle-Dämmstoffe | möglich | möglich | nicht möglich | möglich |
Schaumglas-Dämmstoffe | möglich | möglich | nicht möglich | möglich |
Hanf-Dämmstoffe | nicht möglich | nicht möglich | momentan der übliche Beseitigungsweg | nicht zulässig |
Holzfaserdämmplatten | nicht möglich | nicht möglich | momentan der übliche Beseitigungsweg | nicht zulässig |
Expandiertes Polystyrol (EPS) | möglich | möglich | momentan der übliche Beseitigungsweg | nicht zulässig |
Extrudiertes Polystyrol (XPS) | nicht möglich | möglich | momentan der übliche Beseitigungsweg | nicht zulässig |
Polyurethan-Hartschaum (PUR/PIR) | nicht möglich | möglich | momentan der übliche Beseitigungsweg | nicht zulässig |
Melamin- und Phenolharzschäume | nicht möglich | möglich | momentan der übliche Beseitigungsweg | nicht zulässig |
Hochwertige Verwertung | Die Produktgruppe wird zur Herstellung gleichwertiger Produkte als wesentlicher Bestandteil des Endprodukts eingesetzt. |
Minderwertige Verwertung | Die Produktgruppe wird zur Herstellung untergeordneter Produkte als wesentlicher Bestandteil des Endprodukts eingesetzt. |
Energetische Verwertung | Die Produktgruppe wird in einer Verbrennungsanlage energetisch verwertet. |
Deponierung | Die Produktgruppe wird ggf. nach thermischer Vorbehandlung deponiert |
Quellen
Fraunhofer Institut für Bauphysik IBP im Auftrag Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme e.V.: Rückbau, Recycling und Verwertung von WDVS (IBP-Bericht BBHB 019/2014/281); Forschungsinitiative Zukunft Bau / BBSR; Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart, 2015; Download
CreaSolv®-Verfahren: EPS-Recycling mit POP-Ausschleusung; CreaCycle GmbH, Grevenbroich
Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB), Büro- und Verwaltungsgebäude – Neubau, Version 2011_1, Kriterium 1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt, abrufbar unter BNB_BN_1.1.6 Version V 2015 (Online-Quelle)
Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB), Büro- und Verwaltungsgebäude – Neubau, Version 2011_1, Kriterium 3.1.3 Innenraumhygiene, abrufbar unter BNB_BN2011-1_313 (Online-Quelle)
Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB), Büro- und Verwaltungsgebäude – Neubau, Version 2011_1, Kriterium 4.1.4 Rückbau, Trennung und Verwertung, abrufbar unter BNB_BN2011-1_414 (Online-Quelle)
Technisches
Technische Daten
Dämmstoffe in WDVS | ||||||||
Produkte: * | EPS | Phenolharz- schaum |
PUR / PIR | Mineral- wolle |
Mineral- schaum |
Holzfaser | Hanf** | |
Technische Regeln | DIN EN 13163 | DIN EN 13166 | DIN EN 13165 | DIN EN 13162 | abz / ETA | DIN EN 13171 | abz / ETA | |
Rohdichte [kg/m³] | 15 - 60 | 35 - 40 | 30 - 50 |
10 - 70 |
115 - 300 | 25 - 200 | 30 - 60 |
|
Wärmeleitfähigkeits- gruppe (WLG) λd [W/mK] |
032 - 040 |
022 - 030 | 023 - 030 | 032 - 045 | 040 - 065 | 038 - 083 | 040 - 050 | |
Dampfdiffusions- widerstandszahl μ |
20 - 70 |
10 - 60 | 20 - 40 | 1 - 2 | 3 - 20 | 1 - 5 | 1-2 | |
Baustoffklasse nach DIN 4102 |
B1, B2 | B1, B2 | B1 | A1 | A1 | B1, B2 | B1, B2 |
Anmerkungen:
* | Die angegebenen Werte gelten beispielhaft für einzelne Produkte und können herstellerbedingt differieren. |
** | Das von uns als marktverfügbar recherchierte Produkt konnte 04/2018 eine europäische Zulassung ETA, aber noch keine deutsche Verwendungszulassung (abZ) des dibt nachweisen. |
Brandverhalten von WDVS
Anforderungen an das Brandverhalten von Fassadenbekleidungen 1 | ||||
Gebäudeart | Richtlinie oder Verordnung | Anforderung an die Aussenbekleidung |
||
0 bis 7 m* Gebäudeklasse 1 – 3 Gebäude geringer Höhe |
Musterbauordnung (MBO) Landesbauordnung (LBO) |
mindestens normal entflammbar, B2 nach DIN 4102-1 (national) |
||
> 7 m* Gebäudeklasse 4 und 5 > 7 bis 22 m* Gebäude mittlerer Höhe |
Musterbauordnung (MBO) Landesbauordnung (LBO) |
mindestens schwer entflammbar, B1 nach DIN 4102-1 (national) |
||
> 22 m* Hochhaus (Sonderbau) |
Muster-Hochhaus-Richtlinie |
nicht brennbar, A nach DIN 4102-1 (national) |
||
Industriebau | Muster-Industriebau-Richtlinie | mindestens schwer entflammbar – einschließlich Gebäude der GK 1 bis 3 | ||
Verkaufsstätten | Muster-Verkaufsstätten-Richtlinie | Grundfläche < 2000m² erdgeschossig – ohne Sprinkleranlage mindestens schwer entflammbar mehrgeschossig – ohne Sprinkleranlage nicht brennbar |
||
Versammlungsstätten | Muster-Versammlungsstätten-Richtlinie | Dämmstoff mehrgeschossiger Versammlungsstätten aus nicht brennbaren Baustoffen |
||
Schulen | Muster-Schulbau-Richtlinie | Gebäude geringer Höhe (h ≤ 7 m*) – mindestens normal entflammbar Gebäude mittlerer Höhe (7 m < h ≤ 22 m*) – mindestens schwer entflammbar |
||
Krankenhäuser | Muster-Krankenhausverordnung** | mehr als 1 Geschoss – mindestens schwer entflammbar mehr als 5 Geschosse – nicht brennbar |
* | Höhe ist hier das Maß zwischen der Fußbodenoberkante des höchstgelegenen Geschosses, in dem ein Aufenthaltsraum möglich ist, über der Gebäudeoberfläche im Mittel (vgl. §2 MBO) |
** | zurückgezogen, inhaltlich jedoch in der Praxis im Zuge von Brandschutzkonzepten angewendet |
Überblick über Dämmstoffe, die in WDVS verwendet werden, sowie das in der Regel erzielbare Brandverhalten des Gesamtsystems (Stand Mai 2016)2 | ||||
Verwendeter Dämmstoff | Klasse des Dämmstoffes nach EN 13501-1, einzelne Produkte können abweichen |
Erreichbares Brandverhalten des WDVS gemäß LBO** |
||
Mineralwolle (MW) nach EN 13162 |
A1 |
nicht brennbar |
||
Mineralschaum nach Zulassung |
A1 |
nicht brennbar |
||
Expandiertes Polystyrol (EPS) nach EN 13163 |
E |
schwer entflammbar* |
||
Polyurethan (PUR/PIR) nach EN 13165 |
E | schwer entflammbar | ||
Phenolhartschaum (PF) nach EN 13166 |
B - s1, d0 | schwer entflammbar | ||
Holzweichfaserplatten (WF) nach EN 13171 |
E | normal entflammbar | ||
Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen |
E | normal entflammbar |
* | mit Brandschutzmaßnahmen |
** | gilt für die Anwendung auf massiven mineralischen Untergründen. Systeme auf anderen Untergründen werden ggf. in WDVS-Zulassungen anders eingestuft. |
Technische Regeln (DIN, EN)
DIN 18345 | Allgemein Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) Wärmedämmverbundsysteme |
DIN 55699 | Verarbeitung von Wärmedämm-Verbundsystemen |
DIN EN 13499 | Wärmedämmstoffe für Gebäude - Außenseitige Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) aus expandiertem Polystyrol - Spezifikation |
DIN EN 13500 | Wärmedämmstoffe für Gebäude - Außenseitige Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) aus Mineralwolle - Spezifikation |
DIN V 18550 | Putz und Putzsysteme - Ausführung |
DIN 18558 | Kunstharzputze - Begriffe, Anforderungen, Ausführung |
DIN EN 998-1 | Festlegungen für Mörtel im Mauerwerksbau - Teil 1: Putzmörtel; |
DIN EN 1062-1 | Beschichtungsstoffe - Beschichtungsstoffe und Beschichtungssysteme für mineralische Substrate und Beton im Außenraum - Teil 1: Einteilung |
DIN 4102 | Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen |
DIN 4108 | Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden |
Bauregelliste
Die Bauregellisten A und B und Liste C wurden mit Wirkung zum 01. April 2019 aufgehoben. Sie wurden in die Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen überführt. Die als "Muster" bezeichnete Vorschrift ist jedoch nicht direkt anwendbar, sondern muss zunächst in Landesrecht umgesetzt werden. Die Umsetzung des Musters in Landesrecht kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Einige Länder verweisen in ihren Bauordnungen starr auf das Muster. Andere nehmen das Muster mit Anpassungen in Bezug. Wieder andere machen landeseigene Vorschriften in Anlehnung an das Muster bekannt.
Informationen zur MVVTB und aktuellen Zulassungen findet man auf der Internetseite des Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt):
Referat II 1 – Wärmedämmverbundsysteme, EnEV-Registrierstelle
Zulassungs- und Genehmigungsverzeichnisse allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassungen (abZ):
Zulassungsbereich 33: Fassadenbau (einschließlich Sachgebiet "Dämmstoffe in WDVS")
Zulassungsbereich 23: Baustoffe und Bauarten für den Wärmeschutz
ETA-Verzeichnisse:
Zulassungsbereich 04: Gebäudehülle (einschließlich Sachgebiet "Fassaden")
CE-Zeichen
seit 2000
Leitlinien für die europäische technische Zulassung (ETAG)
ETAGs können von Technischen Bewertungsstellen gemäß Art. 66 Abs. 3 der Verordnung (EU) Nr. 305/2011 (Bauproduktenverordnung) als Europäisches Bewertungsdokument verwendet werden. Leitlinien sind damit die Grundlage für Europäische Technische Bewertungen.
ETAG 004 | Aussenseitige Wärmedämmverbundsysteme mit Putzschicht, External thermal insulation composite systems with rendering |
ETAG 014 | Kunststoffdübel zur Befestigung von außenseitigen Wärmedämmverbundsystemen mit Putzschicht |
Eine Liste der ETAGs, die als Europäisches Bewertungsdokument herangezogen werden können, findet man auf der Seite des DIBt unter Service / Listen und Verzeichnisse / hEN- und EAD-Listen.
Quellen
1, 2 Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V., (VDPM), Fassadendämmsysteme, Titel WDVS und Brandschutz
Download der Tabellen als pdf-Datei
Literaturtipps
Schäden an der Fassade, Problempunkte und Sanierung von Fassadenkonstruktionen. 48. Bausachverständigen-Tag im Rahmen der Frankfurter Bautage 2013. Tagungsband, Stuttgart: Fraunhofer IRB Verlag, 2013, ISBN 978-3-8167-9069-3
WDVS – Ein Diskussionsbeitrag von Hild und K, Herausgegeben von Christian Schittich, Detail – Institut für Internationale Architektur-Dokumentation, München 2013, ISBN: 978-3-95553-199-7
Leitfaden WDVS, wird herausgegeben von der DBZ-Redaktion in Zusammenarbeit mit dem Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme
e.V., Download DBZ
Fraunhofer Institut für Bauphysik IBP im Auftrag Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme e.V.: Rückbau, Recycling und Verwertung von WDVS (IBP-Bericht BBHB 019/2014/281); Forschungsinitiative Zukunft Bau / BBSR; Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart, 2015; Download
Hintergrund // Februar 2015 - Hexabromcyclododecan (HBCD) - Antworten auf häufig gestellte Fragen; Umweltbundesamt; 2015 (Download)
Bromierte Flammschutzmittel – Schutzengel mit schlechten Eigenschaften?; Presseinformation 020/2008; Umweltbundesamt; Berlin; 2008 (Download)