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Begriffsdefinition

Holzfaserdämmplatten sind poröse Faserplatten SB nach DIN EN 622-4 und gehören zu den plattenförmigen Holzwerkstoffen. Bei den Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen können sie den pflanzlichen Faserdämmstoffen zugeordnet werden.

Die Dämmwirkung wird durch den Einschluss ruhender Luft in den Faserzwischenräumen erzeugt.

Holzfaserdämmplatten (früher auch: Poröse Holzfaserdämmplatten, Holzweichfaserplatten) sind genormte Holzfaserdämmstoffe, die zu mindestens 80% aus Holzfasern bestehen und gegebenenfalls unter Hinzufügung von Bindemitteln und/oder Zusatzmitteln im Nass- oder Trockenverfahren hergestellt werden.
Holzfaserdämmplatten hatten 2004 einen Anteil von ca. 28% am Gesamtmarkt der Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen. Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen hatten 2004 einen Anteil von ca. 4-5% am gesamten deutschen Dämmstoffmarkt.
Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR); Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen; 2008

Hydrophobierte Holzfaserdämmplatten (früher: Bitumen-Holzfaserplatten) werden als Unterdeckplatten eingesetzt und in einer eigenen Norm als Holzwerkstoffplatten erfasst. Der Anteil bituminierter Holzfaserdämmplatten in diesem Bereich ist zugunsten latexvergüteter Platten mit denselben Anwendungsmöglichkeiten rückläufig. Eine Vertiefung dieses Themas erfolgt an dieser Stelle nicht. (s. Holzwerkstoffe)

Lieferzustand

Platten d= 3-32mm (Nassverfahren), d=20-240mm (Trockenverfahren) / Breite bis 2500mm

Hinweise für die ökologische Produktauswahl

Produkte mit dem FSC-Siegel wurden mit Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft hergestellt.
Produkte mit dem natureplus-Qualitätszeichen unterliegen einer Prüfung von Kriterien hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz, die den gesamten Produktlebenszyklus berücksichtigen.

genaue Erläuterungen siehe Zeichen / Labels

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Risikobetrachtung Lebenszyklusphasen

 

 

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Planungs- und Ausschreibungshilfen

 

 

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Referenz

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Umweltdeklarationen

 

 

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Bewertungssystem

 

 

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Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)

Referenz

BNB-Kriterium BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau)

Referenz

BNB-Kriterium BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung)

Referenz

Referenz

BNB-Kriterium BN_3.1.3 - Innenraumhygiene

Referenz

 

Referenz

BNB-Kriterium BN_4.1.4 - Rückbau, Trennung, Verwertung

Referenz

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Quellen

Referenz

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Technisches

 

 

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Technische Daten

Holzfaserdämmplatten 
Ausgewählte Produkte: 1) Holzfaserdämmplatte standard
Technische Regeln DIN EN 13171
Rohdichte [kg/m³] ca. 160 
Druckspannung bei 10% Stauchung bzw. Druckfestigkeit [kPa]  >= 20
Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit λd [W/mK]
(gemäß Anhang zu den Übereinstimmungszertifikaten)
 0,041
Zuschlagsfaktor 2) bezogen auf:
λd = 0,040 W/m²K
λd = 0,041 W/m²K

1
1,025
Wärmespeicherkapazität c [J/(kg*K)]  2.100
Richtwert der Dampfdiffusionswiderstandszahl μ nach
DIN 4108-4
 5
Langzeitwasseraufnahme  k.A.
Baustoffklasse nach DIN 4102  B2
Euroklasse nachDIN EN 13 501  E
Beständigkeit - resistent gegen Verrottung, Ungeziefer, Pilzbefall
- ohne Hydrophbierung nicht resistent gegen Feuchtigkeit (bei längerer Durchfeuchtung Aufquellen und Fäulnisgefahr)
Umweltindikatoren 
Summe Primärenergieaufwand nicht regenerierbar [MJ/m³] k.A.
Zum Vergleich: Heizwert [MJ/m³] 4)
(berechnet aus: 18 MJ/kg)
2.880 
Treibhauspotential [kg CO2-Äquivalent/m³]   k.A.
Anwendungsbereiche 5)  
Zulassung für Gefährdungsklasse 0 nach DIN 68 800-2 -
Decke, Dach  nach DIN 4108-10 DAD + (dm)
DAA -
DUK -
DZ -
DI + (dm)
DEO -
DES -
Wand nach DIN 4108-10 WAB + (dm)
WAA -
WAP -
WZ -
WH +
WI + (dm)
WTH -
WTR +
Perimeter nach DIN 4108-10 PW -
PB -

Anmerkungen:

1) Die angegebenen Werte gelten beispielhaft für einzelne Produkte und können herstellerbedingt differieren
2) Der Zuschlagsfaktor berücksichtigt die unterschiedliche Dämmleistung der einzelnen Dämmstoffe (= Bemessungswert für die Wärmeleitfähigkeit). Ein Dämmstoff A mit λD = 0,03 (W/mK) erbringt z.B. mit einer Dicke von 75mm die gleiche Dämmleistung wie ein Dämmstoff B mit λD = 0,04 (W/mK) und einer Dicke von 100mm. Der Zuschlagsfaktor beträgt in diesem Beispiel 0,75. Will man z.B. den Primärenergieaufwand für zwei unterschiedliche Dämmstoffarten vergleichen, muss diesem Sachverhalt Rechnung getragen werden. Hat z.B. Dämmstoff A mit λD = 0,03 (W/mK) einen Primärenergieaufwand von 3.500 MJ/m³ und Dämmstoff B mit λD = 0,04 (W/mK) einen Primärenergieaufwand von 2.900 MJ/m³, muss für Dämmstoff A 3.500*0,75 = 2.650 MJ/m³ mit 2.900 MJ/m³ für Dämmstoff B verglichen werden.
4) Quelle Heizwert : KATALYSE Institut für angewandte Umweltforschung; Informationsbroschüre „Umweltverträglichkeit von Gebäudedämmstoffen“;06/2003; Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten des Landes Schleswig-Holstein, Kiel
Anm.:
Gem. KrW-/AbfG ist eine energetische Verwertung erst ab einem Heizwert von mind. 11 MJ/kg zulässig.
5) Die angegebenen Anwendungsgebiete gelten für die ausgewählten Produkte und nicht für die gesamte Produktgruppe (dazu siehe Anwendungsbereiche Dämmstoffe incl. Erläuterung der Kurzzeichen)

Referenz

Technische Regeln (DIN, EN)

DIN EN 13 171 Wärmedämmstoffe für Gebäude – Werkmäßig hergestellte Dämmstoffe aus Holzfasern (WF)

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Literaturtipps

 

 

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Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR); Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen; 2008

Informationsdienst Holz; Holzbau Handbuch, Reihe 4, Teil 5, Folge 2 / Holzfaserdämmstoffe; 12/2007; Absatzförderungsfons der deutschen Forst- und Holzwirtschaft, Bonn; Verband Holzfaser Dämmstoffe e.V., Wuppertal

Pfundstein, M; Gellert, R.; Spitzner, M.H.; Rudolphi, A.; Detail Praxis / Dämmstoffe – Grundlagen, Materialien, Anwendungen; 2007;Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG; München

Zwiener, G.; Mötzl, H.; Ökologisches Baustoff-Lexikon; 2006; C.F. Müller Verlag; Heidelberg

KATALYSE Institut für angewandte Umweltforschung; Informationsbroschüre "Umweltverträglichkeit von Gebäudedämmstoffen“;06/2003; Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten des Landes Schleswig-Holstein, Kiel

M. Fuehres, L. Faul; Forschungsvorhaben Abschlussbericht: Bewertung natürlicher, organischer Faserdämmstoffe; 2000; Fraunhofer IRB Verlag

Informationsdienst Holz; Holzbau Handbuch, Reihe 4, Teil 5, Folge 1 / Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen; 05/1999; Entwicklungsgemeinschaft Holzbau (EGH) in der DGfH e.V.; München

Büro für Umweltchemie (Hrsg.); Graue Energie von Baustoffen; 1998; Zürich

 
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Rohstoffe / Ausgangsstoffe

 

 

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Hauptbestandteile

Basismaterial: Bis zu 96% Sägewerksresthölzer von Fichte, Tanne, Kiefer
Bindemittel: Keine (holzeigene Harze = Lignine)
Zusatzmittel: ca. 1% Aluminiumsulfat zur Aktivierung der Lignine
+ wasserabweisende Wirkung
+ kalkbindend / pH-senkend
ggf. Hydrophobierung: ca. 2% Paraffinemulsion, Naturharzemulsion
ggf. Verklebung / Bindemittel bei Dicken > 30mm:
Nassverfahren
ca. 3% Weißleim für Streifenverleimung um mehrere Lagen miteinander zu verleimen
ca. 5% Latex zur Festigkeitserhöhung (siehe Elastomere)
Trockenverfahren
ca. 4% PUR-Harz als Bindemittel (einschichtiges Verfahren)

Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Gewinnung der Primärrohstoffe

Holzfaserdämmstoffe werden aus Resthölzern hergestellt, die anderweitig schwer einsetzbar (z.B. Hackgut, Schwach- und Grubenholz, Wind- und Schneebruchholz) und als nachwachsender Rohstoff ausreichend vorhanden sind. I.d.R. werden lokale Holzabfälle genutzt, um den Transportaufwand zum Herstellwerk gering zu halten.

 
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Herstellung

 

 

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Herstellungsprozess

Die Herstellung von Holzfaserdämmplatten erfolgt im Nassverfahren (siehe Faserplatten) oder im Trockenverfahren. Im Nassverfahren können Plattendicken > 30mm nur durch das streifenweise Verleimen mehrerer Schichten übereinander hergestellt werden.
Im Trockenverfahren (s. Holzwerkstoffe) existieren Technologien mit einem nach Herstellerangaben bis zu 40% geringeren Energieverbrauch pro produzierter Tonne als beim Nassverfahren. Es sind einschichtige Dämmstärken bis 240mm mit homogenem Rohdichteprofil möglich. Auch der Anteil an Zusatzstoffen bei Plattenstärken >30mm ist im Trockenverfahren geringer, da das Zusammenkleben von Schichten entfällt.

Umweltindikatoren / Herstellung

Referenz

Graue Energie

Holzfasern 20 MJ/kg (= ca. 1.800 - 2.400 MJ/m³)
(Rohdichte 90 - 120 kg/m³, Platten, Produktion CH)
Quelle:
Büro für Umweltchemie (Hrsg.); Graue Energie von Baustoffen; 1998; Zürich

 
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Verarbeitung

 

 

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Arbeitshygienische Risiken

Allgemeines

Beim bauseitigen Zuschneiden der Platten entsteht Nadelholzstaub. Auf eine möglichst staubarme Verarbeitung (Sägen mit Staubabsaugung) ist zu achten.
Erläuterungen siehe Holzstaub, Holzwerkstoffe

Arbeitsplatzgrenzwert AGW (früher: MAK-Wert):
Allgemeiner Staub-Grenzwert nach TRGS 900
A-Staub:   3 mg/m³ (Alveolengängige Fraktion, früher: Feinstaub)
E-Staub: 10 mg/m³ (Einatembare Fraktion, früher: Gesamtstaub)

Voraussetzung für die Vergabe des natureplus-Qualitätszeichens sind im Bereich der Verarbeitung u.a. „die Bereitstellung qualifizierter Produktinformationen“ sowie „eine gesundheitlich weitgehend unbedenkliche Verarbeitbarkeit des Produkts“.

 
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Nutzung

 

 

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Umwelt- und Gesundheitsrisiken bei bestimmungsgemäßer Nutzung

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Innenraum

Belastungen der Innenraumluft durch eingebaute Holzfaserdämmplatten sind nach heutigem Kenntnisstand nicht zu erwarten.
Produkte mit dem natureplus-Qualitätszeichen unterliegen entsprechend der jeweiligen Produktgruppen- und Produktkriterien einer „Begrenzung der Emissionen in den Innenraum von organischen und anorganischen Substanzen, Gerüchen, Radioaktivität sowie Stäuben und Fasern“.

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Außenraum

Gefährdungen für Wasser, Luft und Boden aus eingebauten Holzfaserdämmplatten sind nach heutigem Kenntnisstand nicht zu erwarten.
Produkte mit dem natureplus-Qualitätszeichen unterliegen entsprechend der jeweiligen Produktgruppen- und Produktkriterien einer „Begrenzung der Emissionen in Wasser, Boden und Atmosphäre“

Beständigkeit Nutzungszustand

Unter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“.

Datenbank als PDF

 
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Nachnutzung

 

 

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Wiederverwendung

Bei zerstörungsfreiem Ausbau ist eine Wiederverwendung theoretisch möglich.

Stoffliche Verwertung

Holzfaserdämmplatten sind prinzipiell auf gleichem Funktionsniveau wiederverwertbar. Eine Rücknahmegarantie durch Hersteller zur Wiederaufbereitung ist mit der Internetsuche derzeit nicht auffindbar. 

Holzfaserdämmplatten ohne Zusatzstoffe können theoretisch kompostiert werden (Verwertung auf Flächen). Holzfaserdämmplatten ohne Zusatzstoffe oder Verunreinigungen gehören als „biologisch abbaubare Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen sowie Abfälle aus deren Be- und Verarbeitung“ nach Bio-AbfV, Anhang 1 grundsätzlich zu den auf Flächen verwertbaren Produkten.

Voraussetzung für die Vergabe des natureplus-Qualitätszeichens ist z.B. die „Vorlage eines Rückbau-, Rücknahme- und Verwertungskonzepts“.

Energetische Verwertung

Ist eine stoffliche Verwertung nicht möglich, müssen Holzfaserdämmstoffe der energetischen Verwertung zugeführt werden.
Heizwert: 18 MJ/kg
Quelle:
KATALYSE Institut für angewandte Umweltforschung; Informationsbroschüre „Umweltverträglichkeit von Gebäudedämmstoffen“;06/2003; Ministerium für Umwelt, Natur und Forsten des Landes Schleswig-Holstein, Kiel

Beseitigung / Verhalten auf der Deponie

ine Deponierung von Holzfaserdämmstoffen ist seit dem 01.05.2005 ohne thermische / energetische Vorbehandlung nicht mehr möglich.

EAK-Abfallschlüssel

17 Bau- und Abbruchabfälle
17 02 01  
Holz
 
 
17 06 04
 
 
Dämmmaterial mit Ausnahme desjenigen, das unter 17 06 01 und 17 06 03 fällt
 

siehe auch Lexikon / Abfallschlüssel