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Begriffsdefinition

Elastomer-Bodenbeläge gehören zu den elastischen Bodenbelägen. Sie bestehen aus Synthesekautschuk und / oder Naturkautschuk. Synonyme Bezeichnungen für Elastomer-Bodenbeläge sind Gummi-Bodenbeläge oder Kautschuk-Bodenbeläge. Katuschuk bezeichnet dabei das nicht vulkanisierte Material, Gummi das vulkanisierte.

Im Fachverband der Hersteller elastischer Bodenbeläge e. V., kurz FEB, haben sich 14 namhafte Unternehmen der Branche zusammengeschlossen. Diese repräsentieren über 95 % der Hersteller elastischer Bodenbeläge im deutschsprachigen Raum.

Marktsituation Bodenbeläge Deutschland

Wesentliche Bestandteile

Für die Produktion von Elastomer-Bodenbelägen werden häufig die Elastomere Styrol-Butadien Kautschuk (SBR),  Naturkautschuk (NR) oder Nitril-Butadien Kautschuk (NBR) verwendet. Daneben können auch andere Elastomerarten zum Einsatz kommen. Neben dem Kautschuk-Polymer enthalten Elastomerbeläge mineralische Füllstoffe und verschiedene Additive. Als Trägermaterial sind Kork oder Schaumstoffe möglich.

Charakteristik

Elastomer-Bodenbeläge sind extrem strapazierfähig, dauerelastisch, maßstabil und nahezu abriebfest. Sie werden daher für Räume mit starker Beanspruchung verwendet. Sie sind dampfdicht, nicht feuchteregulierend und weisen eine hohe Feuchtebeständigkeit auf. Elastomer-Bodenbeläge sind auf Grund ihrer dichten, geschlossenen Oberfläche ohne nachträgliche Beschichtungen einfach zu reinigen.

Besonders wichtige Eigenschaft hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Bauaufsichtliche Anforderungen

Elastomer-Bodenbeläge benötigten wie alle Elastischen Bodenbeläge bis 16.10.2016 bei der Verwendung in Aufenthaltsräumen einschließlich zugehöriger Nebenräume eine abZ aus Gesundheitsschutzgründen (genaue Erläuterung siehe Lexikon  abZ). Sie umfasste eine Emissionsprüfung zur quantitativen Bestimmung und Bewertung flüchtiger (VOC) und schwer flüchtiger (SVOC) Verbindungen auf Basis des AgBB-Bewertungsschemas. Inhaltlich ist der Nachweis auch lt. aktueller Bauordnung (siehe Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen MVVTB A 3.2.1 in Verbindung mit Anhang 8) nach wie vor erforderlich, nur nicht mehr über das Ü-Zeichen bzw. zwingend über eine abZ des DIBt (s.u. mögliche Nachweise). Produkte mit dem Blauen Engel DE-UZ 120 erfüllen strengere materialökologische Anforderungen als die bauaufsichtlichen Mindestanforderungen.
Detaillierte Erläuterungen zum bauaufsichtlichen Rahmen und zu den möglichen Technischen Nachweisen:
DIBt / Bauprodukte und Bauarten / Elastische, textile und Laminatbodenbeläge
DIBt / Flyer Technische Nachweise

Oberflächenbeschichtung

Elastomer-Bodenbeläge benötigen keine zusätzliche Oberflächenbeschichtung. Dies ist ein Vorteil gegenüber alternativen Bodenbelägen, bei denen eine Oberflächenbeschichtung erforderlich ist und welche im Laufe der Lebenszeit erneuert werden muss, wenn sie unerwünschte Nutzungsspuren aufweist.

Lieferzustand

Elastomerbeläge kommen als homogene oder heterogene, ein- oder mehrschichtige Bahnen oder Platten in typischen Dicken zwischen 2 und 4 mm in den Handel. Erhältlich sind auch Formteile, wie Formtreppen und Abschlussprofile sowie Spezialbeläge, die bis 22 mm dick sind. Die Oberflächenstruktur der Elastomerbeläge kann glatt oder profiliert sein.

Anwendungsbereiche (Besonderheiten)

In Abhängigkeit von der Rezeptur und dem Herstellungsverfahren können Elastomer-Bodenbeläge für unterschiedliche Anwendungsbereiche konfektioniert werden.

Die Anwendungsbereiche von elastischen Bodenbelägen werden nach DIN EN ISO 10874 in Beanspruchungsklassen unterteilt. Die Produkte sind mit den entsprechenden Ziffern gekennzeichnet:

  • Wohnen: mäßig/gering (21), normal/mittel (22), normal (22+), stark (23)
  • Gewerblich: mäßig (31), normal (32), stark (33), sehr stark (34)
  • Leichtindustriell: mäßig (41), normal (42), stark (43)

Die Beanspruchungsklasse wird durch den Belagsaufbau und die Belagsdicke bestimmt.

 
Anwendungsbereich
 
 
Wohnen
 
Klasse 21 - 23
 
 
Gewerblich
 
Klasse 31 - 34
 
 
Leichtindustriell
 
Klasse 41 - 43
 
 
Ebene Elastomer-Bodenbeläge (DIN EN 1817)
 
     
Ebene Elastomer-Bodenbeläge mit Schaumstoffbeschichtung (DIN EN 1816)      
Profilierte Elastomer-Bodenbeläge
(DIN EN 12199)
     
 
= Produkte der entsprechenden Belagstypen erhältlich

Elastomer-Bodenbeläge eignen sich für Einsatzbereiche mit starken bis extremen Anforderungen (z. B. Flughäfen, Mehrzweckhallen, Schalterhallen, Kaufhäuser, Lagerräume, Produktionshallen). Elastomerbeläge sind auch in Räumen mit großer Feuchtigkeit einsetzbar. Aufgrund ihres hohen Preises werden sie hauptsächlich im Gewerbe- und Industriebereich eingesetzt.

Zwiener/Mötzl: Ökologisches Baustofflexikon 3. Auflage 2006

Hinweis:
Es gibt inzwischen eine neuere 4. Auflage 2018 von Marquardt / Linden

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Risikobetrachtung Lebenszyklusphasen

 

 

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Planungs- und Ausschreibungshilfen

 

 

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Referenz

Referenz

Referenz Lebenszyklus

Referenz

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Umweltdeklarationen

 

 

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Referenz

Referenz Elastische B.

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Bewertungssystem

 

 

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Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)

Referenz alle

BNB-Kriterium BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau)

Referenz alle + spez.

BNB-Kriterium BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung)

Referenz alle

Referenz spez.

BNB-Kriterium BN_3.1.3 - Innenraumhygiene

Referenz alle

Refererenz spez.

BNB-Kriterium BN_4.1.4 - Rückbau, Trennung, Verwertung

Referenz alle

Referenz spez.

Quellen

Referenz spez.

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Technisches

 

 

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Technische Daten

Flächengewicht [kg/m²] 3.3

Baustoffklasse nach DIN 4102-1

B1 - B2

Euroklasse nach DIN EN 13501-1

Bfl-s1, Cfl-s1, Cfl-s2, Efl

Referenz

Technische Regeln (DIN, EN)

DIN EN 1816 Elastische Bodenbeläge - Spezifikation für homogene und heterogene ebene Elastomer-Bodenbeläge mit Schaumstoffbeschichtung; Deutsche Fassung EN 1816:2010
DIN EN 1817 Elastische Bodenbeläge - Spezifikation für homogene und heterogene ebene Elastomer-Bodenbeläge; Deutsche Fassung EN 1817:2010
DIN EN 12199

Elastische Bodenbeläge - Spezifikationen für homogene und heterogene profilierte Elastomer-Bodenbeläge; Deutsche Fassung EN 12199:2010

DIN EN 14521 Elastische Bodenbeläge - Spezifikation für ebene Elastomer-Bodenbeläge mit oder ohne Schaumunterschicht mit einer dekorativen Schicht; Deutsche Fassung EN 14521:2004
DIN EN ISO 10874 Elastische, textile und Laminat-Bodenbeläge - Klassifizierung; Deutsche Fassung EN ISO 10874:2012
DIN EN 14041 Elastische, textile und Laminat-Bodenbeläge - Wesentliche Eigenschaften;
Deutsche Fassung EN 14041:2004+AC:2005+AC:2006

Quellen

Pech, Anton; Pöhn, Christian: Bauphysik. Band 1 von Baukonstruktionen / Baukonstruktionen. Springer DE, 2004.

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Literaturtipps

 

 

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König, H.: Wege zum Gesunden Bauen, Ökobuch-Verlag 1997;

Günther Albrecht et al.: Life cycle assessment study on resilient floor coverings, Fraunhofer-Institut für Lebensmitteltechnologie und Verpackung, 1997

Stiftung Warentest 5/2003 „Bodenbeläge“ S. 70-74

Mötzl, H., Bauer, B., et al.: Planungsleitfaden: Ökologische Baustoffauswahl, Interreg III A - Projekt Ökologisches Bauen und Beschaffen für Kommunen in der Bodensee-Region, IBO - Österreichisches Institut für Baubiologie und -ökologie GmbH, 2007

Statistisches Bundesamt: Produktion im produzierendem Gewerbe 1996 - 1998, Bodenbeläge, Statistisches Bundesamt, 2000, Wiesbaden

Zwiener/Mötzl: Ökologisches Baustofflexikon 3. Auflage 2006

Beseke, F. / Internetseite der deutschen Bodenlegerbranche, 2000:

 
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Rohstoffe / Ausgangsstoffe

 

 

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Hauptbestandteile

Elastomer-Bodenbeläge 2.1.1

Zusammensetzung eines Elastomer-Bodenbelags gemäß Richtrezeptur

Naturkautschukanteil: keine Angabe

Quelle: ERMFI (2013)

Stofferläuterung Ausgangsstoffe

Elastomer-Bodenbeläge bestehen vorwiegend aus Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR), Nitril-Butadien-Kautschuk (NBR) sowie Sonderqualitäten aus Ethen-Propen-Terpolymer (EPDM).

Naturkautschukböden aus weitestgehend natürlichen Rohstoffen finden kaum mehr Anwendung. Dem Synthesekautschuk wird aber Naturkautschuk zugegeben, damit er das Material geschmeidiger macht.

Als mineralische Füllstoffe werden z. B. Kreide, Kieselgur, Tonerdegel zugegeben. Es werden anorganische und organische Pigmente eingesetzt.

An Zusatzstoffen können Vulkanisationsbeschleuniger (organ. Schwefel- und Stickstoffverbindungen), Beschleunigungsaktivatoren (ZnO, PbO), Verteiler (ZnO, MgCO3, Kieselsäure) zur Erhöhung des Elastizitätsmoduls, Weichmacher (niedermolekulare Polymerisate, Paraffine), Alterungsschutzmittel und Haftmittel beigegeben werden.

Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Elastomer-Bodenbeläge 2.1.1

Zusammensetzung eines Elastomer-Bodenbelags nach Rohstoffherkunft

Anmerkung: Die Pigmente wurden zu den mineralischen Stoffen gezählt. Es können aber auch Pigmente aus fossilen Rohstoffen zum Einsatz kommen. Der durchschnittliche Anteil an Naturkautschuk ist nicht bekannt.

Gewinnung der Primärrohstoffe

Styrol-Butadien-Rubber (Abk. SBR) wird durch Copolymerisation von Butadien und Styrol unter Mitwirkung vieler Hilfsstoffe hergestellt. Das Verhältnis Butadien zu Styrol beträgt dabei ca. 3:1.

Die anorganischen Füllstoffe werden entweder im Tagebau (Kreide) oder in technischen Prozessen (Tonerdegel, Kieselgur) gewonnen.

Verfügbarkeit

SBR besteht aus fossilen, begrenzt verfügbaren Rohstoffen. Für die mineralischen Füllstoffe und die anorganischen Pigmente dürfte eine gute Verfügbarkeit gegeben sein.

Verwendung von Recyclingmaterialien / Produktionsabfällen

Der Einsatz von Produktionsabfällen ist nach Aufbereitung in der Produktion möglich.

Radioaktivität

Elastomer-Bodenbeläge enthalten keine relevanten Rohstoffe mit radioaktiven Eigenschaften.

Landinanspruchnahme (Landuse)

Die Landinanspruchnahme für die Bereitstellung von fossilen Rohstoffen ist hoch.

Quellen

ERFMI (2013): Environmental Product Declaration: Homogeneous and heterogeneous smooth rubber floor coverings according to EN 1817. ERFMI (European Resilient Flooring Manufacturers’ Institute). Hrsg: Institut für Bauen und Umwelt (IBU). 01.04.2013

 
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Herstellung

 

 

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Prozesskette

Prozess-Gummi

Herstellungsprozess

Zur Herstellung der Elastomer-Bodenbeläge aus SBR wird plastifiziertes Emulsions-SBR unter Zugabe der Additive bei Temperaturen um 50 °C gewalzt. Die klassische Vernetzung erfolgt mit elementarem Schwefel unter Zusatz von Vulkanisationsbeschleunigern. Durch die Zugabe von Alterungsschutzmitteln werden Elastomer-Bodenbeläge gegen den Einfluss von Licht und Sauerstoff geschützt. Weichmacher sind nicht erforderlich.

Die Herstellung von Elastomer-Bodenbelägen ist relativ einfach und beinhaltet wenig chemische Prozesse. Die Produktbestandteile (Kautschuk, Füllstoffe, Pigmente, Additive) werden vermischt und nachfolgend unter Wärme und Druck auf Kalandern zu Bahnen verpresst. Bei größeren Materialdicken werden mehrere Schichten zum fertigen Bodenbelag unter Druck und Temperatur miteinander verbunden. Fliesen- und Plattenware wird in Hochdruckpressen bei hoher Temperatur gepresst. Allen Elastomer-Bodenbelägen ist gemeinsam, dass sie nach der Herstellung der Bahn oder Platte vulkanisiert werden. Dabei wird der Kautschuk mit Hilfe von Vulkanisierchemikalien (z. B. Schwefel) unter Druck und Temperatur vernetzt und erhält so seine materialtypischen, elastomeren Eigenschaften. Eine Oberflächenbehandlung wird bei Bodenbelägen aus Kautschuk nicht vorgenommen.

Besondere Risiken sind bei der Herstellung von Elastomer-Bodenbelägen nicht vorhanden. Die wesentlichen Risiken sind in der chemischen Herstellung von Synthesekautschuk (Butadien,  Styrol) zu lokalisieren.

Umweltindikatoren / Herstellung

 

Referenz

Energieaufwand

Der Energieeinsatz zur Herstellung von Synthesekautschuk beträgt 160 MJ/m².

Der kumulierte Primärenergieaufwand für die Herstellung von Elastomer-Bodenbelägen ist vom Anteil Synthesekautschuk, vom Anteil der verschiedenen Additive und der Verarbeitung zum fertigen Bodenbelag abhängig. Die Füllstoffe und auch der Naturkautschukanteil haben vermutlich nur einen geringen Einfluss. Allerdings sind auch bei den Füllstoffen Materialien mit verhältnismäßig aufwendigem Herstellungsprozess und entsprechendem Primärenergieaufwand möglich (z.B. Russ). Die Datenlage ist für Elastomer-Bodenbeläge allgemein unbefriedigend. Es sind keine repräsentativen und zuverlässigen Daten zur Herstellungsenergie verfügbar. Für die meisten Inhaltstoffe und auch die Verarbeitung gibt es nur Einzelwerte. Man ist auf chemisch-technische Analogieüberlegungen angewiesen.

System-beispiele  
Elastomer-Bodenbelag mit Naturkautschuk und hohem mineralischem Füllstoffanteil
 
 
Elastomer-Bodenbelag ohne Naturkautschuk und niedrigem mineralischem Füllstoffanteil
 
 
Polyolefin-
 
Boden-
belag
 
 
Linoleum-
 
Boden-
belag
 
 
PVC-
 
Boden-
belag
 

Dicke [mm]

 
2
 
 
4
 
 
2
 
 
2-6
 
 
2-3
 
 
Primärenergie-
aufwand
Rohstoffe [MJ/m²]
 
 
70-80
 
 
260-270
 
 
95-145
 
 
27-65
 
 
95-145
 
 
Oberflächen [MJ/m²]
 
 
0
 
 
0
 
 
1
 
 
0.5-1.5
 
 
1
 
 
Verarbeitung [MJ/m²]
 
 
55-65
 
 
100-110
 
 
10-20
 
 
15-20
 
 
15-25
 
 
Summe [MJ/m²]
 

130-140

65-375

115-160

 
42-85
 

115-165

 
Summe [MJ/kg]
 
 
35-45
 
 
60-65
 
35-90 17-18 45-55

Der kumulierte Primärenergieaufwand von Elastomer-Bodenbelägen pro Flächeneinheit ist hauptsächlich von der Belagdicke anhängig. Eine gewisse Rolle spielen die in der Herstellung relativ energiearmen mineralischen Füllstoffe und der Naturkautschuk. Sie reduzieren den massenbezogenen Primärenergieaufwand.

In der Tabelle (Quelle ECOBIS2000) ist der kumulierte Primärenergieaufwand für typische Elastomer-Bodenbeläge den Werten für Polyolefin-, Linoleum- und PVC-Bodenbelägen gegenübergestellt. Bei vergleichbarer Dicke ist der Primärenergieaufwand ähnlich wie bei den anderen Kunststoffbodenbelägen (Polyolefin, PVC), jedoch deutlich höher als derjenige von Linoleum.

Graue Energie

Quelle: eco-devis 663, Ökologische Leistungsbeschreibungen; NPK 663, Beläge in Linoleum, Kunststoffen, Textilien und dgl., www.eco-devis.ch/deutsch/

Charakteristische Emissionen

Die Herstellung von SBR aus den Ausgangsstoffen Styrol und Butadien ist mit einer Vielzahl von Umweltbelastungen verbunden. Die Ausgangsstoffe werden aus fossilen Rohstoffen (Erdöl oder Erdgas) gewonnen und haben hohe humantoxische Relevanz. Emissionsseitig dominieren Kohlenwasserstoffemissionen in die Luft.

Bei der Vulkanisation von SBR bilden sich Nitrosamine, die stark krebserzeugend sind und z. B. in Lagerhallen nachgewiesen wurden. Eine Belastung durch Nitrosamine in den Produktionsstätten und im Bereich der Lager kann daher nicht ausgeschlossen werden.

Maßnahmen Gesundheitsschutz

Die einzuhaltenden Arbeitsplatzgrenzwerte für Chemikalien werden regelmäßigen durch Messungen überprüft. In den Lärmbereichen an Schwermaschinen wird Gehörschutz benutzt. Die Anhebung von Lasten (Rohstoffen) wird in vielfältiger Weise durch geeignete Hebehilfen unterstützt.

Transport

Elastomer-Bodenbeläge werden in verschiedenen Ländern Europas (z. B. Finnland, Italien) produziert. Die Rohstoffe werden zum Teil über weite Transportwege geliefert.

 
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Verarbeitung

 

 

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Technische Hinweise / Verarbeitungsempfehlungen

Elastomer-Bodenbeläge werden vollflächig auf den Untergrund verklebt. Je nach Belagsart, vorgesehenem Einsatzbereich und Beanspruchungsgrad werden drei unterschiedliche Klebemittel verwendet:

  • Reaktionsklebstoffe (Zwei-Komponentenkleber)
  • Dispersionsklebstoff (Einseitkleber)
  • Kontaktkleber (Synthesekautschuk)

Wann immer möglich, sollten emissionsarme Dispersions-Klebstoffe mit EMICODE EC1 oder zumindest GISCODE D1 verwendet werden.

Weitere Informationen zu Verlegewerkstoffen siehe⇒ Datenblatt Bodenbeläge, Rubrik „Technische Hinweise / Verarbeitungsempfehlungen“

Während der Verlegung und Abbindezeit des Klebstoffs ist eine direkte Sonnenbestrahlung zu vermeiden. Kleberflecken sind mit Flüssigwachs sofort zu entfernen. Die Feuchtreinigung ist erst nach Abbinden des Klebers, in der Regel nach 48 Stunden, durchzuführen.

Die Bahnen werden thermisch mit Schweißschnüren oder chemisch mit 2-Komponenten-Fugenmassen verfugt.

Arbeitshygienische Risiken

Allgemeines

Arbeitshygienische Risiken können bei folgenden Arbeitsschritten bei der Verlegung von PVC-Bodenbelägen auftreten:

AGW-Werte

Bei der Bearbeitung ist allenfalls der allgemeine Staubgrenzwert zu beachten (TRGS 900 „Arbeitsplatzgrenzwerte“, §2.4):

  • 10 mg/m3 einatembare Fraktion (E-Staub)
  • 3 mg/m3 alveolengängige Fraktion (A-Staub)

wobei von einer geringen Staubexposition ausgegangen werden kann.

REACH / CLP

 

Referenz Erzeugnis

Einstufungen und Gesundheitsgefahren nach GISBAU

Das Gefahrstoff-Informationssystem der Berufsgenossenschaft BAU (GISBAU) enthält keine GISCODE-Einstufung für Elastomer-Bodenbeläge.

GISBAU-Einstufung für Verlegewerkstoffe sind im Datenblatt „Bodenbeläge“ in der Rubrik „Einstufungen und Gesundheitsgefahren nach GISBAU“  zu finden, nähere Informationen unter http://www.wingis-online.de/wingisonline/GISCodes.aspx?GGID=1

Informationen zu Bodenbelagsarbeiten sind in www.wingis-online.de unter Bau-Bereich "Bodenbelagsarbeiten" zu finden. Das Kapitel enthält Informationen zu Verarbeitung von Estrichen, Klebstoffen, Reparatur- und Vergussmassen, Oberflächenbeschichtungen, Spachtelmassen, Verdünnern sowie Vorstrichen / Grundierungen.

Emissionen

Arbeitshygienisch relevante Emissionen (VOC, SVOC) können bei der Verklebung und beim Verfugen mit 2-Komponenten-Fugenmasse auftreten (siehe auch Technische Hinweise/Verarbeitungsempfehlungen).

Das thermische Verfugen mit Schweißschnüren verursacht keine arbeitshygienisch relevanten Emissionen von flüchtigen organischen Kohlenwasserstoffen (VOC).

Umweltrelevante Informationen

Der Energiebedarf für die Verarbeitung ist vernachlässigbar.

Transport

Der Transport zum Endverbraucher erfolgt nahezu ausschließlich per LKW. Elastomer-Bodenbeläge sind an wenigen Produktionsorten hergestellte Beläge, mit weiten Transportwegen ist daher zu rechnen. In den Umwelt-Produktdeklarationen von ERFMI wird eine Auslieferweite von 2000 km angenommen.

Quellen

ERFMI (2013): Environmental Product Declaration: Homogeneous and heterogeneous smooth rubber floor coverings according to EN 1817. ERFMI (European Resilient Flooring Manufacturers’ Institute). Hrsg: Institut für Bauen und Umwelt (IBU). 01.04.2013

 
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Nutzung

 

 

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Umwelt- und Gesundheitsrisiken Neuzustand

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Innenraum

Elastische Bodenbeläge nach DIN EN 14041, die für die Verwendung in Aufenthaltsräumen in Deutschland vorgesehen sind, mussten bis 16.10.2016 zusätzlich zum CE-Zeichen eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung aufweisen (genaue Erläuterung siehe Lexikon abZ). Grundlage für die Erteilung dieser Zulassung war aus Gründen des Gesundheits- und Umweltschutzes eine Emissionsprüfung zur quantitativen Bestimmung und Bewertung flüchtiger (VOC) und schwer flüchtiger (SVOC) Verbindungen auf Basis des AgBB-Bewertungsschemas. Durch eine vom DIBt anerkannte Prüfstelle wurde die Überwachung und Kontrolle der Produktspezifikation gewährleistet und mit dem Testat „Ü“ (steht für Übereinstimmung) bestätigt. 

Elastomer-Bodenbeläge verbreiten über längere Zeit ihren typischen Gummigeruch. Die geruchsbildenden Stoffe konnten zum Teil identifiziert werden. Es handelt sich um typische Nebenprodukte der Styrol-Butadien-Synthese.

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Außenraum

Elastomer-Bodenbeläge werden in Innenräumen angewandt.

Umwelt- und Gesundheitsrisiken bei bestimmungsgemäßer Nutzung

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Innenraum

Bekannte Emissionen aus Elastomer-Bodenbelägen sind krebserzeugende Nitrosamine sowie verschiedene VOC, darunter Vinylcyclohexen und 4-Phenylcyclohexen. Vinylcyclohexen wird im Körper zum Diepoxid abgebaut und ist daher gemäß CLP-Verordnung (H 351) als krebserzeugend (Kat. 2) eingestuft. 4-Phenylcyclohexen ist sehr geruchsintensiv.

Elastomer-Bodenbeläge können umweltrelevante Bestandteile enthalten, die durch Diffusion, Auswaschung oder Abrasion (Abrieb, Abtrag) in die Umwelt gelangen können. Dass bei gewissen Pigmenten heute noch schwermetallhaltige Verbindungen zum Einsatz kommen, ist eher unwahrscheinlich.

Ein Reihe von Elastomer-Bodenbelägen sind mit dem "Blauen Engel" oder dem "Österreichischen Umweltzeichen" ausgezeichnet.

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Außenraum

Elastomer-Bodenbeläge werden in Innenräumen angewandt.

Umwelt- und Gesundheitsrisiken im Schadensfall

Brandfall

Kautschukbeläge sind nach DIN 4102, Teil 1 als schwer entflammbar eingestuft. Da sie frei von PVC und Halogenen sind, setzen sie im Brandfall keinen Chlorwasserstoff frei. Darüber hinaus sind spezielle Brandschutzqualitäten erhältlich, die hohe brandhemmende Eigenschaften besitzen und eine extrem niedrige Flammenausbreitung aufweisen.

Quelle: baunetzwissen

Wassereinwirkung

Es bestehen keine Umwelt- oder Gesundheitsrisiken im Schadensfall durch Wassereinwirkung.

Beständigkeit Nutzungszustand

Unter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“.
Datenbank als PDF

Elastomer-Bodenbeläge fallen unter die Bauproduktgruppe Deckenbeläge (Code Nr. 352.711), für die eine Nutzungsdauer von 20 Jahren angegeben wird.

Elastomer-Bodenbeläge sind glutbeständig (Zigarettenkippen). Sie sind beständig gegen die gebräuchlichsten Säuren und Laugen. Je nach Zusammensetzung sind Elastomerbeläge empfindlich gegen Öle, Fette und Lösemittel.

Instandhaltung

Grundsätzlich sollte das Reinigungskonzept an die Nutzung angepasst und Reinigungs- und Pflegeempfehlungen des Herstellers beachtet werden. Bei den Reinigungsmitteln ist die Ergiebigkeit zu berücksichtigen. Umweltzeichen können eine Orientierungshilfe über die Umweltverträglichkeit bieten. Zweckmäßig geplante Schmutzschleusen reduzieren den Reinigungsaufwand beträchtlich, und die regelmäßige Entfernung von losem Schmutz erhöht die Lebensdauer.

Eine Grundreinigung von Elastomer-Bodenbelägen ist in der Regel nicht erforderlich. Wird eine Grundreinigung durchgeführt, so sind mögliche Gesundheits- oder Umweltgefährdungen durch Inhaltsstoffe wie Lösemittel zu vermeiden.

Haftende Verschmutzungen auf Elastomer-Bodenbelägen können durch Nasswischen oder Scheuersaugen entfernt werden. Dabei darf der pH-Wert der Reinigungsmittel maximal 11,5 betragen. Reiben oder Scheuern mit scharfen und harten Gegenständen kann die Belagsoberfläche beschädigen, daher sollte man keine stark abrasiven Pads oder Schwämme benützen.

Quellen

Zwiener/Mötzl (2006): Ökologisches Baustoff-Lexikon, 3. Auflage, C.F. Müller 2006

rationell reinigen, 4/2011

"ÖkoKauf Wien" Kriterienkatalog 10001 Reinigungsmittel, 17.10.2012

 
DatenblattansichtElastomer-Bodenbeläge
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Nachnutzung

 

 

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Umwelt- und Gesundheitsrisiko Rückbau

Beim Rückbau heute hergestellter Elastomer-Bodenbeläge ist mit keinem besonderen Umwelt- oder Gesundheitsrisiko zu rechnen.

Wiederverwendung

Eine Weiterverwendung ist wegen Verklebung mit dem Untergrund nicht möglich.

Stoffliche Verwertung

Das Recycling wird durch spezialisierte Firmen durchgeführt; teilweise werden von den Herstellern aber auch Rücknahmesysteme angeboten.

Sortenreinheit für eine hochwertige stoffliche Verwertung ist wegen der teilweise enthaltenen Copolymere (Styrol-Isopren-Styrol {SIS} und Styrol-Butadien-Styrol {SBS}) eher schwierig zu erreichen. Daher finden ausgebaute Elastomerbeläge eher als Granulat für den Straßenbelag Verwendung. Die recyclierten Beläge werden zusammen mit Produktionsabfällen granuliert und können auch als Füllstoffe für andere Produkte wie z. B. Polyurethan gebundene Matten oder Sportplatzbeläge verwendet werden.

Das Downcycling ist umstritten. Man ersetzt dadurch lediglich gut verfügbare Füllstoffe, deren Herstellung wohl selten aufwändiger ist als das Recyclieren von Bodenbelägen.

Energetische Verwertung

Elastomer-Bodenbeläge haben wegen ihres hohen Füllstoffanteils einen niedrigen Heizwert. Sie sind wegen des Schwefelgehalts in dafür zugelassenen Anlagen zu verwerten. Dabei entstehen größere Mengen Rückstände aus den Füllstoffen, Additiven (Zink) und Schwefelverbindungen. Diese müssen deponiert werden und enthalten in der Regel relativ leicht lösliche Schwermetalle, die sehr sorgfältig aus dem Abgas entfernt werden müssen, sowie zum Teil Halogenverbindungen, die leicht flüchtig sind.

Zur thermischen Verwertung sind Informationen beim Wirtschaftsverband der Kautschukindustrie, Zeppelinallee 69, 60487 Frankfurt/M, und unter www.wdk.de zu erhalten.

Beseitigung / Verhalten auf der Deponie

Nach der aktuellen Gesetzgebung dürfen Abfälle aus Gummi nicht mehr abgelagert werden, sondern bedürfen vorher der thermischen Umwandlung organischer Bestandteile.

EAK-Abfallschlüssel

17 Bau- und Abbruchabfälle (einschließlich Aushub von Verunreinigten Standorten)
17 02 03 Kunststoff