Produktgruppeninformation |
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BegriffsdefinitionFaserzement ist ein Verbundwerkstoff aus mit Fasern armiertem Zement, welcher im unerhärteten Zustand praktisch beliebig formbar, im erhärteten Zustand form- und witterungsbeständig ist. |
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Wesentliche BestandteileNorm-Zement, Füllstoffe wie z. B Kalksteinmehl, synthetische, organische Armierungsfasern aus Polyvinylalkohol, Zellulose-Prozessfasern, Wasser, Luftporen |
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CharakteristikFaserzement-Tafeln sind wasserdicht und durch ihren Luftporenanteil frostbeständig und feuchtigkeitsregulierend. |
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Besonders wichtige Eigenschaft hinsichtlich Umwelt- und GesundheitsrelevanzFrüher wurden für die Herstellung von Faserzement-Tafeln Asbestfasern eingesetzt (= Asbestzement). Asbestzementprodukte dürfen seit 1991 nicht mehr hergestellt, vertrieben und verwendet werden. Auf dem Markt findet man heute daher ausschließlich Faserzementprodukte, die mit Kunststofffasern armiert sind und ohne Asbest hergestellt wurden. |
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LieferzustandKleinformatige Faserzement-Tafeln = Fassadenschindeln Faserzement-Tafeln können in ihrer natürlichen Farbe belassen oder individuell eingefärbt werden. Für den Außenraum sind sie i. d. R. werkseitig oberflächenbeschichtet. |
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Anwendungsbereiche (Besonderheiten)Wand- und Deckenbekleidungen für Innenräume und für den Außenraum, insbesondere als Fassadenplatten Weitere Anwendungsbereiche für Faserzement: |
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Jan R. Krause, Faserzement-Technologie und Entwurf, Birkhäuser 2007 |
Risikobetrachtung Lebenszyklusphasen |
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Planungs- und Ausschreibungshilfen |
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Referenz |
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Referenz |
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Referenz |
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Umweltdeklarationen |
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Referenz |
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Referenz |
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Bewertungssystem |
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Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)Referenz |
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BNB-Kriterium BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau)Referenz |
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BNB-Kriterium BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung)Referenz |
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Referenz |
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BNB-Kriterium BN_3.1.3 - InnenraumhygieneReferenz |
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Referenz |
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BNB-Kriterium BN_4.1.4 - Rückbau, Trennung, VerwertungReferenz |
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Referenz |
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QuellenReferenz |
Technisches |
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Baustoffklasse nach DIN 4102-1A2 (nicht brennbar) Euroklasse nach DIN EN 13501-1A2-s1, d0 |
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Referenz |
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Technische Regeln (DIN, EN)
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Literaturtipps |
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Jan R. Krause, Faserzement-Technologie und Entwurf, Birkhäuser 2007 IBU (Institut Bauen und Umwelt e.V.) -Umweltdeklaration; Fassadentafeln und ebene Tafeln; 09/2007 Zwiener, G.; Mötzl, H.; Ökologisches Baustoff-Lexikon; 2006; C.F. Müller Verlag; Heidelberg Hegger, M.; Auch-Schwelk, V.; Fuchs, M.; Rosenkranz, T.; Edititon Detail / Baustoff Atlas; 2005; Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG; München Büro für Umweltchemie (Hrsg.); Graue Energie von Baustoffen; 1998; Zürich |
Rohstoffe / Ausgangsstoffe |
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Hauptbestandteile
Das fertige Produkt besteht zu ca. 12% aus Wasser (Ausgleichsfeuchte) und zu ca 30% aus Luft (Mikroporen in feiner Verteilung). Die Luftporen bieten für gefrierendes Wasser Expansionsräume und verhindern Zerstörung durch Frost. FüllmaterialVerbesserung der Materialbindung Filterfasernverhindern bei der Herstellung, dass beim Ausscheiden von überflüssigem Wasser Zementpartikel ausgeschwemmt werden. Armierungsfasernsorgen für eine ausreichende Biegezugfestigkeit und chemische Beständigkeit der Platten sowohl gegenüber der alkalischen Umgebung des Zementes als auch gegenüber von Witterungseinflüssen. Oberflächenbeschichtung Fassaden-TafelnSichtseite: Schutz gegen Abwitterung und UV-Strahlung |
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Umwelt- und GesundheitsrelevanzGewinnung der PrimärrohstoffePolyacrylnitril-Fasern als ArmierungsfasernBei der Produktion von Polyacrylnitril treten Acrylnitril-Emissionen auf. Acrylnitril ist ein Gefahrstoff (siehe WINGIS-Stoffinformation). VerfügbarkeitFaserzement besteht überwiegend aus mineralischen Grundstoffen, für die nach heutigem Kenntnisstand keine Ressourcenknappheit besteht. Verwendung von Recyclingmaterialien / ProduktionsabfällenDas bei im Verlauf des Herstellungsprozesses abgeschiedene Anmachwasser wird i. d. R. nach mechanischer Klärung auf dem Werksgelände wieder in den Produktionsprozess zurückgeführt. Bei Wellplatten aus Faserzement können aufgemahlene Faserzementprodukte (Recyclingmaterial), sog. Hartbruch als Füllmaterial zur Verwendung kommen. RadioaktivitätRadionuklide in BaumaterialienNatürliche Radionuklide in Baustoffen können vorkommen in Abhängigkeit von Material und Zuschlagstoffen. Zum Schutz der Bevölkerung vor Strahlenbelastungen werden in Deutschland seit mehr als 20 Jahren Untersuchungen und Bewertungen der radioaktiven Stoffe in Baumaterialien durchgeführt. Nach einer Studie des BfS wurden in Deutschland keine zu Bauzwecken verwendbaren Materialien festgestellt, die infolge erhöhter Uran- und Radiumkonzentrationen zu höheren Konzentrationen des Radon-222 (Radon) in Räumen führen könnten. Bei den derzeit handelsüblichen Bauproduktgruppen sind aus der Sicht des Strahlenschutzes keine Einschränkungen erforderlich. Allerdings ist auch weiterhin die vorgegebene Beschränkung des Anteils industrieller Rückstände als Zuschlag zu beachten, siehe ausführliche BfS-Informationen zu Baumaterialien. Die verschiedenen Faserzement-Tafeln tragen aufgrund ihrer möglichen Dosisbeiträge und ihrer geringen Gesamtschichtdicke nur unwesentlich zur Strahlenexposition der Bewohner bei.1 SonstigesFilter- und ArmierungsfasernDie eingesetzten Filter- und Armierungsfasern sind aufgrund ihrer vergleichsweise großen Durchmesser nach heutigem Kenntnisstand nicht lungengängig und keine möglicherweise krebserregenden Fasern.
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Quellen4 Bundesamt für Strahlenschutz, Fachbereich Strahlenschutz und Umwelt |
Herstellung |
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Prozesskette |
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HerstellungsprozessDie Herstellung von Faserzementplatten erfolgt nach einem weitgehend automatisierten Wickelverfahren (Hatschek, patentiert 1900). |
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Umweltindikatoren / HerstellungReferenz Graue EnergieDen größten Einfluss auf den Energieaufwand hat die Herstellung der Ausgangsstoffe (50 - 70 %). Der höhere Wert für großformatige Fassadentafeln ergibt sich aus dem aufwendigeren Produktionsprozess. Fassadenschindeln klein ca. 6,3 MJ/kg |
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Verarbeitung |
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Technische Hinweise / VerarbeitungsempfehlungenUnbeschichtete Faserzement-Tafeln sind i. d. R. nicht für Fassadenbekleidungen vorgesehen, da sie sich durch Verwitterung und UV-Strahlung mit der Zeit sehr unterschiedlich verfärben können. Zur bauseitigen Beschichtung: siehe Farben, Lacke, Lasuren |
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Arbeitshygienische RisikenAllgemeinesBeim Schneiden von Faserzement-Tafeln kann es zu Staubbelastungen kommen. AGW-WerteArbeitsplatzgrenzwert AGW (früher: MAK-Wert): REACH / CLPReferenz |
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Nutzung |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiken bei bestimmungsgemäßer NutzungSchadstoffabgabe / Emissionen in den InnenraumEmissionen in den Innenraum durch eingebaute Faserzement-Tafeln sind aufgrund der verwendeten Grundstoffe und deren Verhalten im Nutzungszustand nach heutigem Kenntnisstand nicht zu erwarten. Die für die Innenanwendung vorgesehenen Faserzement-Tafeln sind i. d. R. nicht beschichtet. Schadstoffabgabe / Emissionen in den AußenraumGefährdungen für Wasser, Luft und Boden durch eingebaute Faserzement-Tafeln sind nach heutigem Kenntnisstand nicht zu erwarten. Die Eluatanalyse von beschichteten Faserzement-Fassadentafeln eines Herstellers im Rahmen einer Umweltproduktdeklaration zeigte weder eine Überschreitung der in der Trinkwasserverordnung festgesetzten Grenz- und Richtwerte noch eine Überschreitung der in der TA-Siedlungsabfall für die Deponieklasse 1 festgeschriebenen Zuordnungswerte. |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiken im SchadensfallBrandfallFaserzement-Tafeln sind hinsichtlich Brandverhalten nach DIN EN 13501 in der Regel A2 (= nicht brennbar)-s1 (= kein Rauch), d0 (= kein brennendes Abtropfen) klassifiziert. |
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Beständigkeit NutzungszustandUnter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“. |
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Nachnutzung |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiko RückbauBei Rückbau und Abbruch, insbesondere im laufenden Gebäudebetrieb, können Belastungen durch Staub und eventuell daran haftenden Schimmelpilzen entstehen. Ältere Faserzement-Tafeln können Asbestfasern enthalten. Die Produktion von Asbestzement wurde vor dem deutschen Asbestverbot im Jahr 1993 eingestellt. |
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WiederverwendungFaserzement-Tafeln können meist mit verhältnismäßig geringem Aufwand demontiert und theoretisch wiederverwendet werden. |
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Stoffliche VerwertungBei sortenreiner Trennung können beschichtete und unbeschichtete Faserzement-Tafeln wieder aufgemahlen und als Zusatzstoff bei der Herstellung von Faserzement-Wellplatten wiederverwertet werden. |
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Energetische Verwertungnicht möglich |
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Beseitigung / Verhalten auf der DeponieIst eine stoffliche Verwertung nicht möglich, können Faserzement-Tafeln aufgrund ihres geringen organischen Anteils auf Deponien der Deponieklasse I abgelagert werde. |
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