Ölfarben und Naturharzlacke

Produktgruppeninformation

Begriffsdefinition

Ölfarben sind die ältesten Farbsysteme und waren vor der Entwicklung der Kunstharze bis Mitte dieses Jahrhunderts die einzigen Farbsysteme, die einen schlagfesten und zähen Film auf dem Untergrund bilden. Sie verlangen eine spezielle Verarbeitung, die früher zum Handwerk jedes Malers gehörte und heute mehr und mehr verloren geht.
Ölfarben, die häufig zur Verbesserung der Filmeigenschaften mit Naturharzen verschnitten werden, sind wie Alkydharzlackfarben chemisch-oxidativ trocknende Farbsysteme. Mit Hilfe konventioneller Sikkative (Trocknungsstoffe) auf Metallbasis werden die Öle chemisch verändert und miteinander vernetzt. Gut ausgetrocknete Ölfilme sind zähhart und wetterbeständig.
Lacke oder -lasuren auf Naturharzbasis und zugehörige Informationen findet man in WECOBIS auch bei den Klarlacken und bei den Holzlasuren.

Wesentliche Bestandteile

Ölfarben und Naturharzlacke bestehen hauptsächlich aus Bindemittel (verschiedene Pflanzenöle und Naturharze),  Lösemittel (Testbenzine oder Terpene aus Baumharzen und Citrusschalen, Wasser), Füllstoffen, Pigmenten und Hilfsstoffen.

Charakteristik

Die meisten Produkte dürfen, was das Bindemittel anbelangt, als natürlich angesehen werden. Es ist jedoch auch möglich, die Öle und Harze chemisch so zu verändern (häufig wird das Wort Modifikation verwendet), dass man nicht mehr von natürlichen Bindemitteln sprechen kann. Beispielsweise lassen sich Öle mit Isocyanaten chemisch zu Urethanölen umsetzen (vgl. Polyurethanharzfarben). Wie wenig eindeutig die Abgrenzung zwischen künstlichen und natürlichen Bindemitteln ist, lässt sich anhand der Ölmodifikationen sehr gut illustrieren.

Besonders wichtige Eigenschaft hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Ölfarben und Naturharzlacke gelten als umweltfreundliche Farben, obwohl die meisten handelsüblichen Systeme beträchtliche Lösemittelanteile enthalten und Ölfarben auf Wasserbasis bis heute nicht die Gebrauchstauglichkeit der konventionellen Ölfarben erreicht haben. Durch Verwendung von leichtflüchtigen Ölen kann der Lösemittelgehalt reduziert werden, im Extremfall kann auf Lösemittel verzichtet werden, was aber selten vorkommt.
Informationen zu möglichen alternativen Produktgruppen:
→ Reiter Planungsgrundlagen / Alternativen hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Lieferzustand

Ölfarben und Naturharzlacke werden in Metallgebinden geliefert.

Anwendungsbereiche (Besonderheiten)

grundsätzliche Anwendungsbereiche von Ölfarben und Naturharzlacken im Vergleich zu anderen Farben, Lacken, Lasuren siehe Anwendungsbereiche Farben, Lacke, Lasuren

Obwohl die Ölfarben aufgrund ihrer langen Trocknungszeiten durch die Kunstharzlacke verdrängt wurden, haben sie auch einige Vorteile gegenüber diesen schnell trocknenden Systemen. Ölfarbenanstriche sind dauerhaft, platzen bei richtiger Anwendung nicht ab und bleiben im Gegensatz zu Kunstharzlacken lange rissfrei. Ölfarben zeigen gegenüber Feuchtigkeit im Holz eine höhere Toleranz, als dies bei Kunstharz- oder Acryllacken der Fall ist. Ölfarbenanstriche bleiben bei richtiger Formulierung und Verarbeitung lange elastisch und können so den Quell- und Schwindbewegungen der Holzuntergründe besser und vor allem länger folgen.

  Innen Außen
Beanspruchung gering  stark  
Putze x + -
Gips x +  
 
Gipskarton, Papier, Tapeten
 
x +  
Beton - - -
Faserzement - - -
Massivholz x + +
Holzwerkstoffe x + +
Stahl + + +
Stahl verzinkt 0 1) 0 1) -
Aluminium + 1) + 1) 0
+
geeignet
x
möglich, aber nicht gebräuchlich
-
nicht geeignet
0
bedingt geeignet
1)
nur mit entsprechender Grundierung
 
 

Der Hauptanwendungsbereich von Ölfarben und Naturharzlacken sind Holz und Holzwerkstoffe innen und außen bei starker Beanspruchung. Auch bei stark beanspruchten Gipsbaustoffen oder als Rostschutzgrundierung eignen sich Ölfarben ohne Naturharze sehr gut. Sie vermögen die Restbestandteile an Rost auf entrosteten Metalloberflächen gut zu umhüllen.

ausführliche Erläuterungen zu  Alternativen hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz
→ Reiter Planungsgrundlagen

Anstrichaufbau

Grundierung 150 g/m³ Erhöhter Bindemittel / Lösemittelgehalt, wenig Pigmente / Füllstoffe
Ölfarbe oder Naturharzlack 250 g/m² Zwei Anstriche, Standardrezeptur, erster Anstrich mit höherem Pigment / Füllstoffgehalt

Beim angegebenen Anstrichaufbau handelt es sich um einen Standardaufbau auf Holz. Die produktbedingten Abweichungen können erheblich sein. Grundierung und Deckanstrich sollten sinnvollerweise aus denselben Bestandteilen bestehen.

Quellen

Eigene Datensammlung, Büro für Umweltchemie

Ölfarben und Naturharzlacke
Ölfarben und Naturharzlacke

Planungs- und Ausschreibungshilfen

WECOBIS informiert produktneutral. An verschiedenen Stellen bietet WECOBIS jedoch auch Unterstützung dazu, wie sich Produkte innerhalb einer Produktgruppe hinsichtlich ihrer ökologischen Eigenschaften unterscheiden lassen.

Informationen hier im Reiter Planungsgrundlagen:

  • Links zu materialökologischen Anforderungen und Textbausteinen für Planung und Ausschreibung im WECOBIS-Modul Planungs- & Ausschreibungshilfen,
  • Hinweise auf mögliche Quellen und Nachweisdokumente zu Planungs- und Ausschreibungskriterien,
  • ggf. weitere planungs- und ausschreibungsrelevante Informationen, z.B. Hinweise zu Verwendungseinschränkungen hinsichtlich Gefahrstoffverordnung (bei Stoffen / Gemischen), zu Alternativen oder zu besonderen Eigenschaften hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz.

Übersicht Planungsgrundlagen: Lacke und Lasuren

Stand 02/2022

    Polyurethanharzfarben

Dispersionslackfarben

Klarlacke

Alkydharzlackfarben

Ölfarben und Naturharzlacke

Holzlasuren

Epoxidharzfarben
           
  Material-
ökologische Anforderungen
Im Modul "Planung & Ausschreibung" bietet WECOBIS eine Übersicht zu möglichen materialökologischen Anforderungen und Textbausteine für Planung und Ausschreibung. Inhalt aufklappen
   
Anforderungen und Textbausteine in WECOBIS

Lacke, Lasuren, Beizen, inkl. Grundbeschichtung
---
Beschichtungen von Holz-Bodenbelägen

Lacke, Lasuren, Beizen, inkl. Grundbeschichtung
---
Beschichtungen von Holz-Bodenbelägen

Lacke, Lasuren, Beizen, inkl. Grundbeschichtung

Lacke, Lasuren, Beizen, inkl. Grundbeschichtung

  Quellen für material-
ökologische Anforderungen
Die hier genannten Quellen, insbesondere BNB, bilden die Grundlage für Planungs- und Ausschreibungshilfen bzw. materialökologische Anforderungen und Textbausteine in WECOBIS. Inhalt aufklappen
   
Bewertungssystem
Nachhaltiges Bauen

(BNB) /
Kriterium 1.1.6 (Risiken für die lokale Umwelt)

Mit dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) steht ein zum Leitfaden Nachhaltiges Bauen ergänzendes, ganzheitliches, quantitatives Bewertungsverfahren zur Verfügung.
Das BNB zeichnet sich durch einen Kriterienkatalog aus, mit dem Gebäude nach ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Qualitäten, sowie den technischen und prozessualen Aspekten bewertet werden. Im Rahmen des Bewertungssystems gibt es auch einige Kriteriensteckbriefe, die sich direkt oder indirekt auf Baustoffe beziehen. Die o.g. Textbausteine und materialökologischen Anforderungen in WECOBIS basieren derzeit auf Kriteriensteckbrief 1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt. Dieser steht in engem Zusammehang mit Kriteriensteckbrief 3.1.3 Innenraumhygiene.

Auch wenn ein Gebäude nicht zertifiziert werden soll, bilden die einzelnen Kriteriensteckbriefe eine gute Grundlage, Orientierung und Hilfestellung für die Umsetzung ökologischer Aspekte in der Gebäudeplanung.

Einordung der jeweiligen Lacke und Lasuren hinsichtlich verschiedener Kriteriensteckbriefe siehe Reiter BNB-Kriterien in WECOBIS

Umweltbundesamt
(UBA)
Auf den Internet-Seiten des Umweltbundesamtes (UBA) befindet sich der „Informationsdienst für umweltfreundliche Beschaffung“. Man findet dort auch Empfehlungen für die Ausschreibung u.a. für die Gebäudeinnenausstattung (z.B. Bodenbeläge, Bodenbelagsklebstoffe, Tapeten).
baubook ÖkoBauKriterien Die Plattform baubook ÖkoBauKriterien bietet eine Sammlung von Kriterien, die derzeit vor allem in Österreich für die ökologische Ausschreibung verwendet werden. Für Lacke und Lasuren finden sich dort Produktdeklarationen und Kriterien in der Gruppe der Beschichtungen und Imprägnierungen.
natureplus Ausschreibungshilfen Auf den Internet-Seiten von natureplus finden sich derzeit Ausschreibungshilfen zu Oberflächenbeschichtungen, Holzwerkstoffen, Wandfarben, Dämmstoffen sowie zu Putzen.
  Mögliche Nachweis-
dokumente
Mithilfe von Nachweisdokumenten müssen die gestellten materialökologischen Anforderungen geprüft und dokumentiert werden. Zum Teil sind diese auch gesetzlich vorgeschrieben. Neben den folgend genannten gehören auch Produktdatenblätter, Technische Merkblätter, sowie Herstellererklärungen zu möglichen Dokumentationsunterlagen. Inhalt aufklappen
   
gesetzlich vorgeschrieben:  
REACH / CLP:
Sicherheitsdatenblatt (SDB)
Lacke und Lasuren werden als Gemisch eingestuft. Für sie muss daher ein SDB gemäß den Anforderungen in Art.31 REACH-VO in Verbindung mit Anhang II erstellt werden. (Nachweis gefährliche Stoffe, Nachweis SVHC >= 0,1 Gew.-%).
Leistungserklärung gemäß BauPVO mit Angaben zu SVHC - -

-

-

Nachweis bauaufsichtlicher Anforderungen aus Gesundheits-
schutzgründen

Beschichtungen für Parkette und Holzfußböden sowie für elastische Bodenbeläge benötigen bei der Verwendung in Aufenthaltsräumen einschließlich zugehöriger Nebenräume nach wie vor* eine abZ aus Gesundheitsschutzgründen (siehe Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen MVVTB / A 3.2.1 in Verbindung mit Anhang 8). Sie umfasst eine Emissionsprüfung zur quantitativen Bestimmung und Bewertung von Formaldehyd, sowie flüchtiger (VOC) und schwer flüchtiger (SVOC) Verbindungen auf Basis des AgBB-Bewertungsschemas.
abZ der Gruppen:
Z-157.10 (Beschichtungen f. Parkette & Holzfußböden)
Z-157.20 (Beschichtungen f. elastische Bodenbeläge)
Z-157.30 (Beschichtungen f. Korkbodenbeläge)
Eine Liste aller aktuell zugelassenen Oberflächenbeschichtungen für Parkette und Holzfußböden findet man beim DIBt (download Liste)

*Hinweis: Das EuGH-Urteil, das bestimmte abZ außer Kraft setzte, hat für Oberflächenbeschichtungen von Parkett keine Relevanz, da sie keiner hEN unterliegen (s. Lexikonbegriff abZ).

-

-

freiwillige Produktkenn-zeichnungen / -deklarationen;
Emissionsprüfberichte
 Für einige Bauproduktgruppen existieren freiwillige Produktkennzeichnungen oder -deklarationen wie z.B. Umweltzeichen oder Umweltproduktdeklarationen, die als Nachweis für materialökologische Anforderungen dienen können. Eine Übersichtstabelle dazu mit detaillierten Informationen zu Lacken und Lasuren findet sich im Reiter Zeichen & Deklarationen. Emissionsprüfberichte (ohne Umweltzeichenzertifizierung) können zwar hilfreich sein, sind aber oft nicht leicht zu interpretieren. Insbesondere ist auf die Rahmenbedingungen zu achten, die der Prüfung zugrunde lagen und ob diese mit denen der Anforderung übereinstimmen.

Gefahrstoffverordnung

Gemäß Minimierungs- und Substitutionsgebot der GefStoffV ist grundsätzlich das Produkt mit den geringstmöglichen Belastungen für die damit Beschäftigten zu verwenden. Werden für eine Produktgruppe GISBAU Produkt-Codes oder GISCODES vergeben, lassen sich dadurch Unterschiede innerhalb der Produktgruppe feststellen. Auch einen Hinweis zur Ersatztstoffsuche findet man dann ggf. in den jeweiligen GISBAU-Informationen unter "Ersatzstoffe - Ersatzprodukte - Ersatzverfahren".
Übersicht nach Produktgruppen → WECOBIS / Reiter Zeichen & Deklarationen / GISBAU-Klassifizierungssystem

GISCODES für Lacke und Lasuren

Für Lacke gibt es unterschiedliche GISCODE-Einstufungskataloge, die in Frage kommen können.
Übersicht mit Einordnung der verschiedenen Lacksysteme u.a. in die jeweiligen GISCODES:
→ Reiter Zeichen & Deklarationen / Übersichtstabelle - GISBAU Klassifizierungssystem

Aus arbeitshygienischer Sichtweise ist immer zu prüfen, ob wasserbasierte bzw. wasserverdünnbare (z.B. GISCODE BSW ...; < 140 g/l Lösemittel) statt lösemittelbasierter Produkte (z.B. GISCODE BSL ...) und ob 1-komponentige statt 2-komponentiger (= Harz + Härter) Produkte eingesetzt werden können, was in vielen Fällen möglich ist. Muss ein lösemittelbasierter Lack eingesetzt werden, sollten Produkte mit einem möglichst geringen Lösemittelgehalt (z.B. BSL10, BSL20; < 400g/l Lösemittel / entspricht abh. von der Dichte ca. 30%) bevorzugt werden. Wenn möglich sollten immer aromatenfreie (z.B. BSL20), bei den Naturharzlacken terpentinfreie und bei den Ölfarben oximfreie Produkte (z.B. Ö40+) verwendet werden.
Produkte mit  krebsverdächtigen Inhaltsstoffen > 0,1% (z.B. GISCODE BSL60 / 2-Butanonoxim als Hautverhinderungsmittel) sollten möglichst vermieden, Produkte mit Bioziden als Filmschutz (z.B. GISCODE BSW50) auf das technisch notwendige Maß beschränkt werden.

Wasserbasierte Lacke:
Dispersionslackfarben sind grundsätzlich wasserbasiert. Wasserbasierte Varianten findet man aber auch bei den Holzlasuren, Klarlacken und Polyurethanharzfarben (1K-Produkte bevorzugen). Auch Epoxidharzdispersionen sind wasserbasiert, aber immer 2-komponentig (2K).
Lösemittelbasierte Lacke:
Alkydharzlackfarben (25-30% Lösemittel) sind grundsätzlich, Ölfarben und Naturharzlacke (25-35% Lösemittel) meistens lösemittelbasiert. Lösemittelbasierte Varianten findet man bei den Holzlasuren (55-80% Lösemittel), Klarlacken (40-85% Lösemittel) und Polyurethanharzfarben (25-40% Lösemittel, 1K- + 2K). Epoxidharzfarben (25-35% Lösemittel) sind lösemittelbasiert und immer 2-komponentig (2K).

Alternativen hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Lacke und Lasuren

Lacke und Lasuren sollten nur auf nicht mineralischen Oberflächen (z.B. Holz, Metall) zum Einsatz kommen. Dabei sollten wasserbasierte, 1-komponentige Produkte ohne Biozide (außer zur Topfkonservierung) bevorzugt werden. Insbesondere in Innenräumen sollte zudem auf möglichst emissionsarme Produkte geachtet werden. Produkte mit Umweltzeichen, wie z.B. dem Blauen Engel DE-UZ 12a für schadstoffarme Lacke, erfüllen zahlreiche Anforderungen zu VOC und gefährlichen Stoffen, die auch über das AgBB-Bewertungsschema (s.u.) hinausgehen.

Bei den Lacken sind Dispersionslackfarben die am wenigsten umwelt- und gesundheitsbelastende Produktgruppe, ähnliches kann für wasserbasierte Produkte aus der Gruppe der Holzlasuren, Klarlacke und Polyurethanharzdispersionen (auch: PU-verstärkte Acrylfarben) gelten. Produkte aus diesen Produktgruppen können sich auch für den Blauen Engel qualifizieren.
→ Reiter Zeichen & Deklarationen

Auf gering beanspruchten Holzbauteilen im Innenraum sind wasserbasierte Naturharz (statt Kunstharz) -Lacke / -Lasuren oder auch eine Behandlung mit lösemittelfreien bzw. lösemittelarmen Ölen oder Wachsen wenig umweltbelastende Alternativen. Eine geölte Oberfläche lässt sich besser unterhalten als eine lackierte, deren Renovierung sehr aufwändig ist.
Wenn möglich sollte der Einsatz von lösemittelbasierten Lacken und Lasuren auf werkseitige bzw. Werkstatt-Beschichtungen beschränkt bleiben und auch hier Produkte mit möglichst geringem Lösemittelgehalt bevorzugt werden. Bei Lacken auf Alkydharzbasis oder Ölbasis sollte zudem darauf geachtet werden, dass kein 2-Butanonoxim oder Acetonoxim enthalten ist.
weitere Informationen zu Oximen:
WECOBIS Sonderthemen / Oxime in Bauprodukten

Epoxidharzfarben, auch Epoxidharzdispersionen, enthalten u.a. sensiblisierende, reizende und ätzende Einzelkomponenten, welche eine Gesundheitsgefährdung darstellen. Sie sollten nur dort zum Einsatz kommen, wo besonders hohe Anforderungen an die mechanische oder chemische Beständigkeit gestellt werden. Für Metalle sind hier aber auch werkseitige Beschichtungen auf der Basis von Pulverlacken oder wasserverdünnbaren Nasslacken mit anschließender Thermolackierung mögliche ökologische und arbeitshygienische Alternativen.
Die Verarbeitung von mehrkomponentigen Reaktionsharzen (Epoxidharzfarben, Polyurethanharzfarben) ist zudem anspruchsvoll. Bei unsachgemäßer Verarbeitung können durch ungenügende oder chemisch unvollständige Aushärtung längerfristige, geruchsintensive Emissionen entstehen.

Hinweis zu Oberflächenbeschichtungen für Parkette und Holzfußböden

Bei allen Lacken, die als Oberflächenbeschichtungen für Parkette und Holzfußböden eingesetzt werden sollen, ist darauf zu achten, dass eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ der Gruppen Z-157.10) mit Aussagen zum Gesundheitsschutz vorliegt (baurechtliche Anforderung!). Sie umfasst eine Emissionsprüfung zur quantitativen Bestimmung und Bewertung von Formaldehyd, sowie flüchtiger (VOC) und schwer flüchtiger (SVOC) Verbindungen auf Basis des o.g. AgBB-Bewertungsschemas.
Eine Liste aller aktuell zugelassenen Oberflächenbeschichtungen für Parkette und Holzfußböden, die demnach das AgBB-Schema einhalten, findet man beim DIBt (download Liste).

Weitere planungs- und ausschreibungsrelevante Informationen in WECOBIS

Allgemeine Unterstützung zum Umgang mit Nachhaltigkeitsaspekten in Planung und Ausschreibung sowie Hinweise auf Leitfäden, Arbeitshilfen und Veröffentlichungen zum Nachhaltigen Bauen bietet das neue WECOBIS-Modul Planungs- & Ausschreibungshilfen unter Allgemeine Infos.

Ölfarben und Naturharzlacke

Umweltdeklarationen

Die folgende Tabelle liefert eine Übersicht zu Zeichen & Deklarationen, die für die Produktgruppe relevant sind. Neben Herstellererklärungen, Informationen in Sicherheitsdatenblättern (SDB) oder allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen (abZ) können diese den Nachweis für umwelt- und gesundheitsrelevante Kriterien in Planung und Ausschreibung (s. Reiter Planungsgrundlagen) ermöglichen. Detaillierte Informationen finden sich außerdem in den einzelnen Produktgruppen.

Übersicht Umweltdeklarationen: Lacke und Lasuren

Stand 04/2022

   

lösemittelbaiserte Lacke und Lasuren:

Alkydharzlackfarben

Ölfarben und Naturharzlacke

Klarlacke (lösemittelbasiert)

Holzlasuren (lösemittelbasiert)

Polyurethanharzfarben (lösemttelbasiert)

Epoxidharzfarben (lösemittelbasiert)

wasserbasierte Kunstharzlacke und -lasuren:

Dispersionslackfarben

Klarlacke (wasserbasiert)

Holzlasuren (wasserbasiert)

Polyurethanharzfarben (wasserverbasiert)

Epoxidharzfarben (wasserbasiert)

 

wasserbasierte Naturharzlacke und -lasuren findet man bei den:

Holzlasuren (wasserbasiert)

Ölfarben und Naturharzlacke (selten)

         
  Umweltzeichen

Umweltzeichen gehören zu den freiwilligen Produktkennzeichnungen. Sie bieten die Möglichkeit, Unterschiede von Produkten innerhalb einer Produktgruppe hinsichtlich ihrer Umwelt- und Gesundheitsrelevanz festzustellen, auch wenn sie keine allgemeinverbindlichen Gebote oder Verbote aufstellen können. Inhalt aufklappen

   
Blauer Engel
weil emissionsarm /
DE-UZ 12a
Schadstoffarme Lacke (Ausgabe 2011 bis 12/2020 - abgelaufen3)

x

(aufgrund der Inhaltsstoffe: Lösemittelgehalt >10%)

(+)3

BE-Version nicht mehr gültig, keine Produkte mehr auf der Website gelistet, Erläuterungen s. Fußnote 3 / Epoxidharzfarben waren keine zertifiziert

(+)3

BE-Version nicht mehr gültig, Erläuterungen s. Fußnote 3 / Naturharzlacke und -lasuren waren für diese Version sowieso nicht zertifiziert

Blauer Engel DE-UZ 12a
Emissions- und schadstoffarme Lacke (Ausgabe 2019)3

x

(aufgrund der Inhaltsstoffe: Lösemittelgehalt >10%)

+

+

Österreichisches Umweltzeichen /

Richtlinie UZ 01
Lacke, Lasuren und Holzversiegelungslacke, (ausgenommen sind Zweikomponentensysteme)

x

+

(geringe Produktverfügbarkeit)

+

(geringe Produktverfügbarkeit)

EU Ecolabel (Blume) /
Innen- und Außenfarben und -lacke
x +

+

Nordic Swan Ecolabel /
Indoor paints an varnishes
x

(+)

(Produktverfügbarkeit nicht prüfbar)

(+)

(Produktverfügbarkeit nicht prüfbar)

natureplus Umweltzeichen (nur für Produkte aus nachwachsenden und/oder umweltverträglich gewonnenen mineral. Rohstoffen / mind. 85 Masse%)

x

x

(+)

Beschichtungen und Imprägnierungen

eco-INSTITUT-Label / Beschichtungsmittel und Lacke

(+)

(+)

(+)

EMICODE /
EC1plus (sehr emissionsarm) -
EC2 (emissionsarm)
/ Raumlufthygiene (nur lösemittelfrei möglich)

x

+

(nur als Oberflächenbehandlungsmittel für Fußböden)

+

(nur als Oberflächenbehandlungsmittel für Fußböden)

Cradle to Cradle2 / Building supply & Materials (derzeit noch geringe Produktverfügbarkeit)

x

+

+

  GISBAU Klassifizierungs-system

Das GISBAU Klassifizierungssystem ermöglicht es durch den GISCODE oder GISBAU Produktcode, Produkte von denen die gleichen Gesundheitsgefahren ausgehen, in einer Gruppe zusammenzufassen. Die Klassifizierung ist auf den Arbeitsschutz ausgerichtet. Gemäß Minimierungs- und Substitutionsgebot der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) ist grundsätzlich das Produkt mit den geringstmöglichen Belastungen zu verwenden. (siehe unten: Ersatzproduktgruppe prüfen?) Inhalt aufklappen

   
 

Für Oberflächenbehandlungen gibt es für die Einordnung in GISCODES aufgrund ihrer hohen arbeitshygienischen Relevanz mehrere GISBAU-Einstufungskataloge. Für Lacke und Lasuren kommen hier neben dem Einstufungskatalog für Beschichtungsstoffe auch diejenigen für Epoxidharze, Oberflächenbehandlungsmittel für Parkett und andere Holzfußböden, sowie Polyurethanharzprodukte zur Verwendung. Aufgrund der Vielzahl der Produktcodes, wird in dieser Tabelle zunächst nur ein erster allgemeiner Überblick zur Systematik gegeben. Die für die jeweilige Produktgruppe im Einzelnen relevanten Links können auch dem rechten Navigationsbalken entnommen werden.
Bei Interesse können auch die jeweiligen Einstufungskataloge bei der GISBAU heruntergeladen werden → Download Einstufungskataloge

GISBAU Produkt-Code / GISCODE

Beschichtungsstoffe, lösemittelbasiert (neu):
BSL10 bis BSL 50
BSL60, falls krebsverdächtige Inhaltsstoffe, z.B. Butanonoxim, > 0,1% enthalten

Polyurethanharzprodukte:
Polyurethanharze lösemittelhaltig:
PU20, PU30, PU50 (PU-Systeme)

Epoxidharzprodukte (neu):
Epoxidharzfarben lösemittelhaltig (LM-Gehalt4 > 5%):
RE60, RE70, RE75 (RM-Verdacht)

Oberflächenbehandlungsmittel für Parkett und andere Holzfußböden / stark lösemittelhaltige Versiegelungen
LM-Gehalt4 > 15%:
G1-G3, KH1-KH2, DD1-DD2, SH1

Oberflächenbehandlungsmittel
für Parkett und andere Holzfußböden / Öle/Wachse:

LM-Gehalt4 5-15%:
Ö40-Ö70, Ö80-Ö100

Beschichtungsstoffe, wasserbasiert (neu):
BSW20 - BSW30
BSW50, falls Biozide (Filmschutz) enthalten

Polyurethanharzprodukte:
Polyurethanharze lösemittelfrei (LM-Gehalt4 max. 0,5%):
PU10, PU40 (PU-Systeme)

Epoxidharzprodukte (neu):
Epoxidharzfarben
lösemittelfrei (LM-Gehalt4 max. 0,5%):
RE05, RE20, RE30
lösemittelarm (LM-Gehalt4 < 5%):
RE40, RE50, RE55
RE80 (giftige Komp.), RE90 (RM-Eig.)

Oberflächenbehandlungsmittel
für Parkett und andere Holzfußböden / Wassersiegel:

lösemittelfrei (LM-Gehalt4 0%): W1, W1/DD
Lösemittelgehalt max. 5%:
W2, W2+, W2/DD+
Achtung! LM-Gehalt4 per Definition bis zu 15% erlaubt:
W3, W3+, W3/DD

Beschichtungsstoffe, wasserbasiert (neu):
BSW20 - BSW30
BSW50, falls Biozide (Filmschutz) enthalten

Oberflächenbehandlungsmittel
für Parkett und andere Holzfußböden / Öle/Wachse:

lösemittelfrei (LM-Gehalt4 0%):
Ö10, Ö10+, Ö10/DD+
LM-Gehalt4 max. 5%:
Ö20-Ö30, Ö20+, Ö80

wasserbasierte Naturharzlacke sind selten, aber i.d.R. lösemittelfrei, evtl. kommt deshalb noch der Produktcode für Wassersiegel zur Verwendung:
W1, W1/DD (Wassersiegel, lösemittelfrei)

GefStoffV: Prüfung von Alternativen erforderlich? (Minimierungsgebot)

immer erforderlich (Einsatz muss technisch begründet sein) immer erforderlich bei Epoxidharz- und Polyurethanharzprodukten (Einsatz must technisch begründet sein), nicht erforderlich bei anderen wasserverdünnbaren Lacken und Lasuren mit LM-Gehalt1 bis 5%. nicht erforderlich

geringstmögliche Belastung innerhalb der gleichen GISCODE-Produktgruppe (ggf. erst nach Prüfung von Alternativen)

Innerhalb der gleichen GISCODE-Gruppe i.d.R. die Produktgruppe mit der niedrigsten Ziffer. Jedoch sollte grundsätzlich der Einsatz wasserbasierter Produkte geprüft werden (s. rechts)

BSW20, W1 BSW20, W1, Ö10+
  Umweltprodukt-deklaration (EPD)

Die Umweltproduktdeklaration (EPD = Environmental Product Declaration) eines Produktes macht Aussagen zum Energie- und Ressourceneinsatz und in welchem Ausmaß ein Produkt zu Treibhauseffekt, Versauerung, Überdüngung, Zerstörung der Ozonschicht und Smogbildung beiträgt. Außerdem werden Angaben zu technischen Eigenschaften gemacht, die für die Einschätzung der Performance des Bauproduktes im Gebäude benötigt werden, wie Lebensdauer, Wärme- und Schallisolierung oder den Einfluss auf die Qualität der Innenraumluft.1 Inhalt aufklappen

   
EPD1
- - -
Branchen-EPD1 - - -
  Umweltindikatoren

Einheitliche Werte zu Umweltindikatoren wie z.B Primärenergieaufwand, Abfall, Abiotischer Ressourcenverbrauch, Ozonabbaupotential, Treibhauspotential usw. liefert die Datenbank ÖKOBAUDAT des Informationsportals Nachhaltiges Bauen des BMI. Inhalt aufklappen

   
ÖKOBAUDAT-Datensätze

5.6. Lacke und Lasuren
5.6.01. Lacksysteme Holzfenster
5.6.02. Lacksysteme Holzfassade
5.6.03. Parkettlack
5.6.04. Lacksysteme Metall

Hinweis:
Da sich die verfügbare Datensatzanzahl regelmäßig ändert, werden an dieser Stelle nur die vorgesehenen Gliederungspunkte in den Kategorien der Datenbank genannt und keine Aussagen zur Verfügbarkeit von Datensätzen gemacht. Der Link ÖKOBAUDAT-Datensätze führt zur Datenbank, im "Kategorienbrowser" kann dann über die Gliederungspunkte nach aktuellen Datensätzen gesucht werden.

  Sonstige freiwillige Produkt-Deklarationen

Die Plattform baubook beispielsweise bietet für Händler und Hersteller von Bauprodukten die Möglichkeit einer online-Deklaration anhand von Kriterien, die derzeit vor allem in Österreich für die ökologische Ausschreibung verwendet werden. Inhalt aufklappen

   
baubook-Deklarationen siehe baubook ÖkoBauKriterien / Produkte / Beschichtungen und Imprägnierungen
+
Zeichen / Label bzw. Produktkennzeichnungen für diese Produktgruppe vorhanden
-
Zeichen / Label bzw. Produktkennzeichnungen für diese Produktgruppe nicht vorhanden
./.
Zeichen / Label für diese Produktgruppe nicht relevant
x
Produkte aus dieser Produktgruppe können die Kriterien des Zeichens/Labels definitionsgemäß nicht erfüllen

 

1 Die hier als vorhanden markierten EPDs und Branchen-EPDs sind als Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu verstehen und finden sich z.B. auf den Seiten des IBU Institut Bauen und Umwelt e.V..

2 Bei Cradle to Cradle-Zertifizierungen gibt es insgesamt 4 Bewertungsstufen von Bronze bis Platin in 5 Kategorien. Zur Einordnung der Qualität gehört also immer auch das tatsächlich erreichte Bewertungsniveau, was z.B. bei Bronze (insbesondere in Material Health) noch relativ niedrig ist! Die Produktverfügbarkeit ist noch sehr gering!

3 Hinweise zur neuen Version Blauer Engel DE-UZ 12a / Ausgabe 2019 ersetzt Ausgabe 2011 (gültig bis 12/2020)
Die Vergabekriterien für einen Blauen Engel werden immer nur für eine befristete Zeit von der Jury Umweltzeichen beschlossen. Diese beträgt i.d.R. 3-5 Jahre, kann aber auch verlängert werden. Anschließend gibt es eine Neuversionierung, für die die Hersteller auch wieder neue Anträge stellen und Nachweise erbringen müssen. Vor der endgültigen Einführung der Neuversion (und "Abschaltung" der Altversion) gibt es eine Übergangsfrist, in der dann eine alte und eine neue Version gleichzeitig existieren und auch noch beide gültig sind. Die Zahl der zur Verfügung stehenden neu zertifizierten Produkte ist abhängig von der Anzahl der gestellten Neuanträge, dem Zeitpunkt der Antragstellung und dem damit verbundenen jeweiligen Prüfungsfortschritt beim RAL. Auf der Seite des Blauen Engel findet man eine vollständige Liste der Vergabekriterien mit Angabe der jeweiligen Laufzeit.
Für die alte Ausgabe des DE-UZ 12a von 2011 ist die Übergangsfrist mit dem 31.12.2020 abgelaufen. Für die Neuversion (Ausgabe 2019) gab es relativ lange noch kaum Produkte, inzwischen ist eine ausreichende Produktverfügbarkeit gegeben. Nach Ablauf der Gültigkeit einer Version dürfen Produkte, die bis zum Ablaufdatum produziert wurden (hier: 12/2020), noch mit dem Blauen Engel der Vorversion abverkauft werden.
4 LM = Lösemittel (lt. GISBAU-Definition flüchtige organische Verbindung (VOC) sowie deren Mischungen mit einem Anfangssiedepunkt von höchstens 250 °C)

Ölfarben und Naturharzlacke

Bewertungssystem

Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)

   
  Wofür steht das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)? Inhalt aufklappen
 

Mit dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) steht ein zum Leitfaden Nachhaltiges Bauen ergänzendes, ganzheitliches, quantitatives Bewertungsverfahren zur Verfügung.
Das BNB zeichnet sich durch einen Kriterienkatalog aus, mit dem Gebäude nach ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Qualitäten, sowie den technischen und prozessualen Aspekten bewertet werden. Im Rahmen des Bewertungssystems gibt es auch einige Kriteriensteckbriefe, die sich direkt oder indirekt auf Baustoffe beziehen.
Ausführliche Informationen zum BNB-System siehe www.bnb-nachhaltigesbauen.de

  Welche Informationen liefert WECOBIS für BNB im Reiter BNB-Kriterien? Inhalt aufklappen
 

WECOBIS führt in den Datenblättern der Bauproduktgruppen umfangreiche Informationen zur Beantwortung der verschiedenen Fragestellungen im Hinblick auf Umwelt- und Gesundheitsaspekte. Im Reiter BNB-Kriterien bietet WECOBIS gezielt Antworten auf Fragestellungen baustoffrelevanter BNB-Kriteriensteckbriefe. Durch die Bündelung von Aspekten z.B. bzgl. der Risiken für die lokale Umwelt, Fragen zur Innenraumlufthygiene und der Thematik Rückbau, Trennung, Verwertung gibt WECOBIS gezielte Hilfestellung bei der Einordnung einzelner Baustoffe. Tiefergehende Informationen finden sich über die Verknüpfungen in den jeweiligen Datenblättern.
Hinweis: Eine abschließende Beurteilung im Rahmen des Bewertungssystems und der genannten Kriterien erfolgt jedoch grundsätzlich in Abhängigkeit weiterer baulicher Gegebenheiten (z.B. eingebaute Menge).

BNB-Kriterium BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau)

   
  Welche Ziele werden mit BNB-Kriterium BN_1.1.6 verfolgt? Inhalt aufklappen
 

BNB-Kriterium BN_1.1.6 zielt auf die Reduzierung bzw. Vermeidung von Stoffen und Produkten beim Neubau, die aufgrund ihrer stofflichen Eigenschaften oder Rezepturbestandteile ein Risikopotenzial für Grundwasser, Oberflächenwasser, Boden und Luft (auch Innenraumluft) enthalten. Das Kriterium teilt die Anforderungen in 5 Qualitätsniveaus ein. Die Einordnung orientiert sich an Aufwand und Schwierigkeitsgrad der praktischen Umsetzung sowie an der ökologischen Bedeutung der Substitution eines Stoffes.

Für den Umgang mit Materialien im Bestand und deren Einordnung ist Kriteriensteckbrief BK_1.1.6. heranzuziehen.
Weitere Informationen zu den Einzelkriterien siehe BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau) und BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung)

Einordnung Lacke und Lasuren

Stand 05/2021 (Steckbriefversion V 2015)

Übersicht 1.1.6-Positionen + WECOBIS-Produktgruppen Qualitätsniveau erreichbar?1
3a Lacke, Lasuren, Beizen inkl. Grundbeschichtungen2 → Erläuterungen s.u.
QN1 QN2 QN3 QN4 QN5
  Dispersionslackfarben,
wasserbasierte: HolzlasurenKlarlacke, Polyurethanharzfarben
*mit Gleichwertigkeitsnachweis für den Blauen Engel (derzeit sehr geringe Produktverfügbarkeit, s.u. Erläuterungen)
ja ja ja ja ja*
  Epoxidharzdispersionen
*Gleichwertigkeitsnachweis zum Blauen Engel wahrscheinlich nicht vollständig möglich
ja ja ja ja nein*
  Alkydharzlackfarben (25-30% Lösemittel),
lösemittelbasierte: Epoxidharzfarben (25-35% Lösemittel), Ölfarben und Naturharzlacke  (25-35% Lösemittel), Polyurethanharzfarben (25-40% Lösemittel)
ja ja nein nein nein
  lösemittelbasierte: Holzlasuren (55-80% Lösemittel), Klarlacke (40-85% Lösemittel)  ja nein nein nein nein
3b Beschichtungen von Holz-Bodenbelägen2 → Erläuterungen s.u.
QN1 QN2 QN3 QN4 QN5
  Dispersionslackfarben,
wasserbasierte: HolzlasurenKlarlacke, Polyurethanharzfarben
ja ja ja ja ja
  Epoxidharzdispersionen
*Gleichwertigkeitsnachweis zum Blauen Engel wahrscheinlich nicht vollständig möglich
ja ja ja ja nein
  Alkydharzlackfarben (25-30% Lösemittel),
lösemittelbasierte: Epoxidharzfarben (25-35% Lösemittel), Ölfarben und Naturharzlacke  (25-35% Lösemittel), Polyurethanharzfarben (25-40% Lösemittel), Holzlasuren (55-80% Lösemittel), Klarlacke (40-85% Lösemittel) 
ja nein nein nein nein
5 Innenwand- / Deckenfarben (Ausnahmefall) → Erläuterungen s.u. QN1 QN2 QN3 QN4 QN5
  alle Lacke und Lasuren (nie lösemittelfrei, höchstens wasserbasiert) ja nein nein nein nein
  Mögliche Einschränkungen bei der Produktauswahl / Erläuterungen zu erreichbaren QNs
  Lacke und Lasuren Inhalt aufklappen
 

Wasserbasierte Farben:

Dispersionslackfarben (3-8% Lösemittel), Epoxidharzdispersionen (bis zu 5% Lösemittel),  wasserbasierte Holzlasuren (bis zu 8% Lösemittel), Klarlacke (2-8% Lösemittel) und Polyurethanharzfarben (4-8% Lösemittel) können alle Anforderungen bis QN4 erfüllen, sofern sie weder Schwermetalle noch reproduktionstoxische Phthalate enthalten.
Ölfarben können zwar Im Extremfall bei der Verwendung von sehr leichtflüssigen Ölen keine Lösemittel enthalten. Lösemittelfreie Produkte sind jedoch eher selten. Im Normalfall sind zwischen 25 - 35 % Lösemittel enthalten.
Ab QN5 müssen die Produkte weitere umfangreiche stoffliche Anforderungen gemäß Blauer Engel DE-UZ 12a erfüllen, was von Dispersionslackfarben und wasserbasierten Holzlasuren, Klarlacken und Polyurethanharzfarben leicht erfüllt werden kann.
Derzeit (05/2021) sind aufgrund einer Neuversionierung des Blauen Engels DE-UZ12a allerdings noch sehr wenige Produkte zertifiziert, weshalb häufig der Gleichwertigkeitsnachweis erforderlich sein wird. Aktuelle Hinweise und Hintergrundinformationen u.a. zu diesem Thema findet man in den WECOBIS P&A / Lacke, Lasuren, Beizen / Reiter Erläuterung

Aus der Gruppe der Epoxidharzdispersionen ist derzeit kein Produkt für den Blauen Engel zertifiziert. Der Gleichwertigkeitsnachweis für alle Anforderungen dürfte allerdings auch schwierig werden, da Epoxidharzdispersionen aufgrund ihrer Inhaltsstoffe i.d.R. mindestens in H317 (kann allergische Hautreaktionen verursachen), häufig auch in H411 (giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung) eingestuft sind, was beim Blauen Engel ausgeschlossen ist.
Hinweis:
Gemäß Minimierungs- und Substitutionsgebot der GefStoffV ist grundsätzlich das Produkt mit den geringstmöglichen Belastungen zu verwenden.
Epoxidarzdispersionen enthalten reizende Einzelkomponenten, welche eine Gesundheitsgefährdung darstellen. Es ist deshalb zu prüfen, ob ihr Einsatz technisch begründet ist, oder ob weniger gefährliche Produkte verwendet werden können.

Lösemittelbasierte Farben:

Alkydharzlackfarben (25-30% Lösemittel) und lösemittelbasierte Epoxidharzfarben (25-35% Lösemittel), Ölfarben und Naturharzlacke  (25-35% Lösemittel), sowie Polyurethanharzfarben (25-40% Lösemittel) können höchstens noch die Anforderungen bis QN2 erfüllen, sofern sie keine Schwermetalle oder reproduktionstoxischen Phthalate2 enthalten und der VOC-Gehalt max. 300g/l beträgt. Die Anforderungen ab QN3 können von von ihnen bereits nicht mehr erfüllt werden, da wasserbasierte Farben verwendet werden müssen.
Lösemittelbasierte Holzlasuren (55-80% Lösemittel) und Klarlacke (40-85% Lösemittel) können höchstens die Anforderungen zur Dokumentation und Deklaration in QN1 erfüllen, wenn sie Vor-Ort verarbeitet werden. Der maximale VOC-Gehalt von 300g/l ab QN2 kann von ihnen bereits nicht mehr erfüllt werden.
Hinweis:
Gemäß Minimierungs- und Substitutionsgebot der GefStoffV ist grundsätzlich das Produkt mit den geringstmöglichen Belastungen zu verwenden. Es ist deshalb zu prüfen, ob statt der stark lösemittelhaltigen Lackfarben nicht weniger belastende Produkte eingesetzt werden können (siehe Verarbeitung / Arbeitshygienische Risiken, Reiter Zeichen & Deklarationen). Praktisch in allen Anwendungsbereichen gibt es Dispersionslackfarben als gleichwertige Alternativen, die eine deutlich geringere Umweltbelastung und geringere arbeitshygienische Risiken aufweisen.

zu den Anforderungen und Textbausteinen

  Beschichtungen von Holz-Bodenbelägen Inhalt aufklappen
 

Hinweis:
Der Nachweis des AgBB-Schemas ist zwar gemäß Pos. 3b derzeit erst ab QN2 erforderlich, allerdings benötigen sowieso alle Beschichtungen für Parkette und Holzfußböden bei der Verwendung in Aufenthaltsräumen eine abZ aus Gesundheitsschutzgründen. Sie umfasst eine Emissionsprüfung auf Basis des AgBB-Bewertungsschemas. Eine Liste der zugelassenen Produkte findet man beim DIBt.

Wasserbasierte Farben:

Dispersionslackfarben (3-8% Lösemittel), Epoxidharzdispersionen (bis zu 5% Lösemittel),  wasserbasierte Holzlasuren (bis zu 8% Lösemittel), Klarlacke (2-8% Lösemittel) und Polyurethanharzfarben (4-8% Lösemittel) mit abZ (s.o.) können alle Anforderungen bis QN4 erfüllen, sofern sie weder Schwermetalle noch reproduktionstoxische Phthalate enthalten.
Ölfarben können zwar Im Extremfall bei der Verwendung von sehr leichtflüssigen Ölen keine Lösemittel enthalten. Lösemittelfreie Produkte sind jedoch eher selten. Im Normalfall sind zwischen 25 - 35 % Lösemittel enthalten.
Ab QN5 müssen die Produkte weitere umfangreiche stoffliche Anforderungen gemäß Blauer Engel DE-UZ 12a erfüllen, was von Dispersionslackfarben und wasserbasierten Holzlasuren, Klarlacken und Polyurethanharzfarben leicht erfüllt werden kann.
Derzeit (05/2021) sind aufgrund einer Neuversionierung des Blauen Engels DE-UZ12a allerdings noch sehr wenige Produkte zertifiziert, weshalb häufig der Gleichwertigkeitsnachweis erforderlich sein wird. Aktuelle Hinweise und Hintergrundinformationen u.a. zu diesem Thema findet man in den WECOBIS P&A / Lacke, Lasuren, Beizen / Reiter Erläuterung

Aus der Gruppe der Epoxidharzdispersionen ist derzeit kein Produkt für den Blauen Engel zertifiziert. Der Gleichwertigkeitsnachweis für alle Anforderungen dürfte allerdings auch schwierig werden, da Epoxidharzdispersionen aufgrund ihrer Inhaltsstoffe i.d.R. mindestens in H317 (kann allergische Hautreaktionen verursachen), häufig auch in H411 (giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung) eingestuft sind, was beim Blauen Engel ausgeschlossen ist.
Hinweis:
Gemäß Minimierungs- und Substitutionsgebot der GefStoffV ist grundsätzlich das Produkt mit den geringstmöglichen Belastungen zu verwenden.
Epoxidarzdispersionen enthalten reizende Einzelkomponenten, welche eine Gesundheitsgefährdung darstellen. Es ist deshalb zu prüfen, ob ihr Einsatz technisch begründet ist, oder ob weniger gefährliche Produkte verwendet werden können.

Lösemittelbasierte Farben:

Lösemittelbasierte Farben können höchstens die Anforderungen zur Dokumentation und Deklaration in QN1 erfüllen, wenn sie Vor-Ort verarbeitet werden. Für die Beschichtung von Holz-Bodenbelägen sind bereits ab QN2 wasserbasierte Farben erforderlich.
Hinweis:
Gemäß Minimierungs- und Substitutionsgebot der GefStoffV ist grundsätzlich das Produkt mit den geringstmöglichen Belastungen zu verwenden. Es ist deshalb zu prüfen, ob statt der stark lösemittelhaltigen Lackfarben nicht weniger belastende Produkte eingesetzt werden können (siehe Verarbeitung / Arbeitshygienische Risiken, Reiter Zeichen & Deklarationen). Praktisch in allen Anwendungsbereichen gibt es Dispersionslackfarben als gleichwertige Alternativen, die eine deutlich geringere Umweltbelastung und geringere arbeitshygienische Risiken aufweisen.

zu den Anforderungen und Textbausteinen

  Innenwand- / Deckenfarben (Ausnahmefall) Inhalt aufklappen
 

Hinweis: kein typischer Anwendungsbereich für Lacke, kein Anwendungsbereich für Holzlasuren, für Wandlasuren siehe Dispersionsfarben

Bei stark beanspruchten Flächen können Lacke auch zur Beschichtung auf mineralischen Oberflächen in Frage kommen. Allerdings können sie in diesem Anwendungsbereich bereits die Anforderungen für QN2 nicht mehr erfüllen, da u.a. lösemittelfreie Farben verwendet werden müssen. Bereits Dispersionslackfarben enthalten mind. 3% Lösemittel. Alle anderen Lackfarben enthalten noch mehr Lösemittel.

Tabelle 1.5.3: Übersicht der erreichbaren Qualitätsniveaus / Lacke und Lasuren
1 Entsprechende Produkte vorausgesetzt, die die jeweiligen Einzelanforderungen erfüllen. Sofern nichts anderes vermerkt (s. ggf. Erläuterungen), ist eine ausreichende Produktverfügbarkeit gegeben.
2 Die Anforderungen betreffen Vor-Ort-verarbeitete Oberflächenbeschichtungen. Für werkseitig verarbeitete Oberflächenbeschichtungen gelten dieselben Anforderungen wie für Vor-Ort-verarbeitete Oberflächenbeschichtungen, wenn Nachweise zur Einhaltung der 31.BIMSchV bzw. TA-Luft nicht in schriftl. Form vorgelegt werden können.

→ Planungs- und Ausschreibungshilfen mit Textbausteinen

Tabellarische Übersichten mit allen Einzelanforderungen für Planung und Ausschreibung sind in den WECOBIS Planungs- & Ausschreibungshilfen (P&A) zu finden. Man findet dort auch detaillierte Informationen zu den Nachweismöglichkeiten (z.B. über andere Produktkennzeichnungen) und damit zur Prüfung der angebotenen Produkte, außerdem ausführliche Erläuterungen zu den Anforderungen und die zugehörigen Textbausteine (auch als PDF-Download):
Lacke, Lasuren, Beizen inkl. Grundbeschichtungen
Beschichtungen von Holzbodenbelägen
werkseitige Oberflächenbeschichtungen

BNB-Kriterium BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung)

 
   
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Im Falle einer Sanierungsmaßnahme wird BN_1.1.6 ergänzt durch das BNB-Kriterium BK_1.1.6. Dieses zielt auf die Adressierung und Ausschleusung von Materialien in der bestehenden Bausubstanz, die ein Risikopotenzial für Mensch und Umwelt darstellen. Die Bewertung erfolgt anhand einer Einstufung der Baumaterialien in ein vorgegebenes Schadstoffkataster mit 14 Schadstoffgruppen aufgrund ihres Schädigungspotentials und der jeweiligen Sanierungsmaßnahmen. Das Kriterium teilt die Anforderungen in 4 Qualitätsniveaus ein. Die Einordnung orientiert sich an Aufwand und Schwierigkeitsgrad der praktischen Umsetzung sowie an der ökologischen Bedeutung er Substitution eines Stoffes.

Weitere Informationen zu den Einzelkriterien im Bestand siehe BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung). Für den Einbau von neuen Materialien gilt BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau).

Die in den WECOBIS-Baustoffinformationen beschriebenen Produktgruppen behandeln nur aktuell am Markt befindliche Baustoffe. Dabei handelt es sich in aller Regel nicht mehr um dieselben Produkte, die z.B. einem Schadstoffkataster gemäß BNB-Kriteriensteckbrief BK_1.1.6 zugeordnet werden müssen.
Eine Einordnung hinsichtlich BK_1.1.6 erfolgt daher in WECOBIS in eigenen Datenblättern zum Bestand. Dort findet man Informationen zu Materialien, die in der Regel nicht mehr auf dem Markt sind, jedoch bei Umbau- oder Renovierungsmaßnahmen als Rückbaumaterial anfallen können.

Einordnung Lacke und Lasuren im Bestand

Die Einordnung von Materialien im Bestand erfolgt in WECOBIS jeweils gesammelt für die ganze Obergruppe. Für Lacke und Lasuren siehe dazu Oberflächenbehandlungen im Bestand.

Lacke oder Lasuren können schwermetallhaltige Pigmente enthalten, die bei einem späteren Rückbau entsorgungsrelevant sein können. Bei Produkten mit Umweltzeichen (z.B. Blauer Engel DE-UZ 12a) sind diese über den Anforderungskatalog ausgeschlossen. → Reiter Zeichen & Deklarationen 

BNB-Kriterium BN_3.1.3 - Innenraumhygiene

   
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Ziel des BNB-Kriteriums 3.1.3 ist die Sicherstellung der Luftqualität im Innenraum unter hygienischen Gesichtspunkten, die zu keinen negativen Effekten hinsichtlich der Befindlichkeit der Raumnutzer führt, die hygienische Sicherheit garantiert und somit möglichst auch eine empfundene hohe olfaktorische Luftqualität gewährleistet.
Die Bewertung erfolgt anhand der Berechnung der personenbezogenen Luftwechselrate sowie anhand von Raumluftmessungen auf den Formaldehyd- und TVOC-Gehalt.
Erfahrungsgemäß lassen sich die Referenz- und Zielwerte dann erreichen, wenn die Auswahl und Verwendung der eingesetzten Materialien auf einem ganzheitlichen Konzept zur Vermeidung von Emissionen aus Bauprodukten basiert und der Einsatz emissionsarmer Materialien die Bauphase begleitend dokumentiert wird. BNB-Kriterium 3.1.3 steht deshalb in engem Zusammenhang mit der Erfüllung der Einzelkriterien für BNB-Kriterium 1.1.6.
Weitere Informationen zu den Einzelkriterien siehe BN_3.1.3 Innenraumhygiene (Neubau)

An dieser Stelle findet man eine grobe Übersicht zu den in BNB_BN_3.1.3 adressierten Emissionen. Sofern relevant, finden sich ausführlichere Informationen in anderen WECOBIS-Reitern:
→ Reiter Planungsgrundlagen / ggf. Infos zu Alternativen hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz
→ Reiter Verarbeitung, Nutzung, Nachnutzung / lebenszyklusspezifische Informationen
Hinweis:
Neben der inhaltlichen Zusammensetzung kann für die Wirkung eines Baustoffes immer auch die Einbausituation vor Ort (eingebaute Menge, Raumgröße, Klima, Temperaturen etc.), sowie die Verarbeitung und Wechselwirkung mit anderen Materialien entscheidend sein.

Einordnung Lacke und Lasuren

Praktisch in allen Anwendungsbereichen gibt es wasserbasierte (wb), 1-komponentige (1K-) Lacke oder Lasuren als gleichwertige Alternativen, die eine deutlich geringere Umwelt- und Gesundheitsbelastung und geringere arbeitshygienische Risiken aufweisen als lösemittelbasierte (lb) oder 2-komponentige (2K-) Produkte.

Lacke und Lasuren, die als Beschichtungen für Bodenbeläge verwendet werden, benötigen bei der Verwendung in Aufenthaltsräumen einschließlich zugehöriger Nebenräume eine abZ aus Gesundheitsschutzgründen (siehe Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen MVVTB / A 3.2.1 in Verbindung mit Anhang 8). Sie umfasst eine Emissionsprüfung zur quantitativen Bestimmung und Bewertung von Formaldehyd, sowie flüchtiger (VOC) und schwer flüchtiger (SVOC) Verbindungen auf Basis des AgBB-Bewertungsschemas. Diese Regelung für Bodenbelagsklebstoffe ist nicht vom EuGH-Urteil betroffen und gilt weiterhin. 
Eine Liste von Lacken und Lasuren mit abZ kann auf der Seite des DIBt heruntergeladen werden.
DIBt - Verzeichnis zugelassener Bodenbelagsbeschichtungen

Produktgruppe
wb = wasserbasiert
lb = lösemittelbasiert
Zu erwartende VOC-Emissionen Zu erwartende Formaldehyd-­Emissionen
wasserbasierte 1K-Produkte1:
Dispersionslackfarben (3-8% Lösemittel), Holzlasuren (wb bis zu 8% Lösemittel), Klarlacke (wb 2-8% Lösemittel), Polyurethanharzfarben (wb 4-8% Lösemittel)
möglich keine
wasserbasierte 2K-Produkte:
Epoxidharzdispersionen (wb, 2-K), Polyurethanharzfarben (wb + 2K)
möglich keine
lösemittelbasierte Produkte:
Alkydharzlackfarben (25-30% Lösemittel), Epoxidharzfarben (2K, lb 25-35% Lösemittel), Holzlasuren (lb 55-80% Lösemittel), Klarlacke (lb 40-85% Lösemittel), Ölfarben und Naturharzlacke  (25-35% Lösemittel), Polyurethanharzfarben (2K, lb 25-40% Lösemittel)
hoch keine
Tabelle 1.5.8: Übersicht möglicher VOC- und Formaldehyd-Emissionen
keine
Die Produktgruppe enthält kein Formaldehyd oder keine VOC.
möglich
Die Produkte der Produktgruppe unterscheiden sich bezüglich der zu erwartenden VOC- oder Formaldehyd-Emissionen. Bei der Produktwahl ist auf geeignete Zeichen und Deklarationen zu achten. Siehe dazu die Informationen im Reiter "Zeichen & Deklarationen".
hoch
Die Produktgruppe verursacht grundsätzlich hohe VOC-Emissionen oder Formaldehyd-Emissionen. Alternativen sind vorzugsweise in der Wahl funktional gleichwertiger Baustoffe anderer Produktgruppen oder anderer Konstruktionen zu suchen.

1 Im Bereich der Lacke und Lasuren gibt es emissions- und schadstoffgeprüfte Produkte mit Umweltzeichen (z.B. Blauer Engel DE-UZ 12a). Sie sind grundsätzlich wasserbasiert und 1-komponentig.

BNB-Kriterium BN_4.1.4 - Rückbau, Trennung, Verwertung

   
  Welche Ziele werden mit BNB-Kriterium BN_4.1.4 verfolgt? Inhalt aufklappen
 

Im BNB Kriteriensteckbrief 4.1.4 werden Konstruktionen nach ihrer Rückbaubarkeit, Trennbarkeit und Verwertbarkeit eingestuft.
WECOBIS kann eine aktuelle Information über mögliche Umwelt- und Gesundheitsgefährdungsaspekte im Zuge von Rückbau und Entsorgung auf Bauproduktgruppenebene geben. Eine Betrachtung von ganzen Konstruktionen kann derzeit in WECOBIS noch nicht erfolgen. Ein Bauteilmodul ist jedoch in planung. Ergänzend zu Leitfäden und Arbeitshilfen helfen die bauproduktgruppenspezifischen Aspekte dem Koordinator jedoch auch jetzt schon, die Komponenten Umwelt und Gesundheit für den Steckbrief 4.1.4 einzuordnen.
Weitere Informationen zu den Einzelkriterien siehe BN_4.1.4 – Rückbau, Trennung, Vewertung

Für die Bewertung der Rückbaubarkeit wirkt sich der Einsatz abfallarmer Konstruktionen, die die Möglichkeit eines sortenreines Rückbaus erlauben, günstig aus. Die Rückbaubarkeit beschreibt den Aufwand, der für Demontage oder Abbruch eines Bauteils aus dem Gebäudeverband nötig ist. Die Sortenreinheit beschreibt den Aufwand, der für die sortenreine Trennung mehrschichtiger und / oder inhomogener Bauteile anfällt.
Für die Bewertung der Verwertbarkeit der Baustofffraktionen gelten die zur Zeit der Bewertung am Markt aktuell verfügbaren technischen Verfahren. Eine bessere Verwertbarkeit / höherwertige Verwertung führt tendenziell zu einer Aufwertung. Eine theoretische aber nicht realisierte Verwertbarkeit führt tendenziell zu einer Abwertung. Alternativ können bei Bauteilen mit langer zu erwartender Nutzungsdauer Forschungsvorhaben, die praktikable Lösungsmöglichkeiten in absehbarer Zeit zur Verfügung stellen können, positiv bewertet werden.

Weitere Informationen z.B. zu den Verwertungsmöglichkeiten, Deponieverhalten, Abfallschlüssel → Reiter Nachnutzung

Einordnung Farben, Lacke, Lasuren

Die Rückbaubarkeit von Oberflächenbehandlungen ist bedingt durch ihre Funktion prinzipiell nicht gegeben. Farben, Lacke und Lasuren haften funktionsbedingt auf dem damit beschichteten Bauteil, eine möglichst starke und andauernde Haftung auf dem Untergrund ist gewünscht. Sie können nicht getrennt und auch nicht sortenrein zurückgebaut werden.

Farben, Lacke und Lasuren können nicht sortenrein zurückgebaut werden (s.o.). Sie treten im Rückbau als Anhaftungen an anderen Baustoffen in Erscheinung und können die Recyclingfähigkeit dieser Baustoffe vermindern.

Da Farben, Lacke und Lasuren immer mit anderen Baustoffen verbunden sind und ihre Funktion die möglichst starke und andauernde Haftung auf dem Untergrund bedingt, können sie nur als Anhaftung an anderen Baustoffen entsorgt werden.

  • Eine stoffliche Verwertung ist nicht möglich. Mit Farben und Lacken behandelte Baustoffe können in ihrer Recyclierbarkeit beeinträchtigt werden oder führen ggf. zu Qualitätseinbußen von Sekundärbaustoffen. Dies gilt z.B. für Holzbaustoffe, wenn die Beschichtungen halogenorganische Verbindungen enthalten. Keine besonderen Verwertungsprobleme bestehen bei beschichteten Metallbaustoffen, deren Beschichtung beim Einschmelzen vernichtet bzw. eventuell vorhandene Metalle in die Metallmatrix eingebunden werden.
  • Die energetische Verwertung von Wandfarben, die nicht rein mineralisch sind (z.B. Kalkfarben), oder Lacken ist möglich und führt bei vorschriftsgemässer Rauchgasreinigung zu keinen relevanten Emissionen.

 

_____________

Rückbaubarkeit

Die Rückbaubarkeit von Oberflächenbehandlungen ist bedingt durch ihre Funktion prinzipiell nicht gegeben. Farben, Lacke und Lasuren haften funktionsbedingt auf dem damit beschichteten Bauteil, eine möglichst starke und andauernde Haftung auf dem Untergrund ist gewünscht. Sie können nicht getrennt und auch nicht sortenrein zurückgebaut werden.

Sortenreinheit

Farben, Lacke und Lasuren können nicht sortenrein zurückgebaut werden (s.o.). Sie treten im Rückbau als Anhaftungen an anderen Baustoffen in Erscheinung und können die Recyclingfähigkeit dieser Baustoffe vermindern.

Verwertbarkeit

Da Farben, Lacke und Lasuren immer mit anderen Baustoffen verbunden sind und ihre Funktion die möglichst starke und andauernde Haftung auf dem Untergrund bedingt, können sie nur als Anhaftung an anderen Baustoffen entsorgt werden.

  • Eine stoffliche Verwertung ist nicht möglich. Mit Farben und Lacken behandelte Baustoffe können in ihrer Recyclierbarkeit beeinträchtigt werden oder führen ggf. zu Qualitätseinbußen von Sekundärbaustoffen. Dies gilt z.B. für Holzbaustoffe, wenn die Beschichtungen halogenorganische Verbindungen enthalten. Keine besonderen Verwertungsprobleme bestehen bei beschichteten Metallbaustoffen, deren Beschichtung beim Einschmelzen vernichtet bzw. eventuell vorhandene Metalle in die Metallmatrix eingebunden werden.
  • Die energetische Verwertung von Wandfarben, die nicht rein mineralisch sind (z.B. Kalkfarben), oder Lacken ist möglich und führt bei vorschriftsgemässer Rauchgasreinigung zu keinen relevanten Emissionen.

Quellen

Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB), Büro- und Verwaltungsgebäude – Neubau, Kriterium 1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt, abrufbar unter BNB_BN_1.1.6 Version V 2015 (Online-Quelle)

Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB), Büro- und Verwaltungsgebäude – Neubau, Version 2011_1, Kriterium 3.1.3 Innenraumhygiene, abrufbar unter BNB_BN2011-1_313 (Online-Quelle)

Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB), Büro- und Verwaltungsgebäude – Neubau, Version 2011_1, Kriterium 4.1.4 Rückbau, Trennung und Verwertung, abrufbar unter BNB_BN2011-1_414 (Online-Quelle)

Ölfarben und Naturharzlacke

Technisches

Technische Daten

Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ: vermutlich relativ geringe Wasserdampfdurchlässigkeit, die mit zunehmender Verwitterung eher noch abnimmt

Technische Baubestimmung

Die allgemeinen Anforderungen an bauliche Anlagen und die Verwendung von Bauprodukten werden in den Landesbauordnungen geregelt. Bei Bedarf können diese allgemeinen Vorgaben durch Technische Baubestimmungen konkretisiert werden. Das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) macht im Auftrag der Länder die Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVV TB) bekannt, die als Grundlage für die Umsetzung in Landesrecht dient.
Weitere Informationen dazu bzw. produkt- und bauartspezifische Informationen siehe
DIBt / Informationsportal Bauprodukte und Bauarten
DIBt / Zulassungs- und Genehmigungsverzeichnisse

Technische Regeln (DIN, EN)

Die Begriffe Ölfarbe, Öllack und Naturharzlack sind als Systeme in DIN 55945 und als Bindemittel in DIN 55958 (Harze) definiert.

Ölfarben und Naturharzlacke

Literaturtipps

Umweltbundesamt: Schadstoffarme Lacke - Geltungsbereich und Anforderungen, Umweltbundesamt, 1997, Berlin

Fischer H.: Plädoyer für eine sanfte Chemie, Verlag C.F. Müller Alembik Verlag, 1993, Karlsruhe

ökoscience AG: Vergleichende ökologische Bewertung von Anstrichstoffen im Baubereich Band 1: Methode, Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft, 1992, Bern

Büro für Umweltchemie (Hrsg.): Graue Energie von Baustoffen, Büro für Umweltchemie, 1995, Zürich

Ölfarben und Naturharzlacke

Rohstoffe / Ausgangsstoffe

Hauptbestandteile

Ölfarben-und-Naturhazlacke 2.1.1 neu

Abb. 1 / Zusammensetzung nach Funktionen

Als Bindemittel wird eine Vielzahl von behandelten Pflanzenölen und Naturharzen eingesetzt. Die Öle sind bei den meisten Farben die Hauptkomponente des Bindemittels. Die Bandbreiten sind groß. Bei Ölfarben ausschließlich für den Innenraum sind die Bindemittelgehalte zwischen 10 - 25 %, bei Ölfarben für Außenanwendungen beträgt der Bindemittelanteil ca. 20 - 40 %. Bei Bindemittelgehalten über 40 % ist der Lösemittelgehalt deutlich reduziert. Im Extremfall übernehmen leichtflüssige Öle die Funktion der Bindemittel (Verarbeitbarkeit). Solche neueren Entwicklungen können zu über 60 % aus Ölen bestehen und enthalten keine Lösemittel mehr. Der Gehalt an Pigmenten und Füllstoffen liegt zwischen 30 und 60 %, wobei in weißen Ölfarben oder Naturharzlacken Titandioxid-Pigmente im Bereich von 20 bis 40 % enthalten sind. Die Füllstoffe sind nicht produktgruppenspezifisch. Als Lösemittel sind sowohl Testbenzine aus der Petrochemie wie auch natürliche Terpene aus Baumharzen und Citrusschalen gebräuchlich. Die Lösemittelgehalte sind in erster Linie von der Viskosität der Öle abhängig.

Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Ölfarben-und-Naturhazlacke 2.1.2 neu

Abb. 2 / Zusammensetzung nach Rohstoffherkunft

Gewinnung der Primärrohstoffe

Die Rohstoffherkunft der Ölfarben und Naturharzlacke ist sehr vom einzelnen Produkt abhängig. Die Bindemittel und ein Teil der Hilfsstoffe stammen praktisch ausschließlich aus nachwachsenden Rohstoffen. Das am meisten verwendete Bindemittel ist das Leinöl aus den Leinsamen, die weltweit fast überall angebaut werden. Bei den Baumharzen sind Kolophonium-Modifikationen aus Fichtenharz das gebräuchlichste Harz. Die meisten Naturfarbenhersteller bemühen sich bei den Buntpigmenten hauptsächlich wenig verarbeitete Erdfarben einzusetzen. Diese beschränken sich allerdings auf wenige Pastellfarbtöne. Bei den Weißpigmenten und gewissen Farbtönen wie Grün unterscheiden sich die Naturfarben nicht von den konventionellen Systemen. Beispielsweise bestehen die Weißpigmente von fast allen Naturfarben aus Titandioxid, das in den konventionellen, aufwendigen Titanerzaufbereitungsanlagen hergestellt wird. Als Füllstoffe werden Gesteinsmehle aus Kalk oder Feldspat eingesetzt. Die Ölfarben und Naturharzlacke unterscheiden sich vor allem in der Art der Lösemittel. Die aus Citruschalen gewonnenen Citrusterpene stehen der Verwendung von Testbenzinen gegenüber. Der Trend geht in Richtung Testbenzine, da die Citrusterpene erhebliche Nachteile haben.
Die Gewinnung der fossilen Rohstoffe aus Erdöl, Erdgas und Kohle wie auch der mineralischen Rohstoffe ist mit Umweltrisiken verbunden. Die Gewinnung der nachwachsenden Rohstoffe ist mit geringen Umweltrisiken verbunden.

Verfügbarkeit

Mit der allmählichen Erschöpfung der Erdölvorräte vermindert sich auch das Potential zur Gewinnung von fossilen Rohstoffe in wenigen Jahrzehnten. Allerdings könnten die Rohstoffe auch aus Kohle hergestellt werden, was jedoch mit einem größeren Energieaufwand verbunden wäre.
Die mineralischen Rohstoffe sind auch langfristig nicht erschöpft, eine Knappheit ist nicht zu erwarten.
Nachwachsende Rohstoffe sind definitionsgemäß unerschöpflich. Die benötigte Produktionsfläche steht jedoch in Konkurrenz zu Naturräumen und den Anbauflächen für Lebensmittel oder anderen technischen Produkten und ist nur begrenzt verfügbar.

Verwendung von Recyclingmaterialien / Produktionsabfällen

Die Verwendung von Sekundärrohstoffen in der Produktion von Ölfarben und Naturharzlacken ist evtl. denkbar, wird jedoch in der Praxis gegenwärtig nicht umgesetzt. Produktionsabfälle werden in modernen Industriebetrieben wo möglich genutzt. Detaillierte Informationen für die Farbenproduktion liegen jedoch nicht vor.

Radioaktivität

Radioaktivität ist für Lacke nicht relevant.

Quellen

Eigene Datensammlung, büro für umweltchemie

Ölfarben und Naturharzlacke

Herstellung

Prozesskette

Prozess Lasuren

Herstellungsprozess

Die Herstellung von Ölfarben und Naturharzlacken unterscheidet sich grundsätzlich von den chemischen Produktionen. Es handelt sich um einfache Prozesse wie Destillationen, Extraktionen und mechanische Verarbeitungen wie Pressen, Mahlen, Reinigen und Trocknen. Dabei kommt der Rohstoffqualität und Rohstoffauswahl große Bedeutung zu. Kiefernharz (Balsamharz) beispielsweise wird durch Destillation in die Hauptbestandteile Kolophonium und Terpentinöl zerlegt. Rohe Pflanzenöle werden durch Kochen zu Standölen mit besseren technischen Eigenschaften veredelt. Diese Prozesse finden hauptsächlich in gewerblichen Betrieben statt, in denen keine Gefahrstoffe verwendet werden. Die Herstellung der Füllstoffe ist nicht produktgruppenspezifisch. Die Weißpigmente sowie gewisse Hilfsstoffe und stark leuchtende Buntpigmente stammen auch bei Ölfarben und Naturharzlacken aus konventioneller Produktion.
Die Verarbeitung zu Farben und Lacken beinhaltet das Einwägen und Mischen der Ausgangsstoffe gemäß Rezeptur. Anschließend werden die Komponenten in Gebinde eingefüllt und zur Auslieferung auf Paletten verpackt.
Die Verarbeitung zu Farben und Lacken beinhaltet das Einwägen und Mischen der Ausgangsstoffe gemäß Rezeptur. Anschließend werden die Komponenten in Gebinde eingefüllt und zur Auslieferung auf Paletten verpackt.

Umweltindikatoren / Herstellung

Einheitliche Werte zu Umweltindikatoren (z.B. Primärenergieaufwand, Treibhauspotential) liefert die Online-Datenbank ÖKOBAUDAT des Informationsportals Nachhaltiges Bauen. Die Plattform ÖKOBAUDAT stellt Umweltprofile für Bauprodukte bereit, die als erforderliche Datengrundlage für die Ökobilanzierung (Lebenszyklusanalyse) von Gebäuden eingesetzt werden. Für Bauprodukte gibt es dort Herstellungs- und End-of-Live-Datensätze. → Datenbank der ÖKOBAUDAT
In der Herstellung von Bauprodukten ist ein großer Anteil der verursachten Umweltbelastungen auf den Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern zurückzuführen. Der in den Datensätzen geführte "kumulierte Primärenergieaufwand nicht erneuerbar" (Graue Energie, PENRT) ist daher ein wichtiger Umweltindikator für den Ressourcenverbrauch und i.d.R. gleichgerichtet mit dem Treibhauspotential (GWP), einem wichtigen Indikator der Umwelt(aus)wirkungen.
Informationen zu ÖKOBAUDAT-Datensätzen im Zusammenhang mit dieser Produktgruppe finden sich in WECOBIS unter Fachinformationen / Reiter Zeichen & Deklarationen → Übersicht Umweltdeklarationen / Umweltindikatoren.

Energieaufwand

Wichtigste Einflussgröße auf die Herstellungsenergie von Ölfarben und Naturharzlacken ist der Anteil der Weißpigmente (Titandioxid). Titandioxid macht bei Farben mit vorwiegend natürlichen Inhaltsstoffen bis zu 90 % des Energieaufwandes aus. Bei Produkten mit modifizierten Ölen ist auch der Bindemittelgehalt, bei der Verwendung von Testbenzin der Lösemittelgehalt in gewissem Maße energiebestimmend. Je naturnaher ein Produkt ist, desto niedriger ist der Energieaufwand. Die Füllstoffe und die Hilfsstoffe haben nur eine untergeordnete Bedeutung.

Graue Energie

  Dispersionslackfarben Ölfarben und Naturharzlacke Alkydharzlackfarben
[MJ/m²] 11 - 14 9 - 20 20 - 24

Die große Bandbreite der Grauen Energie ergibt sich aus den produktbedingten Abweichungen in den Rezepturen. Die Zahlen beziehen sich auf einen weiß deckenden Standardaufbau auf Holz. Die Energieintensität ist vergleichbar mit derjenigen von Dispersionslackfarben, allerdings mit größeren produktbedingten Abweichungen.

Belastungszahl BZ gemäß BUWAL-Methode

Der BZ-Indikator ist das Ergebnis einer in der Schweiz entwickelten Bewertungsmethode der Umweltbelastung während der Herstellung und Verarbeitung von Anstrichstoffen und basiert auf der Stoff- und Energiebilanzierung.

  Dispersionslackfarben Ölfarben und Naturharzlacke Alkydharzlackfarben
BZ [-/m²] 15 - 19 26 - 45 31 - 38

Auch bei den BZ-Indikatoren von Ölfarben und Naturharzlacken ist der verhältnismäßig hohe Weißpigmentgehalt ausschlaggebend. Daneben machen auch die Lösemittelgehalte, insbesondere bei der Verwendung von Terpenen, einen großen Teil der die Verarbeitung mit berücksichtigenden BZ-Indikatoren aus. Terpene werden wegen des allergenen Potentials stärker bewertet als Testbenzine.

Ölfarben und Naturharzlacke gehören zu den mäßig rohstoff- und herstellungsintensiven Anstrichstoffen.

Charakteristische Emissionen

Emissionen in der Herstellung von Farben und Lacken sind von deren Zusammensetzung abhängig. Lösemittelhaltige Farben und Lacke führen in der Produktion typischerweise zu Lösemittelemissionen, die kontrolliert werden müssen, z. B. durch Absaugung aus geschlossenen Systemen. Mineralische Füllstoffe können zu Staubemissionen führen. Prozesswasser muss, soweit vorhanden, gemäß den Vorgaben der „Verordnung über Anforderungen an das Einleiten von Abwasser in Gewässer“ kontrolliert und behandelt werden.

Transport

Der Transport jener Ausgangsstoffe welche auf fossilen Rohstoffen basieren (Anteile der Bindemittel, Pigmente, Lösemittel, Hilfsstoffe) ist generell mit längeren Transportwegen und größeren Umweltrisiken behaftet als der Transport der Ausgangsstoffe welche auf nachwachsenden Rohstoffen (Anteile der Bindemittel) oder mineralischen Rohstoffen basieren (Füllstoffe, Pigmente). In der Produktionskette werden auch Güter mit Gefahrstoffkennzeichnung transportiert. Da jedoch Bindemittel, Lösemittel, Pigmente sowie Hilfsstoffe in einer Vielzahl von verschiedenen Produkten verwendet werden (nicht nur in Lacken) ist die Umweltrelevanz des Transports nicht spezifisch für die Herstellung von Lacken.

Quellen

ökoscience AG: Vergleichende ökologische Bewertung von Anstrichstoffen im Baubereich Band 1: Methode, Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft, 1992, Bern

Büro für Umweltchemie (Hrsg.): Graue Energie von Baustoffen, Büro für Umweltchemie, 1995, Zürich

Ölfarben und Naturharzlacke

Verarbeitung

Technische Hinweise / Verarbeitungsempfehlungen

Ölfarben und Naturharzlacke erfordern eine spezielle Verarbeitung. Sie weisen längere Trocknungszeiten auf als andere Farben und Lacke.

Arbeitshygienische Risiken

Allgemeines

Ölfarben und Naturharzlacke können durch Einatmen der Dämpfe, terpenhaltige Ölfarben und Naturharzlacke zusätzlich durch Aufnahme über die Haut zu Gesundheitsschäden führen. Terpenhaltige Ölfarben und Naturharzlacke können Hautalllergien verursachen. Sensibilisierte Personen können schon in sehr niedrigen Konzentrationen auf Terpene reagieren. Terpenhaltige Produkte sollten deshalb vermieden werden.

AGW-Werte

Für Lösemittel existieren Arbeitsplatzgrenzwerte. Diese sind je nach Lösemittel verschieden hoch. Informationen zu den Grenzwerten finden sich in den GISBAU Produktdatenblättern (hier: BSL20, BSL30) jeweils unter "Grenzwerte und Einstufungen".

REACH / CLP - Informationspflicht zu SVHC

Flüssige, pastöse, pulvrige Bauprodukte oder deren Ausgangsstoffe (z.B. Dichtmassen, Klebstoffe, Beschichtungen, Farben, Mörtel + Estriche, Schüttungen, Frischbeton, Betonzusatzmittel, Bindemittel, Kunststoffe usw.) werden als Gemisch eingestuft.

Die europäische Chemikalienverordnung REACH unterscheidet Produkte in Stoffe, Gemische und Erzeugnisse. Zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen, dient die CLP-Verordnung (Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen), um ein hohes Schutzniveau für die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu gewährleisten.
Wird ein Produkt als Stoff oder Gemisch eingestuft, ist für Informationen zu Gefahrstoffen und Einstufungen nach CLP ein Sicherheitsdatenblatt (SDB) erforderlich.
Produkt bezogene Informationen gemäß CLP-Verordnung (z.B. Nachweis gefährliche Stoffe, Nachweis besonders besorgniserregender Stoffe SVHC >=  0,1 Gew.-%) müssen hierfür in den Sicherheitsdatenblättern (SDB) der jeweiligen Produkte ausgewiesen sein.

Einstufungen und Gesundheitsgefahren nach GISBAU

Ölfarben und Naturharzlacke können gemäß folgenden Einstufungskatalogen der GISBAU in GISCODES , i.d.R. BSL20 oder BSL30, eingeordnet werden. Das gilt aufgrund der Gefahreneinstufungen durch andere Inhaltsstoffe auch für lösemittelfreie Ölfarben und Naturharzlacke:

Eine detaillierte Übersicht zur Einordnung von lösemittelbasierten wie wasserbasierten Lacken und Lasuren in die verschiedenen GISCODES findet man im Reiter Zeichen & Deklarationen / Übersichtstabelle / GISBAU Klassifizierungssystem.

Emissionen

  Dispersionslackfarben Ölfarben und Naturharzlacke Alkydharzlackfarben
[g/m²] 13 - 23 0 - 140 120 - 150

Die Bandbreite bei den Lösemittelemissionen ist produktbedingt. Im Extremfall werden bei der Verwendung von sehr leichtflüssigen Ölen keine Lösemittel benötigt. Lösemittelfreie Produkte sind jedoch eher selten. Im Normalfall sind zwischen 25 - 35 % Lösemittel enthalten.

Ölfarben und Naturharzlacke erfordern besondere Sachkenntnisse bei der Verarbeitung. Wegen der oxidativ-chemischen Trocknung dürfen sie nicht zu dick aufgetragen werden und erfordern längere Trocknungszeiten als physikalisch trocknende Systeme. Bei Zimmertemperatur beträgt die Trocknungszeit 7 - 12 Std. Bei sehr niedrigen Temperaturen trocknen Ölfarben nicht richtig aus.

Umweltrelevante Informationen

Wassergefährdung

Ölfarben und Naturharzlacke können je nach Produkt gemäß VwVwS (Einstufung aufgrund der Verwaltungsvorschrift wassergefährdender Stoffe) als “schwach wassergefährdend“ oder als “wassergefährdend“ eingestuft werden.

Transport

Ölfarben und Naturharzlacke sind nicht als Gefahrgut gekennzeichnet. Für den Transport bestehen daher keine spezifischen Auflagen.

Quellen

Eigene Berechnungen und Daten, Büro für Umweltchemie

Datenbank für wassergefährdende Stoffe, Umweltbundesamt

Ölfarben und Naturharzlacke

Nutzung

Umwelt- und Gesundheitsrisiken Neuzustand

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Innenraum

Der Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten (AgBB) hat ein Bewertungsschema (AgBB-Bewertungsschema) zur gesundheitlichen Bewertung der Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC und SVOC) aus Bauprodukten entwickelt. Darin sind auch Anforderungen für Farben formuliert.

Umwelt- und Gesundheitsrisiken bei bestimmungsgemäßer Nutzung

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Innenraum

TVOC: Ölfarben und Naturharzlacke können sehr geruchsintensive und vermutlich gesundheitsschädliche Abbau- oder Zersetzungsprodukte über längere Zeit freisetzen. Es handelt sich beispielsweise um Hexanal, eine dem Formaldehyd verwandte Verbindung, die beim Trocknungsprozess von Leinölfettsäure entsteht. Wird die Farbe sachgemäß verarbeitet (Filmdicke, Trocknungszeit), ist das Risiko gering. Bei sehr großen Flächen in Innenräumen mit geringem Luftwechsel sind wegen dieses Risikos Dispersionslackfarben vorzuziehen.

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Außenraum

Umweltrelevante Bestandteile:

Als chemisch-oxidativ trocknende Systeme enthalten Ölfarben und Naturharzlacke immer Metallsikkative meistens auf der Basis von Calcium, Kobalt, Zirkonium oder Zink. Bleisikkative werden nur noch selten verwendet. Umweltrelevante Bestandteile können durch Abwitterung, Versprödung, Diffusion oder bei der Renovierung (z.B. durch Schleifen) in die Umwelt gelangen. Insbesondere kräftig leuchtende Ölfarben und Naturharzlacke können umweltrelevante Schwermetalle wie Chrom, KobaltNickel, Blei oder Cadmium enthalten.

Umwelt- und Gesundheitsrisiken im Schadensfall

Brandfall

Im Brandfall sind keine besonderen Risiken für Umwelt und Gesundheit zu erwarten.

Wassereinwirkung

Es sind keine besonderen Risiken für die Umwelt zu erwarten. Ölfarben und Naturharzlacke enthalten keine gemäß Gefahrstoffverordnung kennzeichnungspflichtigen Bestandteile, welche wasserlöslich sind.

Beständigkeit Nutzungszustand

Mechanische Beständigkeit
Abriebfestigkeit Abwaschbar- und Scheuerbeständigkeit Härte und Kratzfestigkeit
sehr gut gut gut
Alterungsverhalten
Vergilbungsneigung Witterungsbeständigkeit
vorhanden mäßig - gut

Ölfarben im Außenraum verlieren ihren Glanz sehr rasch.

Unter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“.
Datenbank als PDF

Instandhaltung

Die Renovierbarkeit von Ölfarben ist der große Vorteil dieser Farbsysteme. Durch punktuelles Nachölen können Ölfarben dauerhaft gepflegt werden. Sie sind gut überstreichbar. Eine Totalrenovation mit Laugenpulver ist relativ einfach. Allerdings verseifen modifizierte Öle oder mit Naturharz kombinierte Öle nicht.

Quellen

Daten und eigene Berechnungen, büro für umweltchemie. Zürich

Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten, AgBB-Bewertungsschema 2012, Online-Quelle abgerufen am 10. Juli 2012

DIBt (Deutsches Institut für Bautechnik) (2010), Grundsätze zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten in Innenräumen, Stand Oktober 2010, Online-Quelle abgerufen am 10. Juli 2012

Ölfarben und Naturharzlacke

Nachnutzung

Umwelt- und Gesundheitsrisiko Rückbau

Farben, Lacke und Lasuren haften funktionsbedingt auf dem damit beschichteten Bauteil und werden normalerweise im Verbund rückgebaut. Sie selbst verursachen dann i.d.R. keine besonderen Umwelt- und Gesundheitsrisiken beim Rückbau. Beim Abschleifen vorhandener Farbschichten sind die üblichen Staubschutzmaßnahmen erforderlich, auch aufgrund evtl. enthaltener schwermetallhaltiger Pigmente.
→ siehe dazu auch Oberflächenbehandlungen im Bestand

Wiederverwendung

Eine Wiederverwendung von Farben, Lacken und Lasuren ist nicht möglich. Oberflächenbehandlungen von Bauteilen können die Wiederverwendung erschweren.

Stoffliche Verwertung

Eine stoffliche Verwertung von Farben, Lacken und Lasuren kommt aufgrund ihrer Verarbeitungsform (Anhaftung an anderen Baustoffen) grundsätzlich nicht in Frage.

Mit Farben behandelte Baustoffe können in ihrer Recyclierbarkeit beeinträchtigt werden, was zu Qualitätseinbußen von Sekundärbaustoffen führen kann. Dies gilt insbesondere für mineralische Baustoffe. Beschichtete Vollgipsplatten können beispielsweise nicht verwertet werden. Auch alle anderen mineralischen Baustoffe (z.B. Mauerwerk, Beton) können nur beschränkt als Recyclingbaustoffe verwertet werden, wenn sie in großem Maße insbesondere mit bunten Farben beschichtet sind.
Mit Beschichtungen behandelte Holzbaustoffe werden in der Regel in "A2 / verleimtes, gestrichenes, beschichtetes, lackiertes oder anderweitig behandeltes Altholz, ohne  halogenorganische Verbindungen in der Beschichtung und ohne Holzschutzmittel" mit guter Verwertbarkeit eingestuft. Sind den Anstrichen halogenorganische Verbindungen beigemengt, sind die rückgebauten Holzbaustoffe in "A3 / Altholz mit halogenorganischen Verbindungen in der Beschichtung, jedoch ohne Holzschutzmittel" einzustufen, welche in der Regel nicht stofflich verwertet werden.
Keine besonderen Verwertungsprobleme bestehen bei beschichteten Metallbaustoffe, deren Beschichtung beim Einschmelzen vernichtet bzw. eventuell vorhandene Metalle in die Metallmatrix eingebunden werden. Holzwerkstoffe werden i.d.R. energetisch verwertet, was durch die Beschichtung ebenfalls nicht beeinträchtigt wird.

Energetische Verwertung

Abgesehen von rein mineralischen Farben (z.B. Kalkfarben, 2K-Silikatfarben) können Farben, Lacke und Lasuren in Verbrennungsanlagen energetisch verwertet werden und führen bei vorschriftsmäßiger Rauchgasreinigung zu keinen relevanten Emissionen. Mit Farben und Lacken behandelte Baustoffe (z.B. Holzwerkstoffe) werden demnach auch nicht in ihrer energetischen Verwertbarkeit beeinträchtigt.

Beseitigung / Verhalten auf der Deponie

Reine Farben, Lacke und Lasuren (z.B. Farbreste) dürfen nicht deponiert werden. Da die Anstrichstoffe auf anderen Materialien anhaften, die je nach Material deponiert werden, können sie dennoch in Deponien gelangen. Abbauprodukte können eine Belastung für die Deponieabwässer darstellen. Die geringste Belastung wäre von rein mineralischen Farben (z.B. Kalkfarben, 2K-Silikatfarben) zu erwarten.

EAK-Abfallschlüssel

Unverarbeitete und unausgehärtete Farben, Lacke, Lasuren

08 01 Abfälle aus Herstellung, Zubereitung, Vertrieb und Anwendung und Entfernung von Farben und Lacken
08 01 11* Farb- und Lackabfälle, die organische Lösemittel oder andere gefährliche Stoffe enthalten
08 01 12 Farb- und Lackabfälle mit Ausnahme derjenigen, die unter 08 01 11 fallen (rein mineralische Farben, z.B. Kalkfarben, 2K-Silikatfarben)

Abfälle, die im EAK-Abfallschlüssel mit einem Sternchen (*) gekennzeichnet sind, sind als gefährliche Abfälle gemäß §48 KrWG eingestuft.

Abgesehen von rein mineralischen Farben können in allen Produkten gesundheits-, luft- oder wassergefährdende Stoffe enthalten sein. Sie müssen einer speziellen Behandlung unterzogen bzw. an den entsprechenden Sammelstellen abgegeben werden und dürfen nicht als Restmüll entsorgt werden.

Ausgehärtete Produktreste
Ausgehärtete Produktreste gelten nicht mehr als Problemmüll und können mit dem Restmüll entsorgt werden.

Quellen

Verordnung über das Europäische Abfallverzeichnis (Abfallverzeichnis-Verordnung – AVV, zuletzt geändert am 24. Februar 2012, Online-Quelle abgerufen am 11.7.2012