Produktgruppeninformation |
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BegriffsdefinitionSilikatputze sind auf Wasserglas-Basis formulierte Putze für die Außen- und Innenanwendung. Das Wasserglas verkieselt mit dem mineralischen Untergrund zu einer sehr beständigen Deckschicht. Siilkatputze werden heute hauptsächlich in Form von einkomponentigen, verarbeitungsfertigen Mörteln angeboten. Zu diesem Zweck wird der Mörtel durch den Zusatz eines geringen Anteil einer Kunstharzdispersion stabilisiert ("Dispersions-Silikatputze", Synonyme: 1K-Silikatputze, organisch vergütete Silikatputze, Organo-Silikatputze). Dünnlagige Beschichtungen sind teilweise auch noch als "echte" Silikat-Beschichtungsstoffe erhältlich. Sie dürfen nach DIN 18363 keine organischen Bestandteile enthalten und werden als zweikomponentige Materialien geliefert (→ 2K-Silikatfarben). | |
Wesentliche BestandteileDie wesentlichen Bestandteile von Dispersions-Silikatputzen sind: Kaliwasserglas, Kunstharzdispersion (v.a. Styrol-Acrylat-Copolymer), Pigmente (Titandioxid, alkalibeständige anorganische Buntpigmente je nach Farbton), Füllstoffe und Hilfsstoffe. Der Gehalt an Lösemitteln in Silikatputzen liegt durchwegs unter 10 Gramm pro Liter. Die Kunstharzdispersion stabilisiert den Putzmörtel zu einem lagerbeständigen Material, elastifiziert den Putz und verringert dessen Porosität. Für Diispersions-Silikatfarben legt die DIN 18363 die Höchstmenge an organischen Bestandteilen mit 5 % fest. Diese Begrenzung gilt auch für "Dispersions-Silikat-Beschichtungsstoffe für putzartige Oberfllächen" gemäß DIN 18363. Eine äquivalente Festlegung für Dispersions-Silikatpuitze gibt es derzeit nicht, woduch die Grenze zwischen Kunstharzputz und Silikatputz nicht klar definiert ist. "Reine" Silikatputze (2K-Putze) würden keine Biozidbeigaben benötigen. Die verarbeitungsfertigen Dispersions-Silikatputze enthalten dagegen wie alle pastösen Putzmörtel häufig ein Mittel zur Topfkonservierung (meist Isothiazolinone als Wirkstoff). Die Konzentration der Topfkonservierer liegt allerdings normalerweise unter 0,1%. Die Konzentrationen sind klein im Vergleich zu den ggf. verwendeten Filmschutzmitteln (s.u.). Bei Putzen in Wärmedämmverbundsystemen wird häufig auch ein Filmschutzmittel gegen Algen- und Pilzbefall zugegeben (gebräuchliche Wirkstoffe sind: Zinkpyrithion, Terbutryn, Octyl-Isothiazolinon). Solche Produkte sind an folgenden Bezeichnungen und Kennzeichnungen erkenntlich:
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CharakteristikSilikatputze können ohne Vorbehandlung nur auf rein mineralischen, verkieselungsfähigen Untergründen angewendet werden. Dabei reagiert die wässrige Wasserglaslösung mit dem Untergrund zu einer harten, lichtechten und wetterbeständigen Schicht ("Verkieselung"). Infolge der Verkieselung haften Silikatputze sehr gut auf den mineralischen Untergründen. Durch die hohe Oberflächenhärte und fehlende Thermoplastizität zeigen sie eine geringe Verschmutzungsneigung. Blasenbildung und Abplatzungen werden in aller Regel verhindert. Sie sind nicht brennbar nach Baustoffklasse A2 und zeichnen sich durch eine hohe Wasserdampfdurchlässigkeit aus, weshalb sie z.B. auch im Denkmalschutz eingesetzt werden können (wobei es hier wegen des organischen Anteils auch Vorbehalte gibt). Als nachteilig kann die hohe Alkalität der Silikatputze angesehen werden, die entsprechende Schutzmaßnahmen, wie z.B. Abdecken von Metall- und Glasflächen, bei der Verarbeitung erfordert. Die hohe Alkalität des Bindemittels Wasserglas führt auch zu Einschränkungen hinsichtlich der verfügbaren Farbtöne. | |
Besonders wichtige Eigenschaft hinsichtlich Umwelt- und GesundheitsrelevanzDispersions-Silikatputze sind auf Basis wässriger Bindemittel formuliert und enthalten nur noch sehr geringe bis gar keine Anteile an organischen Lösemitteln. Die Alkalität der Silikatputze bedingt ein besonderes Augenmerk auf Augen-, Haut- und Oberflächenschutz. Alternativen hinsichtlich Umwelt- und GesundheitsrelevanzBiozidfreie Silikatputze gehören zu den mäßig umweltbelastenden Fassadenputzen. Vor allem im Wärmedämmverbundsystem stellen sie eine sinnvolle Alternative zu → Kunstharzputzen dar. Beschichtungssysteme in Wärmedämmverbundsystemen werden häufig mit Bioziden (Filmschutzmittel = Schutz gegen Algen- und Pilzbefall) ausgerüstet, das gilt auch für einige Silikatputze. Scheint der Einsatz von Bioziden aufgrund der Umgebungsbedingungen unvermeidlich, sollten die Wirkstoffkombinationen bestmöglich auf die lokalen Bedingungen und auf die jeweiligen Beschichtungssysteme abgestimmt werden. Verkapselte Biozide werden vor allem im ersten Jahr deutlich weniger ausgewaschen. Eine Feldstudie an zwei baugleichen Einfamilienhäusern verglich die Abschwemmraten verkapselter und unverkapselter Biozide (Breuer et al., 2012b). Aus der Fassade mit dem verkapselten Biozid wurden nur 10 % der Wirkstoffmenge ausgewaschen, die aus der Fassade mit unverkapseltem Biozid ausgewaschen wurde. | |
LieferzustandSilikatputze werden gebrauchsfertig in Kunststoffgebinden geliefert. Die Verarbeitungskonsistenz kann je nach Produkt ggf. durch geringe Beigaben (max. 2 %) an Silikatfixativen oder sauberen Wasser eingestellt werden. | |
Anwendungsbereiche (Besonderheiten)Silikatputze können zum Verputzen von Wänden und Decken sowohl im Außenraum als auch im Innenraum eingesetzt werden. Der Hauptanwendungsbereich liegt im Wärmedämmverbundsystem. | |
Fachgruppe Putz & Dekor des Verbands der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V.: Fachlexikon für Putze & Beschichtungen / Silikatputze IBO – Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie (Hrsg.): Passivhaus-Bauteilkatalog: Sanierung - Ökologisch bewertete Konstruktionen. Birkhäuser 2017, ISBN: 9783035609547 Sicherheitsdatenblätter diverser Hersteller UBA (Hrsg.) (2014) Merkblatt 1-5, Entscheidungshilfen zur Verringerung des Biozideinsatzes an Fassaden. Umweltbundesamt, Berlin. (Download) |
Risikobetrachtung Lebenszyklusphasen |
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Planungs- und Ausschreibungshilfen |
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WECOBIS informiert produktneutral. An verschiedenen Stellen bietet WECOBIS jedoch auch Unterstützung dazu, wie sich Produkte innerhalb einer Produktgruppe hinsichtlich ihrer ökologischen Eigenschaften unterscheiden lassen. Informationen hier im Reiter Planungsgrundlagen:
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Übersicht Planungs- und Ausschreibungshilfen: Putzmörtel |
Putzmörtel (WECOBIS: Gipsputz, Kalkputz, Kunstharzputz, Leichtputz, Siliconharzputz, Silikatputz, Zementputz) | ||
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Material- ökologische Anforderungen | Im neuen Modul "Planungs- & Ausschreibungshilfen" bietet WECOBIS eine Übersicht zu möglichen materialökologischen Anforderungen und Textbausteine für Planung und Ausschreibung. Inhalt aufklappen | |
Anforderungen und Textbausteine in WECOBIS | verwandt: Außenwandfarben, Dämmstoffe in Wärmedämmverbundsystemen | |
Für Putzmörtel im Innenraum gibt es derzeit keine materialökologischen Anforderungen in WECOBIS. | ||
Mögliche Quellen | Die hier genannten Quellen, insbesondere BNB, bilden die Grundlage für Planungs- und Ausschreibungshilfen bzw. materialökologische Anforderungen und Textbausteine in WECOBIS. Inhalt aufklappen | |
Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) des BMI / Kriterium 1.1.6 (Risiken für die lokale Umwelt) | Mit dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) des BMI steht ein zum Leitfaden Nachhaltiges Bauen ergänzendes, ganzheitliches, quantitatives Bewertungsverfahren zur Verfügung. Einordung der jeweiligen Putzmörtel hinsichtlich verschiedener Kriteriensteckbriefe siehe Reiter BNB-Kriterien in WECOBIS | |
Umweltbundesamt (UBA) | Auf den Internet-Seiten des Umweltbundesamtes (UBA) befindet sich der „Informationsdienst für umweltfreundliche Beschaffung“. Die Seiten werden gerade überarbeitet, sodass sich dort derzeit aus dem Baubereich nur Ausschreibungsempfehlungen zu Elastischen und Hözernen Bodenbelägen, Tapeten und Raufaser finden. | |
baubook ökologisch ausschreiben | Die Plattform baubook ökologisch ausschreiben bietet eine Sammlung von Kriterien, die derzeit vor allem in Österreich für die ökologische Ausschreibung verwendet werden. Für Putzmörtel finden sich Kriterien in der Gruppe "Mauer- und Putzmörtel → Außenputze" und "Mauer- und Putzmörtel → Innenputze". | |
natureplus Ausschreibungstexte | → Ausschreibungshilfen Putze | |
Mögliche Nachweis- dokumente | weitere Nachweismöglichkeiten neben den folgend genannten sind Produktdatenblätter, Technische Merkblätter, sowie Herstellererklärungen oder ggf. ein Anhang mit Nachhaltigkeitsmerkmalen zur bauaufsichtlichen Zulassung (abZ+). Inhalt aufklappen | |
gesetzlich vorgeschrieben: | Welche Nachweisdokumente müssen vom Hersteller zur Verfügung gestellt werden? Welcher Nachweis kann damit erbracht werden? | |
REACH / CLP: Sicherheitsdatenblatt (SDB) | Putzmörtel werden als Gemisch eingestuft. Für sie muss daher ein SDB gemäß den Anforderungen in Art.31 REACH-VO in Verbindung mit Anhang II erstellt werden. (Nachweis gefährliche Stoffe, Nachweis SVHC >= 0,1 Gew.-%) | |
freiwillige Produktkenn-zeichnungen / -deklarationen | Für einige Bauproduktgruppen existieren freiwillige Produktkennzeichnungen oder -deklarationen wie z.B. Umweltzeichen oder Umweltproduktdeklarationen, die als Nachweis für materialökologische Anforderungen dienen können. Eine Übersichtstabelle dazu mit detaillierten Informationen zu Putzmörteln findet sich im Reiter Zeichen & Deklarationen. |
Gefahrstoffverordnung
Gemäß Minimierungs- und Substitutionsgebot der GefStoffV ist grundsätzlich das Produkt mit den geringstmöglichen Belastungen zu verwenden. Werden für eine Produktgruppe GISBAU Produkt-Codes oder GISCODES vergeben, lassen sich dadurch Unterschiede innerhalb der Produktgruppe feststellen. (s. Reiter Zeichen & Deklarationen).
Für Silikatputze gibt es keine Alternativen mit ähnlichen Eigenschaften, welche im Sinne der Gefahrstoffverordnung weniger belastend sind (siehe GISBAU Produktdatenblätter M-SK01 Silikatfarbe).
Anmerkung: GISCODE M-SK01 für Silikatfarben ist aufgrund vergleichbarer Gefährdungen und Schutzmaßnahmen auch auf Putze und Spachtelmassen mit gleichartigen Inhaltsstoffen anwendbar.
Dispersions-Silikatputze sind auf Basis wässriger Bindemittel formuliert und enthalten nur noch sehr geringe bis gar keine Anteile an organischen Lösemitteln. Die Alkalität der Silikatputze bedingt ein besonderes Augenmerk auf Augen-, Haut- und Oberflächenschutz.
Alternativen hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz
Biozidfreie Silikatputze gehören zu den mäßig umweltbelastenden Fassadenputzen. Vor allem im Wärmedämmverbundsystem stellen sie eine sinnvolle Alternative zu → Kunstharzputzen dar.
Beschichtungssysteme in Wärmedämmverbundsystemen werden häufig mit Bioziden (Filmschutzmittel = Schutz gegen Algen- und Pilzbefall) ausgerüstet, das gilt auch für einige Silikatputze.
Diese Biozide verhindern den Befall der Fassade mit Mikroorganismen nicht (sie werden über kurz oder lang ausgewaschen), sondern zögern ihn nur hinaus. Für die Umwelt bedeutet die Freisetzung der Biozide ein öko- und humantoxikologisches Risiko. Diffusionsoffene, hydrophile Beschichtungssysteme, bestehend aus Dickputzen und Fassadenfarben auf Silikatbasis, welche die Tauwasserbildung auf der Fassaden reduzieren, stellen eine sinnvolle Alternative zu hydrophoben dünnschichtigen Systemen dar. Immer mehr Hersteller bieten daher mittlerweile Systeme auf Silikatbasis ohne Filmschutz an. Das Risiko der Algenbildung ist bei diesen Fassaden je nach Randbedingungen nicht zwangsläufig größer als bei filmgeschützten Fassaden, solange die Fassade trocken bleibt bzw. schnell wieder abtrocknet.
Scheint der Einsatz von Bioziden aufgrund der Umgebungsbedingungen unvermeidlich, sollten die Wirkstoffkombinationen bestmöglich auf die lokalen Bedingungen und auf die jeweiligen Beschichtungssysteme abgestimmt werden. Verkapselte Biozide werden vor allem im ersten Jahr deutlich weniger ausgewaschen. Eine Feldstudie an zwei baugleichen Einfamilienhäusern verglich die Abschwemmraten verkapselter und unverkapselter Biozide (Breuer et al., 2012b). Aus der Fassade mit dem verkapselten Biozid wurden nur 10 % der Wirkstoffmenge ausgewaschen, die aus der Fassade mit unverkapseltem Biozid ausgewaschen wurde.
Weitere planungs- und ausschreibungsrelevante Informationen in WECOBIS
- Reiter Zeichen & Deklarationen / Erläuterung + Links der wichtigsten Deklarationen zur jeweiligen Produktgruppe
- Reiter BNB-Kriterien / Einordnung der jeweiligen Produktgruppe gemäß Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) des BMI
Allgemeine Unterstützung zum Umgang mit Nachhaltigkeitsaspekten in Planung und Ausschreibung sowie Hinweise auf Leitfäden, Arbeitshilfen und Veröffentlichungen zum Nachhaltigen Bauen bietet das neue WECOBIS-Modul Planungs- & Ausschreibungshilfen unter Allgemeine Infos.
Umweltdeklarationen |
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Die folgende Tabelle liefert eine Übersicht zu Zeichen & Deklarationen aus dem Bereich der Putzmörtel. Neben Herstellererklärungen, Informationen in Sicherheitsdatenblättern (SDB) oder allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen (abZ) können diese den Nachweis für umwelt- und gesundheitsrelevante Kriterien in Planung und Ausschreibung (s. Reiter Planungsgrundlagen) ermöglichen. Detaillierte Informationen finden sich außerdem in den einzelnen Produktgruppen. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Übersicht Umweltdeklarationen: Putzmörtel |
Gipsputz | Kalkputz | Kunstharzputz | Leichtputz | Siliconharzputz | Silikatputz | Zementputz | ||
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Umweltzeichen | Umweltzeichen gehören zu den freiwilligen Produktkennzeichnungen. Sie bieten die Möglichkeit, Unterschiede von Produkten innerhalb einer Produktgruppe hinsichtlich ihrer Umwelt- und Gesundheitsrelevanz festzustellen, auch wenn sie keine allgemeinverbindlichen Gebote oder Verbote aufstellen können. Inhalt aufklappen | |||||||
Blauer Engel weil emissionsarm / DE-UZ 198 Emissionsarme Putze für den Innenraum (Ausgabe 2015) | x (Gipsputze sind im Geltungs- bereich ausge- schlossen) | + | + | + | + | + | + | |
Blauer Engel weil umweltgerechter Wärmeschutz / DE-UZ 140 Wämedämm- verbundsysteme | ./. (keine Anwendung im WDVS) | + | + | ./. | + | + | + | |
EU-Umweltzeichen (Blume) | - | - | - | - | - | - | - | |
Österreichisches Umweltzeichen | - | - | - | - | - | - | - | |
natureplus- Qualitätszeichen / RL 0800ff | - (RL0802 in Planung) | + +
| x | + | x (RL 0805 schreibt mineralische Bindemittel vor) | + + | + - | |
GISBAU Klassifizierungs-system | Das GISBAU Klassifizierungssystem ermöglicht es durch den GISCODE oder GISBAU Produktcode, Produkte von denen die gleichen Gesundheitsgefahren ausgehen, in einer Gruppe zusammenzufassen. Die Klassifizierung ist auf den Arbeitsschutz ausgerichtet. Gemäß Minimierungs- und Substitutionsgebot der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) ist grundsätzlich das Produkt mit den geringstmöglichen Belastungen zu verwenden. (siehe unten: Ersatzproduktgruppe prüfen?) Inhalt aufklappen | |||||||
GISBAU Produkt-Code / GISCODE | CP1 Spachtel- falls Zement enthalten: | falls Zement enthalten: ZP1 Zement- haltige Produkte, chromatarm | M-DF01 Dispersions- M-DF02 Dispersions-
| falls Zement enthalten: | M-SF01 | M-SK01 1K-Silikatfarben gelegentlich auch | ZP1 Zementhaltige Produkte, chromatarm | |
Umweltprodukt-deklaration (EPD) | Die Umweltproduktdeklaration (EPD = Environmental Product Declaration) eines Produktes macht Aussagen zum Energie- und Ressourceneinsatz und in welchem Ausmaß ein Produkt zu Treibhauseffekt, Versauerung, Überdüngung, Zerstörung der Ozonschicht und Smogbildung beiträgt. Außerdem werden Angaben zu technischen Eigenschaften gemacht, die für die Einschätzung der Performance des Bauproduktes im Gebäude benötigt werden, wie Lebensdauer, Wärme- und Schallisolierung oder den Einfluss auf die Qualität der Innenraumluft.1 Inhalt aufklappen | |||||||
EPD1 | + | + | + | + | + | + | + | |
Branchen-EPD1 | + | + | + | + | + | - | + | |
Umweltindikatoren | Einheitliche Werte zu Umweltindikatoren wie z.B Primärenergieaufwand, Abfall, Abiotischer Ressourcenverbrauch, Ozonabbaupotential, Treibhauspotential usw. liefert die Datenbank ÖKOBAUDAT des Informationsportals Nachhaltiges Bauen des BMI. Bei den Produkten sind auch Angaben zu technischen Eigenschaften, wie Anwendungsgebiete oder technische Kennwerte, zu finden, die für die Einschätzung der Performance des Bauproduktes im Gebäude benötigt werden. Die produktspezfischen Werte entstammen Umweltproduktdeklarationen (EPD = Environmental Product Declaration). Inhalt aufklappen | |||||||
ÖKOBAUDAT-Datensätze | -> 1. Mineralische Baustoffe -> 1.4 Mörtel und Betone -> 1.4.04 Putz und Putzmörtel: | |||||||
+ | + | + | + | - | - | - | ||
Sonstige Produkt- Deklarationen | Die Plattform baubook beispielsweise bietet für Händler und Hersteller von Bauprodukten die Möglichkeit einer online-Deklaration anhand von Kriterien, die derzeit vor allem in Österreich für die ökologische Ausschreibung verwendet werden. Ein Modul zur Deklaration von BNB_BN_1.1.6-Kriterien ist in Vorbereitung. Inhalt aufklappen | |||||||
baubook-Deklaration | siehe baubook / "Mauer- und Putzmörtel → Außenputze" und "Mauer- und Putzmörtel → Innenputze" |
+ | Zeichen / Label bzw. Produktkennzeichnungen für diese Produktgruppe vorhanden |
- | Zeichen / Label bzw. Produktkennzeichnungen für diese Produktgruppe nicht vorhanden |
./. | Zeichen / Label für diese Produktgruppe nicht relevant |
x | Produkte aus dieser Produktgruppe können die Kriterien des Zeichens/Labels definitionsgemäß nicht erfüllen |
Bewertungssystem |
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Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)
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BNB-Kriterium BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau)
Einordnung der Putzmörtel
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Qualitätsniveau (QN) | Anforderungen an Fassadenputze (Pos. 36a) |
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1 (= Mindestanforderung) | Produktdokumentation1 incl. Deklaration von SVHC der Kandidatenliste > 0,1 Gew.-% Deklaration biozider Wirkstoffe |
2 (zusätzlich zu QN1) | |
3 (zusätzlich zu QN1) | Ausschluss biozider Wirkstoffe außer Topfkonservierern |
4 (zusätzlich zu QN1) | |
5 (zusätzlich zu QN1) | |
Kommentierung Bis QN2 gibt es keine technischen Einschränkungen bei der Erfüllung der Anforderungen für Fassadenputze. Es bestehen lediglich Dokumentations- und Deklarationspflichten, die jeder erfüllen kann. Biozidhaltige Fassadenputze kann man z.B. an dem Zusatz „filmgeschützt", „enthält Filmschutzmittel", „Schutz gegen Algen und Pilze" erkennen. |
1 Die Produktdokumentation (z.B. über Produktdatenblätter, Technische Merkblätter, Sicherheitsdatenblätter) ist die Mindestanforderung, die für alle durch BNB 1.1.6 betroffenen Produktgruppen erfüllt sein muss. Zusätzlich ist für alle diese Produktgruppen immer auch die Deklaration von SVHC der Kandidatenliste nach REACH (z.B. über Sicherheitsdatenblätter, Herstellererklärung) erforderlich.
Planungs- und Ausschreibungshilfen mit Textbausteinen
Eine tabellarische Übersicht mit allen Einzelkriterien für Planung und Ausschreibung ist im neuen Modul Planungs- & Ausschreibungshilfen für Fassadenputze zu finden. Die Tabellen dort enthalten auch detaillierte Informationen zu den Nachweismöglichkeiten (z.B. über andere Produktkennzeichnungen) und damit zur Prüfung der angebotenen Produkte. Außerdem finden sich dort auch die für die verschiedenen Qualitätsniveaus zugehörigen Textbausteine.
BNB-Kriterium BN_4.1.4 - Rückbau, Trennung, Verwertung
Welche Ziele werden mit BNB-Kriterium BN_4.1.4 verfolgt? Inhalt aufklappen | |
Im BNB Kriteriensteckbrief 4.1.4 werden Konstruktionen nach ihrer Rückbaubarkeit, Trennbarkeit und Verwertbarkeit eingestuft. |
Putzmörtel werden für die in BNB-Kriterium 4.1.4 genannten Bauelemente Keller-Außenwände, Außen- und Innenwände eingesetzt. Zu beachten sind in diesem Zusammenhang die Massivbaustoffe Beton, Kalksandsteine, Lehmbaustoffe, Porenbeton und Ziegel. Ein weiterer Einsatzbereich sind Wärmedämmbverbundsysteme.
Rückbaubarkeit
Für die Bewertung gemäß BNB 4.1.4 wirkt sich der Einsatz abfallarmer Konstruktionen, die die Möglichkeit eines sortenreinen Rückbaus erlauben, günstig aus. Die Rückbaubarkeit beschreibt den Aufwand, der für Demontage oder Abbruch eines Bauteils aus dem Gebäudeverband nötig ist.
Putze fallen mit Mauerwerk- oder Betonwänden oder Dämmstoffen als Verbundstoffe an. Eine Trennung von Putzschicht und Putzgrund ist aufwändig; diese zielt auf die Verwertung des Massivbaustoffes oder Dämmstoffes, nicht des Putzes, ab. In der Regel ist nicht von sortenreinem Rückbau auszugehen.
Weitere Informationen siehe Reiter Nachnutzung / Rückbaubarkeit und Sortenreinheit
Sortenreinheit
Beschreibt den Aufwand, der für die sortenreine Trennung mehrschichtiger und / oder inhomogener Bauteile anfällt. Eine hohe Sortenreinheit z. B. durch homogene Baustoffe und leicht trennbare Bauteilschichten führt tendenziell zur Aufwertung in der Bewertung nach Kriterium 4.1.4.
Putze werden als Bestandteil des mineralischen Bauschutts deponiert oder as Verunreinigungen auf den organischen Dämmstoffabfällen verbrannt, üblicherweise erfolgt keine sortenreine Trennung.
Weitere Informationen siehe Reiter Nachnutzung / Rückbaubarkeit und Sortenreinheit
Verwertbarkeit
Für die Bewertung der Verwertbarkeit der Baustofffraktionen gelten die zur Zeit der Bewertung am Markt aktuell verfügbaren technischen Verfahren. Eine bessere Verwertbarkeit / höherwertige Verwertung führt tendenziell zu einer Aufwertung. Eine theoretische aber nicht realisierte Verwertbarkeit führt tendenziell zu einer Abwertung. Alternativ können bei Bauteilen mit langer zu erwartender Nutzungsdauer Forschungsvorhaben, die praktikable Lösungsmöglichkeiten in absehbarer Zeit zur Verfügung stellen können, positiv bewertet werden.
Bei Putzen ist von der Deponierung auszugehen.
Für eine Wieder- und Weiterverwendung von verputztem Mauerwerk nach erfolgtem Rückbau fehlt derzeit die praktische Erfahrung.
Verwertungs- / Beseitigungswege | Hochwertige Verwertung | Minderwertige Verwertung | Energetische Verwertung | Deponierung |
Gipsputz | nicht möglich | bedingt möglich1 | nicht möglich | momentan der übliche Beseitigungsweg2 |
Kalkputz | nicht möglich | bedingt möglich4 | nicht möglich | momentan der übliche Beseitigungsweg2 |
Kunstharzputz | nicht möglich | nicht möglich | nicht möglich | momentan der übliche Beseitigungsweg2 3 |
Leichtputz | nicht möglich | bedingt möglich4 | nicht möglich | momentan der übliche Beseitigungsweg2 3 |
Siliconharzputz | nicht möglich | nicht möglich | nicht möglich | momentan der übliche Beseitigungsweg2 3 |
Silikatputz | nicht möglich | bedingt möglich4 | nicht möglich | momentan der übliche Beseitigungsweg2 |
Zementputz | nicht möglich | bedingt möglich4 | nicht möglich | momentan der übliche Beseitigungsweg2 |
Hochwertige Verwertung | Die Produktgruppe wird zur Herstellung gleichwertiger Produkte als wesentlicher Bestandteil des Endprodukts eingesetzt. |
Minderwertige Verwertung | Die Produktgruppe wird zur Herstellung untergeordneter Produkte als wesentlicher Bestandteil des Endprodukts eingesetzt. |
Energetische Verwertung | Die Produktgruppe wird in einer Verbrennungsanlage energetisch verwertet. |
Deponierung | Die Produktgruppe wird ggf. nach thermischer Vorbehandlung deponiert. |
2 als Bestandteil des Mauerwerks / mineralischen Dämmstoffs bzw. nach Trennung vom organischen Dämmstoff
3 ev. Vorbehandlung notwendig
4 Eine stoffliche Verwertung findet aus wirtschaftlichen Gründen nur in Form der Aufbereitung von gemischtem Mauerwerksabbruch/Bauschutt statt, wobei hier der Putz eine Verunreinigung darstellt und die Qualität vermindert.
Weitere Informationen siehe Reiter Nachnutzung / Stoffliche Verwertung, Energetische Verwertung
Quellen
Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB), Büro- und Verwaltungsgebäude – Neubau
- Kriteriensteckbrief 1.1.6 "Risiken für die lokale Umwelt", verwendete Version / Stand 21.07.2017:
BNB_BN_1.1.6 Version V 2015 (Textteil)
Anlage 1 / Übersichtstabelle aller Qualitätsanforderungen gemäß QN 1 bis 5 (sortiert nach Bauproduktgruppen)
Anlage 2 / Ergänzung zu Anlage 1: Einzelstoffe mit besonders besorgniserregenden Eigenschaften (nur zur Information) - Kriteriensteckbrief 3.1.3 "Innenraumlufthygiene", verwendete Version / Stand 01.03.2017: BNB_BN_3.1.3 Version V 2015
- Kriteriensteckbrief 4.1.4 "Rückbau, Trennung und Verwertung", verwendete Version / Stand 01.03.2017: BNB_BN 4.1.4 Version V2015
Technisches |
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Technische Datenph-Wert: ca. 8,5 bis 11,5 Richtwert Brandverhaltensklasse A2 – s1, d0 Erläuterung zur Brandverhaltensklasse: | |
Technische Regeln (DIN, EN)Für Außen- und Innenputze mit organischen Bindemitteln gilt seit Oktober 2009 die harmonisierte europäische Norm EN 15824. Organisch vergütete Silikatputze müssen daher mit dem CE-Zeichen gekennzeichnet werden. | |
QuellenDIN EN 15824 Festlegungen für Außen- und Innenputze mit organischen Bindemitteln; Deutsche Fassung EN 15824:2009 CE-Kennzeichnung und Leistungserklärung für Außen- und Innenputze mit organischen Bindemitteln - Erläuterungen und Beispiele zur Umsetzung der EN 15824 im Rahmen der Bauproduktenverordnung. VdL&VDPM (Hrsg.), Stand: August 2017, Download |
Literaturtipps |
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Fachgruppe Putz & Dekor des Verbands der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V.: Fachlexikon für Putze & Beschichtungen / Siliconharzputze IBO – Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie (Hrsg.): Passivhaus-Bauteilkatalog: Sanierung - Ökologisch bewertete Konstruktionen. Birkhäuser 2017, ISBN: 9783035609547 UBA (Hrsg.) (2014) Merkblatt 1-5, Entscheidungshilfen zur Verringerung des Biozideinsatzes an Fassaden. Umweltbundesamt, Berlin. (Download) CE-Kennzeichnung und Leistungserklärung für Außen- und Innenputze mit organischen Bindemitteln - Erläuterungen und Beispiele zur Umsetzung der EN 15824 im Rahmen der Bauproduktenverordnung. VdL&VDPM (Hrsg.), Stand: August 2017, Download |
Rohstoffe / Ausgangsstoffe |
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HauptbestandteileAbb.1 / Beispielrezeptur für einen Silikatputz
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Umwelt- und GesundheitsrelevanzAbb. 2 / Zusammensetzung nach Rohstoffherkunft
Gewinnung der PrimärrohstoffeDer Hauptteil der eingesetzten Rohstoffe ist mineralischen Ursprungs. Die Dispersion und die Zusatzstoffe werden aus fossilen Rohstoffen gewonnen. VerfügbarkeitDie eingesetzten mineralischen Rohstoffe sind auch langfristig nicht erschöpft, eine Knappheit ist nicht zu erwarten. Verwendung von Recyclingmaterialien / ProduktionsabfällenDie Verwendung von Sekundärrohstoffen z.B. als Füllstoffe für Silikatputze ist evtl. denkbar, wird jedoch in der Praxis gegenwärtig nicht umgesetzt. RadioaktivitätRadioaktivität ist für Silikatputze nicht relevant. | ||||||||||||||||||
Herstellung |
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Prozesskette | |
Herstellungsprozess(Kali-)Wasserglas ist eine glasige Verbindung, die bei 1400 - 1500 °C aus der Schmelze von hochreiem Quarzsand und Kaliumcarbonat gewonnen wird. Die erstarrte Schmelze wird gemahlen und in heißem Wasser gelöst. Die Herstellung von Wasserglas ist energieintensiv und mit der Freisetzung von CO2 verbunden, iim Gegensatz zur Herstellung von Kunstharzen werden jedoch keine Gefahrstoffe eingesetzt. Die Herstellung der Kunststoffdispersionen erfolgt vorwiegend in großen Chemieindustriebetrieben. Es handelt sich um eine Reihe von chemischen Syntheseprozessen, bei denen auch verschiedene Gefahrstoffe Verwendung finden. Die Herstellung der Pigmente und Füllstoffe ist nicht produktgruppenspezifisch. Die Pigmente, v.a. die Weißpigmente, werden aus Metallerzen in verhältnismäßig energieintensiven Prozessen gewonnen. Die Gewinnung der Füllstoffe (Gesteinsmehle wie Dolomit) ist dagegen weniger aufwändig. Die Verarbeitung zum Putzmörtel beinhaltet das Einwägen und Mischen der Ausgangsstoffe gemäß Rezeptur. Abschließend wird das Gemenge in Gebinde eingefüllt. | |
Umweltindikatoren / HerstellungEinheitliche Werte zu Umweltindikatoren in WECOBIS soll zukünftig ausschließlich die Datenbank ÖKOBAUDAT des Informationsportals Nachhaltiges Bauen des BMI liefern. Die ÖKOBAUDAT stellt Umweltprofile für Bauprodukte bereit, die als erforderliche Datengrundlage für die Lebenszyklusanalyse eingesetzt werden. Für Bauprodukte gibt es Herstellungs- und End-of-Live- Datensätze. Weiterführende Informationen zur ÖKOBAUDAT im Zusammenhang mit dieser Produktgruppe finden sich in WECOBIS unter Fachinformationen / Reiter Umweltdeklarationen → ÖKOBAUDAT / Umweltindikatoren Da in der Herstellung von Bauprodukten ein großer Anteil der verursachten Umweltbelastungen auf den Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern zurückzuführen ist, stellt die Graue Energie (kumulierter Primärenergieaufwand nicht erneuerbar) dafür einen guten Indikator dar. Im Kapitel Energieaufwand finden sich ggf. allgemeine Informationen zum Thema, die die Produktgruppe prägen. EnergieaufwandDen höchsten Energieaufwand für die Herstellung von Silikatputzen verursachen die Herstellung des Wasserglases, der Weißpigmente und der organischen Bindemittel. Die Füllstoffe und die Hilfsstoffe haben eine untergeordnete Bedeutung. | |
Charakteristische EmissionenBei der Verarbeitung der Vorprodukte zum Putzmörtel treten keine produktspezifischen Emissionen auf. | |
Maßnahmen GesundheitsschutzBei der Verarbeitung der Vorprodukte zum Putzmörtel sind die üblichen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz erforderlich. | |
Maßnahmen UmweltschutzBei der Verarbeitung der Vorprodukte zum Putzmörtel sind die üblichen Maßnahmen zum Umweltschutz erforderlich. | |
TransportDie Umweltrelevanz der Transporte ist nicht spezifisch für die Herstellung von Putzen. | |
Verarbeitung |
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Technische Hinweise / VerarbeitungsempfehlungenDie Umgebung der Beschichtungsflächen, insbesondere Glas, Keramik, Klinker, Naturstein, Lack und Metall ist zu schützen. Gegebenenfalls Spritzer mit viel Wasser abspülen, nicht bis zum Austrocknen und Erhärten des Putzes warten. Werkzeuge und Geräte sofort nach Gebrauch mit Wasser reinigen. Filmgeschützte Produkte sind ggf. eingestuft in
Bei der Verarbeitung filmgeschützter Produkte sind Pflanzen und Böden im Arbeitsbereich abzudecken. Produktreste dürfen nicht in Gewässer oder Kanalisation gelangen. Die Streichwerkzeuge dürfen nicht ausgewaschen werden. | |
Arbeitshygienische RisikenAllgemeinesGesundheitsgefahren gehen nach heutiger Kenntnis überwiegend von der Alkalität des Silikates aus. Kieselsäure ist in H315 verursacht Hautreizung, H319 Verursacht schwere Augenreizung und H335 Kann die Atemwege reizen eingestuft. das bedeutet, dass Kieselsäure bei Augenkontakt ernste und möglicherweise bleibende Augenschäden verursachen und bei anhaltendem Kontakt eine reizende Wirkung auf feuchte Haut (infolge von Schwitzen oder Luftfeuchtigkeit) haben kann. Sie kann außerdem die Atemwege reizen (Eine Gefährdung durch Einatmen besteht bei Spritzverfahren.). Die reizenden Eigenschaften verschwinden mit der Aushärtung der Produkte. AGW-WerteSilikatputze sind nach Gefahrstoffverordnung nicht kennzeichnungspflichtig, Bei biozidfreien Silikatputzen ist mit der Überschreitung von Arbeitsplatzgrenzwerten nicht zu rechnen (siehe dazu auch GISBAU Produktdatenblätter M-SK01). Nach bisherigen Erkenntnissen sind Gefahrstoffmessungen nicht erforderlich. Mögliche Bestandteile mit arbeitsplatzbezogenen, zu überwachenden Grenzwerten:
AGW (Deutschland)
REACH / CLPDie REACH-Verordnung regelt die Herstellung, das Inverkehrbringen und den Umgang mit Industriechemikalien. Zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen, dient die CLP-Verordnung (Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen), um ein hohes Schutzniveau für die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu gewährleisten. Wird ein Produkt nicht als Stoff oder Gemisch, sondern als Erzeugnis eingestuft, ist kein Sicherheitsdatenblatt (SDB) erforderlich und Gefahrstoffbezeichnungen entfallen. Lediglich besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) müssen ausgewiesen werden. Pastöse Putzmörtel werden als Gemisch eingestuft. Produkt bezogene Informationen gemäß CLP-Verordnung müssen daher in den Sicherheitsdatenblättern (SDB) der jeweiligen Produkte ausgewiesen sein. Einstufungen und Gesundheitsgefahren nach GISBAUGISBAU Produkt-Code: Gelegentlich auch zu finden: GISBAU Produkt-Code: Anmerkung: EmissionenSilikatputze verursachen bei der Verarbeitung und beim Austrocknen geringe Emissionen aus den organischen Bestandteilen. | |
Nutzung |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiken NeuzustandSchadstoffabgabe / Emissionen in den InnenraumAus den enthaltenen organischen Bestandteilen können flüchtige organische Verbindungen ausgasen. Aufgrund der im Vergleich zu Wandfarben höheren Dicke ist der Anteil an organischen Bestandteilen nicht zu unterschätzen, er liegt aber deutlich niedriger als bei anderen pastösen Putzsystemen (→ Kunstharzputz, → Siliconharzputz). Produkte, die mit dem natureplus Qualitätszeichen oder dem Blauen Engel ausgezeichnet sind, müssen strenge Anforderungen erfüllen (→ Reiter Zeichen & Deklarationen). Der Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten (AgBB) hat außerdem ein Bewertungsschema (AgBB-Bewertungsschema) zur gesundheitlichen Bewertung der Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC und SVOC) aus Bauprodukten entwickelt. Darin sind auch Anforderungen für Beschichtungssysteme formuliert. Silikatputze, die im Außenraum eingesetzt werden, emittieren keine Schadstoffe in den Innenraum. Schadstoffabgabe / Emissionen in den AußenraumAus filmgeschützten Silikatputzen (meist in Wärmedämmverbundsystemen eingesetzt) werden Biozide freigesetzt. Diese Biozide verhindern den Befall der Fassade mit Mikroorganismen nicht, sondern zögern ihn nur hinaus. Ein dauerhaftes Ausbleiben von Algen- und/oder Pilzbefall kann nicht zugesichert werden. Darauf weisen die Hersteller auch in ihren Produktinformationen hin.
Scheint der Einsatz von Bioziden aufgrund der Umgebungsbedingungen unvermeidlich, sollten die eingesetzten Wirkstoffkombinationen bestmöglich auf die lokalen Bedingungen und auf die jeweiligen Beschichtungssysteme abgestimmt werden. Verkapselte Biozide werden vor allem im ersten Jahr deutlich weniger ausgewaschen. Eine Feldstudie an zwei baugleichen Einfamilienhäusern verglich die Abschwemmraten verkapselter und unverkapselter Biozide (Breuer et al., 2012b). Aus der Fassade mit dem verkapselten Biozide wurden nur 10 % der Wirkstoffmenge ausgewaschen, die aus der Fassade mit unverkapseltem Biozid ausgewaschen wurde. | |
Umwelt- und Gesundheitsrisiken im SchadensfallBrandfallSililkatputze sind nicht brennbar (Brandverhaltensklasse A2). Im Brandfall sind keine außergewöhnlichen Risiken für Umwelt und Gesundheit zu erwarten. WassereinwirkungBei Wassereinwirkung in Folge eines Schadenfalles sind keine außergewöhnlichen Risiken für die Umwelt zu erwarten. | |
Beständigkeit NutzungszustandDie Dauerhaftigkeit eines Putzes hängt i.w. von folgenden Faktoren ab:
Unter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“. | |
InstandhaltungEin Befall mit Algen und Pilzen im Außenraum hat meist keine technischen Nachteile, sieht für den gemeinen Betrachter aber unschön aus. Regelmäßige Inspektionen der Fassade sowie Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten, zum Beispiel vorsichtiges nasses Abwaschen oder Abbürsten bei Staubablagerungen und ersten Anzeichen von Bewuchs, helfen laut UBA (2014), das Befallrisiko zu verringern. Nasses Abwaschen empfiehlt sich nur für biozidfreie Fassaden, da andernfalls Wirkstoffe mit ausgewaschen werden. Abplatzungen oder Fehlstellen von Putzen können instandgesetzt werden, indem der geschädigte Putz entfernt und neu aufgebracht wird. | |
QuellenBreuer K. , Mayer F., Scherer C., Schwerd R. & Sedlbauer K. (2012) Wirkstoffauswaschung aus hydrophoben Fassadenbeschichtungen: verkapselte versus unverkapselte Biozidsysteme. Bauphysik, 34(Heft 1), 19–23. IBO – Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie (Hrsg.): Passivhaus-Bauteilkatalog: Sanierung - Ökologisch bewertete Konstruktionen. Birkhäuser 2017, ISBN: 9783035609547 UBA (Hrsg.) (2014) Merkblatt 1-5, Entscheidungshilfen zur Verringerung des Biozideinsatzes an Fassaden. Umweltbundesamt, Berlin. (Download) |
Nachnutzung |
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Umwelt- und Gesundheitsrisiko RückbauBeim Rückbau kann Staubentwicklung ein Risiko für Mensch und Umwelt darstellen. Auf ausreichenden Staubschutz ist zu achten. | ||||||||||
WiederverwendungEine Wiederverwendung des Putzes ist nicht möglich. | ||||||||||
Stoffliche VerwertungEin wirtschaftlich attraktives Verfahren zur stofflichen Verwertung von Silikatputzen ist derzeit nicht bekanntt, ggf. erfolgt eine Verwendung in Hinterfüllungen oder Schüttungen. Putzreste treten damit vor allem als Störstoffe auf, welche die stoffliche Verwertbarkeit von Dämmmaterialien oder Massivbaustoffen herabsetzen können. | ||||||||||
Energetische VerwertungEnergetische Verwertung nicht möglich/sinnvoll, da Heizwert gewöhnlich Null. | ||||||||||
Beseitigung / Verhalten auf der DeponieEine Beseitigung ist gemeinsam mit nicht verunreinigten mineralischen Abfällen auf Deponieklasse I möglich. | ||||||||||
EAK-AbfallschlüsselUnverarbeitete und unausgehärtete Silikatputze
Ausgehärtete Putze Ausgehärte Putzmörtel fallen meist gemeinsam mit anderen Bau-und Abbruchabfällen zur Entsorgung an. Die Abfallschlüsselnummer hängt vom Schadstoffgehalt und den verbundenen Materialien ab. Mögliche Klassifizierungen sind:
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QuellenVerordnung über das Europäische Abfallverzeichnis (Abfallverzeichnis-Verordnung – AVV, zuletzt geändert am 24. Februar 2012, Online-Quelle abgerufen am 11.7.2012 |