Kalk

Produktgruppeninformation

Begriffsdefinition

Als Kalk wird im allgemeinen Sprachgebrauch sowohl Kalkstein (CaCO3), als auch der daraus durch Brennen hergestellte Branntkalk (CaO) bzw. – im abgelöschten Zustand – das (Weiß-)Kalkhydrat (Ca(OH)2) bezeichnet.
Baukalke werden unterteilt in Luftkalke und hydraulisch erhärtende Kalke.

Wesentliche Bestandteile

Abbindefähige Baukalke betehen zum größten Teil aus CaO / Ca(OH)2. Nebenbestandteile sind MgO / Mg(OH)2, SiO2 (als Trass oder Kieselgur), Al2O3, Fe2O3.

Charakteristik

Kalk reagiert mit Wasser unter starker Wärmefreisetzung stark alkalisch.

Besonders wichtige Eigenschaft hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Kalk führt aufgrund seiner Alkalität zu Verätzungen der Haut und der Augen!

Lieferzustand

  • weißes bis graues Pulver
  • i. d. R. in Säcken

Anwendungsbereiche (Besonderheiten)

  • Kalkmörtel
  • Kalkputz
  • Kalksandsteine
  • Bodenverfestigung

Die Baukalkarten unterscheiden sich grundsätzlich in den Rohstoffen und in den Anforderungen der Druckfestigkeit. Luftkalke werden nach ihrem (CaO + MgO)-Gehalt, hydraulische Kalke nach ihren Druckfestigkeiten klassifiziert (2 bis 5 N/mm² nach 28 Tagen am Normenmörtel).

Baukalkart Gewinnung aus Farbe Mindestdruckfestigkeit des Normenmörtels nach 28 Tagen:
Luftkalke werden mit Wasser "gelöscht", wobei Weißkalk besonders kräftig reagiert und sehr ergiebig ist. Sie ergeben bei einem hohen Wasseranspruch einen besonders geschmeidigen und gut verarbeitbaren Mörtel und erhärten nur durch Aufnahme von CO2 aus der Luft.
Weißkalk reinem Kalkstein weiß keine Forderung
Dolomitkalk dolomitischem Kalkstein weiß bis hellgrau keine Forderung
Hydraulisch erhärtende Kalke haben einen geringeren Wasseranspruch, sowie eine geringere Geschmeidigkeit als Luftkalke, sie erhärten auch unter Luftabschluss. Ihre Festigkeit ist höher. Nach Erhärtung ist eine Lagerung unter Wasser möglich.
Wasserkalkhydrat mergeliger Kalkstein hellgrau 2,0 N/mm²
hydraulischer Kalk Kalksteinmergel oder Kalkstein und Zusatz von latent hydraulischen Stoffen oder Vermischen von Luftkalken mit latent hydraulischen Stoffen grau

3,5 N/mm²

hochhydraulischer Kalk wie hydraulischer Kalk, jedoch höherer Anteil an hydraulischen Bestandteilen grau

5,0 N/mm²

Kalk
Kalk
Kalk
Kalk
Kalk

Technisches

Baustoffklasse nach DIN 4102-1

A1 (nicht brennbar)

Färbung

weiß, grau

Technische Baubestimmung

Die allgemeinen Anforderungen an bauliche Anlagen und die Verwendung von Bauprodukten werden in den Landesbauordnungen geregelt. Bei Bedarf können diese allgemeinen Vorgaben durch Technische Baubestimmungen konkretisiert werden. Das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) macht im Auftrag der Länder die Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVV TB) bekannt, die als Grundlage für die Umsetzung in Landesrecht dient.
Weitere Informationen dazu bzw. produkt- und bauartspezifische Informationen siehe
DIBt / Informationsportal Bauprodukte und Bauarten
DIBt / Zulassungs- und Genehmigungsverzeichnisse

Technische Regeln (DIN, EN)

DIN EN 459

 

Baukalk

                        -1

2010

Teil 1: Begriffe, Anforderungen und Konformitätskriterien

                        -2

2010

Teil 2: Prüfverfahren

                        -3

2011

Teil 3: Konformitätsbewertung

Quellen

1 Wecobis-Version vor 06/2013

2Scholz/Hiese: Baustoffkenntnis; 17. Auflage, 2011; Werner Verlag (Wolters Kluwer Deutschland GmbH), Köln

Kalk

Literaturtipps

TA Luft / Erste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundes–Immissionsschutzgesetz
(Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft – TA Luft) Stand: 2002
(Download)

Kalmbach; Schmölling: Luftreinhaltung in Forschung und Praxis; 1990; Erich Schmidt Verlag; Berlin

Hansmann K.: Bundes-Immissionsschutzgesetz. 17. Auflage mit Erläuterungen; 1997; Nomos Verlagsgesellschaft; Baden Baden

Zwiener, G.; Mötzl, H.: Ökologisches Baustoff-Lexikon. 3. Auflage, 2006; C. F. Müller; Heidelberg

Kasser Ueli; Pöll Michael: Ökologische Bewertung mit Hilfe der Grauen Energie. Schriftenreihe Umwelt Nr. 307 Ökobilanzen; 1999; Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) (Hrsg.)

Henning; Kühl; Oelschläger; Philipp: Technologie der Bindebaustoffe. 1976; VEB Verlag für Bauwesen; Berlin

Schäffler H.; Baustoffkunde, 7. Aufl., S.79-91, 139-150, 211; Vogel Buchverlag; Würzburg

Scholz/Hiese: Baustoffkenntnis; 17. Auflage, 2011; Werner Verlag (Wolters Kluwer Deutschland GmbH), Köln

Umweltbundesamt: Stand der Technik zur Kalk-, Gips- und Magnesiaherstellung – Beschreibung von Anlagen in Österreich, Szednyj, I.; Branhuber, D.; 2007

Neroth G., Vollenschaar D.; Wendehorst Baustoffkunde,;Vieweg + Teubner Verlag, 27. Auflage, 2012

Härig, Günther, Klausen: Technologie der Baustoffe, 11. Auflage, 1992, Verlag C.F. Müller Karlsruhe

Kalk

Rohstoffe / Ausgangsstoffe

Hauptbestandteile

Chemische Zusammensetzung handelsüblicher Baukalke

Baukalk CaO MgO CO2 SO3 SiO2 Fe2O3 Al2O3

SiO2 +
Fe2O3 +
AL2O3

  % % % % % % % %
Weißkalk 94,0 0,3 3,0 - 1,2 0,2 0,5 1,9
Wasserkalk 82,63 0,89 1,55 0,14 8,75 0,89 2,95 12,68
hydraulischer Kalk 74,93 3,73 3,02 0,77 11,01 1,86 3,29 16,16
Billerbecker Kalk 52,66 0,82 10,41 0,84 32,74 1,59 2,53 36,86
künstlicher hochhydraulicher Kalk 50,18 3,32 12,09 1,78 18,84 0,85 6,01 25,70
natürlicher hochhydraulischer Klak 41,77

1,42

11,41 3,32 24,33 3,12 8,62 36,07

Quelle: J. STARK and B. WICHT: Zement und Kalk: Der Baustoff als Werkstoff. 1. Auflage, Birkhäuser Verlag, Berlin, (2000).

Rohstoffe für die Kalkherstellung sind Kalkstein (CaCO3), auch Dolomit (CaCO3 ∙ MgCO3), oder Kalkmergel (75 – 95% CaCO3), bzw. Mergel (40 - 75% CaCO3). Diese gehören zu den Sedimentgesteinen und sind überwiegend aus Ablagerungen von Organismen (z.B. Korallen) entstanden.

Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Gewinnung der Primärrohstoffe

Die Rohstoffe werden ausschließlich im Tagebau gefördert.
Die Gewinnung erfolgt im Großsprengverfahren. Anschließend erfolgt die Verladung des Gesteins mit Löffelbaggern oder Radschaufelladern auf Schwerlastwagen. Diese liefern das Gestein zu den Brechwerken.
Die Werke liegen in unmittelbarer Umgebung zu den Abbaustätten (kurze Transportwege).

Verfügbarkeit

Die Rohstoffe sind in Deutschland noch in ausreichendem Maße vorhanden (z. B. fränkischer und schwäbischer Jura, Eifel, Fichtelgebirge)

Verwendung von Recyclingmaterialien / Produktionsabfällen

Theoretisch ist die geschlossene Kreislaufführung von Kalkprodukten, wie Mörteln oder Putzen möglich; dies scheitert jedoch an den Verbundmaterialien bzw. an der aufwendigen Trennung des Putzes/Mörtels vom Untergrund. Deshalb werden bei der Herstellung von Kalkbindern keine Recyclingmaterialien verwendet.

Radioaktivität

In jedem Baumaterial aus mineralischen Rohstoffen ist ein natürlicher Anteil an Radionukliden enthalten. Dieser Anteil ist abhängig von der geologischen Herkunft und der Beschaffenheit des Materials.

Radionukleide können zu einer Strahlenexposition durch Gamma-Strahlung oder durch Inhalation von Radon-und seinen kurzlebigen Zerfallsprodukten erfolgen. Zum Schutz der Bevölkerung vor Strahlenbelastungen werden in Deutschland daher seit mehr als 40 Jahren Untersuchungen und Bewertungen der natürlichen Radioaktivität in Baumaterialien durchgeführt. In einer Studie des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) wurden in Deutschland keine Baumaterialien festgestellt, die zu einer erhöhten Strahlenexposition durch radioaktive Strahlung oder Radon in Räumen führen könnten. Bei den derzeit handelsüblichen Bauproduktgruppen sind daher aus der Sicht des Strahlenschutzes keine Einschränkungen erforderlich, siehe ausführliche BfS-Informationen zu natürlichen Radionukleiden in Baustoffen. Allerdings ist auch weiterhin die vorgegebene Beschränkung des Anteils an Reststoffen aus industriellen Prozessen wie z. B. Schlacken, Schlämme oder Stäube zu beachten.

Von den Rohstoffen, die für Kalkherstellung verwendet werden, kann in Einzelfällen eine geringe natürliche Strahlung ausgehen. Diese liegt im Schwankungsbereich der natürlichen Strahlung.

Kalk

Herstellung

Prozesskette

Prozesskette Kalk

Herstellungsprozess

Zuerst muss der gebrochene (dolomitische) Kalkstein bzw. Kalkmergel zerkleinert und gemahlen werden. Hierbei kommt es lokal zu erhöhten Lärm- und Staubemissionen, die aber meist durch Einhausungen etc. vermindert werden (übergangsweise MAK-Wert für Calciumoxid: 5 mg/m³).

Danach wird das Material unterhalb der Sintergrenze zwischen 1000 – 1300 °C gebrannt, wobei Kohlendioxid entweicht und Branntkalk entsteht (Branntkalkqualitäten: Weichbranntkalk (1000°C), Mittelbranntkalk (1150°C), Hartbranntkalk (1300°C)):

CaCO3 → CaO + CO2

Sowohl bei Luftkalken als auch bei Hydraulischen Kalken folgt auf die Mahlung des Branntkalks das sogenannte „Löschen“.

CaO + H2O → Ca(OH)2

Branntkalk reagiert mit Wasser schnell und stark exotherm, d. h. mit großer Wärmefreisetzung auf Temperaturen von > 100°C. Erst der gelöschte Kalk wird zu Produkten wie Mörteln, Putzen etc. weiterverarbeitet.

Umweltindikatoren / Herstellung

Einheitliche Werte zu Umweltindikatoren (z.B. Primärenergieaufwand, Treibhauspotential) von Bauprodukten liefert die Online-Datenbank ÖKOBAUDAT des Informationsportals Nachhaltiges Bauen. Die Plattform ÖKOBAUDAT stellt Umweltprofile bereit, die als erforderliche Datengrundlage für die Ökobilanzierung (Lebenszyklusanalyse) von Gebäuden eingesetzt werden.
In der Herstellung von Bauprodukten ist ein großer Anteil der verursachten Umweltbelastungen auf den Verbrauch von nicht erneuerbaren Energieträgern zurückzuführen. Der in den Datensätzen geführte "kumulierte Primärenergieaufwand nicht erneuerbar" (Graue Energie, PENRT) ist daher ein wichtiger Umweltindikator für den Ressourcenverbrauch und i.d.R. gleichgerichtet mit dem Treibhauspotential (GWP), einem wichtigen Indikator der Umwelt(aus)wirkungen.
Für Bauprodukte gibt es Herstellungs- und End-of-Live-Datensätze in der ÖKOBAUDAT. Aus dem Bereich der Grundstoffe/Ausgangsstoffe findet man dort nur für direkt als Bauprodukte einsetzbare Materialien entsprechende Datensätze wie z.B. für Bindemittel (Gips, Zement, Kalk usw.) oder Zuschläge (Gesteinskörnungen). Datensätze zu Kunststoffen als Ausgangsstoffe findet man dort nicht.
Datenbank der ÖKOBAUDAT

Energieaufwand

Der thermische Energieverbrauch beim Brennen des Kalksteins hängt von den Brennaggregaten ab. Bei Schachtöfen liegt der Energieverbrauch bei 3.400 – 7.000 MJ/t Kalk, beim Langdrehrohrofen bei 6.000–9.200 MJ/t Kalk und beim Drehrohrofen mit Vorwärmer etwas niedriger bei 5.100–7.800 MJ/t Kalk.

Charakteristische Emissionen

Bei der Herstellung fällt je nach technischer Ausrüstung des Werkes neben Emissionen von Staub und gasförmigen Schadstoffen auch CO2 an, das beim Brennen durch die Zersetzung des Kalksteins entsteht. Abluft- und Abgasmengen müssen gereinigt werden, ehe sie in die Atmosphäre gelangen.

Grenzwerte nach TA-Luft

staubförmige Emissionen
(Gesamtstaub):

0,15 g/m³ (Gesamtmassenstrom < 0,5 kg/h)
0,05 g/m³ (Gesamtmassenstrom > 0,5 kg/h)

Stickstoffoxide
(angegeben als Stickstoffdioxid):

1,5 - 1,8 g/m³ (abhängig von der Ofenart)

Maßnahmen Gesundheitsschutz

Es sollte persönliche Schutzausrüstung (Augen-, Atem- und Gehörschutz) getragen werden.

Maßnahmen Umweltschutz

Zum Schutz der Umwelt vor erhöhter Temperatur und Staubbelastung werden die Brenn- und Mahlanlagen eingehaust.

Transport

Die Kalkwerke liegen in unmittelbarer Umgebung der Abbaustätten. Dies bedingt kurze Transportwege. Des Weiteren gibt es in Deutschland noch ausreichend Kalkvorkommen, wodurch Kalkprodukte nicht importiert werden müssten.

Quellen

Umweltbundesamt: Stand der Technik zur Kalk-, Gips- und Magnesiaherstellung – Beschreibung von Anlagen in Österreich, Szednyj, I.; Branhuber, D.; 2007

Kalk

Verarbeitung

Arbeitshygienische Risiken

Allgemeines

Gesundheitsgefahren gehen nach heutigem Kenntnisstand überwiegend von der stark basischen Lösung aus, die sich beim Anmachen des Kalkes mit Wasser bildet (pH-Wert ca. 12,5) und Verätzungen verursachen kann. →Calciumoxid, Calciumhydroxid

Persönliche Schutzausrüstung (z.B. Handschuhe, Schutzbrille) ist zu tragen!

AGW-Werte

MAK (Wert) Calciumoxid/Calciumhydroxid: 5 mg/m³ (gemessen in der einatembaren Fraktion)

REACH / CLP - Informationspflicht zu SVHC

Flüssige, pastöse, pulvrige Bauprodukte oder deren Ausgangsstoffe (z.B. Dichtmassen, Klebstoffe, Beschichtungen, Farben, Mörtel + Estriche, Schüttungen, Frischbeton, Betonzusatzmittel, Bindemittel, Kunststoffe usw.) werden als Gemisch eingestuft.

Die europäische Chemikalienverordnung REACH unterscheidet Produkte in Stoffe, Gemische und Erzeugnisse. Zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen, dient die CLP-Verordnung (Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen), um ein hohes Schutzniveau für die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu gewährleisten.
Wird ein Produkt als Stoff oder Gemisch eingestuft, ist für Informationen zu Gefahrstoffen und Einstufungen nach CLP ein Sicherheitsdatenblatt (SDB) erforderlich.
Produkt bezogene Informationen gemäß CLP-Verordnung (z.B. Nachweis gefährliche Stoffe, Nachweis besonders besorgniserregender Stoffe SVHC >=  0,1 Gew.-%) müssen hierfür in den Sicherheitsdatenblättern (SDB) der jeweiligen Produkte ausgewiesen sein.

Einstufungen und Gesundheitsgefahren nach GISBAU

Für Kalk liegt keine Einstufung nach GISBAU in WINGIS online vor.

Für Calciumoxid und Calciumhydroxid  werden folgende Angaben in WINGIS-online gemacht:
„Einatmen oder Verschlucken kann zu Gesundheitsschäden führen. Verursacht Verätzungen, d. h. schädigt Atemwege, Augen, Haut und Verdauungswege bis zur Zerstörung. Vorübergehende Beschwerden wie Husten, Übelkeit, Kopfschmerzen können auftreten. Kann Gesundheitsstörungen wie Lungenschaden, Nasenscheidewanddurchlöcherung verursachen.“

Emissionen

Kalk reagiert mit unedlen Metallen und z. B. Aluminium in Gegenwart von Wasser unter Entwicklung von gasförmigem Wasserstoff.

Umweltrelevante Informationen

Bei der Verarbeitung von Kalkbindern wird Energie beim Mischen zu einem verarbeitbaren Putz oder Mörtel verbraucht. Die Energiemenge ist abhängig von den verwendeten Mischaggregaten, ist aber im Vergleich zur Energie die bei der Herstellung aufgewendet werden muss gering.

Kalk sollte nicht unkontrolliert in Kanalisation und Wasser gelangen, da der pH-Anstieg zu einer Gefährdung der Wasserorganismen führen kann.

Kalk

Nutzung

Umwelt- und Gesundheitsrisiken Neuzustand

Sie befinden sich in einer WECOBIS-Grundstoffgruppe. Hierbei handelt es sich um Ausgangsstoffe für verschiedene Bauproduktgruppen. Informationen zum Verhalten in der Nutzungs- oder Nachnutzungsphase findet man deshalb ggf. in zugeordneten Bauproduktgruppen.
→ siehe Auflistung rechter Navigationsbalken

Umwelt- und Gesundheitsrisiken bei bestimmungsgemäßer Nutzung

Bei bestimmungsgemäßer Nutzung kann nach heutigem Kenntnisstand davon ausgegangen werden, dass bei Kalkputzen, -mörteln, -farben etc. keine Emissionen oder Schadstoffe freigesetzt werden.

Umwelt- und Gesundheitsrisiken im Schadensfall

Brandfall

Kalk ist nicht brennbar. Im Brandfall kann es aber, wenn Temperaturen über 1000°C erreicht werden, zur Zersetzung des Kalkbindemittels in Mörteln und Putzen kommen. In diesem Fall könnte es bei einer Nasslöschung zur Bildung stark ätzender Lauge kommen, deshalb wird eine Trockenlöschung empfohlen.

Wassereinwirkung

Bei Wassereinwirkung können eingetragene Salze dazu führen, dass bei Kalkputzen oder –mörteln zu einem späteren Zeitpunkt ein Schaden aufgrund ausblühender Salze auftritt. Ein Umwelt- oder Gesundheitsrisiko besteht aber nicht.

Kalk

Nachnutzung

Sie befinden sich in einer WECOBIS-Grundstoffgruppe. Hierbei handelt es sich um Ausgangsstoffe für verschiedene Bauproduktgruppen. Informationen zum Verhalten in der Nutzungs- oder Nachnutzungsphase findet man deshalb ggf. in zugeordneten Bauproduktgruppen.
→ siehe Auflistung rechter Navigationsbalken

Umwelt- und Gesundheitsrisiko Rückbau

Beim Rückbau von Kalkprodukten kann es zu Staubentwicklung kommen.

Wiederverwendung

Da verwendeter Kalk bereits abgebunden ist und im Putz oder Mörtel einen Verbund mit anderen Stoffen eingegangen ist, kann er nicht einfach wiederverwendet werden.

Stoffliche Verwertung

Theoretisch ist die geschlossene Kreislaufführung von Kalkprodukten, wie Mörteln oder Putzen möglich; dies scheitert jedoch an den Verbundmaterialien bzw. an der aufwendigen Trennung des Putzes/Mörtels vom Untergrund.

Beseitigung / Verhalten auf der Deponie

Eine Deponierbarkeit von Kalkprodukten ist problemlos möglich bei ausschließlich mineralischen Zuschlägen.

EAK-Abfallschlüssel

Ausgehärtete Produktreste können als Bauschutt aufbereitet und wiederverwertet werden.

17 01 01 Beton (Bau- und Abbruchabfälle)
17 07 01 gemischte Bau- und Abbruchabfälle

Nicht ausgehärtete Materialien müssen als mineralische Schlämme entsorgt werden.

  0 13 04 Abfälle aus der Kalzinierung und Hydratisierung von Branntkalk