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Begriffsdefinition

Bei den Silikatfarben unterscheidet man Einkomponenten- und Zweikomponenten-Systeme.

2K-Silikatfarben, auch Wasserglasfarben oder Mineralfarben genannt, bestehen aus Wasserglas als Bindemittel (Fixativ) und einer Mischung von wasserglasbeständigen Pigmenten und Füllstoffen (Farbpulver). Wasserglas ist eine dem Glas ähnliche Verbindung von Silizium und Sauerstoff, die als Salz mit Natrium oder Kalium in Wasser eine klare, gallertige Masse bildet. 2K-Silikatfarben enthalten keine organischen Lösemittel und keine Kunststoffdispersionen zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit. Das Farbpulver wird vor der Verarbeitung zusammen mit Wasser in die Wasserglaslösung eingetragen. Da Natronwasserglas auf Fassaden gerne ausblüht, wird in Silikatfarben fast ausschließlich Kaliwasserglas eingesetzt.

1K-Silikatfarben, auch Organo- oder Dispersions-Silikatfarben genannt, sind eine Weiterentwicklung der 2K-Silikatfarben. Sie bestehen aus Wasserglas (Bindemittel) und einer Mischung von wasserglasbeständigen Pigmenten und Füllstoffen. 1K-Silikatfarben enthalten Kunststoffdispersionen (v.a. Acrylate, Styrol-Acrylate) und in der Regel geringe Mengen organischer Lösemittel zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit und der technischen Eigenschaften.

Wesentliche Bestandteile

Die wesentlichen Bestandteile von 2K-Silikatfarben sind Bindemittel, Füllstoffe/Pigmente, und Wasser. In 1K-Silikatfarben sind zudem Hilfsstoffe und teilweise organische Lösemittel enthalten.

Charakteristik

2K-Silikatfarben sind nicht filmbildend und können nur auf rein mineralischen, verkieselungsfähigen Untergründen angewendet werden. Dabei reagiert die wässrige Wasserglaslösung mit der Luftkohlensäure, den kalkhaltigen Füllstoffen und mit dem kalkhaltigen Untergrund wodurch eine harte, lichtechte und wetterbeständige Schicht entsteht. Die Verarbeitung von 2K-Silikatfarben ist im Vergleich zu anderen Farben anspruchsvoll, weshalb reine Mineralfarben sehr teuer sind. Durch die rein mineralische Bindemittelbasis und nur sehr geringe Anteile von organischen Inhaltsstoffen sind Silikatfarben ökologisch vorteilhaft. Die Farben sind prinzipbedingt pilzhemmend, wodurch auf den Einsatz von Bioziden in den Farben verzichtet werden kann.

Aus den reinen Mineralfarben wurden die 1K-Silikatfarben (Organosilikatfarben) entwickelt. Es handelt sich bei den Bindemitteln um ein Gemisch aus Wasserglas und Kunststoff, das wie eine normale Kunstharzdispersion als 1K-System verarbeitet werden kann, jedoch ähnliche Eigenschaften wie die 2K-Silikatfarben aufweist. 1K-Silikatfarben sind ebenfalls nicht filmbildend und können nur auf verkieselungsfähigen Untergründen angewendet werden. 1K-Silikatfarben für Fassaden können mit Siliconharzzusätzen wasserabweisend gemacht werden.

Besonders wichtige Eigenschaft hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

2K-Silikatfarben (Pulverprodukte) sind auch nach Jahren noch leicht basisch und hemmen die Pilzbildung. In Fassadenfarben kann daher auf den Einsatz problematischer Biozide verzichtet werden. Allerdings sind nicht alle Produkte auf dem Markt auch tatsächlich biozidfrei, hier ist eine konkrete Prüfung mithilfe der Produktdatenblätter nötig. Biozidfreie 2K-Silikatfarben enthalten nur sehr geringe Mengen an umweltrelevanten Bestandteilen, die durch Abwitterung, Diffusion oder bei der Renovierung in die Umwelt gelangen können. Die Herstellung des mineralischen Bindemittels Wasserglas für 2K-Silikatfarben ist im Vergleich zur Herstellung von Kunstharzen ein einfacher und risikoloser Prozess ohne Verwendung von Gefahrstoffen. Die Herstellung ist im Vergleich zu Farben mit Kunstharzbindemitteln auch weniger energieintensiv.

Anders als bei den 2K-Silikatfarben werden bei den 1K-Silikatfarben (auch: Dispersionssilikatfarben, Organosilikatfarben) Kunstharzdispersionen als Bindemittel beigemischt. Der Energieaufwand für die Herstellung ist daher für 1K-Silikatfarben höher als für 2K-Silikatfarben und vergleichbar zu den Dispersionsfarben mit Kunstharzbindemitteln. Dispersionssilikatfarben enthalten allerdings grundsätzliche keine Lösemittel und aufgrund ihrer Alkalität i.d.R. auch keine Konservierungsmittel, was für Allergiker relevant sein kann. Normalerweise enthalten 1K-Silikatfarben, welche für die Anwendung an Fassaden konzipiert sind, auch keine Biozide gegen Algen- und Pilzbefall. Allerdings ist auch hier eine konkrete Prüfung mithilfe der Produktdatenblätter nötig, wenn biozidfreie Produkte gewünscht sind. Einige Hersteller bieten die Produkte in biozidfreier, aber auch in biozidhaltiger Variante an.

2K-Silikatfarben gehören zu den aus ökologischer Sicht vorteilhaftesten Produkten. In der Praxis weisen 1K-Silikatfarben bzw. Dispersionssilikatfarben jedoch ein deutlich besseres Kosten-Nutzen-Verhältnis auf, obwohl sie etwas umweltbelastender sind.

weitere Informationen:
→ Reiter Planungsgrundlagen / Alternativen hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Lieferzustand

2K-Silikatfarben werden als Pulver in Säcken und dem Fixativ in Metallgebinden geliefert.

1K-Silikatfarben werden gebrauchsfertig in Kunststoffgebinden geliefert. Sie müssen vor der Verarbeitung nicht aus dem Fixativ und dem Farbpulver gemischt werden.

Anwendungsbereiche (Besonderheiten)

grundsätzliche Anwendungsbereiche von Silikatfarben im Vergleich zu anderen Farben, Lacken, Lasuren siehe Anwendungsbereiche Farben, Lacke, Lasuren

  Innen Aussen
Beanspruchung gering 
 stark  
Putze x 1) x 1) + 1)
Gips - -  
Gipskarton, Papier, Tapeten - -  
Beton x x 0
Faserzement x x 0
Massivholz - - -
Holzwerkstoffe - - -
Stahl - - -
Stahl verzinkt - - -
Aluminium - - -
+
geeignet für 1K- und 2K-Systeme
x
für 1K-Systeme geeignet, für 2K-Systeme nicht gebräuchlich
-
nicht geeignet
0
bedingt geeignet
1)
Kalksinterhäute sind bei 2K-Systemen vorgängig zu entfernen
 
 

2K-Silikatfarben werden hauptsächlich als Fassadenfarben auf rein mineralischen Untergründen vor allem bei Renovationen von denkmalgeschützten Gebäuden eingesetzt. Glas, Naturstein, Klinker, Aluminiumteile etc. müssen abgedeckt und Spritzer sofort mit Wasser abgewaschen werden. Eventuelle poröse Kalkschichten (Kalksinterhäute) sind durch eine geeignete chemische Behandlung und nachträgliches Abwaschen zu entfernen.

1K-Silikatfarben werden hauptsächlich auf rein mineralischen Untergründen auf Fassaden und in Innenräumen eingesetzt. Fassadenfarben erhalten häufig noch Siliconharze zur Erzeugung einer wasserabweisenden Wirkung und sollten nur bei ausreichendem Witterungsschutz angewendet werden. Die Haftung auf mineralischen Untergründen ist hervorragend.

ausführliche Erläuterungen zu  Alternativen hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz
→ Reiter Planungsgrundlagen

 

Anstrichaufbau 2K-Silikatfarbe

2K-Silikatfarbe Voranstrich ca. 380 g/m² erhöhter Anteil an Wasserglas (Fixativ)
2K-Silikatfarbe Deckanstrich ca. 380 g/m² Standardrezeptur

Beim angegebenen Anstrichsaufbau handelt es sich um einen Standardaufbau für eine Fassade. Der Voranstrich hat einen erhöhten Anteil an Fixativ. Die produktbedingten Abweichungen sind gering.

Anstrichaufbau 1K-Silikatfarbe

1K-Silikatfarbe Voranstrich

ca. 200 g/m²

erhöhter Anteil an Bindemittel, keine Pigmente und Füllstoffe

1K-Silikatfarbe Deckanstrich

ca. 500 g/m²

2 Anstriche Standardrezeptur

Beim angegebenen Anstrichaufbau handelt es sich um einen Standardaufbau für eine Fassade. Die produktbedingten Abweichungen sind gering. Grundierung und Deckanstrich bestehen aus denselben Bestandteilen.

Eigene Datensammlung, Büro für Umweltchemie

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Risikobetrachtung Lebenszyklusphasen

 

 

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Planungs- und Ausschreibungshilfen

 

 

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siehe Referenztext allgemein

siehe Referenztext / Übersicht Wandfarben

Gefahrstoffverordnung

siehe 2x Referenztext / allgemein + Einordnung Wandfarben

siehe 2x Referenztext / Innenwandfarben + Fassadenfarben

siehe Referenztext allgemein

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Umweltdeklarationen

 

 

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siehe Referenztext allgemein

siehe Referenztext / Übersicht Wandfarben

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Bewertungssystem

 

 

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Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)

siehe Referenztext allgemein

BNB-Kriterium BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau)

siehe 2x Referenztext / allgemein + Einordnung Wandfarben

BNB-Kriterium BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung)

siehe Referenztext allgemein

siehe Referenztext / Einordnung von Oberflächenbehandlungen im Bestand

BNB-Kriterium BN_3.1.3 - Innenraumhygiene

siehe Referenztext allgemein

siehe Referenztext / Übersicht Wandfarben 3.1.3

BNB-Kriterium BN_4.1.4 - Rückbau, Trennung, Verwertung

siehe Referenztext allgemein

 siehe Referenztext / Einordnung Farben, Lacke, Lasuren

Quellen

siehe Referenztext allgemein

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Technisches

 

 

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Technische Daten

Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ: hohe bis mittlere Dampfdurchlässigkeit µ = 60 - 800

Referenz

Technische Regeln (DIN, EN)

Silikatfarben sind in DIN 18363 (Maler- und Lackierarbeiten) definiert.

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Literaturtipps

 

 

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Umweltbundesamt: Schadstoffarme Lacke - Geltungsbereich und Anforderungen, Umweltbundesamt, 1997, Berlin

Büro für Umweltchemie (Hrsg.): Graue Energie von Baustoffen, Büro für Umweltchemie, 1995, Zürich

 
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Rohstoffe / Ausgangsstoffe

 

 

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Hauptbestandteile

2K-Silikatfarben 2.1.1 neu

Abb.1 / Zusammensetzung nach Funktionen 2K-Silikatfarben

Als Bindemittel wird bei 2K-Silikatfarben durchschnittlich 7 % Kaliwasserglas in der gebrauchsfertigen Farbe verwendet. Der Gehalt an Pigmenten und Füllstoffen liegt zwischen 65 und 75 % wobei in weißen 2K-Silikatfarben ca. 7 % Titandioxid als Weißpigment enthalten ist. Als Lösemittel kommt Wasser im Bereich von 20 bis 30 % zum Einsatz. 2K-Silikatfarben enthalten keine weiteren Hilfsstoffe.
(siehe Abb.1 / Zusammensetzung nach Funktionen)

Abb.2 / Zusammensetzung nach Funktionen 1K-Silikatfarben

Als Bindemittel werden bei 1K-Silikatfarben 5 - 7 % Kaliwasserglas und 3 - 8 % Kunststoffdispersion in der gebrauchsfertigen Farbe verwendet. Bei wasserabweisenden 1K-Silikatfarben bestehen ca. 3 % der Kunststoffdispersion aus Siliconharzen. Der Gehalt an Pigmenten und Füllstoffen liegt zwischen 43 und 51 % wobei in weißen 1K-Silikatfarben ca. 9 % Titandioxid als Weißpigment enthalten ist. Als Lösemittel kommen Wasser im Bereich von 39 bis 47 % und geringe Mengen an organischen Lösemitteln zum Einsatz. 1K-Silikatfarben enthalten Cellulosederivate als Stabilisatoren und zum Teil weitere Hilfsstoffe in geringen Mengen.

Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

2K-Silikatfarben 2.1.1 neu

Abb.3 / Zusammensetzung nach Rohstoffherkunft 2K-Silikatfarben

Abb.4 / Zusammensetzung nach Rohstoffherkunft 1K-Silikatfarben

Gewinnung der Primärrohstoffe

2K-Silikatfarben bestehen nur aus mineralischen Rohstoffen und Wasser. Die Pigmente, v.a. die Weißpigmente, werden aus Metallerzen in verhältnismäßig energieintensiven Prozessen gewonnen. Als Füllstoffe werden Gesteinsmehle wie Kalk oder Feldspat eingesetzt.
Die Gewinnung der mineralischen Rohstoffe ist mit Umweltrisiken verbunden.

1K-Silikatfarben enthalten keine nachwachsenden Rohstoffe. Rund die Hälfte der Bindemittel, die Lösemittel und die meisten Hilfsstoffe stammen aus Erdölfraktionen, der Rest der Bindemittel ist mineralischen Ursprungs.
Die Gewinnung der fossilen Rohstoffe aus Erdöl, Erdgas und Kohle ist mit Umweltrisiken verbunden.

Verfügbarkeit

Mit der allmählichen Erschöpfung der Erdölvorräte vermindert sich auch das Potential zur Gewinnung von fossilen Rohstoffe in wenigen Jahrzehnten. Allerdings könnten die Rohstoffe auch aus Kohle hergestellt werden, was jedoch mit einem größeren Energieaufwand verbunden wäre.

Die mineralischen Rohstoffe sind auch langfristig nicht erschöpft, eine Knappheit ist nicht zu erwarten.

Verwendung von Recyclingmaterialien / Produktionsabfällen

Die Verwendung von Sekundärrohstoffen in der Produktion von Silikatfarben ist evtl. denkbar, wird jedoch in der Praxis gegenwärtig nicht umgesetzt. Produktionsabfälle werden in modernen Industriebetrieben wo möglich genutzt. Detaillierte Informationen für die Farbenproduktion liegen jedoch nicht vor.

Radioaktivität

Radioaktivität ist für Farben und Lacke nicht relevant.

Quellen

Eigene Datensammlung, Büro für Umweltchemie

 
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Herstellung

 

 

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Prozesskette

Prozess 2-k silikatfarben

Herstellungsprozess

Die Herstellung des mineralischen Bindemittels Wasserglas für 2K-Silikatfarben ist im Vergleich zur Herstellung von Kunstharzen ein einfacher und risikoloser Prozess ohne Verwendung von Gefahrstoffen. Es wird durch Zusammenschmelzen von Quarzsand mit Natriumcarbonat oder Kaliumcarbonat bei 1400 - 1500 °C erzeugt. Die erstarrte Schmelze wird gemahlen und in heißem Wasser gelöst. Die Herstellung der Pigmente und Füllstoffe ist nicht produktgruppenspezifisch.
Die Verarbeitung zu Farben beinhaltet das Einwägen und Mischen der Ausgangsstoffe gemäß Rezeptur. Anschließend werden das Farbpulver in Säcke und das Bindemittel in Gebinde eingefüllt und zur Auslieferung auf Paletten verpackt.

Die Herstellung der im Bindemittel von 1K-Silikatfarben enthaltenen Kunststoffdispersionen erfolgt vorwiegend in großen Chemieindustriebetrieben. Es handelt sich um eine Reihe von chemischen Syntheseprozessen, bei denen auch verschiedene Gefahrstoffe (z. B. Blausäure, Ethylenoxid), z. T. mit eindeutig krebserzeugender Wirkung, Verwendung finden. Die Herstellung der Pigmente und Füllstoffe ist nicht produktgruppenspezifisch.

Umweltindikatoren / Herstellung

siehe Referenztext allgemein

 

Energieaufwand

Wichtigste Einflussgröße für den Energieaufwand von 2K-Silikatfarben ist die Menge der Weißpigmente, aber auch die Bindemittelmenge spielt eine Rolle. Die Füllstoffe haben nur eine untergeordnete Bedeutung.

Bei 1K-Silikatfarben kommt die Menge der enthaltenen organischen Bindemittel als weitere Einflussgröße hinzu.

Graue Energie

  Kalkfarben 2K-Silikatfarben 1K-Silikatfarben Dispersionsfarben
[MJ/m²] 1 - 2 4 - 5 13 - 16
12 - 13

Die Bandbreite der Grauen Energie ergibt sich aus den produktbdingten Abweichungen in den Rezepturen und bezieht sich auf einen Standardaufbau für weiße Fassadenfarben.

Charakteristische Emissionen

Emissionen in der Herstellung von Farben sind von deren Zusammensetzung abhängig. Lösemittelhaltige Farben führen in der Produktion typischerweise zu Lösemittelemissionen, die kontrolliert werden müssen, z. B. durch Absaugung aus geschlossenen Systemen. Mineralische Füllstoffe können zu Staubemissionen führen. Prozesswasser muss, soweit vorhanden, gemäß den Vorgaben der „Verordnung über Anforderungen an das Einleiten von Abwasser in Gewässer“ kontrolliert und behandelt werden. Die Emissionen der Kunststoffherstellung (Bindemittel) sind in den Kunststoff-Kapiteln eingehend beschrieben.

Transport

Der Transport jener Ausgangsstoffe welche auf fossilen Rohstoffe basieren (Bindemittel, Lösemittel, Hilfsstoffe) ist generell mit längeren Transportwegen und größeren Umweltrisiken behaftet als der Transport der Ausgangsstoffe welche auf mineralischen Rohstoffe basieren (Füllstoffe, Pigmente). In der Produktionskette werden auch Güter mit Gefahrstoffkennzeichnung transportiert. Da jedoch Bindemittel, Lösemittel, Pigmente sowie Hilfsstoffe in einer Vielzahl von verschiedenen Produkten verwendet werden (nicht nur in Farben) ist die Umweltrelevanz des Transports nicht spezifisch für die Herstellung von Farben.

Quellen

Büro für Umweltchemie (Hrsg.): Graue Energie von Baustoffen, Büro für Umweltchemie, 1995, Zürich

 
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Verarbeitung

 

 

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Technische Hinweise / Verarbeitungsempfehlungen

Die Verarbeitung von 2K-Silikatfarben ist anspruchsvoll. 1K-Silikatfarben hingegen stellen keine besonderen Anforderungen an die Verarbeitung.

Arbeitshygienische Risiken

Allgemeines

2K-Silikatfarben sind wegen der Reaktionsfähigkeit von Wasserglas stark ätzend (Einstufung gemäß GHS H314). Haut- und Augenkontakt sind zu vermeiden. Bei der Verarbeitung sind Schutzbrille und Handschuhe zu tragen. Sobald die Aushärtung von 2K-Silikatfarben abgeschlossen ist, sind diese stark ätzenden Eigenschaften verschwunden.

Auch bei 1K-Silikatfarben sind Haut- und Augenkontakt zu vermeiden. Es gelten die gleichen Arbeitsschutzmaßnahmen wie bei 2K-Silikatfarben

AGW-Werte

Nach bisherigen Erkenntnissen ist bei der Verarbeitung mit der Überschreitung von Arbeitsplatzgrenzwerten nicht zu rechnen (siehe dazu auch GISBAU Produktdatenblätter BSW40 und BSW60).

REACH / CLP

siehe Referenztext Gemische

 

Einstufungen und Gesundheitsgefahren nach GISBAU

GISBAU Produkt-Code:

BSW40 Beschichtungsstoffe, wasserbasiert, alkalisch

BSW50 Beschichtungsstoffe, wasserbasiert, lösemittelhalltig, filmgeschützt

BSW60 Beschichtungsstoffe, wasserbasiert, alkalisch, ätzend

Emissionen

  Kalkfarben 2K-Silikatfarben 1K-Silikatfarben Dispersionsfarben
[g/m²] 0 0 4.5 - 12 4 - 8

2K-Silikatfarben enthalten keine Lösemittel und verursachen deshalb keine Emissionen. 1K-Silikatfarben verursachen nur geringe Lösemittelemissionen bei der Verarbeitung.

Umweltrelevante Informationen

Wassergefährdung

Silikatfarben werden gemäß VwVwS (Einstufung aufgrund der Verwaltungsvorschrift wassergefährdender Stoffe) als “schwach wassergefährdend“ eingestuft.

Entsorgung von Restmaterial

Reste müssen einer speziellen Behandlung unterzogen bzw. an den Sammelstellen abgegeben werden und dürfen nicht als Restmüll entsorgt werden.
Restentleerte Kunststoffgebinde können thermisch oder stofflich verwertet werden. Auf einer vorbildlichen Baustelle werden keine Gebinde in die Kanalisation ausgewaschen. Die umweltgerechten Entsorgungsleistungen beim Arbeiten mit Farben sind bereits in der Ausschreibung für alle Unternehmen festzulegen.

Transport

Silikatfarben sind nicht als Gefahrgut gekennzeichnet. Für den Transport bestehen daher keine spezifischen Auflagen.

Quellen

Eigene Berechnungen und Daten, Büro für Umweltchemie

Datenbank für wassergefährdende Stoffe, Umweltbundesamt

 
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Nutzung

 

 

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Umwelt- und Gesundheitsrisiken Neuzustand

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Innenraum

Der Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten (AgBB) hat ein Bewertungsschema (AgBB-Bewertungsschema) zur gesundheitlichen Bewertung der Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC und SVOC) aus Bauprodukten entwickelt. Darin sind auch Anforderungen für Farben formuliert.
Manche Hersteller beziehen sich auf die Einhaltung dieses Schemas. Im Bereich der Innenwand- und Deckenfarben gibt es auch zahlreiche emissions- und schadstoffgeprüfte Produkte mit Umweltzeichen (z.B. Blauer Engel DE-UZ 102, natureplus-Qualitätszeichen, eco-INSTITUT-Label → Reiter Zeichen & Deklarationen). Produkte mit Umweltzeichen halten meist strengere Anforderungen als das AgBB-Schema ein.

Umwelt- und Gesundheitsrisiken bei bestimmungsgemäßer Nutzung

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Innenraum

TVOC: Geruchsintensive oder gesundheitsschädliche Abbau- oder Zersetzungsprodukte aus Silikatfarben wurden bisher nicht festgestellt.

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Außenraum

Umweltrelevante Bestandteile

  • enthalten keine Metallsikkative
  • enthalten keine Konservierungsmittel
  • enthalten keine Weichmacher
  • 2K-Silikatfarben enthalten keine gesundheitsgefährdenden Hilfsstoffe auf polymerer Basis. Bei 1K-Silikatfarben sind geringe Mengen an Hilfsstoffen enthalten.
  • 1K-Silikatfarben welche als Fassadenfarben konzipiert sind, können Biozide enthalten (0.02 - 1 %)

Silikatfarben enthalten nur geringe Mengen an umweltrelevanten Bestandteilen, die durch Abwitterung, Diffusion oder bei der Renovierung in die Umwelt gelangen können. Allerdings können alle buntpigmentierten Silikatfarben, insbesondere die kräftig leuchtenden Pigmente, umweltrelevante Schwermetalle wie Chrom, KobaltNickel, Blei oder Cadmium enthalten.

Umwelt- und Gesundheitsrisiken im Schadensfall

Brandfall

Im Brandfall sind keine besonderen Risiken für Umwelt und Gesundheit zu erwarten.

Wassereinwirkung

Es sind keine besonderen Risiken für die Umwelt zu erwarten. Silikatfarben enthalten keine gemäß Gefahrstoffverordnung kennzeichnungspflichtigen Bestandteile, welche wasserlöslich sind.

Beständigkeit Nutzungszustand

Mechanische Beständigkeit
Abriebfestigkeit Abwaschbar- und Scheuerbeständigkeit Härte und Kratzfestigkeit
gut gut bis sehr gut nicht filmbildend
Alterungsverhalten
Vergilbungsneigung Witterungsbeständigkeit

keine (2K-Silikatfarben)

gering (1K-Silikatfarben)

gut

Silikatfarben sind auch nach Jahren noch leicht basisch und hemmen die Pilzbildung. Sie sind beständig gegen die in der Luft enthaltenen sauren Abgase und ein wertvoller Schutz für säureempfindliche Untergründe wie z.B. Sandstein.

Unter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“.
Datenbank als PDF

Instandhaltung

Alte Anstriche können einfach gereinigt und überstrichen werden. Das Überstreichen mit geschlossen filmbildenden Anstrichen ist nicht möglich.

Quellen

Daten und eigene Berechnungen, Büro für Umweltchemie. Zürich

Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten, AgBB-Bewertungsschema 2012, Online-Quelle abgerufen am 10. Juli 2012

DIBt (Deutsches Institut für Bautechnik) (2010), Grundsätze zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten in Innenräumen, Stand Oktober 2010, Online-Quelle abgerufen am 10. Juli 2012

 
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Nachnutzung

 

 

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Wiederverwendung / Wiederverwertung / Beseitigung

siehe Referenztext ganzer Reiter incl. Quelle / Farben, Lacke, Lasuren