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Begriffsdefinition

Klarlacke haben im Gegensatz zu deckenden Lacken einen höheren Bindemittelanteil und keine farbgebenden Pigmente oder Füllstoffe. Die Produktvarianten umfassen lösemittel- sowie wasserbasierte Systeme. Als Bindemittel werden entweder Kunstharze oder Naturharze verwendet. 

In lösemittelbasierten Klarlacken liegt das Bindemittel gelöst in organischen Lösemitteln vor. Bei lösemittelbasierten Kunstharzklarlacken sind vor allem Kombinationen von Acrylaten mit Isocyanaten, aber auch mit Cellulosenitrat gebräuchlich. Klarlacke mit Cellulosenitrat als Bindemittel werden auch als Cellulose- oder NC-Lacke bezeichnet. Sie zeichnen sich durch sehr kurze Trocknungszeiten aus. Ihr Verbrauch ist in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. Bei lösemittelbasierten Naturharzklarlacken sind vor allem Kombinationen von pflanzlichen Ölen mit Baumharzen gebräuchlich. Ein weiteres wichtiges und traditionelles Bindemittel ist Schellack. Naturharzklarlacke auf Schellackbasis zeichnen sich durch ihre kurzen Trocknungszeiten aus, sind aber sehr anspruchsvoll in der Verarbeitung und nur noch in der Antikschreinerei gebräuchlich. Sie werden wegen ihres Alkoholgehaltes auch Spirituslacke genannt.

In wasserbasierten (auch: wasserverdünnbaren) Klarlacken liegt das Bindemittel (i.d.R. Kunstharz) fein verteilt (dispergiert) in Wasser vor. Bei wasserbasierten Kunstharzklarlacken werden bei höherer Beanspruchung hauptsächlich 2K-Polyurethanharze oder polyurethanmodifizierte 1K-Acryldispersionen verwendet. Wasserbasierte Kunstharzklarlacke enthalten in der Regel einen geringen Anteil an organischen Lösemitteln zur Verbesserung der Filmbildung.

Wesentliche Bestandteile

Die wesentlichen Bestandteile von Klarlacken sind Bindemittel, Lösemittel, Wasser und Hilfsstoffe.

Charakteristik

Nitrocellulose-Lacke sind wahrscheinlich über 100 Jahre alt und haben Anfang des Jahrhunderts bereits vor den Alkydharzlacken industrielle Bedeutung erlangt. Mit der zunehmenden Sensibilisierung für den Umweltschutz sind die NC-Lacke, die Weichmacher erfordern und bis zu 80% Lösemittel enthalten, nicht mehr so gebräuchlich. Nitrocellulose-Lacke können in vielen Kombinationen mit anderen Bindemitteln, insbesondere mit Alkydharzen verwendet werden (Nitrokombilacke) und auch bei den Polyurethanlacken ist die Zahl der gebräuchlichen Bindemittel erheblich. Die einzelnen Kombinationen, die bei konkreten Produkten oft nicht zu identifizieren sind, können die spezifischen Gebrauchseigenschaften maßgebend bestimmen.

Ursprünglich waren Klarlacke mit Polyurethanharz als Bindemittel lösemittelbasierte Zweikomponentensysteme. Durch zahlreiche Modifikationen sind auch Einkomponentensysteme im Gebrauch. In wasserbasierten 1K-Systemen ist die Reaktion zwischen Harz und Härter, oft zwischen Acrylat und Isocyanat, bereits erfolgt. Das Polymer ist so modifiziert, dass es in Wasser dispergierbar ist. Die Filmbildung erfolgt durch physikalische Trocknung, d.h. durch das Verdunsten des Wassers. 1K-Dispersionen sind vom Filmbildungsmechanismus und von der Anwendung her eher den Dispersionslackfarben zuzuordnen.

Naturharzklarlacke werden auch als magere Lacke bezeichnet. Sie enthalten geringere Anteile an Ölen als Ölfarben (vgl. Ölfarben und Naturharzlacke) und trocknen wie diese chemisch-oxidativ. Mit Hilfe konventioneller Sikkative (Trocknungsstoffe) auf Metallbasis werden die Öle chemisch verändert und miteinander vernetzt. Naturharzklarlacke auf Schellackbasis trocken physikalisch durch Verdunstung der Lösemittel. Die meisten Produkte dürfen, was die Bindemittel anbelangt, als natürlich angesehen werden. Es ist jedoch auch möglich, die Öle und Harze chemisch so zu verändern (häufig wird das Wort Modifikation verwendet), dass man nicht mehr von natürlichen Bindemitteln sprechen kann. Beispielsweise lassen sich Öle mit Isocyanaten chemisch zu Urethanölen umsetzen (vgl. Polyurethanharzfarben). Wie wenig eindeutig die Abgrenzung zwischen künstlichen und natürlichen Bindemitteln ist, lässt sich anhand der Ölmodifikationen sehr gut illustrieren.

Besonders wichtige Eigenschaft hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Wasserbasierte Systeme benötigen Konservierungsmittel, um den mikrobiellen Befall im Topf/Gebinde zu verhindern.
Klarlacke, die als "filmgeschützt" oder z.B. "mit Filmschutz gegen Algen und Pilze" bezeichnet werden, enthalten Biozide in größeren Mengen, als für die Topfkonservierung alleine erforderlich wäre. Der Einsatz von Bioziden sollte jedoch auf das absolut technisch notwendige Maß reduziert werden. In Produkten mit dem Blauen Engel DE-UZ 12a sind Biozide als Filmschutz ausgeschlossen, zugelassen sind nur bestimmte Biozide und Mengen zur Topfkonservierung.

In lösemittelbasierten Kunstharzklarlacken auf Alkydharzbasis werden als Hautverhinderungsmittel i.d.R. Oxime eingesetzt. 2-Butanonoxim und Acetonoxim sind als krebsverdächtig eingestuft und wurden von einzelnen Herstellern bereits durch andere Oxime ersetzt. Sie emittieren zwar funktionsbedingt im Wesentlichen während der Verarbeitung, abhängig vom Ort des Auftrags (Werkstatt oder Vor-Ort) sowie der Lüftungs- und Einbausituation ist eine Belastung der Innenraumluft jedoch auch nicht auszuschließen.
Ausführliche Informationen zu den verschiedenen Oximen, deren Umwelt- und Gesundheitsrelevanz und in welchen Produktgruppen man damit rechnen muss:
→ WECOBIS-Lexikon / Sonderthemen / Oxime
weitere Informationen:
→ Reiter Planungsgrundlagen / Alternativen hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Lieferzustand

Klarlacke werden in Metallgebinden geliefert.

Anwendungsbereiche (Besonderheiten)

grundsätzliche Anwendungsbereiche von Klarlacken im Vergleich zu anderen Farben, Lacken, Lasuren siehe Anwendungsbereiche Farben, Lacke, Lasuren

  Innen Außen
Beanspruchung gering stark  
Putze - - -
Gips - -  
Gipskarton, Papier, Tapeten - -  
Beton - - -
Faserzement - - -
Massivholz + 2) + 0 3)
Holzwerkstoffe + 2) + 0 3)
Stahl x 1) 4) x 1) 4) 0 4)
Stahl verzinkt x 1) 4) x 1) 4) 0 4)
Aluminium x 1) 4) x 1) 4) 0 4)
+
geeignet
x
möglich, aber nicht gebräuchlich
-
nicht geeignet
0
bedingt geeignet
1)
2)
3)
4)
NC-Lacke nur mit entsprechender Grundierung
Gilt nur für Naturharzklarlacke, die Anwendung von anderen Klarlacken ist möglich, aber nicht gebräuchlich
Gilt nur für Kunsharzklarlacke, Naturharzklarlacke sind nicht geeignet
Gilt nur für lösemittelbasierte Kunstharzklarlacke, wasserbasierte Produkte sind nicht geeignet
 
 

Lösemittelhaltige Kunstharzklarlacke werden hauptsächlich zum Schutz von Holz- und Metalloberflächen gegen mechanische Beanspruchung im Innenraum eingesetzt. Für Anwendungen im Außenraum sind nur speziell modifizierte Polyurethanharze und NC-Lacke geeignet. Auf metallischen Untergründen ist eine Anwendung von NC-Lacken nur mit entsprechender Grundierung möglich.

ausführliche Erläuterungen zu  Alternativen hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz
→ Reiter Planungsgrundlagen

Anstrichaufbau

Klarlacke 150 - 200 g/m² Zwei Anstriche Standardrezeptur, Zwischenschliff

Beim angegebenen Anstrichaufbau handelt es sich um einen Standardaufbau für Holz im Innenraum. Die produktbedingten Abweichungen sind gering. Für Hölzer in trockenen Innenräumen ist keine Behandlung mit Bioziden nötig.

Eigene Datensammlung, Büro für Umweltchemie

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Risikobetrachtung Lebenszyklusphasen

 

 

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Planungs- und Ausschreibungshilfen

 

 

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siehe Referenztext allgemein

siehe Referenztext / Übersicht Lacke, Lasuren

Gefahrstoffverordnung

siehe 2x Referenztext / allgemein + Einordnung Lacke

siehe Referenztext Lacke

siehe Referenztext allgemein

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Umweltdeklarationen

 

 

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siehe Referenztext allgemein

siehe Referenztext / Übersicht Lacke, Lasuren

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Bewertungssystem

 

 

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Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)

siehe Referenztext allgemein

BNB-Kriterium BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau)

siehe 2x Referenztext / allgemein + Einordnung Lacke, Lasuren

BNB-Kriterium BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung)

siehe Referenztext allgemein

siehe Referenztext / Einordnung von Oberflächenbehandlungen im Bestand

BNB-Kriterium BN_3.1.3 - Innenraumhygiene

siehe Referenztext allgemein

siehe Referenztext / Übersicht Lacke 3.1.3

BNB-Kriterium BN_4.1.4 - Rückbau, Trennung, Verwertung

siehe Referenztext allgemein

 siehe Referenztext / Einordnung Farben, Lacke, Lasuren

Quellen

siehe Referenztext allgemein

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Technisches

 

 

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Technische Daten

Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ: sehr geringe Dampfdurchlässigkeit (je nach Bindemittel µ = 12.000 - 40.000 )

Referenz

Technische Regeln (DIN, EN)

Der Begriff Klarlack ist in DIN 55945 (Beschichtungsstoffe) definiert.

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Literaturtipps

 

 

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Umweltbundesamt: Schadstoffarme Lacke - Geltungsbereich und Anforderungen, Umweltbundesamt, 1997, Berlin

Büro für Umweltchemie (Hrsg.): Graue Energie von Baustoffen, Büro für Umweltchemie, 1995, Zürich

 
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Rohstoffe / Ausgangsstoffe

 

 

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Hauptbestandteile

Klarlacke lösemittelhaltig 2.1.1b neu

Abb. 1 / Zusammensetzung nach Funktionen - lösemittelbasierte Kunstharzklarlacke

Abb. 2 / Zusammensetzung nach Funktionen - wasserbasierte Kunstharzklarlacke

Abb. 3 / Zusammensetzung nach Funktionen - lösemittelbasierte Naturharzklarlacke

Der Bindemittelgehalt von lösemittelbasierten Kunstharzklarlacken (Abb. 1) variiert wegen der verschiedenen Bindemitteltypen in einem großen Bereich. Bei NC (Nitrocellulose-)-Lacken liegt er zwischen 15 und 20 %, bei polyurethanmodifizierten Kunstharzklarlacken deutlich höher. Pigmente sind in lösemittelbasierten Kunstharzklarlacken keine enthalten, in seltenen Fällen geringe Mengen an Füllstoffen. Als Lösemittel kommen neben Testbenzin und aromatischen Lösemittel wie Xylol oder Ethylbenzol eine Vielzahl spezieller Lösemittel (Ketone, höhere Alkohole, Ester) zum Einsatz. Bei NC-Lacken kann der Lösemittelgehalt bis zu 85 % betragen. Lösemittelverdünnbare Kunstharzklarlacke enthalten verschiedene Hilfsstoffe in wenigen Prozenten.

Bei wasserbasierten Kunstharzklarlacken (Abb. 2) werden als Bindemittel vor allem mit Isocyanaten modifizierte Acrylate (1K-Systeme) und klassische 2K-PUR-Systeme verwendet. Der Bindemittelgehalt beträgt durchschnittlich 1/3 des gebrauchsfertigen Klarlacks. Pigmente sind in Klarlacken keine enthalten, in gewissen Fällen geringe Mengen an Füllstoffen. Wasserbasierte Klarlacke enthalten 50 bis 70 % Wasser und durchschnittlich 5 % organische Lösemittel (z.B. Glykole, Glykolether, Alkohole). Sie enthalten zudem verschiedene Hilfsstoffe in wenigen Prozenten.

Der Bindemittelgehalt von lösemittelbasierten Naturharzklarlacken (Abb. 3) beträgt zwischen 30 und 45 %. Pigmente und Füllstoffe sind keine enthalten. Als Lösemittel kommen hauptsächlich natürliche Alkohole, Terpene (Citrusschalenöle) und aliphatische Kohlenwasserstoffe aus der Petrochemie zum Einsatz. Der Anteil Hilfsstoffe ist zum Teil relativ hoch und besteht hauptsächlich aus Kieselsäure als Mattierungsmittel. Die Trockner (Sikkative) in ölhaltigen Naturharzklarlacken machen 0,1 - 0,6 % aus.

Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Klarlacke lösemittelhaltig 2.1.1b neu

Abb. 4 / Zusammensetzung nach Rohstoffherkunft - lösemittelbasierte Kunstharzklarlacke

Abb. 5 / Zusammensetzung nach Rohstoffherkunft - wasserbasierte Kunstharzklarlacke

Abb. 6 / Zusammensetzung nach Rohstoffherkunft - lösemittelbasierte Naturharzklarlacke

Gewinnung der Primärrohstoffe

In lösemittelbasierte Kunstharzklarlacke (Abb. 4) ist der Anteil nachwachsender Rohstoffe abhängig vom Bindemittel. In Cellulosenitrat (NC-Lacke) stammt ein Teil, in Alkydharzbindemitteln bis zu maximal 60 % der Inhaltsstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen. Je nach Bindemittelkombination beträgt so der Anteil nachwachsender Rohstoffe im fertig formulierten Kunstharzklarlack bis 25 %. Die restlichen Bindemittelbestandteile, die Lösemittel und die Hilfsstoffe bestehen größtenteils aus fossilen Rohstoffen. Mineralische Rohstoffe sind in der Regel keine enthalten.

In wasserbasierten Kunstharzklarlacken (Abb. 5) sind keine nachwachsenden Rohstoffe enthalten. Die Bindemittel, die Lösemittel und die Hilfsstoffe stammen aus Erdölfraktionen. In gewissen Fällen sind geringe Mengen an mineralischen Rohstoffen (Füllstoffe) enthalten.

Schellack-Naturharzklarlacke (Abb. 6) mit Gährungsalkohol Ethanol als Lösemittel besteht zu 95 % aus nachwachsenden Rohstoffen. Der Rest sind mineralische Bestandteile. Das Bindemittel Schellack stammt aus Asien und ist ein Ausscheidungsprodukt einer Baumlaus. Die pflanzlichen Öle von Naturharzklarlacken auf Öl- / Harzbasis können weltweit fast überall angebaut werden. Bei den Harzen sind Kolophonium-Modifikationen aus dem Fichtenharz am gebräuchlichsten. Je nachdem, ob petrochemische oder natürliche Lösemittel verwendet werden, beträgt der Anteil von Inhaltsstoffen aus fossilen Rohstoffen 55 bzw. 0 %. Von der Rohstoffherkunft her müsste man eigentlich von 2 Typen von Naturharzklarlacken sprechen. Beide Typen sind auf dem Markt gebräuchlich.

Die Gewinnung der fossilen Rohstoffe aus Erdöl, Erdgas und Kohle ist mit Umweltrisiken verbunden. Die Gewinnung der nachwachsenden Rohstoffe ist mit geringen Umweltrisiken verbunden.

Verfügbarkeit

Mit der allmählichen Erschöpfung der Erdölvorräte vermindert sich auch das Potential zur Gewinnung von fossilen Rohstoffe in wenigen Jahrzehnten. Allerdings könnten die Rohstoffe auch aus Kohle hergestellt werden, was jedoch mit einem größeren Energieaufwand verbunden wäre. Nachwachsende Rohstoffe sind definitionsgemäß unerschöpflich. Die benötigte Produktionsfläche steht jedoch in Konkurrenz zu Naturräumen und den Anbauflächen für Lebensmittel oder anderen technischen Produkten und ist nur begrenzt verfügbar.

Verwendung von Recyclingmaterialien / Produktionsabfällen

Die Verwendung von Sekundärrohstoffen in der Produktion von  Klarlacken ist evtl. denkbar, wird jedoch in der Praxis gegenwärtig nicht umgesetzt. Produktionsabfälle werden in modernen Industriebetrieben wo möglich genutzt. Detaillierte Informationen für die Farbenproduktion liegen jedoch nicht vor.

Radioaktivität

Radioaktivität ist für Lacke nicht relevant.

Quellen

Eigene Datensammlung, Büro für Umweltchemie

 
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Herstellung

 

 

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Prozesskette

Prozess Klarlacke lösemittelhaltig

Herstellungsprozess

Die Herstellung der Polyurethan-, Acryl- und Alkydharze erfolgt ausschließlich in großen Chemieindustriebetrieben. Die Prozessketten von Harzen und Härtern umfassen verhältnismäßig viele Stufen, an denen verschiendene Gefahrstoffe, z. T. mit erheblichem arbeits- und umwelthygienischem Risikopotential (z. B. Benzol, Phosgen, Isocyanate, Blausäure, Ethylenoxid), beteiligt sind. Cellulosenitrat als Bindemittel für NC-Lacke wird aus Holz- oder Baumwolle-Cellulose (Baumwoll-Linters) durch Behandlung mit Nitriersäuren (Salpetersäure, Schwefelsäure) hergestellt. Gefahrstoffe mit erheblichem arbeits- und umwelthygienischem Risikopotential sind am Herstellungsprozess nicht beteiligt. Cellulosenitrat selbst ist hochexplosiv und darf nur wasser- oder alkoholfeucht (phlegmatisiert) vermarktet werden.

Der Herstellung von Naturharzklarlacken liegt grundsätzlich anderes Verständnis der Stoffe zugrunde. Die Herstellung erfolgt darum möglichst schonend unter weitestgehendem Verzicht auf die Verwendung von Gefahrstoffen. Wichtigste Produktionsprozesse sind die Destillation und die Extraktion. Kiefernharz (Balsamharz) beispielsweise wird durch Destillation in die Hauptbestandteile Kolophonium und Terpentinöl zerlegt und durch Verkochen mit pflanzlichen Ölen zu Bindemitteln mit besseren technischen Eigenschaften veredelt. Schellack wird gereinigt, entwachst und allenfalls gebleicht.

Die Verarbeitung zu Klarlacken beinhaltet das Einwägen und Mischen der Ausgangsstoffe gemäß Rezeptur. Anschließend werden die Lacke in Gebinde eingefüllt und zur Auslieferung auf Paletten verpackt.

Umweltindikatoren / Herstellung

siehe Referenztext allgemein

 

Energieaufwand

Die wichtigsten Einflussgrößen für die Herstellungsenergie von Klarlacken sind die Bindemittel und die organischen Lösemittel. Die Hilfsstoffe haben nur eine geringe Bedeutung.

Graue Energie

  Naturharzklarlacke lösemittelhaltig Kunstharzklarlacke lösemittelhaltig Klarlacke wasserverdünnbar
[MJ/m²] 1.5 - 4.5 14 - 22 4.5 - 8

Die Bandbreite der Grauen Energie ergibt sich aus den produktbedingten Abweichungen in den Rezepturen und bezieht sich auf den Standardaufbau für einen Klarlack auf Holz. Die Unterschiede in der Herstellungsenergie zwischen lösemittelhaltigen und wasserverdünnbaren Kunstharzklarlacken sind auf den Gehalt an organischen Lösemitteln zurückzuführen. Die niedrigen Werte der Naturharzklarlacke sind durch die nachwachsenden und energiearmen Bindemittel (Naturharze und -öle) bedingt.

Charakteristische Emissionen

Emissionen in der Herstellung von Lacken sind von deren Zusammensetzung abhängig. Die Lösemittel in Klarlacken führen in der Produktion typischerweise zu Lösemittelemissionen, die kontrolliert werden müssen, z. B. durch Absaugung aus geschlossenen Systemen. Mineralische Füllstoffe können zu Staubemissionen führen. Prozesswasser muss, soweit vorhanden, gemäß den Vorgaben der „Verordnung über Anforderungen an das Einleiten von Abwasser in Gewässer“ kontrolliert und behandelt werden.

Transport

Der Transport jener Ausgangsstoffe welche auf fossilen Rohstoffen basieren (Bindemittel, Pigmente, Lösemittel, Hilfsstoffe) ist generell mit längeren Transportwegen und größeren Umweltrisiken behaftet als der Transport der Ausgangsstoffe welche auf nachwachsenden Rohstoffen basieren (Bindemittel bei Naturharzklarlacken). In der Produktionskette werden auch Güter mit Gefahrstoffkennzeichnung transportiert. Da jedoch Bindemittel, Lösemittel sowie Hilfsstoffe in einer Vielzahl von verschiedenen Produkten verwendet werden (nicht nur in Klarlacken) ist die Umweltrelevanz des Transports nicht spezifisch für die Herstellung von Klarlacken.

Quellen

Büro für Umweltchemie (Hrsg.): Graue Energie von Baustoffen, Büro für Umweltchemie, 1995, Zürich

 
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Verarbeitung

 

 

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Technische Hinweise / Verarbeitungsempfehlungen

Klarlacke stellen keine besonderen Anforderungen an die Verarbeitung.

Arbeitshygienische Risiken

Allgemeines

Lösemittelhaltige Klarlacke können durch Einatmen der Dämpfe zu Gesundheitsschäden führen. Die enthaltenen Lösemittel können die Augen und die Haut reizen sowie vorübergehende Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrationsstörungen und Übelkeit verursachen. Zudem entfetten sie die Haut. Personen mit Kolophonium- oder Terpentinöl-Allergien sollten keine Naturharzklarlacke verarbeiten. Einige Inhaltsstoffe von wasserverdünnbaren Klarlacken (z.B. Konservierungsmittel) können bei empfindlichen Personen zu Reizungen und allergischen Reaktionen führen. Biozide werden als Konservierungsmittel zur Topfkonservierung beigesetzt, um das Wachstum von Mikroorganismen während der Lagerung der Farben zu verhindern. Beim Aufbringen der Farbe werden diese Biozide freigesetzt.

AGW-Werte

Für Lösemittel existieren Arbeitsplatzgrenzwerte. Diese sind je nach Lösemittel verschieden hoch. Informationen zu den Grenzwerten finden sich in den GISBAU Produktdatenblättern (hier: BSL40 und BSL50 für lösemittelbasierte Klarlacke und BSW20 und BSW30) jeweils unter "Grenzwerte und Einstufungen".

REACH / CLP

siehe Referenztext Gemische

 

Einstufungen und Gesundheitsgefahren nach GISBAU

Klarlacke können gemäß folgenden Einstufungskatalogen der GISBAU in GISCODES eingeordnet werden:

Eine detaillierte Übersicht zur Einordnung von lösemittelbasierten wie wasserbasierten Lacken und Lasuren in die verschiedenen GISCODES findet man im Reiter Zeichen & Deklarationen / Übersichtstabelle / GISBAU Klassifizierungssystem.

Emissionen

  Naturharzklarlacke lösemittelhaltig Kunstharzklarlacke lösemittelhaltig Klarlacke wasserverdünnbar
[g/m²] 80 - 120 100 - 170 4 - 16

Die Lösemittelemissionen der lösemittelhaltigen Kunstharzklarlacke sind verglichen mit möglichen Alternativen auf Wasserbasis (Klarlacke wasserverdünnbar) deutlich höher, gegenüber lösemittelhaltigen Systemen auf Naturharzbasis (Naturharzklarlacke lösemittelhaltig) rund doppelt so hoch.

Umweltrelevante Informationen

Lösemittelhaltige Klarlacke sind schädlich für Wasserorganismen und können in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben (H412).

Wasserverdünnbare Klarlacke können Stoffe enthalten welche gemäß VwVwS (Einstufung aufgrund der Verwaltungsvorschrift wassergefährdender Stoffe) als “schwach wassergefährdend“ oder als “wassergefährdend“ eingestuft werden.

Transport

Lösemittelhaltige Klarlacke sind als Gefahrgut gekennzeichnet. Für den Transport bestehen daher spezifischen Auflagen.

Wasserverdünnbare Klarlacke sind nicht als Gefahrgut gekennzeichnet. Für den Transport bestehen daher keine spezifischen Auflagen.

Quellen

Eigene Berechnungen und Daten, Büro für Umweltchemie

Umweltbundesamt (2017) Konservierungsmittel in wasserbasierten Wandfarben notwendig, Webseite des UBA

Datenbank für wassergefährdende Stoffe, Umweltbundesamt

 
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Nutzung

 

 

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Umwelt- und Gesundheitsrisiken Neuzustand

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Innenraum

Der Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten (AgBB) hat ein Bewertungsschema (AgBB-Bewertungsschema) zur gesundheitlichen Bewertung der Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC und SVOC) aus Bauprodukten entwickelt. Darin sind auch Anforderungen für Farben formuliert.

Hinweis zu Oberflächenbeschichtungen für Parkette und Holzfußböden

Bei allen Lacken, die als Oberflächenbeschichtungen für Parkette und Holzfußböden eingesetzt werden sollen, ist darauf zu achten, dass eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ der Gruppen Z-157.10) mit Aussagen zum Gesundheitsschutz vorliegt (baurechtliche Anforderung!). Sie umfasst eine Emissionsprüfung zur quantitativen Bestimmung und Bewertung von Formaldehyd, sowie flüchtiger (VOC) und schwer flüchtiger (SVOC) Verbindungen auf Basis des o.g. AgBB-Bewertungsschemas.
Eine Liste aller aktuell zugelassenen Oberflächenbeschichtungen für Parkette und Holzfußböden, die demnach das AgBB-Schema einhalten, findet man beim DIBt (download Liste).

Umwelt- und Gesundheitsrisiken bei bestimmungsgemäßer Nutzung

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Innenraum

TVOC: Aus punktuellen Messungen in der Prüfkammer muss man davon ausgehen, dass bei Polyurethan-Klarlacken das Risiko längerfristiger Schadstoffabgabe nicht ganz ausgeschlossen werden kann. Vor allem bei unsachgemäßer Verarbeitung von Zweikomponentensystemen können Probleme entstehen, insbesondere wenn die Mischungsverhältnisse, Verarbeitungstemperaturen oder Luftfeuchtigkeiten zu wenig genau beachtet werden. Die Verarbeitung dieser Systeme erfordert erhöhte Sachkenntnis. Bei NC-Lacken können während der Nutzungsphase Weichmacher (Phtalate) herausdiffundieren. Wasserverdünnbare Klarlacke enthalten im Vergleich zu stark lösemittelhaltigen Produkten weniger flüchtige Bestandteile. Diese gasen dafür über einen längeren Zeitraum aus. Naturharzklarlacke auf Öl/Harz-Basis können geruchsintensive Abbau- oder Zersetzungsprodukte über längere Zeit freisetzen. Es handelt sich beispielsweise um Hexanal, eine dem Formaldehyd verwandte Verbindung, die beim Trocknungsprozess von Leinölfettsäure entsteht. Wird die Farbe sachgemäß verarbeitet (Filmdicke, Trocknungszeit), ist das Risiko gering. Bei sehr großen Flächen in Innenräumen mit geringem Luftwechsel sind wegen dieses Risikos wasserverdünnbare Klarlacke, bei geringer Beanspruchung Schellacke, den ölhaltigen Naturharzklarlacken vorzuziehen.

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Außenraum

Umweltrelevante Bestandteile:

Die Art der umweltrelevanten Bestandteile ist vom Bindmitteltyp abhängig. Reine Alkydharzklarlacke enthalten immer Metallsikkative (Trockner). Kunstharzklarlacke auf Nitrocellulosebasis in der Regel Phthalate als Weichmacher. Auch polyurethanbasierende Klarlacke können Weichmacher enthalten.

Als chemisch-oxidativ trocknende Systeme enthalten ölhaltige Naturharzklarlacke immer Metallsikkative meistens auf der Basis von Calcium, Kobalt, Zirkonium oder Zink. Bleisikkative werden nur noch selten verwendet. Schellack-Klarlacke enthalten keine umweltrelevanten Bestandteile.

Umweltrelevante Bestandteile können durch Versprödung, Diffusion oder bei der Renovierung (z.B. durch Schleifen) in die Umwelt gelangen.

Umwelt- und Gesundheitsrisiken im Schadensfall

Brandfall

Im Brandfall sind keine besonderen Risiken für Umwelt und Gesundheit zu erwarten.

Wassereinwirkung

Es sind keine besonderen Risiken für die Umwelt zu erwarten. Klarlacke enthalten keine gemäß Gefahrstoffverordnung kennzeichnungspflichtigen Bestandteile, welche wasserlöslich sind.

Beständigkeit Nutzungszustand

Mechanische Beständigkeit
Abriebfestigkeit Abwaschbar- und Scheuerbeständigkeit Härte und Kratzfestigkeit
sehr gut gut mäßig bis gut
Alterungsverhalten
Vergilbungsneigung Witterungsbeständigkeit
abhängig von der Bindemittelart Außenanwendungen sind nicht gebräuchlich

Außenanwendungen von Kunstharzklarlacken sind nicht gebräuchlich und für Naturharzklarlacke nicht möglich. Die meisten Systeme lassen sich aber so modifizieren, dass sie die Anforderungen für Vergilbungfestigkeit und Wetterbeständigkeit erfüllen. Diese enthalten sogenannte UV-Absorber, die jedoch in der Wirksamkeit umstritten sind.

Naturharzklarlacke erfüllen die DIN-Norm 53160 für Schweiß- und Speichelechtheit. Sie sind empfindlich auf ständige Nässebelastung, Schellack auch auf Alkohol.

Unter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“.
Datenbank als PDF

Instandhaltung

Intakte Lackfilme können gereinigt, geschliffen und wieder überstrichen werden. Die Haftbarkeit auf bereits gehärteten und gealterten 2K-Klarlack-Polyurethansystemen ist eingeschränkt. Auch die Anwendung von Klarlacken auf alten Kunstharzen kann zu Problemen führen. Naturharzklarlacke lassen sich nicht mit Ammoniak verseifen, da die Öle immer mit Harz kombiniert sind. Der Aufwand für eine vollständige Entfernung des Lackfilms ist hoch.

Quellen

Daten und eigene Berechnungen, Büro für Umweltchemie. Zürich

Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten, AgBB-Bewertungsschema 2012, Online-Quelle abgerufen am 10. Juli 2012

DIBt (Deutsches Institut für Bautechnik) (2010), Grundsätze zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten in Innenräumen, Stand Oktober 2010, Online-Quelle abgerufen am 10. Juli 2012

 
DatenblattansichtKlarlacke
Anzeigebereich für ein zweites Datenblatt

Nachnutzung

 

 

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So können Sie einzelne Bauproduktgruppen sowie Grundstoffe nebeneinander ansehen.

 

Gehen Sie, wie gewohnt über das große Ausklappmenü. Wenn Sie in dem linken Feld die Auswahl ändern möchten so entriegeln Sie einfach das Schloss durch anklicken.

 

Das Datenblatt wird in dem entriegelten, grünen Feld eingefügt.

 

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Wiederverwendung / Wiederverwertung / Beseitigung

siehe Referenztext ganzer Reiter incl. Quelle / Farben, Lacke, Lasuren