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Referenz 1.1.1 Kleb- und Dichtstoffe

Begriffsdefinition

Silikon-Dichtstoffe und -Kleber sind einkomponentige Polysiloxane, die mit der Luftfeuchtigkeit bei An­wesenheit von Vernetzern zu elastischen Massen aushärten und danach ein kautschukelastisches Verhalten zeigen. Sie werden auch als Silikonkautschuk bezeichnet. Polysiloxane sind chemische Moleküle aus Atomketten mit bis zu tausenden von Atomen. Die Atomkette besteht aus immer gleichen Teilen (den Monomeren) aus einem Siliziumatom und einem Sauerstoffatome in der Kette und unterschiedlichen Fortsätzen ("Seitenäste") am Siliziumatom.  Aufgrund des Vernetzungscharakters unterschiedet man säurehärtende, aminhärtende und neutralhärtende Silikon-Dichtstoffe.

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über die verschiedenen Systeme, Anwendungsbereiche, technische Daten sowie umwelt- und gesundheitsrelevante Bestandteile. In der Tabelle werden deshalb auch Hinweise zur möglichen Identifizierung im Technischen Merkblatt (TM)1 oder Sicherheitsdatenblatt (SDB)2 gegeben, was nicht immer einfach ist, da auch viele Mischformen auf dem Markt sind. Sollen oximvernetzende oder -emittierende Silikone nicht zum Einsatz kommen, empfiehlt es sich daher, zur eindeutigen Klärung vorsichtshalber eine entsprechende Herstellererklärung für das angebotene Produkt einzuholen. Aminvernetzende und oximvernetzende bzw. -emittierende Silikone sind aufgrund ihrer Emissionen über materialökologische Anforderungen häufig ausgeschlossen. 
-> Materialökologische Anforderungen für Kleb- und Dichtstoffe in Innenräumen

Materialbezeichnung / Vernetzungscharakter

(ggf. im Technischen Merkblatt angegeben)1

Silikon neutral­ härtend bzw. vernetzend Silikon säure­härtend bzw. sauer vernetzend

Silikon basisch­ härtend bzw. vernetzend

auch: alkalisch härtend

System / Basis / Vernetzungstyp

(ggf. im Technischen Merkblatt1 angegeben bzw. Einzelstoffe im
SDB / Abschnitt 2 oder 3)

Oxim

auch Mischformen auf dem Markt, z.B.
Amin-Oxim,
Alkoxim

Alkoxy

auch Mischformen auf dem Markt, z.B.
Alkoxim

Benzamid

Acetat

ggf. auch als Acetoxysystem bezeichnet

Amin

Mischform (inzwischen häufiger zu finden als reine Aminsysteme): Amin-Oxim (s. auch Oxim)

Hauptanwendung universelle Einsatzmöglichkeiten

Sanitär, Wohnbe­reich, Fenster, Hochbau

Besonderheiten:

Besonders gute Haftung auf silikatischen Untergründen (Glas)

Bei Metallen Korrosions­gefahr, auf alkalischen Untergründen Neutralisations­reaktion

Schwimmbad, Flachdach, Labor, Lebensmittelbereich

Besonderheiten:

Gute Haftung auf zementösen Untergründen, hohe Temperatur-
beständigkeit

Typische Emission (ggf. zu finden2 im SDB / Abschnitt 8,  und/oder Abschnitt 11 zur Toxikologie)

Hydrolisierte Oxime, z.B. Butanonoxim
(MEKO, seit  01.05.21: H350 Carc1B),
Acetonoxim (DMKO, H351 Carc 2),
Pentanonoxim (MPKO)

Mischform ggf.: Amine, Oxime, z.T. zus. auch Alkohol

Alkohole, z.B. Methanol, 2-Methoxyethanol

 

Mischform ggf.: Oxime (s. links)

Ester Essigsäure

Amine, z.B. Cyclohexylamin

Mischform (inzwischen häufiger zu finden): Amine, Oxime (s. links), z.T. zus. auch Alkohol

Besondere Gesunheitsrelevanz

Butanonoxim ist seit 01.05.2021 als krebserzeugend (H350, Carc. 1B) eingestuft, Acetonoxim steht im Verdacht Krebs zu erzeugen (H351, Carc 2). Die anderen Oxime sind in Untersuchung. Für Butanonoxim hat der Ausschuss für Innenraumrichtwerte (AIR) einen Innenraumluftrichtwert festgelegt.
Detaillierte Informationen dazu siehe Sonderthema "Oxime in Bauprodukten" in WECOBIS.

Geruch

Klassische Oxim-Systeme mit Geruch nach Methylethyl-
ketoxim (Butanonoxim = MEKO), MEKO-freie Systeme mit charakterist. Geruch 
schwacher Geruch bis geruchsneutral schwacher Estergeruch Essigsäure Fischgeruch  (Amine)

Verfor­mung [%]

20 – 25 20 – 25 25
Temperaturbeständigkeit [°C] -40 bis 165 -60 bis 180 -40 bis 180
Rohdichte [kg/m3] 1000 – 1500 1000 – 1150 1000 – 1400
Lösemittel­emissio­nen [Masse-%] 0 – 1,3 0 – 5 0
Mögliche umweltre­levante Bestand­teile Fungizide, Katalysator, Weichmacher Fungizide, Katalysator, Haftmittel Fungizide, Katalysator
Bemerkungen Kennzeichnungs­pflichtige Zinn-Katalysatoren sind Stand der Technik. Es sind noch keine Alternativen möglich. Sanitär­silikone enthalten in der Regel kennzeichnungs­pflichtige Fungizide (außer transparente Produkte).

1 Häufig lässt sich bereits anhand des Technischen Merkblatts das System bzw. der Vernetzungstyp identifizieren, sodas Amin- oder Oximsystem leicht erkannt werden können. Dies ist aber leider nicht immer der Fall, sodass hier auch das Sicherheitsdatenblatt zu Rate gezogen werden muss. siehe Fußnote 2

2 Die genannten Stoffe, möglichen Emissionen oder Hinweise können ggf. an den genannten Stellen im Sicherheitsdatenblatt zu finden sein und bieten dann Hilfestellung - sofern vorhanden - bei der Identifikation. Dies ist abhängig von der genauen Zusammensetzung (Anteil der Stoffe), aber auch dem Alter und der Qualität der Angaben im SDB. Falls weder Technisches Merkblatt noch Sicherheitsdatenblatt weiterhelfen, sollte im Zweifelsfall beim Hersteller nachgefragt bzw. eine Herstellererklärung eingeholt werden.

Wesentliche Bestandteile

Silikon-Dicht- und Klebstoffe enthalten Polysiloxane (eigentlich Polyorganosiloxane), mineralische Füllstoffe, ggf. Pigmente und verschiedene Hilfsstoffe. Zu den Hilfsstoffen gehören Weichmacher, Haftvermittler, Katalysatoren, Fungizide und Trockenstoffe. Die Polysiloxane enthalten entsprechende funktionelle Gruppen, die eine weitmaschige Vernetzung ermöglichen. Die zugesetzten Füllstoffe beeinflussen in Abhängigkeit von der Art und der Menge die mechanischen und chemischen Eigenschaften der ausgehärteten Dichtstoffe oder Klebungen. Zur Verwendung in Feuchträumen (Sanitärbereich, Schwimmbäder) werden die Silikon-Dichtstoffe mit Fungiziden ausgerüstet. Außer den aminhärtenden Systemen können Silikon-Dichtstoffe auch geringe Anteile an Lösemitteln, in der Regel < 5%, enthalten.

Die Aushärtung erfolgt je nach System unter Abgabe unterschiedlicher Stoffe:

  • Das Acetatsystem (säurehärtend) spaltet beim Aushärten Essigsäure ab.  Es ist vermutlich das am weitesten verbreitete System.
  • Oximsysteme (neutralhärtend) spalten beim Aushärten Ketoxime ab. Klassische Systeme auf der Basis von Methylethylketoximen (MEKO) spalten Butanonoxim ab, neuere Rezepturen auf der Basis von 4-Methyl, 2-pentanonoxim-silan (MIBKO) spalten gegenüber den klassischen Systemen zwar weniger Oxime ab und riechen auch weniger, ihre toxikologische Wirkung ist aber ebenfalls unter Beobachtung.
    Detaillierte Informationen dazu siehe Sonderthema "Oxime in Bauprodukten" in WECOBIS.
  • Alkoxy-Systeme (neutralhärtend) riechen praktisch nicht. Sie sind in der Herstellung jedoch komplexer als die anderen Systeme, da man Katalysatoren beigeben muss, die wiederum die Polymere des Kautschuks angreifen können. Heute sind Alkoxy-Systeme mit unterschiedlichen Katalysatoren und Hilfsstoffen auf dem Markt, darunter auch zweikomponentige.
  • Benzamid-Systeme (neutralhärtend) riechen nur sehr schwach esterhaltig. Sie sind vor allem auf porösen Untergründen sehr gut geeignet, eine starke Haftung zu entwickeln.
  • Die Amin/Aminoxysysteme (basisch- oder aminhärtend) zeichnen sich durch einen beim Aushärten wahrnehmbaren fischartigen Geruch aus. Diese Systeme sind trotz der guten Eigenschaften auf dem Markt nicht mehr sehr verbreitet. Es gibt aber inzwischen häufig Amin-Oxim-Systeme, die Amine und Oxime abspalten (s. Tabelle).

Gegenüber säure- oder basischhärtenden Systemen können neutralhärtende Systeme dann eingesetzt werden, wenn aggressive Abspaltprodukte wie Essig­säure und Amin unerwünscht sind (z.B. wegen möglicher Korrosion von Metall­oberflächen).

Charakteristik

Silikon-Dicht- und Klebstoffe können bei Temperaturen von ca. 5 °C bis 40 °C verarbeitet werden. Sie können bei Gebrauchstemperaturen zwischen ca. -60 und +180 °C eingesetzt werden. Sie sind chemikalien- und witterungsbeständig und weisen eine praktische Dehnfähigkeit bis zu 25% auf.

Lieferzustand

In Kartuschen, meist 300 - 330 ml Volumen.
Gebinde müssen wasserdampfdicht sein.

Anwendungsbereiche (Besonderheiten)

Für die Anwendungsbereiche der Dicht- und Klebstoffe für punkt- und linienförmige Verklebungen existiert eine Tabelle im Bereich Service.

Silikon-Dichtstoffe oder -Kleber zeichnen sich durch eine gute Haftung auf Glas, Keramik, Beton, Holz, PVC und Aluminium aus. Sie werden deshalb häufig im Metall- und Glasbau, in Küchen, auf Balkonen und auf Terrassen eingesetzt. Silikon-Dichtstoffe sind oft nicht überstreichbar. Neutralhärtende Silikone können universell im Hochbau eingesetzt werden, während bei säurehärtenden Produkten gewisse Einschränkungen bestehen aufgrund der Korrosions­gefahr bei Metallen oder der Neutralisationsreaktion auf alkalischen Untergründen.

Alternativen hinsichtlich Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Silikon-Dichtstoffe enthalten in der Regel umweltrelevante Bestandteile wie Katalysatoren und Fungizide. Silikon-Dichtstoffe auf Oxim-Basis spalten Oxime während des Aushärtungsprozesses ab. Aminvernetzende und oximvernetzende bzw. -emittierende Silikone sind aufgrund ihrer Emissionen über materialökologische Anforderungen häufig ausgeschlossen. Detaillierte Informationen zur Gesundheitsrelevanz von oximvernetzenden Silikon-Dichtstoffen siehe Sonderthema "Oxime in Bauprodukten" in WECOBIS.
MS Hybrid-Dichtstoffe enthalten zwar oft auch Zinnkatalysatoren, dagegen aber keine Fungizide. Sie können im Hochbau universell angewendet werden und sind deshalb eine Alternative zu fungizid ausgerüsteten Silikon-Dichtstoffen. Im Trockenbereich können Acrylat-Dichtstoffe eingesetzt werden. Sofern sie keine Fungizide enthalten, können sie ebenso eine Alternative sein, da sie keine Zinnkatalysatoren enthalten.

 

Kittel, H., Reul, H. (Hrsg.) (2005): Lehrbuch der Lacke und Beschichtungen, Band 7, Produkte für das Bauwesen, Beschichtungen, Bauklebstoffe, Dichtstoffe, Hrsg: S. Hirzel Verlag Stuttgart, 2. Auflage

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Risikobetrachtung Lebenszyklusphasen

 

 

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Planungs- und Ausschreibungshilfen

 

 

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Referenz 1.3.1

Referenz 1.3.2 Kleb- und Dichtstoffe

Referenz 1.3.4 Kleb- und Dichtstoffe

Gefahrstoffverordnung

Referenz 1.3.6 alle + spez.

Referenz 1.3.7 Kleb- und Dichtstoffe

Referenz 1.3.8

Quellen

Kittel, H., Reul, H. (Hrsg.) (2005): Lehrbuch der Lacke und Beschichtungen, Band 7, Produkte für das Bauwesen, Beschichtungen, Bauklebstoffe, Dichtstoffe, Hrsg: S. Hirzel Verlag Stuttgart, 2. Auflage

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Umweltdeklarationen

 

 

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Referenz 1.4.1

Referenz 1.4.2 Kleb- und Dichtstoffe

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Bewertungssystem

 

 

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Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)

Referenz 1.5.1

BNB-Kriterium BN_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Neubau)

Referenz 1.5.3 alle + spez. 

BNB-Kriterium BK_1.1.6 Risiken für die lokale Umwelt (Komplettmodernisierung)

Referenz 1.5.4

Referenz 1.5.5 Klebstoffe

BNB-Kriterium BN_3.1.3 - Innenraumhygiene

Referenz 1.5.7 

Referenz 1.5.8 Klebstoffe

BNB-Kriterium BN_4.1.4 - Rückbau, Trennung, Verwertung

Referenz 1.5.9

Referenz 1.5.10 Kleb- und Dichtstoffe

Quellen

Referenz 1.5.12

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Technisches

 

 

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Technische Daten

 
Standvermögen (DIN 52454-ST-U26-70)
 
 
Standfest < 1-2mm
 
 
Spez. Gewicht (DIN 5245 I-PY)
 
 
1,0 – 1,5 g/cm3
 
 
Hautbildungszeit (+23°C/50% r.F.)
 
 
12 – 15 Minuten
 
 
Durchhärtung (+23°C/50% r.F.)
 
 
5 – 14 mm/Woche
 
 
Shore-A-Härte (DIN 53505, 4 Wochen bei +23°C/50% r.F.)
 
 
15 – 30
 
 
Dehn- und Spannungswert bei 100% (DIN 52455-NWT-I-A2-100-23)
 
 
0,3 – 0,4 N/mm2
 
 
Rückstellvermögen
(DIN 52458-BR-1-V4)
 
 
>90%
 
 
Maximale Bewegungsaufnahme
 
 
25%
 
 
Temperaturbeständigkeit
 
 
-60°C bis +180°C
 
 
Verarbeitungstemperatur
 
 
+5°C bis +40°C
 

Referenz

Technische Regeln (DIN, EN)

DIN 18531 Dachabdichtungen - Abdichtungen für nicht genutzte Dächer
DIN EN 15651 Fugendichtstoffe für nicht tragende Anwendungen in Gebäuden und Fußgängerwegen
DIN EN ISO 6927 Bauwesen - Dichtstoffe - Begriffe
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Literaturtipps

 

 

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Kittel, H., Reul, H. (Hrsg.) (2005): Lehrbuch der Lacke und Beschichtungen, Band 7, Produkte für das Bauwesen, Beschichtungen, Bauklebstoffe, Dichtstoffe, Hrsg: S. Hirzel Verlag Stuttgart, 2. Auflage

Horn, W. et al. (2007): Umwelt- und Gesundheitsanforderungen an Bauprodukte, Publikation des Umweltbundesamtes (Download)

Härig, S., Klausen, D., Hoscheid, R. (2003): Fugendichtstoffe, In: Technologie der Baustoffe, C. F. Müller Verlag Heidelberg

BUWAL (1995): Bauprodukte und Zusatzstoffe in der Schweiz, Schriftenreihe Umwelt Nr. 245 Umweltgefährdende Stoffe

Pröbster, Manfred (2008): Baudichtstoffe: Erfolgreich Fugen abdichten, Hrsg: Vieweg + Teubner Verlag, Wiesbaden

 
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Rohstoffe / Ausgangsstoffe

 

 

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Hauptbestandteile

Silikon-Dichtstoffe 2.1.1

Abb. 1: Zusammensetzung nach Funktionen

Die oben stehende Kuchengrafik zeigt die durchschnittliche Zusammensetzung nach Hauptbestandteilen aus fünf ausgewerteten Rezepturen für Silikon-Dichtstoffe.

Der wichtigste Bestandteil von Silikon-Dichtungsmassen und -Klebstoffen ist das Bindemittel. Im ausgehärteten Zustand bilden die Polysiloxane ein verzweigtes Netzwerk von mehreren zehntausend Atomen Länge. Sie können im fertigen Produkt einen Anteil von rund 25% bis rund 90% ausmachen.  In der flüssigen Dichtstoff- oder Klebemasse liegen zum einen relativ kurze Polysiloxane mit Kettenlängen von rund 500 bis 2500 Atomen vor. Zum anderen sind Vernetzer enthalten, die meist nur ein Silan enthalten, an das mindestens drei mit Wasser reagierende Atomgruppen (Liganden) anschließen. Diese Atomgruppen reagieren nach dem Ausspritzen des Gemischs mit dem Wasserdampf der Luft, worauf die Silane mit den Polysiloxangruppen reagieren und diese zu großen Netzwerken verbinden. Die Vernetzer bestimmen die Einteilung der Silikon-Dichtstoffe in säure-, neutral- und basischvernetzende.

Die Füllstoffe werden nach verstärkenden und nicht verstärkenden Füllstoffen unterschieden. Verstärkende Füllstoffe sind meist pyrogene Kieselsäuren, als Variante auch hydrophobe Kieselsäuren. Die verstärkenden Füllstoffe verfestigen die Dichtstoff-Paste gleich nach dem Ausspritzen soweit, dass sie nicht zerfließt oder abtropft. Zudem verstärken Sie das Kautschukgeflecht über zahlreiche H-Brücken zu einem zähen und belastbaren Gummi. Als nicht verstärkende Füllstoffe kommen Kalksteine (Kreide), Kaolin (Porzellanerde), Talkum (gemahlener Bimsstein) und Aluminiumoxid zum Einsatz. Die teilweise beigefügten Pigmente färben das Produkt nach Wunsch des Produzenten ein. Titandioxid wird als Weißpigment und Eisenoxide als Buntpigmente verwendet. Füllstoffe und Pigmente sind in den Rezepturen von rund 10% bis 50% vorhanden.

Als Weichmacher kommen Silikonöle, aber auch organische Lösemittel und Weichmacher (Phtalate oder Paraffin) zum Einsatz. Ihr Anteil beträgt rund 10 - 25%.

Weitere Hilfsstoffe werden im Bereich von wenigen Masse-% zugefügt. Dazu gehören Silane als Haftvermittler, Zinn- und Titanverbindungen als Katalysatoren, Fungizide und selten Titanester als Trockner (Benzamidsystem). Zudem können Silikon-Dichtstoffe oder -Kleber geringe Anteile an Lösemitteln enthalten.

Umwelt- und Gesundheitsrelevanz

Gewinnung der Primärrohstoffe

Silikon-Dichtstoffe oder -Kleber enthalten keine nachwachsenden Rohstoffe. Rund die Hälfte der Bindemittel und ein Teil der Hilfsstoffe stammen aus Erdölfraktionen. Die Gewinnung der fossilen Rohstoffe aus Erdöl, Erdgas und Kohle ist mit Umweltrisiken verbunden.

Die Pigmente – v.a. die Weißpigmente – werden aus Metallerzen in verhältnismäßig energieintensiven Prozessen gewonnen. Als Füllstoffe werden oft Gesteinsmehle aus Kieselsäure, Kalk oder Kaolin eingesetzt. Diese mineralischen Komponenten werden im Tagebau abgebaut, was zu bleibenden Terrainveränderungen führt.

Verfügbarkeit

Die Rohstoffverfügbarkeit des Bindemittels ist an die Erdölförderung gekoppelt. Füllstoffe und Pigmente sind als mineralische Gesteine auch weiterhin gut verfügbar.

Verwendung von Recyclingmaterialien / Produktionsabfällen

Bei der Herstellung von Silikon-Dicht- oder Klebstoffen in Einzelchargen müssen die Geräte nach jeder Charge gereinigt werden, was zu höheren Verlusten führt als in der kontinuierlichen Produktion. Die Rückstände aus diesen Reinigungsarbeiten, aber auch aus Wartungsarbeiten, Fehlchargen u. dgl. können nicht wieder eingesetzt werden.

Radioaktivität

Silikon-Dicht- und Klebstoffe sind nicht radioaktiv.

Landinanspruchnahme (Landuse)

Die Erdölgewinnung für die Kunststoffherstellung ist mit geringem Flächenverbrauch für die Erdölgewinnung und die Raffineriestandorte verbunden. Durch Leckagen während der Erdöl-Förderung oder des Erdöl-Transports können allerdings die Ökosysteme beträchtlicher Flächen längerfristig geschädigt werden.

Der Abbau der mineralischen Komponenten erfolgt im Tagebau (Steinbruch), was zu einer großflächigen Landschaftsveränderung führen kann.

Quellen

Kittel, H., Reul, H. (Hrsg.) (2005): Lehrbuch der Lacke und Beschichtungen, Band 7, Produkte für das Bauwesen, Beschichtungen, Bauklebstoffe, Dichtstoffe, Hrsg: S. Hirzel Verlag Stuttgart, 2. Auflage

 
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Herstellung

 

 

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Prozesskette

Prozesskette Silikon-Dichtstoffe

Herstellungsprozess

Die Silikonchemie stellt aufgrund ihrer Störanfälligkeit hohe Anforderungen an die Sicherheit der Anlagen und die Rückhaltetechnologie. Bei der Silikonsynthese wird viel Chlor benötigt, das nicht mehr im Endprodukt vorhanden ist und sich in einer großen Menge von chlorhaltigen Nebenprodukten wiederfindet. Die Herstellung der Ausgangsstoffe erfolgt vorwiegend in großen Chemieindustriebetrieben. Es handelt sich um eine Reihe von chemischen Syntheseprozessen, bei denen auch verschiedene Gefahrstoffe (z.B. Blausäure, Ethylenoxid), z.T. mit eindeutig krebserzeugender Wirkung, Verwendung finden. Die Herstellung der Pigmente und Füllstoffe ist nicht produktspezifisch.

Die Formulierung der Dichtstoffe (d.h. die Endverarbeitung und Konditionierung zu gebrauchsfertigen Produkten) kann auch in kleineren Betrieben erfolgen. Die Schwierigkeit bei der Mischung der Grundstoffe liegt darin, dass die Ausgangsstoffe keine Feuchtigkeit aufnehmen dürfen, bis sie dampfdicht verpackt sind. In der Praxis wird das Problem technisch durch Evakuierung der Mischapparatur gelöst. Somit werden alle Komponenten im Vakuum zusammen gemischt. Bei der Mischung der Komponenten spielt die Reihenfolge eine große Rolle. Sie ist je nach Vernetzungstyp unterschiedlich. Im Allgemeinen gilt jedoch, dass der Weichmacher vorgelegt wird, dann die Polysiloxane und der Vernetzer zugemischt werden und erst danach die pyrogene Kieselsäure beigegeben wird. Im dritten Schritt kommen weitere Füll- und Hilfsstoffe hinzu bis ganz zuletzt der Katalysator zudosiert wird. Die Mischung erfolgt sowohl in Einzelchargen als auch in kontinuierlichen Systemen.

Umweltindikatoren / Herstellung

Referenz 2.2.3

Graue Energie

In Ökobau.dat sind Lebenszyklus-Daten für Silikon-Dichtmassen verfügbar. Die Graue Energie für ein Kilogramm Silikon-Dichtmasse wird mit 137 MJ/kg ausgewiesen. Bei einem Fugenquerschnitt von 5 x 5 mm liegt der Dichtstoffverbrauch bei 25 ml / Meter Fuge. Der Verbrauch pro Meter Fuge als Masse ausgedrückt liegt damit bei 25-37.5 g / Meter Fuge.

In der unten stehenden Tabelle werden die Grauen Energien (Primärenergie nicht regenerierbar) der drei Dichtstoffe auf Acrylat-, MS Hybrid- und Silikonbasis verglichen.

  Acrylat MS Hybrid Silikon
Primärenergie nicht regenerierbar 2.5 MJ / m Fuge vermutlich > 5 MJ / m Fuge 1)  3.4 – 5.1 MJ / m Fuge

 1) siehe MS Hybrid-Dichtstoffe, Blatt Herstellung

Dichtmassen und Klebstoffe tragen allerdings nur einen sehr geringen Teil zur Grauen Energie eines Gebäudes bei. Eine Optimierung hinsichtlich der Grauen Energie sollte deshalb bei den Baustoffen ansetzen, die in größeren Mengen verbaut werden.

Maßnahmen Gesundheitsschutz

Bei der Herstellung von neutralvernetzenden Oxim-Systemen ist darauf zu achten, dass Butanonoxim unter sauren Bedingungen zu Explosionen führen kann. Zudem sind Schutzmaßnahmen zur Vermiedung einer Exposition der Arbeiter nötig.

Maßnahmen Umweltschutz

Wie jede chemische Produktion stellt die Formulierung von Dichtstoffen erhöhte Anforderungen an die umweltfreundliche Entsorgung von Abfällen, die Störfallvorsorge und die Kontrolle von Prozessemissionen. Die eingesetzten Zinnverbindungen sind sehr ökotoxisch und dürfen beim Transport oder der Lagerung nicht in die Umwelt gelangen.

Quellen

Kittel, H., Reul, H. (Hrsg.) (2005): Lehrbuch der Lacke und Beschichtungen, Band 7, Produkte für das Bauwesen, Beschichtungen, Bauklebstoffe, Dichtstoffe, Hrsg: S. Hirzel Verlag Stuttgart, 2. Auflage

 
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Verarbeitung

 

 

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So können Sie einzelne Bauproduktgruppen sowie Grundstoffe nebeneinander ansehen.

 

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Technische Hinweise / Verarbeitungsempfehlungen

Vor dem Aufbringen von Silikon-Dichtmassen oder -Klebstoffe müssen die Untergründe trocken, staub- und fettfrei sein. Saugfähige Untergründe müssen unter Umständen mit einem Voranstrich vorbehandelt werden. Die Tabelle unter dem Reiter "Allgemeines" in den Fachinformationen gibt Hinweise auf die bevorzugten Anwendungsgebiete der verschiedenen Silikon-Systeme. Zudem existiert die Vergleichstabelle der Anwendungsgebiete. Kurz nach dem Aufbringen entsteht eine Haut auf der Oberfläche der Fuge. Nach Einsetzen der Hautbildung kann die Fuge nicht mehr bearbeitet werden.

Arbeitshygienische Risiken

Allgemeines

Nach dem Aufbringen des Dichtstoffes aus der Kartusche in die Fuge beginnt sofort die Vernetzungsreaktion mit dem Wasserdampf der Luft. Dabei entstehen die für den Vernetzer typischen Emissionen:

  • Säurehärtende Acetat-Systeme: Essigsäure
  • Neutral-härtende Oxim-Systeme: Hydrolisierte Oxime
  • Neutral-härtende Alkoxy-Systeme: Alkohole
  • Basisch-härtende Amin-Systeme: Amine

REACH / CLP

Referenz 2.3.2.3 Stoffe+Gemische

Einstufungen und Gesundheitsgefahren nach GISBAU

GISBAU führt folgende Produktgruppen für Silikon-Dichtstoffe:

  • Silikonkautschuk-Dichtungsmassen, Acetat-System 
  • Silikonkautschuk-Dichtungsmassen, Acetat-System, xylolhaltig
  • Silikonkautschuk-Dichtungsmassen, Alkoxy-System (2-Methoxyethanol-freisetzend)
  • Silikonkautschuk-Dichtungsmassen, Alkoxy-System (methanol-freisetzend)
  • Silikonkautschuk-Dichtungsmassen, Oxim-System

Es existieren jedoch keine Produkt-Codes oder GISCODES.

Emissionen

Säurehärtende Silikon-Dichtstoffe oder -Kleber setzen beim Aushärten durch Reaktion mit der Luftfeuch­tigkeit Essigsäure frei, einige neutral-härtende Systeme 2-Butanonoxim. Bei den amin-­härtenden Systemen werden Amine wie Butylamine oder Cyclohexylamin freigesetzt. Alle diese Stoffe können in Abhängigkeit ihrer Konzentration Reizungen verursachen. 2-Butanonoxim gilt zudem als krebserzeugend. Die Aushärtung der Dichtstoffe dauert meist einige Tage. Während dieser Zeit werden die ge­nannten Gefahrstoffe in die Luft abgegeben, wobei die insgesamt freigesetzte Menge dieser Stoffe in der Regel etwa 5% der Menge der einge­setzte Dichtmasse beträgt. Folgende Tabelle zeigt in Abhängigkeit der Systeme einige der möglichen Abspaltprodukte sowie ihre harmonisierte Einordnung als Gefahrstoff gemäß europäischer Verordnung Nr. 1272/2008.

 
Silikon-Dichtstoffe
 
 
Abspaltprodukte und Gefahrstoff-Einstufung
 
 
säurehärtend
 
 
Essigsäure
C; R10-35
 
Flam. Liq. 3; H226 / Skin Corr. 1A; H314
 
 
neutralhärtend
 
 
2-Butanonoxim
Xi; R36-43
 
Acute Tox. 4; H312 / Skin Sens. 1; H317 / Eye Dam. 1; H318 / Carc. 2; H351
 
 
aminhärtend
 
 
1-Aminobutan (syn. 1-Butylamin)
F, Xn, C; R11-20/21/22-35
 
Flam. Liq. 2; H225 / Acute Tox. 4; H302, H312, H332 / Skin Corr. 1A; H314 / Acute Tox. 4;
 
 
sec-Butylamin
F, Xn, C, N; R11-20/22-35-50
 
Flam. Liq. 2; H225 / Acute Tox. 4; H302, H332 / Skin Corr. 1A; H314 / Aquatic Acute 1; H400
 
 
Cyclohexylamin
Xn, C; R10-21/22-34
 
Flam. Liq. 3; H226 / Acute Tox. 4; H302, H312 / Skin Corr. 1B; H314 / Repr. 2; H361f
 

Bei der Abspaltung von Essigsäure ist vor allem von einer reizenden Wirkung auszugehen. 2-Butanonoxim steht im Verdacht krebserzeugend zu sein und kann bei Hautkontakt Allergien auslösen. Amine sind hautresorptiv und als gesundheits­schädlich eingestuft.

Um die Haftung der Dichtungsmassen auf den Oberflächen zu verbessern, werden zum Teil lösemittelhaltige Voranstriche eingesetzt. Bei der Verwendung von lösemittelhaltigen Produkten muss generell mit Grenzwertüberschreitungen und den damit verbundenen Ge­sundheitsgefahren gerechnet werden. Obwohl bei Fugendichtungen die bearbeitete Ober­fläche relativ klein ist, ist beim Verarbeiten von lösemittelhaltigen Silikonvoran­strichen Vorsicht geboten. Es sollten wenn möglich aromatenfreie oder -arme Produkte verwendet werden.

 
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Umwelt- und Gesundheitsrisiken Neuzustand

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Innenraum

Nach dem Aufbringen des Dichtstoffes aus der Kartusche in die Fuge beginnt sofort die Vernetzungsreaktion mit dem Wasserdampf der Luft. Dabei entstehen die für den Vernetzer typischen Emissionen. Die Emissionen dauern mehrere Tage an bis zur vollständigen Aushärtung der Fuge:

  • Säurehärtende Acetat-Systeme: Essigsäure
  • Neutral-härtende Oxim-Systeme: Hydrolisierte Oxime
  • Neutral-härtende Alkoxy-Systeme: Alkohole
  • Basisch-härtende Amin-Systeme: Amine

Das Emissionsverhalten von Silikon-Dichtstoffen in die Innenraumluft wurde unter anderem im Rahmen einer Forschungsarbeit vom Umweltbundesamt (W. Horn et al.,  2007) untersucht. Dabei wurde bei Prüfkammermessungen festgestellt, dass die Essigsäure-Emissionen säurehärtender Systeme am 1. Tag am höchsten und nach 28 Tagen nur noch sehr gering sind. Alle Dichtmassen emittierten Siloxane, jedoch mit stark unterschiedlichen Konzentrationen. Die genaue Ursache hierfür blieb unklar. Die Emissionen könnten gemäß den Autoren der Studie von Verunreinigungen aus dem Herstellungsprozess stammen.

Der Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten (AgBB) hat ein Bewertungsschema (AgBB-Bewertungsschema) zur gesundheitlichen Bewertung der Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC und SVOC) aus Bauprodukten entwickelt. Darin sind auch Anforderungen für Dichtstoffe formuliert.

In den Prüfkammermessungen im Auftrag des Umweltbundesamts wurde festgestellt, dass keine der getesteten Silikon-Dichtmassen (Acetat- und Alkoxy-Systeme) die Kriterien des AgBB-Bewertungsschemas bestanden hätte.

Um das Emissionsverhalten von Produkten zuverlässig beschreiben zu können, wurde 1997 von der GEV (Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe e.V., Düsseldorf) das Klassifizierungssystem EMICODE eingeführt. Dichtstoffe mit EMICODE-Klassierungen EC1plus, EC1 oder EC2 weisen deutlich geringere Emissionen auf, als im AgBB-Bewertungsschema gefordert.

Umwelt- und Gesundheitsrisiken bei bestimmungsgemäßer Nutzung

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Innenraum

Nach dem Aushärten emittieren korrekt verarbeitete Fugen und Klebungen keine Schadstoffe. Allerdings sind aus der Praxis zahlreiche Fälle bekannt, bei denen nicht korrekt verarbeitete oder zu früh überdeckte Fugen zu lang anhaltenden Emissionen in den Innenraum führten. In solchen Fällen hilft nur ein Ersatz der betroffenen Fugen. Die Aushärtung dauert bei Dichtmassen länger als bei anderen Baustoffen.

Schadstoffabgabe / Emissionen in den Außenraum

Die Dichtmassen können umweltrelevante Bestandteile wie Weichmacher (Phtalate), Katalysatoren (Zinnverbindungen), Fungizide und Haftmittel enthalten, die durch Abwitterung, Versprödung, Diffusion oder bei der Renovierung (z.B. durch Schleifen) in die Umwelt gelangen können.

Radon und Abdichtungsmaßnahmen

Für die Abdichtung bestehender Gebäude gegen eindringendes Radon können Dichtmassen für den Verschluss bestehender Fugen eingesetzt werden. Radon gelangt aus dem Untergrund zuerst in die Kellergeschosse eines Gebäudes und von dort in das restliche Gebäude. Über die Entstehung von Radon im Untergrund und die damit einhergehende Radonproblematik informiert der Lexikonbegriff natürliche Strahlenexposition ausführlich.

Bei Neubauten in Gebieten mit erhöhter Radon-Belastung soll die Belastung am Baustandort abgeklärt werden. Falls eine erhöhte Radonbelastung festgestellt wird, sind Maßnahmen vorzusehen, um die Belastung des Innenraums mit Radon niedrig zu halten. Mögliche Maßnahmen sind im konkreten Fall zu planen. Möglich sind Maßnahmen zur Ablüftung der Kellerluft bei gleichzeitiger Abdichtung der Obergeschosse, zur Ableitung außerhalb des Gebäudes (Drainage) oder zur Abdichtung der Gebäudehülle. Alle Abdichtungsbahnen sind grundsätzlich für die Radonabdichtung geeignet. Wesentlich für den Erfolg der Maßnahme ist die Radon-dichte Ausführung aller Anschlüsse und Nähte.

Weitere Informationen zur Radioaktivität sind auf der Webseite des Bundesamts für Strahlenschutz abrufbar.

Umwelt- und Gesundheitsrisiken im Schadensfall

Wassereinwirkung

Kurzfristige Feuchte- oder Wasserbelastungen schaden einer Fuge aus Silikon-Dichtstoff nicht. Gegen langandauernde Wassereinwirkung beständig sind jedoch nur Acetat-härtende Systeme. Die anderen Systeme können nicht in Bereichen mit dauernd stehendem Wasser eingesetzt werden. Bei der Zersetzung der Fugen unter Wassereinwirkung können enthaltene Biozide und Zinnkatalysatoren freigesetzt werden.

Beständigkeit Nutzungszustand

Unter der Rubrik Baustoff- und Gebäudedaten / Nutzungsdauern von Bauteilen findet sich auf dem Informationsportal Nachhaltiges Bauen eine Datenbank mit Nutzungsdauerangaben von ausgewählten Bauteilen des Hochbaus für den Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“.

Datenbank als PDF

Instandhaltung

Die größte Gefahr für eine Zerstörung von Fugen im Innenraum stellt der Bewuchs durch Schimmelpilze und andere Mikroorganismen dar. Zur Vermeidung der Schimmelpilzbildung ist auf eine gute Belüftung der Nassräume und die Vermeidung dauerfeuchter Fugen zu achten. Wenn eine Fuge durch Schimmelpilze befallen ist, kann eine Sanierung nur durch Ersatz der Fuge stattfinden.

Quellen

Horn, W. et al. (2007): Umwelt- und Gesundheitsanforderungen an Bauprodukte, Publikation des Umweltbundesamtes (Download)

 
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Wiederverwendung / Wiederverwertung / Beseitigung

Referenz 2.5.1 Kleb- und Dichtstoffe